das wichtigste jeder hat eine wichtige rolle - Sois

DAS WICHTIGSTE
Im Alltag können ständig Fragen und Sorgen auftauchen, die andere oder
uns selbst betreffen: durch soziale Netzwerke, im Ausgang oder danach,
durch respektloses Verhalten, Gewalt, Konsum bestimmter Substanzen.
Dieses Faltblatt gibt einige Antworten, v.a. in Bezug auf die gesetzlichen
Grundlagen in ZusammenNie alleine
hang mit diesen Themen. Wir
Ein gesundheitlicher Notfall:144
laden Sie auch dazu ein, unsere
Polizeinotruf:
117
Homepage zu besuchen, wo
Sie mehr Informationen finden,
Sorgen:
147
z.B. über Stellen, die über speoder www.ciao.ch
zifisches Fachwissen ­verfügen.
JEDER HAT
EINE WICHTIGE ROLLE
•
•
•
Jeder hat Rechte und Pflichten, die er respektieren muss.
Es ist wichtig darüber zu sprechen, was einem Sorgen bereitet und womit
man ein Problem hat. Dazu braucht es die Bereitschaft, das Gespräch zu
suchen und zuzuhören und es braucht ein wenig Mut.
Es ist nie zu spät, um mit
seinem Kind/Jugendlichen
oder mit seinen Eltern das
Gespräch zu suchen.
Bis zur Volljährigkeit (18 Jahre)
sind Eltern (oder der rechtliche
Vormund) verantwortlich für
Kinder und Jugendliche. Unter
b e s t i m m te n B e d i n g u n g e n
haben Eltern auch nach der
Volljährigkeit noch Verpflichtungen. (Schweizer Zivilgesetzbuch Art. 276 und folgende).
legaler Rahmen
Eltern Schutz
Kinder
Autonomie
Weitere Informationen
Alkoholkonsum ist gesundheitsschädigend. Alkoholische
Getränke können für junge
Menschen schon früh anziehend sein. Deshalb ist es
wichtig, auf Zeichen für einen
Anfang von Alkoholkonsum zu
achten (sinkende Motivation,
Abwesenheit in der Schule
etc.). Rauschtrinken und
andere Exzessen am Wochenende tragen gesundheitliche
Konsequenzen mit sich.
www.sois-prudent.ch/alcool
Verhandelbarer Rahmen
0 Jahre
ALKOHOL
18 Jahre
www.sois-prudent.ch
Das Gesetz verbietet es Jugendlichen unter
16 Jahren Alkohol auszuschenken oder zu verkaufen.
Bier und Wein: Verkauf und Ausschank ist ab
16 Jahren erlaubt. Alcopops, Cocktails, Aperitifs
und destillierte Getränke: Verkauftund Ausschank
ist ab 18 Jahren erlaubt.
TABAK
Tabakkonsum ist bei uns eine
der Hauptursachen für einen
vorzeitigen Tod. Je früher
Tabak konsumiert wird, desto
höher ist das Risiko davon
abhängig zu werden.
www.sois-prudent.ch/tabac
Reglement des Schulgesetzes
Art. 102: «Schüler konsumieren
keinen Alkohol und keine Drogen
konsumieren und rauchen nicht.»
Das Gesetz, das wir tschaf tliche Aktivitäten regelt ist, in
diesem Punkt klar: «Es ist verboten Minderjährigen (d.h. unter
18-­Jährigen) Zigaretten zu geben
oder zu verkaufen.» (LE AE1,
Art. 66i)
AUSGANG,
ÖFFENTLICHE ­EINRICHTUNGEN
UND VERANSTALTUNGEN
Im Allgemeinen sollte ein Jugendlicher unter 16 Jahren nicht ohne
Begleitung eines Erwachsenen eine Veranstaltung besuchen und er oder
sie sollte nicht in öffentliche Einrichtungen gehen. Wir warnen vor häufigem Ausgang und der daraus folgenden Müdigkeit!
Kino: Die Altersvorgaben sind einzuhalten. Eltern sind dazu verpflichtet dafür zu sorgen, dass das Gesetz respektiert wird. Mobile Diskos,
Jugendfeste und Festivals sind für unter 16-Jährige verboten. Eine
Identitätskarte zu fälschen oder den Ausweis von jemand anderem zu
benutzen ist ein Delikt (Art. 252 des Schweizerischen Strafgesetzbuches:
Fälschung von Ausweisen).
www.sois-prudent.ch/sorties
· Jugendliche unter 16 Jahren dürfen bis um 22 Uhr draussen sein. Wenn
es Ihnen von ihren Eltern erlaubt wird später alleine nach Hause zu gehen
(z. B. nach einem Kinobesuch oder einer Aktivität in einem Verein) müssen
sie anschliessend unverzüglich und auf direktem Weg nach Hause gehen.
· Ein Jugendlicher unter 16 Jahren, der nicht von seinen Eltern oder dem
Vormund begleitet wird, hat keinen Zugang zu Cafés, Restaurants, Bars,
Pubs und Diskos ausser er hat eine schriftliche Bewilligung.
· Spielsalons und Cybercafés sind für unter 16-Jährige verboten, ausser
sie werden von einem Elternteil oder dem Vormund begleitet. Unter
18-Jährige dürfen keine Nachtklubs besuchen.
WAFFEN UND
GEFÄHRLICHE
GEGENSTÄNDE
Das Schulgesetz schreibt vor, dass
Schüler keine gefährlichen Gegenstände in die Schule bringen. Auch
nicht um sich zu verteidigen.
www.sois-prudent.ch/armes
Gesetzliche Bestimmungen
· Messer, «Spyderco», die sich mit
einer Hand öffnen lassen, ButterflyMesser (sobald sie offen länger
als 12 cm sind und die Klinge über
5 cm lang ist).
·Geräte, mit denen jemand verletzt werden kann (amerikanischer
Schlagring, Schlagstock, Nonchaku Kampfkunstwaffe etc.)
· Soft-Air-Waffen die richtigen Waffen ähneln (Waffengesetz).
D e r g ewo l l te G e b r a u c h vo n
irgendwelchen Gegenständen, um
jemanden zu verletzen (Baseballschläger, Cutter, Flasche etc.) ist
gesetzlich verboten.
VERGEHEN
UND GEWALT
Wenn ein Minderjähriger Opfer
von Gewalttaten, Erpressung,
sexueller Belästigungen oder
Übergriffen wird, dann muss er
unbedingt mit seinen Eltern oder
mit einem anderen Erwachsenen
sprechen und er muss unbedingt
ernst genommen werden. Solche
Belästigungen müssen der Polizei
gemeldet werden (Tel. 117). Die
Konsequenzen von solchen Vergehen können folgenreich sein: eine
gesetzliche Strafe oder eine erzieherische Massnahme (durch das
Jugendgericht), eine administrative
Strafe (durch die Schule oder das
Jugendamt) oder eine Geldstrafe.
www.sois-prudent.ch/violence
Ein Kind, Jugendlicher oder Erwachsener riskiert eine richterliche Strafe, wenn er eine der folgenden Gesetzesverstösse begeht:
· Beschädigung von Privateigentum, Vandalismus, Tags, etc;
· Schwarzfahren mit öffentlichen Transportmitteln etc.;
·Diebstahl (in Gruppen und/oder mit Gewalt ausgeübter
Diebstahl, etc.);
·Sexuelle Belästigung, Schlägereien, rassistische oder
homophobe Beschimpfungen, Drohungen, Erpressung,
sexuelle Übergriffe etc.
ELTERN | ÖFFENTLICHE STELLEN | SCHULE
Beleidigungen und Drohungen per sms,
Blog, Chat und Soziale Netzwerke wie
Facebook sind sträflich.
ÖFFENTLICHES
LEBEN
Für Minderjährige gelten im
öffentlichen Raum die gleichen
Regeln, wie für Erwachsene.
Im öffentlichen Leben gelten
die Verordnungen der Gemeindepolizei: es ist verboten, die
öffentliche Ruhe zu stören,
vor allem durch Schlägereien.
Zudem ist es verboten auf
öffentlichen Plätzen zu urinieren, gefährliche Spiele zu spielen, Papier, Abfall und andere
Gegenstände liegen zu lassen.
www.sois-prudent.ch/voiepublique
Es wird empfohlen eine Identitätskarte auf sich
zu tragen. Die Beschädigung von öffentlichem
sowie privatem Besitz können gerichtliche
Strafen auf sich ziehen. Dies kann dazu führen,
dass die Familie mit einer erheblichen Geldstrafe für die Tat aufkommen muss.
Das Gesetz verbietet es Drogen anzupflanzen, zu verkaufen und zu kaufen. Dies betrifft
Cannabis hergestellte Produkte, Kokain und
verwandte Stoffe, Opiate, Amphetamine, Halluzinationen auslösende Substanzen wie LSD,
bestimmte Medikamente,...
www.sois-prudent.ch/drogue
DROGUEN
Drogen sind gefährlich für die
Gesundheit. Die Anziehungskraft von Substanzen kann
schon früh beginnen. Deswegen ist es wichtig aufmerksam
zu sein, um Anzeichen früh
zu erkennen (Demotiviertheit,
unentschuldigte Abwesenheit
in der Schule etc.).
BILDSCHIRME UND
VIRTUELLE
WELTEN
INTERNET / CHATS / BLOGS / SOZIALE NETZWERKE /
SMS / MMS / FOTOS / MOBILTELEFONE / VIDEOSPIELE
Eltern:
· Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber wie oft es im Internet ist und welche Seiten
es besucht.
· Ermutigen Sie Ihr Kind dazu Ihnen mitzuteilen, wenn es etwas gibt, das es stört
oder schockiert.
· Erklären Sie ihm, was aus Ihrer Sicht inakzeptabel ist, womit Sie nicht einverstanden
sind.
· Unterstützen Sie es dabei einen kritischen Geist zu entwickeln und helfen Sie ihm
dabei sich bewusst zu werden, dass nicht alles was man im Internet findet, wahr ist.
· Informieren Sie Ihr Kind über die Risiken, die mit der Verbreitung von persönlichen
Angaben (Name, Adresse,...) verbunden sind. Sensibilisieren Sie ihr Kind für die Risiken, die, mit der Verbreitung von persönlichen Bildern, wie Fotos, verbundenen sind.
· Lassen Sie ein Kind nicht alleine vor dem Bildschirm.
· Richten Sie den Computer in einem Raum ein, den Sie gemeinsam nutzen.
· Nehmen Sie sich dafür Zeit, um zu erfahren, wie ihr Kind Internet benutzt.
Schliessen Sie gemeinsam einen Vertrag ab, an den sich die Familie halten wird
und der ­Grenzen festlegt: wie lange und wann Internet gebraucht werden kann,
verbotene Seiten,...
www.sois-prudent.ch/mondenumerique
Vorsicht:
DAS GESPRÄCH ZU SUCHEN
IST ABSOLUT NOTWENDIG
Ein Kind, das grösser wird, erhält mehr Freiheiten,
die neu sind. Dadurch macht es neue Erfahrungen.
Um ihm dabei zu helfen erwachsen zu werden, und
mit seiner Autonomie umgehen zu können, wie auch
um Eltern bei der Erziehung zu unterstützen, wurden Gesetze erstellt. Sie sollen zur Orientierung dienen und hier finden Sie eine Auswahl davon. Es ist
wichtig, dass Kinder und Jugendliche die geltenden
Gesetzgebungen kennen. Und es ist unabdingbar,
dass Erwachsene glaubwürdig sind und zusammen
mit Einrichtungen wie Schulen koordiniert handeln.
Deshalb bilden die Regierungsvertretung (Statthalter), die Polizei, Schulen, Gemeinden und andere
Partner in jedem Bezirk einen regionalen Präventions- und Sicherheitsrat (CRPS). Dieser ist dem
Statthalter unterstellt und verfolgt das Ziel, Eltern
noch besser zu informieren. Sie laden diese dazu
ein, vorausschauend zu handeln, sich zu informieren und nicht zu zögern, um Hilfe zu bitten, wenn es
nötig ist.
www.sois-prudent.ch
· Nie in einem Chat oder per Mail seinen Namen, seine Adresse oder Telefonnummer
(weder Handy noch Festnetz) angeben. Auch nicht ein Passwort des Computers;
· Nicht mit Unbekannten chatten;
· Nicht vergessen, dass soziale Netzwerke öffentlich sind.
Diese Broschüre wurde von einer Arbeitsgruppe des CRPS ausgearbeitet und basiert auf eines lausanner Papiers | 2015
BLEIB COOL, *
SEI VORSICHTIG
synergies.ch
Das Zivilgesetz erlaubt es Untersuchungen anzustellen, wenn von jemandem
Fotografien veröffentlicht werden ohne
dessen Einverständnis.
Fragen und Antworten
sowie aktuelle Informationen
auf unserer Homepage
* www.sois-prudent.ch