Donnerstag, 9. Februar 2017 G’SUNDHEIT 27 Foto: fotolia.com/ArtFamily Freunde und Familie halten jung: Die persönlichen sozialen Netzwerke helfen mit, die sogenannte „kognitive Reserve“ aufzubauen. im Großhirn zeigen bis zum Alter von 60 Jahren geringe Unterschiede im Vergleich zu jungen Personen. „Stärkere Funktionsverluste sind erst mit 75 bis 80 Jahren zu erwarten“, so der Neurologe. Kognitive Reserve Alterungsprozesse im Gehirn können positiv beeinflusst werden. „Mentale und körperliche Aktivität, aber auch die sozialen Netzwerke helfen mit, die kognitive Reserve aufzubauen. Das ist die Kapazität des Gehirns, Schädigungen zu kompensieren“, erklärt Schmidt. Es spielen aber auch die Ernährung und die Vermeidung von Risikofaktoren wie Diabetes, Bluthochdruck und erhöhte Blutfette eine wichtige Rolle. Gesichert weiß man, dass regelmäßiges körperliches und kognitives Training ab der Mitte des Lebens den Demenzbeginn verzögern kann. „In zwei großen Studien konnte nachgewiesen werden, dass sich multimodale Aktivitäten wie Lesen, Brettspiele, das Spielen eines Musikinstrumentes, das Lösen von Kreuzworträtseln oder die Teilnahme an Gruppendiskussionen positiv auswirken“, betont der Experte. Im Rahmen der „Austrian Stroke Prevention Study“ belegten Forscher der MedUni Graz, dass man den Abbau der geistigen Leistungsfähigkeit durch körperliches Training verlangsamen kann. Fitte Studienteilnehmer hatte bessere Ergebnisse in Sachen Gedächtnisleistung, Fähigkeit zu planen, Entscheidungen zu treffen und Motorik. Die Betreuung von Menschen, die bereits von Demenz betroffen sind, ist vor allem im eigenen Wohnumfeld eine große Herausforderung. Weil der Bewegungs- apparat oft vernachlässigt wird, hat die Forschungsgesellschaft Joanneum Research im Projekt AktivDaheim ein „Serious Game“ für Menschen mit Demenz entwickelt. Auf spielerische Weise werden damit personalisierbare Übungen für Körper und Geist möglich, die als Einheiten in den Alltag eingebaut werden können. Der Sozialverein Deutschlandsberg ist Partner bei der Evaluierung des Projekts, das bis August 2017 läuft. Auch Tanzen gehört zu den Aktivitäten, die den Geist beflügeln. Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (speziell Inserate) dieser Archivseite zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Gültigkeit mehr aufweisen müssen! Foto: fotolia.com/Jenny Sturm wenn man es nicht mit Reizen füttert. „Demenz ist der Abbau von vorbestehenden intellektuellen Fähigkeiten in einem Ausmaß, dass die Alltagsaktivitäten und die soziale Kompetenz des Betroffenen beeinträchtigt sind“, erklärt Reinhold Schmidt von der Klinischen Abteilung für Neurogeriatrie an der Universitätsklinik Graz. Es geht nicht nur um das Gedächtnis, sondern auch um das Urteilsvermögen, die Orientierung, die Aufmerksamkeit. Schmidt: „Es müssen mindestens zwei kognitive Bereiche betroffen sein.“ Und das in einem alltagsrelevanten Ausmaß. Das Nervennetz verändert sich ein Leben lang, Nervenzellen können immer wieder neu gebildet werden. Jede Erfahrung führt dazu, dass Verbindungen gefestigt werden. Allerdings werden jene abgebaut, die man wenig benutzt. Die Veränderungen © 2017 NEUES LAND
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