Gemeinsam die Chancen besser nutzen

Nordeifel
Seite 21 · Nummer 31 · Montag, 6. Februar 2017
neue HerrscHer
Kesternich und Roetgen
feiern ihre Tollitäten
in MützenicH
Die Songs der Beatles
leben wieder auf
▶ seite 23
▶ seite 22
Gemeinsam die Chancen besser nutzen
Roetgen und Simmerath wollen beim Breitbandausbau kooperieren. Diskussion um unterschiedliche Modelle im Gemeinderat.
Roetgen/Simmerath. Um den
Breitbandausbau in ihren Kommunen gemeinsam voranzutreiben,
haben die Gemeinde Simmerath
und die Gemeinde Roetgen eine
Kooperationsvereinbarung getroffen. Mit der Zusammenarbeit soll
die Ausgangslage für die Bewilligung von Fördergeldern im Rahmen der Bundesrichtlinie „Förderung zur Unterstützung des Breitbandausbaus in der Bundesrepublik Deutschland“ verbessert werden.
Zur Verbesserung der Breitbandanbindung hatte die Gemeinde
Roetgen Anfang Dezember 2015
einen Antrag zur Förderung von
Beratungsleistungen gestellt, der
kurz darauf genehmigt wurde. Im
August 2016 wurden dann zwei Beratungsbüros beauftragt, die Gemeinde zu unterstützen.
Der Ausbau des Breitband-Internets in der Eifel soll weitergehen: Die Kommunen Roetgen und Simmerath haben jetzt eine Kooperationsvereinbarung
getroffen, um bessere Chancen bei der Vergabe von Fördermitteln zu haben.
Foto: Archiv/H.Schepp
Wirtschaftlichkeitslückenmodell)
und ein Modell ohne Förderung
(Ausbau auf Kosten eines Betreibers) vor. Im Vorfeld waren mit
dem Unternehmen „Deutsche
Glasfaser“ Gespräche geführt worden, ob diese einen Ausbau ohne
Fördermittel
vornimmt.
Ein
Arbeitskreis hatte sich im Vorfeld
mit der Thematik befasst.
Bernhard Müller (Grüne) bezeichnete die angestrebte Kooperation als gut. „Befremdlich“ nannte
er die „Erteilung einer Generalvollmacht“. Bei „einer der wichtigsten
Strukturfragen der kommenden
Jahre“ hätte er eine Vorstellung der
verschiedenen Modelle erwartet.
Verschiedene Fragen seien nicht
geklärt und man habe keine Möglichkeit zur Beratung gehabt.
Wolle man auf die Fördermittel
nicht verzichten, hätten die Rat-
Unterschiede zwischen den Modellen
Beim Betreibermodell errichtet die
Kommune die passive Infrastruktur
selbst. Das heißt, sie verlegt zum
Beispiel Glasfaserleitungen und verpachtet diese dann an einen Netzbetreiber. Die Infrastruktur ist nach
zehn Jahren zu veräußern oder neu
auszuschreiben.
Beim Wirtschaftslichkeitslücken-
modell überlässt die Kommune
einem Telekommunikationsunternehmen den Breitbandausbau und
dessen Vermarktung. Das Unternehmen muss verpflichtet werden, im
geförderten Netz einen offenen und
diskriminierungsfreien Zugang zu
gewährleisten. Das Modell ist auf
ein Laufzeit von sieben Jahren ausgelegt.
mitglieder aber keine andere meinde im Übrigen nicht allein zu
Chance, als dem Vorhaben zuzu- verantworten habe, weil jetzt ein
stimmen. „Das ist eine Aushöh- Ausbau mit modernerer Technik,
lung demokratischer Prinzipien“, eventuell mit Glasfaserkabeln bis
sagte Müller. Zumindest müsse der ins Haus, möglich sei. Das Thema
freie Zugang für alle Anbieter auf sei in dem Arbeitskreis diskutiert
Dauer sichergestellt werden, damit worden. Ein Betreibermodell sei in
sich kein Monopol entwickeln einer kleinen Gemeinde wie Roetkönne. Dies solle bei Vertragsab- gen voraussichtlich nicht zu realischluss auch so festgehalten wer- sieren.
den, forderte Müller.
Wenn man beide Modelle zur Diskussion
„Wir wären nicht gut beraten,
stelle, entscheide sich
wieder bei Adam und Eva
kein Unternehmen für
das Betreiber-, sondern
anzufangen.“
für das WirtschaftlichJoRma KlaUSS,
keitslückenmodell. „Wo
BüRGeRmeiSteR RoetGen
bekommt man sonst Millionen geschenkt und ist
nur für sieben Jahre gebunden?“, sagte Müller. Außerdem
„Wenn wir jetzt wieder anfankritisierte er, dass man entschei- gen zu diskutieren, sitzen wir in
dende Fristen habe verstreichen zwei Jahren noch hier. Dafür
lassen und es versäumt habe, den kenne ich diesen Rat inzwischen
Ausbau frühzeitig voranzutreiben. gut genug“, warnte Michael Seidel
Dennoch signalisierte er die Zu- (CDU). Die Kooperation mit der
stimmung seiner Partei.
Gemeinde Simmerath sei sinnvoll,
„Wir wären nicht gut beraten, und man solle in Roetgen „nicht
wieder bei Adam und Eva anzufan- wieder alles anders machen als die
gen“, sagte Klauss, bevor die zur anderen und alles zerreden“. AuSitzung eingeladenen Experten die ßerdem sei das Thema in einem eiverschiedenen Lösungen näher er- gens eingerichteten Arbeitskreis
bereits ein Jahr lang diskutiert worläuterten.
Klauss empfand es als nicht so den. Daher müsse es möglich sein,
schlimm, dass es zu Verzögerun- jetzt eine Entscheidung zu treffen.
Klaus Onasch (SPD) hatte den
gen gekommen sei, die die Ge-
Eindruck, dass man der Verwaltung unterstelle, dass sie Informationen zurückhalte, bis es nicht
mehr gehe und es keine Alternative mehr gebe. Man solle das
Thema aber nicht zerreden, sondern froh über diese Möglichkeit
sein. Daher sei die Diskussion müßig, sagte Onasch.
Silvia Bourceau (UWG) stellte
fest, dass eine kritische Auseinandersetzung selbstverständlich sein
müsse. Dies sei aber innerhalb des
Arbeitskreises erfolgt. Daher empfinde sie den Vortrag des Bürgermeisters als „sehr schlüssig“. Der
Beschlussvorschlag der Verwaltung sei kein Freifahrschein. Außerdem erinnerte Bourceau daran,
was vor sieben Jahren technisch
möglich war. Von daher sei nicht
abzusehen, was sieben Jahre in der
Zukunft technisch möglich sei.
„Vielversprechendes Gespräch“
Am Ende stimmte der Gemeinderat der Kooperationsvereinbarung
einstimmig zu. In Simmerath
wurde das Thema nicht öffentlich
behandelt und der Kooperation
ebenfalls zugestimmt. Nach Auskunft des Bürgermeisters hat am
Freitag, 3. Februar, bereits ein „vielversprechendes Gespräch“ mit
dem Unternehmen „Deutschen
Glasfaser“ stattgefunden.
(ag)
Bäume bei neuen Roetgener Baugebieten nicht vergessen
Der Heimat- und Geschichtsverein mahnt zur Einhaltung der Gestaltungssatzung. Heimat-AG Thema beim nächsten Monatstreffen.
Roetgen. Baumpflanzungen waren
eines der zentralen Themen auf
dem letzten Treffen des Roetgener
Heimat- und Geschichtsvereins
(HeuGeVe). Dabei kamen die Mitglieder auf die „mittlerweile sehr
kleinen Baugrundstücke, auf
denen meist kein Platz mehr für
Bäume ist“, zu sprechen. Besonders im Fokus stand das Neubaugebiet „Greppstraße I“.
Dort finde sich offensichtlich
keine Platz für zwei Bäume, die in
der Gestaltungssatzung eigentlich
vorgesehen waren, hieß es aus Reihen des Heimat- und Geschichtsvereins. „Da die mangelnde Naturanbindung neuerer Roetgener
Bauten aber für den Eindruck der
Verstädterung verantwortlich ist,
wie man zum Beispiel in der Rosentalstraße oder im Neubaugebiet
‚Greppstraße II‘ beobachten kann,
sollten Baumpflanzungen auch im
Ort Roetgen nicht ‚vergessen‘ werden“, hielten die Mitglieder fest.
Insgesamt herrsche in Roetgen
aber kein Mangel an Bäumen, wie
Ortstermin an der
turnhalle Haag
monschau. Der Projektausschuss, der in der Stadt Monschau im Zusammenhang mit
der Sanierung der Turnhalle
Hauptschule eingerichtet
wurde, trifft sich am Dienstag,
7. Februar, zu einer Sitzung. Beginn ist um 17.30 Uhr. Zunächst treffen sich die Ausschussmitglieder an der Turnhalle Haag, wo vor Ort die bisher geplanten Maßnahmen erläutert werden. Anschließend,
um 18 Uhr, wird die Sitzung im
Rathaus fortgesetzt. Hier steht
dann die Beratung über eventuelle Änderungswünsche im Mittelpunkt.
Gemeinderat diskutiert
Resolution zur Maut
Frist endet am 28. Februar
Inzwischen gab es auch ein Markterkundungsverfahren mit dem Ergebnis, dass ohne Beihilfe kein flächendeckender Ausbau erreicht
werden kann. Lediglich für den
Ortsteil Rott wurde kein Marktversagen festgestellt. Aufbauend auf
diesen Ergebnissen fand ein unverbindliches Interessenbekundungsverfahren statt, um eine realistische Kostenschätzung zu erhalten.
Außerdem wurden mit der Gemeinde Simmerath und den Beratern Gespräche über ein mögliches
Vorgehen geführt.
Die nächste Frist zur Beantragung von Fördermitteln endet am
28. Februar, und es sei nicht absehbar, ob und wann ein weiterer Förderaufruf erfolge, schreibt die Verwaltung der Gemeinde Roetgen in
der Vorlage für die jüngste Sitzung
des Gemeinderates. Die Fördermittel würden nach einem ScoringVerfahren gewichtet und bewilligt
bis sie erschöpft seien. Um die
Wahrscheinlichkeit einer Förderung zu erhöhen, müsse man folglich möglichst viele ScoringPunkte erreichen. Durch eine gemeinsame Beantragung von Fördermitteln mit der Gemeinde Simmerath sei es möglich, zusätzliche
Punkte zu erhalten, dafür sei aber
ein Kooperationsvertrag die Voraussetzung.
Man wolle dabei zweigleisig fahren, erläuterte Bürgermeister
Jorma Klauss. Die Doppelstrategie
der Gemeinde sehe Modelle mit
Förderung (Betreibermodell oder
kurz notiert
ein Blick auf den Ort zeige; lediglich die Verteilung und die kontinuierliche Zerstörung bei Neubauten sei ein Problem, wurde im Protokoll festgehalten.
Ein anderes Thema war die Steigerung der Mitgliederzahl. Dabei
wurde festgestellt, dass auch Neu-
bürger großes Interesse an „einer
intakten Heimat“ hätten und an
geschichtlichen Informationen
interessiert seien, die der HeuGeVe
sammelt und veröffentlicht. Es
gebe viel Interesse an der Arbeit
des Vereins, aber nicht alle Interessierten wollten auch Vereinsmit-
glieder sein. Deshalb sei zu überlegen, ob sogenannte Förderer regelmäßig mit in die Vereinsarbeit eingebunden werden können, um so
das Potenzial des Vereins zu verstärken. Auch die Roetgener Geschäftsleute sollen angesprochen
werden.
Der HeuGeVe will sich auch an
einem Projekt der „Heimat-AG“,
dem Zusammenschluss der Geschichtsvereine im Monschauer
Land, beteiligen. Dabei soll es um
die Vertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg gehen. Die AG werde
alles zusammentragen, was zu diesem Thema in der Region zu finden ist.
Das Ergebnis werde eine Veröffentlichung sein, in der die Arbeit
präsentiert werden soll, wurde bekanntgegeben.
Die Mitglieder des Heimat- und
Geschichtsvereins werden daher
gebeten, „Teilaspekte dieses Projekts mitzugestalten“. Besonders
interessiert ist der Verein an statistischen Daten für Roetgen aus den
Jahren zwischen 1945 und 1955
sowie an Familienchroniken Betroffener.
Das nächste Monatstreffen des
Heimat- und Geschichtsvereins
findet am Mittwoch, 8. Februar,
Bei der Erschließung von Neubaugebieten wie an der Greppstraße in Roetgen sollten auch Baumpflanzungen um 19.30 Uhr im evangelischen
nicht vergessen werden: Das fordert der Heimat- und Geschichtsverein.
Foto: Archiv / P. Stollenwerk Gemeindehaus statt.
Simmerath. Die nächste Sitzung
des Rates der Gemeinde Simmerath findet am Dienstag, 14. Februar, um 18 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses statt. Auf der
Tagesordnung steht unter anderem die Genehmigung des Eilbeschlusses zur Herstellung des
Benehmens zur Festsetzung der
Städteregionsumlagen. Weitere
Themen sind der Stellenplan für
das Jahr 2017, die Verabschiedung der Haushaltssatzung und
des Haushaltsplanes, die Kooperationsvereinbarung mit der Gemeinde Roetgen mit Blick auf
den Breitbandausbau und auf
Antrag der SPD-Fraktion eine
Resolution zu den Mautplänen
des Bundesverkehrsministeriums.
EIFELWETTER
insgesamt ruhig
lage: Den Tiefdruckgebieten
geht westlich von uns die Puste
aus. Sie greifen in der neuen
Woche nur noch in abgeschwächter Form über. Aber sie
bringen jedoch noch milde Luft
in unsere Region mit. Zur Wochenmitte verstärkt sich der
Einfluss des Skandinavienhochs
Erika. Dabei wird aus Osten
langsam kältere und trockene
Luft in unsere Region geführt,
die für ruhiges Spätwinterwetter
sorgt.
Heute und morgen: Am Montag
insgesamt bewölkt mit örtlich
letzten Regentropfen. Im Tagesverlauf meist trocken und ab
und an sonnige Abschnitte. Die
Temperaturen liegen um 3 Grad
im Hohen Venn. Bis zu 4 Grad
sind es in Simmerath und Rollesbroich. Maximal 6 Grad werden in Woffelsbach und Einruhr
erreicht. Schwacher Nordwestbis Nordwind. Am Dienstag
neue aufkommende Wolken
mit Regen, der ab 300 Meter in
Schnee übergeht, bei nasskalten
1 bis 6 Grad.
Weitere aussichten: Am Mittwoch und Donnerstag langsam
freundlicher mit steigenden
Sonnenanteilen. Meist -1 bis +4
Grad, nachts überall frostig mit
örtlich bis zu -8 Grad. (aho)
dazu unter:
? Mehr
huertgenwaldwetter.de
kontakt
eiFeleR ZeitUnG
lokalredaktion
Tel. 0 24 72 / 97 00-30
Fax 0 24 72 / 97 00-49
E-Mail:
[email protected]
Peter Stollenwerk (verantwortlich),
Andreas Gabbert, Heiner Schepp
Matthias-Offermann-Straße 3,
52156 Monschau-Imgenbroich
leserservice:
Tel. 0241 / 5101-701
Fax 0241 / 5101-790
Kundenservice medienhaus vor ort:
3 Plus / Bürobedarf Kogel
(mit Ticketverkauf)
Hauptstraße 17, 52152 Simmerath
Öffnungszeiten:
Mo. bis Fr. 8.00 bis 18.00 Uhr,
Sa. 7.30 bis 13.00 Uhr