Gemeindebrief - Evangelische Kirchengemeinde Oberndorf am

Evangelische Kirchengemeinde
Oberndorf am Neckar
Gemeindebrief
1 - Februar 2017
Zum Abschied von Gerhard A. Romppel
Unser Pfarrer geht in den Ruhestand
Pfarrer Gerhard Romppel kam zu einer Zeit
nach Oberndorf, als sich unsere Kirchengemeinde in gefährlicher Schieflage befand: Anfang 2010 war die geschäftsführende Pfarrstelle
vakant; das damalige zweite
Pfarramt auf dem Lindenhof krankheitsbedingt verwaist; es herrschten
teilweise ungeordnete Verhältnisse
in der Verwaltung; Unstimmigkeiten
und allgemeine Unzufriedenheit beeinflussten das Personal; bröckelndes Glaubensleben sowie enttäuschte ehrenamtliche Mitarbeiter
lähmten die Verkündigung des
Evangeliums. Viele Gemeindeglieder hatten sich resigniert abgewendet, da nichts mehr zu stimmen
schien.
Unsere Gemeinde brauchte dringend eine ordnende Hand, weil der
Kirchengemeinderat
(KGR)
als
durchgehend berufstätiges Laiengremium hoffnungslos überfordert
war. Mit Gottvertrauen, riesigem Erfahrungsschatz, kirchenrechtlicher Kompetenz und überaus großem persönlichem Einsatz nahm dann
Gerhard Romppel seinen Dienst auf. Nach und
nach wurden die Missstände im administrativen
Bereich durch sein federführendes Wirken abgebaut und schließlich völlig beseitigt. Die Zuständigkeiten beim Personal sind heute klar geregelt, sodass es auch auf zwischenmenschlicher Ebene wieder harmonischer zugeht.
Was ich hier mit wenigen Sätzen skizziere, erstreckte sich über einen fünfjährigen Zeitraum
mit vielen Widerständen, Ecken und Kanten.
„Alte Zöpfe“ fielen, Neues wurde angebahnt,
Strukturen hinterfragt und überarbeitet, Verantwortung dezentralisiert. Der KGR kann zusammen mit weiteren Gemeindegliedern nun wieder
seinen Führungsaufgaben gerecht werden. Dieser Kraftakt war notwendig, obwohl
er bei allen Beteiligten aber auch
Spuren hinterlassen hat. Teilweise
„wandelten wir im finsteren Tal“ und
machten einmal mehr die Erfahrung,
wie gut es tut, Sorgen in Gottes
Hände legen zu dürfen und sich ge-
Abschiedsgottesdienst am
19.02.2017 um 10.00 Uhr
in der Stadtkirche
tragen zu wissen. Ich glaube, dass
unsere Gebete erhört und wir mit
Gerhard Romppel zusammengeführt worden sind. Bei Gott ist alles
möglich, und ich schreibe diese Zeilen in tiefer Demut und Dankbarkeit.
Nachdem sich unser Gemeindeschiff nach stürmischer See endlich
wieder auf Kurs befindet, konnten wir uns dem
Glaubensleben zuwenden. Unsere Kraft, Ideen
und Aufmerksamkeit richteten sich nun auf Gottesdienste, Reformationsabend, Adventsandachten, Osternacht, Gemeindefest und Konfirmanden. Vieles, was während der letzten Jahre
im Schatten der Umwälzungen nicht mehr richtig zur Geltung kommen konnte, wurde erneut
aufgenommen, kultiviert und gepflegt. Hier entwickelt sich etwas, wächst und gedeiht. Daran
sind leider noch wenige Gemeindeglieder beteiligt, obwohl das Interesse größer zu werden
scheint. Als Impulsgeber, Koordinator und
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„Motor“ fungiert aber immer noch Gerhard
Romppel, was in dieser Phase der Gemeindeentwicklung enorm wichtig und wertvoll ist.
Glaubensleben leidet, wenn die eine Hand nicht
weiß, was die andere tut; wenn die Aufgabenverteilung nicht funktioniert oder wenn sich Gemeindeglieder durch unversöhnlich geführte
Diskussionen über Sachfragen voneinander
entfernen. An dieser Stelle möchte ich Gerhard
Romppel im Namen des KGR für den geleisteten Dienst in und für unsere Gemeinde von
ganzem Herzen danken. Dabei vergessen wir
auch nicht die seelsorgerischen Tätigkeiten, die
in der öffentlichen Wahrnehmung häufig unter
den Tisch fallen.
Jetzt dürfen wir Gerhard Romppel in den verdienten Ruhestand verabschieden. „Sein Leben
ist geprägt von dem Wunsch, das Wort Gottes
in die Herzen der Menschen zu tragen“, war
von seinem Bruder Dieter während der Investitur zu hören. Genau das ist die Basis sämtlicher
christlicher Gemeinden – alles andere ist mehr
oder weniger notwendiges Beiwerk. Mittelpunkt
der Gemeinden soll die Verkündigung des
Evangeliums von Jesus Christus sein. Damit
das geschehen kann, sind geordnete Verhältnisse in der Gemeinschaft sehr wichtig. Unser
Gerhard, wir wünschen Dir für den neuen Lebensabschnitt alles erdenklich Gute und Gottes
reichen Segen!
Torsten Zühlsdorff
Gemeindezentrum fällt als Treffpunkt aus
Kinderhaus Regenbogen wird erweitert
Im Jahr 2017 wird unsere Kirchengemeinde mit
einigen Herausforderungen konfrontiert. Nach
der Verabschiedung von Pfarrer Gerhard A.
Romppel in den Ruhestand bleibt die Pfarrstelle
zunächst unbesetzt, weil im Zuge der ersten
Ausschreibung beim Oberkirchenrat in Stuttgart
keine Bewerbungen eingegangen sind. Die Bewerbungsphase für die zweite Ausschreibung
läuft seit 15. Januar 2017. Wir hoffen und beten, dass sich geeignete Pfarrerinnen und Pfarrer durch unsere Ausführungen ansprechen lassen. Wir informieren Sie über alle weiteren Entwicklungen im kommenden Gemeindebrief
02/2017. Die wichtigsten Meldungen werden
zuvor auch auf unserer Gemeindehomepage
(www.ev-kg-oberndorf.de) multipliziert.
2017 keine weiteren Veranstaltungen im Gemeindezentrum stattfinden können. Hygienevorschriften, weitere Vorgaben und der permanente Platzbedarf durch Möbel lassen eine parallele Nutzung durch Dritte, die keine Kindergartenfunktionen erfüllen, nicht zu. Gottesdienste,
Gruppen und Kreise werden während der Interimszeit notgedrungen komplett in die Stadtkirche verlegt. Der Kirchengemeinderat organisiert
zu gegebener Zeit Fahrgemeinschaften, sodass
auch Gemeindeglieder ohne Auto die Gottesdienste in der Stadtkirche erreichen können.
Treffpunkt soll jeweils der obere Parkplatz am
Gemeindezentrum sein. Weitere Informationen
entnehmen Sie dazu bitte unserer Gemeindehomepage und der Tagespresse. Außerdem
werden die Regelungen durch Aushänge und
Abkündigungen bekannt gemacht.
Das Kinderhaus Regenbogen darf nun endlich
durch bauliche Maßnahmen erweitert werden.
Zahlreiche Verzögerungen im Vorfeld haben
Die „Senioren vom Berg“ dürfen sich ersatzweise im Gemeindehaus Beffendorf treffen. Auch
hier hat der Kirchengemeinderat eine Fahrmöglichkeit per Bus organisiert, die von allen Teilnehmern während der gesamten Übergangszeit
genutzt werden kann. Diese Regelung wurde im
gemeinsamen Einvernehmen getroffen.
Während der Vakatur wird es zu unangenehmen Einschränkungen kommen müssen (siehe
dazu weitere Beiträge in diesem Gemeindebrief). Der Kirchengemeinderat ist auf die aktive
Mithilfe möglichst vieler Gemeindeglieder angewiesen. Bitte tragen Sie nach Ihren Möglichkeiten und Talenten dazu bei, dass wir weiterhin
auf vielfältige Weise das Evangelium von Jesus
Christus verkündigen können. Bitte schließen
Sie die Zukunft unserer Gemeinde in ihre Gebete ein.
Kinderhaus Regenbogen
Foto: Thorsten Sosinski
dazu geführt, dass die Arbeiten während des
laufenden Betriebs stattfinden sollen. Dazu
muss der Kindergarten vorübergehend umziehen. Weil es keine geeigneten Alternativen gibt,
werden ab Anfang März 2017 alle Kinder und
Erzieherinnen sämtliche Bereiche im Gemeindezentrum auf dem Lindenhof nutzen. Möglicherweise kann nach den Sommerferien dann
wieder der Umzug ins Kinderhaus erfolgen, was
aber natürlich vom dortigen Baufortschritt abhängt. Bitte beachten Sie, dass ab 01. März
Für den Kirchengemeinderat:
Torsten Zühlsdorff
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Gedanken zur anstehenden Vakatur
Zeit ohne Pfarrer eine Herausforderung für die ganze Gemeinde
Mit der Verabschiedung von Pfarrer Gerhard A.
Romppel in den Ruhestand liegen unsere Blicke auf der nahen Zukunft. Die erste Ausschreibung der Pfarrstelle ist leider ergebnislos geblieben, weil der Oberkirchenrat in Stuttgart keine Bewerbungseingänge verzeichnen konnte.
Zusammen mit Dekan Ulrich Vallon haben wir
bereits einige wichtige Regelungen und Zuständigkeiten für die Phase der Vakatur festgelegt.
die Sanierung der Stadtkirche bereitstellen zu
können. In der Rückschau eine wichtige und
weise Entscheidung, weil nun mit Stadtkirche
und Gemeindezentrum zwei multifunktionale
Orte für das Gemeindeleben zur Verfügung stehen, die auch auf lange Sicht finanziell gehalten
werden können.
Ein Veränderungsprozess also, welcher ein
schmerzliches Opfer erfordert hat, von dem
aber letztlich alle Gemeindeglieder profitieren
werden. Häufig ist in diesem Zusammenhang
von einem „Gesundschrumpfen“ die Rede –
Während der Vakatur übernimmt Pfarrer Alexander Beck aus Trichtingen die pfarramtliche
Vertretung. Für die Konfirmanden ist Pfarrer Ole
Sie nehmen in der Zeit der Vakatur in unserer Gemeinde Aufgaben wahr (von links): Pfarrer Alexander Beck, Pfarrer Ole Dost,
Pfarrerin Martina Schlagenhauf. Fotos: privat
Dost aus Römlinsdorf zuständig. Pfarrerin Martina Schlagenhauf wird sich weiterhin beim Vertretungsdienst in den Bereichen Gottesdienst
und Kasualien einbringen. Alle weiteren Gottesdienste feiern Prädikanten mit uns. Fragen, Anregungen und Kritik richten Sie bitte über das
Gemeindebüro
an
Torsten
Zühlsdorff
(Pfalzstraße 1, 78727 Oberndorf, Telefon:
07423 - 22 59, Dienstag bis Freitag jeweils 9.00
Uhr – 11.00 Uhr). Kirchenpflegerin Martina Herzog ist unter der Telefonnummer 07423 - 87 09
03 13 zu erreichen (Montag bis Donnerstag
8.00 Uhr – 16.00 Uhr, Freitag 8.00 Uhr – 12.00
Uhr).
man befreit sich von Ballast, um dadurch wieder
größere Bewegungsfreiheit zu erhalten. Wenn
der Blick gemeinsam nach vorne gerichtet wird,
müssen uns solche Veränderungsvorgänge
nicht schrecken.
Diese spannende Phase des Wandels ist, aus
meiner Sicht, erfolgreich überwunden worden.
Mir geht es jetzt um etwas anderes. Zur Zeit
des Propheten Maleachi wurde von den Menschen ein religiöses System betrieben, das
nicht mehr auf Gott ausgerichtet war. Man lebte
zwar noch nach der Tradition der Vorfahren,
ging aber auch immer mehr unmoralische Kompromisse ein, die den Willen Gottes missachteten. Die Menschen betonten zwar durch ihre
Gottesdienste, an Gott zu glauben, praktizierten
aber gleichzeitig einen Alltag, als gäbe es ihn
nicht. Gott ließ über den Propheten seinen Unmut darüber verkünden. Er wollte eine ehrliche
und liebevolle Hingabe der Herzen und keine
Auch 2016 hat sich in Deutschland ein Trend
fortgesetzt, der bereits einige Jahre andauert
und von den Medien aufmerksam beobachtet
wird: Immer mehr Kirchengemeinden verkaufen
Teile ihrer Gebäude, weil sie in Zahlungsschwierigkeiten stecken. Grund sei die sinkende Zahl der Gemeindeglieder. Auch wir haben
uns in jüngerer Vergangenheit vom BonhoefferHaus getrennt, um dadurch weitere Mittel für
 weiter Seiten 4 und 5
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glaubenskalte Gemeinde, die einfach nur sinnbefreiten Gewohnheiten folgte.
falls völlig sinnentleert. Gott nahm über den
Propheten kein Blatt vor den Mund: „Es soll
doch lieber gleich jemand von euch die Türen
des Tempels schließen, damit ihr nicht vergeblich mein Altarfeuer anzündet“ (Maleachi 1,10).
Was hat das mit uns und der anstehenden Vakatur zu tun? Heute finden wir leider viele Parallelen zur damaligen Zeit. Die Beziehung zu Gott
ist vielfach auf eine religiöse Tradition reduziert
worden. Viele Menschen feiern nur noch selten
Die Zeit der Vakatur wird uns allen einiges abverlangen und auch der Kirchengemeinderat
(KGR) wird in besonderer Weise
gefordert sein. Es kann nicht
alles so bleiben, wie wir es gewohnt sind. Es wird Einschränkungen geben. Das Dekanat
spricht in diesem Zusammenhang von einer „Phase des Verzichts und der bewussten Reduzierung“. Tatsächlich werden
viele etablierte Abläufe von ihrem üblichen Gang abweichen
müssen. Klar, anders geht es
nicht. Welche Bereiche sollen
wir jetzt also vorübergehend ruhen
lassen
oder
auf
„Sparflamme“ setzen? Unsere
erweiterten Gottesdienste wie
Osternacht, Reformationsabend
oder Adventsandachten? Unsere Zusammenkünfte im Rahmen
von Vortrag, Musik und Kultur?
Das sommerliche Gemeindefest mit dem großen Familiengottesdienst und der Begrüßung
unserer neuen Konfirmanden? Soll überall dort
die Axt angelegt werden, damit durch diesen
Kahlschlag sämtliche Kräfte im Bereich der Administration gebündelt werden können? Sollen
wir uns gewissermaßen selbst an den Tropf der
Osternacht 2012
Gottesdienste und meiden die Gemeinschaft
der Glaubensgeschwister. Geht man dann doch
einmal zu Weihnachten in die Kirche, sind Gedanken und Herz oft ganz woanders, wodurch
eine Vertiefung der persönlichen Beziehung zu
Gott kaum mehr möglich ist. Die Bildungsgewerkschaft GEW forderte vor zwei Jahren gar
die Umdeutung der Weihnachtsfeiertage in ein „Fest
der Kulturen“, um damit das
Miteinander der bunten Gesellschaft zu würdigen, da ja
nur noch eine Minderheit an
die Menschwerdung Gottes
in Jesus Christus glaube.
Die Politik stößt teilweise in
ein ähnliches Horn, wenn
Christen ihren Glauben nicht
mehr frei leben und zeigen
sollen, um dadurch andersgläubige Mitmenschen nicht
zu verärgern. Und die Wirtschaft hat die christlichen
Glaubensfeste schon längst
zu einer reinen Geldmaschinerie
instrumentalisiert.
Wenn wir Kirchengemeinden
nun in denselben Trott aus
Zeitgeist, „modernem“ Denken und Event-Management fallen, laufen wir
Gefahr, die Verbindung zur biblischen Wahrheit
zu verlieren. Und dann wäre unser Tun eben-
Sommerfest 2016
Foto: David Hütter
formalen Verwaltung hängen und solange dahinvegetieren, bis sich hoffentlich bald etwas
zum Guten ändert? Ja, so kann es gehen –
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aber dann solltet ihr gleich selbst in euren Gebäuden die Lichter löschen, euer automatisiertes Tun einstellen und die Türen von außen fest
verschließen, weil das Evangelium nicht mehr
die Mitte eurer Gemeinde bildet (frei nach dem
Propheten Maleachi). Eine christliche Gemeinde taucht ab und sagt: „Wir sind dann mal
weg“?
Denn wir sind alle Glieder am Leib Christi
(Römerbrief 12,4-6). Unsere christliche Gemeinschaft definiert sich eben nicht nur über
den Pfarrer oder das Gremium des KGR. Die
ganze Gemeinschaft ist gefordert (vgl. 1. Petrus
4,10). Menschen, die sich aus eigener innerer
Motivation aus dem Glauben heraus in das Gemeindeleben einbringen, machen Gemeindeleben erst möglich.
Bitte nicht! Der KGR sieht in der Vakatur auch
eine Herausforderung für die gesamte Gemeinde. Wir wollen die vielfältigen Aktivitäten bei
Auf folgenden Bereichen könnten während der
Vakatur Schwerpunkte liegen:
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


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Reformationsabend 2016
Foto: Alwin Weber

unseren Gottesdiensten und Versammlungen
nicht „herunterfahren“. Vielmehr besteht jetzt
die Chance, gemeinsam neue Wege zu gehen
und Bestehendes im Glauben so weiterzuentwickeln, dass wir über den Einsatz der verschiedenen Talente als lebendige Gemeinschaft weiterhin Gottes Liebe weitergeben können. Ein
solches Bestreben bedarf aber der aktiven Mithilfe möglichst zahlreicher Gemeindeglieder –
jeder nach seinen persönlichen Fähig- und
Möglichkeiten. Allein schon über unser
„Zusammenrücken“ lassen sich enorme Kräfte
mobilisieren. Wir sollten nicht wie das Kaninchen bewegungslos auf die Schlange starren,
nur weil wir in nächster Zeit auf ein paar Hürden
zulaufen müssen. Zusammen sollten wir im
Gottvertrauen anpacken, was uns wichtig ist.
Vorbereitung und Durchführung von besonderen Gottesdiensten wie z.B. der Osternacht, Adventsandachten oder des Reformationsabends.
Aufbau eines oder mehrerer Gesprächskreise mit unterschiedlichen thematischen
Schwerpunkten.
Vorbereitung und Durchführung besonderer Veranstaltungen (Musik, Vorträge, Gebet).
Mitarbeit im Vorbereitungsteam für das
Gemeindefest.
Unterstützung des Mesnerdienstes bei
Ausfällen.
(…)
Nie alleine, sondern stets im Team. Nie „ohne
Plan“, sondern immer mit Einführung, Beratung
und Unterstützung. Ohne festgefahrene Raster,
sondern offen für Kreativität, eigene Ideen und
Visionen.
Das alles möchten wir als Gremium fördern,
begleiten und mittragen. Wer diese Zeilen liest,
ist ganz herzlich zur Mitarbeit eingeladen. Eine
Kontaktaufnahme ist bei Elke Schneider über
das Gemeindebüro möglich (Telefon 07423 –
22 59, Dienstag bis Freitag 9 – 11 Uhr).
Im Namen des KGR danke ich allen haupt- und
ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Torsten Zühlsdorff
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Ein König – doch so ganz anders
Und wenn sie nicht gestorben sind …
So enden Märchen. Happy-End. Alles gut. Das
Liebespaar liegt sich endlich in den Armen. In
die Musik des Abspanns klingen schon die
Hochzeitsglocken
hinein.
Happy-End. Die Bösen sind
besiegt, und es herrscht
wieder Frieden überall. So
ähnlich fühlt sich die Stimmung an, die der Evangelist
Johannes verbreitet. HappyEnd. Alles jubelt, alles singt.
Alle sind ausgelassen und
fröhlich. Die Menschen auf
der Straße singen: Hosianna in der Höh.
an dieser Geschichte und am christlichen Glauben: Das ist der Glauben nicht nur an das Gegenteil des Bösen. Also nicht nur Glauben an
Die Menschen hatten es
begriffen – so scheint es auf
den ersten Blick. Sie haben
kapiert, wer Jesus ist: der
König, der Retter, der Heiland der Welt. So wundert
es denn eigentlich gar nicht,
dass die große Menschenmenge Jesus einen fulminanten Einzug zelebrierte. Ein Triumphzug –
beinahe so, wie es später die Kriegsherren aller
Welt zu tun pflegen: Großes Aufgebot, rote
Teppiche – das ganze Programm.
die Liebe, das Gute, die Freiheit, die Vergebung. Nein, es ist mehr als das. Es ist der Glaube an die endgültige Überwindung des Bösen,
des Hasses, der Unfreiheit. Der Glaube an das
Reich Gottes, nicht als ferne Vision, sondern als
konkretes Geschehen hier auf dieser Welt und
zu dieser Zeit. Das ist schwer zu verstehen. Für
uns heute wie auch für die Menschen damals
zur Zeit Jesu.
Für die Menschen damals in Jerusalem war –
jedenfalls für diesen Tag – ganz klar: Dies ist
er. Der neue König! Der Held. Sie sind bereit;
ihm die Krone aufzusetzen. Der aber hat gar
nicht so was Heldenhaftes an sich. „Mein
Reich ist nicht von dieser Welt", wird er später vor Pilatus sagen. Und er stellt damit klar,
dass es ihm nicht um weltliche Macht geht. Ein
König – doch so ganz anders. Ein König ohne
Armee, ohne Geld und Waffen. Ein König, der
am Ende nur die Dornenkrone trägt. Ein König
ohne sichtbaren Triumph.
Beinah ist es wie im Film. Da ist der Jubel über
den König, fast ist das Happy-End zum Greifen
nahe, die Palmen, Hosianna und die Kleider auf
der Straße, damit der König nicht durch den
Staub reiten muss. Man hält die Luft an. Die
Story geht weiter. So heißt es noch nicht Happy
-End, sondern: Fortsetzung folgt! Und die folgt
in der Woche bis Ostern. Oder eigentlich noch
weiter. Denn das endgültige Happy-End, das
Reich Gottes steht noch aus.
Und das ist das Besondere: Alles ist so anders
als erwartet. Macht zeigt sich in der Ohnmacht.
Der Sieg im Verlieren. Die Liebe im Hass. Das
ist das Besondere und zugleich das Schwierige
Ihr Gerhard A. Romppel, Pfarrer
Sommerfest wahrscheinlich in der Stadtkirche
Das Kinderhaus Regenbogen wird in den kommenden Monaten umgebaut und zieht so lange
ins Gemeindezentrum auf dem Lindenhof ein.
soll diese beliebte Traditionsveranstaltung aber
nicht, weshalb der Kirchengemeinderat über
eine andere Konzeption nachdenkt. Wahrscheinlich wird das Sommerfest samt Familiengottesdienst in und um die Stadtkirche herum
stattfinden, vermutlich am 25. Juni 2017.
Aus diesem Grund kann das diesjährige Sommerfest dort nicht stattfinden. Ganz ausfallen
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Getragen allein vom Vertrauen auf Gott
Jesus im Garten von Gethsemane und der Gründonnerstag
Als Jesus von Nazareth im Garten Gethsemane um sein Leben flehte, war es tief dunkle
Nacht. Er hatte furchtbare Angst. Der Evangelist Lukas schreibt, seine Angst und seine Verzweiflung seien so groß gewesen, dass sein
Angstschweiß und seine Tränen wie Blutstropfen auf die Erde fielen. In dieser Nacht war Jesus von Nazareth nichts anderes als ein junger
Mann von 34 Jahren, der gerne leben wollte. Er
wollte noch nicht sterben. Schon gar nicht so.
„Mein Vater“, so bittet er unter Tränen, „ist's
möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber!“
Menschen vor schier unlösbaren Aufgaben.
Menschen im Angesicht eines grausamen Todes. Sie alle waren getragen einzig von ihrem
Vertrauen auf
Gott. Sie waren sich sicher: Gott ist
stärker
als
Menschen.
Sie
waren
sich sicher:
Gott ist stärker als Verräter und Verleumder. Sie
waren
sich
sicher: Gott
ist stärker als
Soldaten,
stärker
als
Waffenrüstungen, stärker als Ross
und Reiter. Sie waren sich sicher: Gott ist stärker als der Tod.
Jesus weiß, dass sein Lebensschiff in weniger
als zwölf Stunden zerschellen wird. Er hat weder Ruder noch Segel noch einen Anker, um zu
verhindern, was andere bereits über ihn beschlossen hatten: Jesus sollte sterben. Noch
vor Beginn des Passahfestes in Jerusalem.
„Mein Vater, ist's möglich, so gehe dieser
Kelch an mir vorüber!“ Jesus fleht unter Tränen – betet, kämpft, weint und hadert. Und er
geht als ein anderer aus diesem Gebetskampf
hervor. Da ist nun eine neue Sicherheit und die
Erkenntnis des Sinnes, den er nun fest im Blick
hat. Und sein Gottvertrauen, das war das Schiff,
das ihn trägt.
Dieses Wissen lässt Jesu' Tränen versiegen
und ihn aufrecht und ruhig seinem Verräter entgegengehen. Dieses Wissen gibt Dietrich Bonhoeffer und Maximilian Kolbe Halt, und mit
ihnen so vielen, die allein im Vertrauen auf Gott
schwerste Wege überwinden konnten.
Was ist das, was Jesus so stark macht, dass
seine Tränen versiegen und sein Herz fest und
ruhig wird? Was ist das, was einen Dietrich
Bonhoeffer so sicher macht, dass sein Galgentod im Konzentrationslager Flossenbürg
(Oberpfalz) nicht das Ende ist, sondern erst der
Anfang? Was ist das, das Maximilian Kolbe im
Hungerbunker von Auschwitz am Leben hält,
ihn singen und beten lässt, sodass seine Bewacher es nicht mehr ertragen können und man
seinem Leben mit einer Spritze ein Ende setzt?
Und wir? Gründonnerstag will uns mehr geben
als nur das Gefühl, glaubensschwach zu sein.
Die Kraft von Gethsemane ist die Kraft, zu vertrauen. Unsere Augen haben ein festes Ziel im
Blick. Unser Gottvertrauen ist das Schiff, das
uns trägt.
Ihr Gerhard A. Romppel, Pfarrer
Was wird aus dem Förderverein?
Zu seiner diesjährigen ordentlichen Mitgliederversammlung kommt der Förderverein Evangelische Stadtkirche Oberndorf am Mittwoch, 22.
März, zusammen.
5.
6.
Wahlen,
Verschiedenes/Anträge.
Die bisherige Vorstandschaft tritt nicht mehr an,
daran dürfte sich wohl auch während der Versammlung nichts ändern. Der Termin für die
laut Satzung weitere, außerordentliche Hauptversammlung wäre dann Mittwoch, 19. April
2017. Sollte auch dabei keine Vorstandschaft
gefunden werden, steht die Auflösung an. Termin für diese Zusammenkunft wäre dann Dienstag, 16. Mai 2017.
Das möglicherweise zukunftsweisende Treffen
im Besprechungsraum der Kirche beginnt um
19 Uhr. Die Tagesordnung nennt:
1.
Begrüßung,
2.
Bericht der Vorstandschaft,
3.
Berichte Kassierer und Kassenprüfer,
4.
Entlastung,
7
In vielen Gesprächen ist viel gelacht worden
Romppel: Oberndorf ist typisch für die Volkskirche
Herr Romppel, am 19. Februar 2017 werden
Sie offiziell in den Ruhestand verabschiedet.
Mit welchen Gefühlen sehen Sie diesem Tag
entgegen?
Oberndorf ist Ihre letzte Pfarrstelle. Was war
Ihr schönstes Erlebnis in Ihren sieben Jahren hier?
Oberndorf ist typisch für die Volkskirche. Von
der Wiege bis zur Bahre möchten die Menschen pastoral begleitet werden. Hier findet
man schnell gute Kontakte, spürt die Lebensfreude. Das kommt mir
entgegen. In vielen Gesprächen ist viel gelacht
worden.
Mit einem lachendem und einem weinendem
Auge. Ich war rund 30 Jahre lang immer in großen Gemeinden tätig,
und jedes Mal musste
ich neue Strukturen
schaffen. Deshalb bin
ich froh, dass ich nun
ohne den Druck des
Terminkalenders leben
darf.
Und was war die größte Enttäuschung?
Wie sind Sie zu der
Entscheidung gekommen, Pfarrer zu werden?
Man hat oft viel übereinander statt miteinander
geredet.
Ganz
schlimm: die Auseinandersetzung um eine
neue Pfeifenorgel für
die Stadtkirche. Darunter habe ich sehr gelitten.
Erst habe ich eine Mechanikerlehre durchlaufen und arbeitete schon
bald in der Geschäftsführung eines Unternehmens in Dornstetten. Die Rationalisierungswelle machte Entlassungen notwendig,
bei Gesprächen mit Betroffenen las ich in deren Augen: „Wissen
Sie, was Sie hier tun?
Ich bin über 50 und
werde nie mehr einen
Job
kriegen.“
Das
brachte mich zum Umdenken. Ich wollte Menschen nicht länger als
Steuerungsinstrument
sehen. In der Landeskirche gab es damals einen eigenen Theologie-Studiengang für Leute,
die bereits einen Beruf hatten. Das war ein harter Drill. Von elf Zugelassenen blieben am Ende
vier übrig.
Zur Zukunft der Gemeinde: Wie soll sie
lebendig erhalten werden, wie soll die
Volkskirche das Volk
erreichen, wenn, wie
eine Milieustudie hier
in Oberndorf ergab,
das so genannte hedonistische
Milieu
fast zur stärksten
Gruppe innerhalb der
Kirchengemeinde
wird?
Mit Hedonisten kann man gut arbeiten, gerne
temporär und projektbezogen. Grüppchengewerkel ist hier nicht angesagt. Das ist die Zukunft. Dabei habe ich tolle Menschen kennengelernt, so zum Beispiel im Rahmen der Sommerfeste oder der Familiengottesdienste. Das
gilt es zu vertiefen und zu pflegen. Die rein gottesdienstliche Gemeinde hier ist überschaubar.
Sie stammen aus Hochdorf bei Vaihingen/
Enz. Wo überall waren Sie als Seelsorger im
Einsatz?
Welche Herausforderungen resultieren daraus für die Stadtkirchengemeinde Oberndorf
im Jahre 2017?
In Leonberg und in Bitz. Danach wechselte ich
in die Militärseelsorge, zunächst nach Immendingen mit den Standorten Donaueschingen,
Pfullendorf, Neuhausen ob Eck und Pfahl am
Feldberg. Später in Cagliari auf Sardinien, anschließend in Neapel im Nato-Hauptquartier
Süd. Nach 15 Jahren als Militärpfarrer ging ich
nach Künzelsau und Mühlheim/Donau.
Das gilt vor allem für den Kirchengemeinderat.
Die zweite Ausschreibung für die Pfarrstelle ist
erfolgt, die Resonanz beklemmend. Man wird
sich auf eine längere Vakanz einstellen müssen. Das ist eine große Herausforderung für
8
alle, jeder wird etwas mehr tun müssen. Manches ist gut aufgestellt. Das gilt nicht nur fürs
Sommerfest, auch für die Reformationsabende
oder die Kindergärten. Das darf nicht zu stark
einbrechen.
ses Geld da. Wenn sich dann langfristig eine
Pfeifenorgel realisieren lässt, könnte die Digitalorgel ins Gemeindezentrum umziehen. Dieser
Weg wäre ohne Zeitdruck gangbar, und auch
gut fürs Klima, weil weniger emotional belastet.
Der Evangelischen Kirche mangelt es an
Pfarrern. Das ist auch in Oberndorf zu spüren. Müssen Strukturen auf übergeordneter
Ebene geändert werden oder müssen die
Gemeinden andere Schwerpunkte bei ihrer
Arbeit setzen?
Wie groß ist der Verlust für die Kirchengemeinde, wenn der Förderverein Evangelische Stadtkirche sich in diesem Frühsommer tatsächlich auflöst?
Der Verein hat seine Aufgabe eigentlich erfüllt.
Jetzt möchte er die Kirche beleben. Das würde
wegfallen, weil der Kirchengemeinderat allein
das weder personell noch finanziell schultern
kann. Der Förderverein hat die Gemeinde sehr
bereichert, sein Fehlen
wäre ein großer Verlust.
Das Berufsbild des Pfarrers und die Rahmenbedingungen stammen von früher. Ich nenne nur
Sieben-Tage-Woche, Residenzpflicht, die Bindung an ein Wohnhaus.
Hier besteht Reformbedarf, der Beruf muss
ins 21. Jahrhundert eingepasst werden. Wer
Theologie
studiert,
möchte Seelsorge betreiben, pastoral wirken, nicht Verwaltungsarbeiten übernehmen.
Da werden zu viel Kräfte fremd gebunden, die
Gewichtung liegt falsch.
Mir schweben Servicezentren für jeweils vier
bis sechs Gemeinden
vor, in denen kompetente Fachleute die
Verwaltungsarbeit
übernehmen.
Das
macht den Pfarrberuf
attraktiver. Derzeit zieht
es höchstens die Hälfte
der Theologiestudenten
ins Pfarramt, die anderen gehen an die Hochschulen oder in die
Wissenschaft. Wo es in
einer politischen Kommune mehrere Kirchengemeinden gibt, sollte
über Fusionen nachgedacht werden.
Welche Zukunftspläne hat der Privatmensch
Gerhard
Romppel?
Manches tun, für das
ich bislang keine Zeit
hatte, zum Beispiel
Städtereisen
in
Deutschland und ins
deutschsprachigen
Ausland unternehmen,
zur Erweiterung des
eigenen kulturellen Horizonts. Dann denke ich
an ein paar Musikprojekte und die Förderung des Dialekts. Mit
„Schwabenabenden“
könnte man Kopf, Herz
und Magen ansprechen, mit schwäbischen Liedern, Gedichten, Tänzen und Lyrik.
Das wäre eine Marktlücke.
Auch
eine
„schwäbische
Stallweihnacht“ gehört dazu.
Wird
die
Band
„Oifach so“ auch in Zukunft in Oberndorf
noch zu hören sein?
Die Diskussion um
eine neue Orgel in der Stadtkirche ist im Augenblick eher verstummt. Welchen Rat gibt
der Ruheständler Gerhard Romppel den Verantwortlichen für den weiteren Umgang mit
diesem Thema?
Ja. Der Pfarrer Romppel ist im Ruhestand, aber
der Mensch Romppel nicht. Der möchte mit seinen Musikerkollegen weitermachen, und, als
Einladung an alle Interessierten: Lasst uns Lieder für den Frieden singen. Oberndorf lässt sich
nicht auf das Etikett der Waffenstadt reduzieren. Wir leben nicht vom Töten, wir leben für
den Frieden.
Wenn eine Kirchengemeinde eine Pfeifenorgel
möchte, dann muss ein Orgelförderverein her.
Wir reden hier von rund 500 000 Euro. Die jetzige Orgel in der Stadtkirche ist abgängig. Mein
Gedanke ist, als Übergangslösung eine digitale
Orgel anzuschaffen, die kostet um die 30 000
Euro. Beim Förderverein Stadtkirche wäre die-
Das Gespräch führte Michael Frädrich.
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Gehalten von wunderbaren Mächten
Irgendwie ist Pilatus vom Friedenskönig beeindruckt
Da ist Pilatus. Die frisch in Unschuld gewaschenen Hände schreiben. Schreiben eine Anklageschrift. Den Namen des Täters und sein Verbrechen. In Großbuchstaben, damit jeder es sieht:
„Jesus von Nazareth, der König der Juden.“
Den hat er zum Tode verurteilt, obwohl er keine
Schuld an ihm fand. Aber er musste einen Aufstand verhindern, sich keine unnötigen Feinde
machen.
Gewalten zum Trotz sich erhalten. Und gehalten werden von wunderbaren Mächten, die nur
er kennt, zu denen Pilatus keinen Zugang hat.
Nie haben wird.
„Jesus von Nazareth, der König der Juden.“
Ganz langsam schreibt er es auf. In drei Sprachen, Hebräisch, Griechisch, Latein, damit es
auch jeder kapiert. Die Antwort, die er nicht erhielt auf seine Frage, was Wahrheit sei. Da
steht sie schwarz auf weiß, von eigener Hand
geschrieben. Und natürlich haben die Hohepriester auch daran etwas auszusetzen.
Ein politischer Schachzug gegen die eigenen
Überzeugungen. Ein fauler Kompromiss. Er hat
doch alles Mögliche versucht. Wirklich, er hat
es sich nicht leicht gemacht mit diesem Angeklagten. Umsonst. Nun hängt er am Kreuz, den
er hat über die Klinge springen lassen um des
In die indirekte Rede soll er die Anklage setzen.
Schreib, dass er gesagt hat, dass er der Juden
lieben Friedens willen, der gar kein Frieden ist.
Er weiß es wohl. So ohnmächtig ist der Mächtige. Ein Gefangener der Interessen, die er zu
vertreten hat. Die Hände sind ihm gebunden.
Nur schreiben können sie noch: „Jesus von Nazareth, der König der Juden.“
König sei. Sonst glaubt es vielleicht noch einer.
Nein, das wird er nicht tun. Er ist doch keine
Marionette dieser jüdischen Priester. Trotzig
gibt er zurück: „Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben.“ Ein schaler Triumph, ein
kleinlauter Sieg. Ein lächerlicher Akt des Widerspruchs, nachdem er im Großen und Ganzen
klein beigegeben hat. Pilatus weiß es nicht,
aber so wird er zum Zeugen einer Wahrheit, die
größer ist als er und seine Entscheidungen.
Denn in diesem Stück geschieht nichts ohne
Grund.
Irgendwie hat ihn dieser Friedenskönig beeindruckt. Mit seinem Reich nicht von dieser Welt.
Davon träumt er, Pilatus, auch. Eine Welt zu
bauen nach ganz eigenen Regeln. Nicht immer
taktieren müssen. Frei sein. Dieser Jesus war
frei, obwohl er als Gefangener vor ihm stand.
Da war diese Stärke in aller Niederlage. Diese
Unbeugsamkeit. Dieses Unantastbare. Allen
Ihr Gerhard A. Romppel, Pfarrer
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Der vom Kreuz ist auferweckt worden
Ostern: Wir glauben, was wir nicht zu hoffen wagten
Was für ein Schrecken, wenn auf einmal wahr
ist, was wir glauben! Was für ein Schrecken,
wenn uns die Wirklichkeit Gottes widerfährt.
Wenn sie unerwartet hereinbricht in unser Leben, unsere Rituale, unsere vertrauten Gefühle
von Verlieren, sich Dreinschicken, Traurig sein.
Ostern ist erschreckend. Ostern ist aufsässige
Opposition. Ostern ist beunruhigender Protest.
Ostern setzt die Kernenergie Hoffnung frei. Da
denken wir, wir schicken uns drein ins Unabänderliche: „Tot ist tot.“ Und plötzlich ergreift „es“
uns. Da tun wir, was man zu
tun pflegt in solchen Fällen.
Und plötzlich überkommt es
uns. Da überkommt uns Gott.
Erschütternd. Und wir glauben, was wir nicht zu hoffen
wagten.
Er aber sagt: Solchen gehört das Reich Gottes.
Die Leute sagten: Unsere Feinde.
Er weiß, es ist anders, und sagt: Liebt sie.
Wir denken: Überflüssig.
Er sagt: Kostbar!
Wir denken: Gescheitert.
Er lehrt uns: So sehen Sieger aus.
Es ist anders, als wir dachten. Es ist so, wie wir
kaum zu hoffen wagten. Erschreckend. „Und sie
sagten niemandem etwas; denn sie fürchteten
„Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten?“ „Er
ist auferstanden. Er ist nicht
hier.“ Nur „Gekreuzigter“ gilt
hinfort nicht mehr. Der vom
Kreuz ist auferweckt worden.
Der Gekreuzigte ist immer
zugleich der Auferstandene.
Es gibt ihn nicht mehr ohne
dies. Und wo er uns in unserem Leid und Tod nahe ist, da
ist durch ihn dies andere immer mit dabei: dies Fünklein Widerspruch, dieser Tropfen Leben, dieser Keim Gott, der jederzeit aufbrechen kann.
sich.“ Wie soll man auch davon sprechen, wenn
Gottes Wirklichkeit einen anfällt? Wie können
wir so tief greifende Erfahrungen in Worte fassen? „Ihn zu fassen ist fast unsere Freude zu
klein“, schreibt Friedrich Hölderlin. Um wie viel
mehr dann unsere Sprache! „Und sie sagten
niemandem etwas; denn sie fürchteten sich.“
Mit dieser Wahnsinns-Wahrheit von der Auferweckung kann man sich eigentlich nur lächerlich machen. „Und sie sagten niemandem etwas; denn sie fürchteten sich.“ Gott sei Dank ist
es dabei nicht geblieben. Sonst würden wir Ostern nicht feiern.
Es ist anders als wir dachten. Es ist so, wie wir
kaum zu hoffen wagten. Wir dachten: Tot ist tot.
Es ist nicht so! Wir dachten: Ende. Aus. Aber es
ist anders! Und auf einmal kippen die ganzen
Jesusgeschichten in diese Richtung.
Die Leute dachten: Besessen.
Er aber sagt: Nein, erlösungsbedürftig.
Die Leute sagten: Sünderin.
Er aber sagt: Gottes geliebte Tochter.
Die Leute dachten: Nur ein Kind.
Ihr Gerhard A. Romppel, Pfarrer
Freiwilliger Gemeindebeitrag 2016
Auch im vorigen Jahr hatten wir Sie um einen
freiwilligen Beitrag zur Finanzierung unserer
vielfältigen Aufgaben vor Ort gebeten. Diese
Spende tritt an die Stelle des vormaligen Kirchgeldes und fließt in voller Höhe unserer Kirchengemeinde zu.
Bislang sind dazu eingegangen:
Projekt 1, Konfirmandenarbeit:
Projekt 2, Reformationsjubiläum:
Projekt 3, Gebäude:
ohne Zweckbindung:
Insgesamt: (Stand 20.01.2017)
Vielen Dank!
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1327,00 €
405,00 €
2917,00 €
2581,00 €
7230,00 €
Ilona Wössner verlässt Hospizgruppe
Fünf Jahre die Gruppe im Raum Oberndorf aufopferungsvoll geleitet
Fünf Jahre – seit Januar 2012 – leitete Ilona
Wössner die von der Evangelischen und Katholischen Kirche sowie der Sozialstation getragene Ökumenische
Hospizgruppe
Raum
Oberndorf. Auf dem
schwierigen Feld
der Hospizarbeit
baute sie das
Vertrauen
bei
Betroffenen und
deren Angehörigen in die Arbeit
der Begleiterinnen und Begleiter weiter aus.
Seit 2013 besteht zusätzlich
eine Kooperation
mit der Gruppe
in Schramberg,
die sie als hauptamtlich
angeIlona Wössner
Foto: Gerhard Bruns
stellte
Leitung
der Oberndorfer
Gruppe mitbetreut. Unter ihrer Leitung wurde
das bestehende Verhältnis zu ambulanten und
stationären Einrichtungen beständig gefestigt.
passende Begleitung, so dass sie sich selbst an
das Krankenbett zu sterbenden Patienten
schickte. Neben der hauptamtlichen Leitung
war sie also häufig als Begleiterin ebenfalls ehrenamtlich im Einsatz – menschlich und mit viel
Einfühlungsvermögen in die jeweilige Situation.
Auch an die von Ilona Wössner liebevoll gestalteten Gruppenabende denken die Gruppenmitglieder gerne zurück. Damit der Kreis nicht sofort auseinander bricht, hat sie die Treffen für
2017 schon vorausgeplant. Supervision und
auch ein paar Veranstaltungen mit Kooperationspartnern sind vorgesehen. Für eine Nachfolge ist also alles gut vorbereitet.
Der Trägerkreis überbrachte Ilona Wössner außer einem Blumenstrauß nochmals seinen
Dank und viele gute Wünsche für die private
und berufliche Zukunft.
Die verantwortungsvolle Aufgabe der Sterbebegleitung durch die Hospizgruppe wird nach
Ilona Wössners Ausscheiden ohne Unterbrechung weitergehen. Für die wichtige Aufgabe
von Erstbesuchen bei den Patienten hat sich
vorerst Anne Heinzelmann bereit gefunden. Als
Mitglied der Hospizgruppe kennt sie die Gruppenmitglieder und kann so die Zuordnung der
Begleitungen vornehmen.
Als Vertreter des Trägerkreises besuchten
Gerhard Bruns, Helga Dlugosch und Andreas
Bronner jetzt Ilona Wössner zu Hause, um ihr
nochmals für ihre aufopferungsvolle Arbeit zu
danken. Wie oft fand sich nicht so rasch eine
Telefonisch ist die Hilfe der Ökumenischen
Hospizgruppe Raum Oberndorf weiterhin unter
der Mobilfunknummer 0151 – 17 13 95 09
erreichbar.
gb
Mitgehen und Begleiten ...
Ehrenamtliche, kostenlose Begleitung von
schwerkranken und sterbenden Menschen zu
Hause, in Pflegeeinrichtungen oder im Krankenhaus
Wir brauchen Menschen,
deren Hoffnung andere trägt
und zum Leben erweckt.
Ökumenische Hospizgruppe Raum
Oberndorf am Neckar
Handy 0151 – 17 13 95 09
e-mail: [email protected]
Josef Dirnbeck
Trauerbegleitung
monatliches Treffen, 1. Samstag im Monat
(außer August) von 15.00 bis 17.00 Uhr, Gemeindehaus „Quelle“ in Winzeln,
Tel. 0160 – 97 87 90 67
Wir freuen uns über neue Mitarbeiter und beraten Sie gerne unverbindlich.
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Tagtäglich wird ein Schreckenspaket serviert
Die modernen Medien: Fortschritt sorgt für mulmiges Gefühl
Durch die modernen Medien rückt unsere Welt
informationstechnisch näher zusammen. Innerhalb weniger Minuten gehen Nachrichten um
auch klar, dass sich bei den momentanen Entwicklungen nichts zum Guten wenden wird – im
Gegenteil. Noch eine Instanz also, die uns
Angst machen will? Gottes Wort ist zwar schonungslos realistisch, beleuchtet jedem aber
auch einladend den Weg, der die Welt und das
Elend der allgegenwärtigen Sünde überwunden
hat: Jesus Christus. So sehr hat Gott die Welt
geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab,
damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren
werden, sondern das ewige Leben haben
(Johannes 3,16).
Mit dieser Hoffnung brauchen wir angesichts
der weltlichen Bedrohungen nicht mehr zu resignieren. Mit der Kraft Jesu sind wir aufgerufen, das Evangelium im Alltag zu leben und weiter zutragen. Gerade in unserem Wirkungskreis
können wir anderen Menschen ein Segen sein.
Und dann gehen wir mit den vielen Nachrichten
dieser Welt vielleicht anders um. Wir alle kennen aus den Medien das Leid unzähliger indischer Frauen. Trotz beachtlicher Fortschritte
werden in Indien Mädchen oft weiterhin benachteiligt und sehen sich immer wieder sexuellen
Übergriffen von Männern ausgesetzt, die sogar
den Tod ihrer Opfer billigend in Kauf nehmen.
den ganzen Globus. Das ist ein bedeutender
Fortschritt, der bei vielen Menschen gleichzeitig
aber auch für ein mulmiges Gefühl sorgt. Denn
die gängige Praxis der meisten Kanäle bringt es
mit sich, dass vornehmlich negative Ereignisse
in den Mittelpunkt des Interesses gerückt werden. Die globalisierte Medienwelt berichtet über
Bürgerkriege, Hungerkatastrophen, Erdbeben,
Massaker, organisierte Kriminalität, mutierte
Krankheitserreger, Klimaerwärmung und dunkle
politische Machenschaften. Wusste man zu
früheren Zeiten gerade einmal, was sich vor der
eigenen Haustüre abspielte, so bekommen wir
heute das gesamte „Schreckenspaket“ serviert.
Im Rahmen „Opfer für Weltmission“ wollen wir
mithilfe festgelegter Gottesdienst-Opfer ein Jahr
lang das Projekt eines Hilfswerks unterstützen,
bei dem 750 Mädchen in elf Kinderheimen versorgt werden. Dabei handelt es sich um Waisen, Halbwaisen und Kinder aus sehr armen
Verhältnissen. Innerhalb von Familiengruppen
können sie dort ohne Gewalt und Existenzangst
aufwachsen. Großer Wert wird auf eine gute
Schulbildung und auf die Berufsausbildung gelegt. Die Mädchendörfer sind mittlerweile zu
einem weithin beachteten Zeichen gegen die
Benachteiligung von Frauen und Mädchen geworden. Durch die Medien haben wir davon
Kenntnis und über weltweite Netzwerke dürfen
wir das Licht unserer Hoffnung weitergeben. Im
Namen von Jesus Christus danken wir für Ihre
Opferbereitschaft.
Torsten Zühlsdorff
Ich muss oft schlucken, wenn beim morgendlichen Check meines E-Mail-Verkehrs bereits die
ersten „Top-News“ vom Provider eingespielt
werden. Entsetzlich, zu welchen Grausamkeiten
wir Menschen fähig sind. Unglaublich, was sich
hinter den politischen Kulissen abspielt. Wahnsinn, wie sich auf nahezu allen Ebenen das
Streben nach Macht und Geld durchzusetzen
scheint. Tagtäglich wird der Menschheit ein
Spiegel vorgehalten, der uns die Tatsache,
dass wir in einer gefallenen Welt leben, gnadenlos vor Augen führt.
Wer in der Bibel liest, weiß um diesen bedenklichen Zustand der Schöpfung. Hier wird aber
Beratungstermine der BruderhausDiakonie
in den Räumen der Ev. Kirchenpflege Oberndorf – Pfalzstraße 1
Die nächsten Beratungstermine finden statt (jeweils in der Zeit von 9.00 Uhr bis 10.00 Uhr) am
Montag, 16. Januar 2017
Montag, 20. Februar 2017
Montag, 20. März 2017
kein Beratungstermin im April wegen Ostern
Montag, 15. Mai 2017
Montag, 19. Juni 2017
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Selber Ja sagen zum Glauben
Konfirmation am 12. März in der Stadtkirche
Viele Jungen binden zum ersten Mal einen Krawattenknoten, manche Mädchen tragen erstmals hohe Schuhe: Konfirmation ist Premiere,
in mehrfacher Hinsicht.
rer Taufe gegeben haben. Dadurch wird erneut
deutlich, dass Gott „Ja“ zu ihnen sagt; sie so
annimmt, wie sie sind. Von nun an gelten sie
als mündige Mitglieder der christlichen Gemeinde und entscheiden auf der Grundlage der Bibel
selbst über ihren Glauben.
Für viele evangelische Jugendliche ist der Tag
der Konfirmation das größte Fest in ihrem bisherigen Leben. Viele Gäste reisen dann zu Ehren der Konfirmanden an und zeigen mit Geschenken, wie sehr die Jugendlichen ihnen am
Herzen liegen.
Der Konfirmations-Gottesdienst wird in diesem
Jahr am Sonntag, 12. März, um 10 Uhr in der
Stadtkirche gefeiert. Am Tag zuvor wird den 26
jungen Damen und Herren ihr erstes Abendmahl gereicht, um 19 Uhr, ebenfalls in der
Stadtkirche.
Damit die Konfirmandinnen und Konfirmanden
auf diesen großen Tag vorbereitet sind, besuchen sie rund ein Jahr lang den Konfirmandenunterricht. Dort geht es nicht um Leistungen,
sondern die Jugendlichen stehen mit ihren Fragen zum Sinn des Lebens, zur Zukunft und zum
Glauben im Mittelpunkt.
Konfirmiert werden:
Jan Becher, Fabian Boller, Dayana Braun, Stefan Bühler, Vitali Edamenko, Cora Franziska
Fronius, Alina Gass, Jennifer Grieb, Roxana
Grieb, Sebastian Hilbert, Oliver Keil, Magdalena
Knöpfle, Dominik Krauß, Jenny Krenz, Ben Lehrer, Eduard Miller, Julian Niethammer, Jazmin
Palomo, Filip Pantel, Tabea Rösch, Karina
Schmidt, Michelle Schmidt, Matthias Schneider,
Jakob Schon, Nico Stange und Nico Zeller.
Das Wort „Confirmatio“ bedeutet „Befestigung,
Bekräftigung“. Während des festlichen Konfirmations-Gottesdienstes bestätigen die Jugendlichen als mündige Christin oder als Christ das
Versprechen, das ihre Eltern und Paten bei ih-
Kasualien
Getauft wurden:
Joel Fiolka
Sarah Fiolka
Lia Fiolka
Bestattet wurden:
Horst Heinzelmann
Ruth Melzer geb. Irmer
Gerhard Gruhler
Natalia Max geb. Flach
Anita Wolf geb. Hartung
Gerhard Packmohr
Fritz Richard Rinker
Rüdiger Scheiding
Heini Dieter Link
Hans Lehmann
Alfred Weinmann
Gertrud Hauer geb. Jüngling
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Wie kriege ich die Leute in die Kirche?
Kabarettisten-Pfarrer sorgt für Lacher beim Helferfest
„Hier sind die versammelt, die sich ins Gemeindeleben einbringen und so dieses erst möglich
machen.“ Mit diesen Worten begrüßte Torsten
Zühlsdorff, der Vorsitzende des Evangelischen
Kirchengemeinderats in Oberndorf, eine stattliche Zahl von Mitarbeitern zum diesjährigen Helferfest im Gemeindezentrum auf dem Lindenhof.
Rose, der dem Festbuch zum 100jährigen Bestehen der Stadtkirche entnommen hatte, dass
der 1945 amtierende evangelische Pfarrer vor
seiner hiesigen Zeit vier Jahre lang Mitglied der
Nationalsozialistischen Partei war – und später
Unterstützer der Bekennenden Kirche. Dies
werde als Beispiel für „neues Herz, neuer Geist“
interpretiert.
Dieser Dienst sei kein Zuckerschlecken,
manchmal sogar mit Ärger und Frust verbunden. „Und trotzdem geben wir nicht auf. Frei
Wie kriege ich die Leute in die Kirche? Mit dieser Frage beschäftigte sich Dietmar ScheyttStövhase, Pfarrer in Albershausen bei Göppingen und seit 15 Jahren nebenher Kabarettist.
Nun, unter anderem mit Sponsoren wie einem
Mineralwasser, das Freude schafft; bei dem
man mit jedem Schluck spürt, wie einen die
Freude durchströmt. Oder mit Tricks aus dem
Handel: Besuche fünf Mal den Gottesdienst und
zahle nur drei Mal das Opfer. Wer drei Monate
nicht im Gottesdienst war, muss mit einem Anruf des Pfarrers rechnen, dessen Gemeinde am
Ende mit Zähllisten in der Kirche arbeitet und
die Besucher per Überwachungskamera registriert. Oder mit Werbung für den örtlichen Metzger Köstlin, bei der auch ein Ferkel mitspielt:
Kurz vor einer Trauung wird eine Werbepause
für „den Metzger Ihres Vertrauens“ eingelegt.
Diesen Effekt mit dem Schweinchen vergisst
keiner, vom Rest des Gottesdienstes wissen sie
nichts mehr. Oder mit kernigen Werbesprüchen
auf dem Talar: „Stille Deinen Lebensdurst mit
Köstlins Leberwurst“ und: „Wenn ich schon im
Himmel säß, äß' ich noch Köstlins Leberkäs.“
Der so gerühmte Metzger revanchiert sich mit
Saitenwürstle und Fleischkäswecken, das Publikum mit Gelächter.
Im Reformationsjahr wird auch Martin Luther
kabarettistisch gestreift, der doch meinte: „Der
Gottesdienst ist der Mittelpunkt der Gemeinde“.
Allerdings, so der Kabarettist, sei es schon
frustrierend, wenn die Kirche fast leer ist. Da
kommt aus seiner Sicht dem Satz Jesu, „Wo
sich zwei oder drei in meinem Namen versammeln…“ eine völlig neue Deutung zu. Für jeden
Besucher gab's übrigens ein Büchlein „Von der
Freiheit“, Auszüge aus Luthers Schrift „in leichter Sprache“.
Pfarrer als Kabarettist: Dietmar Scheytt-Stövhase wirbt mit
Schweinchen für den Gottesdienstbesuch.
Foto: Michael Frädrich
nach Luther: Hier sind wir und können nicht anders.“ Zühlsdorff lud zum Mitsingen ein,
wünschte Entspannung und gute Gespräche.
Ob Kirchengemeinderat, Erzieherin im Kindergarten, Mitarbeiter im Tafelladen, Sänger(in) im
Kirchenchor oder Austräger des Gemeindebriefs – gekommen waren viele, wenn auch die
Grippe für den einen oder anderen leeren Platz
sorgte.
Romppel dankte seinem Amtskollegen mit dem
Festbuch zum Stadtkirchen-Jubiläum. Seine
Band „Oifach so“ garnierte das Helferfest, unter
anderem mit Werken des Liedermachers Hannes Wader, bei denen der ganze Saal mitsang:
„Heute hier, morgen dort.“ Mit guten Gesprächen und einer Zühlsdorff-Einladung zum Abschiedsgottesdienst für Romppel am 19. Februar klang der Nachmittag aus. Michael Frädrich
Pfarrer Gerhard A. Romppel intonierte die Jahreslosung 2017: „Gott spricht: Ich schenke euch
ein neues Herz und lege einen neuen Geist in
euch“ (Hesekiel 36,26). Das Herz könne bluten,
eisig sein, sich verengen. Und den Menschen
verändern. Der Pfarrer zitierte aus dem Neujahrsbrief des Reutlinger Prälaten Dr. Christian
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Alle Gottesdienste in unserer Gemeinde im Überblick
Änderungen (auch kurzfristig) von Ort und Zeit entnehmen Sie bitte der Presse
oder auf http://www.ev-kg-oberndorf.de
Gottesdienste im Seniorenzentrum finden an jedem 2. und 4. Freitag um 15.30 Uhr statt. Gemeinsame
Gottesdienste (Stadt & Lindenhof) an hohen Feiertagen oder aus besonderem Anlass finden in der Regel um 10.00 Uhr statt.
(A) mit Abendmahl (alkoholfrei)
So., 12.02.17
10.00 h
Gottesdienst im Gemeindezentrum (A)
So., 19.02.17
10.00 h
Abschiedsgottesdienst von Pfarrer Gerhard A. Romppel in der Stadtkirche
So., 26.02.17
10.00 h
Gottesdienst im Gemeindezentrum
So., 05.03.17
10.30 h
Gottesdienst in der Katholischen Kirche in Altoberndorf
Sa., 11.03.17
19.00 h
Abendmahlsgottesdienst mit den Konfirmanden in der Stadtkirche (A)
So., 12.03.17
10.00 h
Konfirmations-Gottesdienst in der Stadtkirche
So., 19.03.17
10.00 h
Gottesdienst in der Stadtkirche (A)
So., 26.03.17
10.00 h
Gottesdienst mit Taufe in der Stadtkirche
So., 02.04.17
10.30 h
Gottesdienst in der Katholischen Kirche in Altoberndorf
Palmsonntag, 09.04.17
10.00 h
Gottesdienst in der Stadtkirche
Gründonnerstag, 13.04.17
18.00 h
Gottesdienst in der Stadtkirche (A)
Karfreitag, 14.04.17
10.00 h
Gottesdienst in der Stadtkirche (A)
Ostersonntag, 16.04.17
10.00 h
Gottesdienst in der Stadtkirche
Ostermontag, 17.04.17
10.00 h
Gottesdienst in der Stadtkirche
So., 23.04.17
10.00 h
Gottesdienst in der Stadtkirche
So., 30.04.17
10.00 h
Gottesdienst in der Stadtkirche
So., 07.05.17
10.30 h
Gottesdienst in der Katholischen Kirche in Altoberndorf
So., 14.05.17
10.00 h
Gottesdienst in der Stadtkirche
So., 21.05.17
10.00 h
Gottesdienst in der Stadtkirche
Himmelfahrt Do., 25.05.17
Nahbereichsgottesdienst, näheres siehe Tagespresse
So., 28.05.17
10.00 h
Gottesdienst in der Stadtkirche (A)
Pfingstsonntag, 04.06.17
10.00 h
Gottesdienst in der Stadtkirche
Pfingstmontag, 05.06.17
10.00 h
Gottesdienst in der Stadtkirche
So., 11.06.17
10.00 h
Gottesdienst in der Stadtkirche
So., 18.06.17
10.00 h
Gottesdienst in der Stadtkirche
Sommerfest So., 25.06.17
Impressum
So., 02.07.17
Nähere Informationen folgen im nächsten Gemeindebrief
10.30 h
Gottesdienst in der Katholischen Kirche in Altoberndorf
Herausgeber: Evangelische Kirchengemeinde Oberndorf am Neckar
http://www.ev-kg-oberndorf.de
Pfarramt - Pfalzstraße 1 - 78727 Oberndorf am Neckar -  07423/2259
Redaktion: Michael Frädrich -  07423/2132 – Thorsten Sosinski -  07423/8772813
Ständige Mitarbeiter: Pfarrer Gerhard A. Romppel – Torsten Zühlsdorff
Bankverbindung: IBAN DE22642500400000803434, BIC SOLADES1RWL, KSK Rottweil
Gemeindebriefdruckerei Groß Oesingen
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