Bildungstag 2017 Die andere Saite des Lernens 17. März 2017 Kantonsschule Obwalden, Sarnen Bildungs- und Kulturdepartement BKD Amt für Volks- und Mittelschulen AVM ZU DIESER TAGUNG Damit uns Schule gut tut und wir erfolgreich und lebenslang lernen können, ist auch den weniger offensichtlichen Aspekten von Bildung Beachtung zu schenken; zum Beispiel der zwischenmenschlichen Verständigung, dem Gleichgewicht zwischen Kopf und Herz, Anspannung und Entspannung. Auch der Lehrplan 21 fordert uns dazu auf, den Fokus vom blossen Produkt auf den Lernprozess zu verschieben. Es geht darum, Wissen mit Fähigkeiten und Fertigkeiten zu verbinden. Am fünften Bildungstag wagen wir daher einen ungewohnten Schwerpunkt. Wir erkunden das künstlerische Gestalten, die Sinne, die Bewegung und die Kommunikation in ihrer Bedeutung für das Lernen. Die Workshops und Referate ermöglichen einen Einblick in weniger bekannte Bereiche des (eigenen) Lernens und lassen ungewohnte Saiten erklingen. Die Tagung ist offen für alle Lehrpersonen der Volksschule, Gymnasien und der Berufsschule, Schulleiterinnen und Schulleiter, interessierte Schulratsmitglieder, die Bildungskommission Obwalden sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bildungs- und Kulturdepartements. Seite 1 PROGRAMM 08:00 Empfang Sporthalle KSO 08:30 Begrüssung und Eröffnung der Tagung Mehrzweckraum Regierungsrat Franz Enderli KSO 08:50 Einstiegsreferat: Vom Hirn zum Lernen Mehrzweckraum Lutz Jäncke KSO 09:30 Organisation Mehrzweckraum KSO 09:45 Pause Foyer KSO 10:15 Fachreferate / Workshops Diverse 11:45 Mittagessen Mehrzweckraum KSO 13:30 Fachreferate / Workshops Diverse 15:00 Pause Foyer KSO 15:20 Unterhaltung OhneWiederholung Mehrzweckraum KSO 16:00 Tagungsende Mehrzweckraum KSO KSO: Kantonsschule Obwalden Seite 2 EINSTIEGSREFERAT Vom Hirn zum Lernen Das menschliche Gehirn ist ein faszinierendes Organ. Eine bemerkenswerte Eigenschaft des Gehirns ist seine Plastizität, also die anatomische und neurophysiologische Anpassungsfähigkeit an biologische Einflüsse und Umwelterfahrungen. Diese anatomische und neurophysiologische Plastizität ist auch die Grundlage des alltäglichen Lernens. Im Rahmen des Referates werden Zusammenhänge zwischen der Hirnplastizität und dem schulischen Lernen aufgezeigt. In diesem Zusammenhang wird auch der Einfluss der anatomischen und neurophysiologischen Reifung auf das Lernen und Verhalten von Kindern und Jugendlichen dargestellt. Daraus lassen sich dann Anleitungen für den Umgang mit Kindern und Jugendlichen im Alltag ableiten. Lutz Jäncke studierte zunächst Biologie, dann Psychologie und Hirnforschung. Seit 2002 ist er Ordinarius für Neuropsychologie an der Universität Zürich sowie Autor und Herausgeber mehrerer Bücher und Buchkapitel. Lutz Jäncke arbeitet im Bereich der funktionellen Neuroanatomie und hier insbesondere im Bereich der kortikalen Plastizität im Zusammenhang mit dem Lernen. Ein besonderer Schwerpunkt seiner Forschung ist die Erforschung der neuronalen Grundlagen der Musikverarbeitung. Seite 3 FACHREFERATE R1 Erkenntnisse der Glücksforschung zum Klingen bringen R2 Eine Schule, die gut tut. Vom Er-ziehen zum Be-ziehen R3 Lernen und Lehren: Kinder ihrer Zeit? R1 Erkenntnisse der Glücksforschung zum Klingen bringen Die Positive Psychologie erforscht, wie man menschliche Stärken fördern kann. Es ist ein Forschungszweig mit validen Messinstrumenten und Forschungsmethoden, der wertvolle Theorien und spannende empirische Ergebnisse liefert. Diese sind für uns alle als Individuen relevant. Für Führungskräfte bilden die Erkenntnisse eine Grundlage für ein neues, positives Verständnis von Professionalität. Sie können auch für Lehrkräfte von zentralem Interesse sein. Das Fachreferat gibt Antworten auf folgende Fragen: Was ist Glück und woher kommt es? Was wissen wir über das Glück? Wie kommt dieses Wissen zur praktischen Anwendung? Alexander W. Hunziker, Prof., Dr. oec publ., ist Professor für Wirtschaft an der Berner Fachhochschule. Er unterrichtet u.a. Happiness Economics und trainiert Managerinnen und Manager in Positive Leadership und Mindful Leadership. Im Rahmen von angewandten Forschungsprojekten vermittelt er Erkenntnisse der Positiven Psychologie und Achtsamkeitsforschung auch an Mitarbeitende von Unternehmen. Seite 4 Eine Schule, die gut tut. Vom Er-ziehen zum Be-ziehen R2 Die Beziehung zwischen Lehrpersonen und Lernenden bestimmt massgeblich mit, ob gut und erfolgreich gelernt und gearbeitet werden kann. Die Rolle und das Autoritätsverständnis der Lehrerinnen und Lehrer haben sich gewandelt und damit auch die Kommunikation und der Umgang innerhalb der Klasse und mit den Eltern. Was erreicht ein Beziehungsverständnis, das Beziehung als „Begegnung von Person zu Person“ wirken lässt? Das Fachreferat fokussiert zentrale Punkte, was genau Beziehungsqualität ist und wie Beziehungskompetenz im Alltag ihre Wirkung entfalten kann. Ruth Meyer setzt die Beziehungskompetenz in den Fokus ihrer Arbeit. Nach Jahren als Primarlehrerin und Schulleiterin begleitet sie nun als Organisationsberaterin und Supervisorin BSO Schulen, Teams und Lehrpersonen. Lernen und Lehren: Kinder ihrer Zeit? Ein Mensch lernt grundsätzlich nur dann, wenn er sich mit neuen Informationen und Situationen auseinandersetzen muss. Was und wie allerdings gelernt werden soll, war nicht immer gleich, beginnt doch unsere Lerngeschichte ohne Schule und Lehrpersonen. In überschaubar strukturierten Verhältnissen (z. B. in vorindustriellen Dorfgemeinschaften) lernten heranwachsende Menschen alles, was sie zum Überleben brauchten, indem sie die Eltern oder Älteren kopierten. Wenn heute zu Recht aufgrund anderer Lebens- und Arbeitsbedingungen von uns Teamfähigkeit (soziale Kompetenzen) und vor allem Selbstorganisation (Methodenkompetenz) verlangt werden, dann reagieren immer mehr Schulen darauf, indem sie Arbeitsformen einführen, die ursprünglich aus der Reformpädagogik kommen. Die Entwicklung zu mehr Individualisierung und die vor allem seit PISA allgegenwärtige Forderung nach „kompetenzorientiertem“ Unterricht werden die Schule wohl intensiv prägen. Das Fachreferat zeigt auf, wie sehr Lernen zeitgeprägt ist und welche Konsequenzen das auf die Schule haben kann. Rolf Gollob hat nach seiner Ausbildung zum Primarlehrer und mehreren Jahren Berufserfahrung Ethnologie studiert und sich in der Folge für Lehren und Lernen in unterschiedlichen Kulturen interessiert. Seit zehn Jahren leitet Rolf Gollob an der PH Zürich das Zentrum für internationale Projekte IPE und realisiert Bildungskooperationen in diversen Ländern des Südens und des Ostens. Seite 5 R3 WORKSHOPS W1 Die Schatzkammern der Sinne während des Unterrichts entdecken. Tipps und Tricks der Wahrnehmungsexpertin W2 Lachen und Humor im Unterricht W3 Nun seid mal kreativ! W4 Mit mehr Ausdruck Eindruck machen! W5 Sensorik - geniessen mit allen Sinnen W6 Konflikten eine Bühne geben – mit theaterpädagogischen Elementen Konflikte klären W7 Mit dem ganzen Körper lernen: ECHT STARK! – Zeitgenössischer Tanz für Schulklassen W8 Mit Jodeln anders lernen und Energie tanken W9 Ein lustvoller Zugang zur Volksmusik in der Schweiz W10 Slacklinen im Schulsport W11 Gewusst wie! Spannende Schulthemen in die Medien bringen W12 Die andere Seite der Bewegung – zwischen „hin zu“ und „weg von“ W13 Mit Zauberkunst die Mathematik zum Klingen bringen W14 Gestalten mit dem bewegten Bild W15 Poetry Slam – gesprochene Texte, gelebte Performance Seite 6 Die Schatzkammern der Sinne während des Unterrichts entdecken. Tipps und Tricks der Wahrnehmungsexpertin 1 Der Sehsinn dominiert unser Leben, er dominiert auch den Schulunterricht. Grundsätzlich glauben wir nur das, was wir sehen. Augen sind grossartig und praktisch; doch wer eine gute Nase hat, der findet sein Glück. Wer mit seinen Ohren vernimmt, erlangt Vernunft. Und nur mit den Händen begreift der Mensch. Yvonn Scherrer öffnet den Teilnehmenden die Schatzkammern der Sinneswahrnehmung. Anhand von kurzen Texten, „Anschauungsmaterial“ und Beispielen aus ihrem Leben zeigt die blinde Autorin und Journalistin die unermessliche Schönheit und die Bedeutung von Nase, Ohr und Hand. Der Unterricht kann selber eine Schatzkammer sein, die Kinder und Jugendlichen lernen die Schmuckstücke ihrer Sinne bergen und sogar miteinander kombinieren. Yvonn Scherrer ist Radiojournalistin, Theologin, Buchautorin, Aromatherapeutin. Seit 1998 arbeitet sie bei Radio SRF 1. Ihre beiden Bücher „Nasbüechli“ und „Hänglisch“ erschienen im Cosmos Verlag. Yvonn Scherrer ist seit frühester Kindheit blind und hat ihre Sinne sorgfältig geschult. Lachen und Humor im Unterricht Lachen hat nicht zwangsläufig etwas mit Humor zu tun. Lachen kann verbinden – und aber auch destruktiv wirken. Mit Hilfe „echten“ Humors kann eine deutlich verbesserte Lernund Arbeitsatmosphäre aufgebaut werden. Eine solche Atmosphäre weckt, fördert und erhält die Lern- und Anstrengungsbereitschaft der Schülerinnen und Schüler. Humor ist sozial verbindend und kann zudem langfristig ein Vertrauensverhältnis zwischen Lehrperson und Lernenden entwickeln. Humorvoll vermittelter Lernstoff bleibt besser haften, da er mit Gefühlen verknüpft ist. Im Workshop wird die Palette der „Lachqualitäten“ erkundet und werden die Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes von Humor im Unterricht umrissen. Es werden Anregungen vermittelt und deren mögliche Anwendung diskutiert bzw. in der Gruppe ausprobiert. Theoretische Inputs und praktische Übungen halten sich die Waage. Francesco Muzio leitet als selbstständiger Kursleiter Seminare zur Teambildung und bearbeitet als 1:1-Coach mit seinen Klienten deren persönliche Themen. Seit 12 Jahren ist er mit seinen so genannten „Lach-Seminaren“ in Firmen und Institutionen unterwegs. Verschiedene Ausbildungen im Bereich der Humanistischen Psychologie und 20 Jahre Zen-Praxis bilden seinen Hintergrund. Seite 7 2 3 Nun seid mal kreativ! Auf Befehl kreativ sein? - Erwachsene würden den Kopf schütteln. Und doch wird genau das von Kindern oft genug im Unterricht verlangt. Der Workshop zeigt kreativitätsfördernde Techniken auf, die über Brainstorming und Mindmap hinausgehen und im Unterricht eingesetzt werden können. Wir werden selber kreativ, staunen und schmunzeln über das, was da in uns steckt! Die Teilnehmenden bekommen einen kurzen theoretischen Einblick in die Thematik. Nachher werden sie selber einige Techniken ausprobieren und lernen Möglichkeiten kennen, wie sie diese im Unterricht umsetzen können. Der Workshop richtet sich insbesondere an Lehrpersonen des Zyklus 2 und 3. Mazzotti Dina arbeitet seit 2004 als Lehrerin für Begabungs- und Begabtenförderung in Rothenburg. Zusätzlich ist sie Co-Leiterin des Kreativitätsmoduls CAS IBBF PHLU und freiberufliche Beraterin im Bereich BBF sowie Compad®-Trainerin. Sie hat diverse fachspezifische Weiterbildungen besucht, darunter auch jene zur Begabungsspezialistin ECHA sowie den MAS IBBF FHNW. 4 Mit mehr Ausdruck Eindruck machen! Stellen Sie sich vor: Sie sind ein Pianist. In wenigen Minuten spielen Sie ein wichtiges Konzert. Das Publikum erwartet Sie gespannt. Sie haben sich perfekt vorbereitet. Sie betreten die Bühne, setzen sich an den Flügel, beginnen zu spielen und erleben den Schock Ihres Lebens: Das Instrument ist nicht gestimmt, jeder Ton liegt daneben. Jeder Künstler von Rang würde sein Instrument vor seinem Auftritt stimmen? Und Sie? Im wirklichen Leben sind Sie sowohl der Pianist als auch das Instrument in einer Person. Sie selbst sind die Klaviatur, auf der Sie spielen. Ist Ihr Instrument gut gestimmt, treten Sie stimmig auf. Das Geheimnis Ihres Auftritts ist das perfekt gestimmte Instrument: nämlich SIE! In diesem Workshop werden wir gemeinsam "Ihr" Instrument im Innen und Aussen sichten und mittels Selbst- und Fremdwahrnehmungsübungen sowie Rollenspielen Kurzinterventionen für einen gewinnenden Auftritt proben. Wir gehen folgenden Fragen nach: Wie wirkt die innere Klarheit auf die äussere Wirkung? Wie entsteht die Macht des ersten Eindrucks? Was sind die Bausteine unseres Körpers für einen wirkungsvollen Auftritt/Kontakt? Welche drei Schritte für einen erfolgreichen Kommunikationsaufbau braucht es? Irène Wüest ist Expertin für Lebensstilfragen und systemisch lösungsorientierter Coach mit eigener Praxis. Seit 15 Jahren unterstützt sie Unternehmen, Teams und Individuen in der Image-, Persönlichkeits- und Organisationsentwicklung. Zu ihren Kernkompetenzen gehören Themen wie "wirksam kommunizieren", "selbstsicher auftreten", "sich und andere erfolgreich führen". Sie schreibt u.a. für die Luzerner Zeitung und das St.Galler Tagblatt. Seite 8 Sensorik – geniessen mit allen Sinnen 5 „Wie viel wussten wir schon, bevor wir daran dachten.“ Dieser Spruch bewahrheitet sich ganz besonders rund ums Degustieren. Die Prüfung der Lebensmittel auf ihre Tauglichkeit als Nahrungsmittel ist uns seit Menschengedenken in die Wiege gelegt. Instinktiv haben unsere Vorfahren mit Genuss fettes Fleisch verzehrt, um magere Zeiten überleben zu können und verdorbene Speisen gemieden. Unseren hochsensiblen Prüfungsinstrumenten wie Nase, Gaumen, Zunge, Augen und Ohren widmen wir uns im ganzen Workshop, damit Sie diese Instrumente noch gezielter einsetzen können. Sie lernen die Besonderheiten unserer sensorischen Wahrnehmung kennen und erarbeiten verschiedene Testarten, die Sie gezielt einsetzen können, um Täuschungsmechanismen im Zusammenspiel der Sinne erkennen zu können. Das bewusstere Einsetzen der sensorischen Fähigkeiten hilft Ihnen einerseits noch besser abzuschmecken, erleichtert Ihnen anderseits aber auch zu entscheiden, welche Produkte eingekauft werden sollen und wie Sie Qualitätsstandards definieren. Lecco Woo ist als Vollblut-Kulinariker für unterschiedliche Unternehmen in ganz Europa wie die Lebensmittel-Industrie, kulinarische Redaktionen, den Einzelhandel und auch die Gastronomie tätig. Er unterstützt diese Unternehmen als Trendscout mit Ideen und Veränderungen am Markt, als Foodstylist für perfekte Bilder in Print-, Onlinemedien und Werbung, als Rezeptredaktor mit gezielten neuzeitlichen Rezepten und als Mystery Man in der Kontrolle der Umsetzung. Konflikten eine Bühne geben – mit theaterpädagogischen Elementen Konflikte klären Theaterarbeit öffnet den Blick auf verdrängte Emotionen und kaum bewusste Erfahrungen. Dadurch werden eigene Potenziale entdeckt und gefördert – gerade auch beim Klären von Konflikten. Die Teilnehmenden lernen, Konflikte differenzierter wahrzunehmen. Sie gewinnen Mut und Lust theaterpädagogisch zu arbeiten und lernen entsprechende Herangehensweisen kennen, um Konflikte in ihrer Klasse zu thematisieren. Der Workshop richtet sich insbesondere an Lehrpersonen des Zyklus 2 und 3. Andreas Hausheer ist Primarlehrer, Schulmediator und Dozent an der PH Zug. Seine thematischen Schwerpunkte sind Existenzielle Pädagogik und ethische Fragestellungen. Murielle Jenni ist Dozentin für Theaterpädagogik an der PH FHNW. Sie leitet die Beratungsstelle Theaterpädagogik für Lehrpersonen im Kanton Solothurn. Seite 9 6 7 Mit dem ganzen Körper lernen: ECHT STARK! – Zeitgenössischer Tanz für Schulklassen Heldinnen und Helden, Freundschaften, Reise ans Meer... Das sind die Themen, mit denen das Team ECHT STARK! den Zeitgenössischen Tanz in die Schulen bringt. Auf spielerische Art und Weise werden Fähigkeiten vermittelt, die für den Tanz zentral sind: Musikalität, Körperbewusstsein, Improvisation, Interaktion mit anderen, Koordination, Raumwahrnehmung. Mit konkreten Bildern und Geschichten als Ausgangspunkt wird erreicht, dass alle Kinder sich angesprochen fühlen und sich auf den künstlerischen Tanz jenseits vom Mainstream einlassen. Dem Niveau von Erwachsenen angepasst, sollen alle Teilnehmenden dieses Workshops individuell herausgefordert werden und die Möglichkeit erhalten, ihre tänzerischen Fähigkeiten zu entdecken oder auszubauen. Neben dem Interesse, eine "fertige" Choreografie zu erlernen, ist vor allem die Lust am Improvisieren und die Freude am Gestalten von Bewegungsabläufen wichtig. Zusätzlich werden Informationen vermittelt, wie man den Aufbau/Inhalt auf die verschiedenen Alter und Stufen anpassen könnte. Dies ist ein praktischer, bewegungsintensiver Tanzworkshop. Der Workshop richtet sich insbesondere an Lehrpersonen des Zyklus 1 und 2. Christina Sutter ist Primarlehrerin, Tanzpädagogin, Tänzerin und Choreografin und wohnhaft in Zürich. Seit 2000 ist sie sowohl als freie Tanzschaffende als auch im Engagement tätig und unterrichtet Kinder, Erwachsene und Schulklassen in Zeitgenössischem Tanz, unter anderem an der Musikschule des Konservatoriums Zürich und für die Bildungsdirektion Kanton Zürich. Sie ist Mitglied und Mitbegründerin des Teams ECHT STARK! Christina Gehrig ist Tänzerin, Choreografin und Tanzpädagogin und wohnt in Zürich. Nach ihrer Ausbildung in Holland tanzte sie in verschiedenen Kompanien im In- und Ausland und kreierte eigene Stücke. Aktuell ist sie Dozentin an der Grundausbildung Bühnentanz ZTTS und an der Tanzakademie Zürich ZHdK und unterrichtet Zeitgenössischen Tanz; Improvisation/Komposition und Choreografie. Ausserdem unterrichtet sie Kinder und Schulklassen und ist Mitglied und Mitbegründerin des Teams ECHT STARK! www.echtstark-tanz.ch Seite 10 Mit Jodeln anders lernen und Energie tanken 8 Beim Jodeln und Singen werden im Körper viele positive Reaktionen ausgelöst, die beim Lernen hilfreich sind. Jodeln stimmt froh. Jodeln stärkt das Selbstbewusstsein. Jodeln fördert die Gehörschulung. Jodeln fördert die Gedächtnisleistung. Jodeln fördert das Gleichgewicht. In einer Gruppe aufeinander hören fördert die Sozialkompetenz. Der Ursprung und verschiedene Arten und Regionen des Jodelns werden vorgestellt. Im Workshop werden auch die Voraussetzungen fürs Jodeln geklärt. Alle haben ihr Instrument bereits bei sich, die Stimme. Frau Vogler und Frau Rohrer zeigen die Arbeit mit dem Instrument Stimme und erarbeiten mit den Teilnehmenden ein bis zwei Jodellieder. Die Teilnehmenden entdecken dadurch, wie ganzheitlich und wirkungsvoll das Jodeln für Erwachsene und auch Kinder ist. Andrea Rohrer, Pflegefachfrau, Familienfrau, 1997 Nachwuchs-Siegerjodlerin, seit 18 Vorjodlerin Jodlerklub Fruttklänge Kerns, Jodelduett Geschw. Rohrer, Gewinnerin Höchstauszeichnung Internationaler Folklorewettbewerb 1998, singen in der Jodlerfamilie, CoLeitung Obwaldner Jung-Juizer Petra Vogler, MPA, Familienfrau, Chorleiterausbildung Jodlerverband 2004, seit 18 Vorjodlerin und Vizedirigentin Jodlerklub Fruttklänge Kerns, Jodelduett Geschw. Rohrer, Gewinnerin Höchstauszeichnung Internationaler Folklorewettbewerb 1998, singen in der Jodlerfamilie, Co-Leitung Obwaldner Jung-Juizer. Ein lustvoller Zugang zur Volksmusik in der Schweiz Wir berichten unseren Schulkindern zu Recht und gerne von den Kulturen fremder Länder. Nicht selten vergessen wir dabei, dass auch unsere eigene Volkskultur viel zu bieten hat und meist zu Unrecht ein etwas antiquiertes Image geniesst. Dieser Workshop führt in die verschiedenen traditionellen Perkussions-Techniken der „Schweizer“ Volksmusik ein (Löffele, Chlefele, Bäsele, Tätschle), kombiniert sie mit modernen Formen (Becher-Rap, Body-Percussion) und bietet so einen lustvollen Zugang zur eigenen Volkskultur. Die Umsetzung im Unterricht wird auch die coolen Kinder des 21. Jahrhunderts problemlos begeistern, denn sie kennen keine Berührungsängste. Das nötige Material kann z.T. im TG-Unterricht von den Kindern selbst hergestellt werden oder in eigens dafür zusammengestellten Sets angemietet werden. Der Workshop richtet sich insbesondere an Lehrpersonen des Zyklus 2 und 3. Alois Gabriel ist pensionierter Primarlehrer (MSII) und seit Jahrzehnten sowohl mit der traditionellen als auch der innovativen Schweizer Volksmusikszene vertraut. In seinem Musikunterricht gehörten die Perkussionstechniken der Volksmusik zum Standardprogramm. Während vier Jahren war er mit einem Teilzeitauftrag Co-Leiter im Haus der Volksmusik, Altdorf. Seite 11 9 10 Slacklinen im Schulsport Das Slacklinen ist das Balancieren auf einem schmalen Band. Doch warum soll dieser Sport im Turnunterricht durchgeführt werden? In erster Linie macht das Slacklinen Spass. Doch daneben trainiert es auch noch das Gleichgewicht, stabilisiert die Gelenke und fördert die Konzentrationsfähigkeit. Auf dem schmalen Band kann man entweder einfach balancieren oder mit etwas Übung auch diverse statische und dynamische Tricks durchführen. Im Workshop sollen die Teilnehmenden lernen, selbst auf der Slackline zu balancieren, aber auch verschiedene Spiele kennenlernen, um den Lernenden diesen Sport auf lockere Art und Weise näher zu bringen. Zudem besteht auch die Zeit, um verschiedenste Tricks zu üben und darauf einzugehen, wie man Slacklines in Sporthallen aufspannen kann. Die Teilnehmenden werden eine Fülle von Anregungen erhalten, ihrer eigenen, individuellen Natur, ihren Bestrebungen, Motivationen, Lebensstrategien und Zielen bewusster und einen Schritt näher zu kommen. Samuel Volery freut sich auf alle, welche an diesem Workshop die Bereitschaft haben, sich auf ein Thema einzulassen, welches nie abschliessend und mit nur einer Wahrheit beantwortbar ist. Samuel Volery ist seit über 10 Jahren am Slacklinen. Er hat alle Facetten dieser Sportart ausprobiert. Im Jumplinen wurde er 2014 Schweizer Meister und im Highlinen hat er bereits mehrere Weltrekorde aufgestellt. Seit bald 10 Jahren unterrichtet er das Slacklinen im ASVZ (Unisport Zürich) und hat schon viele Weiterbildungen für Lehrpersonen gleitet. 11 Gewusst wie! Spannende Schulthemen in die Medien bringen Viele Schulleiterinnen und Schulleiter sind froh, haben sie noch nie mit Journalisten zu tun gehabt. Aber wieso eigentlich? Journalisten berichten nicht nur über Negatives. Mit einer guten Medienarbeit können Schulen die Berichterstattung in ihrem Sinne beeinflussen und so ihr Image pflegen – und das erst noch gratis. Im Workshop erhalten Sie Einblick in die Arbeit von Journalisten. Wer weiss, wie Journalisten ticken, kann seine Medienarbeit darauf ausrichten und erhöht so die Chance, dass über seine Schule (positiv) berichtet wird. Um Journalisten von Schulthemen zu überzeugen, müssen allerdings diverse Kriterien erfüllt sein. Die beiden erfahrenen Journalistinnen zeigen im Workshop, worauf es ankommt. Andy Hochstrasser und Manuela Marra arbeiten beide seit 10 Jahren als Nachrichtensprecherinnen bei Radio Pilatus. Zusätzlich bieten sie mit ihrer Firma „Medienkoffer“ Medientrainings an. Andy Hochstrasser ist ausgebildete Primarschullehrerin und verfügt über die Diplomausbildung Journalismus am MAZ. Manuela Marra ist studierte Medien- und Kommunikationswissenschaftlerin lic.rer.soc. Seite 12 Die andere Seite der Bewegung – zwischen „hin zu“ und „weg von“ 12 Regelmässig begegnen wir Kindern und Jugendlichen, die sich von ihren offensichtlich wenig erfolgversprechenden Problemlösungsstrategien nicht lösen können und sich mit ihrem Verhalten in scheinbar vermeidbare Sackgassen manövrieren. Der Workshop zeigt individuelle Deutungsmuster auf und vermittelt erste Anknüpfungspunkte für alternative Interventionsimpulse. Als Ausgangspunkt für ein besseres Verständnis des skizzierten Verhaltensdilemmas dient uns das ursprüngliche Bewegungsprinzip: Hin zu der Quelle erhoffter Bedürfnisbefriedigung und weg von der Quelle etwaiger Befürchtungen. In diesem Spannungsfeld entscheidet ein positives oder negatives Selbstkonzept, ob die Bewegungen eher auf Erfüllung oder Abwehr ausgerichtet werden. Eine zunehmende Flexibilisierung des Verhaltens gelingt nur über eine Persönlichkeitsstärkung, die Befürchtungen relativieren und Bedürfnisse realisieren hilft. Die Teilnehmenden lernen sogenannte Prioritätstypen der Bewegung kennen. Alle Ausprägungen dieser Typen bergen Chancen und Risiken für die individuelle (Lern-) Entwicklung. Theoretische Inputs, Selbsterfahrung, Kleingruppenarbeit. Kimon Blos, Dr. phil., Psychomotoriktherapeut (EDK), Diplom-Motologe, DiplomSportlehrer. Fachdienstleiter Psychomotoriktherapie und Schuldienstleiter in Willisau/ LU, Fachbeauftragter für Psychomotoriktherapie im Kanton Luzern, Vorstandsmitglied der Wissenschaftlichen Vereinigung für Psychomotorik und Motologie (wvpm) e.V. Mit Zauberkunst die Mathematik zum Klingen bringen Wir behandeln Beispiele aus der Mathematik und der mathemagischen Zauberkunst, deren Zugang heuristisch (entdeckend) erfolgen kann und die eine mathematisch relevante Vertiefung gestatten. Die Probleme stammen vor allem aus den Gebieten Arithmetik (z.B. Primzahlen), Geometrie (z.B. Graphentheorie) und Wahrscheinlichkeitsrechnung (z.B. Kombinatorik). Die im Workshop diskutierten und eingeübten Zauberkunststücke werden schriftlich dokumentiert und können direkt im Unterricht eingesetzt werden. Peter Mürner, Prof. em. Dr. phil. nat. www.peter-muerner.ch, www.siderato.ch Seite 13 13 14 Gestalten mit dem bewegten Bild Die digitalen Medien dringen immer mehr in unser Leben ein und verlangen eine kritische Auseinandersetzung. Gerade Jugendliche verbringen viel Zeit mit Videos auf Plattformen wie Youtube. Kein Wunder, denn die Vielfalt der Videobeiträge ist unglaublich. Längst wird diese Plattform nicht nur zum Konsumieren lustiger Inhalte verwendet, sondern auch zum Lernen. Deshalb ist es wertvoll, sich mit der Produktion von Videos auseinanderzusetzen. Der Workshop soll die Teilnehmenden motivieren, sich mit der Thematik „Bewegtbild" auseinanderzusetzen und das Gestalten mit Video in den eigenen Unterricht aufzunehmen. Wir werden uns verschiedene Ideen und Techniken ansehen, die sich für den Unterricht eignen. Dabei behandeln wir Themen wie Animation, Handyvideos, Selbstdarstellung und Kurzfilm. Ein Videoprojekt birgt viele Möglichkeiten und es kann heute mit den einfachsten Mitteln produziert werden. Jede/r hat heute eine Kamera zur Hand und es gibt viele Gratisprogramme, die einem ermöglichen, auf ganz unterschiedliche Weise eine Geschichte zu erzählen. Der Workshop richtet sich insbesondere an Lehrpersonen des Zyklus 3. Moritz Hossli ist Videokünstler und freischaffender Filmemacher. Zur Zeit arbeitet er als Produktionsleiter und Kameramann im Tapir Filmatelier Luzern. Nebenbei leitet er verschiedene Kurse für Jugendliche und Erwachsene im Bereich der Videogestaltung. Er studierte Kunst & Vermittlung an der Hochschule Luzern und Kunst & Medien an der Universität der Künste Berlin. 15 Poetry Slam – gesprochene Texte, gelebte Performance Der Dichterwettstreit „Poetry Slam“ bietet sich besonders an, um Jugendliche für Sprache zu begeistern. Die Mündlichkeit der Texte, die kreativen Möglichkeiten der Inhalte und die Lebendigkeit der (non-)verbalen Inszenierung entsprechen dem Zeitgeist und entstauben die klassische Aufsatz-Schreibsituation im herkömmlichen Deutschunterricht. In einem ersten, theoretischen Teil werden die Regeln und die Geschichte des Poetry Slams kurz angeschaut und der Workshopleiter performt eigene Texte. Der zweite Teil zeigt auf, in welcher Form das Thema „Poetry Slam“ im Schulkontext am besten angewandt wird. Im dritten, praktischen Teil werden die Teilnehmenden anhand eines Schreibspiels selber einen kurzen Text verfassen und diesen performen üben. Remo Rickenbacher aus Thun ist erfolgreicher Slam-Poet und nimmt seit zehn Jahren an Poetry Slams im In- und Ausland teil. Im Jahr 2013 hat er in Zusammenarbeit mit der Berner Erziehungsdirektion das vielgerühmte Projekt „Slam@School“ lanciert, bei dem er als Leiter der Schreib- und Performance-Workshops an den Schulen fungiert. Seite 14 UNTERHALTUNG OhneWiederholung – Improtheater Ob Bergler oder Chanel-Tussi, Banker oder hinterlistige Mörderin, Rennfahrer oder Dressur-Reiterin, Macho oder biedere Tante – sie schlüpfen in jede noch so schräge Rolle. Mit Humor, Charme und unbezähmbarem Mundwerk wickelt OhneWiederholung das Publikum ruckzuck um den Finger. Rachel Röthlin und Lars Bianchi sind alles, nur eines nie: sprachlos. Die Zwei lieben das spontane, risikoreiche Spiel, ganz nach dem Motto: no risk, no fun! Denn jede Vorstellung ist improvisiert, einmalig, immer eine Uraufführung – eben ohne Wiederholung. Improcomedy ist völlig frei, extrem dynamisch, schnell und spannend bis zum Schluss. Die Theaterleute stehen auf der Bühne und wissen nicht, was als nächstes geschehen wird. Das Publikum gibt den Ton an, es bestimmt Titel, Ort, Genre oder Sprache. Die Schauspieler spielen aus dem Stegreif kurze Sketche und überraschen mit blühendster Phantasie nicht nur das Publikum, sondern am meisten sich selbst. Seite 15 Situationsplan 20. SITUATIONSPLAN Kantonsschule OW vom Bahnhof 3. Mehrzweckraum P Empfang Lehrpersonen P Kantonsschule OW P Parkplätze P Organisation Amt für Volks- und Mittelschulen OW Brünigstrasse 178, 6061 Sarnen Tel. 041 666 62 47, [email protected]
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