Christlich-politische Monatszeitung Offizielles Organ der EidgenössischDemokratischen Union EDU 37. Jahrgang | Nr. 2 | Feb. 2017 | www.edu-schweiz.ch Auflage: 23 500 DANKBARKEIT UND RESPEKT RUF AN DIE URNE Auf uns kommt es an! Was bedeutet USR III? Wie jedes Jahr nimmt man sich zum Jahreswechsel viel vor. Auch die Geschenke zu Weihnachten sind noch in freudiger und geschätzter Erinnerung – und hoffentlich auch die schönen Stunden im Kreise unserer Liebsten. Da die erste Eidgenössische Abstimmung dieses Jahres bereits am 12. Februar stattfindet, halten Sie unsere Februar-Ausgabe etwas früher in Ihren Händen als üblich. Jäh ist auch wieder der Alltag eingekehrt, verbunden mit vielen negativen Nachrichten aus dem Weltgeschehen: Terroranschläge, Familientragödien, Naturkatastrophen, Schicksalsschläge, Armut und grosses Leid(en) von Menschen, insbesondere auch hervorgerufen durch politische Instabilität und Kriege. Unser vorliegendes Parteiorgan liesse sich problemlos mit Negativschlagzeilen füllen. Wie beurteilen wir persönlich all diese Ereignisse? Was können wir denn dafür? Denken wir oft, es seien halt endzeitliche Erscheinungen und demzufolge verdrängen wir sie am besten gleich wieder? Sicher, wir bekommen Trost, Mut und Kraft durch das Wort Gottes, die Bibel und unseren Glauben an Gott. Doch wie begegnen wir unseren Mitmenschen? Ich lese derzeit das dritte Buch von Lotti Latrous: «Bangen und Hoffen im Slum von Abidjan». Was ich da lese, macht mich sehr betroffen und nachdenklich! Viele Missstände wurden durch den Bürgerkrieg und die fehlende zuverlässige politische Staatsführung ausgelöst. So gesehen sollten wir überhaupt nichts mehr zu Jammern haben und für unsere Situation sehr dankbar sein. Das heisst aber auch, dass wir weiter für die Bewahrung unseres politischen Systems, die Unabhängigkeit, Glaubens- und Pressefreiheit kämpfen und auch nicht so privilegierten Menschen Respekt zollen. Jeder Einzelne hat die Chance, eigenverantwortlich zu handeln und in unserer Welt etwas Positives zu bewirken. Die drei recht komplexen Vorlagen stellen wir auf den Seiten 4 – 7 vor – und decken auf, was sich hinter der Bezeichnung USR III verbirgt. Dazu finden Sie wie immer die EDU-Parolen der Delegiertenversammlung. Zudem berichten wir über politische Aktivitäten unserer Partei und ein junger Mann sagt, weshalb er bei der EDU politisiert. Ein anderer junger Mann hat mich vor einigen Monaten mit seiner profunden Bibelkenntnis und seinem überzeugten Christsein derart beeindruckt, dass ich ihn um ein Interview bat (siehe Seiten 8 – 10). Im Weiteren behandeln wir in dieser Nummer wirtschaftliche als auch gesellschaftspolitische Themen, stellen ein Buch über Menschenhandel mit Flüchtlingen vor und beschäftigen uns mit dem Machtwechsel in den USA. Israel bleibt, auch in diesem Zusammenhang, ein Dauerbrenner. Ich hoffe, es findet sich für jede und jeden etwas Interessantes. Eveline Rytz, Redaktion «EDU-Standpunkt» a. GR Martin Friedli, Mitglied Geschäftsleitung EDU Schweiz «Du hast dem Land seine Grenze gesetzt; Sommer und Winter hast du gemacht.» Psalm 74,17 Bild: shutterstock.com EDU SCHWEIZ EDU IN AKTION EDU-Standpunkt – Februar 2017 EDU Schweiz / Kt St. Gallen 2 Die EDU Schweiz hat, vertreten durch die EDU St. Gallen, an der Vernehmlassung zur «Änderung des Bundesgesetzes über die Landessprachen und die Verständigung zwischen Sprachgemeinschaften» des Eidgenössischen Departements des Innern (EDI) teilgenommen. In seinem Bericht zur Vernehmlassung hat der Bundesrat die EDU mehrmals erwähnt und u. a. wie folgt zitiert: «Die EDU und die SVP lehnen eine Änderung des Sprachengesetzes im Grundsatz ab und äussern sich deshalb nicht zu den vorgeschlagenen Varianten. EDU und SVP erachten einen Eingriff des Bundes in die Bildungshoheit der Kantone grundsätzlich als nicht statthaft. Der Bund habe dazu keine verfassungsrechtliche Befugnis, und es bestehe auch kein Handlungsbedarf, denn das Schulwesen sei noch nie so harmonisiert gewesen wie heute. Ausschlaggebend sollte ein vergleichbares Niveau an Lerninhalten am Ende der Volksschule sein. Wie diese erreicht werden, sollte den Kantonen überlassen bleiben. Im Übrigen könne der Zusammenhalt der Schweiz nicht am Erlernen einer zweiten Landessprache festgemacht werden, schon gar nicht am Zeitpunkt dieses Erlernens. Zentral für den Zusammenhalt der Schweiz seien vielmehr der politische und kulturelle Respekt für die Sprachgemeinschaften.» Weil die Bildungsinitiativen (Lehrplan 21) in den Kantonen St. Gallen und Thurgau kürzlich abgelehnt wurden, entschied der Bundesrat, das Gesetzesprojekt bis auf weiteres auf Eis zu legen. EDU Kanton Zürich Kantonsrat Hans Egli hat zusammen mit zwei Parlamentariern von der SVP und der BDP eine Parlamentarische Initiative eingereicht, in der sie keine Besserstellung von Sozialhilfe- bezügern gegenüber Arbeitenden fordern. Abs. 15 des Sozialhilfegesetzes soll wie folgt ergänzt werden: 1 Die Besserstellung von Sozialhilfebezügern gegenüber Arbeitnehmenden in Niedriglohnsegmenten mittels situationsbezogenen Leistungen, namentlich die Finanzierung von Ferien, ist nicht zulässig. 2 Sie hat die zwingend notwendige ärztliche oder therapeutische Behandlung und die notwendige Pflege in einem Spital, in einem Heim oder zu Hause sicherzustellen. Begründung: Gemäss SKOS-Richtlinien dürfen erwerbstätigen Personen oder Personen mit intensiven Betreuungsaufgaben, die langfristig von der Sozialhilfe unterstützt werden, in begründeten Ausnahmefällen ein Erholungsaufenthalt gewährt werden. Neben der Gewährung einer Ferienabwesenheit leisten offenbar die Stadt Zürich sowie weitere einzelne Gemeinden und Städte auch finanzielle Zuschüsse für Ferien. Weiter ist bekannt, dass im Bereich von medizinischen Behandlungen einzelne Sozialämter nicht nur zwingend notwendige, sondern auch Kosten für Luxusbehandlungen übernehmen. Beide Praktiken sind gegenüber Personen, welche in Niedriglohnsegmenten arbeiten und ohne Sozialhilfe auskommen, stossend und sozial unverantwortlich. EDU Kanton Bern In der Vernehmlassung zum Gesetz über die bernischen Landeskirchen unterstützt die EDU Kanton Bern die pragmatische Weiterentwicklung des Verhältnisses zwischen Kirche und Staat. Dies entspricht auch dem Willen einer Mehrheit des Grossen Rats, inklusive EDU-Fraktion, welcher den vom Regierungsrat vorgeschlagenen Weg weitgehend bestätigte. Die EDU äusserte sich zu zwei Gesetzesartikeln konkret: Anstellungsverhältnis: Die EDU möchte es im Sinne der angestrebten Autonomie der evangelisch-reformierten und der christkatholischen Landeskirche überlassen, ob sie einen Gesamtarbeitsvertrag abschliessen möchten oder nicht. Sie unterstützt das neue Finanzierungssystem grundsätzlich. Dass die jährliche Anpassung an das Lohnsummenwachstum des Kantons angebunden werden soll, ist für sie jedoch störend. Integrationsvernehmlassungen In den Kantonen Baselland und St. Gallen konnten die EDU-Sektionen eine Stellungnahme zu kantonalen Vernehmlassungen einreichen, welche aktuelle Integrationsfragen (speziell in den Schulen) und religiöse Bereiche betreffen. Beide Kantonalsektionen plädierten dabei für eine Stärkung der gesetzlichen Grundlagen zur Einforderung der Integrationswilligkeit von Familien mit Migrationshintergrund. Es betrifft die hiesigen Gepflogenheiten im Schulbetrieb und die Zusammenarbeit von Schule und Migrationsamt. Im Kanton St. Gallen ist zusätzlich das allgemeine Gesichtsverhüllungsverbot Teil der Vernehmlassung, für das sich die EDU SG stärker am Kanton Tessin und der nationalen Initiative anlehnen möchte, als es die Regierung vorschlägt. Fortpflanzungsmedizinverordnung Die EDU Schweiz reichte eine Stellungnahme zur Vernehmlassung zur neuen Fortpflanzungsmedizinverordnung ein. Sie fordert den Bundesrat darin auf, den gesetzlichen Spielraum zu transparenten, unabhängigen und unangemeldeten Kontrollen in Instituten der Fortpflanzungsmedizin auszunutzen. Die Mitgliederversammlung der EDU Schweiz vom Samstag, 8. April 2017, findet dieses Jahr im Kanton Zürich statt. Nähere Details finden Sie in unserer März-Ausgabe. MEDIENMITTEILUNG DER PARLAMENTARISCHEN GRUPPE SCHWEIZ-ISRAEL VOM 28. DEZEMBER 2016 Bundesrat ignoriert fragwürdige Aktivitäten der UNRWA Mit Befremden nimmt die Parlamentarische Gruppe Schweiz-Israel den Entscheid des Bundesrates zur Kenntnis, die Aktivitäten des Hilfswerks der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) in den kommenden vier Jahren ohne Einschränkungen weiter zu finanzieren. Die Gruppe erinnert daran, dass die UNRWA während des Gaza-Konflikts im Jahre 2014 parteiische Positionen zu Gunsten der terroristischen regierenden Hamas eingenommen und Schulen als Raketen-Abschussrampen gegen zivile Ziele Israels verwendet hatte. Die Parlamentarische Gruppe weist darauf hin, dass sie in den vergangenen Mona- Besondere Verantwortung der Schweiz ten mehrmals gefordert hatte, dass die Aktivitäten der UNRWA einer besonderen Überprüfung bedürfen, ebenso die Finanzierung durch die Schweiz. Der publizierte Entscheid der Landesregierung vom 21. Dezember 2016 geht mit keinem Wort auf das inakzeptable Verhalten der UNO-Organisation ein. Vielmehr wird der Eindruck erweckt, dass die Gelder primär im Gebiet des kriegsversehrten Syrien zum Einsatz kommen. Der Bundesrat bezeichnet die UNRWA in seinem Finanzentscheid als «einer der wichtigsten multilateralen Partner der Schweiz im Nahen Osten» und betont seinen Einfluss «auf deren Politik und Arbeitsweise». Insbesondere unter diesem Gesichtspunkt ist das Verhalten der Landesregierung für die Parlamentarische Gruppe Schweiz-Israel befremdend, ja unverständlich. Erschwerend kommt dazu, dass die Schweiz seit Juli 2016 den Vorsitz der beratenden Kommission zur Umsetzung der Aufgabe der UNRWA inne hat und nach Angaben des Bundesrates die «strukturellen Reformprozesse» unterstützen will. Die weitere Unterstützung muss zwingend an die Bedingung geknüpft werden, dass sich die UNRWA gegenüber Israel nicht weiter als Sprachrohr von Extremisten und Terroristen versteht. Nationalrat Erich von Siebenthal, Präsident Parlamentarische Gruppe Schweiz-Israel EINE FRAGE AN TIMMY FRISCHKNECHT «Weil die EDU meine persönlichen Ansichten in der Politik am besten vertritt», wäre wohl meine treffende Kurzantwort. Diese Ansichten widerspiegeln sich in bibelorientierten Werten, politisiert die EDU doch auf der Basis des Wortes Gottes. Ich sehe, dass Ethik und Moral bei der EDU einen hohen Stellenwert einnehmen und schätze z. B. das Gebet zu Beginn der Kantonsversammlung. Dies unterscheidet die EDU von den anderen Parteien. Was man auf politischer Ebene vertritt, wird möglichst auch in der Praxis umgesetzt. So herrscht ein und in diesem Umfeld wird man auch als Junger respektiert. Ich politisiere für die EDU, weil sie versucht, die Schweizer Gesetzgebung an den Geboten Gottes auszurichten, was auch meinem Wunsch entspricht. Ich bin überzeugt, dass Gott nur das Beste für uns Menschen will. Und seien wir einmal ehrlich: Möchten wir nicht auch das Beste für uns?» respektvolles Klima, auch wenn man verschiedener Meinung ist. Allgemein herrscht ein sehr familiärer Umgang Timmy Frischknecht, 20 J., ledig, Student Maschinenbau, wohnhaft in Romanshorn TG EDU-Standpunkt – Februar 2017 Weshalb politisieren Sie bei der EDU? 3 EIDGENÖSSISCHE ABSTIMMUNG 1. Bundesbeschluss über die erleichterte Einbürgerung von Personen der dritten Ausländergeneration Weil es sich um eine Verfassungsänderung handelt, gilt das obligatorische Referendum und es ist sowohl ein Volks- als auch ein Ständemehr nötig. Im BV-Art. 38 soll Abs. 3 wie folgt ergänzt werden: «Er (der Bund) erleichtert die Einbürgerung von: a. Personen der dritten Ausländergeneration; b. staatenlosen Kindern.» EDU-Standpunkt – Februar 2017 Der Einleitungssatz und lit. b sind schon Teil des bisherigen BV-Art. 38, Abs. 3, neu ist nur lit. a. Das Parlament hat mit der Verfassungsänderung bereits in der Herbstsession 2016 auch eine entsprechende Ergänzung des Bürgerrechtsgesetzes (BüG) mit den Art. 24a und 51a verabschiedet. Diese BüG-Änderungen sind aber nicht Teil der Abstimmung und treten erst in Kraft, wenn die oben erwähnte Verfassungsänderung von Volk und Ständen angenommen wird. In den Änderungen des BüG wird sichtbar, was wir mit einer Annahme dieser Verfassungsänderung einhandeln: 4 BüG-Art. 24a Personen der dritten Ausländergeneration 1 Das Kind ausländischer Eltern kann auf Gesuch hin erleichtert eingebürgert werden, wenn die folgenden Voraussetzungen erfüllt sind: a. Mindestens ein Grosselternteil ist in der Schweiz geboren worden oder es wird glaubhaft gemacht, dass er ein Aufenthaltsrecht erworben hat. b. Mindestens ein Elternteil hat eine Niederlassungsbewilligung erworben, hat sich mindestens zehn Jahre in der Schweiz aufgehalten und hat mindestens fünf Jahre die obligatorische Schule in der Schweiz besucht. c. Das Kind wurde in der Schweiz geboren. d. Das Kind besitzt eine Niederlassungsbewilligung und hat mindestens fünf Jahre die obligatorische Schule in der Schweiz besucht. 2 Das Gesuch ist bis zum vollendeten 25. Altersjahr einzureichen. 3 Das eingebürgerte Kind erwirbt das Bürgerrecht der Wohngemeinde und des Wohnkantons zum Zeitpunkt des Bürgerrechtserwerbs. BüG-Art. 51a Personen der dritten Ausländergeneration, die bei Inkrafttreten der Änderung Bild: iStock.com/fotogaby vom 30. September 2016 dieses Gesetzes das 26. Altersjahr erreicht und das 35. Altersjahr noch nicht vollendet haben sowie die Voraussetzungen von Art. 24a Abs. 1 erfüllen, können nach dem Inkrafttreten während fünf Jahren ein Gesuch um erleichterte Einbürgerung stellen. Erleichterte, nicht automatische Einbürgerung Die betroffenen Bewerber / -innen müssen – wie im BüG-Art. 24a ersichtlich – dazu ein Gesuch stellen und nachweisen, dass bereits mindestens ein Grosselternteil in der Schweiz geboren wurde oder eine Aufenthaltsbewilligung besass. Sowohl für Gesuchsteller wie Behörden ist dieses Verfahren administrativ relativ aufwendig. Warum sind diese Personen der dritten Ausländergeneration nicht schon Schweizer Bürger? Verwehrt ihnen die Schweiz die Staatsbürgerschaft? Nein! Im geltenden Bürgerrechtsgesetz steht nämlich: BüG-Art. 1 1 Schweizer Bürgerin oder Bürger ist von Geburt an: a. das Kind, dessen Eltern miteinander verheiratet sind und dessen Vater oder Mutter Schweizer Bürgerin oder Bürger ist; b. das Kind einer Schweizer Bürgerin, die mit dem Vater nicht verheiratet ist. D. h.: Diejenigen Personen der dritten Ausländergeneration, die noch nicht Schweizer Bürger sind, haben die Schweizerische Staatsbürgerschaft nicht, weil sich ihre Eltern der zweiten Ausländergeneration aus irgendeinem Grund nicht einbürgern liessen. Die Ursache dieses Problems liegt bei der zweiten Ausländergeneration, nicht bei der Schweiz. Nicht sie muss ihre Kinder anerkennen, sondern die zweite Ausländergeneration muss sich einbürgern lassen, dann werden ihre Kinder automatisch Schweizer Bürger! Dazu gibt ihnen die Schweiz im geltenden Bürgerrechtsgesetz erleichterte Einbürgerungsbedingungen wie z. B. die Verdoppelung der Aufenthaltsjahre im Schulalter. Ein wichtiges Argument im Abstimmungskampf sind die Unterschiede zwischen der ordentlichen und erleichterten Einbürgerung. Im Gegensatz zur ordentlichen Einbürgerung können die Kantone und Gemeinden, welche die Antragsteller am besten kennen, bei der erleichterten Einbürgerung keine Regeln aufstellen und nicht mitbestimmen; ihnen bleibt lediglich ein Rekursrecht. Die Schweiz handhabt das Einbürgerungsrecht relativ grosszügig. Gemäss Bundesamt für Statistik (BfS) wurden zwischen 2005 und 2015 im Durchschnitt jährlich 39 387 Personen eingebürgert, davon 8061 Personen bzw. 20 % durch erleichterte Einbürgerung. Bereits dreimal darüber abgestimmt - Im Dezember 1983 wurde eine solche Verfassungsvorlage mit 55,2 % NeinStimmen und einem Ständemehr von 16 4/2 Nein verworfen. - Im Juni 1994 wurde eine Verfassungsvorlage zur erleichterten Einbürgerung zwar vom Volk mit 52,8 % Ja-Stimmen angenommen, aber von den Ständen mit 9 2/2 Ja zu 11 4/2 Nein verworfen. Für eine Verfassungsänderung ist das Mehr von Volk und Ständen nötig. - Im September 2004 lehnten Volk und Stände eine Verfassungsvorlage von Bundesrat und Parlament zur erleichterten Einbürgerung der 2. Ausländergeneration und einer automatischen Einbürgerung der 3. Ausländergeneration mit 57 % Nein-Stimmen und bei den Kantonen mit 15 5/2 zu 5 ½ ab. a. NR Markus Wäfler VOM 12. FEBRUAR 2017 2. Bundesbeschluss über die Schaffung eines Fonds für die Nationalstrassen und den Agglomerationsverkehr (NAF) Handlungsbedarf erwiesen Aufgrund von BV Art. 86 kann der Bund auf Treibstoffen eine Verbrauchssteuer erheben und muss die Hälfte derselben für Strassen- und Verkehrsaufgaben verwenden. Die andere Hälfte fliesst in die allgemeine Bundeskasse. In Abs. 4 erhält der Bund zudem die Kompetenz, auf dieser Treibstoff-Verbrauchssteuer einen Zuschlag zu erheben, der primär für die Strassenverkehrsausgaben zweckbestimmt ist und vom Bund erhöht werden kann, wenn die Mittel für die verfassungsmässigen Aufgaben im Strassenverkehr nicht ausreichen. Auch eine Erhöhung des Treibstoffsteuerzuschlages um 4 – 6 Rp./L zur Finanzierung der notwendigen Ausbauten des Strassennetzes und die Engpassbeseitigung ist mit dieser Abstimmungsvorlage vorgesehen. Nebst den Treibstoffsteuern setzt der Bund auch noch Einnahmen aus der Autoimportsteuer, der Schwerverkehrsabgabe, der Autobahnvignette für Verkehrszwecke ein. In der Abstimmungsvorlage ist zudem vorgesehen, auch für Strassenfahrzeuge mit alternativen Antriebstechniken, wie z. B. Elektrofahrzeuge, eine pauschale Bundesabgabe zu erheben, was gerechtfertigt ist, da diese Fahrzeuge auch unser Strassennetz benützen. Ein Teil der Strasseneinnahmen kommt zudem der Bahn zugute, z. B. zur Förderung der Verlagerung des Transit- Risiken des neuen NAF Bild: pixabay.com Schwerverkehrs auf die Bahn. In den heutigen SFSV fliessen jährlich rund 3,8 Mrd. CHF, während die Ausgaben rund 4 – 4,2 Mrd. CHF betragen. Diese Defizite werden vorläufig noch durch die schwindenden SFSV-Reserven gedeckt, welche bis ca. 2018 aufgebraucht sein werden. Vorteile des neuen NAF Verkehrspolitisch ist dieser NAF für Autofahrer und die Autolobby wie Weihnachten und Ostern zusammen, wird dem Parlament doch quasi eine grenzenlose nice-to-have Strassenbaupolitik mit automatischer Finanzierung, analog zum FABI-Eisenbahninfrastrukturfonds gestattet. Im Gegensatz zum SFSV, handelt es sich beim NAF um eine separate, zeitlich unbefristete Kasse ausserhalb der Bundesrechnung, die nicht unter der Schuldenbremse und den Budget-Spardebatten zu «leiden» hat. Im Gegensatz zum heutigen, zeitlich befristeten Agglomerationsverkehrsinfrastrukturfonds, hat das Parlament im NAF-Gesetz in Art. 9 kein absolutes Verschuldungsverbot eingefügt und Vorfinanzierungen und bundesrätliche Krediterhöhungen von bis zu 15 % sind gestattet. Ein gefundenes Fressen für unser finanzpolitisch zur Masslosigkeit tendierendes Parlament, das mit STEP bereits ein Strassen-Investitionsprogramm im Köcher hat, welches mit ca. 16 NAFMrd. finanziert werden soll. So wurden auch diverse kantonale Strassenprojekte aufgenommen, damit sie unter der Regie des Bundes rascher realisiert werden. Die Absicht, die Strassenausgaben – wie den FABI-Eisenbahninfrastrukturfonds – in eine sich automatisch füllende unbefristete Kasse ausserhalb des Einflussbereichs von Bundesrechnung, Schuldenbremse und parlamentarischen BudgetSpardebatten umzuzügeln, ist aus meiner Sicht finanzpolitisch verantwortungslos! Die Strassenausgaben stehen in Konkurrenz mit anderen verfassungsmässigen Bundesaufgaben wie Bildung, Gesundheit, Sozialversicherungen, Sicherheit, usw. Kommt diese Vorlage so durch, wird das Parlament die Möglichkeit zur schnellen Realisierung von nice-to-haveStrassenprojekten ergreifen und dabei mögliche Vorfinanzierungen und Kreditaufstockungen von 15 % strapazieren. Die Rückzahlung derselben durch die allgemeine Bundeskasse wird dann wohl wie beim FinöV-Fonds auf die lange Bank geschoben und schliesslich unter den Teppich gekehrt. Die Abstimmungsvorlage verschiebt zudem ca. 600 – 700 Mio. CHF der bisherigen Einnahmen aus der Autoimport- und allg. Treibstoffsteuer von der allgemeinen Bundeskasse in den neuen NAF, ohne zu zeigen, wie dieses Loch im Bundeshaushalt gestopft werden soll. Gibt es bessere Lösungen? Der bisherige SFSV kann problemlos innerhalb von Bundesrechnung und Schuldenbremse weiterhin als Instrument der Strassenfinanzierung dienen und sollte ebenfalls mit einem absoluten Verschuldungsverbot versehen werden. Da für die verfassungsmässigen Strassenaufgaben effektiv zu wenig zweckgebundenes Geld aus Treibstoffabgaben usw. in den SFSV fliesst, ist auf der aktuellen Rechtsbasis der Treibstoffsteuerzuschlag massvoll zu erhöhen, damit schuldenfrei die notwendige Engpassbeseitigung und Kapazitätserhöhung vernünftig realisiert werden kann, ohne die allgemeine Bundeskasse und andere Staatsaufgaben zu strapazieren. a. NR Markus Wäfler EDU-Standpunkt – Februar 2017 Bundesrat und Parlament schlagen uns für die Finanzierung von Nationalstrassen und Teilen des kantonalen Strassennetzes, sowie vom Bund mitfinanzierte Infrastrukturen des Agglomerationsverkehrs (Strasse und Schiene) einen in der Verfassung neu strukturierten Fonds für die Nationalstrassen und den Agglomerationsverkehr (NAF) vor. Dieser neue NAF ersetzt den bisherigen AgglomerationsVerkehrsinfrastrukturfonds und übernimmt den Bereich Nationalstrassen aus dem bisherigen Spezialfonds Strassenfinanzierung (SFSV) des Bundeshaushaltes. Da es sich um eine Verfassungsänderung handelt, gilt das obligatorische Referendum – für die Annahme sind ein Volksund Ständemehr nötig. 5 EIDGENÖSSISCHE ABSTIMMUNG VOM 12.02.2017 EDU-Standpunkt – Februar 2017 3. Bundesgesetz über steuerliche Massnahmen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmensstandorts Schweiz (Unternehmenssteuerreformgesetz III, USR III) 6 Einmal mehr muss die Schweiz auf internationalen Druck, u. a. der G20 und des Projekts «Base Erosion and Profit Shifting» (BEPS) der OECD, in ihrem Steuersystem Korrekturen vornehmen, weil Regierung und Parlament ihre diesbezüglichen Hausaufgaben bisher nicht korrekt gemacht haben. Die Schweiz wird – nicht unbegründet – z. T. gehässig kritisiert, weil sie in ihrem föderalistischen Steuersystem zulässt, dass in diversen Kantonen, aber auch auf Bundesebene bei Firmen mit sogenanntem Sonderstatus der Gewinn je nach Herkunft unterschiedlich besteuert wird. Diese rund 24 000 Unternehmen mit steuerlichem Sonderstatus zahlten von 2009 – 2011 ca. 2,1 Mrd. CHF pro Jahr an die Kantone, was im Durchschnitt aller Kantone rund 21 % der GewinnsteuerEinnahmen ausmachte. Deshalb sollten Änderungen der Besteuerungsregeln gut überlegt werden. Auch beim Bund klingeln die Kassen durch die Gewinnsteuereinnahmen dieser Firmen mit ca. 4,1 Mrd. CHF im Jahr 2012. Darin nicht enthalten sind die Sozialversicherungsbeiträge und Einkommenssteuern, die durch diese Firmen und ihre rund 150 000 Angestellten bezahlt werden. Damit ist klar, dass Bund und Kantone diese Firmen nicht verscheuchen wollen. Andererseits ist ebenso klar, dass diese SonderstatusRegelung auch Schweiz-intern gegenüber den Unternehmen ohne Sonderstatus, welche jedoch immerhin den Kantonen die anderen rund 80 % der Unternehmensgewinnsteuern bezahlen und auch Arbeits- und Ausbildungsplätze anbieten, verfassungsmässig höchst fragwürdig ist. Wegen diesen Sonderstatusregeln hat unser Land sehr erfolgreich international tätige Unternehmen angesiedelt. Weitere Faktoren, die für die Schweiz sprechen sind: – eine zentrale Lage mit vorzüglicher Verkehrsinfrastruktur und internationaler Verkehrsanbindung; – eine ausgebaute Infrastruktur, gut funktionierender Service public, effiziente öffentliche Verwaltung; – ein gutes Bildungssystem, qualitativ hochstehende Hochschulen, Unis, Berufsbildung; – Mehrsprachigkeit; – exzellenter Forschungsstandort, bestehende Technologiecluster; – hohe Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte und flexibler Arbeitsmarkt; – leistungsfähiges Bankensystem, qualitativ hochstehender Dienstleistungssektor; – hohe Lebensqualität; – politische Stabilität, sozialer Friede und Rechtssicherheit. Was wird korrigiert? Grundsätzlich ersetzte das Parlament die bisherigen, z. T. umstrittenen Gewinnsteuer-Sonderregeln durch neue, international (noch) nicht umstrittene Abzüge vom steuerbaren Gewinn, um diese Firmen nicht aufzuscheuchen. Deshalb haben Bundesrat und Parlament diverse Änderungen von Steuergesetzen in einem Paket zusammengeschnürt, über das wir nun Dank eines Referendums der SP abstimmen. Da die Kantone mit ihren unterschiedlichen Firmenbesteuerungen die Hauptbetroffenen sind, ist es nicht möglich, die finanziellen Auswirkungen vorauszusagen. Das hängt davon ab, wie die Kantone die in der Abstimmungsvorlage für sie teilweise fakultativen Möglichkeiten der Besteuerung im kantonalen Steuerrecht umsetzen und ob/und allenfalls wie viele betroffene Firmen die Schweiz verlassen würden. Die wichtigsten Änderungen a) Abschaffung des international verbrämten Gewinnsteuer-Sonderstatus mit einer Übergangsfrist von 5 Jahren. Heute entrichten die Holding-, Domizil- und gemischten Gesellschaften auf Bundesebene die ordentliche Gewinnsteuer, auf kantonaler Ebene entrichten die Holdinggesellschaften jedoch keine, die Domizilund die gemischten Gesellschaften nur eine reduzierte Gewinnsteuer. Grundsätzlich können, bzw. müssen die Kantone die Gewinnsteuersätze generell für alle Unternehmen reduzieren, was je nach Kanton Steuerausfälle in dreistelliger Mio.Höhe verursacht. Damit die Kantone diese Kröte schlucken, erhalten sie vom Bund neu 21,2 % statt 17 % der Einnahmen aus den direkten Bundessteuern, was die Bundeskasse ca. 980 Mio. CHF pro Jahr kostet. b) Zinsbereinigte Gewinnsteuer auf überdurchschnittlich hohem Eigenkapital: Auf dem Teil des Eigenkapitals, der das für die Geschäftsführung langfristig benötigte Eigenkapital übersteigt, wird ein abzugsfähiger Zins berechnet. Dadurch reduziert sich der steuerbare Gewinn. c) Aufdeckung stiller Reserven: Unternehmen, die ihren Sitz in die Schweiz verlegen, können in den ersten Jahren von zusätzlichen Abschreibungen profitieren. Im Falle der Sitzverlegung ins Ausland wird, wie bereits heute, eine Wegzugssteuer fällig. d) Anpassungen bei der pauschalen Steueranrechnung: Sie verhindert internationale Doppelbesteuerungen. Neu sollen auch schweizerische Betriebsstätten ausländischer Unternehmen Anspruch darauf haben. e) Patentbox: Der Gewinn aus Patenten und vergleichbaren Rechten wird vom übrigen Gewinn getrennt und tiefer besteuert. Die Entlastung darf höchstens 90 % betragen. f) Entlastungsbegrenzung: Die steuerliche Entlastung darf nicht höher sein als 80 % des steuerbaren Gewinns vor der Ermässigung durch die Patentbox, die Abzüge für Forschung und Entwicklung, die zinsbereinigte Gewinnsteuer und, falls der Sonderstatus vor Inkrafttreten der USR III abgelegt wurde, die Abschreibungen. g) Erhöhte Abzüge für Forschung und Entwicklung: Hier kann mehr als der tatsächliche Aufwand abgezogen werden, höchstens aber 150 % des Aufwands. Dadurch reduziert sich der steuerbare Gewinn entsprechend. SIND GLOBALISIERUNG UND LIBERALISIERUNG WIRKLICH DAS GELBE VOM EI? h) Anpassungen bei der Teilbesteuerung ausgeschütteter Gewinne: Wenn ein Kanton die zinsbereinigte Gewinnsteuer einführt, gelten bei der Besteuerung von ausgeschütteten Gewinnen im Privatvermögen neue Mindestansätze: Erträge aus Beteiligungen von mindestens 10 % müssen zu mindestens 60 % besteuert werden. Philosophie, nicht Realität Erwartete Steuerausfälle Bei den Kantonen stopft das grosszügige Sponsoring der Bundeskasse von rund 1,1 Mrd. CHF mindestens einen Teil der Löcher. Zudem darf erwartet werden, dass – wie bei der USR II – ein Attraktivitätsgewinn des Steuerstandortes Schweiz Mehreinnahmen bewirkt. Der Bund hofft, mit ca. 75 zusätzlichen Kontrolleuren/-innen bei der Eidg. Steuerverwaltung zusätzliche Einnahmen von rund 250 Mio. CHF zu erzielen. Eine möglichst faire Gewinner- und Opfer-Symmetrie für die Betroffenen einer Steuerreform ist eine wichtige Grösse für deren Akzeptanz. Diese ist aber bei der USR III nicht belegt. a. NR Markus Wäfler Parolen der EDU 1. Erleichterte Einbürgerung von Personen der dritten Ausländergeneration: NEIN (Ja: 10, Nein: 45, Enth.: 4) 2. Schaffung eines Fonds für die Nationalstrassen und den Agglomerationsverkehr: NEIN (Ja: 24, Nein: 29, Enth.: 4) 3. Unternehmenssteuerreformgesetz III: JA (Ja: 35, Nein: 22, Enth.: 6) Zunehmender Preisdruck, Lohndumping, Insolvenz, das Ausnutzen von Menschen sowie Menschenhandel sind die Folgen der Mainstream Politik der letzten Jahre. Immer mehr Liberalisierung, eine Ausweitung des Welthandels und offene Grenzen wurden in den letzten Jahren als Nonplusultra propagiert. Die Universitäten vertreten seit Jahren die These: je grösser desto besser. Doch zeigen gerade Länder wie die Schweiz oder Norwegen, dass dem nicht so ist. Beide sind nicht Mitglieder der EU; trotzdem oder gerade deswegen sind sie die erfolgreichsten Nationen Europas. Je grösser ein Wirtschaftsraum wird, umso mehr besteht die Gefahr, dass die Stärkeren die Schwächeren ausnutzen. Um dem entgegenzuwirken, müssen immer wieder neue Gesetze und Regulierungen erlassen werden. Doch wollen wir das? Ideologisch motiviert Rolf Weder, Professor für Ökonomie und europäische Integration an der Universität Basel, bekennt, dass die hochqualifizierten Länder durch die Globalisierung profitieren, also viel verdienen, die schwächeren Staaten jedoch auf der Strecke bleiben, also einbüssen. Er folgert, dass man zum ursprünglichen Freihandel, so wie ihn die WTO mal vorgesehen hatte, zurückkehren sollte. Der Fokus soll auf dem Handel mit Gütern und Dienstleistungen liegen und nicht auf Migration und Kapitalfluss. Bei Handelsbeziehungen unterscheidet man zwischen Gütern und Dienstleistungen einerseits und Arbeit und Kapital Bild: pixabay.com andererseits. Liberalisiert man beides, besteht die Gefahr, dass der eigene Markt ungeschützt ist und seine Standortsvorteile über Bord geworfen werden. Man versucht die Länder zu harmonisieren (sozialisieren), statt die Vielfalt zu stärken. Die einen werden gezwungen stark zu werden, da wo sie es nicht sind, und die anderen schwach zu werden, wo sie stark sein könnten. Wissen wir nicht aus der Geschichte, dass dies nicht funktioniert? Es bevormundet mehr und mehr die Menschen und zwingt sie zu sein, was sie nicht sind. Kann nicht funktionieren Durch die Globalisierung werden die einzelnen Länder zu stark eingeschränkt; sie können sich unternehmerisch nicht mehr frei bewegen und entfalten. Statt des verheissenen Segens der Globalisierung, bleibt ein bitterer Nachgeschmack. Subventionen verfälschen den Markt und letztendlich ist überhaupt nicht mehr klar, was wirtschaftlich sinnvoll ist oder nicht. Professoren philosophieren über die Wirtschaft, doch ihre Ideen haben nichts mit der Realität zu tun. Es ist, als ob ein Bürokrat aus dem Bundeshaus einem Bauern erklären wollte, wie er seine Kuh zu melken hat. Länder müssen gewisse Bereiche ihrer Wirtschaft schützen, sonst werden die Schwächeren schamlos von den Starken ausgenutzt. Es braucht ein Umdenken. Europa muss den Mut haben, seine Philosophie nochmals zu überdenken und sich die Frage gefallen lassen, ob weniger nicht mehr sein könnte? Markus Reichenbach EDU-Standpunkt – Februar 2017 i) Anpassungen bei der Kapitalsteuer: Die Kantone können das Eigenkapital im Zusammenhang mit Beteiligungen, Patenten und vergleichbaren Rechten sowie konzerninternen Darlehen ermässigt in die Berechnung der Kapitalsteuer einfliessen lassen. Donald Trump, Brexit, Stop TTIP, Masseneinwanderungsinitiative, AfD – sie alle haben uns im vergangenen Jahr beschäftigt. Die Welt steht im Wandel, doch der Welthandel stagniert und die einzelnen Länder handeln vermehrt protektionistisch. Bürger befürchten, den Arbeitsplatz und somit ihre Sicherheiten zu verlieren. 7 IM GESPRÄCH Bild: Rico Jorysch Abdul Memra spricht im Mattenhofsaal in Gümligen zum Thema: «Jesus: Mensch und Gott» «Mein Werdegang beruht auf der Gnade Gottes» Mit der Reformation und der Erfindung der Buchdruckkunst erlebte das Wort Gottes, die Bibel, einen bis heute unerreichten Siegeszug in Europa. Die frohe Botschaft von Jesus Christus veränderte die Gesellschaft nachhaltig, und vom christlichen Abendland ging ein grosser Segen in die Welt hinaus. Heute strömen Menschen aus den verschiedensten Ländern auf unseren, für sie so attraktiven, Kontinent. Dabei treffen sie auf eine vorwiegend post-christliche Gesellschaft, welche die Bibel nicht mehr kennt und zunehmend christliche Werte verwirft. Wie können und sollen wir Christen diesen Menschen, darunter viele Muslime, begegnen? Ein Kenner und feuriger Verfechter des Evangeliums spricht über Chancen und Herausforderungen. Die EDU im Gespräch mit dem deutsch-syrischen Christen, Referenten und Evangelisten, Abdul Memra. EDU-Standpunkt – Februar 2017 «EDU-Standpunkt»: Weshalb sprechen Sie als Syrer perfektes Hochdeutsch? 8 Abdul Memra: Weil ich in Deutschland geboren bin und da auch die Schule besucht habe. Sprechen Sie auch syrisch/aramäisch und/oder arabisch? Ja, ich spreche arabisch und aramäisch. Verfolgen Sie die Ereignisse in Ihrem ehemaligen Heimatland? Ihr Fazit? Ja, ich verfolge die aktuelle Lage. Der Krieg ist nicht nur religiös ausgerichtet, sondern verfolgt auch politische Interessen. Religiös betrachtet, hat Gott den Krieg zum Segen werden lassen, indem Menschen wachgerüttelt wurden. Viele Muslime haben neu nach Gott gesucht und IHN in Jesus Christus gefunden. In den letzten Jahren haben Dutzende Syrer den Islam verlassen oder sich dem christlichen Glauben zugewandt. Mal abgesehen von diesen Dingen, ist es für mich sehr traurig, das alles von hier mitverfolgen zu müssen. Ich liebe Syrien und würde mir wünschen, dieses Land wieder besuchen zu können. Sie sind noch jung, legen aber eine ausserordentliche Kenntnis der Bibel an den Tag. Wie kommt das? Das Alter spielt bei Gott keine Rolle. Gott berief Jeremia, als er noch sehr jung war (Jeremia 1). Damit ermutige ich auch jeden Christen aufzustehen. Ob klein oder gross, arm oder reich, krank oder gesund, Gott kann und will jeden, in seiner Art und Weise gebrauchen. Mein Werdegang beruht auf der Gnade Gottes. Bevor ich an Jesus Christus gläubig wurde, mochte ich keine Bücher und konnte mir niemals vorstellen, vor einem grossen Publikum zu sprechen. Bereits ganz am Anfang nach meiner Bekehrung hegte ich einen grossen Wunsch. Ich wollte die Bibel begreifen und andere Menschen erreichen und ich wusste, dass die Menschen, v. a. im Westen, rationale Argumente brauchen, um sich überzeugen zu lassen. Meine Absicht war, die Bibel richtig zu verstehen, um meine Mitmenschen nicht nur emotional, IM GESPRÄCH Sie haben viel Erfahrung in Glaubensgesprächen mit Muslimen. Ist Ihnen Ihr syrischer Hintergrund da eine Hilfe? Ja, dieser ist mir natürlich eine grosse Hilfe. Ich spreche arabisch und weiss, wie Muslime denken, da der Islam vor meiner Bekehrung eine nicht kleine Rolle in meinem Leben spielte. Ich suchte im Islam nach Gott und hinterfragte die Bibel genauso, wie es die Muslime heute tun und Abdul Memra ist noch sehr jung und hat einen christlich-orthodoxen Hintergrund. Seit seiner Bekehrung hat er sich ein grosses biblisches Wissen angeeignet und ist evangelistisch tätig. Auf seinem Youtube-Kanal MemraTV spricht er u. a. auch Muslime an. Er lebt in Deutschland. «In der arabischen Welt ist Religion das Top-Thema, die Nr. 1.» darum weiss ich relativ genau, was Muslime denken und meinen. Ich las den Koran und kenne seine Antworten bezüglich biblischen Grundlagen. Deswegen spielen mein Hintergrund, die Sprache und meine Suche im Islam in der Vergangenheit, eine grosse Rolle. Wie können europäische Christen muslimischen Asylbewerbern begegnen? Wie können Freunde von Feinden unterschieden werden? Wir sollten lernen, dass Religion KEINE Privatsache ist. In der arabischen Welt ist Religion das Top-Thema, die Nr. 1. Als Christen können wir direkt und offen mit Muslimen bzw. Flüchtlingen über den Herrn Jesus sprechen. Ich bin sogar fest davon überzeugt, dass ein Christ, der offen über seinen Glauben spricht, mehr Respekt von einem Muslim bekommt, als jemand, der nicht offen darüber berichtet. Muslime wollen austauschen und wir sollten uns diese Chance nicht nehmen lassen. Die Angst und die Bilder in den Medien setzen uns psychisch sehr unter Druck, deshalb sehen wir unterbewusst, in fast jedem Muslim, einen Terroristen, der nur böse Absichten verfolgt. Die Realität sieht aber anders aus. Ich erlebe und erfahre wunderbare Gespräche mit Muslimen. Sie sind auch «nur» Menschen. Wo liegen die Chancen? Auch Muslime sind von Jesus geliebt. Jesus starb für alle Menschen am Kreuz. Auch Muslime suchen den Sinn des Lebens. Manchmal geraten sie in die Fänge des Bösen, wir aber haben die Möglichkeit, sie von der anderen Seite zu überzeugen. Ich rate jedem Christen, mutiger zu werden und sich vor niemandem zu fürchten. Gott hat uns nicht zu Feiglingen gemacht, sondern zu Kindern Gottes, die mutig das Evangelium verkünden sollen. Denn nur so kann ich einen Freund von einem Feind unterscheiden. Wenn ich nicht kommuniziere, werde ich nie erfahren, wie mein Gegenüber denkt. Ich kenne radikale Muslime, die heute Jesus Christus nachfolgen! Sie lehrten in Moscheen und sind heute Diener Jesu. Ich kenne aber auch ruhige und nette Muslime, die bis heute Jesus nicht angenommen haben. Wir sollten Vorurteile beiseitelegen und jedem Menschen mit neutralen Augen begegnen. … und wo die Stolpersteine? Meistens sind wir die Stolpersteine, nicht die Muslime. Stolpersteine sind oft die Vorurteile und die Angst, die uns behindern, offene und direkte Gespräche zu führen. Direktheit sollte nicht mit Unverschämtheit verwechselt werden. Liebe und Direktheit gehen Hand in Hand. Sie scheuen sich auch nicht vor Gesprächen mit Zeugen Jehovas … Ja, ich spreche auch gezielt zu den Zeugen Jehovas, weil ich glaube, dass diese Menschen in einem System gefangen sind, aus dem es fast kein Entkommen gibt. Ich versuche mit meinen Videos nicht nur Menschen zum Glauben einzuladen, sondern Christen eine Hilfe mitzugeben, um andere zu erreichen. Von den Inhalten lernen Christen und geben ihr Wissen weiter und kommen so mit bestimmten Menschen besser ins Gespräch. Vor einigen Tagen schrieb mich eine Zeugin Jehovas an und bedankte sich aufrichtig für die Videos, die ihr die Augen geöffnet haben. Sie ist letztes Jahr bei den Zeugen Jehovas ausgetreten und wird sich demnächst in eine biblischchristliche Gemeinde integrieren. Können Sie sich in Deutschland frei bewegen oder brauchen Sie auch Bewachung? Ich bewege mich genau so frei wie vorher. Machen Ihnen die liberalen Tendenzen der Christenheit im Westen zu schaffen? Ja, diese machen mir sehr zu schaffen, da sie eine Behinderung in der Mission sind und ein Angriff auf den christlichen Glauben. Die grossen Kirchen haben Jesus verworfen und die Welt in die Kirche gebracht. Es wird weder konsequent über Jesus gepredigt noch über Umkehr und Busse. Das Volk weiss heute fast nichts über Jesus und wir wundern uns, weshalb es dem Westen geistlich so schlecht geht. Unser Kampf richtet sich heute primär gegen die grossen Kirchen und liberalen Gemeinden, die von der Bibelkritik und EDU-Standpunkt – Februar 2017 sondern v. a. auch rational von der Schrift zu überzeugen. Das geschieht, indem wir uns bewusst mit dem Wort Gottes auseinandersetzen. Wir leben hier im Westen und haben gelernt mit Fakten zu arbeiten. Als Christen müssen wir wissen, dass die Bibel nicht nur missionarischen Inhalt vermittelt, sondern auch stark apologetisch (rechtfertigend, verteidigend) ausgerichtet ist. Die Bibel ist wissenschaftlich orientiert und bietet auch rationalen Menschen fundierte Antworten. V. a. die Sektenkunde ist für mich bis heute ein interessantes Fach. Ich habe es mit Atheisten, Zeugen Jehovas, Muslimen oder anderen Glaubensanhängern zu tun. Wenn wir da nicht mit Argumenten arbeiten, werden wir viele Menschen nicht erreichen können. Deshalb ist es für mich wichtig, mich jeden Tag von neuem mit der Bibel und anderen wichtigen Dingen zu beschäftigen. 9 IM GESPRÄCH «Muslime wollen austauschen und wir sollten uns diese Chance nicht nehmen lassen.» dem Zeitgeist unterwandert sind. Ich rate jedem Christen, sich offensiv für die Inspiration der Bibel einzusetzen und sich klar von liberaler und bibelkritischer Theologie zu distanzieren. Gemeinden, die sich nicht deutlich von liberaler und bibelkritischer Auslegung distanzieren, sollten gemieden werden. Wie sehen Sie die Zukunft des ehemals christlichen Abendlandes? Die Zukunft des christlichen Abendlandes sieht nach meiner Überzeugung nicht gut aus. Die Bibel berichtet uns ebenso über den Abfall in der Endzeit. Wir brauchen uns keine grossen Hoffnungen zu machen und können uns nicht auf die Politik im Westen verlassen. Darum möchte ich diesbezüglich nicht gross Zeit verschwenden. Ich möchte aber jeden Christen dazu animieren, sich von Gott gebrauchen zu lassen. Wir sollten bewusst und direkt mit Menschen über die Umkehr und den Sinn des Lebens sprechen. Die Menschen haben die Orientierung verloren und wenn wir als Christen dies nicht als Herausforderung sehen, wird der HERR uns züchtigen, was ER ja bereits jetzt schon tut. Wir können den Westen bzw. das Abendland nicht auf den Kopf stellen, aber unsere Umgebung können wir beeinflussen. Haben Sie eine Lieblingsbibelstelle? Ich habe viele Bibelstellen, die mir nah am Herzen liegen. Je nach dem, in welcher Situation ich mich befinde oder wie meine emotionale Lage aussieht, kann dies variieren. In diesem Zusammenhang, möchte ich auf das Kommen des Herrn Jesus aufmerksam machen. In Offenbarung 22, 20 steht: «Es spricht, der dies bezeugt: Ja, ich komme bald! Amen. – Ja, komm, Herr Jesus!» Herr Memra, wir danken für dieses Gespräch und wünschen Ihnen, dass Sie weiterhin viel Freude, Kraft und Mut aus dem Wort Gottes schöpfen. Der Herr möge Sie reichlich segnen! Interview: Eveline Rytz TRISOMIE 21: FILM PASST NICHT ZU ERWÜNSCHTER TÖTUNG SOLCHER KINDER Down-Syndrom und glücklich – ein NO GO!? EDU-Standpunkt – Februar 2017 Zum Welt-Down-SyndromTag 2014 wurde der Film «Dear Future Mom» gedreht. Darin geht es um die Botschaft an eine werdende Mutter, welche erfahren hat, dass ihr Kind Trisomie 21 hat und wissen wollte, wie das sei, und ob solche Menschen «auch glücklich werden können in ihrem Leben». 10 15 junge Menschen mit Down-Syndrom antworten in diesem berührenden Film der «werdenden Mutter» und lassen sie teilhaben an ihrem Glück. Mehr als sieben Millionen Mal wurde dieser Kurzfilm auf YouTube angeschaut, er ist noch immer zugänglich und wirklich sehr empfehlenswert. Beim Festival der Kreativität in Cannes gewann er sechs Löwen. In verschiedenen Ländern wurde der Film auch im Fernsehen ausgestrahlt; so auch von mehreren französischen Sendern – bis der Film zwei Jahre später in Frankreich verboten wurde. Der oberste Verwaltungsgerichtshof des Landes, der französische Staatsrat, wies einen Rekurs gegen einen Zensurbescheid des Rats für audiovisuelle Medien ab. Was nicht sein darf Die scheinheiligen Begründungen, dass der Film nicht von allgemeinem Interesse sei und die Darstellung «könnte zweideutig erscheinen», weil im Film nicht die Möglichkeit der Frau zur Abtreibung erwähnt werde, kaschiert total unglaubwürdig, dass die Botschaft des Films nicht zur allgemeinen Abtreibungsmentalität passt. Diese Zensur zeigt, dass sich in unserer so erhabenen, freien, sich gegen jegliche Diskriminierungen wendenden Gesellschaft erschreckende Abgründe auftun. In manchen Ländern werden beinahe 100 % der Kinder mit Trisomie 21 vor der Geburt getötet! Solche Kinder gelten als unzumutbare Belastung, ein Leben mit diesem Gendefekt gilt als nicht lebenswert und steht für hohe Kosten. «Dear Future Mom» zeigt jedoch ein ganz anderes Bild! Die Fröhlichkeit die- ser Kinder ist kaum zu überbieten! Mit der Zensur und dem Urteil wird deshalb die erwünschte Tötung solch ungeborener Kinder auf subtile – aber wirksame – Weise bekräftigt. Es wird auch in Kauf genommen, dass die UNO-Behindertenrechtskonvention von 2006 mit Füssen getreten wird. Weder das Recht auf Leben noch das Recht auf Chancengleichheit und nicht Diskriminierung werden damit umgesetzt. Unrecht wird zu Recht. Absurder geht’s nimmer Ein lebensbejahender Film wird verboten, aber abartige Gewalt und perverser Sex kann man in unserer Gesellschaft nicht verhindern. Solches wird geduldet und gar noch beworben. Wir haben es wahrhaft «weit» gebracht! Lisa Leisi (http://www.katholisches.info/2016/11/23/ frankreich-verbietet-film-ueber-gluecklichemenschen-mit-down-syndrom-weil-hinweisauf-abtreibung-fehlt/) Das Milliardengeschäft mit den Flüchtlingen Andrea Di Nicola, universitärer Experte in internationaler Kriminalität, und Giampaolo Musumeci, Journalist mit dem Spezialthema Immigration, «haben entlang der Hauptrouten illegaler Immigration recherchiert und lassen die neuen Menschenhändler selbst sprechen». Die Lektüre des Buches hilft, eine Schattenwelt besser zu verstehen. Wer in unserer Leserschaft hatte schon einmal Kontakt mit einem Menschenschmuggler, die wir allgemein «Schleuser» nennen? Kaum jemand, oder zumindest wird es kaum jemand gemerkt haben. Menschenschmuggler bleiben im Schatten. In diese Schatten tauchten die beiden Autoren ein. Während Krisengebiete für herkömmliche Reisebüros aus Sicherheitsgründen gemieden werden, blüht durch Kriegswirren das Reisegeschäft der Schleuser erst auf. Das Buch zeigt auf, wie weltweite Netze entstehen, Migranten innerhalb dieses Netzes von einer Hand in die andere gereicht werden, wobei auch innerhalb eines solchen Netzes grösstmögliche Anonymität herrscht. Verlag Kunstmann 2015, (aus dem Italienischen übersetzt), ISBN/EAN: 978-3-95614-029-7, 206 Seiten, Preis CHF 24.30 Vom Nutzen des GeografieUnterrichts Menschenschmuggler brauchen gute Geografie-Kenntnisse. Entweder sind sie eng vertraut mit einer Grenzgegend, um die besten Wege führen zu können, oder sie kennen ein Krisengebiet wie ihre Hosentasche, um zukünftigen Asylbewerbern aus anderen Gebieten die glaubhaften Geschichten beibringen zu können. «Global-Reise-Organisatoren» kennen die Gesetze und Verhältnisse über viele Länder hinweg und so können SchleuserRouten im Zick-Zack über Kontinente führen, von Gesetzeslücke zu unbewachter Grenze zu korrupten Beamten und guter Gelegenheit für Identitätswechsel. Gelegenheitskarrieren Oft schlittern z. B. Lastwagenfahrer, Taxichauffeure oder Hausbesitzer entlang von Schleuserrouten ohne ursprüngliche Absicht in dieses Geschäft. Die Versuchung in sonst wirtschaftlich schwierigen Gegenden ist gross. Manchmal wird aus ehrlicher Hilfsbereitschaft korrupte Menschen-Mafia. Innerhalb dieser (mit vielen parallelen Gruppen) gibt es genaue Rollenzuteilungen und Hierarchien. Und jeder kommt finanziell auf seine Rechnung. Einfache Lösungen gibt es nicht. Die Schleuser-Netzwerke sind extrem komplex, raffiniert und flexibel. Schleuser agieren oft mit mehrfacher Identität und laufend wechselnden Kommunikationskanälen, passen sich immerzu den Gegebenheiten an. Korrupte Justiz-Systeme in vielen Ländern erschweren die Verfolgung durch die Justiz. Eine totale Überwachung auf internationaler Ebene sowie die Überwachung jeglichen Geldverkehrs (durch Abschaffung des Bargeldes) bergen meines Erachtens genügend Nachteile, um sie nicht leichtfertig einzufordern. Und noch etwas: Als ich kürzlich einen mir bekannten Asylsuchenden fragte, wieviel ihn die Reise in die Schweiz gekostet habe, war die Antwort: «17 000 Dollar.» Seine Reisebeschreibung glich ziemlich stark dem Buchinhalt. David Gysel PLUSPUNKT Frauen wollen umworben werden! Ist dieser Trend besorgniserregend, wie die Generalsekretärin der FDP-Frauen, Claudine Esseiva, in der Pendlerzeitung «20 Minuten» vom 7. Dezember 2016 beklagte? Eine Umfrage bei 16- bis 20-Jährigen am Zürcher Bellvue zeigte, dass viele junge Frauen wollen, dass der Mann den ersten Schritt macht. Der Mann müsse die Frau zuerst ansprechen. Dies gelte auch, wenn es um eine beginnende Freundschaft oder einen Heiratsantrag geht. Für die heutigen jungen Frauen ist die Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern selbstverständlich. Der Jugendpsychologe Allan Guggenbühl sieht deshalb in diesem Trend ein Indiz, dass sich Frauen in ihrer Rolle wohl fühlen. Dazu gehöre auch die Romantik wie ein Heiratsantrag und das Gefühl, begehrt zu werden. Zu Unterschieden stehen Wir Christen würden einen Trend zu traditionelleren Werten begrüssen. Trotzdem muss obige Beobachtung diesbezüglich nichts heissen, da Beziehungen oft schnell eingegangen und wieder gelöst werden. Leider ist für manche auch ein aktives Sexualleben ohne feste Beziehung normal. Da ist es bemerkenswert, dass junge Leute einen Unterschied machen zwischen Mann und Frau und dies trotz des vorangetriebenen Gender-Denkens, welches natürliche Geschlechtsunterschiede bei den Vorlieben, Interessensgebieten und dem Verhalten negiert. Fazit: vom Feminismus- und GenderDenken noch nicht verdorbene Frauen schätzen galante, zuvorkommende und umwerbende Männer nach wie vor und stehen zu ihren weiblichen Wünschen! Lisa Leisi EDU-Standpunkt – Februar 2017 BUCHREZENSION: «BEKENNTNISSE EINES MENSCHENHÄNDLERS» 11 HOHER AUSLÄNDERANTEIL BEI NEUGRÜNDUNGEN VON FIRMEN IN DER SCHWEIZ Aufstieg auf der «Erfolgsleiter» durch eigene Firma Bei den negativ beladenen Diskussionen um die derzeit noch starke Zuwanderung in unser Land und der dringend gewordenen Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative geht leider oft vergessen, dass es bezüglich Einwanderung und (hohem) Ausländeranteil in unserem Land auch Positives zu vermelden gäbe. So ist in den letzten Jahren der Anteil der Personen ohne Schweizer Pass, die neue Firmen gegründet haben, stark angestiegen. Dieser beträgt – auf Basis der letzten bekannten Statistiken (2014 / 2015) – mehr als einen Drittel. Würde noch der Anteil der Schweizer mit Migrationshintergrund, z. B. von solchen, die in den letzten zehn Jahren das Schweizer Bürgerrecht erhielten, in diese Betrachtung mit einbezogen, wäre dieser Anteil noch deutlich höher. Augenfällig ist, dass die in der Schweiz lebenden Ausländer, deren Anteil an der Bevölkerung 24,3 % (Ende 2015) betrug, also jede dritte neue Firma ins Leben gerufen haben. Damit haben sie auch Arbeitsplätze für Inländer geschaffen. EDU-Standpunkt – Februar 2017 Viel Einsatz und Verzicht 12 Die Firmenneugründungen sind querbeet in allen Branchen zu finden; angefangen vom Pizza-Service, über Unternehmen des Baunebengewerbes bis hin zum HightechBereich. Interessant zu wissen ist übrigens, dass drei Viertel der Hightech-Start-ups in der Schweiz von Ausländern gegründet werden. Dass Ausländer für wirtschaftliche Impulse sorgen, ist nicht neu. Eine Reihe von in unserem Land ansässigen Weltfirmen wurden auf Initiative von Einwandererfamilien gegründet, so z. B. Nestlé durch den Deutschen Heinrich Nestle oder die Swatch-Group durch den aus dem Libanon eingewanderten Nicolas Hayek. Auch meine Erfahrung zeigt, dass Migranten grundsätzlich eine höhere Bereitschaft mitbringen, eine Firmengründung zu wagen. Warum dem so ist, hat mannigfaltige Bild: Harold Salzmann Gründe. So ist es für manchen Ausländer, der nicht über die hier verlangten Berufsdiplome verfügt, schwierig im Beruf Karriere zu machen. Verfügt er jedoch über gute Sprachkenntnisse, ist ein ausgewiesener Fachmann in seinem Beruf und hat vielleicht noch Weiterbildungskurse, die für einen selbständig Erwerbenden von Nutzen sind, besucht, ist schon mal eine schwierige zu überquerende Barriere bewältigt. Hat er (der Ausländer) genügend gespart und sich evtl. Personen aus seinem familiären Umfeld finanziell am neuen Unternehmen beteiligt, ist eine weitere schwierige Hürde genommen. Kredite (ohne Sicherheiten) von Finanzinstituten sind kaum zu erwarten. Die letzte hohe Hürde besteht in der Bereitschaft, Überdurchschnittliches zu leisten. Ein Achtstundentag, die 5-Tagewoche und 5 Wochen Ferien sind für die nächsten Jahre aus dem Vokabular zu streichen. Das bedingt, dass die Lebenspartnerin oder der Lebenspartner auch bereit ist, die Unternehmensgründung mitzutragen. Zudem muss während den ersten Geschäftsjahren auch ein äusserst bescheidener Lebensstil an den Tag gelegt werden. Auf diese Weise realisierte Unternehmen können zum Erfolg werden; eine Realität ist aber auch, dass für manch neues Unternehmen bereits nach einigen Jahren Schluss ist. Dies z. T. auch deshalb, weil notwendiger externer kaufmännischer Support nicht in Anspruch genommen wurde. Umdenken absehbar Dass seitens der angestammten Bevölkerung die Bereitschaft geringer ist, ein Unternehmen zu gründen, hängt nicht zuletzt auch mit dem Umstand zusammen, dass bei uns die Beschäftigung immer noch hoch und deshalb die Arbeitslosigkeit auch noch tief ist. Es werden hohe Löhne und fortschrittliche Arbeitsbedingungen (meist bei einer 40-Stundenwoche) geboten. Viele haben die «richtige» Aus- und Weiterbildung und daher die Aussicht, sofern sie noch im «richtigen Alter» sind, in einigen Jahren beruflich aufzusteigen. Weshalb soll man sich noch mit einem neugegründeten Geschäft abrackern und eventuell noch die Familie aufs Spiel setzen? Allerdings sollten die Befürchtungen bezüglich einer in den nächsten Jahren auf uns zukommenden höheren Arbeitslosigkeit als Folge der sich abzeichnenden vermehrten Automatisierung (Digitalisierung) im Rahmen von Industrie 4.0 nun auch im Dienstleistungsbereich Realität werden, wäre als Folge von Sachzwängen durchaus mit einer vermehrten Gründung von Firmen durch Inländer zu rechnen. Für manch eine(n) wäre das dann die Lösung, um überhaupt noch an Arbeit und Verdienst zu kommen. Arthur Gasser VERLUST VON NEUEM FACHWISSEN DURCH UNTERNEHMENSVERKÄUFE Der chinesische Drache kauft ein! Chinesische Firmen sind im grossen Stil auf Einkaufstour in der ganzen Welt und insbesondere in Europa. Mit den erworbenen Konzernen suchen Chinas Firmen nach Expansion im Westen. Zunahme um 10 % Laut der Studie «Chinesische Unternehmenskäufe in Europa», welche vom Beratungsunternehmen EY soeben veröffentlicht wurde, haben die Unternehmenszukäufe und -Beteiligungen im Jahr 2015 in Europa um 10 % auf 179 Käufe zugenommen. Am meisten Firmen wurden in Deutschland (36) und Grossbritannien (26) übernommen. Bild: pixabay.com Gemäss dieser Studie gehören Schweizer Unternehmen zu den gefragtesten innerhalb Europas. Anfang September kaufte sich die chinesische Holding DIH International in das Medizinalunternehmen Hocoma ein. Reges Interesse zeigen die Chinesen auch an Industrieunternehmen aus dem Bereich Robotik und Umwelttechnologie. Auch starke Marken sind gefragt. Gefahr für Europa Das Reich der Mitte braucht die modernen westlichen Technologien, um die eigene Mittelschicht, welche inzwischen punkto Lebensstil europäische Ansprüche stellt, befriedigen zu können. Zwar zeigen die ersten Erfahrungen, dass es nicht um Raubbau am vorhandenen westlichen Wissen geht, welches durch die Zukäufe erworben wurde, sondern um die Pflege des Knowhows. Die grosse Gefahr besteht jedoch darin, dass auch neues Fachwissen durch diese Übernahmen von massgebenden Firmen nicht mehr der einheimischen Wirtschaft zur Verfügung steht. Das wird in wenigen Jahren dazu führen, dass die europäische Wirtschaft technologisch nicht mehr auf dem neusten Stand ist und somit ein grosser Wettbewerbsnachteil zu entstehen droht. Um dies abzuwenden, sind die Schweiz und Europa gut beraten, wenn sie diesen Übernahmen rechtzeitig Einhalt bieten. Impressum Herausgeber / Redaktion EDU-Standpunkt Postfach 43, 3602 Thun Administration und Adressmutationen 033 222 36 37 [email protected] Redaktion und Marktplatzinserate 033 222 37 07 [email protected] Fax 033 222 37 44 Anzeigenverkauf (ohne Marktplatz) 031 818 01 42 [email protected] Postcheck 30-23430-4 (IBAN CH 35 0900 0000 3002 3430 4) www.edu-schweiz.ch – (inkl. 2,5 % MWST) Abo: CHF 30.– / 25 C Redaktion Hans Moser, Daniel Beutler, Arthur Gasser, Roland Haldimann, Thomas Käser, Lisa Leisi, Martin Lex, Markus Reichenbach, Daniel Suter, Eveline Rytz (Schlussredaktion), Harold Salzmann (Layout) Schreibende geben ihre persönliche Ansicht wieder. Layout: EDU Druckvorstufe, Druck und Roland Haldimann, Vizepräsident EDU Schweiz Spedition: Jordi AG, Belp Erscheint monatlich, 11 Ausgaben EDU-Standpunkt – Februar 2017 In Europa hat sich in den letzten Jahren die Hemmschwelle gesenkt, Geschäfte an chinesische Investoren zu verkaufen, was diese gerne ausnützen und zu einem eigentlichen Boom geführt hat. Doch ist diese Expansion der Chinesen nicht ohne Risiko. Zirka 75 % der im Ausland getätigten Investitionen werden durch Staatsunternehmen vorgenommen. Am aktivsten im Kaufrausch ist die Firma ChemChina, welche im Jahr 2015 den deutschen Maschinenbauer Krauss-Maffei und 12 % des Genfer Rohstoffhändlers Mercuria gekauft hat. Zu ersterem gehört auch Netstal Maschinen. Dass im gleichen Jahr so nebenbei auch noch der italienische Reifenhersteller Pirelli übernommen wurde, ist fast kaum mehr eine Meldung wert. Wie gut ChemChina dasteht, ist schwierig zu beurteilen. Ihre Verpflichtungen standen per 30.09.2015 bei 21,5 Mrd. Euro. Wie Syngenta in der letzten Woche des Jahres 2016 mitteilte, hat ChemChina 43,7 Mrd. $ geboten und der Verwaltungsrat von Syngenta empfiehlt den Aktionären dieses Angebot einstimmig anzunehmen. Der Kauf muss noch von den Wettbewerbskommissionen der EU und den USA genehmigt werden. Ob Donald Trump, der neue Präsident der USA, dies gerne sieht, kann bezweifelt werden. Syngenta ist der grösste Pestizidverkäufer in den USA und generiert ca. einen Viertel seines Umsatzes daselbst. 13 US-AUSSENMINISTER JOHN KERRYS REDE VOR DER UNO ENDE 2016 Scheidender Präsident verleumdet Israel Wenige Wochen vor seinem Ausscheiden aus dem politischen Amt hat US-Präsident Barack Obama durch die Rede seines Aussenministers Kerry vor der UNO nochmals zu einer einseitigen moralischen Denunzierung Israels ausgeholt. Dies vor den Augen der Weltgemeinschaft – und ohne dabei die eigentlichen Ursachen des Nahostkonflikts ausgewogen darzustellen. Die fehlenden Fortschritte in den Nahost-Friedensbemühungen der letzten Zeit derart einseitig und undifferenziert hauptsächlich Israels Siedlungspolitik im biblischen Kernland Judäa und Samaria zuzuschreiben, wie dies John Kerry in seiner Rede tat, ist mehr als unfair und kommt einer Verleumdung gleich. Warum nur sprach der US-Aussenminister über weite Strecken nur von der israelischen Siedlungspolitik, die «aufhören müsse»? Weshalb hat er nicht in ausgewogener Art und Weise ebenso die zutiefst friedenshemmenden anderen Faktoren aufgezählt? So etwa die mehreren Hundert Versuche Ministerpräsident Netanyahus, mit Palästinenser-Präsident Abbas zusammenzukommen, welche jedoch unbeantwortet blieben? Warum nur hat er nicht ebenso die noch heute andauernde Weigerung der Palästinenser, das Existenzrecht Israels anzuerkennen, erwähnt? Warum sprach er nicht auch von der langen Geschichte anhaltender Terroranschläge gegen den Judenstaat? Warum redete er nicht von der Tatsache, dass noch heute in den palästinensischen Schulbüchern zu offener Gewalt gegen Israel angestachelt wird, ja davon, dass der Palästinenserstaat noch heute jedem Palästinenser, der einen Juden tötet, ein Monatsgehalt ausbezahlt? Apokalyptische Perspektive eröffnet Stattdessen stimmte Kerry auch in seiner Wortwahl in das «Geheul der Wölfe» ein, welche weltweit Israel verurteilen. Immer wieder fand er es wichtig, von «besetztem Land» (occupied territory) zu sprechen – ein Begriff, der mit Israels Annexion von Land im Sechstagekrieg von 1967 seinen Anfang nahm. In diesem Zusammenhang wird aber von der Weltgemeinschaft irreführend verschwiegen, dass jener Krieg von Seiten der Araber einmal mehr als ein Krieg zur endgültigen Vernichtung des Judenstaates gestartet worden war. Und welcher Staat hat nicht das Recht, sich in einem solchen Fall krassester Existenzbedrohung umfassend selbst zu verteidigen, auch durch die Eroberung neuer Gebiete? Mit dieser einseitigen moralischen Verurteilung Israels durch die Obama-Administration haben die Beziehungen zwischen den USA und Israel einen absolut historischen Tiefpunkt erreicht. Noch sind wohl mit der Amtsübernahme Donald Trumps die in der Bibel vorausgesagten Tage, da Israel «einen Freund verlieren» wird, offenbar nicht ganz erreicht, aber der apokalyptische Weg dahin wurde durch die Obama-Administration bereits ein gutes Stück eingeschlagen. Christian Wider USA: PENTAGON VERSCHLINGT MILLIARDEN EDU-Standpunkt – Januar 2017 Rechnungsabschluss seit Jahren hängig 14 Als undurchsichtigen grossen Brocken entpuppt sich für die neue Trump-Administration der Hauptsitz des US-amerikanischen Verteidigungsministeriums, das Pentagon bei Washington. Im hausgemachten Chaos von rund 30 000 Mitarbeitern entstand ein Militärapparat, der während der Regierung Obama ausser Kontrolle geraten ist. Alleine aus den vergangenen zwei Jahrzehnten resultiert eine verschwundene Summe von über 8,5 Billionen $, die nicht nachgewiesen werden kann. Gemäss Haushaltsplanung der Administration Obama werden sich die Kosten von 3,6 Billionen $ im Jahr 2011 auf 5,6 Billionen $ im Jahr 2021 erhöhen, doch ist das laufende Budget für das Pentagon nicht einsehbar. Während die Generalität des Pentagons, wenn es um Sparmassnahmen geht, lauthals mit düsteren Zukunftsprognosen für die mangelnde Kampfbereitschaft schreit, ist ihr militärischer Kampfverein nicht in der Lage nachzuweisen, wofür das Pentagon die Gelder verwendet, die ihm Jahr für Jahr zugebilligt werden. Laut Gesetz sind diese Jahresabschlüsse für jede Bundesbehörde zwingend vorgeschrieben. UNO-Gelder kürzen Gemäss Äusserungen im vergangenen amerikanischen Wahlkampf, haben die Ausgaben im Pentagon in den letzten Jahren massiv zugenommen und scheinen ausser Kontrolle zu geraten. Die Administration Trump tritt ein schweres Erbe an, gilt es doch vorerst im eigenen Laden, dem Pentagon, Ordnung zu schaffen. Inwieweit und wie schnell der republikanisch dominierte Senat bei den Verteidigungsausgaben und den Herausforderungen einer Weltmilitärmacht mit Donald Trump mitzieht, wird sich zeigen. Ermutigend sind auf jeden Fall die angekündigten Entscheide der neuen USRegierung. Die letzte Handlung des scheidenden Aussenministers John Kerry, die Rede vor dem UNO-Sicherheitsrat wurde vom designierten Präsidenten scharf kritisiert und neben den angekündigten Kürzungen im eigenen Verteidigungsapparat auch Kürzungen hinsichtlich der UNO in Aussicht gestellt. Möglicherweise spart die neue US-Administration bei diesen unnötigen oder schleierhaften Ausgaben mehr ein, als die scheidende Administration mit wahnsinnigen Strafzahlungen für Beihilfen und Steuerhinterziehungen hereingeholt hat (siehe auch Artikel oben und rechts auf S. 15). Hans Moser, Präsident EDU Schweiz USA: TRUMP REGIERTE SCHON, ALS OBAMA NOCH IM AMT WAR Infrastruktur, Industrie und Israel positiven Haltung den Juden gegenüber so erfolgreich! Der Ehemann seiner ältesten Tochter Ivanka, Jared Kushner, ist Jude. Neues konservatives Kabinett Für die neue amerikanische Regierung werden drei Herausforderungen von grösster Tragweite sein: Die sich aufdrängende Totalsanierung der maroden Infrastruktur (Flughäfen, Autobahnen, Brücken) innerhalb des Landes, die Schaffung von Arbeitsplätzen sowie eine Israel-freundliche Aussenpolitik. Der neue US-Präsident Donald Trump stellte in seinem Wahlkampf auch in Aussicht, einen wirtschaftlichen Aufschwung durch zusätzliche Arbeitsplätze zu generieren, falls der Kongress grünes Licht dazu gibt. Zudem sollen Firmen ihre Produktion nicht mehr ins Ausland verlagern, sondern wieder in die USA zurückzubringen. Zwei namhafte Firmen (Ford und Carrier) verlegten ihre Produktionsstätten seit Trumps Wahlsieg zurück in ihre Heimat. Trumps Slogan «America first» ist berechtigt, geht doch nicht an, dass der Lebensstandard in den USA stetig sinkt, während jener in den Entwicklungsländern auf deren Kosten steigt. Der Prozentsatz mittelloser Menschen ist in den USA definitiv höher als in der Schweiz, besonders in urbanen Ballungsgebieten. Existenzrecht Israels In seiner Abschiedsrede vor der UNO sprach sich der scheidende US-Aussenminister John Kerry für eine Zweistaatenlösung sowie einen Baustopp in den Siedlungsgebieten aus. Israel müsse sich auch auf die Grenzen von 1967 zurückziehen (siehe auch Artikel auf S. 14). Zudem negiert die UNESCO den jüdischen Charakter des Tempelbergs indem sie diesen als muslimische Stätte mit langer Tradition bezeichnet. Während die «Berner Zeitung» von einem «Requiem der Zweistaatenlösung» spricht, schlägt gemäss «Die Welt» für Israel mit Donald Trump «Die Stunde der Wahrheit». Tatsächlich ballen sich die Auseinandersetzungen weltweit immer mehr im Nahen Osten. Jesus Christus warnte davor, dass Jerusalem zu einem Laststein für alle Nationen werden würde. Die Weltöffentlichkeit und die UNO werden nichts daran ändern können, dass dort die Spannungen weiter zunehmen, denn Jesus Christus sagte voraus, dass ER wieder nach Jerusalem zurückkehren und von dort aus weltweit Gerechtigkeit und Gesetz ausüben werde. Das Pulverfass Nahost entwickelt sich in einer Vorahnung der Voraussagen der Heiligen Schrift. Jerusalem Israels Bedeutung ist deshalb besonders gross, weil die Geschichte Jerusalems eng damit verknüpft ist. Wer heute Israels Existenz und Territorium nicht unterstützt, arbeitet gegen Gottes Plan für diese Region, die für Christen stets von Bedeutung war, befindet sich doch Golgatha in Jerusalem und nicht in Mekka. Auch Schweizer Politiker täten gut daran, Israels historische Tragweite zu erkennen und ihre Politik gegenüber den Juden zu ändern, wie dies Donald Trump in seinem Wahlkampf deutlich zum Ausdruck brachte. Vielleicht war seine Kandidatur für die Präsidentschaft gerade wegen seiner Werner Tobler KURZ NOTIERT Israel / USA Ministerpräsident Benjamin Netanyahu gab am 6. Januar 2017 folgende Erklärung ab: «Nach der unerhörten anti-israelischen Resolution bei den Vereinten Nationen hat das US-Repräsentantenhaus gestern schallend entschieden, Israel zu unterstützen und diese einseitige Resolution zurückgewiesen. Sie haben dafür gestimmt, die Resolution bei den UN entweder zurückzuziehen oder sie zu ändern – und das ist genau, was wir vorhaben. Ich möchte dem US-Repräsentantenhaus danken, das die enorme Unterstützung zeigt, die Israel im amerikanischen Volk geniesst. Danke, Amerika. Danke, Kongress.» Newsletter der Botschaft des Staates Israel vom 09.01.2017 EDU-Standpunkt – Februar 2017 Bild: iStock.com/DeniseBush Drei Kabinettsmitglieder spielen in Trumps konservativen, Israel wohlgesinnten Haltung eine grosse Rolle: der neue Aussenminister, Rex Tillerson, ehemaliger CEO von Exxon, und erster Mitarbeiter ohne Erfahrung in einem öffentlichen Amt, General James Mattis, Verteidigungsminister, welcher 40 Jahre in der militärischen Eliteeinheit des Marine Corps diente und Jeff Sessions, Generalstaatsanwalt, Senator von Alabama, ein harter Verfechter der legalen Immigration. Sie werden im Anschluss an die Amtseinsetzung Trumps am 20. Januar 2017 vom Senat noch bestätigt werden müssen. Hinzu kommt die grenzenlose Verschuldung des Landes, die ein Ausmass angenommen hat, das jede Vorstellung übersteigt. Wir können der neuen Regierung nur Glück und Gelingen wünschen, denn die Hürden sind hoch und der Parcours mit vielen Wassergräben bestückt. 15 SERVICE Marktplatz Offene Stelle Wir suchen für unseren Landwirtschaftsbetrieb (28 ha, Rinderaufzucht) im Zürcher Unterland, eine/n Mitarbeiter/in 80 − 100 %. Bevorzugt mit Ausbildung Landwirt/in oder Agrarpraktiker/in (079 370 18 64, [email protected]) Verschenken Wer möchte 2017 «Gottes Segen und Sieg» ganz persönlich erfahren? Der höre diese Vortrags-CD von Manfred Paul! Gratis erhältlich beim Literatur-Dienst, Postfach 21, 3113 Rubigen BE (079 613 20 02, [email protected]) 8.4. Kanton Zürich: Delegiertenversammlung vormittags, Mitgliederversammlung nachmittags 6. − 15.10.17 Israelreise der EDU Schweiz (071 422 45 45, [email protected], www.abstravel.ch) 03/2017 Der nächste «EDU-Standpunkt» wird am 27. Februar 2017 versandt (Redaktionsschluss: 10. Februar 2017, Druck: 23. Februar 2017) Bürger für Bürger 28.01. 10 – 12.30 h, Gasthof zum Höfli, Landstrasse 26, 8112 Otelfingen (nähe Autobahnausfahrt Würenlos AG): Referat «Hintertreibung eines Volksentscheids: Die Masseneinwanderung bleibt der Schweiz erhalten» mit Dr. Ulrich Schlüer www.freie-meinung.ch Verschiedenes bibelreparatur.ch – Reparaturen/Neueinbinden: Ihre persönliche Bibel, ganz nach Ihren Wünschen. Buchbinderei Hollenstein AG, Bernstrasse 36A, 3308 Grafenried (031 767 99 33) Die EDU lädt ein Baden: jeden 1. Montag im Monat, 19.30 h, Fam. Eipe, Kreuzweg 17, EDU-Gebet (056 222 53 79) Heiden: jeden 1. Dienstag im Monat, 14.30 h, Pfingstgemeinde, Asylstrasse 26, EDU-Gebet (079 533 83 87) Männedorf: jeweils mittwochs in den geraden Kalenderwochen, 9 − 10 h, Luegislandstrasse 27, EDU-Gebet (044 920 45 43) Zürich: jeweils am 2. Mittwoch im Monat, 18.30 − 19 h, Glockenhof, Raum der Stille, Sihlstrasse 33, EDU-Gebet (044 322 61 46) 13./27.2. Bülach: 20 h, Gemeinde für Christus, Schaffhauserstrasse 4, Gebet der EDU Zürcher Unterland (044 865 20 32, 044 856 01 93) EDU-Standpunkt – Februar 2017 19.2. Herisau: 17 h, Pfingstgemeinde, Rosenaustrasse 1, EDU-Gebet (071 351 67 39) 16 24.2. Glarus: 17 h, Kirchweg 86: Betriebsführung durch Wohn-, Arbeits- und Integrationsangebote Produktiva/Wohnheim Hochwart/ Haus Rössli (055 640 59 60) 11.3. Staad: 10.30 h, Bodenseehotel Weisses Rössli, Hauptstrasse 69: Öffentlicher Vortrag «Die christlichen Grundlagen der schweizerischen Identität», mit Pfr. Hansjürg Stückelberger (071 420 92 64) Christliche Anlässe EMIMEI Evangelisches Missionswerk in Italien Treffen mit Freunden 4.2.17 14.30 h, Zentrum Schleife, Pflanzschulstrasse 17, Winterthur 5.2.17 14.30 h, Zentrum der Landeskirchlichen Gemeinschaft JAHU, Portstrasse 28, Biel (041 758 28 08, www.emimei.org) Vereinigung Pro Israel 5.2. 14 h, Kursaal Bern, 29. Nationale Pro Israel-Tagung mit dem israelischen Botschafter Jacob Keidar, Dr. Thomas Damianos, Haifa/IL und Dr. Erez Soref, Netanya/IL (033 335 41 84) Mut zur Gemeinde 10 − 16 h, KGH Sitterdorf: Familientag, mit Kindern bis 8 Jahre, CHF 60 − 80 pro Familie, inkl. Verpflegung, je nach finanziellen Möglichkeiten (076 436 85 80, www.mut-zur-gemeinde.ch, [email protected]) Ländli Oberägeri í Fitness-Seminar «swinging emotion» í Perlen-WE für Frauen «Wohltaten Gottes in meinem Leben» í Bibliologseminar «Auf den Spuren der Boten Gottes» (041 754 92 14, www.zentrum-laendli.ch) Pro Israel jeweils 20 h, Vorträge mit Daniel Yahav, Tiberias 27.2. Liestal, Hotel Engel, Kasernenstrasse 10 Winterthur, Zentrum Arche, Heinrich-Bosshard-Strasse 2 1.3. Wettingen, Saalbau Tägerhard, Lägernsaal, Tägerhardstr. 122 2.3. Solothurn, Hotel Ramada, Schänzlistrasse 5 3.3. Thun, Burgsaal, Burgstrasse 8 4.3. Bern, Sorell Hotel Ador, Laupenstrasse 15, Säle Honegger u. Gnägi 5.3. 13.30 h: Amriswil, Pentorama, Arbonerstrasse 2 5.3. 20.00 h: St. Gallen, Klosterhof 3, Pfalzkeller 6.3. Schaffhausen, Park Casino, Steigstrasse 26 7.3. Zofingen, Stadtsaal, Weiherstrasse 2 Uster, Stadthofsaal, Theaterstrasse 1 Pro Israel, Postfach, 3607 Thun (033 335 41 84) Team für Ehe und Familie 25.2. 9.30 − 16.30 h, Impulstag für Verliebte und Verlobte in Schönenwerd SO: «Fit für die Ehe?» Die praxisnahe und hilfreiche Ergänzung zur persönlichen Ehevorbereitung. Auch für Paare, die noch nicht heiraten wollen. (www.feg.ch/angebote/zielgruppen/next-generation/ehe-und-familie/ fit-fuer-die-ehe) Seminarcenter Treffpunkt, Uznach «Bibel und Wissenschaft», Multimediavorträge und Ausstellungen 27.2. 20 h, «Hat die Wissenschaft Verspätung», mit R. Liebi 20 h, «Der Mensch – ein sprechender Affe?», mit R. Liebi 1.3. 20 h, «Droht uns ein Klima-Kollaps?», mit M. Blietz 2.3. 20 h, «Spuren der Sintflut», mit R. Wiskin 3.3. 20 h, «Die Chinesen und die Arche Noah», mit R. Wiskin 4.3. 13.30 h, «Unser Sonnensystem – Erschaffen oder entstanden?» 1 4.3. 16 h, «Unser Sonnensystem – Erschaffen oder entstanden?» 2 4.3. 18 h, Einfaches Nachtessen (Hot Dog) 4.3. 20 h, Podium / Fragebox mit den Referenten 5.3. 9.30 h, Gottesdienst «Das Wunder der Schmetterlinge», mit M. Blietz Ausstellung: 17 – 20 h, Mo – So: «Hat die Forschung Verspätung?», Do – Fr: Spezialausstellung Fossilien usw. (www.seminarcentertreffpunkt.com) Seminar für biblische Theologie Beatenberg 21.4. Journalismus-/TraktatschreibeKurs, mit David Gysel (033 841 80 00, www.gaestehaus.ch) Seminar für biblische Theologie Beatenberg í Seminarwoche Theologie «500 Jahre Reformation – Wie ein Mönch die Welt verändert» 13.2. Tagesseminar «Tour durch das Alte Testament», mit Thomas Brinkmann (033 841 80 00, www.gaestehaus.ch) Credo Schloss Unspunnen Wilderswil í Single-Ski- u. Winterfreizeit í Winterferienwoche í Fackelträger Bibelschule 2017 í Skitouren-WE (033 822 32 06, [email protected]) Gemeinde für Christus íí Seminar- u. Freizeithaus Wydibühl, Herbligen: Bauernwochenende (031 770 71 71, www.freizeithaus.gfc.ch) 4.2. 9.30 h, Tagung Interkulturelle Kontakte «Unser Beitrag zur Integration» (www.tik.gfc.ch) Bild: hs Marktplatz-Tarife • Verkaufen/Suchen: • Verkaufen/Suchen von Immobilien: • Vermieten: • Verschenken: • Offene Stellen: • Stellensuche: • Partnersuche: • Verschiedenes: 20 CHF Ihr Marktplatz-Inserat senden Sie bitte an: 80 CHF 50 CHF gratis 50 CHF 50 CHF 50 CHF 50 CHF EDU - Standpunkt, Redakti on «Marktplatz», Postfach 43, 3602 Thun oder per E-Mail an [email protected], Tel. 033 222 37 07. UDF TICINO Sie kommen zu Wort «Eine Frage an Franziska Müller», «EDU-Standpunkt» 01-2017 Liebe Frau Müller Ich blättere den «EDU-Standpunkt» in der Regel kurz durch. Bei der Frage an Sie, weshalb Sie bei der EDU politisieren, bin ich jedoch diesmal hängen geblieben. Als langjährige Journalistin und gläubige Frau gratuliere ich Ihnen einfach zu diesen Worten! Sie haben das genial auf den Punkt gebracht! Es gibt kein Wort zuzufügen und keines wegzunehmen. Alle Achtung! Ich wünsche Ihnen, dass Gott Sie weiterhin braucht und segnet in Ihrer Arbeit bei der EDU. Esther Reutimann, Winterthur ZH «Wir haben Geschichte geschrieben – Amerika ist wieder zurück», «EDU-Standpunkt» 01-2017 Danke für diesen Artikel, der u. a. klar macht, warum die Medien noch immer klar Pro Clinton und Anti Trump eingestellt sind: Die Geister scheiden sich an Israel! Glücklicherweise haben wohl viele Evangelikale nicht zuletzt wegen Pence (Mike Pence, Vizepräsident, Anm. d. Red.) ihn gewählt. Man muss sich mal überlegen, dass bei einer Wahl Clintons die Arabische Liga, die zur Verfolgung ihrer eigenen antiisraelischen Ziele selbst nicht abgeschreckt waren, eine westliche Frau finanziell zu unterstützen, mit gewonnen hätte ... Mal abgesehen davon, dass sie sogar die widerlichste Art der Abtreibung unterstützt: Die late-term-abortion oder partial birth abortion, wo dem fertig entwickelten Säugling vor der Geburt das Hirn via Nackenstich abgesaugt wird. Mir kommen auch jetzt beim Schreiben noch die Tränen, wenn ich mir das vorstelle. So bin ich umso froher, hat sich das Volk anders entschieden und Pro Life gewählt! God bless America, im wahrsten Sinne des Wortes. Gisela Blatter, Grafenried BE Ende November war im «TA-Magazin» ein mehrseitiger Artikel zu finden. Eine Pille, deren Wirkstoff den Ausbruch von HIV verhindern soll, wird ab 2017 für eine Testphase im EU-Raum zugelassen. Damit soll Schluss sein mit der Angst vor der Geissel Aids. In den USA ist das Medikament bereits auf dem Markt und wird z. T. von den Krankenkassen bezahlt. Die Kosten für eine Behandlung über ein Jahr werden umgerechnet auf etwa 11 000 CHF beziffert ... Eine einflussreiche militante Minderheit fordert nun lautstark die baldmöglichste Zulassung auch in der Schweiz – man(n) will sich endlich sorglos und ohne Plastik austoben können. Dass dabei klassische Geschlechtskrankheiten vermehrt auftreten werden, wird in Kauf genommen – «Im Tram kann man sich ja auch eine Grippe holen» wird da ein Szenegänger zitiert. Klar wird auf das Solidaritätsprinzip gepocht; die Krankenkassen und damit wir alle sollen danach für die teure Behandlung aufkommen. Ich aber will nicht noch höhere Prämien zahlen müssen, um einen dekadenten Lifestyle zu finanzieren. Jean-Marc Brechbuehl, Genève GE NON RAPPRESENTA UNA MINACCIA PER LA SICUREZZA? Quando la distribuzione del Corano fa discutere Recentemente il Consiglio Federale, interpellato dal consigliere nazionale Marco Romano (PPD), ha affermato che in Svizzera non è possibile proibire un'organizzazione per il solo motivo che distribuisce per strada testi religiosi. Romano si riferiva all'organizzazione salafita «Lies!» – in tedesco «Leggi!» (trovo buffo che in inglese significhi «Menzogne!») – recentemente messa fuori legge in Germania. Il CF ha ricordato che è proibita la propaganda del terrorismo o l'estremismo violento, tuttavia «la sola distribuzione di copie del Corano non rappresenta una minaccia per la sicurezza (…) della Svizzera {…} fintantoché non è constatato {…} che questa serva davvero a promuovere il terrorismo». Non rappresenta una minaccia? Vogliamo leggere insieme qualche versetto del Corano? «Getterò il terrore nei cuori dei miscredenti: colpiteli tra capo e collo, colpiteli su tutte le falangi!» (8,12-17). «La ricompensa di coloro che fanno la guerra ad Allah {…} è che siano uccisi o crocifissi {…}. Ecco l'ignomia che li toccherà in questa vita» (5,33). Potrei andare avanti ancora e citare altri versetti. Frasi come queste mi suggeriscono che l'idea che l'Islam sia una religione di pace, e che siano gli estremisti a diffamare l'Islam, non sia altro che un luogo comune ahimè diffuso. L'istigazione alla violenza è espressamente contemplata nel Corano. Non sto esprimendo un mio parere. È un dato di fatto. Basta leggere. Per fortuna ci sono tanti musulmani che io definisco non praticanti (o moderati, se preferite) cioè contrari alla messa in pratica di questi comandamenti scritti nel Corano. Mi domando però se conoscano questi versetti del Corano, e cosa pensino di Maometto che certamente non è stato né moderato né non praticante. Meglio il Corano o il «Mein Kampf»? Visto che secondo il CF il Corano non rappresenta una minaccia, magari un domani potremmo veder distribuire per le strade – perché no? - il «Mein Kampf» di Adolf Hitler. Tra il Corano e il «Mein Kampf», chissà quale dei due fa raggelare di più? Francesca Salatino, membro UDF Ticino EDU-Standpunkt – Februar 2017 LESERBRIEFECKE 17 SCHLUSSPUNKT Von Bergen und anderen Gipfeln Es wurde wieder Mal gegipfelt, was das Zeug hält. Friedensgipfel, EU-Sondergipfel, Krisen-, Wirtschafts-, G7- und G20-, Minister-, Umwelt und weiss der Gugger was für Gipfel. Für jedes Problem der Menschheit haben wir die Lösung: Ein Gipfel – eine Konferenz der führenden und mächtigsten Politiker der Welt. Eben ein Gipfeltreffen. EDU-Standpunkt – Februar 2017 Die Männer im dunklen Anzug, die Damen im knallfarbigen Deux-Pièce, auf der Gruppenfoto fröhlich lächelnd, aber wohlwissend, dass die munteren Plauderstunden wieder keinen Durchbruch gebracht haben. Alles war Schall und Rauch, die Völkergemeinschaft UNO hat keinen Schneid (mehr), die NATO weiss nicht weiter, der Sicherheitsrat ist auch nicht sicher, was zu tun ist. Ratlos, mutlos, ohnmächtig. Und doch winken die Gipfeler locker in die Kameras, bevor sie in den noblen Karossen verschwinden. Auf Wiedersehen beim nächsten humanitären Welt- oder Klimaerwärmungsgipfel. Auf, lasst uns das nächste Picknick organisieren, mit Kaffee und Gipfeli. Sorry … «Das ist der Gipfel!», rufen wir aus, wenn wieder einmal ein Skandälchen in den obersten Etagen aufgedeckt wird. Das ist der Gipfel, das ist unerhört, empörend, unverschämt – so nerven wir uns. Wenn die höchste Stufe der Karriereleiter erklommen ist und es nicht mehr höher und besser geht, dann sagen wir: Der oder die ist auf dem Gipfel angelangt, der oder die zieht jetzt die Fäden, Macht und Ruhm gehören jetzt ihm oder ihr. 18 Auf dem Berggipfel An einem der letzten wunderbaren Herbsttage führte mich mein Cousin Gerhard auf das Loucherhorn zwischen Schynige Platte und Faulhorn. Ein Berg, den man besser nicht mit Turnschuhen bezwingen sollte. Und die Sache mit dem Schwindel – ich meine schwindelfrei sein – ist da durchaus ernst zu nehmen. Jedenfalls kam ich bös an die Grenze meines alpinistischen Könnens. Aber Geri führ- Bild: www.faszination-hochtouren.de/michael kunze te mich ruhig und abgeklärt durch das schwierige Gelände hinauf auf «seinen» Berg. «Nid ahiluege, es geit gredi ds Loch ab, dr lingg Fuess hie häre, mit dr rächte Hand a däm Fels abstütze, jetz dr rächt Fuess…» Schritt für Schritt ging’s dem Ziel entgegen. Dann noch ein Couloir – ein Gefühl wie in der Eigernordwand – und schliesslich verkündete Geri: «Da isch dr Gipfel!» – Ich jauchzte und rief in einer Begeisterung: «Das isch de dr Gipfel!» Diese Aussicht, diese Ruhe, einfach herrlich. Andächtig und überwältigt schrieb ich ins Gipfelbuch: «Mit 72 das erste Mal auf dem Loucherhorn. Ich danke Gott für diese unbeschreiblich schöne Schöpfung, für diese gewaltigen Berge.» Ein graublauer Schmetterling setzte sich auf meine ausgestreckte Hand. Ein (kleines) Wunder in dieser mächtigen Bergwelt. denn sie werden das Erdreich besitzen. Selig sind die Friedfertigen, denn sie werden Gottes Kinder heissen» sagte Jesus. Gewissen Herrschern auf dieser Erde sind diese Weisheiten ein Fremdwort. Berge in der Bibel Was duftet da so verführerisch? Berggipfel spielen im Alten als auch Neuen Testament eine wichtige Rolle. Hunderte von Bibelstellen erzählen von Bergen und Gipfeln. Die Bibel könnte glatt auch ein Buch über Berge sein. Berühmt sind der Berg Sinai und der Karmel. Am häufigsten wird wohl der Berg Zion erwähnt, da wo der Tempel stand, da wo Gott wohnt(e). Der wichtigste Berggipfel war wohl der Hügel Golgatha, klein und niedrig, aber Schauplatz des wichtigsten Ereignisses der Menschheitsgeschichte! Und da ist noch der Gipfel, auf dem Jesus seine berühmte Bergpredigt hielt, der Berg der Seligpreisungen. «Selig sind die Sanftmütigen, Berge gehören zum Alltag Ein Berg von Akten, ein Berg voller Schwierigkeiten – Du stehst wie ein Ochs am Berg und weisst nicht mehr weiter, der Sorgenberg will Dich erdrücken. Dann steige auf einen Berggipfel und staune. Dann stehst Du darüber, über Deinen Sorgen, Dein Herz wird leicht, Dein Blick wird frei. Keine Wand versperrt Dir auf dem Gipfel den Blick zum Himmel. Unten angekommen merkst Du: Ich habe oben Gott erlebt, er hilft mir auch unten im Tal über meine Berge. Ach ja, die Vanillegipfeli sind fertig. Verführung pur. Und auch die letzte Ladung Nussgipfel schmort in der 200-grädigen Hitze. Mein Tipp: Gönnen Sie sich doch ab und zu eine Pause in unserer hektischen Zeit und geniessen Sie ein von Butter triefendes Buttergipfeli, schön glänzend und fett. Ist zwar nicht sooo gesund, aber sooo gut. Und wenn Sie es erst noch im Kaffee «tünklen», dann schmeckt das Gipfeli doppelt so gut … Viele befreiende Gipfelerlebnisse wünscht Ihnen Ruedi Ritschard Spenden in WIR WIR-Spenden senden Sie bitte an EDU Schweiz, Postfach, 3601 Thun Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung! Ihre EDU Schweiz Bestellschein ABONNEMENT Ich abonniere den «EDU-Standpunkt» für CHF 30.– (11 Nummern). PROBENUMMERN Senden Sie mir / der folgenden Person «EDU-Standpunkt»-Probenummern: Name Vorname Strasse PLZ / Ort Datum Empfohlen von Coupon einsenden an: EDU-Standpunkt, Postfach, 3602 Thun Naturfaserkleider von Kopf bis Fuss Erwecke deine natürlichen Stärken mit temperatur - und - feuchtigkeitsregulierender Wolle! 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April 2017 | ab Kerzers, Bern, Basel, Aarburg und Zürich Ausflüge, Stadtrundgang k mit Helmut Matthies, Chefredaktor idea D, und Dipl.-Hist. Lothar Schulz Reise & Unterkunft k Fahrt im edelline Luxusbistrobus mit Restaurant k Übernachtung im Viersterne-Hotel The Westin Bellevue, Dresden www.royalline.ch PROSPERITA Die christlich-ethische Pensionskasse www.prosperita.ch mit Rolf Höneisen, Helmuth Matthies, Peter Hahne, Bruno Jordi und Thomas Feuz Informationen & Buchung edelline ag Bernstrasse 23, 3280 Murten 026 672 33 88 | www.edelline.ch Preis Doppelzimmer CHF 1130.– Preis Einzelzimmer CHF 1220.– SOS- und Annullationsversicherung CHF 56.– (Deckung: CHF 1500.–) Organisation ideaSpektrum, 3123 Belp www.jordibelp.ch Solidarität unter Christen Firmen und Dienstleistungen stehen Ihnen zur Auswahl www.cgs-net.ch KMU-Feld 2017 Fr. 1100.– 11 × 75 000 Leser Interessiert? 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