28 EINE ANZEIGENSONDERVERÖFFENTLICHUNG DES SÜDDEUTSCHEN VERLAGES Samstag, 4. Februar 2017 WELTKREBSTAG Foto: dpa Auf dem diesjährigen Weltkrebstag am 4. Februar soll auch für einen gesunden Lebensstil geworben werden, um einer Krebserkrankung vorzubeugen. Experten halten mehr Bewegung, eine ausgewogene Ernährung, vorsichtiges Sonnenbaden, wenig Alkohol und den Verzicht auf Zigaretten für hilfreich im Kampf gegen Krebs. Auch die Forschung entwickelt neue Methoden. Der medizinische Fortschritt ist spürbar Fakten. Krebs ist eine besondere Bedrohung für die Gesundheit der Menschen, denn etwa jeder Zweite in Deutschland erkrankt im Laufe seines Lebens einmal daran, jeder Vierte stirbt an den Folgen. Jedes Jahr erhalten 500 000 Menschen in Deutschland die Diagnose „Krebs“. Dank des medizinischen Fortschritts und vielfältiger Präventionsmaßnahmen haben sich die Überlebenschancen und die Lebensqualität von Krebskranken in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessert. Dennoch bleibt Krebs nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache. Der Weltkrebstag am 4. Februar 2017 soll darauf aufmerksam machen. Der Weltkrebstag fand zum ersten Mal im Jahre 2006 statt, er wurde von der Weltkrebsorganisation UICC ausgerufen. Die mehr als 770 Mitgliedsorganisationen informieren an diesem Tag in 155 Ländern über die Krankheit, um das Thema vermehrt in das Bewusstsein der Bevölkerung zu rücken. Das diesjährige Motto lautet: „Wir können. Ich kann.“ Damit heben die Initiatoren des Weltkrebstags hervor, dass sich jeder dem Kampf gegen Krebs anschließen kann – egal ob als Einzelperson oder im Kollektiv. Krebs ist ein Überbegriff für bösartige Neubildungen und Tumore, die aus veränderten Zellen entstehen. „Jede Zelle hat eine gewisse Lebensdauer und gibt ihren Bauplan unverändert an die Nachfolgezelle ab“, erklärt Dr. Carl-Heinz Müller, Vorsitzender des Fachausschusses KrebsFrüherkennung der Deutschen Krebshilfe. „Hierbei können jedoch Fehler passieren, so dass Teile der Erbinformation verloren gehen oder falsche Informationen entstehen.“ Die neuen, fehlerhaften Zellen teilen sich auf Kosten gesunder Zellen schneller und können bösartige Tumore bilden. Laut Aussage der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. existieren über 230 verschiedene Tumorarten, teilweise mit Unterformen. „Bei der Anzahl der Krebs-Neuerkrankungen gibt es große Unterschiede Gezielter Angriff auf den Feind im Körper Strahlentherapie. Sie bewährt sich im Kampf gegen Krebs. Es gibt aber Vorurteile und Ängste. Es war kein Mutmacher für Krebspatienten, was die an einem Mammakarzinom erkrankte Schauspielerin Shannen Doherty im November 2016 über ihre Strahlentherapie in die sozialen Netzwerke postete: „Ich sehe aus, als würde ich gleich aufspringen und davonlaufen. Diese Strahlentherapie ist ziemlich beängstigend.“ Auf dem Foto war der Kopf von Doherty mit einem Turban umhüllt. Was so verstanden werden konnte, dass eine Strahlentherapie bei Brustkrebs zu Haarausfall führt. Allerdings gehört das zu den selteneren Begleiterscheinungen und tritt meistens bei einer Anwendung im Kopfbereich auf. In der Regel ist es eine in diesem Fall womöglich begleitend eingesetzte Chemotherapie, die zu dieser unangenehmen Nebenwirkung führt. DIE KOMBINATION MACHT`S Unnötige Ängste gibt es längst nicht nur vor kosmetischen Problemen. „In den Köpfen vieler kursiert noch die längst überholte Ansicht, wenn eine Krebsoperation nicht genüge und man erst mal eine Strahlentherapie brauche, sei das Leben quasi beendet“, so Thomas Hehr, Ärztlicher Direktor der Klinik für Strahlentherapie und Palliativmedizin am Marienhospital in Stuttgart. Dabei sei heute bei vielen Krebsarten gerade die Kombination von Operation, Strahlen- und Chemotherapie die beste Methode für die Heilung. Eine Bestrahlung kommt bei rund 40 Prozent der erfolgreichen Tumorbehandlungen zum Einsatz; oft sogar als alleinige Behandlungsform. Der Krebs wird durch ultraharte Röntgenstrahlen gezielt angriffen. Seine Erbsubstanz wird zerstört und dadurch seine Zellteilung unterbrochen. Bei einer normalen Bestrahlung von außen durch die Haut wird entgegen einer weitverbreiteten Annahme kein radioaktives Material eingesetzt. Bei der sogenannten Brachytherapie platzieren die Ärzte eine Strahlenquelle, etwa in Form kleiner radioaktiver Stifte, entweder direkt im Tumor oder in seiner unmittelbaren Umgebung. Diese strahlen nur wenige Millimeter. Kleinere Tumore lassen sich so oft ohne Operation vollständig entfernen, immer vorausgesetzt, dass sich noch keine Metastasen gebildet haben. Damit nicht gesundes Gewebe in Mitleidenschaft gezogen wird, ermitteln die Therapeuten durch eine Computertomografie die Lage des Tumors und die „Röntgendichte“ des Körpers, und richten die Bestrahlungsgeräte dann exakt auf das Angriffsziel aus. Völlig vermeiden lässt sich aber nicht, dass auch gesundes Gewebe betroffen ist. Gesunde Zellen besitzen allerdings die Fähigkeit, sich selbst zu reparieren. Gleichwohl sind die möglichen Langzeitwirkungen auf den Organismus ein sensibler Punkt. „Die Strahlentherapie kümmert sich extrem gut um die Nachsorge, um die erforderlichen Daten zu erheben und dann so behandeln zu können, dass die Wahrscheinlichkeit von späten Wirkungen so gering wie möglich ist“, so Dr. Michael Baumann, Wissenschaftlicher Vorstand des Deutschen Krebsforschungszentrums. Vielleicht werde man eines Tages mit biologischen Tests vorhersagen können, wie strahlenintensiv der einzelne Tumor ist, und dann die Stärke der Bestrahlung darauf einstellen. Ein Lösungsansatz könnte auch die neu entwickelte Protonentherapie sein. Der Strahl wird mittels Magneten millimetergenau gelenkt. Er dringt bis zu 38 Zentimeter in den Körper ein und entlädt dort den größten Teil seiner Energie direkt im Tumorherd. Ob bei dieser Methode insgesamt weniger Nebenwirkungen aufträten, müsse sich aber erst noch bei größeren Patientenzahlen beweisen, betont der Experte. Manfred Godek bei Frauen und Männern“, weiß Dr. CarlHeinz Müller. „Bei Männern tritt der Prostatakrebs am häufigsten auf, gefolgt von Lungen- und Darmkrebs. Bei Frauen ist zumeist die Brustdrüse betroffen, auch Darm- und Lungenkrebs zählen zu den häufigsten Neuerkrankungen.“ Für viele Krebsarten gibt es neue Behandlungsmethoden, besonders schwer ist jedoch noch der Bauchspeicheldrüsenkrebs zu behandeln. „Bei Frauen und Männern steht diese Krankheit an vierter Stelle der Krebsarten, die zum Tode führen“, erklärt der Mediziner. Wer mit der Diagnose Krebs konfrontiert wird, denkt an Chemotherapien und radikale Eingriffe. Ein Beispiel ist die Entfernung der Brust bei Brustkrebs. „Seit vielen Jahren wird bereits brusterhaltend operiert, dies ist durch eine zusätzliche Bestrahlung möglich geworden“, weiß Dr. Bernhard Rendenbach, Onkologe aus Trier. „Es folgen Nachbehandlungen mit Tabletten gegen Hormone und eine Chemotherapie teilweise in Kombination mit Antikörpern.“ Auch beim Melanom, dem schwarzen Hautkrebs, gibt es neue Be- handlungsmethoden, bei denen das Wachstum der bösartigen Zellen gehemmt wird. „Der Tumor versteckt sich vor dem körpereigenen Immunsystem, mit neuen Medikamenten können wir ihn jedoch demaskieren“, erklärt der Onkologe. „So erkennt das Immunsystem die bösartigen Neubildungen wieder und bekämpft sie.“ Die Antikörpertherapie wird anstelle der Chemotherapie durchgeführt und weist weniger Nebenwirkungen auf. WENIGER NEBENWIRKUNGEN Durch einen gesünderen Lebensstil könnte laut Experten die Hälfte aller Krebsfälle vermieden werden. Foto: dpa Krebs ist nicht gleich Krebs und bei jedem Patienten verläuft die Krankheit unterschiedlich. So wurden in den letzten Jahren neue Therapien entwickelt, die sich gezielt gegen bestimmte Strukturen der Tumorzellen richten. „In der Diagnostik hat das bessere Verständnis der molekularen Grundlagen von Krebs zu Neuerungen geführt“, weiß Dr. Johannes Bruns von der Deutschen Krebsgesellschaft. „Bei manchen Untergruppen von Krebs kennt man inzwischen ganz charakteristische Treibermutationen im Erbgut des Tumors.“ Diese führen dazu, dass das Zellwachstum entgleist. Durch eine molekulargenetische Analyse des Erbmaterials der Tumorzellen lässt sich herausfinden, ob eine solche Mutation im Tumor vorhanden ist. Das Forschungsfeld ist groß. „Bei einem Drittel der Patienten mit Lungenkarzinom sind Mutationen schon nachweisbar, davon können wir bereits einige mit Medikamenten behandeln“, erklärt Dr. Bernhard Rendenbach. „Während eine Chemotherapie nicht zwischen guten und schlechten Zellen unterscheidet, gehen wir ganz gezielt die Mutationen an.“ Diese personalisierte Medizin bringt weniger Nebenwirkungen mit sich und sorgt für längere Überlebenszeiten mit besserer Lebensqualität einhergehend. „Doch trotz der neuen Therapieansätze erleben viele Patienten eine fortschreitende Erkrankung und versterben teilweise wenige Monate nach der Diagnose ihrer Krebserkrankung“, so Rendenbach. Der Forschung stehen weiter große Aufgaben bevor. Brigitte Bonder Chancen durch Screening Hautkrebs. Immer mehr Menschen erkranken daran. Früh genug erkannt, ist der Hautkrebs gut heilbar. Allerdings gilt das weniger für den schwarzen Hautkrebs, der sehr bösartig ist. Vor einigen Jahren bekam George Hamilton ein Melanom am Ohr. Das war nicht weiter überraschend, denn der US-amerikanische Film- und Fernsehschauspieler hat zeitlebens das bräunende Licht der Sonne gesucht und sogar mit allerlei Tricks wie spiegelnden Hemdkragen verstärkt. Der Mann gilt als lebendes Beispiel für den sorglosen Umgang mit Ultraviolettstrahlen, wie Millionen Menschen ihn immer noch pflegen. Sonnenbrände werden schnell vergessen und Solarienbesuche zur Routine. Aber auch wer im Freien arbeitet, ist regelmäßig intensiver Strahlung ausgesetzt. „Mit der Zeit sammeln sich in der Haut durch die UV-Strahlung jedoch Schäden an. Und wenn genügend davon vorhanden sind, können sich die Zellen nicht mehr effektiv selbst reparieren. Es kommt dann zum Krebswachstum“, sagt Professor Dr. Jochen Sven Utikal, Ärztlicher Koordinator des Hauttumorzentrums Mannheim. SCHÄDEN DURCH UV-STRAHLUNG Hautkrebs ist inzwischen die häufigste Tumorart. In den letzten zehn Jahren hat sich die Zahl der Neuerkrankungen in Deutschland verdoppelt und seit den 70er Jahren sogar versechsfacht. Inzwischen erkranken pro Jahr 100 von 100 000 Menschen am weißen Hautkrebs. Er wird so genannt, weil er hautfarben ist und schlecht erkennbar ist. Dazu gehört das Basalzell-Karzinom. Es ent- steht hauptsächlich im Gesicht, im Nacken und an den Ohren als kleiner Knoten. Der Tumor wächst langsam, kann im Laufe der Zeit bluten und im fortgeschrittenen Stadium Fett, Muskel und Knochen vollständig zersetzen. Das StachelzellKarzinom zeigt sich zunächst als scharf begrenzte Rötung hauptsächlich an den sogenannten Sonnentrassen des Körpers wie Lippen, Nase und Nacken. Später entwickelt sich dann eine raue Oberfläche. Weil beide Varianten nur selten Metastasen bilden und operativ leicht entfernt werden können, verlaufen sie fast nie tödlich. Je mehr sie allerdings eingewachsen sind, desto umfangreicher wird der Eingriff. Das kann dann im schlimmsten Fall auch zu einer deutlichen Gesichtsveränderung führen. Der schwarze Hautkrebs mit einer Erkrankungsrate von etwa 20 von 100 000 ist dagegen einer der bösartigsten Tumore überhaupt. Schon bei einer Dicke von einem Millimeter kann er streuen. Die Metastasen gelangen dann in die Lymphbahnen und in das zentrale Nervensystem. In Gesetzlich Versicherte ab 35 Jahre haben alle zwei Jahre Anspruch auf eine Krebsfrüherkennungsuntersuchung der Haut. Foto: dpa diesen Fällen ist er nicht mehr oder nur bedingt heilbar. Noch heute stirbt jeder Sechste an dieser Variante des Hautkrebses. Es können alle Bereiche des Körpers betroffen sein, sogar unter den Fuß- oder Fingernägeln oder an den Schleimhäuten können Melanome entstehen. Sehr häufig bilden sie sich in den Muttermalen und Leberflecken. Die Chance der Betroffenen liegt in der Früherkennung. 85 Prozent der Patienten mit schwarzem Hautkrebs ohne Metastasierung sind nach der Entfernung geheilt, betont die Deutsche Dermatologische Gesellschaft. Seit 2008 gibt es Hautkrebs-Screening für alle gesetzlich Versicherten ab 35 Jahre. Inzwischen bieten es zahlreiche gesetzliche Krankenversicherungen auch für deutlich jüngere Versicherte an. In der privaten Krankenversicherung gehört es zum Standard. BERUFSKRANKHEIT WEISSER HAUTKREBS Seit zwei Jahren können bestimmte Formen des weißen Hautkrebses auch als Berufskrankheit anerkannt werden. Denn Bauarbeiter, Landwirte oder Gärtner haben ein höheres Risiko, weil sie eben regelmäßig dem Sonnenlicht ausgesetzt sind. „Hier ist in den nächsten Jahren mit einer deutlichen Zunahme von Krankheitsfällen zu rechnen“, ist Prof. Peter Elsner von der Uni-Hautklinik in Jena überzeugt. An vielen Arbeitsplätzen im Außenbereich fehle es außerdem an ausreichendem Lichtschutz. Abgrenzungsprobleme sind vorprogrammiert, denn es wird wohl nicht immer einfach sein, berufliche Ursachen von privaten Ursachen zu unterscheiden. Manfred Godek » impressum Produktion: Anzeigen: STZW Sonderthemen Jürgen Maukner Samstag, 4. Februar 2017 29 EINE ANZEIGENSONDERVERÖFFENTLICHUNG DES SÜDDEUTSCHEN VERLAGES Früherkennung ist wirksam Neue Erkenntnisse Vorsorge. Die gesetzlichen Krankenkassen bieten für bestimmte Krebsarten Früherkennungsuntersuchungen an, die Versicherte freiwillig und kostenlos in Anspruch nehmen können. Studie. Steigt das Risiko für Krebstod durch Depression? Forscher sehen Zusammenhang. Nicht jeder bösartige Krebs hat eine düstere Prognose. Gerade, wenn der Tumor in einem sehr frühen Stadium oder in einer noch harmlosen Vorstufe entdeckt wird, stehen die Chancen für eine Heilung oft gut. Die gesetzlichen Krankenkassen bieten deshalb für bestimmte Krebsarten Früherkennungsuntersuchungen an, die freiwillig und kostenlos genutzt werden können. Rund eine halbe Million Menschen erkranken in Deutschland jedes Jahr neu an Krebs. Und mit zunehmender Alterung der Gesellschaft steigt diese Zahl weiter an. Aber anders als noch vor wenigen Jahrzehnten überleben heute weit mehr Menschen diese Krankheit. Während laut Deutscher Krebsgesellschaft vor 1980 noch zwei Drittel aller Krebspatienten an den Folgen ihrer Krankheit starben, kann heute mehr als die Hälfte der Patienten nach der Krebsdiagnose auf eine dauerhafte Heilung hoffen. Verantwortlich für diese positive Entwicklung sind zum einen deutlich verbesserte Diagnose- und Behandlungsmethoden, aber auch bessere Früherkennungsmöglichkeiten, durch die Tumore bereits im Anfangsstadium bzw. in einer noch gutartigen Vorstufe entdeckt und therapiert werden können. Insbesondere bei Gebärmutterhalskrebs und Darmkrebs ist es möglich, durch Früherkennung echte Vorsorge zu betreiben. Denn beide Krebsarten entwickeln sich in den meisten Fällen über viele Jahre hinweg langsam aus gutartigen Vorstufen. „Diese noch harmlosen Krebsvorstadien können im Rahmen von Früherkennungsuntersuchungen zuverlässig identifiziert und anschließend komplett entfernt werden“, erklärt Prof. Herrmann Brenner, Leiter der Abteilung für Klinische Epidemiologie und Alternsforschung am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg. „Seit Einführung des sogenannten Pap-Tests zur Früherkennung von Gebär- Depressionen und Ängste erhöhen laut einer Studie womöglich die Gefahr, an bestimmten Krebsarten zu sterben. Untersuchungen in England und Wales hätten gezeigt, dass eine Erkrankung an Blut-, Darm-, Bauchspeicheldrüsen- oder Prostatakrebs bei Menschen mit psychologischen Problemen häufiger tödlich verläuft, heißt es in dem Forschungsbericht. Für ihre Studie werteten die Mediziner des University College London 160 000 Krankenakten aus. Die Wissenschaftler betonten aber, diese statistische Beobachtung bedeute nicht automatisch, dass ein Kausalzusammenhang zwischen Gemütslage und Krebstod bestehe. Das Ergebnis der Untersuchung passe aber zu Erkenntnissen, wonach sich die psychische und körperliche Gesundheit gegenseitig beeinflussen. Frühere Studien zeigten etwa, dass chronische Depressionen und Angststörungen das Risiko für Herzerkrankungen und Schlaganfälle erhöhen. Die Studie stützt sich auf die Auswertung von 16 Langzeitstudien, für die gut 163 000 Menschen im Schnitt fast ein Jahrzehnt lang beobachtet wurden. Mehr als 4300 Studienteilnehmer starben in diesem Zeitraum an Krebs. Die Londoner Forscher fanden heraus, dass Menschen, die sich selbst als depressiv oder ängstlich beschrieben, deutlich häufiger an bestimmten Krebsarten starben. Beim Blutkrebs lag das Risiko für diese Personengruppe fast viermal höher als bei anderen Studienteilnehmern, beim Bauchspeicheldrüsen- und Prostatakrebs war es doppelt so hoch. Es sei aber nicht auszuschließen, dass das Verhältnis von Ursache und Wirkung genau umgekehrt sei, schrieben die Forscher. Depressive Verstimmungen könnten demnach auch eine Folge einer noch nicht diagnostizierten Krebserkrankung sein. Daher seien weitere Untersuchungen nötig, um die These der Studie zu bestätigen. AFP mutterhalskrebs vor über 40 Jahren konnte die Sterbe- und die Neuerkrankungsrate von Gebärmutterhalskrebs um circa 70 Prozent reduziert werden.“ Auch im Kampf gegen Darmkrebs sprechen die Zahlen für sich. „Seit dem Start der Vorsorge-Darmspiegelung ab 55 Jahren im Jahr 2002 sank die Rate der Darmkrebsneuerkrankungen in Deutschland in den darauffolgenden zehn Jahren um rund 14 Prozent“, betont Brenner. „Die altersstandardisierte Darmkrebs-Sterblichkeit verringerte sich bei Männern um fast 21 Prozent und bei Frauen sogar um über 26 Prozent und das, obwohl nur 20 bis 30 Prozent der Anspruchsberechtigten die Vorsorge überhaupt wahrnahmen.“ RISIKEN BLEIBEN Neben dem Nutzen bergen Krebsfrüherkennungen aber auch Risiken. Denn wie jedes andere diagnostische Verfahren kann auch die Krebsfrüherkennung falsch positive sowie falsch negative Ergebnisse liefern. Das heißt, dass – trotz größter Sorgfalt – auch ein Tumor übersehen werden kann. Andersherum kann es aber auch zu einem Krebsverdacht kommen, obwohl gar kein bösartiger Tumor vorliegt. Für den Patienten bedeutet das, neben einer massiven psychischen Belastung, dass oft noch weitere belastende Diagnoseverfahren und Therapien durchgeführt werden, die letztendlich gar nicht notwendig gewesen wären. Diese Effekte werden insbesondere in Zusammenhang mit dem PSA-Test zur Früherkennung von Prostatakrebs und dem MammografieScreening zur Früherkennung von Brustkrebs beobachtet. Wer sich für eine Früherkennungsuntersuchung interessiert, sollte sich deshalb auch über mögliche Risiken der geplanten Untersuchung schlaumachen. Ausführliche Informationen hierzu Etwa zehn Prozent aller Frauen in Deutschland erkranken im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs, die meisten nach dem 50. Lebensjahr. Ab 50 bis 69 Jahre haben alle Frauen Anspruch auf eine MammografieScreeningUntersuchung. Foto: Fotolia bietet zum Beispiel der Deutsche Krebsinformationsdienst oder auch die Deutsche Krebsgesellschaft. Das gesetzliche Krebsvorsorgeprogramm gibt es in Deutschland seit Anfang der siebziger Jahre. Die angebotenen Untersuchungen werden ständig weiterentwickelt, ergänzt und um neue Untersuchungsangebote erweitert. Die Früherkennungsuntersuchungen richten sich an Erwachsene ohne Beschwerden, die ein festgelegtes Alter erreicht haben. Das Angebot ist freiwillig und die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten. Ab einem Alter von 20 Jahren können Frauen einmal jährlich an der Untersuchung zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs teilnehmen. Dabei wird ein Abstrich von Gebärmuttermund und Gebärmutterhals, der sogenannte Pap-Test, gemacht und die entnommenen Zellen im Labor auf mögliche Veränderungen hin untersucht. Außerdem werden die äußeren und inneren Genitalien auf mögliche Unregelmäßigkeiten untersucht. Ab dem 30. Lebensjahr kommt noch die jährliche Abtastung der Brüste und der Achselhöhlen hinzu, um vergrößerte Lymphknoten oder Verhärtungen in der Brust frühzeitig zu entdecken. Mit 50 Jahren werden Frauen dann zum ersten Mal zur Mammografie eingeladen. Das ist eine spezielle Röntgenuntersuchung der Brust, mit der sowohl gut- als auch bösartige Veränderungen und Krebsvorstufen erkannt werden können. Diese Untersuchung können Frauen alle zwei Jahre bis zu ihrem 70. Geburtstag wahrnehmen. Ab 45 Jahren wird für Männer die jährliche Untersuchung der äußeren Genitalien und der Prostata angeboten. Dabei tastet der Arzt die Prostata über den Enddarm auf verdächtige Strukturen ab. Seit 2008 ist im Programm die Hautkrebsvorsorge für alle ab 35 Jahren. Alle zwei Jahre wird dabei der Körper nach verdächtigen Hautbereichen abgesucht. Ab dem Alter von 50 Jahren können Männer und Frauen außerdem den jährlichen Check auf Dickdarmkrebs nutzen. Hier wird eine kleine Stuhlprobe mithilfe eines Papierstreifentests auf verborgenes Blut untersucht. Ab 55 Jahren besteht die Möglichkeit, alle zehn Jahre eine Darmspiegelung vornehmen zu lassen oder weiterhin alle zwei Jahre den Test auf Blut im Stuhl zu nutzen. Dazu Brenner: „Noch 2017 wird der seit Jahrzehnten eingesetzte Papierstreifentest durch neuere immunologische Stuhlbluttests ersetzt werden, die Darmkrebs und seine Vorstufen zuverlässiger erkennen.“ Anja Lang IMMUNONKOLOGIE VON BRISTOL-MYERS SQUIBB Mehr Informationen auf: www.krebs.de Die Entwicklung von immunonkologischen Therapien kann eine neue Perspektive für das Leben ermöglichen. Die Behandlung von Krebs ist eine Herausforderung, der sich Bristol-Myers Squibb seit über 50 Jahren stellt. Dabei stehen intelligente Lösungen im Mittelpunkt unserer Forschung, um Krebs einen Schritt voraus zu sein. Wir konzentrieren uns vor allem auf die Immunonkologie, die auf die Fähigkeit des körpereigenen Immunsystems setzt, Krebszellen zu bekämpfen. Unser Ziel ist es, eines Tages möglichst viele Krebsarten mit diesem Therapieprinzip erfolgreich behandeln zu können. ONCDE16NP00767-01 Mehr Informationen zur Immunonkologie auf www.krebs.de
© Copyright 2024 ExpyDoc