50 Wald & Jagd BAUERNBLATT | 4. Februar 2017 ■ AKTUELLE REVIERARBEITEN Aufgaben des Jägers im Februar rungen ihren Hunger stillen, weil dort weniger mit Habicht, Fuchs und Uhu zu rechnen ist. Der Hundenachwuchs Es war ein erfolgreicher Jagdtag. Ende Januar bis in den Februar hinein ist die Ranzzeit der Füchse, was für den passionierten Bauhundführer und Niederwildheger eine besondere Herausforderung bedeutet. Wegen der hohen Dachs- und Marderhundpopulation ist die Arbeit im Naturbau ein Himmelfahrtskommando, nicht selten mit dem Verlust des Hundes verbunden. Kunstbaue kontrollieren Kunstbaue sind absolut kontrollierbar, sodass der Hund fast nie in Lebensgefahr gerät. Sie werden vorwiegend in deckungsarmen Revierteilen angenommen und sollten dort auch überwiegend angelegt werden. Die Bejagung erfolgt ab Herbst alle drei Wochen mit dem Erdhund, und Ende Februar ist Hahn in Ruh. Die Kontrolle der Einfahrten ist tunlichst zu vermeiden, denn das Ausbringen von „Spürsand“ oder das Aufstellen von senkrechten Stöckchen erzeugt nur Misstrauen des Raubwildes und bringt unter dem Strich weniger Erfolg als oben beschrieben. Ist die Baujagdsaison zu Ende, werden die Eingänge mit einem großen Stein oder einer Steinplatte verschlossen, damit über Sommer kein Geheck einziehen kann, das den Bau über lange Zeit verunreinigt. Fuchspass unterm Gatterzaun len Tagen rollen sie sich in ruhigen, deckungsreichen Revierteilen zusammen, dies sind vor allem Forstgatter und Dickungen oder Moore und Schilfbestände. Die Pässe werden überwiegend eingehalten, sodass der revierkundige Jäger relativ sicher sagen kann, wo mit Reineke zu rechnen ist. Ältere Forstgatter sind besonders zum Fuchsdrücken geeignet, denn der schützende Drahtzaun ist im Laufe der Jahre untergraben worden und dient den Raubwildarten als Zu- und Ausgang des Deckungskomplexes. Je nach Windrichtung werden die Pässe verblendet, wo der Fuchs gegen den Wind das Versteck verlassen kann, die übrigen im Windschatten liegenden Untergrabungen werden mit Schrotschützen so abgestellt, dass der Schütze gedeckt ist und trotzdem ausreichend Schussfeld hat. Mit wenig Treibern und spurlauten, niederläufigen Hunden lässt sich bei spannender Jagd so mancher Rotrock oder Marderhund erbeuten. Hasen und Fasane Die Jagdstrecken in der abgelaufenen Jagdsaison bei den oben genannten Wildarten sind weiterhin im Abwärtsstrudel, was mit dem Wetter allein nicht mehr zu erklären ist. Es muss also andere Gründe haben, denn auch den Beutegreifern kann man den Trend nicht allein anlasten. Selbst in der raubwildfreien Inselrevieren sind die Strecken alles andere als ermutigend. Die Jagdwissenschaftler sind in der Pflicht, Fakten zu nennen, wo der Grund dieser Entwicklung zu finden ist. Wir als Jäger sollten aber auch alle Möglichkeiten ausschöpfen, unseren Beitrag dazu zu leisten. Der Grundbesatz an Niederwild ist noch da und kann sich auch verbessern, wenn wir dem anpassungsfähigen Raubwild die Stirn bieten. Wie hoch der Räuberdruck ist, erkennt man auch daran, dass sich die Fasanen im Winterhalbjahr in die Siedlungsbereiche flüchten und an den Vogelfütte- Fuchsdrücken Der Monat Februar ist gut geeignet, den Füchsen auch durch Drücken erfolgreich nachzustellen. Füchse verbringen ihre Lebenszeit überwiegend außerhalb der Baue, besonders an windstil- Im Garten fühlen die Fasanen sich sicherer. Jagdhunde haben oft nicht länger als zwölf bis 14 Jahre zu leben, weil der Jagdeinsatz je nach Intensität viel Substanz kostet.Der Nachfolger sollte schon vor dem Ableben seines Vorgängers angeschafft werden, denn er kann sich vom Alten noch so manches zeigen lassen. Gute Hunde haben ihren Preis, wobei Mode- und Fantasiepreise völlig inakzeptabel sind. Bei der Suche nach Ersatz spielt die Verwendung des Jagdbegleiters die wesentliche Rolle, ohne dass die Rasse im Vordergrund stehen muss. Auf jeden Fall soll- Teckelwelpen mit der Färbung „Tiger“ stehen besonders hoch im Kurs. Fotos: Jürgen Eckardt ten Hunde aus Leistungszucht gewählt werden, wo Eltern und Großeltern schon bewiesen haben, was in ihnen steckt. Sogenannte „preiswerte Hunde“ kommen einen oft viel teurer zu stehen, weil viele Mängel erst später bei der Ausbildung zum Tragen kommen, die nicht mehr zu korrigieren sind. Darum genaues Studium der Ahnentafeln, wenn das Aussehen dann passt, sind die Voraussetzungen gut, viel Freude am Jagdkameraden zu haben. Jürgen Eckardt, freier Autor Jägerspruch Wer nicht nur schießt, sein Wild auch hegt, in Wintersnöten sorgsam pflegt, wer manchem Schuss entsagen kann, der ist ein rechter Jägersmann. Guido Wildschütz
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