Wald & Jagd 49 ■ BAUERNBLATT | 4. Februar 2017 Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau aktuell Sturmholz nach Tief „Egon“ von Profis aufarbeiten lassen Sturmtief „Egon“ hat in Teilen Deutschlands schwere Waldschäden verursacht. Die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) rät betroffenen Waldbesitzern, entwurzelte, abgebrochene und ineinander verkeilte Bäume nicht eigenhändig aufzuarbeiten. Die Beseitigung von Sturmschä den erfordert eine hohe Fach kenntnis und gehört unbedingt in die Hände von Forstprofis. Kreuz und quer sowie ineinander ver keilt liegende, abgebrochene Bäu me, aus der Erde gerissene Wurzel teller, abgebrochene Wipfel – nur erfahrene Profis mit leistungsfä higen Forstmaschinen sollten sich der Aufgabe stellen, solche soge nannten Windwurfnester aufzu räumen. Waldbesitzer, die darin keine Erfahrung haben, auch wenn sie im Umgang mit der Motorsä ge geübt sind, unterschätzen leicht die Gefahren, die von solch einer Extremsituation ausgehen kön nen. Bei entwurzelten oder abge brochenen Baumstämmen, die un ter Spannung stehen, kann bereits ein falscher Schnitt reichen, um den Stamm katapultartig und mit Dort, wo es möglich ist, lässt sich Sturmholz mit dem Harvester am sichersten aufarbeiten. Foto: svlfg enormer Kraft nach oben oder zur Seite schnellen zu lassen. Weil die Verletzungsgefahr erheblich ist, sollte hier immer auf die Hilfe von Profis zurückgegriffen werden. Sie verfügen über Erfahrung, die not wendige Technik und das passen de Gerät. Adressen vermitteln un ter anderem die örtlichen Waldbe sitzervereinigungen, die Forstver waltung oder die Maschinenringe. austausch mit einer weiteren er fahrenen Person. ●●Nie unter hängenden Wipfeln und Stämmen oder hinter un gesicherten Wurzeltellern ar beiten. Hier – ebenso wie beim Entzerren verkeilter, unter Span nung stehender Bäume im Wind wurfverhau – ist mindestens die Hilfe eines Schleppers und einer Seilwinde unabdingbar, um die Stämme zur Aufarbeitung in ei nen ungefährlichen Bereich zu ziehen. ●●Vor dem Schneiden ist die Span nung gewissenhaft anzuspre chen und die daraus abzuleiten de Schnitttechnik zu wählen. ●●Immer zuerst die Drucksei te nicht zu tief ansägen, so dass die Säge nicht einklemmen kann. Danach gefühlvoll von der Zugseite her sägen. ●●Bei Stämmen mit besonders star ker Spannung sollte der Schnitt seitlich versetzt werden. ●●Bei seitlicher Spannung immer von der Druckseite aus arbeiten. Forstprofis, die sich jetzt daran machen, Sturmschäden zu behe ben, gibt die SVLFG folgende Tipps: ●●Vor Arbeitseinsatz prüfen, ob die erforderliche Schutzaus rüstung vorhanden ist und ob Werkzeug und Arbeitsgeräte im einsatzfähigen Zustand sind. Ausführliche Informationen zu ●●Schwierige Situationen beson diesem Thema stehen auf www. nen und überlegt angehen. svlfg.de, Suchbegriff „Windwurf Manchmal hilft der Erfahrungs aufarbeitung“.pm/svlfg Wildunfälle sollen reduziert werden Kataster für mehr Tierschutz Das Tierfund-Kataster soll erstmals in Deutschland eine bundesweite Datenerhebung von Wildunfällen ermöglichen. Die neue DJV-Projekt-Broschüre zeigt, wie jeder mithelfen kann, Straßen für Mensch und Tier sicherer zu machen. Wildunfälle passieren in Deutsch land etwa alle 2,5 min. Dies zeigen Statistiken des Deutschen Jagd verbandes (DJV) der letzten Jahre. Das digitale Tierfund-Kataster soll durch eine bundesweite Datener hebung Straßen und Wege wild tierfreundlicher machen. Wie das funktioniert, erklärt eine zwölf seitige Broschüre (A5) des Verban des, die jetzt im Januar kostenfrei im Shop der DJV-Service GmbH er hältlich ist (www.jagdverband.de). Der Dachverband ruft alle Verkehrs teilnehmer und Naturfreunde zur aktiven Mithilfe auf. Über eine App können Unfallzeugen Daten sogar direkt über das Smartphone einge ben. Im Internet werden diese sys tematisch erfasst und weisen auf Konfliktstellen im Straßennetz hin. Langfristig stellen diese Daten eine Grundlage für Behörden und Wis senschaftler bei Entscheidungspro zessen dar, etwa in den Bereichen Straßenbau, Versicherungswesen und Artenschutz. Neben einer Kurzvorstellung der App stellt die Broschüre Hin tergrundinformationen zu Wild unfällen und Tipps zum Verhal ten am Unfallort bereit. Nach Re gistrierung auf www.tierfundkataster.de erhält man Zugriff auf Wenn es gekracht hat, dann informiert die Polizei den zuständigen Jagdaus- die Daten und eine Karte, die alle pm/dvj übungsberechtigten. Foto: Marcus Börner erfassten Funde zeigt.
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