Wirtschaftszeitung für Marketing & Sales
medianet.at
17. Jahrgang
No. 2066
Euro 4,–
Freitag,
10. Februar 2017
Glücksjäger Expertentag
an der WU zum Thema
Customer Experience 24
Plastikplanet Der LEH setzt jetzt
verstärkt auf umweltfreundliche
Alternativen zum ­Plastiksackerl 54
Troublemaker Jetzt liegt auch noch
die Pharmaindustrie im Clinch mit
dem neuen US-Präsidenten 84
© Puls 4/Bernhard Eder
Österreichische Post AG,TZ 02Z030468 T ••• „medianet“ Verlag AG, Brehmstraße 10/4, 1110 Wien ••• Retouren an Postfach 100, 1350 Wien
© Claudia Pischler
Auch die Behörde sagt
Ja zum Verkauf von ATV
Markus Breitenecker muss diverse Auflagen in redaktioneller
Hinsicht beachten, bei der Werbung gibt es de facto keine. 7
Deutsche welle
„Gegengewicht zu
Propaganda“
BERLIN. Die CDU will den Auslandssender Deutsche Welle zu
einem „Gegengewicht zu Desinformation und Propaganda“
aus dem Ausland ausbauen.
Daher sei der Sender mit mehr
Geld auszustatten. (red)
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medianet.at
Freitag, 10. Februar 2017 editorial / inhalt 3
Du sollst
nicht agitieren
„Eine Zielgruppe
50plus gibt es nicht.
Sie ist eine d
­ umme
Erfindung der
­Werbeszene.“
Zitat der Woche
Bestsellerautorin
Anne M. Schüller
(heute auf Seite 16)
Impressum
Medieninhaber:
„medianet“ Verlag AG
1110 Wien, Brehmstraße 10/4. OG
http://www.medianet.at
Gründungsherausgeber: Chris Radda
Herausgeber: Germanos Athanasiadis,
Mag. Oliver Jonke
Vorstand: Markus Bauer
Verlagsleiter: Bernhard Gily
Chefredaktion/Leitung Redaktionsteam:
Mag. Sabine Bretschneider (sb – DW 2173;
[email protected]),
Stv.: Dinko Fejzuli (fej – DW 2175;
[email protected])
Kontakt:
Tel.: +43-1/919 20-0
[email protected] | Fax: +43-1/298 20 2231
Fotoredaktion: [email protected]
Redaktion:
Christian Novacek (stv. Chefredakteur, nov –
DW 2161), Paul Christian Jezek (pj), Reinhard
Krémer (rk), Daniela Prugger (dp – DW 2228),
Martin Rümmele (rm), Gianna Schöneich (gs –
DW 2163), Ornella Wächter (ow – 2174), Jürgen
Zacharias (jz)
Zuschriften an die Redaktion:
[email protected]
Lektorat: Mag. ­Christoph Strolz Grafisches
­Konzept: Verena Govoni Grafik/Pro­duktion:
­Raimund Appl, Peter Farkas Litho­grafie: Beate
­Schmid Anzeigen­produktion: ­Aleksandar
­Milenkovic Druck: Herold Druck und Verlag
AG, 1030 Wien Vertrieb: Post.at Erscheinungs­
weise: wöchentlich (Fr) E
­ rscheinungsort: Wien
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& 10% MwSt.) ­Auslands-Abo: 229,– € (Jahr).
Bezugsab­meldung nur zum Ende des vereinbarten Belieferungs­zeitraums bei 6-wöchiger
Kündi­gungsfrist; es gelten unsere Allgemeinen
Geschäftsbedingungen; Ge­richts­stand ist
Wien. Gastbeiträge müssen sich nicht mit der
Meinung der Redaktion decken.
Offenlegung gem. § 25 MedienG:
http://medianet.at/page/offenlegung/
Abo, Zustellungs- und
Adressänderungswünsche:
[email protected]
oder Tel. 01/919 20-2100
Wenn man sich aus lautersten Motiven heraus
im Netz des Meinungsjournalismus verstrickt.
Leitartikel
••• Von Sabine Bretschneider
DON’T BE EVIL. Eine kluge Medienkolumne im
„WDR 5 Politikum“ setzt sich mit dem Thema
„Medien als Aktivisten“ auseinander: Vera Linß
befürchtet darin, dass die journalistische Fairness „von Agitation abgelöst werden könnte“.
Anlassfall ist die Allianz seriöser Medien im
Kampf gegen die drohende globale „Ver-Trumpung“. Seit die Europäische Union durch die
Willenskundgebung der Briten in ihren Grundfesten erschüttert wurde, seit in der Türkei im
Zeitraffer eine lupenreine Diktatur entsteht, seit
Russland wieder territoriale Ambitionen hegt,
verfestigt sich in den Redaktionen der Gedanke,
aufstehen zu müssen gegen die drohende Gefahren für die moderne liberale Gesellschaft. Das
ist ehrenhaft. Allerdings begibt man sich damit
– danke, Frau Linß – tatsächlich auf dünnes Eis.
Zuletzt war dieses Phänomen anlässlich der
Flüchtlingskrise spürbar: Jene, die objektiv
Bericht erstatten sollten, begannen selbst Meinung zu machen – aus lauteren Gründen, aber
mit unlauteren Mitteln. Es sei problematisch,
„wenn der Wille zum Guten die professionelle
Distanz, die Moral die Recherche und die Meinung die Analyse ersetzt“, merkte der Philosoph
Konrad Paul Liessmann dazu an.
Außerdem lässt sich damit selten ein Gesinnungswandel bei jenen herbeiführen, die
man eigentlich missionieren möchte. Denn die
riechen – auch wenn sie tief drin in ihrer Echokammer sitzen – die Moral von der Geschicht.
Und, wie eine aktuelle Umfrage in den USA belegt: 50 Prozent der Amerikaner finden ohnehin
super, was der Neue macht. Das sind weitestgehend jene, die ihn ja auch gewählt haben.
Sinnhaft wäre, die Debattenkultur in den
Medien neu anzufachen – im Sinne dessen,
dass auch all jene zu Wort kommen, die sich
mit augenscheinlich absurdem Gedankengut
tragen, um sie unaufgeregt mit Fakten und Hintergründen zu konfrontieren. Dass dies auch in
der heimischen Politberichterstattung so nicht
funktioniert, kann man daran ersehen, dass die
ständige Frage nach Neuwahlen inzwischen
jegliche Sachdiskussion überlagert.
Inhalt
COVERSTORY
SPECIAL RADIOTEST 2016
FINANCENET & REAL:ESTATE
„Go“ für den ATV-Verkauf .......... 7
Wettbewerbsbehörde stimmt
unter Auflagen zu
Die „Wechselhörerin“ .............. 30
Monika Eigensperger führt jetzt
die gesamte ORF-Radioflotte
Wider den Herdentrieb ............ 72
Hintergründe und Nutzen
des „Contrarian Investing“
MARKETING & MEDIA
Privater Reichweitenkönig ...... 36
KroneHit bleibt auf Platz 1
Smarte Häuser .......................... 78
Gebäude warnen vor Fehlern
SPECIAL LIVEMARKETING
HEALTH ECONOMY
Kein Marketing ohne Event ..... 40
Christoph Brenner, Marketing
Natives, über neue Tools
Im Clinch mit Trump ................. 84
Der Pharmabranche neue Regeln
It’s a Video Life ........................... 4
APA-Chef Clemens Pig über die
neue Austria Video Plattform
Werbespektakel Super Bowl.... 10
Wie Kreative mit der neuen
politischen Lage umgehen
Die Seniorenfalle ...................... 16
Die Zielgruppe 50 plus ist eine
Erfindung der Werbeszene
Hauptsache, es wird gestaunt 44
Opus Marketing setzt Akzente
Geld für MedAustron ............... 88
Kampf um die Kassenerstattung
AUTOMOTIVE BUSINESS
RETAIL
Jagd nach Glücksgefühlen ..... 22
WU-Expertentag zum Thema
Customer Experience
Plastic Planet ............................ 54
LEH setzt nun verstärkt auf
umweltfreundlichere Alternativen
ORF-HbbTV wird ORF-Smart . 24
Neuer Name, mehr Inhalt
Weniger ist mehr ...................... 58
Weniger Zucker in Spar-Marken
ZKW feiert ein Spitzenjahr ....... 92
Neues Umsatzhoch beim
nö. Automobilzulieferer
Sternenflotte im Hoch .............. 93
47. Rekordmonat in Folge
für die Marke Mercedes
4 coverstory
Freitag, 10. Februar 2017
medianet.at
Die Bedingungen
sind für alle die selben
APA-Geschäftsführer Clemens Pig im medianet-Interview über die neue
Austria Video Plattform, ihre Vorteile und ihr weiteres Potenzial.
© APA
••• Von Dinko Fejzuli
medianet.at
Freitag, 10. Februar 2017 V
coverstory 5
mit dem Ziel der kommerziellen
Weiterverwertung ihrer redaktionellen Newsvideos.
Andererseits Inhaber von Internetplattformen, d.h. News­
sites, die ihren Usern und der
Werbewirtschaft ausreichend
Onlinevideocontent zur Verfügung stellen.
Und darüber hinaus ist die
Hauptzielgruppe natürlich der
Medienkonsument. Die Inhalte
der Austria Video Plattform kommen dem wachsenden Bedarf an
Onlinevideocontent nach.
medianet: Für jene, die nicht
wissen, was die Austria Video
Plattform ist – was kann die
Austria Video Plattform aus
­Ihrer Sicht, was nicht diverse
andere Content-Dienstleister
ebenfalls können?
Clemens Pig: Die Austria Video
Plattform ist eine neutrale Austauschplattform für Videocontent von Medienunternehmen
mit klassisch-redaktionellem
Kerngeschäft in Österreich. D.h.
Premium Content für Premium
Sites. Dies stellt auch bereits das
klare Unterscheidungsmerkmal
zu anderen Content-Dienstleistern dar. Es gibt derzeit kein
vergleichbares Angebot von redaktionellem österreichischen
Qualitäts-Videocontent in diesem Umfang – weder für Werbetreibende, noch für Newssites
oder Contentprovider. Hervorzuheben ist auch der hohe Convenience-Faktor (Embed Code) bei
der Integration der Videos in die
Plattformen.
Für die österreichische Medienbranche stellt die Austria
Video Plattform zudem einen
wichtigen Schulterschluss dar,
sich gegenüber den großen Internetgiganten durchzusetzen
und Werbeerlöse abzusichern.
medianet: Welche Aufgabe
kommt bei der Austria Video
Plattform der APA zu?
medianet: Wer ist vor allem die
Zielgruppe für den Service der
Austria Video Plattform?
Pig: Einerseits Anbieter von Videos, d.h. Medienunternehmen,
medianet: Derzeit sind Portale
von elf Verlagshäusern OnlinePartner, und mit dem ORF bzw.
autotouring.at gibt es auch
zwei Video-Provider. Welche
­Voraussetzungen müssen Content-Provider erfüllen, um sich
zu beteiligen?
Pig: Es muss sich um Medien­
unternehmen mit klassisch-­
redaktionellem Kerngeschäft
handeln, das heißt die Inhalte
müssen von Journalistinnen
und Journalisten erstellt werden.
Die Inhalte unterliegen folgenden Kriterien: diese müssen
untergliedert sein in thematisch
einzeln abrufbare Videos (Clips),
© APA
or gut vier Wochen
ging die Austria Video Plattform (AVP) in
Vollbetrieb. Erstmals
in Österreich wird
professioneller Video-Nachrichtencontent heimischer Produzenten den Internet-Nutzern
auf österreichischen OnlinePortalen in hochwertiger redaktioneller Qualität angeboten.
medianet sprach mit APA-Geschäftsführer Clemens Pig, dessen Unternehmen hier als Austauschplattform fungiert
Videocontent is King Die neue Austria Video Plattform soll „Premium
Content für Premium Sites“ zur Verfügung stellen, so Clemens Pig.
Pig: Die APA dient hier als neutraler Betreiber hinsichtlich
Technik, Betrieb und Wartung.
Darüber hinaus managen wir die
Vermarktung – sowohl im Sinne
der Gewinnung von Plattformteilnehmern als auch in weiterer Folge die Vermarktung der
Inhalte für die Werbewirtschaft.
Dies wird über eine Real-timebidding-Plattform abgewickelt.
Als übergeordnetes Ziel reiht
sich die Austria Video Plattform
als weiteres innovatives Projekt
in die Paid-Content-Strategie der
APA für die Medienhäuser ein.
er Content-Provider muss
d
sämtliche Rechte zur Weitergabe auf der Plattform geklärt
haben, und die Inhalte haben
professionellen journalistischen
Standards und journalistischethischen Grundregeln zu entsprechen.
medianet: Im Vorfeld gab es
Kritik vor allem seitens der Privatsender, die Rahmenbedingungen seien speziell auf den
ORF zugeschnitten – auch etwa
bei der zu liefernden Anzahl an
Beiträgen, der kritischen Anzahl
an Videos; diese könne nur vom
ORF geliefert werden, lautet die
Kritik.
Pig: Die Plattform steht allen
Marktteilnehmern zu völlig
gleichen Bedingungen offen;
das Projekt wurde auch durch
die Bundeswettbewerbsbehörde geprüft und positiv bewertet.
Wir führen mit allen journalistisch produzierenden Medienhäusern Gespräche, u.a. mit den
großen Privaten, den Regional
TV-Sendern und weiteren Videoprovidern.
medianet: Regionale TV-Stationen werden kaum in der Lage
sein, 50 Videos pro Tag zu produzieren; selbst Sender wie ATV
sehen sich dazu nicht in der
Lage …
Pig: Die Mindestmenge von 50 Videos pro Tag bezieht sich lediglich auf die Bonifikation, welche
erst ab dieser Menge zum Tragen
kommt. Selbstverständlich kann
jedes Medienhaus seinen Content in unbestimmtem Umfang
und zu jeder Zeit in die Austria
Video Plattform einspielen – und
auch ab dem ersten Video von
der Erlösteilung profitieren.
medianet: Schließt das kleinere
Contentlieferanten von vornherein aus, die aber durchaus interessante Inhalte anzubieten
hätten?
Pig: Die Bonifikation zielt nicht
auf die Vermarktung der VideoBeiträge ab, sondern auf die
Menge des eingespielten Contents. Die 50 Videos pro Tag
sind eine Mindestmenge, um als
Contentlieferant diese Bonifikation zu erhalten. Die Bonifikationspartner partizipieren an den
Werbeerlösen erst dann, wenn
diese die Bonifikationssumme
überschritten haben – alle anderen ab dem ersten ein- bzw.
ausgespielten Video. Das Bonifikationsmodell ist ein zentraler Punkt, um insbesondere in
der Startphase, eine ‚kritische
Menge‘ an Videos zur Verfügung
6 coverstory
medianet.at
© APA-Fotoservice/Daniel Hinterramskogler
Freitag, 10. Februar 2017
Tatsache sei, dass Online-Videos derzeit boomen und von den Usern, respektive Medienkonsumenten, stark nachgefragt werden, sagt APA-Geschäftsführer Pig.
stellen zu können. Es ist daher
auch auf zwei Jahre befristet.
medianet: In Österreich gibt es
mit R9 einen Verbund der regionalen TV-Sender, die sich hier
zusammengeschlossen haben.
Wäre das eine Möglichkeit, hier
auf die geforderte Menge zu
kommen?
Pig: Wir sprechen nicht nur mit
einzelnen Regional-TV-Sendern,
sondern auch mit der R9. Diese
Gespräche sind im Laufen.
medianet: Könnte es also sein,
dass in Zukunft diese Mindestgrenze aufgeweicht wird?
Pig: Die derzeitige Bonifikationsregelung ist – im Einklang
mit der BWB – zunächst einmal
auf zwei Jahre befristet. Es ist
aus heutiger Projekt-Sicht offen,
ob und wie die Regelung danach
fortgeführt wird. Sie dient ja in
erster Linie dazu, in der Startphase ausreichend Videocontent
zur Verfügung zu haben.
medianet: Als erstmals von der
Austria Video Plattform die
Rede war, winkte etwa die Styria zunächst ab. Womit konnte man diese überzeugen, hier
doch mitzumachen?
Pig: Wir haben mit der Styria
wie auch mit allen anderen Medien Gespräche geführt. Letztlich konnten hier sicher die
Vorteile einer Teilnahme an der
Austria Video Plattform überzeugen – nicht zuletzt, weil diese
als offene Plattform konzipiert
ist, die allen Marktteilnehmern
offen steht.
medianet: Wie sieht es bei den
Themen des Video-Contents
aus? Werden sich die teilnehmenden Portale auch speziellen Content bzw. Themen wünschen können?
Die Mindestmenge
von 50 Videos pro
Tag bezieht sich
lediglich auf die
­Bonifikation, welche
erst ab dieser Menge
zum Tragen kommt.
Pig: Die Austria Video Plattform
strebt eine möglichst breite und
vielfältige Abdeckung von Themenbereichen an. D.h. ein breites Themenspektrum, inhaltliche
Ausgewogenheit und über die
medienüblichen Ressorts hinweg. Das ist durch das derzeitige
Portfolio auch gegeben. Regionale und weitere Anbieter werden
die Palette künftig noch bunter
machen. In der derzeitigen Phase können sich Sublizenznehmer
im Regelbetrieb keine speziellen
Inhalte wünschen oder bestellen.
medianet: Welche Rolle spielt
das Thema ‚österreichischer
Content‘ in der Austria Video
Plattform?
Pig: Eine zentrale Rolle. Vor
allem für den Userbedarf an
regionalen News. Österreichspezifische Inhalte sind auf
den Portalen naturgemäß sehr
gefragt. Die Austria Video Plattform bietet diesen Video-Content in einem großen Umfang.
medianet: Generell gefragt: Welchen Mehrwert hat es aus Ihrer
Sicht für die User, sich als Medium bzw. Portal an der Austria
Video Plattform zu beteiligen?
Pig: Die User der Portale profitieren bei einer wachsenden Anzahl
von Themen vom multimedialen und damit bunteren und im
Wortsinn ‚bewegteren‘ Storytelling. Die Vorteile für die an der
Austria Video Plattform teilnehmenden Medien selbst liegen neben dem attraktiveren Angebot
für die Kunden natürlich auch in
zusätzlichen Werbeerlösen, die
aus der Vermarktung generiert
werden. Ein zentraler Aspekt ist
hier die Absicherung des Werbemarkts für österreichische Medienhäuser und die Behauptung
gegenüber den starken internationalen Konkurrenten.
Dafür ist es wichtig, ausreichend Online-Content, der ja
auch nutzerseitig immer gefragter ist, sowie geeignete Modelle
für dessen Verbreitung und Vermarktung – zu fairen Bedingungen – zur Verfügung zu stellen.
Das sind Kriterien, die die Aus­
tria Videoplattform erfüllt.
medianet: Die Bedeutung von
Video-Content steigt auch in
den klassischen ­Social MediaKanälen wie Facebook – und
zwar zum Nachteil von textbasierten Inhalten. Wie beurteilen
Sie diese Entwicklung?
Pig: Tatsache ist, dass OnlineVideos derzeit boomen und von
den Usern, resp. Medienkonsumenten, stark nachgefragt
werden. Die technologischen
Möglichkeiten machen es auch
zunehmend leicht, diese Nachfrage zu bedienen.
Mit diesen Entwicklungen
entstehen natürlich auch neue
Möglichkeiten für die Nachrichtengestaltung. Das Video wird
die Textnachricht nicht ersetzen.
Manche Meldungen eignen sich
besser für Texte und andere eher
für Videos. Unsere Erfahrungen
zeigen, dass die Formate einander vielmehr sinnvoll unterstützen und Storys damit dramaturgisch bereichert werden können.
Guter, qualitativ hochwertiger
Journalismus schafft es, die jeweils geeigneten Formate für die
Komposition der Story richtig
einzusetzen.
Freitag, 10. Februar 2017 coverstory 7
© APA/Georg Hochmuth
medianet.at
ATV: Behörde
gibt grünes Licht
Sender behält eigene Redaktion, auch der Name muss
fünf Jahre bleiben. Bei Werbung de facto keine Auflagen.
Frage der Vermarktung
In puncto Werbevermarktung
sagt die Wettbewerbsbehörde
nur einen einzigen Satz: „ATV
kann weiterhin eigenständig gebucht werden.“ Sprich Auflagen
scheint es hier nicht zu geben.
Dies, obwohl die ProSiebenSat.1Puls 4-Gruppe auf dem Werbemarkt mit einem Marktanteil
von über 36% nach dem Kartellgesetz schon jetzt marktbeherrschend ist.
Vor allem gegen diesen Teil der
Vorgaben zeichnen sich schon
jetzt heftige Reaktionen anderer
Medienmarktteilnehmer ab.
Eine Möglichkeit, die Meinungs- und Medienvielfalt zu gewährleisten und Wettbewerbs­
probleme zu lösen, sei die
Vereinbarung von Auflagen.
Im Hinblick „auf die sich laufend verschlechternde finanzielle Situation“ und den „stark zurückgehenden Marktanteil“ von
ATV sei zu befürchten, dass der
Sender „ohne zeitnahe Übernahme“ durch die ProSiebenSat.1Puls 4-Gruppe „aus dem Markt
ausscheiden würde“, wird in den
Verpflichtungszusagen betont.
In Sachen Medienvielfalt
wird unterstrichen, dass ATV
eine „unverwechselbare Programmfarbe erreicht“ habe. Der
Programmplatz soll ebenso wie
der Sendername beibehalten
werden (vor- und nachgestellte Ergänzungen sind möglich),
außerdem gibt es eine Standort­
garantie für Österreich. „
ATV wird als eigenständiger,
österreichischer Sender fortgeführt“, also auch mit einem
eigenständigen Geschäftsführer für den Programmbereich,
eigenem Chefredakteur, Budget
und Personal und einer eigen-
ständigen Programmierung.
„Die redaktionelle Freiheit und
Unabhängigkeit der Redaktion
von ATV bestehen fort“, heißt es
in den nunmehrigen Auflagen;
das geltende Redaktionsstatut
bleibt.
Gleiche Material-Quellen
Über die Programmgestaltung
im Bereich „Nachrichten und
Information“ entscheide ATV
eigenständig – wobei das „Rohmaterial für Nachrichtensen-
© North
WIEN. Auf gut vier Seiten führt
die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) aus, unter welchen
Bedingungen ATV durch die
ProSiebenSat.1-Puls 4-Gruppe
übernommen werden darf.
Die meisten betreffen redaktionelle Fragen.
dungen“ sehr wohl aus den gleichen Quellen kommen könne.
Auch die „rein technische Abwicklung“ könne „synergetisch“
bewerkstelligt werden.
Es soll kein Durchschalten der
Puls 4-News statt „ATV Aktuell“
geben – die Nachrichtensendung
werde fortgeführt, in welchem
Ausmaß, ist vertraulich. Ebenfalls in den Auflagen enthalten
sind „anlassbezogene Ausstrahlung eines politischen Informationsformats“ und „eigens moderierte Nachrichtenbeiträge“.
Und ATV II?
Und das Programm abseits der
News? Hier seien keine wesentlichen Programmänderungen
geplant, österreichspezifische
Eigenproduktionen wie „Bauer
sucht Frau“ sollen fortgeführt,
weniger erfolgreiche Formate
ersetzt werden.
Es soll auch zwei „österreichspezifische Hauptabende“ geben. Eigenproduktionen sollen
weiterhin von ATV produziert
oder in Auftrag gegeben werden, und die Erstausstrahlung
auf ATV stattfinden.
Aber: Um zu vermeiden, dass
ATV und Puls 4 gleichzeitig ähnliche Programme spielen, dürfen
die Geschäftsführer und Chefredakteure der Sender die Programmgestaltung besprechen.
Die Auflagen beziehen sich
nicht auf ATV II; für den ATVAbleger gibt es auch keine Bestandsgarantien. (APA/fej)
Kritik
Auch Eva
Dichand zeigte
zuletzt Interesse
an ATV und
meinte ob der
­Einigung, dass
es „schade für
den österreichischen Privatsendermarkt“ sei,
denn es gebe
„somit einen Teilnehmer weniger“.
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medianet.at
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17. Jahrgang
No. 2065
Euro 4,–
Freitag,
3. Februar 2017
Welch eine Ehrung Der
Filmpreis wurde im
Rathaus verliehen 19
Das war das Handelsjahr Das höchste
Umsatzplus erzielte der Handel
mit Schuhen und Lederwaren 38
Da steppt der Bär Die Rallye an der
russischen Börse ist noch längst
nicht vorbei, meinen Experten 56
© APA/Georg Hochmuth
covEr
81
medianet.at
David Hasselhoff
Der US-Schauspieler David
Hasselhoff ist Markenbotschafter
des Online-Skiverleihs Alpinresorts. Ab sofort wird unter
Erich Foglar
•
Wenig Konkretes findet sich im Programm für Österreich
zum Schlüsselfaktor Bildung. IV & WKO freut’s dennoch.
www.intertechno.at
© APA/Herbert P. Oczeret
© Panthermedia.net/Sergeysan1
Grafik der Woche
Zahlen, Daten und Fakten zu
Österreichs Automarkt 85
76
gestalten und verändern
Auch über SMS, WLAN oder
Bluetooth schaltbar.
© AFP/Nicholas Kamm
mit dem Hollywoodstar.
Pilz GmbH
[email protected]
Alu Menziken baut
in Rumänien
Mondelez International Suchards dunkle
Schokoladenseite ist nachhaltig. 46
SATU MARE. Auf 20.000 m²
entsteht ein Werk mit zwei Extrusionspressen und einer Alu79 Die Fertigstelminiumgießerei.
lung ist für Ende 2018 geplant,
in der ersten Phase werden 250
Arbeitsplätze geschaffen. (pj)
Personaler-Trends Teamarbeit,
Mitarbeiterbindung, Feedback. 76
Die russische Börse zählte im Vorjahr zu den besten der
Welt. Die Rallye ist noch nicht vorbei, meinen Experten. 56
Georg-Dieter
Fischer
Kv-Abschluss/Papierbranche
Am 31.1.2017 haben sich der
Fachverband Propak (Bild:
Obmann G. D. Fischer) und die
Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus,
Papier auf eine Anhebung der
Mindestlöhne und -gehälter um
1,55% geeinigt. Die Ist-Löhne
und Gehälter werden um 1,4%
angehoben. (red)
WIEN. Der börsenotierte
oberösterreichische Autozulieferer Polytec hat im
vergangenen Jahr seinen
Betriebsgewinn (EBIT) nach
vorläufigen Zahlen um rund
40% auf 52 Mio. € gesteigert.
Der Umsatz verbesserte
sich um vier Prozent auf
650 Mio. €. Es handle sich
um das beste Betriebsergebnis in der 30-jährigen
Unternehmensgeschichte,
teilte Polytec mit. Das vorläufige EBITDA (Ergebnis
vor Zinsen, Steuern und
cRIF-Survey 2015 weniger gegründet
Abschreibungen) beläuft
sich auf rund 80 Mio.
€. Das
2016;
es gab auch weniger Pleiten. 57
entspricht einer Steigerung
gegenüber dem Vorjahr um
rund 20 Mio. €. (APA)
Ungesunde
Entwicklungen
Krebsforschung bringt
enorme Fortschritte
Zielgerichtete Krebsmedikamente und Immuntherapien
revolutionieren die Chancen der Patienten. 64
97x78_Medianet_2016.indd
2
Die Zahl der Neuzulassungen
stieg 2016 um 6,8%,
bei
den Gebrauchten gab es einen Zuwachs von 3,1%. 84
als
Big Deals BA verkauft BAI und Ekazent an
Investorengruppe um Kollitsch & Krause. 61
© Johnson & Johnson
Megadeal Der Gesundheitskonzern Johnson
& Johnson kauft die Biotechfirma Actelion. 68
© Daimler
© BMW Group
Donald Trump
Eine Mehrheit der Mediziner in
den USA lehnt laut einer Umfrage
die vom neuen US-Präsidenten
Donald Trump angekündigte
Rücknahme der Gesundheitsreform „Obamacare“ ab.
Stattdessen plädieren die Ärzte
für Nachbesserungen. Trump
versuchte indes bei einem Treffen
mit der Pharmaindustrie, diese
zu Investitionen in den USA zu
motivieren. Die Rücknahme
der Reform wird aber auch die
Industrie Geld kosten.
25.08.16 16:56
Ungesunde Arbeitsplätze Die Sorge um
Jobverlust macht krank, sagt eine Studie. 66
Deutlich teurer Das neue Werk in Texas
kostet voestalpine 925 statt 550 Mio. €. 90
Van
der Bellen war bei
aws
Mittelstandsfonds
Der aws
Mittelstandsfonds
zeigt
Boehringer
Ingelheim
70
anhand eines erfolgreichen
Beispiels, wie eine Betriebsnachfolge funktionieren kann,
und lädt am Dienstag,
dem 21. Februar, zu einer
Veranstaltung am Unternehmenssitz. Vortragen wird
dort auch Karl Lankmayr,
Geschäftsführer des aws Mittelstandsfonds, zum Thema „MBO/
MBI – richtig finanziert!“ 57
© Boehringer Ingelheim/Rainer Mirau
© voestalpine
© Austrian Standards/Peter Tuma
Living Standards Award Wie Standards
weltweit neue Märkte eröffnen. 87
63
Karl
Lankmayr
Hoher
Besuch Alexander
Mehr Kontrolle Pharma­
branche rüstet sich gegen
Arzneimittelfälschungen 69
2016 bringt bestes
Betriebsergebnis
rot-weiß-roter automarkt
Und danach?
sollen besser
aufUnisder
Überholspur
auf den Jobmarkt vorbereiten.
78
Neue Zusammenarbeit
Ordensspitäler in Linz
kooperieren enger 66
Am Roten Platz steppt
jetzt wieder der Bär
© panthermedia.net/Jeanette Dietl
Wedl Das Tiroler Handelshaus legt
in der Gastro-Zustellung kräftig zu. 40
© Panthermedia.net/Pressmaster
© Mondelez International
© Handelshaus Wedl
78
Internet of Things, Schwarmintelligenz, Blockchain,
Interfaces & Co. führen zu neuen Geschäftsideen. 82
83
Wir leben
Immobilien.
cover
health
economy
Polytec-Zahlen
EXPANSIoN
Hightech-Innovationen
Weniger US-Flüge Amtseinführung Trumps
Mehr Russen Start in das Tourismusjahr
auch
die
„Kleinen“
lässt die für
Nachfrage
einbrechen.
Österreich–Russland 2017.
cover
www.ehl.at
New Player Start-up VIEngineers („Living Garden“)
lud zum Büro-Warming 62
WIEN.Industrie
Die für
Februareröffnete die Erste Bank
geht 16.
mit Schwung
ins Neue Jahr 58
erste Filialen in Wien 60
geplante
„Smart Party“ zur
Präsentation
der Programmmedianet.at
Freitag, 3. Februar 2017
highlights wurde von ATV
am Donnerstag abgesagt. Die
Gründe dafür wurden nicht
genannt. (red)
© DriveNow
72
www. pilz.at
Rückspiegel Vor 90 Jahren
Die Auszeichnung
für höchste Qualität.
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Elektroinstallationen
schnell - flexibel - sauber
unkompliziert - preisgünstig
Das Ergebnis der Handelsbilanz ist laut WKO „annehmbar“,
das Umsatzplus liegt nominell bei 0,9 Prozent. 38
Kommentar/50plus-regelung
Die Regierung will den Kündigungsschutz für Menschen
über 50 lockern. Das gelte nur
für Personen, die neu eingestellt
werden, betont ÖGB-Chef Erich
Starkes Plus
zeigt
Foglar.DriveNow
Für bestehende
Dienstverhältnisse
in dieser Alterssich mit dem
vergangenen
gruppezufrieden
bleibe der Schutz
Geschäftsjahr
87 ohne
Veränderungen aufrecht. (APA)
© L. Schedl
© Sage Group
4
automotive
dem Claim
„Summer Sucks!“
Top-Trend „2017
müssen
eine crossmediale Kampagne
sich alle Betriebe
als Technoeuropaweit gestartet. Herzstück
logiefirmender
verstehen“
Kampagne 84
ist ein Werbespot
© Panthermedia.net/Manuel Lesch
parente Photovoltaik 92
© dpa/Peter Kneffel
Monokristallines Siliziumwww.editel.at
Neue Lösung für semitrans-
© GEPA pictures/Harald Steiner
© Michael Page
„Digitale
Bildung“
(v.l.) Bildungsministerin Sonja
Hammerschmid
und Kanzler
Christian Kern
Freitag, 27.vergangene
Jänner 2017
Woche beim
Besuch einer
HAK in WienSimmering.
Biathlon-WM: „Image als
business
Sportregion ausbauen“
medianet sprach anlässlich des Sport-Großevents mit
Wir das Thema
Braucht
automatisieren.
Bettina Geisl, Obfrau des Tourismusverband PillerseeTal.
LEH und DFH retten
Sicher.einen Plan B?
Bildung
Handelsbilanz 2016
Energieeffizienz Wie sich
die Industrie der Pariser
Klimaziele annimmt 91
Traumstart Österreichische
Keine Panik Arbeitsplätze?
Die Österreicher sind
Job-Optimisten 74
55
EHL gewinnt
7. Immy
© aws/Foto Wilke
industrial
technology
Zurück zum Start Welche
Kompetenzen sind in der
Wirtschaft gefragt? 80
„Heartbeat for the World“: Die Kampagne für „Special
Leihski-läuft auf allen Kanälen auf Hochtouren.
Olympics 2017“
Botschafter
© APA/Roland Schlager
© APA/Herbert Pfarrhofer
© www.rolart-images.com
EIN KLICK ZUR
RECHNUNG!
financenet
© Verkehrsbüro Group
Trübe Glaskugeln Die
„Denkfabriken“ sind
weltweit in der Krise 74
coveR
Freitag, 3. Februar 2017
ATV sagt die
& real:estate
„Smart Party“ ab
© AFP
Freitag, 3. Februar 2017
Coca-Cola sponsert die
Winterspiele der Herzen
medianet.at
ProgrammHigHligHts
© beyer.co.at
medianet.at
71
© Christophe Meneboeuf/www.pixinn.net/CC BY-SA 3.0
© McCain
cover
careernetwork
Feine Bilanz Zuwächse für
die Austria Trend Hotels
der Verkehrsbüro Group 78
will haben Endlich sind
die Pommes da, wo wir sie
wollen: in der Mikrowelle 48
75
Freitag, 3. Februar 2017
© APA/Hans Klaus
Begehrte City Wien mit
neuem Bestwert bei den
Nächtigungen 82
Brot & Kuchen Ankerbrot
beteiligt sich an Linauer &
Wagner 43
medianet.at
37
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Edle Weltreise HL Travel
startet einen (buchbaren)
Weltrekordversuch 80
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Muh mit Bravour Die Spar
Graz rettet das Murbodner
Rind 42
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Freitag, 27. Jänner 2017
Freitag, 3. Februar 2017
© APA/Herbert Pfarrhofer
medianet.at
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Kosten senken BMW plant Intensivierung
der Einkaufs-Kooperation mit Daimler. 86
Deutliche Zuwächse car2go steigerte die
Zahl seiner Kunden 2016 weltweit um 43%.
Das neue B2B Business Network!
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medianet.at
Freitag, 10. Februar 2017 cover 9
marketing & media
Elend Der Kollektivvertrag,
die Wiener Fachgruppe
­Werbung und die GPA-djp 18
Flughafenzug Über Werbehighlights im und um den
City Airport Train 20
Klimaneutral Public Affairs:
Karin Keglevich-Lauringer
ist umweltbewusst 27
© Puls 4
© Richard Tanzer
© AFP/Timothy A. Clary
Alexandra
­Wachter
Sieg für die Patrioten
und leiser Widerstand
Puls 4
Am Montag, den 13. Februar,
begrüßt Puls 4 News-Moderatorin
Alexandra Wachter erstmals
die Österreicher aus dem Puls 4
News-Studio im Rahmen des
Frühstücksmagazins „Café Puls“.
Zudem wird sie auch das Puls 4
News-Team der ProSieben
­Austria und Sat.1 Österreich
News erweitern.
© Erste Bank
© Panthermedia.netRoboriginal
Die Super Bowl-Werbespots sind legendär – originell und
superteuer; einige Spots sandten politische Botschaften. 10
Investition Rund 10 Mio. Euro für die
­Kampagne #glaubandich der Erste Bank.
14
Zielgruppe 50+ Über die Seniorenfalle
und eine nötige richtige Ansprache. 16
10 Marketing & Media
Freitag, 10. Februar 2017
medianet.at
Sport, Commercials
und Gesellschaftskritik
Super Bowl 2017: Die höchsten Quoten, die teuersten Werbespots
– und eine riesige Plattform für politische Botschaften.
America the
Beautiful
Coca-Cola zeigt
Menschen aus
unterschiedlichsten Kulturen.
Chesky kündigte wenige Sekunden nach Ausstrahlung des Werbefilms beim Kurzmitteilungsdienst Twitter zudem an, seine
Firma werde in den kommenden
vier Jahren insgesamt vier Mio.
USD (3,7 Mio. €) an die Flüchtlingshilfsorganisation International Rescue Committee (IRC)
spenden.
© Coca-Cola
American
Dream
Budweiser (Anheuser-Busch)
erzählt die
Geschichte seines deutschen
­Firmengründers
Adolphus Busch.
ter und Alter zu sehen, darunter
die Textzeile: „Egal wer du bist,
woher du kommst, wen du liebst
oder anbetest, wir gehören alle
dazu. Die Welt ist umso schöner,
je mehr wir das akzeptieren.“
Unter dem Twitter-Hashtag
#WeAccept forderte das kalifornische Unternehmen zur Toleranz auf. Airbnb-Chef Brian
© Budweiser
Die offene Kritik
Der Zimmervermittler Airbnb,
die Biermarke Budweiser und
Coca-Cola warben in ihren Spots
jedenfalls für Vielfalt und Toleranz; Airbnb war sehr deutlich:
Im 30 Sekunden langen Werbespot der Online-Plattform waren
Gesichter von Menschen verschiedener Herkunft, Geschlech-
© AFP/Timothy A. Clary
I
n der Werbebranche ist es
nicht das sportliche Spektakel, das die größte Faszination ausübt, sondern vielmehr
sind es die Unterbrechungen,
die schon in den Monaten davor
die kreativen Köpfe rauchen lassen: Rund fünf Mio. USD kostet
ein 30-Sekünder in den Spielunterbrechungen – und das ist nur
ein Bruchteil des Budgets, den
die Firmen tatsächlich in ihren
Auftritt investieren. Dazu kam
heuer die Diskussion, ob man
sich auch politisch äußern sollte … oder eher nicht. Und falls
ja: Wie weit sollte man sich hinauslehnen angesichts eines
Präsidenten, den fast 50% der
US-Amerikaner gewählt haben?
Herausgekommen sind einige
Werbespots, die mit feinster
Klinge Position beziehen, solche,
die Politik ausklammern und ein
einziger, der im Vorfeld mit seiner Botschaft gegen Trumps Einreisepolitik für Unruhe sorgte.
medianet.at
Freitag, 10. Februar 2017 marketing & Media 11
Airbnb believes
in a world where
anyone can belong anywhere.
That world is only
­possible when
#we accept.
© 84 lumber
© AFP/Timothy A. Clary (3)
Airbnb
via Twitter
Build a Wall
Als „offen
politisch“ wies
Fox zunächst
den Spot von
84 Lumber ab.
Handlung: Eine
Mutter und ihr
Kind auf dem
Weg durch die
Wüste Mexikos.
Im Werbespot von Coca-Cola
wird das patriotische Lied „America the Beautiful“ in verschiedenen Sprachen gesungen. Dieser
Spot, der schon 2014 während
des Super Bowl lief, habe die
meisten positiven Nachrichten
auf Twitter ausgelöst, so das
Marktforschungsunternehmen
TD America Ad Challenge.
Die unsichtbare Mauer
Die US-Biermarke Budweiser aus
dem multinationalen Konzern
Anheuser-Busch InBev betonte
zwar, sie habe keine politische
Botschaft aussenden wollen.
Erzählt wird allerdings die Geschichte von Gründer Adolphus
Busch, der aus Deutschland in
die USA einwanderte. Als „offen
politisch“ wies der Sender Fox
zunächst die Werbung der Baumarktkette 84 Lumber ab. Die
Firma änderte sie und blieb mit
einem Trick bei ihrer ursprünglichen Botschaft: Eine Mutter und
ihre Tochter sind unterwegs, vermutlich durch die mexikanische
Wüste in Richtung USA. Dann
der Hinweis, sich den ganzen
Spot online anzuschauen. Auf
YouTube ist dann in einem FünfMinuten-Film zu sehen, wie die
beiden vor einer Mauer ankommen, die sie nicht überwinden
können: „Der Wille, zu siegen, ist
hier immer willkommen.“
In Österreich war der Super
Bowl im Free-TV exklusiv bei
der deutschen ProSiebenSat.1Puls 4-Gruppe zu sehen: Der
Event bescherte Puls 4 Top­
quoten: In Spitzen verfolgten
bis zu 128.800 Zuseher (E12+)
den Super Bowl; in der werberelevanten Zielgruppe (E 12–49)
waren es im Durchschnitt 77.500
(+34% vs. 2016). (sb/APA)
12 Marketing & Media
Freitag, 10. Februar 2017
medianet.at
© Panthermedia.net/Mike Espenhain
Alles wird gut
Trotz einiger
„diskussions­
würdiger
Knackpunkte in
puncto Praktikabilität“ sei die
Richtlinie „gut
und ­wichtig“.
„Denn niemand
will Spam“
DMVÖ-Präsident Jenzer sieht die ePrivacy-Richtlinie
nicht als Hemmschuh, sondern als Chance.
Empfänger beizutragen“, sagt
Anton Jenzer, DMVÖ-Präsident
und Geschäftsführer VSG und
digiDruck GmbH.
„Trotz einiger diskussionswürdiger Knackpunkte in
puncto Praktikabilität“ sei die
Richtlinie, die eine generelle vorherige Zustimmungspflicht des
Empfängers für das sogenannte
Profiling als Voraussetzung für
datenbasierte Marketing- und
Werbemaßnahmen vorsieht,
„gut und wichtig“. „Niemand
will Spam“, aber diese Zustimmung werde letztlich „zu einer
Aufwertung des zielgruppenorientierten digitalen Marketings
führen“.
Roadshow zu ePrivacy
Die geplante ePrivacy-Richt­linie
stuft alle digitalen Endgeräte
im Dialogmarketing-Kontext als
personenbezogen ein. Dies bedeutet beispielsweise, dass diese Geräte bei der Auslieferung
für das Setzen von Cookies oder
ähnliche Techniken zunächst
einmal deaktiviert sind. Eine
Änderung ist nur mit einem unmissverständlichen Opt-In des
Users möglich. Auch dem Profiling von Daten muss zugestimmt
werden. Jenzer: „Eine fundamentale Gefährdung der heutigen
Informationsgesellschaft, wie
von manchen Branchenkollegen
© Foto Wilke
WIEN. Die EU-Kommission hat
einen Verordnungsvorschlag
zum Thema Privatsphäre und
elektronische Kommunikation
zur Modernisierung der geltenden ePrivacy-Richtlinie vorgelegt. Ziel ist unter anderem eine
weitgehende Vereinheitlichung
des bisher durch die nationalen Datenschutzgesetze der 28
Mitgliedsstaaten geregelten Datenschutzrechts. Die geplante
Richtlinie schafft damit neue
Spielregeln für digitale Medien.
Entgegen mancher kritischer
Branchenmeinungen sieht der
Dialog Marketing Verband Österreich (DMVÖ) die Richtlinie
als „Chance für das Dialog­
marketing, da sie klare und
zielgruppenrelevante Kommunikationsmaßnahmen fördert“:
„Wir sehen die geplante ePrivacy-Richtlinie als schon lange
notwendige, vertrauensbildende
Maßnahme, mit dem Potenzial,
wesentlich zur positiven Reputation des Marketings beim
befürchtet, können wir anhand
der neuen Richtlinie nicht erkennen – im Gegenteil. Die durch die
Richtlinie angestrebte Transparenz nutzt ­beiden – den Unternehmen und den Usern –, denn
sie führt zu mehr Akzeptanz des
Marketings.“
Zur Vorbereitung auf die
neuen Gegebenheiten bietet
der DMVÖ im Rahmen einer
zeitnah geplanten österreichweiten Roadshow mit Workshops Orientierungshilfe für
Unternehmen an; das dafür zuständige DMVÖ-Team besteht
aus Anton Jenzer, Jürgen Polterauer (DMVÖ-Vizepräsident,
­Dialogschmiede) und Alexandra
Vetrovsky-Brychta (DMVÖ-Vorstand, Purpur Media). Zudem
sei bereits ein Code of Conduct
rund um die EU-Datenschutzverordnung in Arbeit. (red)
Anton Jenzer, DMVÖ: „Führt letztlich zu einer Aufwertung“.
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14 MARKETING & MEDIA Freitag, 10. Februar 2017
Die erste
Glaubenslehre
medianet.at
#glaubandich
Laut Andreas
Treichl signalisiert die Erste
Group damit
Vertrauen in die
Menschen, was
immer wichtiger
werde, denn
„das Vertrauen
in die Handlungsfähigkeit
der Politik nimmt
ab“.
Erste Bank investiert rund 10 Mio. € in die Kampagne
„#glaubandich“ aus dem Hause Jung von Matt/Donau.
••• Von Paul Christian Jezek
Positives Feedback
„Unser Land braucht Menschen,
die an sich glauben“, so der Leitsatz, der seit dem 1.1. als Teaser
eingesetzt wurde. „Und eine Bank,
die an sie glaubt“, wird seit Mitte
Jänner aufgelöst, wer hinter dieser Ansage steckt. Als nächster
Schritt wurde der dazu passende Werbefilm lanciert; Inhalt: Ein
junges Mädchen setzt sich gegen
alle Widerstände durch – und
wird Eishockey-Spielerin.
Weitere Filme sind geplant,
ebenso wie eine Differenzierung
nach speziellen Zielgruppen und
© Erste Bank (2)
WIEN. Seit Jahresbeginn „fahren“ Erste Bank und Sparkassen
eine große Imagekampagne, die
mit 10 Mio. € Volumen „für unsere Verhältnisse ziemlich fett“
ausfällt, wie es Erste-GroupChef Andreas Treichl formuliert.
Im Mittelpunkt des Kreativkonzepts aus dem Hause Jung
von Matt/Donau stehen der
Glaube an die Menschen und
das Selbstvertrauen.
die Verbindung mit Bankthemen
und Produkten, so MarketingLeiter Mario Stadler. Sonderwerbeformen (Megaboard, etc.)
kommen ebenso zum Einsatz
Die Eishockeyspielerin glaubt an sich und setzt sich durch.
Die Kampagnendramaturgie
Jänner 2017
1.1.–15.1. Teaser „Unser Land
braucht Menschen, die an
sich glauben.“
16.1.–26.1.
Auflösung „Und
eine Bank, die
an sie glaubt.“
Februar 2017
Bis 26.2.
Emotionale Auflösung/Image
(Eishockey), in
TV, Print, Online,
PoS, Megaboard, Citylight
wie die Sozialen Medien; Mitarbeiter und Kunden werden aufgefordert, sich mit dem Hashtag
#glaubandich einzubringen.
Farblich sind die Sujets gemäß Corporate Design in Blau
gehalten. Treichl hatte daher
auch erst Bedenken, dass sie „als
­politische Botschaft“ verstanden
werden – „dass irgendjemand
glaubt, dass es ein FPÖ-Plakat
ist“. Aber das Feedback sei bis
Ausblick
• Weitere Filme
geplant
• Verbindung
mit weiteren
Bankthemen/
Produkten
• Adaption
auf spezielle
Zielgruppen
Agenturcredits
Kreativ
Jung von Matt/
Donau
Media
MEC
Produktion
PPM
jetzt ausnahmslos positiv ausgefallen: „Ich freue mich irrsinnig, dass wir uns getraut haben,
das zu machen.“
Für Gerhard Fabisch, Präsident des Österreichischen
Sparkassenverbands, ist die
Kampagne auch deshalb „sehr
stimmig“, weil es zum Grundauftrag der Sparkassen gehöre,
„es den Menschen zu ermöglichen, ihre Ziele zu erreichen“.
medianet.at
Freitag, 10. Februar 2017 MARKETING & MEDIA 15
Kampagne gegen
den Verkehrstod
Asfinag und Demner, Merlicek & Bergmann
haben eine „gemeinsame Vision“.
••• Von Paul Christian Jezek
WIEN. Die Asfinag hat ein ganz
wichtiges Ziel: Null Verkehrstote
auf Österreichs Straßen.
In einem umfangreichen Pitch
hat die Asfinag vor Kurzem die
für sie richtigen Partner zum
Erreichen dieser „Vision Zero“
gefunden: Demner, Merlicek &
Bergmann als Kreativagentur
sowie Media 1 als Mediaagentur
konnten sich mit einem ganzheitlichen Kommunikationsansatz in einer Wettbewerbsprä-
sentation gegen vier weitere
Agenturen durchsetzen.
Lob vom Kunden
„Diese Agenturen haben unsere
Anliegen am besten verstanden
und uns mit einem für dieses
Thema ungewohnt positiven
Ansatz überzeugt“, kommentiert Asfinag-Marketingleiter
Christian Spitaler. Die von Harry
Bergmann und seinem Team
gestaltete 360°-Kampagne wird
bereits im Frühjahr österreichweit zu sehen sein.
© DM&B
gestalter
gesucht
Harry Bergmann mit Asfinag-Marketingleiter Christian Spitaler.
Gleich vier neue Kunden
MarkenStern holt sich weitere Aufgaben ins Haus.
WIEN. Ab März zeichnet die zu
100% eigentümergeführte Full
Service Werbeagentur Marken
Stern für die neue Kampagne
für das Auhof Center verantwortlich.
Für die Wäschemarke ­Triumph
übernimmt MarkenStern die gesamte Organisation der Shoppingcenter-Werbung.
Weiters wurde MarkenStern
mit der strategischen Positio-
nierung der neuen SeneCuraResidenzen sowie mit dem Rebranding der SeneCura-Gruppe
beauftragt.
Und last but not least: Im
Auftrag des Familienunternehmens Glatz übernimmt das Kreativteam der MarkenStern das
komplette Packaging-Design für
­Excelsior, die führende Fischund Gemüsekonservenmarke
Österreichs. (pj)
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16 Marketing & media
Freitag, 10. Februar 2017
medianet.at
Tappen Sie nicht
in die Seniorenfalle
Eine Zielgruppe 50plus gibt es nicht. Sie ist eine
dumme Erfindung der Werbeszene.
Gastbeitrag
••• Von Anne M. Schüller
M
arketer haben die
merkwürdige Angewohnheit, nicht mit
Individuen, sondern
mit Zielgruppen zu
arbeiten. Dabei handelt es sich
um eine gedankliche Bündelung
von Menschen nach gemeinsamen Merkmalen, Eigenschaften
und Verhaltensweisen. Immer
mehr stellt sich jedoch heraus,
dass nicht demografische Gegebenheiten und Milieuzugehörigkeit unser Verhalten bestimmen,
sondern die unterschiedlichsten
Lebensentwürfe, Denkweisen
und Wertemuster.
Homogene Gruppen mit ähnlichem Kaufverhalten sind einer
unglaublichen Vielfalt an Lebensstilen gewichen. Deshalb
passen klassische Segmentierungsansätze heute nicht mehr.
Selbst innerhalb von Altersklassen gibt es nur noch wenige
übereinstimmende Merkmale.
Dies gilt natürlich auch für die
sogenannte Zielgruppe 50plus.
Die Unterschiede sind, wie in jeder anderen Altersgruppe, ganz
enorm.
Ab 50 geht’s erst richtig los
Heutzutage beginnt um die 50
vielfach eine neue Phase im
Leben der Menschen, sehr oft
gerade bei Frauen. „Zweiter Aufbruch“ wird sie genannt. Als
Existenzgründer fangen manche noch mal „ganz von vorn“ an.
Oder sie unterstützen die junge
Gründergeneration als Business
Angel. Oder sie machen sich gemeinnützig stark.
Mit 65 ist heute noch niemand
alt, höchstens schon ganz lange
jung. Man bildet sich weiter,
man will sich nützlich machen.
Fleißig werden Pläne für alle
möglichen semiberuflichen und
privaten Aktivitäten geschmiedet und beschwingt in die Tat
umgesetzt. Man hält sich fit und
tut viel, um möglichst lange gesund zu bleiben.
Alt will man so lange wie möglich nicht sein. „Darin sehe ich
ja aus wie eine Oma“, hörte ich
neulich eine 75-Jährige empört
bei der Kleideranprobe sagen. 80
ist das neue 65 in einer immer
älter werdenden Gesellschaft.
Über diese hochbetagte Alterskohorte ist noch sehr viel zu lernen. Dies geht am besten, indem
man sie aktiv involviert.
Freitag, 10. Februar 2017 marketing & media 17
• Erfahren und weise, ja, das
klingt gut. Doch alt sein will
niemand. Begriffe also, die
überdeutlich einen fortgeschrittenen Alterszustand aufzeigen, haben in der Kommunikation nichts verloren. Suchen
Sie stattdessen nach charmant
klingenden Worten, am besten
nach solchen, die noch nicht
abgedroschen sind.
© Panthermedia.netRoboriginal
Was 50plus-Menschen eint
Höchstens vier Dinge haben ältere Kunden gemeinsam:
• Wer körperlich und geistig fit
ist, fühlt sich deutlich jünger.
Gefühlte zehn Jahre weniger sind es bei 50-Jährigen,
gefühlte 15 Jahre bei 60- bis
75-Jährigen. Im Marketing
nennen wir sie „Young-minded
Customer“.
• Ältere haben mehr Kauferfahrungen als Jüngere, sie sind
daher kritisch und anspruchsvoll – doch bei Gefallen auch
eher treu. Außerdem sind sie
vertrauenswürdige Empfehlungsgeber und dankbare
Empfehlungsempfänger.
• Körperliche und geistige Funktionen verändern sich im Alter. Die Beweglichkeit, Augen,
Ohren, der Geruchs- und der
Gleichgewichtssinn lassen
nach. Dies muss bei der Produktgestaltung und bei Serviceerlebnissen zwar berücksichtigt, darf aber niemals
explizit angesprochen werden.
Die Steigerung von Lebensqualität und Lebensfreude sollte
immer im Vordergrund stehen.
© Gabal Verlag
Barbara Beskind ist die wahrscheinlich älteste Produktdesignerin der Welt; mit 89 Jahren hat
sie sich bei der renommierten
Designerschmiede Ideo beworben – und wurde prompt eingestellt. Viele Produkte für ihresgleichen seien zwar gut gemeint,
aber falsch konzipiert, weil ihre
Schöpfer sich nicht in die Nutzer
hineinversetzen könnten, sagt
sie verärgert. So ist sie angetreten, dies mit Verve zu ändern.
Trainerbuch
des Jahres
2016
Anne M. Schüller: Touch.Point.
Sieg. Kommunikation in Zeiten
der digitalen
Transformation,
Gabal Verlag
2016, 380 Seiten, gebunden,
29,90 €.
ISBN: 978-386936-694-4
Passende Kommunikation
Bei der Ansprache älterer Menschen werden immer wieder gravierende Fehler gemacht. So bat
ich kürzlich in einem Restaurant
eine junge Bedienung um Rat:
„Ich habe nur wenig Hunger.
Was kann die Küche denn da für
mich zaubern?“ – „Nehmen Sie
doch den Seniorenteller!“, war
die lieblose Antwort. Dieses Lokal werde ich nie mehr betreten.
Also dann, checken Sie mal
Ihre Kommunikation: Egal, was
Sie anbieten, „altertümliche“ Anreden und die Senioren-Nummer
sind tabu. Auch alles – im wahrsten Sinne des Wortes – Kleingedruckte muss weg. Was wir
nicht lesen können, kaufen wir
nicht. Und im Handel bleibt alles, wofür ältere Menschen sich
bücken müssten, in den ­Regalen
zurück.
Eine kleine Randnotiz: Während rund um das Kinderzimmer
längst alles hip und durchdigitalisiert ist, fehlt das bei Rollator &
Co. nahezu völlig. Alle Produkte,
die Mobilität ermöglichen und
die Teilnahme am Leben erleichtern, könnten viel jugendlicher,
styliger und vernetzter werden.
Eine riesige Marktlücke!
© A. Schüller
medianet.at
Anne M.
Schüller
ist Managementdenker, KeynoteSpeaker, Bestsellerautorin und
Businesscoach.
Die Diplombetriebswirtin gilt
als Europas führende Expertin
für TouchpointManagement
und kundenfokussierte
Unternehmensführung. 2015
wurde sie in die
Hall of Fame der
German Speakers Association
aufgenommen. Zu ihrem
Kundenkreis
zählt die Elite
der deutschen,
schweizerischen und
österreichischen
Wirtschaft. Ihr
Touchpoint Institut bildet zertifizierte Touchpoint
Manager aus.
Weitere Infor­
mationen: www.
anneschueller.de
www.touchpointmanagement.de
Alterstypische Personas erstellen
Schauen wir uns einzelne Vertreter der 50plus-Altersgruppe mal an
• Theresa (72), Tess, ist Single. Sie
hat eine größere Eigentumswohnung und ein schickes Cabrio.
Nach einer Hüft-OP ist sie leicht
gehbehindert, umarmt aber begeistert das Leben. Nach dem Tod
ihres Mannes hat sie das Reisen
für sich entdeckt. Gemeinsam mit
einer Freundin geht sie zudem
gern shoppen und genießt das
Kulturangebot in ihrer Stadt. Das
Internet nutzt sie sehr extensiv, um
immer auf dem Laufenden zu sein.
Auch ihr Smartphone der neuesten
Generation ist ständig im Einsatz.
Und auf Facebook hat sie ihre
Jugendliebe wiedergefunden.
• Irmi und Herbert (64 und 68)
sind in Rente. Seit 40 Jahren verheiratet, sind sie überaus glücklich,
Opa und Oma zu sein, verwöhnen
ihre Enkel und unternehmen sehr
viel mit ihnen. Sie leben in einer
Reihen­haussiedlung. Großes
Hobby ist der eigene Garten, den
sie liebevoll pflegen; er hat einen
gemütlichen Grillplatz, und da
beide sehr gesellig sind, ist er
zu einem beliebten Treffpunkt für
Nachbarn und Freunde geworden.
Sie haben mehrere Fitnesskurse
belegt, erkunden mit ihren E-Bikes
auf ausgedehnten Touren die
Gegend. Ein Tablet-Computer ist
immer dabei.
• Jörg (59), immer gebräunt, Body
gestählt, ein erfolgreicher Geschäftsmann aus der besten Wohngegend Münchens. Er leitet eine
Softwarefirma, fährt einen Aston
Martin und hat immer die neuesten
digitalen Devices. Er geht segeln
und spielt Golf. Gerade hat er sich
zusammen mit seinem Sohn für
einen Kitesurfing-Kurs angemeldet.
Seine Frau hat ihn wegen seiner
Affären schon vor Jahren verlassen.
Aber das macht ihm nichts. Er
findet leicht Trost.
Dies sind ein paar Beispiele von
vielen. Indem man einzelne Personen
und deren Lebenssituation bildhaft
und konkret beschreibt, kann man
sich diese besser vorstellen, ihre
Customer Journey besser verstehen und sie in der Folge passender
ansprechen. Auf dieser Basis werden
dann Personas, also prototypische
Kundenstellvertreter, entwickelt.
18 MARKETING & MEDIA
Freitag, 10. Februar 2017
medianet.at
Das Elend mit dem
Kollektivvertrag
Die Wiener Fachgruppe Werbung und die GPA-djp
befleißigen sich feinster Klassenkampfrhetorik.
handlungsleiter der Arbeitnehmer. „Trotzdem weigern sich die
Arbeitgeber, auch nur einen Cent
an ihre Angestellten weiterzugeben. Wir haben null Bock auf
eine Nulllohnrunde, wir fordern
Verhandlungen über faire Gehaltserhöhungen jetzt!“
••• Von Paul Christian Jezek
Einen KV braucht das Land
Den nächsten Versuch gab’s
knapp vor Xmas und er endete
mit keinem Weihnachtsfrieden.
Die Gewerkschaft lehnte die
von der Fachgruppe in Aussicht
gestellte „maßvolle Einigung“
von 0,7% erneut ab, kritisierte
Götz. Es brauche einen KV, der
der heutigen Arbeitsrealität
entspricht: „Auch die Ansprüche
Wir wollen einen
neuen, zeit­gemäßen
Kollektivvertrag
statt überzogener
­Forderungen.
Gustav Götz
Fachgruppe
Werbung Wien
© Christian Anderl
WIEN. Die Historie zu einem
– immerhin möglichen – halbwegs aktuellen und sowohl für
Arbeitgeber wie auch Arbeitnehmer vertretbaren Kollektivvertrag für die Wiener Werbe- und
Marktkommunikationsbranche
ähnelt zunehmend einer unendlichen Geschichte.
Immerhin fand die erste Verhandlungsrunde zwischen der
Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus,
Papier (GPA-djp) und den Vertretern der Fachgruppe Werbung
und Marktkommunikation in der
Wirtschaftskammer Wien bereits Ende November des Vorjahres statt, als das gewerkschaftliche Verhandlungsteam eine
Anhebung der Mindestgrundund Ist-Gehälter um 2,3% plus
8 Stunden Zeitguthaben im Wert
von 0,7% und damit ein Gesamtvolumen von +3% einforderte.
Für die Fachgruppe war das
„nicht akzeptabel“. „Der KV Werbung und Marktkommunikation
gilt derzeit nur im Bundesland
Wien“, erklärte Obmann Stephan Gustav Götz. „Durch diese marktverzerrende Situation
wäre ein Abschluss von plus 3%
ein weiterer Wettbewerbsnachteil … Umso wichtiger ist es,
weiter an einem zeitgemäßen KV
für ganz Österreich zu arbeiten.“
der Arbeitnehmer an die Arbeitgeber haben sich geändert; dem
müssen wir unbedingt Rechnung tragen. Der jetzige KV ist
älter als 40 Jahre und keinesfalls mehr zeitgemäß.“
Wirtschaftsbund-Obfrau Birgit Kraft-Kinz legte verbal nach:
„Unsere Mitglieder haben uns
genau gesagt, was sie sich wünschen und von einem zeitgemäßen Kollektivvertrag erwarten.
Ich glaube, die Gewerkschaft hat
keine Ahnung, was ihre Mitglieder wirklich wollen.“
„Null Bock auf Nulllohnrunde“
Anfang Februar 2017 trachtete
dann wieder die Gewerkschaft
nach der Deutungshoheit über
den Willen der Arbeitnehmer.
„Wir verdienen mehr! Geld –
Respekt – Kommunikation!“, forderten „Hunderte Betriebsräte,
Beschäftigte und Unterstützer“
lautstark am Schwarzenbergplatz. „Die Inflation ist gestiegen, der Branche geht es gut,
das beweist das Durchschnittswachstum von 4,6% im Vorjahr
2016“, sagte Kurto Wendt, Ver-
„Die heutige Demonstration
einiger Gewerkschaftsfunktionäre“ habe man seitens der
Fachgruppe genutzt, um „erneut
zur gemeinsamen Ausarbeitung
eines Kollektivvertrags Neu einzuladen“. Leider wurde die Einladung erneut ausgeschlagen,
klagte Götz.Trotz eines Kollektivvertrags, welcher der Arbeitsrealität der 1970er-Jahre entspricht,
sei die Arbeitnehmerseite nach
wie vor nicht bereit, über eine
Neugestaltung zu reden. Besonders widersinnig sei es, dass „die
Gewerkschaft heute in Wien auf
die Straße geht und ausgerechnet dort protestiert, wo man versucht, mit einem zeitgemäßen KV
mehr Sicherheit für Arbeitnehmer und Arbeitgeber zu schaffen
– außerhalb Wiens akzeptiert die
GPA-djp einen komplett KV-losen
Zustand!“ To be continued …
Universitätslehrgang
WU
Marketing & Sales
› Der „neue“ Werbelehrgang
› Neues Format – geblockte Module
Freitag nachmittags und Samstag ganztägig
› Parallel zur beruflichen Karriere
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22.11.16 18:08
Freitag, 10. Februar 2017
© CAT/Hammerschmid
20 Marketing & Media
Der Flughafenzug
als Kreativschmiede
Die City Airport Train-Chefs Michael Zach und Michael Forstner über
neue Business-Angebote und Werbehighlights im und um den CAT.
••• Von Sabine Bretschneider
medianet.at
medianet.at
Freitag, 10. Februar 2017 marketing & media 21
F
ast eineinhalb Mio. Passagiere nutzten im Vorjahr für die Anreise zum
oder die Abreise vom
Flughafen Wien-Schwechat den City Airport Train (CAT),
den Wiener „Flughafenzug“.
­medianet sprach mit den beiden
Geschäftsführern Michael Forstner und Michael Zach über Businessstrategie, Marketing- und
Sales-Maßnahmen.
medianet: Was hat sich bei den
Businesskunden getan?
Michael Zach: Für Businesskunden wird der Relaunch des Kundenclubs attraktiv sein – dieser
bringt ein verbessertes Angebot hinsichtlich der FlughafenServices und der Möglichkeit
der Kreditkarten-Speicherung.
Wir planen auch ein spezielles
Angebot für Unternehmen der
Kongresstourismusbranche –
beispielsweise öffnen wir den
CAT-Schalter für deren Welcome
Desks und Empfangspersonal.
2016 wurde auch die neue CATWebsite mit One-click-Payment
und einfacherem Buchungsprozess gelauncht – und für Reisebüros und Reiseveranstalter
können Tickets bald mittels
Codes ausgestellt werden.
medianet: Der CAT bekommt
demnächst laut Medienberichten Konkurrenz durch CityjetGarnituren …
Zach: Eine gute öffentliche Anbindung zum Flughafen steigert
generell die Nachfrage. Der CAT
und die S7 sprechen wegen der
verschiedenen Serviceangebote, wie City Check-In, Baggage Drop-Off oder persönlicher
Service durch Train Attendants,
unterschiedliche Zielgruppen
an. Auch unter veränderten
Rahmenbedingungen wird aus­
reichend Nachfrage vorhanden
sein.
Weiters bucht bei uns beispielsweise der Flughafen Wien mit
dem Sujet ‚Airport City‘, und die
Vereinigten Bühnen Wien machen immer wieder Promotions
im CAT und in den Stationen.
Besonders kreativ war 2016 der
Wiener Prater mit einem Calafati und einem Geisterbahn-Waggon, aber auch unser Customer
Experience-Schwerpunkt zur
Euro 2016 mit einem Schiedsrichter im Zug und einer Autogrammstunde mit Fußball-Profi
Christian Fuchs.
medianet: Gibt es schon abschließende Zahlen für 2016?
Und was sind die Ziele?
Forstner: 2016 war für den CAT
ein erfolgreiches Jahr, in dem
sehr viel umgesetzt wurde. Es
gibt noch keine finalen Zahlen,
aber die ersten drei Quartale
verliefen positiv, und wir gehen
davon aus, dass wir den Wachstumskurs auch im vierten Quartal fortsetzen konnten.
medianet: Können Sie uns ein
Beispiel nennen?
Zach: Als Referenzkunden können wir Wien Tourismus anführen, der die Werbefläche auf
unseren Online- Tickets für das
gesamte Jahr 2017 gebucht hat.
medianet: Was gibt es hier noch
an Ideen?
Forstner: Beliebt und derzeit
ausverkauft sind die Flächen auf
unseren Onlinetickets; hier sind
weitere Werbeflächen möglich.
Die Präsentationsfläche im CATFoyer Wien Mitte ist für Airlines
und Sehenswürdigkeiten bzw.
Kulturbetriebe in Wien attraktiv.
Es ist jegliche Präsenz im Zug
beliebt, weil die Passagiere hier
Zeit und Ruhe haben. Die Spots
auf den Bildschirmen im CAT
können direkt über infoscreen
gebucht werden.
Zach: Wichtig ist für uns auch,
unser Serviceangebot auszuweiten: 2016 hatten wir einen Popup-Store in Wien Mitte, bei dem
man E-Scooter mieten konnte
– diesen gibt es ab 2017 wieder.
Ein zuätzliches umweltfreund­
liches Mobilitätsservice.
Der CAT wurde 2002 in Betrieb
genommen und ist mit 16 Minuten
Fahrzeit Wiens schnellste Verbindung
zwischen dem Flughafen WienSchwechat und der Innenstadt.
Dank kundenorientierter Serviceleistungen wie City Check-In, persönlicher Beratung durch Train Attendants
sowie emissionsfreiem Bahnstrom
positionierte sich der CAT mit Qualität
und Nachhaltigkeit. Der CAT steht zu
50,1% im Eigentum der Flughafen
Wien AG und gehört zu 49,9% den
Österreichischen Bundesbahnen.
www.cityairporttrain.com
medianet: Der CAT bietet Werbemöglichkeiten im Zug, auf den
Tickets und in den Stationen.
Wie sieht die Akzeptanz aus?
Forstner: Unsere Angebote
werden sehr gut angenommen,
manche sind für 2017 komplett
ausgebucht. Wir freuen uns sehr
über die langjährigen guten Kooperationen mit heimischen
Printmedien und Verlagshäusern, ebenso wie über jene aus
dem Tourismus in Wien und
­Umgebung.
© CAT/Zinner
medianet: Vergangenes Jahr
hatten Sie als strategische
Schwerpunkte die Bereiche
Kundenservice und Unternehmenskooperationen angeführt.
Was wurde hier umgesetzt?
Michael Forstner: Einiges. Wir
haben eine Reihe von Initiativen
umgesetzt, wie etwa den Verkauf
von CAT-Tickets an Bord der Austrian Airlines auf Non-SchengenFlügen. Das heißt, Reisende haben ihren Transfer in die Wiener
Innenstadt schon organisiert, bevor sie das Flugzeug verlassen.
Dann den Umbau des CAT-Schalters am Flughafen Wien, sodass
es keine Barriere mehr zwischen
Kunde und Mitarbeiter gibt. Der
CAT bietet außerdem Gratislektüre im Zug und im Foyer Wien
Mitte. Hier haben wir Kooperationen mit Wienerin und skylines
umgesetzt. Auch der Auftritt am
Flughafen wurde verbessert
– inklusive Bodenbeklebung,
Leuchthauben auf den Ticket-
Automaten, neuen Werbeflächen
und Gepäckbandwerbung sowie
einem neuem Schalter und und
und …
City Airport Train
Wiens „Flughafenzug“
Seit dem Jahr 2015 gibt es beim
City Airport Train (CAT) mit Michael
­Forstner und Michael Zach eine
Doppel-Geschäftsführungsspitze.
22 Marketing & Media
Freitag, 10. Februar 2017
medianet.at
© Claudia Pischler
Experten-Treff
Peter Pototsch­
nig (GF CX
Agentur), Stefan
Schiel & Christi­
an Bosch (beide
Managing
Director market­
mind), Christine
Krimmel (GF
CX Agentur),
Barbara Stöt­
tinger (Dekanin
WU Executive
Academy), Silke
Hieke (Institut
für MarketingManagement,
WU Wien),
Dieter Scharitzer
(Lehrgangsleiter
WU Executive
Academy).
Auf der Jagd nach
Glücksgefühlen
Kürzlich fand an der WU ein hochkarätig besetzter Expertentag zum
Thema Customer Experience statt – eine Zusammenfassung.
••• Von Dinko Fejzuli
A
n welchen Touchpoints der Customer
Journey braucht es
Excitement, an welchen müssen wir das
Erwartete funktional erfüllen?
Woran liegt es, dass der Kunde
an einzelnen Touchpoints unzufrieden ist? Liegt es an unserer
(unzureichenden) Performance
oder liegt es an überzogenen
Kundenerwartungen? Und hat
das alles Relevanz für die „Wer-
tigkeit“ des Kunden und dessen
Kundenbindung?
Mit diesen und ähnlichen Fragen beschäftigten sich kürzlich
gleich mehrere Experten der
heimischen Marketing-Szene bei
ihren Vorträgen an der WU Wien.
Kunden sind (vor)informiert
Zunächst gab Silke Hieke vom
Institut für Marketing-Management, WU, eine Einführung und
einen Themenüberblick über
das Feld der Customer Experience. Danach sprachen Chris-
tian Bosch und Stefan Schiel
(beide marketmind) zum Thema
„Gestalten und Managen der
Customer Experience jenseits
klassischer Kundenzufriedenheitsmessungen“, und zum Abschluss skizzierten Christine
Krimmel und Peter Pototschnig
(beide CX Agentur) ihre Gedanken zum Thema „Entwicklung
und Umsetzung von kundenzentrierten Strategien, Produkten
und Prozessen“.
Ein wesentlicher Unterschied
zwischen heute und früher sei,
dass Kunden heute wesentlich
(vor)informierter zu den diversen
Touchpoints kommen würden.
Früher sei ein Autokauf eine
Kette von mehreren Besuchen
im Autohaus gewesen; heute
kommt der Kunde oft nur ein
Mal und kauft dann aber dafür
auch – oder eben nicht.
Zudem würden die Kunden
heute ob der Verästelung der
Möglichkeiten, die sich ihnen
bieten würden, auch auf unterschiedlichen Customer Journeys
zu einem kommen. Auch änder-
Freitag, 10. Februar 2017 ten sich Trends und das Medienkonsumverhalten, vor allem bei
den nach 1995 Geborenen.
Zwei Einflussfaktoren bleiben
aber gleich: Weiterhin hänge die
Customer Journey auch vom
­eigenen Interesse und noch mehr
vom verfügbaren Budget ab.
Unübersehbar sei auch der
Trend zum Dialog zwischen Anbieter und Nachfrager; Tools wie
Facebook & Co. hätten diese Entwicklung unausweichlich befeuert und bedingt.
Man sollte die Sozialen Medien aber nicht nur als Herausforderung, sondern auch als Chance
sehen, kann man doch so Kunden
bei der Entstehung eines Produkts „ins Boot holen“ oder zu
Botschaftern der eigenen Marke machen; sie sind auch bereit,
Wir leben in einer
Erlebnis-Ökonomie.
Der Homo oeconomi­
cus ist eine Fiktion.
Wir suchen danach,
emotionale Bedürfnisse zu befriedigen.
Nur Unternehmen,
die das bieten,
­werden als Marken
eine erfolgreiche
­Zukunft haben.
Christine Krimmel
CX Agentur
ihre Erfahrungen mit meiner
Marke mit mir zu teilen.
Auch schätzten es Kunden immer mehr, auf kuratierte Inhalte
zurückgreifen zu können; Spotify sei hier geradezu ein Paradebeispiel: Ich versorge ein Tool
mit einigen Informationen über
meine Wünsche und Bedürfnisse und bekomme dazu passende,
weiterführende Inhalte.
Wichtig dabei sei, zu wissen,
dass Kunden nicht an jedem
Punkt der Customer Journey
Marketing & Media 23
den identen, dichten Grad an
Personalisierung benötigen.
Im Wert steigen würden ebenfalls die Verfügbarkeit von Informationen und die Geschwindigkeit, in der ich als Marke in der
Lage sein muss, diese mit meinem Kunden zu teilen.
men: Zum einem kaufen glückliche Kunden öfters und mehr ein,
sie würden zu unseren Promotoren und empfehlen uns weiter;
außerdem habe man bei einem
glücklichen Kunden weit höhere
Chancen, das Cross-Selling auszubauen.
Früher ist ein Autokauf eine Kette von
mehreren Besuchen
im Autohaus gewesen; heute kommt der
Kunden oft nur ein
Mal und kauft dann
oder eben nicht.
Stefan Schiel
marketmind
Gerade die Sozialen Medien erlauben hier keine langen Wartezeiten, bis man als Unternehmen
reagiert. Doch gerade die neuen,
interaktiven Möglichkeiten böten viele neue Chancen, so Christian Bosch von marketmind.
Dabei geht es den Kunden
längst nicht mehr darum, am
Ende des Kaufprozesses zufrieden zu ein, weil man das richtige
Produkt erworben hat, sondern
heute will sich der Kunde mit
den Produkten, die er kauft, auch
identifizieren können und nicht
nur zufrieden, sondern glücklich
sein.
Warum Zufriedenheit allein
nicht genügt und das Glücksgefühl des Kunden heute mehr
zählt, fasst Stefan Schiel gleich
in mehreren Punkten zusam-
© Claudia Pischler (3)
medianet.at
Und wer als Kunde vom Glück
berauscht ist, schaut auch nicht
mehr so genau aufs Preisschild,
sprich Kunden mit einer höheren
Affinität zu meiner Marke und
meinen Produkten sind auch bereit, höhere Preise zu bezahlen –
gut für mich als Unternehmen,
denn durch all diese Auswirkungen senke ich quasi automatisch
meine Akquisitionskosten.
Wichtig in dieser Marke-Kunde-Beziehung als Bindeglied
sind die eigenen Mitarbeiter.
Denn: diese arbeiten lieber mit
zufriedenen Kunden, womit
auch der Share of Value steigt –
quasi eine Win-Win-Win-Situation für alle drei Beteiligten in
dieser Beziehungskette.
Zum Schluss meinten Christine Krimmel und Peter Potot-
schnig, die Experten der CX
Agentur, zum Thema Customer
Experience: „Wir leben in einer
Erlebnisökonomie. Der Homo
oeconomicus ist eine Fiktion.
Wir suchen danach, emotionale
Bedürfnisse zu befriedigen. Nur
Unternehmen, die das bieten,
werden als Marken eine erfolgreiche Zukunft haben.“
Negatives vermeiden
Ihr Fazit: Das schönste Produkt
oder die beste Dienstleistung
helfe nichts, wenn der Kunde am Weg zum Kauf oder zur
Auftragserteilung negative Erfahrungen machen muss, wenn
Kundenprozesse nicht optimal
ablaufen oder interne Strategien versagen.
All dem gelte es vorzubeugen,
indem man versucht, herauszufinden, wo überall Kunden mit
meiner Marke in Kontakt – den
berühmten Touchpoints –, in Berührung kommen und entsprechend gewappnet zu sein.
24 Marketing & Media
Freitag, 10. Februar 2017
medianet.at
Facts
© ORF
Auf allen Kanälen präsent
Im Rahmen seiner Multimedia-Strategie setzt der ORF bereits seit November 2013 auf die HbbTV-Technologie.
Sie ermöglicht, zentrale ORF-OnlineContents auf dem TV-Gerät in einer
optisch und in Bezug auf die Navigation via Fernbedienung optimalen
Darstellungsform aufzubereiten. Die
Einbindung der HbbTV-Technologie
in den meisten TV-Geräten und Receivern der neueren Generation, die
Standardisierung durch die EBU und
die bereits in zahlreichen Ländern verfügbaren Angebote von TV-Sendern
machen HbbTV zu einer attraktiven
Basis für moderne digitale TV-Zusatzdienste. Seit 2011 wurden ca. 1,8
Mio. HbbTV-taugliche Fernsehgeräte
verkauft; allein von Jänner bis September 2016 waren es 257.000.
ORF-HbbTV wird
nun zu ORF-Smart
der Einbindung von optional
einblendbaren Untertiteln und
Transkripten im Rahmen der
ORF-TVthek und der Bereitstellung auch für den digitalen
Empfang auf ORF Sport + und
ORF III Kultur und Information.
Im Dezember 2015 wurde im
Zuge der Integration von news.
ORF.at die neue Startseite des
Portals zu einem aktuellen,
auch ohne Internetverbindung
nutzbaren Nachrichtenüberblick umgestaltet. Mit einer
Verbindung des Smart-TVs ans
Internet konnten ab diesem
Zeitpunkt außerdem die vertiefenden News- und Wetterinfos
des ORF-Webangebots abgerufen werden. Im Juni 2016 wurde Flimmit als weiteres Feature
eingebunden.
Nun folgt das Rebranding zur
Marke ORF-Smart sowie die Integration von sport.ORF.at. (fej)
Das digitale TV-Zusatzservice des ORF präsentiert
sich mit neuem Namen und erweitertem Inhalt.
Der ORF setzt bereits seit November 2013 darauf, dem Publikum mittels HbbTV-Technologie
zahlreiche direkt am TV-Gerät
abrufbare Zusatzdienste anzubieten: Damals wurde das
ORF-Portal mit der ORF-TVthek
sowie multimedialen Wetterinfos gelauncht; 2014 folgte der
erste Ausbauschritt mit der
Integration des ORF Teletext,
© APA/Georg Hochmuth
Offline-Nutzung möglich
ORF-Smart bietet den Besitzern der 1,8 Mio., seit 2011
verkauften, HbbTV-tauglichen
Fernsehgeräte auf allen vier
ORF-TV-Programmen digitale
Zusatzdienste, die auch ohne Internetverbindung nutzbar sind:
Durch Drücken der roten Taste
auf der Fernbedienung kann ein
aktueller Nachrichten-, Sportund Wetterüberblick abgerufen
werden. Ist das TV-Gerät ans
Internet angeschlossen, stehen
darüber hinaus ein vertieftes
Wetterangebot, die Videoplatt-
formen ORF-TVthek und Flimmit, der ORF Teletext mit vereinfachter Navigation und ab sofort
auch alle Topstorys und Meldungen aus der Welt des Sports
bereit. Im Hintergrund laufen
die ORF-TV-Programme weiter,
und die rote Taste der Fernbedienung bringt diese wieder ins
Vollbild zurück.
Michael Götzhaber, ORFDirektor für Technik, Online
und Neue Medien: „Mit ORFSmart ist es gelungen, den bei
TV-Zusatzdiensten inzwischen
führenden technologischen
Standard HbbTV mit dem erfolgreichen ORF-Onlineangebot
zu einem modernen Produkt mit
Mehrwert für das Publikum zu
verbinden.“
Thomas Prantner, ORF-Onlinechef: „Im Sinne der von Generaldirektor Alexander Wrabetz
vorgegebenen Contentstrategie
ist ORF-Smart der nächste wichtige Schritt in der multimedialen
Vernetzung von TV und Online.“
© ORF/Thomas Ramstorfer
WIEN. ORF-Smart – unter dieser
neuen Marke firmieren ab sofort
die auf HbbTV-Technologie basierenden, digitalen TV-Zusatzdienste des ORF für Smart-TVs.
Nicht nur die Marke ORF-Smart
ist neu, rechtzeitig zur Ski-WM
wird ORF-Smart auch inhaltlich
erweitert: Das erfolgreiche sport.
ORF.at-Angebot ist ab sofort im
Rahmen des Portals verfügbar.
Michael Götzhaber und Thomas Prantner treiben das Thema voran.
Was nützt die beste
Bewerbung
ohne das passende
Jobangebot
blackboard.medianet.at
„medianet“ Verlag AG | Tel.: +43 1 919 20 - 2247 | [email protected] | www.medianet.at
26 MARKETING & MEDIA
Freitag, 10. Februar 2017
medianet.at
© Jork Weismann
Caritas Kinderkampagne
Kanäle: Plakat,
Online, Social
Media, TV, HF;
Agentur: Jung
von Matt;
Sponsor: Erste
Bank und
­Sparkassen.
Hilfe für Kinder in Not
Die von Erste Bank und Sparkassen gesponserte Kinderkampagne
der Caritas läuft noch bis Ende Februar in ganz Österreich.
der Nachbarschaft“, erklärt Caritas-Kommunikationsleiterin
Angelika Simma.
••• Von Paul Christian Jezek
WIEN. In ihrer aktuellen Kampagne für Kinder in Not erzählt
die Caritas vom heurigen kalten
Winter in Albanien.
Die abstrakte Not rückt damit plötzlich nahe: Wer die Geschichte von Rudina und ihren
beiden kleinen Kindern liest, die
sich in einer Hütte ohne Tür vor
der Gewalt des Vaters verstecken und dabei fast erfrieren,
der kann die Worthülle „Kinder
in Not“ besser begreifen.
„Menschen denken in Bildern
und verbinden sie mit der eigenen Welt, den eigenen Kindern
oder Enkeln, den Kindern aus
Hilfe für Rudina & ihre Kinder
Die Geschichte von Rudina und
ihren Kindern ist „nur“ ein Beispiel für die vielen unglaublichen Schicksale, die Kinder in
vielen Regionen dieser Welt erleben und ertragen müssen.
Sie ist aber auch ein Beispiel
dafür, wie die Hilfe jedes Spenders wirkt. Simma: „Rudina lebt
nicht mehr in der Hütte, in der
wir sie angetroffen haben, sondern sie hat dank der Unterstützung vieler Caritas-Spender in
eine Wohnung ziehen können!“
Als Non Profit-Organisation
ist die Caritas darauf angewiesen, dass Anliegen auf mehreren
Kanälen wirken. „Dichte Plakatkampagnen können und wollen
wir uns nicht leisten“, sagt Simma. „Wir haben uns als Obergrenze gesetzt, dass 90 Prozent
der gespendeten Gelder für die
konkrete Hilfe eingesetzt werden. Das halten wir eisern ein,
weil jeder Euro gebraucht wird.“
Dank Unterstützung aus der
Werbewirtschaft und der Medien
in Form günstiger oder kostenloser Schaltungen sowie durch die
Unterstützung durch Sponsoren
kann die Caritas dieses Ziel auch
tatsächlich einhalten.
Rudinas Geschichte wird online, in den Sozialen Netzwerken, über Fotos, Videos sowie in
Spendenbriefen erzählt. Plakate
sowie ein allgemeiner TV- und
HF-Spot erinnern daran. Simma:
„Wir koppeln alle Kanäle, um so
die Menschen zu erreichen und
zu berühren und setzen dabei
auch auf Bewegtbild oder Erzählformen wie Scrollytelling.“
Im Herbst war die Caritas
­Österreich mit einer neuen Dachkampagne gestartet: „Wir>Ich“,
„Wir“ ist größer als „Ich“, um an
mehr Gemeinschaftssinn zu appellieren. Die aktuelle Spendenkampagne findet in dieser neuen
Kampagnenlogik statt.
„OBDACH GEBEN“: PROJEKTE IN BULGARIEN, RUMÄNIEN UND UNGARN
Perspektiven
Im rumänischen
Alba Iulia be­
treibt die Caritas
seit dem Jahr
2000 vier Hoff­
nungshäuser für
Kinder und Ju­
gendliche ohne
Eltern, um ihnen
ein sicheres
Zuhause sowie
eine positive
Zukunftspers­
pektive bieten zu
können. Darüber
hinaus gibt es
seit 2010 eine
Beratungsstelle,
die Jugendliche
auf ihrem Weg in
die Selbststän­
© Caritas
Die S Immo AG unterstützt die Caritas auch heuer
digkeit begleitet.
Im bulgarischen
Dorf Pokrovan
(90% der Ein­
wohner älter als
70) betreibt die
Caritas mithilfe
der S Immo eine
Suppenküche
sowie ein Tages­
zentrum.
Ein weiteres
von der S Immo
unterstütztes
Projekt ist ein
Gemeindezen­
trum in der un­
garischen Stadt
Esztergom,
das seit 2002
von der Caritas
betrieben wird.
medianet.at
MARKETING & MEDIA 27
Freitag, 10. Februar 2017
Award für SOS Kinderdorf
Special Public Affairs
Die klimaneutrale
PR-Agentur
Post und Fundraising Verband Austria prämierten Spendenbriefe
– mehr als 18.000 Österreicher taten ihre Meinung dazu kund.
© Husar/Österreichische Post
WIEN. Im Rahmen der Klima-Allianz des Senats der
Wirtschaft hat sich Karin
Keglevich-Lauringer, Geschäftsführerin der Special
Public Affairs PR-Beratung
und Lobbying Agentur,
entschlossen, die Agentur
ebenso wie ihre Familie
„­klimaneutral zu stellen“.
„Auch der kleinste Beitrag
auf lokaler Ebene ist ein
wichtiger Puzzlestein fürs
große Ganze auf dem Weg
zu klimafreundlicher Energienutzung – und dadurch
zu nachhaltigem Klimaschutz“, ist Keglevich-Lauringer überzeugt. Agenturen
könnten hier einen guten
Beitrag leisten und Kunden
positiv beeinflussen.
Jede Initiative zählt
Natürlich könne man als
Einzelner oder als Unternehmen nur begrenzt CO2 reduzieren, aber wo Treibhausgas-Emissionen nicht weiter
reduziert werden können,
sei die Kompensation durch
den Kauf von CO2-Emissionsrechten ein guter Weg,
den man jedes Jahr überprüfen und erneuern sollte,
rät Keglevich-Lauringer.
Günther Lutschinger, Astrid Schindelwig, Farhad Khalaf, Beate Pellarin-Lieblein, Christian Moser, Walter Hitziger (v.l.).
WIEN. Bereits zum dritten Mal
wurde der Spendenbrief Award
in einer Kooperation der Post AG
und des Fundraising Verbands
Austria verliehen. Als Sieger ging
SOS-Kinderdorf hervor, dessen
Spendenbrief sich unter einer
Shortlist von acht ausgewählten Non-Profit-Organisationen
durchsetzen konnte. Der zweite
Platz ging an Debra Austria, der
dritte an Caritas & Du.
Als Preis stellte die Post der
Gewinnerorganisation Portoguthaben für zukünftige Spendenbriefe sowie dem Zweit- und
Drittplatzierten Adressdienstleistungen zur Verfügung.
Publikumswahl entscheidet
Mehr als 18.000 Österreicher
hatten via Gratispostkarten oder
auf www.post.at/spendenaward
für ihren Lieblingsspendenbrief
gevotet. Aus 20 Einreichungen
namhafter NPOs wurden die
acht besten Spendenbriefe von
einer Fachjury aus unterschiedlichsten Organisationen ausgewählt und im „Kuvert“, dem
Werbe-Sammelumschlag der
Österreichischen Post, veröffentlicht.
Zur Abstimmung standen neben den Siegern auch Spendenbriefe der Organisationen Care
Österreich, Concordia Sozialprojekte, Kunsthistorisches Museum, Greenpeace sowie Blindenverband WNB.
© Richard Tanzer
••• Von Paul Christian Jezek
Das Lächeln zurückgeben
GS1 Austria unterstützt das neunerhaus.
neunerhaus honoriert wurden.
Insgesamt 1.641 Klicks brachten
8.205 €, was von GS1 Austria auf
10.000 € aufgerundet wurde.
Barbara Kumer (Bild): „Im
Namen von neunerhaus sage
ich Danke! Mit diesem Betrag
können wir z.B. 500 Obdachlose
medizinisch versorgen oder 200
Zahnbehandlungen durchführen
und Betroffenen so wieder ihr
Lächeln zurückgeben!“ (pj)
Vorreiterin
Karin Keglevich-Lauringer steht
gern für Informationen zur
­Verfügung: [email protected]
© GS1 Austria/Katharina Schiffl
WIEN. Mit dem neunerhaus hat
GS1 Austria (Bild: Geschäftsführer Gregor Herzog) ein soziales
Projekt unterstützt, bei dem die
Hilfe an den Grundbedürfnissen
jedes Menschen ansetzt: bei einem Dach über dem Kopf und
bei körperlicher Gesundheit.
Kunden und Partner von GS1
Austria sammelten auf der Web­site durch Klicks Spenden, die
von GS1 Austria mit je 5 € ans
28 marketing & Media
Freitag, 10. Februar 2017
Das Thema Zukunft
– bitte was?
Über die Konsequenzen einer
noch drastischeren Konzentration
am Fernsehmarkt
sollten sich die
Wett­bewerbshüter
keine Illusionen
machen.“
Carl Benz und Lise Meitner haben schließlich
auch nicht an das Erbe ihrer Taten gedacht.
Kommentar
••• Von Gianna Schöneich
UNGLAUBLICH. Wussten Sie schon, dass in der
Arktis kaum noch Eisbären geboren werden? Und
wenn sie geboren werden, verhungern die Jungtiere. Woran das liegt? Es gibt zu wenig Eis und
zu wenig Schnee – diesen benötigen Eisbärinnen,
um sich über den Winter einzugraben und ihre
Jungen großzuziehen.
Warum gibt es zu wenig Schnee? Ja, richtig. Erderwärmung, Klima­wandel.
Die Fleischproduktion sorgt für reichlich CO2.
Am problematischsten sind Rinder; diese benötigen ziemlich viel Futter und stoßen recht viel
Methan aus. (Bio-Rinder aus Ochsen-/Bullenmast
sorgen für noch mehr CO2-Emissionen).
Abgase, Sprit, CO2 steigen – Klimawandel – kaputte Erde.
Dieser Kommentar wird sicher nicht den Preis
für die aktuellsten Informationen erhalten. Sicher
kennen die Leser diese Fakten. Doch seien wir
ehrlich: Was interessiert uns die Arktis mit Eisbären? Im Berliner Zoo kam doch erst vergangenes
medianet.at
Jahr Fritz auf die Welt. – Auf das hervorragende
Steak möchte niemand verzichten und weshalb
sollte man mit den Öffentlichen fahren, wenn es
mit dem Auto doch so viel gemütlicher ist?
Weil es uns letztlich egal ist. Es interessiert uns
einfach nicht, ob unsere Nachfahren auf einer
komplett zerstörten, nicht mehr belebbaren Erde
wandeln müssen. Carl Benz hat sich die möglichen Konsequenzen seines Automobils mit Verbrennungsmotor ja auch nicht bewusst gemacht.
Und als die „Mutter der Atombombe“, ­Lise Meitner, zu Kernspaltung forschte, hat sie auch nicht
daran gedacht, dass irgendwann ein Narzisst die
Macht über 7.000 Atomsprengköpfe erhält.
Deswegen möchten wir heute das Rezept der
Woche vorstellen:
Man nehme 600 Gramm Beiried, zwei Esslöffel
Öl und eine Würzmischung. Der Ofen sollte auf
110 Grad vorgeheizt werden. Das Öl in der Pfanne
erhitzen, die gewürzten oder marinierten Steaks
im heißen Öl auf beiden Seiten circa drei bis vier
Minuten braten und herausnehmen. Auf einem
Teller noch zehn Minuten im Ofen ziehen lassen.
Guten Appetit!
Zitat des Tages
VÖZ-Geschäftsführer Gerald
Grünberger in Reaktion
auf den ATV-Verkauf
© dtv
Corporate Fashion als Image-Faktor
buchtipp
Kleider machen Marken. Marketer fokussieren Arbeitsbekleidung.
Zwischen Ende
und Anfang
ARBEITSKLEIDUNG. Der erste Eindruck ist der
prägendste. Das gilt besonders für Mitarbeiter,
die mit Kunden persönlich in Kontakt treten. Aktuelle Zahlen zeigen, dass rund 50 Prozent aller
österreichischen Angestellten bereits Arbeitsbekleidung tragen, Tendenz steigend. Die Arbeitsbekleidung dient dabei längst nicht mehr nur dem
Schutz der Mitarbeiter, sondern ist vielmehr zum
Marketinginstrument geworden. Markenstärkung, Imageverbesserung, Vertrauenserweckung
und Zugehörigkeitsgefühl im Team sind hier die
Schlagworte. Der Mitarbeiter soll nicht zum Werbeträger degradiert werden, er soll sich wohlfühlen, den Geist der Marke nach außen transportieren und die Kleidung selbst ansprechend finden.
Die Gestaltung hochwertiger Arbeitsbekleidung
NACHKRIEGSZEIT. Die
Phasen der Besatzungszeit
in Ost und West haben die
Deutschen geprägt, auf unterschiedliche Weise. Wie
haben sich die Menschen
in dem Chaos ernährt? Was
haben sie sich erhofft, wovor hatten sie Angst? Wie
gingen sie mit ihrer Schuld
um? Wie kam die große Zahl
der Vertriebenen zurecht?
Ein Buch über die Nackriegsjahre in Deutschland.
293 Seiten; Verlag: dtv;
ISBN: 978-3423281065
Die abgedruckten Gastkommentare geben
­ausschließlich die Meinung des Verfassers wieder.
Wir behalten uns das Recht auf Kürzung vor.
© Toferer Textil/Lorenz Masser
Gastkommentar
••• Von Andreas Toferer
Andreas Toferer ist Geschäftsführer von Toferer Textil.
erfordert demnach individuelle Lösungen, die
funktional und stilistisch zum Unternehmen passen – aber auch Kreativität und Designgefühl. Außerdem soll das G’wand praktisch und bequem
sein, denn im Idealfall wird die Arbeitsbekleidung dann sogar privat getragen.
medianet.at
Freitag, 10. Februar 2017 cover 29
marketing & media
radiotest 2016
Platzhirsch Marktführer
Ö3 baut Marktanteil bei 10+
auf 31% aus 32
Platzhirsch Mit 177.000
Hörern ist Life Radio
in OÖ vorn dabei 37
Privat-Radio Die RMS
­steigert bei 10+ und bei
14–49 ihre Reichweiten 37
© fej
© Raimo Rudi Rumpler
© APA/Georg Hochmuth
Ernst Swoboda
Am Plan: Von Adaption
bis Inventur ist alles dabei
KroneHit
Erfreulich fiel der Radiotest
2016 für KroneHit aus, denn
erneut konnte der Radiosender
die ­Führungsposition unter
den p
­ rivaten Radiosendern
bestätigen. Mit 11,7% GesamtTagesreichweite und 17,5%
Tagesreichweite in der relevanten
Werbezielgruppe 14–49 lag
der Sender damit vor allen
­anderen Radiosendern mit
­Ausnahme von Ö3.
Monika Eigensperger skizziert in medianet ihre Pläne
als neue Direktorin aller ORF-Radios. 30
Jubel
#jetzt
30051_17_OE3_inserat_radiotest_Medianet_199x78_WanIfra_NP.indd 1
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Dank der örerInnen sind w
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2,55 Mio. r wieder die klare
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Nummer ischen Radiosend
österreich
Quelle: RADIOTEST 2016, GfK, Basis Österreich, Mo–So, Personen 10+, TRW
01.02.17 11:41
30 Radiotest 2016
medianet.at
© APA/Georg Hochmuth
Freitag, 10. Februar 2017
Eine begeisterte
Wechselhörerin
Seit 1996 führt Monika Eigensperger den ORF-Jugendsender FM4 sehr
erfolgreich – nun ist sie für die gesamte ORF-Radioflotte verantwortlich.
••• Von Dinko Fejzuli
D
en ORF-Jugendsender FM4 führt Monika
Eigensperger de facto
seit seiner Gründung
im Jahr 1995 sehr erfolgreich. Und dieser bleibt auch
weiterhin unter ihren Fittichen.
Nun ist sie aber seit Jahresanfang als Nachfolgerin von Karl
Amon als Hörfunk-Direktorin
für die gesamte Senderflotte der
ORF Radios zuständig.
medianet bat sie zum Talk.
medianet: Was steht ganz oben
auf der To-do-Liste der neuen
Radiodirektorin?
Monika Eigensperger: Ö1 feiert
heuer seinen 50. Geburtstag und
nimmt das zum Anlass, das Programmschema sanft zu adaptieren und sich noch stärker auf
Kernzonen zu fokussieren.
medianet: Ab wann greifen die
Veränderungen?
Eigensperger: Ab Mai treten die
Veränderungen in Kraft. Es wird
neue Sendungen geben wie etwa
ein Medienmagazin und eine
Reihe von Programmhighlights,
beispielsweise ‚Baujahr 1967 –
eine Zeitreise mit Ö1‘.
Da werden wegweisende Ereignisse aus Kultur, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft und
Erfindungen aus dem Jahr 1967
im Zentrum stehen, wobei sich
der Blick nicht nur 50 Jahre zurück und auf das Jetzt richten
wird, sondern auch 50 Jahre in
die Zukunft. Es geht darum, was
war, was wurde aus und was
wird sein. Auch das akustische
Layout wird erneuert; Christian
Muthspiel komponiert neue Signations, die von unserem RadioSymphonieorchester eingespielt
werden und ab dem Sendergeburtstag am 1. Oktober zum
Einsatz kommen.
medianet: Wie sieht es mit dem
Auftritt abseits von UKW aus?
Eigensperger: Auch die Online-Auftritte von Ö1 und FM4
werden modernisiert, und für
den mobilen Empfang wird es
neue Apps geben, denn sender­
medianet.at
Freitag, 10. Februar 2017 radiotest 2016 31
Bedauerlicher­weise
steht die gesamte
Medien­landschaft
vor großen Um­
brüchen und Heraus­
forderungen.
ken des Komponisten Gottfried
von Einem anlässlich dessen
100sten Geburtstag in Planung,
und bei den Salzburger Festspielen wird es deutliche Präsenz als
Konzertorchester zeigen.
medianet: Ein Thema verfolgt
den ORF, so wie viele Unternehmen, insbesondere jene aus der
Medienbranche: Wie viel Sparprogramm verträgt das ORF
Radio noch; immerhin steigen
die Kosten, während die Budgets nicht größer werden.
Eigensperger: Bedauerlicherweise steht die gesamte Medienlandschaft vor großen Umbrüchen und Herausforderungen.
bracht – teilweise zum Nachteil
der ORF-Radios wie etwa in
der Steiermark oder Vorarlberg.
Welche Lehren kann man aus
solchen Entwicklungen ziehen?
Eigensperger: Ich bin sehr froh,
dass nunmehr die von einem unabhängigen Institut überprüften
und auditierten Zahlen vorliegen. Der Radiotest erscheint nun
rollierend, das heißt es werden
immer die letzten vier Quartale
herangezogen. Dadurch ist die
Fallzahl deutlich höher, und es
gibt eine größere Datenstabilität. Seit wenigen Tagen liegt der
Jahrestest 2016 vor, und erfreulicherweise ist Ö3 sowohl bei
den Tagesreichweiten als auch
adäquate Auftritte am Handydisplay sind auch eine Imagefrage. Und beide Radios werden
ihre starke Präsenz in den neuen
Medien weiter intensivieren.
medianet: Beim RadioKulturhaus gibt es ja ebenfalls digitale
Neuerungen …
Eigensperger: Richtig. Das RKH
feiert heuer ja ebenfalls Geburtstag – seinen 20sten. Aus diesem
Anlass wurde vor Kurzem der
Video-Livestream in Betrieb genommen. Neben den Hunderten
Radioprogrammstunden, die
aus den jährlich mehr als 330
Veranstaltungen entstehen, werden künftig auch einige Veranstaltungen pro Monat als VideoLivestreams zu sehen sein. Und
wir werden die Kooperation mit
ORFIII verstärken.
Das RSO Wien wird seinen erfolgreichen Weg fortsetzen. So
feiert es am 17. Februar im Theater an der Wien Premiere mit der
Oper ‚Peer Gynt‘. Außerdem sind
zwei Projekte mit zentralen Wer-
© APA/Georg Hochmuth
medianet: Und wie sieht es
beim Flaggschiff Ö3 aus?
Eigensperger: Ö3 macht eine Inventur aller Programmelemente
unter dem Motto ‚Mehr Abwechslung und Überraschung
bei gleicher Verlässlichkeit in
Wort und Musik‘.
Monika Eigensperger im Kreise ihrer Direktoren-Kollegen: Finanzdirektor Andreas Nadler, Programmdirektorin Kathrin Zechner, ORF-Chef
Alexander Wrabetz und der Technische Direktor Michael Götzhaber.
Die ORF-Radios werden alles
unternehmen, um bei gleicher
Qualität noch sparsamer zu
wirtschaften, als wir das bisher
schon getan haben. Dies ist nur
durch das enorme Engagement
der Radiomitarbeiterinnen und
-mitarbeiter möglich.
beim Marktanteil in der Zielgruppe der 14- bis 19-Jährigen
österreichweit und in allen Bundesländern die Nummer 1.
Und die ORF-Radios insgesamt kommen auf einen Marktanteil von 71 Prozent in der Gesamtbevölkerung.
medianet: Apropos Umbruch.
Die korrigierten Zahlen des
Radiotest 2015 haben zum Teil
merkliche Verschiebungen ge-
medianet: Werfen wir einen
Blick in die Zukunft: Die Behörde hat soeben die Frequenzen
für DAB+ ausgeschrieben. Auf
Lebenslauf
Monika Eigensperger
Die Karriere der neuen Radio­
direktorin im ORF begann 1980
als freie Mitarbeiterin bei Ö3. Beim
ORF-Fernsehen arbeitete sie für die
TV-Hitparade „Die Großen Zehn“
und „Am Schauplatz“. Ab 1983 war
sie mit dem Aufbau mehrerer Ö3Jugendsendungen betraut, bis 1985
moderierte sie u.a. die Sendungen
„ZickZack“ und „Treffpunkt Ö3“,
wofür sie 1987 vom damaligen Basta
zur besten Ö3-Moderatorin gekürt
wurde. 1992 wurde sie Ressortleiterin für Magazinsendungen und der
Jugendleiste sowie 1993 ständige
stellvertretende Ö3-Chefin.
1996 übernahm sie den im Jahr davor gegründeten ORF-Jugendsender
FM4. Seit 2012 ist sie stv. Radiodirektorin und seit 2014 Ersatzmitglied
im ORF-Ethikrat. Am 1. Jänner 2017
übernahm Eigensperger die Funktion
der Radiodirektorin des ORF. 2014
wurde sie mit dem Heinrich-TreichlPreis des Österreichischen Roten
Kreuzes ausgezeichnet.
der Prioritätenliste des ORF
steht das Thema nicht wirklich
ganz oben. Wie sieht die neue
Radiodirektorin DAB+?
Eigensperger: DAB+ bietet derzeit für unsere Radios keinen
Vorteil, da es uns erstens nicht
gestattet ist, neue Programme
anzubieten; zweitens ist die
Durchdringung mit DAB+-fähigen Geräten in Österreich nach
wie vor gering, und drittens
sind diverse technische Probleme, die auch mit der Topografie
Österreichs zusammenhängen,
noch nicht befriedigend geklärt,
wie etwa die Versorgung der
unzähligen Tunnel. Dies könnte
auch ein Problem sein für die
Verkehrssicherheit.
medianet: Zum Schluss – was
hört die Radiodirektorin privat?
Eigensperger: Ich bin begeisterte Wechselhörerin der reichhaltigen und differenzierten ORFRadioangebote.
32 RADIOTEST 2016
Freitag, 10. Februar 2017
medianet.at
Fünfhunderttausend
Viele hören Radio
Niederösterreich
© Gabriele Grießenböck
ST.PÖLSTEN. ORF Radio
Niederösterreich erreicht
einen stabilen Marktanteil
von 26% mit fast genau einer halben Million Hörern
täglich bei 10plus, davon
363.000 in Niederösterreich.
Bei der Zielgruppe der über
35-Jährigen liegt der Sender
unverändert bei 32% und ist
damit laut Radiotest weiterhin regionaler Marktführer.
MARKTFÜHRER
Sendeerfolg ohne
Ausnahmen
GRAZ. „Radio Steiermark
gestaltet Programm für alle
Steirer – das bestätigen die
neuesten Radiotestzahlen
einmal mehr“, so Gerhard
Draxler, Landesdirektor
ORF Steiermark, zum Radiotest. Mit 35% Marktanteil
erreicht der Sender die steirische Spitzenposition bei
der Zielgruppe ab 10 Jahren.
ReichweitenstarK
Radio Vorarlberg
beliebt und gehört
DORNBIRN. Von 100 gehörten Radiominuten in
Vorarlberg entfallen 33
auf ORF Radio Vorarlberg.
Damit ist das Regionalprogramm des ORF eindeutiger
Marktführer. Mit 31,7%
Tagesreichweite ist der
ORF-Sender laut dem aktuellen Radiotest auch der
reichweitenstärkste Sender
in Vorarlberg.
Unveränderte Poleposition
Marktführerschaft mit 71 Prozent Marktanteil für ORF-Radioflotte
und Hörerzuwachs bei Ö3 im Jahr 2016.
••• Von Skender Fejzuli
WIEN. Die Österreicher verbringen täglich drei Stunden mit dem
Radio. Davon entfallen mehr als
zwei Stunden täglich auf die Radioangebote des ORF, was laut
Radiotest 2016 einen Marktanteil von bei 71% bedeutet. Die
Performance der ORF-Radioflotte ist damit sehr stabil. Monika
Eigensperger, Radiodirektorin
ORF, freut sich über die „Flughöhe“ der ORF-Radioflotte und
als 2,5 Mio. bleibt Ö3 der österreichische Reichweitensieger
und unterstreicht seine starke
Position zusätzlich durch einen
stabilen Marktanteil von 38% im
Aktivsegment der 14- bis 49-Jährigen. Damit ist Ö3 weiterhin der
Radiosender, der national nicht
nur länger gehört, sondern auch
von mehr Personen genutzt wird
als alle Privatradios zusammen
– sowohl in der Gesamtbevölkerung als auch in der Altersgruppe der 14- bis 49-Jährigen.
leitet den Erfolg von der Differenziertheit der einzelnen ORFSender ab: „Mein erklärtes Ziel
ist, die ORF-Radios mit ihren
unterschiedlichen Schwerpunkten in eine erfolgreiche Zukunft
zu führen.“
Ö3 legt weiter zu
Hitradio Ö3 baut seinen Marktanteil laut dem Radiotest 2016
in der Gesamtbevölkerung ab 10
Jahren auf 31% aus. Mit einer
täglichen Hörerschaft von mehr
Radio Wien weiter Spitze
Das beliebteste Lokalradio der Wiener.
WIEN. Radio Wien konnte sich
auch 2016 am härtesten Radiomarkt Österreichs unter sechs
Mitbewerbern, nicht nur als
meistgehörter Sender behaupten, sondern seine Position weiter ausbauen. Bei den Hörern ab
10 Jahren konnte der Radiosender seinen Marktanteil in Wien,
laut aktuellem Radiotest, gegenüber 2015 von 14% auf 15% und
seine Tagesreichweite von 10,8%
auf 11,4% steigern. Somit nahm
der Radiosender den ersten
Platz unter den Wiener Regionalradios ein.
„Besonders stolz sind wir,
dass Radio Wien von allen Wienern egal, welchen Alters gern
gehört wird. Das ist der Erfolg
eines engagierten und professionellen Teams“, freute sich
Brigitte Wolf, Landesdirektorin
ORF Wien. (skf)
© ORF/Thomas Ramstorfer
© ORF/Thomas Ramstorfer
ORF-Radioflotte bleibt Branchenprimus, und das Flaggschiff der ORF-Radios, der bundesweite Sender Ö3, legt zu.
34 Radiotest 2016
Freitag, 10. Februar 2017
medianet.at
TRW 10+ Österreich
TRW 10+ Wien
TRW 10+ NÖ
TRW 10+ OÖ
Sender
20152016
Radio gesamt 77,2 76,7
ORF gesamt 61,8 61,5
Privatradio Inland 28,5 29,1
RMS Top 28,0 28,6
Ö3 33,1 33,2
KroneHit
11,711,7
Ö1 8,1 8,0
FM4 3,8 3,6
Sender
20152016
Radio gesamt 64,5 65,5
ORF gesamt 47,8 49,4
Privatradio Inland 26,0 27,2
RMS Top 24,8 25,8
Ö3 24,3 25,8
Ö2 Wien 10,8 11,4
Ö1
10,410,7
KroneHit 9,4 10,1
Radio Arabella 6,7 6,7
Radio Energy 6,7 6,1
88.6 4,6 5,0
Ö24/Antenne Wien 2,0 1,8
89,3 Superfly 2,0 1,6
Radio Stephansdom – 1,1
Sender
20152016
Radio gesamt 81,0 79,4
ORF gesamt 68,9 67,9
Privatradio Inland 26,4 27,1
RMS Top 26,0 26,7
Ö3
38,438,5
Ö2 NÖ
25,8 24,7
KroneHit
15,516,4
Ö1 7,8 7,3
Ö2 Wien 7,3 6,1
Ö2 BGL 1,6 1,4
88.6 Der Musiksender 5,0 5,6
Radio Arabella 5,0 4,7
FM4 3,5 3,7
Sender
20152016
Radio gesamt 80,1 79,5
ORF gesamt
62,9 62,6
Privatradio Inland
31,3 31,5
RMS Top
31,2 31,3
Ö3
35,935,9
Ö2 OÖ
24,3 24,4
Kronehit
15,414,5
Life Radio OÖ
11,8 12,4
Ö1 7,6 7,8
Radio Arabella OÖ 5,4 6,2
FM4 4,2 3,8
Welle 1 OÖ 3,0 2,7
Lounge FM OÖ 1,1 0,7
TRW 10+ Kärnten
TRW 10+ Bgld.
TRW 10+ Tirol
Sender
20152016
Radio gesamt 83,1 80,5
ORF gesamt
69,9 67,0
Privatradio Inland
28,6 27,8
RMS Top
28,2 27,2
Ö2 Kärnten
39,5 39,1
Ö3
33,631,1
Antenne Kärnten
20,4 19,5
KroneHit 9,0 8,8
Ö1 7,9 7,9
FM4 3,3 3,1
Welle 1 Kärnten 1,6 1,9
Sender
20152016
Radio gesamt 80,9 81,6
ORF gesamt
71,9 71,8
Privatradio Inland
21,5 21,6
RMS Top
21,4 21,5
Ö3
37,237,1
Ö2 Burgenland
36,6 33,4
KroneHit
14,814,6
Ö1 5,8 7,1
88.6 Der Musiksender 3,8 5,0
FM4 2,1 2,3
Sender
20152016
Radio gesamt 79,7 79,1
ORF gesamt
60,6 60,7
Privatradio Inland
38,0 37,3
RMS Top
32,9 33,2
Ö3
35,135,7
Ö2 Tirol
26,0 25,4
Radio U1 Tirol
11,1 12,3
KroneHit
10,8 9,4
Life Radio Tirol 7,1 7,8
Ö1 6,7 6,5
FM4 4,0 4,1
Antenne Tirol 2,9 2,6
Klassik Radio Tirol – 0,7
Quelle: Radiotest; Tagesreichweite Mo–So;
Angaben in Prozent
TRW 10+ Steiermark
Sender
20152016
Radio gesamt 79,7 80,6
ORF gesamt
64,1 62,8
Privatradio Inland
31,5 34,4
RMS Top
31,5 34,4
Ö3
32,431,9
Ö2 Steiermark
31,2 31,4
Antenne Steiermark 20,6 22,1
KroneHit 9,1 9,6
Ö1 7,6 7,5
Radio GrünWeiß 2,0
1,8
Soundportal 2,9 3,4
FM4 3,0 2,5
TRW 10+ Salzburg
Sender
20152016
Radio gesamt 80,8 78,9
ORF gesamt
77,2 67,0
Privatradio Inland
24,1 22,0
RMS Top
23,8 22,0
Ö3
36,636,3
Ö2 Sbg
30,2 31,8
Antenne Salzburg
11,3 11,4
Ö1 9,1 7,3
KroneHit 7,8 5,3
Welle 1 Sbg 5,1 4,2
Radio Energy Sbg. 4,1 3,6
FM4 3,5 3,4
Klassik Radio Sbg. – 0,6
TRW 10+ Vorarlberg
Sender
20152016
Radio gesamt 79,6 77,7
ORF gesamt
59,9 60,4
Privatradio Inland
31,3 36,9
RMS Top
31,0 29,1
Ö3
30,530,6
Ö2 Tirol
31,4 31,7
Antenne Vbg.
24,8 22,8
KroneHit
10,0 9,6
Ö1 4,8 6,2
FM4 4,9 3,7
Radio Ö24 Vbg. – 0,4
Die Definition
Tagesreichweite
„Personen, die gestern zumindest
eine Viertelstunde lang Radio bzw.
einen bestimmten Sender gehört haben; dabei ist es unerheblich, wann
und wie lang insgesamt Radio bzw.
der bestimmte Sender gehört wurde.
Die Ausweisung der Tagesreichweite
erfolgt in Prozent und Projektion in
1.000.“
Die Methode
Grundgesamtheit Personen ab 10 Jahre =
7,681.000 Personen
Personen 14–49 Jahre = 4,075.000 Personen
Befragungs­gebiet Gesamt-Öster­reich, alle
Bundesländer; kleinste Einheit = pol. Bezirk
Feldzeit Jänner bis Dezember 2016, tages­
gleichverteilte Interviews
Fallzahl 25.564 Interviews ab 10 Jahre;
13.258 Interviews, 14–49 Jahre
Befragungsart Telefonisch, CATI
Marktanteil
„Der Marktanteil eines Senders bzw.
Werbeverbunds gibt an, wie groß
der prozentuelle Anteil der Hördauer
des Senders bzw. Werbeverbundes
an der gesamten Hördauer ist. Der
Marktanteil wird immer in Prozent
angegeben.“
Grundgesamtheit
Radiotest
Die Grundgesamtheiten
sind Hochrechnungen in
Absolutzahlen, die sogenannte Projektion in 1.000.
Die Projektionsbasen für
die Hochrechnungen stammen aus dem Mikrozensus
2015. Für lokale Verbreitungsgebiete werden ab
2012 die Daten aus dem
POPREG der Statistik
Austria herangezogen.
Für den Radiotest werden
hierfür die Daten mit Stichtag 1.1.2016 verwendet.
Geringfügige Abweichungen bei Aufsummierungen ergeben sich durch
Rundungen.
RMS ist nah dran.
Ab ins Ohr - rein in den Kopf.
Egal ob in der Arbeit, zu Hause oder beim Sport: Webradio trifft jeden Geschmack
zu jeder Zeit an jedem Ort. 2,5 Millionen Menschen in Österreich hören Radio übers
Internet oder Smartphone. Mit dem reichweitenstärksten Angebot im Markt bringen
wir Sie zu Ihrer Zielgruppe – effizient und punktgenau.
RMS reicht weit und ist nah dran.
www.rms-austria.at
36 RADIOTEST 2016
Freitag, 10. Februar 2017
medianet.at
Privater Reichweitenkönig
Mehr Marktanteil
Radio 88.6 – „So
rockt das Leben“
Die Auswertung des Radiotests bestätigt es: Auch im Jahr 2016
war KroneHit der reichweitenstärkste Privatsender.
WIEN. Radio 88.6, der seit
diesem Jahr in Ostösterreich ein Gesamtprogramm
anbietet, konnte seine
Reichweite laut Radiotest
2016 auf 2,3% steigern.
„Anders statt artig ist das
Motto für 2017!“, so Niki
Fuchs, Marketingleiterin
Radio 88.6.
Rekordwert
© fej
© Antenne
Antenne Kärnten
regional top
KLAGENFURT. Mit einem
Marktanteil von 28% laut
Radiotest 2016 in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen lässt der Sender alle
regionalen Mitbewerber
hinter sich – ein Rekordwert
in der fast 20-jährigen Geschichte des Senders! „Es
gibt ein Wort, mit dem man
diese herausragenden Ergebnisse zusammenfassen
kann: Danke“, betont Gottfried Bichler, Geschäftsführer Styria-Antenne-Radios.
KroneHit ist weiter auf Erfolgskurs; Geschäftsführer Ernst Swoboda: „Sind ein verlässliches Flaggschiff“.
••• Von Skender Fejzuli
WIEN. Erfreulich ist der Radiotest 2016 für KroneHit ausgefallen, denn erneut konnte der
Radiosender seine Führungsposition unter den privaten
Radiosendern bestätigen. Mit
11,7% Gesamt-Tagesreichweite
und 17,5% Tagesreichweite in
der relevanten Werbezielgruppe 14–49 lag der Sender damit
vor allen anderen Radiosendern
mit Ausnahme von Ö3. Bei den
Marktdaten zeigte sich ebenfalls ein unverändertes Bild.
KroneHit behielt auch 2016 die
Marktführerschaft unter den
Privatsendern in fünf Bundesländern (Wien, NÖ, Bgld, OÖ und
bei 14–49 in Tirol).
Das Erfolgsrezept
Rüdiger Landgraf, Programmdirektor KroneHit, sieht den
wesentlichen Grund für die
konstant guten Quoten in der
programmlichen Kontinuität
des Senders. Ernst Swoboda,
Geschäftsführer KroneHit, findet es in Zeiten disruptiver Veränderung im Medienmarkt als
nicht selbstverständlich, dass
KroneHit schon seit geraumer
Zeit zu einem konstanten, verlässlich starken Flaggschiff in
der Rundfunklandschaft geworden ist, und erkennt die ständige
Weiterentwicklung als wesentlichen Faktor für die beachtliche
Flughöhe des Radiosenders in
den letzten Jahren.
Zielgruppensieg
Steiermark hört
Antenne
Bald ist es so weit – Causa vor Abschluss.
© Panthermedia.net/Emashurov
GRAZ. Mit einem Marktanteil von 27% und einer
Tagesreichweite von 29,7%
laut Radiotest 2016 in
der Zielgruppe der 14- bis
49-Jährigen lässt Antenne
Steiermark den regionalen
Mitbewerb in dieser Zielgruppe hinter sich.
Causa Radiotest erledigt
WIEN. Vor einem Jahr sorgte
die Manipulation der Daten des
Radiotests durch das Marktforschungsinstitut GfK für einige
Turbulenzen. Jetzt sind die Verhandlungen über Schadenersatz
offenbar in den Endzügen. In der
Branche wird davon ausgegangen, dass die Causa Ende Februar oder spätestens im März abgeschlossen ist. Derzeit sind die
Gutachter am Wort; deren Er-
gebnisse sollen demnächst vorliegen. Vom ORF hieß es dazu:
„Die weitere Vorgehensweise
und Prüfung aller zukünftigen
Optionen wird gemeinsam vom
Revisionskomitee der Radiotestpartner beschlossen.“ Ernst
Swoboda, Privatsender-Präsident und Mitglied des Revisionskomitees, wollte sich nicht
im Detail äußern; es sei alles
noch „work in progress“. (skf)
medianet.at
Freitag, 10. Februar 2017 RADIOTEST 2016 37
Etappenerfolg 2016
Radio Arabella
mit leichtem Plus
© Raimo Rudi Rumpler
LINZ. Oberösterreichweit
erreichte Radio Arabella
laut dem Radiotest 2016
eine 0,7%ige Steigerung in
der Zielgruppe 35+ und 1,2%
bei den 14- bis 49-Jährigen.
In der Zielgruppe 10+ bleibt
Arabella mit 5% Marktanteil
und 6,3% Tagesreichweite
stabil – eine Steilvorlage für
2017, so der Sender.
NAchfolge
Feher übernimmt
RMS-Führung
Auch die RMS Top Kombi der heimischen Privatsender, die hier buchbar sind, ist weiter auf dem Vormarsch.
RMS legt weiter zu
••• Von Skender Fejzuli
WIEN. Im Vergleich zu den
korrigierten und auditierten
Radiotest-Ergebnissen der Vergangenheit steigerte die RMS
Top Kombi sowohl in der Gesamtbevölkerung als auch in
der Kern-Zielgruppe der 14- bis
49-Jährigen ihre Reichweiten.
Im wichtigen Markt Wien liegt
die RMS Top Kombi in der KernZielgruppe deutlich vor dem
Mitbewerb – sowohl bei der
Reichweite mit 30,1% als auch
beim Marktanteil mit 39%.
Auf Augenhöhe
„Was uns besonders freut, ist,
dass die gesamte Gattung Radio
nichts an Beliebtheit eingebüßt
hat, denn Radio konnte sich
wiederum mit 77 Prozent Tagesreichweite einen Spitzenplatz
im Vergleich zu allen anderen
tagesaktuellen Medien sichern.
Und die Hördauer ist österreichweit innerhalb eines Jahres um
© medianet
Radiotest 2016: Die Senderflotte der RMS Top Kombi
erreichte 2,2 Millionen Hörer täglich.
WIEN. Joachim Feher (50)
wird neuer Geschäftsführer
des Privatradiovermarkters
RMS Austria. Feher, Chef
der Mediaagentur MediaCom in Wien, werde voraussichtlich im zweiten Quartal
2017 gemeinsam mit Kai
Zenke als Kaufmännischer
Geschäftsführer die neue
Führungsspitze von RMS
Austria bilden.
vier Minuten und in Wien sogar
um 13 Minuten gestiegen. Ebenso konnte auch Privatradio seine
Stärke neuerlich unter Beweis
stellen: Die RMS Top Kombi ist
gleich stark wie unser öffentlich-rechtlicher Mitbewerb.
Daher gilt für jeden optimalen
Radioplan umso mehr folgende
einfache, aber sehr wirksame
Formel: 50% RMS Top plus 50%
Mitbewerb ergibt 100% Effizienz“, so Doris Ragetté, Leiterin
Marktforschung RMS Austria.
Starke Formkurve
Life Radio Tirol
wächst zweistellig
Life Radio jubelt
INNSBRUCK. 51.000 Tiroler,
und damit zehn Prozent
mehr als im Vorjahr, schalteten 2016 laut Radiotest
täglich auf die Frequenzen
von Life Radio Tirol. Insbesondere in der Zielgruppe
der 14- bis 49-Jährigen
konnte Life Radio die tägliche Reichweite von 9,4% auf
11,9% steigern.
LINZ. „Wir alle machen mit viel
Spaß erfolgreich unser oberösterreichisches ‚Ding‘. Der aktuelle Radiotest zeigt, dass das
genau der richtige Weg ist!“,
freut sich Christian Stögmüller, Geschäftsführer Life Radio.
Denn mit 177.000 Hörern täglich
wurde Life Radio laut Radiotest
2016 zum erfolgreichsten Privatradiosender im letzten Jahr, der
aus Oberösterreich kommt. Life
Radio Oberösterreich erreichte
damit in der Kernzielgruppe der
14- bis 49-Jährigen einen Marktanteil von 12% und in der Tagesreichweite 16,6%.
Steffen Schambach, Programmchef Life Radio, schilderte kurz das Geheimnis des Erfolgs: „Unser cooler Sound, der
neue Morgen mit Wolfgang und
Steffi (Bild) und unsere witzigen
Aktionen zahlen sich aus. “ (skf)
© Life Radio/Weihbold
177.000 Oberösterreicher hörten täglich zu.
Wieder
die Krone für
KroneHit:
KroneHit iST ÖSTerreiCHS
nUMMer 1 UnTer den PrivaTradioS
12,4%
Wir Sind die MeiSTe MUSiK
Österreich: 12,4%
Und auch die Nr. 1
in Wien, NÖ, Bgld,
OÖ, tirol (14-49)!
Quelle: radiotest Gfk austria, Jahresbestand 2016, TrW Mo–fr, 10+
www.radiowerbung.at
medianet.at
Freitag, 10. Februar 2017 cover 39
marketing & media
livemarketing
Jägermeister Pistenjäger
machen die Berge wieder
unsicher 42
Opus Marketing EventTrend-Scout Erik R. Kastner
spürt neue Trends auf 44
B2B-Marketing Bei ­Dietmar
Dahmen heißt es heuer
­Manege frei! 48
© Daniel Gottschling
eröffnung
© panthermedia.net/CandyBoxImages
© Praterfee
Es wird endlich
Frühling!
Inszenierung, Inhalt und
ein starkes Involvement
© Philipp Lipiarski
© Concept Solutions
Die Marketing Natives stehen für Branchenevents
– im Interview Christoph Brenner, Co-Leader. 40
WIEN. Sehnlichst erwartet
wird der Frühling; die ersten Vorboten wird es zwar
wohl erst im März geben.
Vorfreude macht auch die
Saisoneröffnung der Praterfee und des Freizeitareals.
Austoben darf man sich
im Freizeitareal bereits wieder ab dem 17. März, das
Restaurant Praterfee öffnet
am 23. März. Freuen darf
man sich auf Luftburg- und
Trampolinhüpfen sowie
Bootsfahren.
Veranstaltungstechnik Concept Solutions
sorgt für Aufmerksamkeit. 46
Promotion Ideal kümmerte sich um Reis,
Chips und eine Schneekugel. 50
40 livemarketing
Freitag, 10. Februar 2017
medianet.at
„Marketing beginnt
beim Event selbst“
Christoph Brenner ist Co-Leader der Marketing Natives. Im Interview
sprach er über neue Tools und die Event-Organisation.
••• Von Gianna Schöneich
D
ie Marketing Natives (powered by
DMVÖ) veranstalten
B r a n c h e n - E ve n t s
mit internationalen
Speakern für die junge Marketing-Community. medianet
sprach mit Co-Leader Christoph
Brenner über Event-Strategie,
neue Tools und unberechenbare
Besucherzahlen.
medianet: Inszenierung oder
Inhalte – was ist wichtiger, um
Besucher auf einen Event zu bekommen?
Christoph Brenner: Beides.
Die Inhalte müssen die Zielgruppe ansprechen und für sie
greifbar sein. Dies erfüllen aber
mittlerweile viele Veranstaltungen, also ist die Inszenierung
genauso wichtig, um die Besucher auf den Event zu bekommen.
medianet: Welche Rolle spielen
neue Tools bei der Event-Organisation bzw. beim Event selbst?
Brenner: Eine große Rolle. Ohne
geeignete Tools ist es nahezu unmöglich, einen Event reibungslos zu organisieren. Tools machen kaum Fehler, das ist ihr
großer Vorteil. Wir verwenden
Tools für das Ticketing-System,
für die interne Kommunikation, und auch der Projektablauf
funktioniert digital. Dies gilt für
die Organisation, aber auch für
den Event vor Ort. Tools erlauben eine genaue Auswertung der
Eventbesucher und – was oftmals genauso relevant ist – der
Nichtbesucher.
medianet: Wie sieht Live­
marketing vor, während und
nach einem Event aus? Was
sind die Herausforderungen,
was ist hilfreich, wo liegen die
Schwierigkeiten?
livemarketing 41
Freitag, 10. Februar 2017
© panthermedia.net/kasto
medianet.at
Christoph
Brenner
Der 23-jährige
Burgenländer
studiert an der
FH St. Pölten
Media- und
Kommunikationsberatung.
Seit Anfang
2017 ist er
Co-Leader der
Markting Natives
und unter
anderem an der
Eventorganisa­
tion beteiligt.
© Benedikt Weiss
Brenner: Livemarketing vor
Events gestaltet sich meiner
Meinung nach als schwierig.
Denn wo beginnt Guerilla­
marketing, wo ist es Livemarketing? Livemarketing beginnt erst
so richtig beim Event selbst. In
dieser Situation erwischt man
die Besucher eben ‚live‘ und sie
sind da, weil sie was geboten
bekommen wollen. Damit sind
die Voraussetzungen schon geschaffen, denn Livemarketing
braucht immer auch ein starkes
Involvement.
Ich verfolge mit meiner Veranstaltung ein gewisses Ziel – Imageaufbau, Absatz oder vielleicht
auch was ganz anderes –, aber
egal, welches Ziel ich verfolge,
ich brauche eine positive Einstellung der Zielpersonen gegenüber meiner Marke. Daher gilt
es, die Einstellung der Besucher
zu meiner Marke ins Positive
zu verändern oder eine positive
Einstellung zu festigen. Dabei
kann Livemarketing enorm helfen, weil Emotionen immer eine
zentrale Rolle spielen. Damit
zeigt sich auch schon die Schwierigkeit – nämlich, dass sich die
Menschen immer schwerer emotional ‚fesseln‘ lassen. Event-Besucher werden anspruchsvoller,
und es ist immer mehr Aufwand
nötig, um einen bestimmten
Grad der Emotionalisierung zu
erreichen.
Egal welches Ziel ich verfolge,
ich ­brauche eine positive
­Einstellung der Ziel­personen
­gegenüber ­meiner Marke.
medianet: Wie entwickeln sich
die Besucherzahlen?
Brenner: Die Besucherzahlen
unterliegen keinen gravierenden Schwankungen, sie sind
aber immer schwieriger vorherzusehen. Das macht die Planung
aufwendiger. Bei unserem ersten
Event 2016 hatten wir zum Beispiel mit ca. 150 bis 200 Leuten
gerechnet. In den 48 Stunden vor
dem Event wurden allerdings
zahlreiche Tickets verkauft, und
der geplante Raum war auf einmal zu klein. Wir mussten einen
weiteren Saal dazubuchen und
konnten letztlich über 350 Leute
begrüßen.
medianet: Wie sehen die Events
der Zukunft aus? Was wird
wichtig sein?
Brenner: Um die schon angesprochene Emotionalisierung zu
erreichen, muss den Besuchern
mehr geboten werden. Es reicht
nicht mehr, einen Event nur zu
besuchen – die Besucher wollen Teil des Events sein. Es wird
noch wichtiger, sie emotional zu
catchen und ihnen einen echten
Mehrwert zu bieten.
42 livemarketing
Freitag, 10. Februar 2017
medianet.at
Pistenjäger
Die Jäger­
meisterPromoter
sind wieder
unterwegs.
© Jägermeister
Termine
Mit dem Hirsch
auf der Pirsch!
Seit Ende Jänner zieht die Jägermeister Pistentour
durch die österreichischen Skigebiete.
••• Von Gianna Schöneich
WIEN. Es liegt Schnee, die Pisten
sind präpariert und die Berge
warten geradezu auf zahlreiche
Ski- und Snowboardfahrer.
Und was gehört zum Urlaub
in den Bergen mindestens so
sehr dazu, wie Bretter unter den
­Füßen? Après-Ski.
Seit Ende Jänner ist Jägermeister wieder mit seiner Pistenjägertour in Österreichs
­Skigebieten unterwegs.
Schnitzeljagd durchs Skigebiet
Die sogenannte Pistentour ist
eine langjährige und renommierte Promotion-Aktion der
Die Marke steht
für Gemeinschaft
und das Erleben
­positiver ­Momente
mit ­Freunden – und
das spiegelt sich
auch in unseren
­Aktionen wider.
Anna Zenz
Brandmanagerin
Jägermeister
Spirituosenmarke, im Zuge derer
Jägermeister in den Wintermonaten auf den Pisten Österreichs
unterwegs ist, um dort für gute
Stimmung und Markenidentifikation zu sorgen.
Tagsüber kein Alkohol
Dazu machen die Jägerettes
Halt auf der Piste und im Tal in
den Après-Ski-Bars – allerdings:
Tagsüber wird kein Alkohol an
die Jägerfans ausgeschenkt.
Anna Zenz, Brandmanagerin
Jägermeister: „Einer unserer
obersten Grundsätze ist, dass
wir uns bei Jägermeister für einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol einsetzen. Die
Wann?Wo?
10. Februar
Lienz
13. Februar
Söll
14. Februar
Serfaus
15. Februar
Fiss
16. Februar
Ellmau
17. Februar
Obertauern
20. Februar
Pichl-Preuneugg
20. Februar
Schladming
21. Februar
Schladming
22. Februar
Turracher Höhe
23. Februar
Katschberg
24. Februar
Nassfeld
24. Februar
Tröpolach
27. Februar
Scheffau
28. Februar
Nauders
1. März
Sölden
2. März
Sölden
Quelle: www.pistenjägertour.at
Marke steht für Gemeinschaft
und das Erleben positiver Momente mit Freunden – und das
spiegelt sich auch in unseren
Aktionen wider.“
Gestaltet ist die Promotion als
‚Schnitzeljagd‘ durch das Skigebiet und bietet den Fans bei verschiedenen Spielen die Möglichkeit, Jägermeister-Goodies zu
bekommen. Die Pistenjägertour
2017 geht noch bis zum 2. März.
Jägermeister ist ein Kräuterlikor, der in Wolfenbüttel in
Deutschland hergestellt wird.
Hier befindet sich der Stammsitz, Abflüllanlagen gibt es aber
auch beispielsweise in Graz.
Was früher als Altherrengetränk
bekannt war, konnte sich dank
einer neu ausgerichteten Marketingkampagne im Jahr 1990
bei einer jüngeren Zielgruppe
positionieren.
Weitere Informationen finden
sich online auf:
www.pistenjägertour.at
Freitag, 10. Februar 2017 livemarketing 43
UCI KINOWELT: der perfekte
Ort für Ihre Kundenevents,
Betriebsversammlungen und
Firmenfeste
© Rita Newman
medianet.at
Hinter der eher unscheinbaren Bühne steckt modernste Technologie.
Studio 44: Eine
große Neuerung
2016 wurde eine Leuchtbühne mit
LED-Technologie zum neuen Herzstück.
WIEN. „2016 war wieder ein
besonderes Jahr der Erneuerungen und Investitionen in
die anspruchsvolle Technik des
Hauses“, erklärt Ursula Hüttner,
Leiterin des Studio 44, die Strategie, um mit den hohen Ansprüchen der Kunden immer Schritt
zu halten.
„Im Sommer waren es die
eher unauffälligen Details wie
eine neue Wandverkleidung und
leistungsstärkere Beamer in den
beiden Seminarräumen, die zum
Studio gehören. Aber jetzt, im
Jänner, haben wir eine wirklich
große Erneuerung gemacht, die
unsere Qualität entscheidend
prägt und die unsere Vorreiterrolle in der Branche unterstreicht“, freut sich Hüttner.
Unverwechselbarkeit
Eine neue, hochmoderne Leuchtbühne mit LED-Technologie ist
ab sofort das Herz des Studio
44 und setzt jede Bühnenshow
und Präsentation ganz selbstverständlich ins perfekte Licht.
24 LED-Farbfelder – einzeln ansteuerbar, linear dimmbar von
0 bis 100 Prozent – bilden die
Bühne für Präsentationen aller
Mieten Sie Ihren Kinosaal, um gute Beziehungen zu pflegen
und in entspannter Atmosphäre vor oder nach dem Film bei
einem Glas Sekt über Geschäftliches und Privates zu plaudern.
Art – von der Podiumsdiskussion oder Pressekonferenz bis zur
Musicalshow oder Modenschau.
Dank modernster Technik reagiert jedes Farbfeld in Sekundenbruchteilen in absoluter
Farbechtheit und in einem breiten Spektrum an Lichttemperatur. Auf den ersten Blick ist die
Bühne vielleicht nicht gleich als
absolute Neuheit zu erkennen,
blieb doch das bewährte Design
von Medien-Designer Stuart A.
Veech erhalten – eine zeitlose
Maßanfertigung für den StudioRaum und seine Gegebenheiten.
Aber die Technik dahinter seispektakulär und am neuesten
Stand der Zeit.
„Nicht alle unsere Kunden
haben schon ein Lichtkonzept,
wenn sie zu uns kommen“, weiß
Eventtechniker und Lichtprofi
Erwin Walsberger.
„Aber spätestens bei der ersten Probe wird allen klar, was
diese Bühne kann und wie sehr
sie Auftritten und Präsentationen unaufdringlich, aber doch
unübersehbar zu einem unverwechselbaren Gesamteindruck
verhilft“, erklärt er das Erlebnis
vieler Kunden. (gs)
Das Geheimnis einer erfolgreichen Veranstaltung ist die
richtige Location!
Die UCI KINOWELTen: 3x in Österreich:
UCI KINOWELT Millennium City – größtes Kinocenter mit
größtem Kinosaal Österreichs: Wehlistr. 66 • 1200 Wien
UCI KINOWELT SCS • Shopping City Süd • 2351 Wiener Neudorf
UCI KINOWELT Annenhof – größter Kinosaal Graz • Annenstr. 29
Großzügige Säle, separierbare Foyer-Bereiche und modernste
Event-Technik schaffen ideale Rahmenbedingungen für den
Erfolg Ihrer Veranstaltung in der UCI KINOWELT.
Gerne erstellen wir ein auf Ihre Wünsche zugeschnittenes
Angebot.
Christian Unger • Marketing & Sales Koordinator
UCI Multiplex GmbH • Wehlistr. 66 • 1200 Wien
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uci-kinowelt.at
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44 livemarketing
Freitag, 10. Februar 2017
medianet.at
© Opus Marketing
© Opus Marketing/Andreas Hross
Kastners
Credo
„Jeder Kunde
kann in jedem
Segment
optimal betreut
werden. Wir
kochen nicht, wir
tanzen nicht und
wir singen nicht
– alles andere
machen wir weiterhin selber.“
Hauptsache,
die Gäste staunen
Seit einem Vierteljahrhundert setzt Opus Marketing
Top-Akzente auf dem österreichischen Eventmarkt.
••• Von Paul Christian Jezek
WIEN. Die Basisherausforderung für Erik R. Kastner als
Geschäftsführer der Opus Marketing GmbH besteht darin,
Kundenveranstaltungen aussagekräftig, budgetkonform und
impactstark in das Marketingkonzept des jeweiligen Unternehmens zu integrieren.
Als Event-Trend-Scout spürt
Kastner stets neueste technische
Entwicklungen und Tendenzen
auf. Sein Credo: „Events müssen alle Sinne ansprechen!“ Als
Mann der Praxis ist er ein gefragter Vortragender im EventManagement-Bereich sowie
Lektor an der Fachhochschule
St. Pölten.
Mit langjähriger Eventerfahrung ist die Opus-Mannschaft
– verteilt auf drei Bundesländer – breit aufgestellt und
sorgt im Veranstaltungskosmos sowohl inhaltlich als auch
inszenatorisch für verfeinerte
Geschmacks­erlebnisse.
Sinnhaft und sinnlich
Damit unternehmerische Botschaften erlebbar werden und
nachhaltig wirken, hat man
besonders in den vergangenen
Jahren sinnhafte und sinnliche
Akzente gesetzt und damit die
Kontaktqualität erhöht.
Parallel dazu wurde das Thema
Nachhaltigkeit „getrommelt“
– mit sehr viel positiver Resonanz. Nicht ohne Grund wurden
die Green-Eventer für ihr Engagement am Organisations- und
Energietechniksektor mit dem
Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet.
Die inhaltliche Weiterentwicklung – die sowohl dem Zeitgeist
entspricht als auch den veränderten Kundenbedürfnissen und
den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Rechnung trägt –
wurde jetzt auch in der Firmen-
struktur manifest. Motto: kurze,
effiziente Wege für den Kunden,
höchste Kontaktqualität und
Produktservice nach Maß. Unter
dem Claim „live experiences by“
wurde unter der Opus-Dachmarke ein internes Firmennetzwerk
neu definiert, das alle EventDienstleistungen verfeinert,
komplettiert und sammelt.
Opus-One-Stop-Shops
„Unsere interne Aufstellung
wird dadurch verstärkt nach
außen transportiert. Jene Kunden, die ein Allroundpaket buchen wollen – von der kreativen
Ideenfindung über die Konzeption, Planung und Organisation
bis hin zur Rundumbetreuung
und Umsetzung –, aber auch
solche, die auf Profi-Know-how
und Support in Teildisziplinen
zurückgreifen möchten, haben
dadurch einfachen und schnellen Zugriff auf unsere One-StopShops“, skizziert Kastner die
Vorteile der neuen Struktur. Mit
einem erweiterten Business Development-Team forciert er den
Relaunch, der auch die Handschrift der Mitarbeiter widerspiegelt.
Starkes, autarkes Netzwerk
Als autarkes Netzwerk sei und
bleibe man leistungsstark, flexibel, unabhängig – und fit für
neue Zielmärkte, bekräftigt
­Kastner, der weiterhin sein eigenes Event-Süppchen kochen will.
Der Profi hat dabei vor allem
die Schweiz und Deutschland auf
dem Radar, Satellitenstandorte
in der D-A-CH-Region nicht ausgeschlossen. Schon jetzt ist man
international im Geschäft: „Realisierte Projekte in Berlin, Prag, Budapest, Warschau und Rom sind
zukunftsweisende Opus-Landmarks“, beendet Kastner das
medianet-Gespräch.
Auf dem Markt der
Emotionen sind
Events das Salz in
der Marketingsuppe.
Erik R. Kastner
Opus Marketing
WIR BEGEISTERN MENSCHEN.
46 livemarketing
Freitag, 10. Februar 2017
medianet.at
Concept Solutions:
Auffallen um jeden Preis
Das Unternehmen für
Veranstaltungstechnik lädt am
13. und 14. Februar zum Open House
und setzt vermehrt auf Dekoration.
••• Von Gianna Schöneich
D
as Unternehmen für
Veranstaltungstechnik, Concept Solutions, hat seinen Sitz
in Wien. Im Februar lädt man zum Open House.
Vorab erklärt Geschäftsführer
Florian Weber im Interview,
weshalb sich der Einsatz des
Unternehmens bereits in der
Planungsphase lohnt, und welche Trends auf die Branche zukommen werden.
medianet: Herr Weber, bei Concept Solutions möchte man 2017
die Abteilung ‚Dekoration und
Messebau‘ stärker pushen. Was
sind die Gründe hierfür?
Florian Weber: Ein reibungsloser Event mit modernstem
Equipment gehört mittlerweile
schon zum hohen Standard. Der
Igel steht schon seit Beginn an
für ‚Innovativ Gestaltete Event
Lösungen‘. Deswegen gehen wir
immer die extra Meile und bieten Sonderlösungen, speziell im
Bereich Dekoration und Messebau. Denn wen soll man anrufen,
wenn z.B. ein Turm im Stile von
Baywatch oder ein anderer 3DRaumkörper geplant ist? Wir
freuen uns, wenn wir schon in
der ersten Planungsphase involviert werden, damit wir mit unseren fachlichen und kreativen
Inputs begeistern dürfen.
medianet: Wie kann man sich
Ihre Zusammenarbeit mit dem
Kunden in dieser Planungs­
phase vorstellen?
Weber: Der Workflow reicht
vom Briefing über Scribbles und
CAD-Visualisierungen bis hin
medianet.at
Freitag, 10. Februar 2017 livemarketing 47
on. Das Zusammenspiel aller
für ein Event erforderlichen Abteilungen unter einem Dach liefert dann die optimalen Bedingungen für einen reibungslosen
und fachgerechten Auf- und Abbau vor Ort.
Florian Weber
Der Geschäfts­
führer und sein
Team sorgen
für die richtige
Technik bei
Events.
© Concept Solutions (3)
Fischapark
Für die Promoti­
on des Einkaufs­
zentrums gab
es einen eigens
angefertigten
Baywatch-Turm
von Concept
Solutions.
Im Einsatz
2016 ­sorgte
Concept
Solutions beim
Rosenball für
Sound und
Licht.
zur finalen Eventproduktion.
Auf Kundenwunsch wird eine
3D-Zeichnung der gesamten
Bühne bzw. des gewünschten
Objekts angefertigt. Hier werden
natürlich die verwendeten Materialien, Farben und Texturen berücksichtigt. Nach der Auftragsbestätigung beginnen unsere
Bühnenbauer, Dekorateure und
Schneider in den hauseigenen
Werkstätten mit der Produkti-
medianet: Welche Arten von
Eventdesign liegen gerade im
Trend?
Weber: Eventveranstalter sind
immer auf der Suche nach dem
Besonderen und Einzigartigen.
Mit Sonder- und Spezialkonstruktionen von Bühnenformen
und Bühnenbildern schlagen
wir genau in diese Kerbe. Eine
Bühne muss nicht immer rechteckig sein – auch hier werden
wir immer wieder um runde
oder mehreckige Lösungen gebeten. Überdimensionale Skulpturen im Eingangsbereich oder
ein großes dekoratives Firmenlogo auf der Bühne gehören
mittlerweile auch zu unserem
täglichen Geschäft, und auch bei
Promotion-Ständen und Roadshows heißt es auffallen um jeden
Preis!
medianet: Welche Trends seht
ihr auf die Branche zukommen?
Weber: Zeitgemäß spielt Nachhaltigkeit auch in diesem Bereich eine wichtige Rolle! Wir
bauen modulare Systeme, welche mehrfach genutzt werden
können. Materialien werden regional eingekauft und ebenfalls
wiederverwendet. In unserer
schnelllebigen Zeit werden Popup-Stores und Showrooms mit
Fixinstallationen auch ein immer größeres Thema.
medianet: Sie öffnen nun auch
für Besucher die Pforten von
Concept Solutions und veranstalten ein Open House. Was
darf man hier erwarten?
Weber: Thema des diesjährigen
Open House ist ‚Concept Solutions – neu verkabelt‘. Unsere
gesamte Kommunikation und
Auftritt nach außen wurden
revitalisiert. Wir holen unsere
Kunden hinter den Vorhang und
werfen mit ihnen einen Blick
hinter die Kulissen von Concept
Solutions. Dort erwarten sie
kreative Inputs für Events, modernstes technisches Equipment
und gemütliches Netzwerken bei
Drinks und Snacks.
Save the Date
Concept Solutions – neu
­verkabelt – Open House
13./14. Februar; Lichtblau­
straße 14, 1220 Wien
48 Livemarketing
Freitag, 10. Februar 2017
medianet.at
Manege frei für
Dietmar Dahmen
Die B2B Marketing & Sales Show entführt
­Besucher am 29. Juni in die Welt des Zirkus.
••• Von Gianna Schöneich
© Daniel Gottschling (2)
WIEN. 2014 startete das Format
von Überall „scene development“
mit der Dietmar Dahmen Show
„Electrify your Business“, 2015
feierte die „Dietmar Dahmen
University“ ihre Premiere.
2017 erwartet die Fans der
Marketing & Sales Show ein
neues Highlight: der Dietmar
Dahmen Circus.
Fabulos und sensationell
Im Lustspielhaus am Hohen
Markt wird die B2B-Branche in
einem fantastischen Zelt in einen
Marketing & Sales-Zirkus eintauchen. Durch das Programm
führt Zirkusdirektor Dietmar
Dahmen höchstpersönlich. „Wir
arbeiten an einem Programm,
das die neuesten Trends im
Marketing- und Sales-Bereich
in gewohnt unterhaltsamer und
spannender Weise transportiert.
Wer die letzten beiden Shows gesehen hat weiß, dass Dietmar an
sich schon eine Show ist – aber
wir möchten mit dem ZirkusThema Kindheitserinnerungen
wachrütteln und die Besucher
Geheimnis
Zum Programm der neuen B2B
Marketing & Sales Show macht Dietmar Dahmen noch keine genauen
Angaben.
auf eine Reise mitnehmen“,
meint Sindy Amadei von Überall.
Auf die Frage, was die Besucher vom Programm erwarten
dürfen, meint Dietmar Dahmen:
„Grandios, fabulos, sensationell!“ und gibt so noch nicht
viel bekannt, aber ungeahnte
Erfolge, digitale Sensationen
und Best Cases werden wohl
dabei sein. Tickets für die Show
werden in Kürze erhältlich sein.
„Wir planen eine Vormittagsund Nachmittagsvorstellung.
Die Sitzplätze im Zelt sind allerdings sehr knapp, also heißt es
schnell sein. Wir nehmen zurzeit
schon Vorreservierungen per
E-Mail entgegen“, so Stefanie
Furch von Überall.
Weitere Informationen unter:
www.dd-show.com
medianet.at
Freitag, 10. Februar 2017 livemarketing 49
Air + Style
Was passiert, wenn Sport, Jugendkultur
und T
­ ourismus eine Symbiose eingehen.
Innsbruck; heuer gingen erstmals auch Damen beim In-City
Snowboard-vent an den Start.
Gelungene Verschmelzung
Music-Acts waren keine Geringeren als „Bilderbuch“ und
die „Beginner“, sie teilten sich
mit 14 weiteren Live-Acts zwei
Bühnen. So verschmolzen Snowboard-Event und Musikfestvial
zu einem großen Event.
Im Vorfeld fand bereits der
traditionelle Skate-Contest in
Österreichs größter Indoor Skate Location, der Skatehalle, statt.
Seit bereits 20 Jahren schafft
es Air + Style so, den Bogen zwischen Sport, Unterhaltung und
Jugendkultur zu spannen.
© APA/EXPA/Jakob Gruber
INNSBRUCK. Wenn es sportlich
und musikalisch in Innsbruck
hoch hergeht, dann muss das Air
+ Style stattfinden. Der Snowboard-Szene-Event wurde am 3.
und 4. Februar ausgerichtet und
fungierte so wieder als Schnittstelle zwischen Jugendkultur
und Tourismus.
Der Event zieht vor allem ein
junges und sportliches Publikum
an und verhilft Innsbruck somit zum Ruf, ein urban-alpiner
zu sein. Laut den Veranstaltern
wurde der Event zu einem zweitägigen „Festival“ ausgebaut.
2016 ist bereits ein Locationwechsel vollzogen worden – damals ging es vom Bergisel auf
das Gelände der Olympiaworld
Zusammenspiel Das Air + Style steht für Jugend und Sport und besticht
durch die Kombination von Snowboardevent und Musikfestival.
Air + Style-Gründer bzw. Europa-Geschäftsführer Andrew
Hormount zählt die Erfolgsfaktoren auf: „Mit Air + Style
konnten wir von Beginn an ein
junges, urbanes Publikum begeistern, dessen Bedürfnisse zu
Beginn gerade von Touristikern
oftmals verkannt, wenn nicht
sogar belächelt wurden. Coole Szene-Events, bei denen der
Wintersport völlig anders und
neu präsentiert wird, waren vor
Air + Style undenkbar.“ (gs)
Begegnung
Business
Event
Wirtschaft heißt Begegnung, Austausch
und Gespräch. Für das richtige Wort
braucht es aber auch den richtigen Ort.
Einen Ort, wo Ihre Botschaften gehört
werden. Wo sich modernste Technik mit
perfekter Inszenierung verbindet. Und
wo man weiß, wie man Menschen
begeistert. – Klingt ganz nach Ihrem
Event im Studio 44!
Die Location mitten in Wien.
www.studio44.at
50 Livemarketing
Freitag, 10. Februar 2017
medianet.at
Es gibt Reis, Baby …
… sang schon Helge Schneider. Außerdem gibt es
­Gemüsechips und eine begehbare Schneekugel.
WIEN. Tilda Reis stammt aus
der Punjab-Region, am Fuße des
Himalaya; dieser Basmatireis ist
nun den Wienern näher gebracht
worden:
Die Tilda Ape – ein dreirädriges Rollermobil mit Kultstatus
ähnlich den Tuk-Tuks in Indien
– tourte im Dezember als mobile
Küche durch Einkaufscenter und
-straßen. Die Besucher erfreuen
sich an Kostproben und Tipps,
wie man aus den vorgegarten
Premium-Basmati-Reisprodukten Gerichte zubereitet.
Die Besucher sollten sich außerdem nach Asien versetzt fühlen. Florian Schmied von Ideal
Live Marketing, zuständig für
das Tilda-Marketing, erklärt:
„Die Herkunft unseres Reises
lässt viele sofort an Inseln denken. Daher bauen wir mit Tilda
kleine Genussinseln und laden
die Besucher ein, sich eine lukullische Auszeit in der hektischen
Vorweihnachtszeit zu gönnen.“
Ab in die Schneekugel
Bis Weihnachten dauerte die
Tour an. Am vierten AdventWochenende wurde eine überdimensionale Schneekugel
zum begehbaren Tilda-Island;
Strand und Palmen warteten darin auf stressgeplagte Shopper
auf der Mariahilfer Straße vor
dem Gerngross. Die Besucher
konnten nicht nur die Schnee-
© Philipp Lipiarski (2)
••• Von Gianna Schöneich
Neuheit
Es muss nicht
immer Kartoffel
sein – elegante Kellner
präsentierten die
Gemüsechips
von Terra.
kugel genießen, sondern sich
vor Ort beim Kurzurlaub auch
fotografieren lassen und die
Weihnachtsgrüße sofort im Anschluss digital versenden. Um
die Verpflegung kümmerte sich
die mobile Tilda-Küche.
Wer keine Lust auf Reis hatte, konnte im November und
Dezember zu Terra greifen; die
Chips aus Gemüsesorten gibt es
seit vergangenem Jahr auch in
Österreich. Es handelt sich um
farbenfrohe, exotische Zutaten.
Die Produkte wurden bereits vor
20 Jahren von zwei New Yorker
Köchen „erfunden“. Um den salzigen Snack auch in Österreich
zu etablieren, veranstaltete Terra eine Tour durch Wiens angesagteste Lokale und Bars.
Verteilt wurden die Snacks in
Champagnergläsern mit Silberzangen von elegant gekleideten
Kellnern.
„Unser exklusiver Bauchladen unterstreicht den TerraQualitäts- und Geschmacks­
Entspannung
Shoppen macht
müde, die Vorweihnachtszeit
war stressig –
Abhilfe schaffte
die begehbare
Schneekugel
von Tilda Reis.
anspruch“, erklärt Schmied, der
auch für das Terra-Marketing
verantwortlich ist.
Mit der Bar-Tour werde die
Zielgruppe punktgenau angesprochen und hätte die Möglichkeit, die Produktneuheit auch zu
verkosten.
Terra richtet sich an Fans des
gehobenen Genusses. Für die
Gourmet-Gemüse-Chips werden die Rohstoffe von Hand selektiert, sorgfältig verarbeitet
und in der charakteristischen
schwarzen Verpackung angeboten. Terra-Chips sind die
perfekte Verbindung zwischen
traditioneller, handwerklicher
Herstellungsweise und modernen ausgefallenen Rezepturen.
Für die Idee und Umsetzung
der beiden Promotionaktionen zeichnet die Agentur Ideal
Livemarketing verantwortlich.
Weitere Informationen:
www.terrachips.com
www.tildabasmati.de
Montag, 13 Februar & Dienstag, 14. Februar
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52 livemarketing
Freitag, 10. Februar 2017
medianet.at
Termin
Ö1-Hörspiel-Gala
findet statt
MAi
Amadeus Music
Awards 2017
WIEN. Zum 17. Mal gibt
sich die österreichische Musikbranche im Wiener Volkstheater die Ehre. Die Verleihung der Amadeus Austrian
Music Awards findet am 4.
Mai statt, übertragen wird
sie vom ORF. Damit kehrt
sie nach zehn Jahren zurück
zum ORF; dieser war bereits
von 2001 bis 2007 TV-Partner des Veranstalters IFPI,
dem Verband der österreichischen Musikwirtschaft.
Im vorigen Jahr hatte noch
ATV die Preisverleihung
übertragen. ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz:
„Dem ORF ist die Stärkung
des Kreativstandorts Österreich ein großes Anliegen.
Und so freut es mich sehr,
dass wir den Amadeus, den
wichtigsten heimischen
Musikpreis, wieder für den
ORF zurückgewinnen konnten.“ (gs)
Fingerfood
Cateringkultur
punktet mit dem
neuen Konzept
„Cornettinis“ –
eigens für den
Verein „Life
Plus“.
© cateringkultur/Gregor Buchhaus
WIEN. Am 24. Februar findet im großen Sendesaal die
Ö1-Hörspiel-Gala statt. Sie
prämiert den „Schauspieler
des Jahres“, Karl Markovics,
und zeichnet die besten
Hörspiele des Jahres aus.
Marcovics war u.a. in Rollen in den Hörspielen „Die
Juden“, „Langholzfeld“ und
„Die Blendung“ zu hören.
Ausgezeichnet werden auch
das vom Publikum gewählte
„Hörspiel des Jahres“, die
besten Kurzhörspiele des
Wettbewerbs „Track 5“ und
das Hörspiel, welches den
Kritikerpreis erhält. (gs)
Eine kulinarische
Neukreation
Für den Trägerverein „Life Plus“ des Life Balls ­entwickelte
das Unternehmen Cateringkultur die „Cornettinis“.
••• Von Gianna Schöneich
WIEN. Life Ball-Veranstalter
Gery Keszler begab sich 2015 in
eine Kreativpause. Heuer, 2017,
kommt der Life Ball zurück –
und auch in kulinarischer Hinsicht beschritt man neue Wege.
Keszlers Verein „Life Plus“ arbeitet mit der Unternehmergruppe Cateringkultur zusammen.
Diese betreiben u.a. das Concordia-Schlössel und die Palais
Liechtenstein und Schönburg.
Das Konzept Cornettinis
Besonderes Augenmerk liegt
bei Cateringkultur auf fantasie­
vollem Fingerfood – hübsch anzusehen und delikat zugleich.
Für den neuen Trägerverein
des Life Balls, „Life Plus“, entwickelte Gechäftsführer Thomas Gailer jetzt ein kulinarisches Konzept, die Cornettinis.
„Bei den Cornettinis handelt
es sich um hauchzarte Stanit-
zel, die mit pikanten Köstlichkeiten, wie z.B. Avocado-Tartar
mit Koriander, Thunfischcreme
mit Kapern oder Couscous mit
Paprika, Junglauch und Minze
gefüllt sind. Ich glaube, damit
könnten wir zeigen, dass wir in
Österreich nicht nur kulinarisch,
sondern auch in kreativer Hinsicht in der ersten Liga spielen“,
so Gailer.
Doch nicht nur das Fingerfood
stammt von Gailer und seinem
50-köpfigen Team – auch die
Einrichtung für die Veranstaltung kommt aus dem Hause
­Cateringkultur.
Designermöbel aus Mailand
„Zu einem unvergesslichen Event
zählt, neben dem Essen, auch
der Rahmen, innerhalb dessen
präsentiert wird. Im Fall von
Life Plus wurden die DesignerMöbel eines Mailänder Möbelproduzenten ebenfalls von uns
in Szene gesetzt“, so Gailer.
Präsentiert wurde das kulinarische Konzept im Rahmen eines
VIP-Events im Planetarium; mit
dabei waren: Bundeskanzler
Christian Kern, Stadträtin Renate Brauner, „Mr. Life-Ball“ Gery
Keszler, „Science Buster“ Werner
Gruber, der Eventprofi Jürgen
Hirzberger-Taylor u.v.a.
Facts
Catering
Bei jedem Event das Beste zu
geben, ist die Philosophie der Wiener
Unternehmensgruppe Cateringkultur.
Die von Thomas Gailer und Thomas
Egger im Jahr 2002 gegründete
Firma betreibt Gastronomiebetriebe und beschäftigt mehr als 50
Mitarbeiter. Einer der Höhepunkte
der Unternehmensgeschichte war
die Ausrichtung der Festbanketts
anlässlich der Hochzeit des Bruders
der holländischen Königin Maxima,
Juan Zorreguieta, 2014 im Palais
Liechtenstein.
medianet.at
Freitag, 10. Februar 2017 cover 53
retail
Bipas Neuer Thomas Lichtblau komplettiert die neue
Bipa-Führungsriege 57
Hormoninfo Auf Kosmetika
werden nun entsprechende
Hinweise angegeben 66
Will haben diesmal herzigsüß, für die Last-MinuteVday-Shopper 70
© Mondelez International
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Mehr Plastik im Meer als Fische? Der LEH hat was
dagegen und will die Plastiktaschen verbannen. 54
schnell - flexibel - sauber
unkompliziert - preisgünstig
Spar Gerhard Drexel sagt dem vielen
Zucker in Lebensmitteln den Kampf an.
58
Valentinstag Restaurantbesuche, Blumen
und Süßes sind die Top-Geschenke. 62
54 RETAIL
Freitag, 10. Februar 2017
medianet.at
Plastic Planet oder vom
Abtauchen der Sackerl
Zu viel ist zu viel. Plastik macht bald den Fischen im Meer Konkurrenz.
Der LEH setzt nun verstärkt auf umweltfreundlichere Alternativen.
••• Von Ornella Luna Wächter
D
ie Menge an produziertem Plastik weltweit hat sich von 15
Mio. Tonnen in den
60ern auf 311 Mio.
Tonnen erhöht. Darunter fällt
auch die Produktion von Plastiktaschen. Allein in Österreich sind
jährlich 7.000 Tonnen Plastiksäcke im Umlauf; sie werden an
diversen Kassen von Geschäften
und Supermärkten an den Kunden gebracht. Auf dem Heimweg
noch als Tragehilfe verwendet,
landen sie später schnell im
Müll. Deponiert im Container,
verschwinden sie erst aus dem
Sichtfeld und dann aus dem Gedächtnis; darum kümmern sich
dann die Recycling-Systeme, wo
sie entweder wiederverwertet
oder verbrannt werden.
Ein großer Teil der Plastik­
taschen gelangt jedoch unkontrolliert in die Umwelt, verschmutzt die Meere und landet
vor allem in den Mägen von
Walen. Pro Minute wird umgerechnet ein Lastwagen voller
Plastik ins Meer gekippt, haben
Forscher ausgerechnet. Diesem
kopf­losen Taschenverbrauch soll
eine Anti-Plastiksackerl-Regel
der EU entgegenwirken: Bis zum
Jahr 2025 soll der Verbrauch auf
­maximal 40 Taschen pro Kopf im
Jahr reduziert werden.
Diese Maßnahmen werden
im östereichischen Lebensmittelhandel noch ambitionierter
umgesetzt – auf 25 Taschen pro
Kopf. Das wird allerdings von
den Unternehmen unterschiedlich interpretiert und zum größten Teil auch selbstverpflichtend durchgeführt. Für alle gilt,
dass für Plastiksackerln bezahlt
werden muss, und die EinwegTaschen aus dem Obst- und Ge-
müsebereich nicht mehr an der
Kassa liegen.
Gutschein statt Plastik
Da gibt es zum Beispiel das Anreizmodell bei Spar: Durch die
Forcierung von Textil-Taschen
sollen Kunden zum Mitbringen eigener Taschen angeregt
werden. „Wir bieten den Kunden derzeit wiederverwendbare Textil­
taschen zum halben
Preis“, so Vorstandsvorsitzender
­Gerhard Drexel.
Bei Spar halte man nichts von
Verboten – vor allem nicht, wenn
es keine sinnvolle Alternative für
Freitag, 10. Februar 2017 © APA/dpa/Christoph Schmidt
medianet.at
die Plastiktaschen gebe. Der Lebensmittelhändler befürchtet,
dass die Kunden mangels Plastiktasche auf die Einwegtasche
oder Bio-Kunststoff umsteigen
würden.
Diese sind allerdings keine
umweltfreundlicheren Optionen, da diese oft nur ein Mal verwendet werden können. Wer sich
aber vorbildlich beim Einkauf
zeigt und selber Taschen oder
Behälter mitbringt, dem winken
Spar-Gutscheine auf nachhaltige Produkte. Spar gibt dabei
an, dass die Zahlen verkaufter
Taschen seit Jahren rückläufig
seien; nur mehr sieben Prozent
der Kunden würden noch eine
kaufen.
Vom Österreichischen Bundesministerium für Umwelt soll
dazu jährlich einen Bericht über
die Reduktion von Plastiktaschen veröffentlicht werden, basierend auf den Daten der unterzeichnenden Unternehmen. So
gibt auch Rewe an, seit 2012 um
3.500 Tonnen weniger an Plastik
in Umlauf gebracht zu haben.
Rewe sagt leise „Servus“
Die Rewe Group ist im Vergleich
dazu radikaler und kündigt eine
komplette Verbannung der Plastiksackerln an. Künftig werden
Retail 55
Kunden in den Märkten nur
mehr Permanent- und PapierTragetaschen vorfinden. Erste Exemplare sollen ebenfalls
durch „geeignete Angebote“,
sprich durch Preisvergünstigungen, an die Konsumenten gebracht werden, so Frank Hensel,
CEO von Rewe International.
Die Plastiksackerl-Fraktion ist
bereits im Auslaufen. Die letzten
waren schon im Jänner auf dem
Weg zu den einzelnen Filialen,
wo die Restbestände in den
Märkten von Billa, Merkur und
Penny abverkauft werden. Das
war‘s dann. Mit der Verbannung,
gibt Rewe an, sollen mehr als 28
Millionen Plastiksackerln pro
Jahr eingespart werden. Hensel sei überzeugt, dass man mit
diesem Vorstoß die richtigen Zeichen setze, und dass auch andere Handelsunternehmen diesem
Beispiel folgen werden.
Einfach mehrfach
„Da sind wir natürlich mit dabei“, so Christian Schug, Geschäftsleiter von Lidl Österreich. „Ressourcenschonendes
Wirtschaften und Umweltschutz“ sei für das Unternehmen
ebenso wichtig; das Plastiksackerl hat auch hier bald ausgedient. In allen 200 Lidl-Filialen
„Ein wiederver­
wendetes Sackerl
ist besser als jedes
noch so umwelt­
schonende Plastik­
sackerl. Deshalb
verzichten wir in
Zukunft komplett
auf Plastik.
Christian Schug
CEO Lidl Österreich
in Österreich wird es sehr bald
keine Plastiksackerln mehr geben. „Ein wiederverwendetes
Sackerl ist besser als jedes noch
so umweltschonende Plastik­
sackerl. Deshalb verzichten wir
in Zukunft komplett auf Einweg-­
Plastiksackerl“, so Schug.
Die Hofer AG springt mit auf
den Zug: kein Plastik ab diesen
Februar. Um den Kunden die
Textil-Variante schmackhafter
zu machen, ließ man die Taschen
sogar eigens von „heimischen
Künstlern“ gestalten.
Nicht nur im Lebensmittelhandel, auch Unternehmen in
der Textilwirtschaft wie Betten
Reiter, H&M, Deichmann u.a.
haben sich der Initiative angeschlossen. Bei den 8 Mrd. Plastiktüten, die allein in der EU zu
Abfall wurden, sollten es aber
noch einige mehr sein.
56 RETAIL
Freitag, 10. Februar 2017
medianet.at
Jesper Hojer Nach Differenzen über die Geschäftsstrategie bei Lidl verlässt der
bisherige Vorstandsvorsitzende Sven Seidel (43) den
Diskonter. Das bisherige Vorstandsmitglied Jesper Hojer
(38, Bild) übernimmt dessen
Aufgaben. Die Trennung sei
einvernehmlich erfolgt.
© APA/dpa/Federico Gambarini
© Lidl
Karriere
© Sport 2000 International
Catharina Riess Nach drei
Jahren im Headquarter von
Nespresso in Lausanne kehrt
die 42-jährige Wienerin auf
eigenen Wunsch und mit internationaler Markenexpertise
nach Österreich zurück. Sie
wird die globale Marketingund Kommunikationsstrategie
in Österreich umsetzen.
Margit Gosau (50) übernimmt mit 1. März 2017 die
Geschäftsführung von Sport
2000 International. Im Fokus
der Aufgaben von Gosau
stehen der Ausbau und die
Zusammenarbeit mit internationalen Top-Marken. Die
Einkaufskooperation steht für
6,6 Mrd. € Umsatz.
Metro vor der Spaltung
Aus 1 mach 2: Die Aufteilung in einen Lebensmittel- und einen
Elektronikhändler soll dem Konzern Schwung verleihen.
DÜSSELDORF. Metro-Chef Olaf
Koch dürfte seine Pläne zur Aufspaltung des deutschen Konzerns in einen Lebensmittel- und
einen Elektronikhändler umsetzen können. Bei der Hauptversammlung diese Woche in
Düsseldorf stellten sich die Aktionäre fast einstimmig hinter
die Aufteilung. Koch verspricht
sich mehr Schlagkraft für beide
Unternehmensbereiche.
Die neuen Firmen sollen im
Sommer starten. Die Unterneh-
Aufspaltung des Handelsriesen
vor. Kellerhals bereite eine Anfechtungsklage vor, sagte ein
Sprecher seiner Investmentgesellschaft Convergenta. „Ob und
wann eine Klage eingereicht
wird, ist aber noch nicht entschieden.“
Metro ist auch hierzulande
mit zwölf Abholmärkten vertreten. 2.300 Mitarbeiter stehen für
793 Mio. € Erlös, die Gesamtverkaufsfläche beträgt 130.000 m2.
(APA/nov)
mensteile würden besser und
schneller werden, versprach
Koch. Für beide Gesellschaften
werde es „weniger Ablenkung
durch eine gemeinsame Konzernstruktur geben, die keine
Synergien geboten hat“.
Klage wird geprüft
Das Haar in der Suppe der
­Metro-Pläne liefert wie gewohnt
Media-Saturn Minderheitseigner Erich Kellerhals. Dieser behält sich eine Klage gegen die
Mondelez will zulegen
Zuletzt litt der Milka-Hersteller am starken Dollar.
DEERFIELD (Illinois). Der Milka-Hersteller Mondelez hat, belastet von der Dollarstärke, im
vierten Quartal unterm Strich
einen Gewinn von 93 Mio. USD
(86,82 Mio. €) erwirtschaften
können. Der Umsatz sank um
8,1 Prozent auf 6,77 Mrd. USD
(6,3 Mrd. €).
Mondelez-Chefin Irene Rosenfeld nannte als Gründe für
die Entwicklung spürbare wirt-
schaftliche Störungen und politische Unsicherheiten. Im angelaufenen Jahr will der Konzern
den Umsatz aber um mindestens ein Prozent steigern, allerdings könnte dieses Plus durch
Währungseinflüsse aufgezehrt
werden. Denn Mondelez ist ein
internationaler Konzern par excellence: Mehr als 70% des Umsatzes werden außerhalb von
Nordamerika gemacht.(red)
© Mike Mitchell/Wikimedia/CC BY-SA 3.0
© Nespresso
Metro-Chef Olaf Koch hat die Aktionäre hinter sich: Die Trennung von Metro und Media Saturn wird wahrscheinlich.
medianet.at
Freitag, 10. Februar 2017 retail 57
Bipas neue Crew
Der Drogeriefachhändler stabilisiert seine
­Führungsriege, neu dabei ist Thomas Lichtblau.
Die Bipa-Crew selbst berichtet
an Marcel H
­ araszti, der als Bereichsvorstand die ÖsterreichAgenden der Rewe International
AG verantworten wird.
Von Beiersdorf zu Bipa
Thomas Lichtblau (45) wird somit für die Vertriebsagenden von
österreichweit rund 600 Filialen
zuständig sein. Weiters sind ihm
die Ressorts Personal, Warenwirtschaft und Bautechnik zugeordnet. Der gebürtige Wiener
kann umfassende internationale
berufliche Erfahrungen in den
Bereichen Vertrieb und Organisationsentwicklung vorweisen –
nicht zuletzt im CEE-Raum, wo
er für Beiersdorf unter anderem
© Rewe International
WR. NEUDORF. Thomas Lichtblau – bislang war er Country
Manager Österreich und Sales
Director CEE für die Beiersdorf AG – wird mit 13. Februar
2017 in die Bipa-Geschäftsführung berufen. Er komplettiert
mit Erich Riegler und Michael
­Paterno das Führungstrio des
nach ­eigenen Angaben größten
österreichischen Drogeriefachhändlers.
Erich Riegler fungiert mithin
als CEO und übernimmt die
Ressorts Einkauf, Controlling
und Business Development;
Michael Paterno verantwortet
Marketing, CRM sowie den Online Shop. Mit Lichtblau wird
nun der Vertrieb weiter gestärkt.
Neue Bipa-Geschäftsführung Michael Paterno, Erich Riegler und ­Thomas
Lichtblau (v.l.) stehen nach turbulenten Besetzungsrochaden für Solidität.
das Geschäft in Ungarn und in
der Schweiz leitete.
Seine berufliche Karriere begann Lichtblau nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre
als Produkt- und Key Account
Manager bei Mautner Markhof
AG. In der Folge war er 15 Jahre lang bei Beiersdorf Sales und
Country Manager international.
Seit 2015 agierte er als Country
Manager Österreich und Sales
Director Eastern Europe bei
­Beiersdorf. (red)
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58 RETAIL
Freitag, 10. Februar 2017
medianet.at
Spar macht nun den
Zuckerberg klein
Gerhard Drexel sagt der industriellen Überfütterung den Kampf an
und reduziert den Zuckergehalt bei Spar-Marken.
© Spar
••• Von Christian Novacek
medianet.at
Freitag, 10. Februar 2017 Retail 59
U
Zucker als Genussmittel hui ist,
aber als Ernährungsgrundlage
wohl eher pfui.
Nahrung ist Medizin
Die Schnittstelle zur „Droge“
Zucker bildet der Handel. Und
der will sich vor seiner Verantwortung in diesem Belang nicht
drücken: „Wir möchten unseren
Kunden die Möglichkeit geben,
sich gesund zu ernähren“, postuliert das Spar-Präsident Gerhard
Drexel. Er beruft sich auf Hippokrates und dessen Aufforderung:
„Lasst Nahrung unsere Medizin
sein!“
Was Spar eher süßsauer aufstößt, ist der Umstand, dass
zuckerreduzierte oder -freie
Nahrungsmittel seitens Indus­
trie bzw. Markenartiklern nicht
unbedingt forciert werden. Ergo
preschten die Spar-Eigenmarken
© Spar
nsere Vorfahren haben Zucker gar nicht
gekannt“, sagt Markus Metka, der neben seiner Funktion
als Oberarzt der Abteilung für
Endokrinologie an der Wiener
Uni auch als Präsident der AntiAging-Gesellschaft fungiert. Er
hält fest: „Wir konsumieren Zucker erst seit einem Hundertstel
unserer Evolutionsgeschichte.“
Was nicht lange her ist, hat aber
mächtige Auswirkungen.
Industrialisiert, von der Zuckerrübe oder neuerdings vermehrt als Fructose daherkommend, ist Zucker eine Gravität
im heimischen Ernährungsgeschehen: Rund 100 g nehmen
die Österreicher täglich zu sich,
in den USA sind es gar 120 g –
beides ganz stabil jenseits der
Empfehlung der WHO. Diese
lautete 2005 auf 50 g täglich,
seit 2015 werden uns gar nur 25
g (entspricht sechs Stück Würfelzucker) als tägliche Portion
vergönnt. „Inwieweit die Zuckerlobby mitgewirkt hat, damit die
Empfehlung erst 2015 angepasst
wurde, können Sie sich selbst
ausrechnen“, meint Metka.
Sei’s drum: Heute sind die
ernährungsphysiologischen
Erkenntnisse dergestalt, dass
Keine Zuckerfreunde Markus Metka (Anti Aging-Gesellschaft), Gerhard Drexel
(Spar) und Friedrich Hoppichler (Vorstand Initiative für ein gesundes Leben).
in jene Lücke vor, die die Industrie bietet. „Wir werden in allen unseren Eigenmarken den
Zuckergehalt reduzieren“, sagt
Drexel. Und das wird „sukzessive, in kleinen Dosen, geschehen“,
damit sich der zuckerverwöhnte
Österreicher an gesunde, weniger süße Geschmacksstandards
gewöhnen kann.
Inkludiert sind beispielsweise
Limonaden: Spars Cola verliert
zehn Prozent an Zuckergehalt,
was jährlich rd. 20 Mio. Stück
Würfelzucker sparen wird.
Gleichfalls kommt die Reduktion bei den Bio-Joghurts – im
ersten Schritt von 14 bis 16 g
auf 12 g – die Umstellung bezeichnet der Spar-Präsident als
„Knochenarbeit“. Und, betreffend J
­ oghurts: „In zwei Jahren
werden wir halt wieder um zwei
Gramm runtergehen. Irgendwann wird der Konsument dann
sagen: Das picksüße Zeug kann
ich nicht mehr essen!“
Wissenschaftlich beraten
Der Händler agiert mit seinem
Zucker-Einsparungsprogramm
übrigens fern der Willkür: Bereits seit dem Jahr 2005 ist ein
wissenschaftlicher Beirat aktiv, der in Sachen Eigenmarken
prüft und freigibt. Das muss
nicht immer mit der ursprünglichen Intention des Produkts
einhergehen. Zum Beispiel waren unter dem Titel „Spar vital“
Smoothies geplant – aufgrund
des hohen Fructose-Gehalts hat
aber dieser Beirat untersagt,
Spar Smoothies unter Spar vital ins Regal zu stellen. Nichtsdestotrotz bringt die gesunde
Palette der Spar-Marken einige
Regalmeter zusammen: Spar vital und Spar veggie schaffen es
zusammen auf rd. 350 Produkte
mit hohem Gesundheitsstatus.
Was die Verabschiedung des
allzu süßen Geschmacks betrifft, sagt der Händler dem Zucker auf mehreren Ebenen Goodbye: durch Weglassung, etwa bei
den Spar vital Cornflakes; durch
Reduktion, z.B. Limonaden oder
Wir möchten den
Spar-Kunden die
Möglichkeit geben,
sich gesund zu ernähren. Wir werden
daher den Zuckergehalt in vielen Produkten reduzieren.
Gerhard Drexel
Spar
Engery Drinks. Oder, auf dem
­innovativem Pfad: durch Substitution; besonders erwähnenswert in dem Kontext ist das neue
Spar Stevia-Ketchup.
Inwieweit es am Ende des Tages der Zuckerlobby nun gelingt,
dem Konsumenten mehr Zucker
reinzustopfen als der Händler
gutheißt – in diesem Szenario
fühlt sich Drexel gut aufgestellt:
„Wir sind ein privater Händler und kein Anhängsel eines
internationalen Konzerns. Wir
müssen also nicht kuschen und
können tun, was wir für richtig
halten.“
60 RETAIL
Freitag, 10. Februar 2017
medianet.at
© Robin Consult/Lepsi
KeynoteSpeaker
(v.l.) Lukas Sustala diskutiert mit
Nestlé-Präsident
Peter BrabeckLetmathe, TrafficCom-Vorstand
und IV-Präsident
Georg Kapsch
und Detlef
Günther von der
ETH Zürich über
die Zukunft der
Globalisierung.
America first
and who’s next?
Nicht die Wirtschaftsbeziehungen sind in Gefahr, ­sondern
demokratische Werte, sagen Vertreter der Industrie.
••• Von Ornella Luna Wächter
WIEN. Es kommt Bewegung in
die Wirtschaft. Und Unsicherheit. Wütende Twittermeldungen
gibt es im Minutentakt und die
bringen nicht selten drastische
Veränderungen mit sich. Sollten sich mit dem Amtsantritt
Trumps wachsende globale Ungleichgewichte im Handel bemerkbar machen, warnen Fachleute vor einem Protektionismus
der Märkte – für Konzerne, die
mit der Globalisierung groß geworden sind, sind das durchaus
Entwicklungen, die zur Beunruhigung führen könnten.
„America first“– who’s next?
Macht der neue US-Präsident
mit der Globalisierung kurzen
Prozess? Falls ja, was bedeutet
der neue Protektionismus für
Europa und Österreich? Das
waren die ausschlaggebenden
Themen, die in der Top Speakers
Lounge der Handelskammer
Schweiz-Österreich-Liechtenstein (HKSÖL) in der Industriellenvereinigung (IV) diskutiert
wurden. Für Peter Brabeck-Letmathe, Verwaltungsratspräsident von Nestlé, ist der neue USPräsident nicht der Sargnagel
der Globalisierung: „Trump ist
nicht gegen die Globalisierung.
Er ist nur gegen Freihandelsabkommen, die sein Vorgänger
unterschrieben hat und wo er
der Meinung ist, dass die USA
benachteiligt werden.“
Der Kärntner Unternehmer ist
bereits seit 50 Jahren für den
Schweizer Konzern tätig, der
zu den führenden Nutrition-,
Health- und Wellness-Companys weltweit gehört. Für Brabeck ist ein Rückzug der Globalisierung kein Thema, dazu sei
die Welt zu sehr vernetzt. Die
eigentliche Gefahr sieht Brabeck
im Populismus, dem Regieren
von Emotionen über Fakten, was
zu einer Entdemokratisierung
der Gesellschaft führen könnte.
Kein Ende in Sicht
Auch der Präsident der IV, Georg Kapsch, glaubt nicht, dass
die Globalisierung in den letzten Zügen liegt. „Ich denke
nicht, dass die Globalisierung
am Ende ist, denn die Menschen
haben erkannt, dass Protektio-
Die größten Gefahren
der westlichen Welt
sind der Verlust der
Glaubwürdigkeit der
Leaderships und eine
schleichende Ent­
demokratisierung.
Peter
Brabeck-Letmathe
Nestlé-Präsident
nismus niemals zur Erhöhung
des Wohlstands geführt hat.“
Er stimmt der Aussage von Brabeck zu, indem er betont, dass
die Welt, wie sie jetzt ist, zu verflochten sei. Größere Umbrüche
sieht der Vorstandsvorsitzende
der Kapsch TrafficCom AG, Anbieter von VerkehrstelematikLösungen, in der Digitalisierung
– auch hier mit einer positiven
Bilanz: es würden mehr Arbeitsplätze geschaffen, als dadurch
verloren gehen.
Nicht nur die Industrie agiert
global, auch die Wissenschaft
profitiert von einem fruchtbaren Austausch. Der Vizepräsident für Forschung und Wirt­
schaftsbeziehungen, Detlef
Günther, erinnert daran, dass
Wissenschaft schon immer global war.
Und Ressourcenknappheit?
Die Wirtschaft, so der Tenor,
wird also wenig Veränderungen
spüren, das globale Waren- und
Dienstleistungsangebot bleibt
also unangetastet. Kapsch betont aber auch, dass die Wirtschaft nicht ewig wachsen
­werde.
Neben politischen Faktoren
haben demografische Entwicklungen, wie die wachsende Weltbevölkerung und Ressourcenverknappung ebenfalls Einfluss
auf weltweit agierende Unternehmen wie Nestlé. Da gebe es
noch keine praktikable Lösung,
so Brabeck.
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62 RETAIL
Freitag, 10. Februar 2017
Durch die Blume
klimpert mehr Geld
Der Valentinstag wird lukrativ: Junge geben laut Studie
in diesem Jahr doppelt so viel aus wie 2016.
V
alentinstag, oder neudeutsch Vday – ist
er ein echtes, großes
Konsumfest oder doch
mehr blumiger Schein
als goldiges Klimpern? Was die
Österreicher zum Valentinstag
schenken, wo und wann sie die
Geschenke kaufen und wie viel
sie dafür ausgeben, hat der Handelsverband gemeinsam mit
dem Markt- und Meinungsforschungsinstitut Marketagent.
com im Rahmen des Handelsverband Consumer Check erfragt.
„Die Top-Geschenke zum
Valentinstag werden wieder
Blumen, Süßes und Restaurantbesuche sein“, sagt Rainer
Will (Bild), Geschäftsführer des
Handelsverbandes. Die Ausgaben pro Person steigen im Jahresvergleich zu 2016 deutlich,
nämlich von rund 30 auf 40 €.
Vor allem die unter 30-Jährigen
werden diesmal nahezu doppelt so viel ausgeben wie letztes
Jahr; hingegen dürften die 40bis 69-Jährigen ihre Blumensträußchen diesmal überschaubarer anlegen.
Mehr Geld für Geschenke
Durchschnittlich geben die Österreicher 40 € für Valentinstags-Geschenke aus; das sind
ganze zehn Euro mehr als 2016.
Dabei zeigen sich Männer (45 €)
großzügiger als Frauen (30 €).
Der Anstieg bei den Ausgaben
ist ausschließlich den 14- bis
29-Jährigen zu verdanken; sie
© Handelsverband
••• Von Christian Novacek
medianet.at
medianet.at
Freitag, 10. Februar 2017 RETAIL 63
erläutert Thomas Schwabl, Geschäftsführer von Marketagent.
com. Und er relativiert: „Die
Blumen als weitaus häufigster
Valentinstags-Gruß erfreuen
aber klischeehaft unsere Frauen
auch umso mehr.“
© APA/Herbert Neubauer
Die Top-Geschenke
zum ­Valentinstag
werden wieder
­Blumen, Süßes und
Restaurantbesuche
sein. Vor allem die
Jungen werden diesmal mehr ausgeben.
geben im Jahr 2017 satte 50 €
statt bis dato 28 € aus (+78%).
Damit machen sie die Umsatzrückgänge bei den 40- bis
69-Jährigen mehr als wett.
Bundesländer im Vergleich
Während die durchschnittlichen Ausgaben in Wien, Oberösterreich und Salzburg bei 50
€ pro Person liegen, fallen die
restlichen Bundesländer mit 30
€ deutlich ab. Auch der österreichische Kaufkraftkaiser Niederösterreich liegt mit 30 € unter
dem Österreichschnitt von 40 €.
Ein Drittel der Österreicher
verzichtet übrigens gänzlich
auf Geschenke. Die Mehrheit
(52%) beschenkt dabei ihren
Partner. Für Mütter gibt es einen
Muttertag-light: Jeder Fünfte
(19%) macht zum Valentinstag
der Mutter ein Geschenk. „Während 61 Prozent der Männer
ihre Liebste mit dem einen oder
anderen Geschenk verwöhnen,
sind es unter den Damen nur
43 Prozent, die ihrem Partner
am Valentinstag eine Aufmerksamkeit zukommen lassen“,
Rainer Will
Handelsverband
Die Vday-Klassiker sind nach
wie vor Blumen und Schokolade.
Das freut mithin den Blumenhandel: Dieser verkauft rund um
den 14. Februar 20 Mio. Schnittblumen und 12 Mio. Topfpflanzen. Mehr als jede zweite befragte Person (57%) entscheidet sich
für Pflanzen. Ebenfalls beliebt
sind Süßigkeiten. Gut jeder Dritte (36%) aller Beschenkten erhält
Schokolade, Pralinen oder sonstiges Süßes. Auch eine Alternative, jedoch mit 17% (2016: 22%)
abgeschlagen, sind Restaurantbesuche.
Je 29% werden ihren Valentinstag-Einkauf im Shoppingcenter oder in Geschäften in der
Nähe erledigen. Online-Shops
(19%) sind gegenüber der klassischen Einkaufsstraße (15%)
bevorzugt.
Männer brauchen länger
Auffallend ist das Einkaufsverhalten der Männer: Neun von
Zehn wissen, wo sie einkaufen
werden, jedoch lässt sich der
durchschnittliche Blümchen-­
Vasall bis zum Tag davor Zeit.
Bei den Damen ist sich ein Viertel nicht sicher, wo denn das passende Geschenk zu finden sei –trotzdem besorgen sie es einen
Tag früher als die Herren. Das
lässt sich höchstwahrscheinlich
dadurch erklären, dass zwei von
drei Männern Blumen schenken
(Frauen: 46%) und diese frisch
kaufen wollen.
Top oder Flop?
Neben dem Handelsverband
hat auch die Social-CommerceGruppe Pepper.com den Valentinstag durchleuchtet – und
1.051 Nutzer (571 Männer, 480
Frauen) des von ihr betriebenen
Verbraucherforums Preisjäger
(www.preisjaeger.at) gefragt,
wie sie es mit dem Valentinstag
halten.
Für Händler fällt das Ergebnis
der Umfrage auf den ersten Blick
wenig positiv aus: Scheinbar
können viele Österreicher dem
Valentinstag wenig abgewinnen.
Auf die Frage, ob der 14. Februar
für sie „ein besonderer Tag“ sei,
antworteten zwei von drei Männern (66,49%) und 57,51% der
Frauen mit einem klaren „Nein“.
Die emotionale Bedeutung hat
der Valentinstag nur für knapp
jede zweite Frau (42,49%) und
33,06% der interviewten Männer. Dennoch: Mit leeren Händen
werden am Vday – der Pepper.
com-Umfrage zufolge – nur jede
dritte Frau (29,35%) und jeder
dritte Mann (29,79%) ihrem Partner gegenübertreten.
64 retail
Freitag, 10. Februar 2017
medianet.at
GREeNpeace
Weniger Chemie
im Jäckchen
MÜNCHEN. Einen Wendepunkt in der Herstellung
von Outdoor-Bekleidung
gab Greenpeace bekannt:
Gore Fabrics, Ausrüster
großer Outdoor-Marken wie
The North Face und Mammut, verzichtet künftig auf
den Einsatz von per- und
polyfluorierten Chemikalien
(PFC). (red)
© dpa/Martin Gerten
Gemüseanbau
Frutura baut das
Glashaus aus
Gehen im Handel bald die Lichter aus? Laut aktueller Studie räumt die Digitalisierung die Geschäfte leer.
© APA/Ingrid Kornberger
Zukunft heißt Zusperren
Kahlschlag wegen Onlinehandels: Jedes zweite Filial­
unternehmen könnte vom Markt verschwinden.
BAD BLUMAU. Das von der
Frutura betriebene und mit
Thermalwasser beheizte
Großglashaus im oststeirischen Bad Blumau wird
erweitert; die Baugenehmigung für eine Erweiterung
um 18 ha liege vor. Mit dem
Bau – vorgesehen ist konventioneller Anbau – soll im
Frühjahr begonnen werden,
die erste Ernte gibt‘s dann
Ende Dezember.
Seit Mai 2016 wird in den
Gewächshäusern der Frutura Thermal-Gemüsewelt
Bio-Fruchtgemüse auf rd.
4,5 ha produziert. Insgesamt werden bis zum Vollausbau mehr als 50 Mio. €
investiert. Bis zu 200 Vollzeitarbeitskräfte könnten
im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld entstehen, derzeit
sind 70 Mitarbeitende in
der Frutura Thermal-Gemüsewelt beschäftigt. Angebaut werden Paradeiser,
Paprika und Gurken. (APA)
BERLIN. Weil immer mehr
Deutsche im Internet einkaufen, droht dem Einzelhandel
ein beispielloser Kahlschlag;
besonders betroffen ist der Lebensmitteleinzelhandel. In zehn
bis 15 Jahren werde jedes zweite deutsche Filialunternehmen
vom Markt verschwunden sein,
heißt es in einem Branchenreport des Beratungsunternehmens Oliver Wyman. Der Rest
werde aufgekauft, fusioniert
oder geschlossen. Vor allem im
Lebensmittelhandel wird sich
die Zahl der Geschäfte durch
den Erfolg der Online-Händler
verringern.
LEH besonders betroffen
Der Grund: Im umsatzstärksten
und wettbewerbsintensivsten
Zweig des deutschen Einzelhandels seien die Gewinnmargen
seit jeher gering. „Wenn dann
drei oder vier Prozent des Geschäfts ins Internet abwandern,
drohen sehr schnell Verluste.
Denn die Kosten für Miete, Personal oder Energie lassen sich
nur schwer senken“, erläutert
Wyman-Handelsexperte Sirko
Siemssen.
Die Zahl von derzeit rund drei
Mio. Arbeitsplätzen im Einzelhandel werde sich ebenfalls
nicht halten lassen. Künftig
würden Algorithmen und künstliche Intelligenz in den Konzernzentralen viele Routineaufgaben
im Einkauf und in der Angebotssteuerung übernehmen. (nov)
Hudson’s Bay will Macy’s
© AFP
Nach Kaufhof Appetit auf die nächste Kaufhauskette.
WASHINGTON. Die KaufhofMutter Hudson‘s Bay hat Insidern zufolge Interesse an der USKaufhauskette Macy‘s. In den
Vereinigten Staaten ist Macy‘s
so etwas wie eine Kaufhaus-Ikone. Übernahmegespräche würde
es bereits geben – laut Insidern
befinden die sich derzeit aber
noch in einem frühen Stadium.
Macy‘s Börsenwert hatte sich in
der vorigen Woche auf 9,4 Mrd.
USD (8,70 Mrd. €) belaufen. Das
Wall Street Journal berichtete,
die Gespräche zwischen den
Unternehmen könnten ebenso
auf andere Formen einer Kooperation hinauslaufen.
Möglich sei etwa ein Kauf der
Macy‘s-Immobilien. Der nordamerikanische Konzern hatte
nach einem langen Poker im Oktober 2015 Kaufhof vom damaligen Eigner Metro gekauft. (red)
medianet.at
Freitag, 10. Februar 2017 retail 65
Marktforscher sind
bei Merkur beliebt
Durchblick
Silhouette setzt
auf Komplettbrille
LINZ. Der Linzer Brillenfassungserzeuger Silhouette
wird ab März Komplettbrillen am oberösterreichischen
Stammsitz herstellen. Innerhalb eines Jahres wurde
eine eigene Gläserfertigung
aufgebaut; zehn Mio. € wurden investiert, 500 Gläser
können täglich gefertigt
werden. (APA)
Rewe-Verbrauchermarktkette setzt einen Schwerpunkt auf
Familien mit Kindern; letztere agieren als „Marktforscher“.
Kaffeeröster
© Merkur Warenhandels AG (2)
Banane hoch
Merkur-Markt­
forscher erhalten
kostenlos Obst
– etwa zum
Mitnehmen in
die Schule –
beim speziell
gekennzeichneten Korbmöbel
im Markt.
WIENER NEUDORF. Das Wohl
und die Gesundheit von Kindern
liegt Merkur am Herzen: Kinder
dürfen sich daher im Rahmen
des Marktforscher-Programms
in den Obst- und Gemüse-Abteilungen der Verbrauchermarktkette ab sofort bei jedem Einkauf
ein Stück Obst gratis schnappen.
Zum Mitnehmen gibt es saisonal wechselnde Obstsorten wie
Äpfel, Birnen, Mandarinen oder
Pfirsiche. Damit man das gratis
Obst sofort erkennt, ist es mit
einem kleinen MarktforscherSticker versehen. Und es liegt in
einem speziell gekennzeichneten
Korbmöbel in der Obst- und Gemüseabteilung.
An der Kassa zeigt der kleine
Scout bloß seine „Merkur Marktforscherkarte“ – und schon kann
Merkur-Vorstandsvorsitzende Kerstin Neumayer mit den „Marktforschern“.
das ausgewählte Obst mit nach
Hause oder in die Schule genommen werden. „Wir wollen Kinder
dazu animieren, mehr Obst und
Vitamine zu essen und dabei
vielleicht die eine oder andere Sorte zu kosten, die sie noch
nicht probiert haben“, erklärt
dazu Merkur-Vorstandsvorsitzende Kerstin Neumayer.
Familienerlebnis
Der Händler setzt damit einen
Schwerpunkt auf Familien mit
Kindern; Ziel: Der Lebensmitteleinkauf als Erlebnis. Dazu
trägt auch eine Familienkassa
bei, welche Kinder einlädt, den
Ablauf an der Kassa spielerisch
mitzuerleben. Darüber hinaus
erhalten sie im MarktforscherProgramm eine Marktforscherkarte sowie ein monatlich wechselndes, kostenloses
Marktforscher-Magazin; mit
dem können sie beim Einkaufen
Rätsel lösen und den Markt mit
allen Sinnen erforschen. (nov)
© illy
Illy will kräftig
expandieren
ROM. Der italienische Kaffeeröster Illy startet eine
Expansionsstrategie: In
zehn Jahren will das 1933
gegründete Unternehmen
aus Triest seinen Umsatz
auf circa 800 Mio. € verdoppeln. Dabei will Illy verstärkt den Markt der Kaffeekapseln ausbauen; dort
sind nämlich die Wachstumsmargen noch hoch,
glaubt Illy-Chef M
­ assimo
Pogliani.
Zugleich soll das Netz der
Illy-Kaffeeshops verdoppelt
werden. Die rasante Expansion soll in Italien, aber
ebenso im Ausland erfolgen.
Illy will v.a. das Geschäft in
den USA forcieren. Derzeit
macht Illy mit 1.177 Mitarbeitern 64% des Umsatzes
im Ausland. Auch eCommerce soll eine immer stärkere
Rolle spielen. „Wir wollen
eine direkte Beziehung zu
den Konsumenten aufbauen“, meint Pogliani. (red)
66 retail
Freitag, 10. Februar 2017
medianet.at
spendenaktion
Müller startet
Charity-Aktion
ULM. Müller und Make up
Factory starten das neue
Jahr mit einer Spendenaktion namens „The Beauty of
Giving“ mit dem Verkauf von
Produkten der Make-up-Linie. Bei jedem Verkauf spenden Müller und Make up
Factory 20% des Verkaufspreises an SOS-Kinderdörfer
in Ecuador. (red)
© dm/Tina Herzl
Hormoninfo
Neuer Hinweis
auf Kosmetika
Ab August beginnt das neue Lehrlingsjahr bei dm; mit der Kampagne #herzundkopf geht dm auf Lehrlingssuche.
© Panthermedia.net/akz
dm geht auf Talent-Tournee
WIEN. „Wir sind alles – von
warmherzig bis kopfüber“, so
lautet die Lehrlingskampagne
des Drogerie-Unternehmens
dm. Seit Oktober ist die Kette
auf der Suche nach neuen Talenten. Rund 300 Teilnehmern wird
ab dem Sommer die Möglichkeit
geboten, ihre Ausbildung in den
Kernberufen Drogist, Friseur sowie Kosmetiker & Fußpfleger bei
dm zu starten. Es werden junge
Menschen mit #herzundkopf
gesucht, die begeisterungsfähig
sind, Liebe zu ihrem Beruf sowie
Freude an der Kommunikation
mit Kunden und Kollegen haben
sowie eigeninitiativ gestalten
wollen.
Mit Herz und Seele
„Wenn wir diese Persönlichkeiten finden, sind wir glücklich,
sie in ihrer Lehrzeit begleiten
zu dürfen“, sagt dm-Geschäftsführerin Petra Mathi-Kogelnik.
Ab dem ersten Tag sind die
Lehrlinge vollwertige Teammit-
glieder und werden im Unternehmensalltag eingespannt. Die
schulische oder internationale
Weiterbildung der Nachwuchsfriseure, -Kosmetiker und Co.
wird dabei nicht außer Acht gelassen.
„Selbstverständlich unterstützen wir die Lehrlinge, wenn
sie neben ihrer Ausbildung die
Matura machen möchten. Auch
Auslandspraktika oder der interne Filialtausch sind sehr beliebt“, so Mathi-Kogelnik. (red)
Biologische Erlebniswelt
Bio-Produkte aus Österreich auf der Biofach 2017.
© NürnbergMesse/Stefan Hippel
WIEN. Haarfarben, Sonnenschutzmittel, Duschgele
– einige Kosmetik-Produkte
enthalten Chemikalien, die
wie Hormone gebaut sind
und auch so wirken können.
Dazu gehören z.B. einige
Filter gegen ultraviolettes
Licht bei Sonnenschutzmitteln oder Konservierungsstoffe. Zwar gibt es noch
keine harten Beweise, dass
sie Menschen schädigen,
aber ausreichend Hinweise,
dass es sehr sinnvoll wäre,
sie zu vermeiden. Das wird
nun freiwillig mit dem Hinweis „Ohne hormonell wirksame Zusätze“ markiert.
Hormonell wirksame Chemikalien sind körperfremde
Stoffe; sie ähneln körpereigenen Hormonen und können diese verstärken, aber
auch blockieren. Sie sind
nicht immer akut giftig,
stehen jedoch im Verdacht,
wichtige Entwicklungs­
prozesse zu stören.(red)
Die Drogeriekette dm tourt ab März mit ihrer Lehrlingskampagne
#herzundkopf in elf Stopps durch Österreich.
NÜRNBERG. Die internationale
Fachmesse Biofach 2017 ist eine
der bedeutendsten Fachmessen
der Bio-Branche und wird vom
15. bis 18. Februar in Nürnberg
über die Bühne gehen. Über 80
österreichische Unternehmen
präsentieren ihre Produkte:
Auf dem 788 m2 großen Gemeinschaftsstand der Außenwirtschaft Austria werden 50
österreichische Bio-Aussteller
vertreten sein; zusätzlich gibt es
36 österreichische Unternehmen
als Einzelaussteller auf dem
Messegelände.
Die Produktpalette umfasst
u.a. Natur-Rohkost, Bio-Lebensmittel, Naturkosmetik und Pflegeprodukte. Insgesamt präsentieren 2.350 Firmen aus über 80
Ländern (70% Ausland) ihre BioProdukte den 49.000 internalen
Fachbesuchern. (APA)
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68 retail
Freitag, 10. Februar 2017
medianet.at
Lyoness erobert Italien
italien
Modebranche gut
auf Kurs
Im Februar wurde der 10.000ste Lyoness-Partner in Italien
begrüßt; es gibt aber immer noch Potenzial nach oben.
MAILAND. Die italienische
Modebranche hat sich 2016
besser als erwartet geschlagen: Ihr Umsatz stieg um
1,9 Prozent auf 84,1 Mrd. €.
Die Branche hofft nun, dass
US-Präsident Donald Trump
keine Steuern auf Importe
anstrebt; italienische Mode
ist bei US-Exporten bereits
hoch besteuert. (APA)
MODE trifft faser
In Österreich profitieren derzeit rund 2.400 Unternehmen von Lyoness, in Italien sind es nun 10.000, weltweit 70.000.
GRAZ. Das Cashback-Unternehmen Lyoness expandiert in Italien: Im Februar konnte ebenda
das zehntausendste Partner­
unternehmen in der Lyoness
Community begrüßt werden.
Weltweit kooperiert Lyoness mit
rund 70.000 Unternehmen.
Der Ausbau des internationalen Netzwerks von Partnerunternehmen, vor allem im KMUBereich, hat für Lyoness seit
Jahren höchste Priorität. „Die
Zahl unserer Partner wächst
wir in so kurzer Zeit so viele Unternehmen für unsere Mitglieder
gewinnen konnten“, sagt dazu
Edoardo Moretti, Geschäftsführer von Lyoness Italien. „Vor
fünfeinhalb Jahren sind wir
mit 250 Partnern gestartet.“ Die
Partner kommen übrigens aus
allen Branchen. Lyoness Cashback Solutions und das Kundenbindungsprogramm für KMU
sollen, so Moretti, weiterhin für
ein exponentielles Wachstum
sorgen. (red)
rasant“, betont Silvia Kelemen
Weihs, Head of Public Relations
& Corporate Communication.
„Wir möchten, dass unsere Mitglieder die Lyoness Einkaufsvorteile bei so vielen Unternehmen
wie möglich nutzen können.“
Schallmauer durchbrochen
In Italien soll das Durchbrechen
der Schallmauer von 10.000
Partnern nur der Anfang einer
kontinuierlichen Entwicklung
sein. „Wir sind sehr stolz, dass
Großhandelspreise steigen
Anstieg im Jänner um 6,2% über dem Vorjahr.
WIEN. Die Großhandelspreise
sind im Jänner 2017 laut Statistik Austria im Vergleich zu
Jänner 2016 um 6,2 Prozent
gestiegen. Eine so hohe Jahresveränderungsrate gab es zuletzt
im Oktober 2011. Grund für den
Anstieg waren vor allem deutlich höhere Preise für Mineralölerzeugnisse sowie für Eisen und
Stahl. Im Dezember 2016 lagen
die Großhandelspreise um 4,3
Prozent über dem Wert des Vorjahresmonats.
Verteuert haben sich „Altmaterial und Reststoffe“ (+73,3%),
„Sonstige Mineralölerzeugnisse“ (+31,4%), „Eisen und Stahl“
(+23,7%) sowie „Motorenbenzin
(inkl. Diesel)“ (+19,5%). Billiger
waren vor allem „Düngemittel
und agrochemische Erzeugnisse“ (–14,1%) sowie „Blumen und
Pflanzen“ (–8,9%). (red)
© dpa/dpa-Zentralbild/Z1020 Martin Schutt
WIEN/ARTEIXO. Die Modekette Zara verkauft jetzt in
ihren internationalen und
österreichischen Geschäften
T-Shirts, Pullover und Tops
aus der neuen LenzingFaser „Refibra“. Die Faser
stammt aus den Stoffabfällen des spanischen Modekonzerns Inditex, zu dem
neben Zara auch die Bekleidungsketten Bershka, Massimo Dutti oder Pull&Bear
gehören.
„Es ist das erste Mal, dass
eine Firma wie Inditex überhaupt mit einem Faserhersteller zusammenarbeitet“,
sagt dazu Lenzing-Vorstand
Stefan Doboczky. Der oberösterreichische Konzern
stellte die neue LyocellFaser diese Woche in Paris
auf der Stoffmesse „Premier
Vision“ vor. (APA)
© iStock
© AFP/Josep Lago
Zara setzt auf
Lenzing-Qualität
medianet.at
Freitag, 10. Februar 2017 Retail 69
© Espressomobil
Mobile Coffee
Seit 2012
erobert das
fahrende Kaffeehaus auf drei
Rädern Wien.
Sieben Tage die
Woche werden
mehrere Tausend Portionen
Coffee-To-Go
zubereitet.
Espressomobil
goes Franchise
Das Kaffee-Start-up Espressomobil setzt zum Sprung
an – in drei Jahren sollen neun Städte erobert werden.
Espressomobil goes Franchise
Reinhold Lindmoser, der nun Geschäftsführer des Unternehmens
ist, gibt die Zielsetzung vor: „Wir
wollen in den nächsten drei Jahren in neun europäischen Städten das Erfolgsmodell Espressomobil flächendeckend anbieten.”
Zunächst soll das Potenzial in
Österreich ausgeschöpft werden
und die Städte Linz, Innsbruck,
Salzburg und Graz mit den ‚Dreirädern‘ erobert werden. Wenn
das gut geht, sind auch Städte im
größeren D-A-CH-Raum geplant,
wie Zürich, Basel, München, Berlin und Hamburg.
Individualität gewinnt
Aktuell zählt das Start-up-Unternehmen zwölf der eigens umgebauten „Espressomobil-Dreiräder“. Sieben Tage die Woche
bereiten die Siebträger-Kaffeemaschinen nach eigenen Angaben mehrere Tausend Portionen
„Latte Art Kaffee-Varianten“ zu.
Auf das Jahr gerechnet sind das
rd. 500.000 verkaufte Portionen Kaffee, für die Zubereitung
werden 45.000 l frisches Alpenquellwasser und 35.000 l Milch
verwendet.
Der Kaffee wird zubereitet aus
frischer Tirol Milch, Sojamilch
von Joya, frischem WildalpQuellwasser von Freshwater,
und die Bohnen stammen aus
einer kleinen Rösterei – alles
nachhaltig – in Österreich zugekauft. Den Kaffee gibt es aber
nicht nur mobil ausgeschenkt,
sondern auch an einem fixen
Standort. An der Straßenbahnhaltestelle Grinzing bezieht
Espressomobil die kleinste Kaffeebar Wiens, heißt es – mit nur
einem Meter Tiefe und sechs
Metern Breite wahrlich keine
Gutes Geschäftsjahr
Ein weiterer Geschäftszweig
des Kaffeeanbieters sind EventCaterings: Vom Designmarkt
bis hin zur Formel 1 und zum
Champions-League-Finale 2016
in Mailand wurden über 2.000
Veranstaltungstage pro Jahr
betreut. Nach eigenen Angaben
setzte das Unternehmen mit 25
Mitarbeitern 2016 rd. 1,3 Mio. €
um. (red)
© Espressomobil/Rudy Dellinger
WIEN. Gesehen hat sie wohl
schon jeder mal, die schwarzen
Piaggio Ape-Dreiräder, deren Ladefläche zu einer Kaffeebar ausgebaut wurde. Die Rollermobile
gehören zur Kaffee-Flotte von
Espressomobil, einem erst fünfjährigen Wiener Unternehmen,
gegründet von Peter und Moriz
Fleissinger. Die beiden Jungunternehmer waren damals die
ersten, die sich 2012 mit ihrem
Coffee-on-the-Road-Konzept
auf den Markt wagten – und hatten Erfolg: sie expandieren über
die Wiener Stadtgrenze hinaus.
Übertreibung. Auch die Mariahilfer Straße besitzt mittlerweile
zwei Espressomobil-Shops. Für
die Expansion hegt Lindmoser
ähnliche Pläne. „Um unseren
Konsumentenwünschen nachzukommen, wird es auch kleine
Espressomobil Coffee Shops geben; diese Shops entstehen an
gut frequentierten Lagen mit einer Größe von max. 10 m2.“
Gründer Moriz Fleissinger, Peter Lindmoser und CEO Reinhold Lindmoser (v.l.).
70 retail
Freitag, 10. Februar 2017
medianet.at
will haben
© Manner
© Waldquelle
Startklar für den
Valentinstag
Das Fest der Liebe mit süßer Schlagseite
Schatzi
•••
Sommergruß
Von Christian Novacek
Waldquelle holt bereits im
Frühling den Sommer ins Getränkeregal: Mit der neuen
Frucht-Sorte „Erdbeer & Minze“
launcht das Unternehmen ein
beeriges Geschmackserlebnis
und weckt erste Sommer­
gefühle.
Bis 14. Mai gibt es die personalisierte Manner-Schnitte.
Zusätzlich sind im LEH 8erSchnittenpackungen mit „Mama, Papa, Oma, Dich, Schatzi,
Freunde … mag man eben“ erhältlich. Nach dem Vday für den
Muttertag bestens geeignet!
www.meineschnitte.at
© SanLucar
© Esbjerg
www.waldquelle.at
Herzseife
Erdbeerliebe
www.sanlucar.at
© Panthermedia.net/Focuspocus ltd
SanLucar hat sich für alle
Verliebten ein zuckersüßes Geschenk ausgedacht: köstliche,
von Hand gepflückte Erdbeeren, liebevoll verpackt in einer
­romantischen Herz-Schale.
Die Herzseife von Klar enthält
kostbare ätherische Öle und
duftet nach zarten Rosenblüten. Da diese feine Seife aus
Pflanzenölen aus kontrolliert
biologischem Anbau stammt,
pflegt sie nachhaltig und
­samtig-weich.
www.esbjerg.com
Love is in the air
Milka gehört mit ihren Pralinen zu den meistgeschenkten Valentinstags-Überraschungen in Österreich. Deshalb hat sich die Schokoladenmarke heuer etwas Besonderes für alle Verliebten überlegt:
Unter dem Motto „Love is in the air“ lässt Milka am Samstag, 11.
Februar, um 15 Uhr Liebesbotschaften mit lila Herzballons in den
Himmel aufsteigen; passend dazu sind die limitierten Editionen
der „I love Milka”-Herzpralinen ab sofort im Handel erhältlich.
www.milka.at
© Mondelez International (5)
medianet.at
Freitag, 10. Februar 2017 cover 71
financenet
& real:estate
EHL gewinnt
7. Immy
Die Auszeichnung
für höchste Qualität.
www.ehl.at
Video-Life Die Wiener
­Städtische bringt die
Video-Schadensmeldung 77
Bauen & Energie Größte
Baumesse Ostösterreichs
von 16. bis 19.2. in Wien 82
Wir leben
Immobilien.
© Foto Wilke
Coface Österreich weiter
in der besten Länder­
bewertungsstufe A1 74
© AFP
Ralf Kunzmann
Börsianer: Wenn die
Herde in die Irre läuft
© Binderbau
© Roman Zach-Kiesling
Der richtige Weg ist nicht immer der, den alle gehen –
das zeigt sich besonders bei Aktien, so eine Studie. 72
Erfolgreicher Exit
Beim aws Gründerfonds geht
es jetzt Schlag auf Schlag:
Der nächste erfolgreiche Exit
ging über die Bühne. Die
­Beteiligung am oberösterreichischen Bootsbau-Unternehmen
Pehn wurde nun an den
Investor E
­ rhard F. Grossnigg
verkauft. „Das ­Unternehmen
wurde für lang­fristig orientierte
­private ­Investoren Zinteressant
­gemacht“, so ­Geschäftsführer
Ralf Kunzmann.
Führung Die VBV-Gruppe mit General
Andreas Zakostelsky hat kräftig zugelegt.
76
Immobilien-Boom Der Markt blüht und
gedeiht auch 2017 in ganz Österreich. 80
72 Financenet
Freitag, 10. Februar 2017
medianet.at
Zum Glück sind die
Märkte nicht immer effizient und
­Menschen nicht
­immer rational. Deshalb werden A
­ ktien
falsch gepreist.
© panthermedia.net/Andrea Nelitz
Andy Hall
Invesco
Trotzige Renditen
Herdentrieb ist bei der Anlage der falsche Ansatz:
Hintergründe und Nutzen des „Contrarian Investing“.
••• Von Andre Exner
WIEN. Spätestens wenn einem
schon die Taxler von einem Investment in Aktien vorschwärmen,sollte man auf den „Verkauf“Knopf drücken – der Crash kann
nicht mehr weit sein. So lautet
ein bekannter Ratschlag der Investmentlegende Warren Buffett.
Sprich: Der Herdentrieb ist beim
Investment der falsche Weg; den
Markt kann man nur schlagen,
wenn man sich von ihm absetzt.
„Doch viele Fonds zeigen – wenn
überhaupt – nur wenig von jener
Kreativität und Überzeugungskraft, die eine derartige Strategie
erfordert“, sagt Stephen Anness,
Fondsmanager Global Equities
beim US-Fondsriesen Invesco,
der mit seinem Kollegen Andy
Hall eine neue Studie zum Thema Contrarian Investing erstellt
hat. Anness sagt: Viele aktiv gemanagte Produkte seien in Wirklichkeit „heimliche Indexfonds“ –
sprich Produkte, die nur an ihrer
Benchmark kleben.
Ohne Hektik
Wenn die Märkte
verrückt spielen,
koppeln sich die
Aktienkurse vom
wahren Wert der
Aktien ab. Das
bedeutet aber
nicht, dass der
innere Wert nicht
irgendwann
wieder erreicht
wird. Erkennen Anleger
solche Chancen,
müssen sie nur
mehr die Geduld
aufbringen, bis
der Markt ihnen
recht gibt.
In ihrer Studie skizzieren die
Invesco-Experten einen disziplinierten und bewertungsorientierten Ansatz zur Identifizierung
unterbewerteter Unternehmen
aus dem gesamten Aktienuniversum. Eine Contrarian-Strategie
investiert bewusst gegen den
Konsens und setzt auf langfristige Anlagechancen, von denen
das Management überzeugt ist.
Richtig umgesetzt, bietet diese
Strategie Anlegern mehrere Vorteile – eine bessere Performance,
eine geringere Volatilität, weniger Überreaktionen auf Marktentwicklungen und eine stärkere Fokussierung auf nachhaltig
attraktive Unternehmen.
Mehr als nur Nein sagen
Echten Contrarianism definieren die zwei Fondsmanager
nicht als simple Ablehnung der
Marktmeinung, sondern als
Bereitschaft, den Konsens zu
hinterfragen, die ihm zugrundeliegenden Fehlannahmen zu
erkennen und zu zeigen, dass
Klein, aber fein
Die meisten
Fonds bestehen
aus Hunderten
Einzeltiteln, um
das Risiko zu
streuen. Das
ist für konträr
denkende
Fondsmanager
nicht ratsam: Sie
sollten ihre einzelnen „Wetten“
gut überlegen,
sich nicht
verzetteln und
sich auf maximal
40 Einzeltitel
beschränken,
rät die InvescoStudie.
40
Aktien
es einen besseren Weg gibt. „Es
geht nicht darum, den Konsens
per se abzulehnen. Gerade im
Investmentkontext ist das sehr
wichtig, weil konträre Strategien
nur dann erfolgreich sind, wenn
ihre Annahmen irgendwann mit
der Marktstimmung übereinstimmen“, sagt Hall. „Zum Glück
für aktive Stock-Picker sind die
Märkte nicht immer effizient und
Menschen nicht immer rational.
Deshalb werden Aktien falsch
gepreist. Genau hier kommen die
Stärken konträrer Anlagestrategien zum Tragen.“
Aled Smith beispielsweise,
der beim britischen Fondsriesen
M&G den Global Leaders Fund
betreut, ist jemand mit einer bewusst konträren Strategie: „Wir
versuchen immer, den wahren
inneren Wert einer Aktie zu ermitteln“, sagt er. Dieser wird
mit einem Punkt auf dem Chart
markiert. Notiert die Aktie aktuell über diesem Punkt, ist sie für
Smith nicht interessant, liegt der
Kurs unter dem Punkt, schlägt
er zu – und verkauft, wenn der
Marktpreis den Punkt erreicht,
sprich der von M&G ermittelte
innere Wert erreicht ist.
Derzeit gehören mit Microsoft
und Amazon zwei Unternehmen zu den größten Positionen
Smiths, die von Analysten praktisch Woche für Woche gescholten werden. Das zeigt: Bei einer
solchen Strategie müssen auch
die Fondsanleger mitmachen.
Es zahlt sich aber aus: Der M&G
Global Leaders Fund brachte in
den vergangenen fünf Jahren
mehr als 70% Rendite.
medianet.at
Freitag, 10. Februar 2017 financenet 73
Voll auf Kurs
aws-Beteiligung
SunnyBag holt
den Ispo Award
MÜNCHEN. Das in Graz
entwickelte, hocheffiziente
Solarladesystem SunnyBag
Leaf+ wurde zum diesjährigen Sieger des Ispo Award
in der Kategorie „Light and
Energy“ in München gekürt.
Der Preis wird durch eine
unabhängige Fachjury vergeben und hat sich als Gütesiegel der Sportartikelindustrie etabliert. Die hochkarätige Jury, bestehend
aus 45 Outdoor-Spezialisten
aus 13 Nationen, entschied
sich aus mehreren Hundert
Einreichungen für das neue
SunnyBag Leaf+.
Pehn Bootsbau GmbH gewinnt Erhard F. Grossnigg
als Investor; der aws Gründerfonds steigt aus.
© Pehn Bootsbau
Gründerfonds an Bord
Das SunnyBag Leaf+ ist das
weltweit stärkste und leichteste Outdoor Solarpaneel.
Es ist das erste hybride Solarsystem, das zwei unterschiedliche Solartechnologien in einem hocheffizienten
Paneel vereint.
Das flexible, über sechs
Watt starke Solarladegerät
kann auf jedem Rucksack
montiert werden. Der aws
Gründerfonds ist seit 2013
an der SunnyBag GmbH
beteiligt.
Das Elektroboot Pehn eVario 660 wurde unter die Finalisten für den begehrten BOB Award in Berlin gewählt.
WIEN. Beim aws Gründerfonds
geht es jetzt Schlag auf Schlag:
Der nächste erfolgreiche Exit ist
über die Bühne gegangen. Das
innovative oberösterreichische
Bootsbau-Unternehmen Pehn
nahm nämlich seit dem Einstieg
des aws Gründerfonds im Jahr
2013 eine positive Entwicklung
und konnte jetzt auch den Investor Erhard F. Grossnigg von dem
erweiterten Produktportfolio
und dem Wachstumspotenzial
des Unternehmens überzeugen.
Aufstieg mit Gründerfonds
Mit der Finanzierung des aws
Gründerfonds wurde unter
anderem die Produktion und
Fertigstellung des neuen Boots
Pehn eVario 660 ermöglicht.
Das Boot ist in Leichtbauweise mittels 3D Sandwich-Infusions-Methode gebaut; zudem
wiegen die Akkus nur mehr ein
Sechstel des üblichen Gewichts
und benötigen weniger Platz.
Pehn kooperiert mit dem itali-
enischen Unternehmen C.N.A.
beim Bau von weiteren Produkten wie Tretbooten, Segelbooten
oder Katamaranen.
Außerdem konnte in den vergangenen Jahren eine Partnerschaft mit dem renommierten
Bootsbauer Riva aufgebaut werden, dessen Generalimporteur
Pehn Bootsbau heute ist.
Jörg Keplinger, Geschäftsführer der Pehn Bootsbau GmbH,
ist sich sicher: „Mit dem Invest-
Das Unternehmen
wurde für langfristig orientierte,
private Investoren
­interessant gemacht.
Ralf Kunzmann
aws Gründerfonds
ment des aws Gründerfonds war
es mir möglich, meine konkreten
Pläne erfolgreich umzusetzen.
Ich konnte den Umsatz in den
letzten Jahren mehr als verdoppeln und mein Unternehmen
profitabel am österreichischen
Bootsmarkt etablieren.”
Nachhaltiger Wachstumspfad
Ralf Kunzmann, Geschäftsführer des aws Gründerfonds, über
die positive Entwicklung des
Unternehmens: „Es freut uns
sehr, dass die Anschubfinanzierung des aws Gründerfonds dabei geholfen hat, das Unternehmen auf einen erfolgreichen und
nachhaltigen Wachstumspfad
zu bringen und für langfristig
orientierte private Investoren
aus Österreich interessant zu
machen.“
Mit Erhard Grossnigg, so
Kunzmann, hat die Pehn Bootsbau GmbH einen österreichischen Partner an Bord geholt,
der den weiteren Wachstumskurs des Unternehmens begleiten wird.
© Stefan Ponsold/SunnyBag
••• Von Reinhard Krémer
Sonne in der Tasche
Das hybride, leistungsfähige
Solarladegerät begeistert nicht
nur Outdoor-Fans.
74 Financenet
Freitag, 10. Februar 2017
Österreich bleibt spitze
ERSTE group
Technologie: Top,
Telekom: Flop
Global betrachtet, ist das wirtschaftliche Klima laut Coface vor
allem eines: unsicher. Unsere Insel der Seligen bleibt stabil.
© C. Wöckinger/GROHAG
WIEN. Die globalen Aktienindizes tendierten im vergangenen Monat fester, so
die Erste Group Research.
Die Konsensus-Schätzungen
gehen heuer von einem
Anstieg der Gewinne um
+12,8% aus. Die erwartete
Zuwachsrate beträgt für USUnternehmen +12% bzw. für
europäische Firmen +14,4%.
Die moderat angestiegenen
Renditen würden derzeit
den Finanzsektor begünstigen. Die Research-Experten
der Erste Group präferieren
global die Sektoren Technologie, den zyklischen
Konsum und langfristig Gesundheit. Die Aussichten für
die Sektoren Rohstoffe und
Energie haben sich laut Erste Group Research ebenfalls
verbessert. Die Sektoren
Versorger und Telekom würden jedoch nur unterdurchschnittliche Perspektiven
bieten, so die Erste GroupAnalysten.
medianet.at
Coface: Die Alpenrepublik bleibt in der besten Länderbewertungsstufe A1, ein Wachstums-Plus von 1,5% wird erwartet.
••• Von Helga Krémer
WIEN. Die Experten von Coface
erwarten für 2017 ein Jahr der
politischen Risiken – Stichwort
Trump, Brexit.
Die aktuellen wirtschaftlichen
Aufwärtstrends miteingerechnet, sollte sich nach zwei langsameren Jahren das Weltwirtschaftswachstum 2017 leicht
von 2,5% auf 2,7% verbessern;
das Wachstum der Industrieländer sieht Coface stabil bei 1,6%.
GAm
Luxusgütersektor
bietet Chancen
ZÜRICH. Die Vermögensverwaltungsgruppe GAM
erwartet für 2017 gute
Aussichten am Luxusgütersektor – die Talsohle sei
erreicht, die Entwicklung
der Weltwirtschaft und das
reflationäre Umfeld würden
die Branche stützen, heißt
es bei GAM. Die Konsumenten aus den Emerging Markets sind wieder in Kauflaune, und das Sentiment für
Luxusaktien ist positiver.
Top-Luxusmarken und
erschwinglichere Qualitätskonsumgüter seien wieder
gefragt, so GAM Investment
Director Scilla Huang Sun.
Österreich bleibt unverändert in
der besten Länderbewertungsstufe A1. Nach einem moderaten Wachstum von 1,5% in 2016
erwartet Coface für dieses Jahr
ebenfalls ein Plus von 1,5%.
Europa verbessert sich
Ein verbessertes Geschäftsklima
und ein Wachstum auf komfortablem Niveau brachte einigen
Ländern ein Upgrade: Estland
(A2), Spanien (A3), Bulgarien
(A4,) Serbien (B) und Bosnien-
Herzegowina (C). Auf Island und
Zypern sinken die Risiken im Zusammenhang mit den auferlegten Kapitalverkehrskontrollen
und werden von Coface daher
mit A2 resp. B bewertet.
„Die Heraufstufungen einiger
zentral- und osteuropäischer
Länder legen die Basis für eine
positive Grundhaltung für gute
Wachstumschancen in der Region“, zeigt sich Michael Tawrowsky, Country Manager Coface
Austria, zuversichtlich.
Ohne Kohle Kohle machen
© AFP/Vasily Maximov
Neue Ausschlusskriterien für Superior Ethikfonds.
WIEN. Der Ethikbeirat des Bankhauses Schelhammer & Schattera
hat als Reaktion auf die päpstliche Enzyklika „Laudato Si“ sowie
auf die Ergebnisse der Weltklimakonferenz in Paris zusätzliche Ausschlusskriterien für ihre
Superior Ethikfonds festgelegt.
Ab sofort sind diese Fonds frei
von Unternehmen aus dem Bereich der Kohle- und Ölsandförderung sowie von Unternehmen,
die Hochvolumen-Fracking anwenden. Außerdem werden Superior Ethikfonds länderbasiert
auf die Ratifizierung des Pariser
Übereinkommens geprüft.
Somit werde nur in sozial und
ökologisch verantwortungsvolle
Unternehmen und Länder investiert, deren Praktiken nicht im
Widerspruch zu Nachhaltigkeit
und Ethik stehen, heißt es bei
Schelhammer & Schattera. (hk)
Wachstum braucht rasche Liquidität.
Das Raiffeisen Factoring.
Forderungen wenige Stunden nach Rechnungslegung auf dem Firmenkonto haben – Raiffeisen Factoring sichert die Liquidität für Ihren laufenden Geschäftsbetrieb sowie die Finanzierung bei Umsatzsprüngen
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76 financenet
Freitag, 10. Februar 2017
medianet.at
Süd-Ost Treuhand
award für UniCredit
„Best Distributor“
in Österreich
LONDON. Die UniCredit
wurde im Rahmen der Europe Structured Products
& Derivatives Konferenz
in London erneut als „Best
Distributor“ für strukturierte Produkte in Österreich
ausgezeichnet. Unter den
besten Häusern im Bereich
strukturierter Produkte
belegte die UniCredit in der
Kategorie „Best Distributor
Austria“ den ersten Platz.
Structured Retail Products
Limited (SRP) mit Sitz in
London, New York, Hongkong und Sofia betreibt
das britische Finanzportal
„StructuredRetailProducts.
com“ und bietet darüber u.a.
Research sowie Informations- und Weiterbildungsangebote zu allen Themen
rund um strukturierte Produkte an. Die Awards befassen sich mit quantitativen
Aspekten, wie Geschäftsvolumen sowie mit qualitativen Fragen, wie Preisstellung, Kundenverständnis,
Innovationsfähigkeit und
Kundenservice.
Andreas Zakostelsky, VBV-Gruppe: Wachstum auf mittlerweile rund 3,2 Millionen Kunden.
VBV baut Führung aus
Die VBV-Gruppe hat 2016 in allen Bereichen kräftig zugelegt.
Das verwaltete Vermögen liegt jetzt bei 9,4 Mrd. Euro.
••• Von Reinhard Krémer
WIEN. Die VBV Gruppe, die
sich als führender Anbieter
von nachhaltiger betrieblicher
Altersvorsorge in Österreich
etabliert hat, konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr in allen
Bereichen wachsen.
So legte die VBV beim verwalteten Vermögen um mehr
als sieben Prozent auf 9,4 Mrd.
€ zu. Die Anzahl der Kunden
wuchs um knapp sechs Prozent
Innovation und Nachhaltigkeit.
Das erneute Wachstum auf mittlerweile rund 3,2 Mio. Kunden
sowie beim verwalteten Vermögen auf 9,4 Mrd. Euro bestätigen, ebenso wie die Performance
unserer Tochtergesellschaften,
den Erfolg dieser Strategie“, sagt
Andreas Zakostelsky, General­
direktor der VBV-Gruppe.
Zur Unternehmensgruppe gehören auch Dienstleister wie
die Betriebliche AltersvorsorgeSoftware Engineering GmbH.
auf rund 3,2 Mio.; damit konnte
die VBV-Gruppe, die seit Jahren einen besonderen Fokus auf
nachhaltige Investments legt
und sehr viel an Kraft in innovative Kundenlösungen investiert,
ihre Marktführerschaft weiter
ausbauen.
Innovation & Nachhaltigkeit
„Wir setzen in der Pensions- und
Vorsorgekasse, aber auch in unseren Dienstleistungsunternehmen seit Jahren konsequent auf
IT-Sicherheit im Trüben
Finanzinstitute vertrauen eigener IT-Sicherheit nicht.
WIEN. Keine Branche genießt
mehr Verbrauchervertrauen
in Sachen Datensicherheit als
die der Banken und Versicherer, so eine globale Studie von
Capgemini. 84% der Deutschen
glauben, ihre Daten bei Banken
und Versicherungen in sicheren
Händen zu haben, verglichen
mit 20% im eCommerce und 16%
bei Telekommunikationsfirmen.
Am wenigsten vertrauenswür-
dig sind Fintechs mit fünf Prozent. Bei Finanzunternehmen
ist hingegen nur jeder sechste
leitende Bankangestellte (17%)
zuversichtlich, dass die eigene
Organisation einen Datenverlust
aufdecken, geschweige denn verhindern kann. Die Mehrheit der
Verbraucher (65%) macht die
Wahl des Finanzdienstleisters
vom Vertrauen in Datenschutz
und -sicherheit abhängig. (rk)
© panthermedia.net/maxkabakov
WIEN. Die Standorte Wien,
Eisenstadt, Klagenfurt und
Innsbruck der SOT Süd-Ost
Treuhand Gruppe treten
dem Netzwerk von Crowe
Horwath International
bei. Damit setzt SOT einen
klaren Schritt in Richtung
einer weiteren Internationalisierung. Die Kanzleien
agieren in Zukunft als unabhängige und selbstständige
Netzwerkpartner des Crowe
Netzwerks, das als weltweite Nummer 9 mit 750 Büros
international aktiv ist. SOT
ersetzt im Crowe Netzwerk
die TPA-Gruppe.
© Roman Zach-Kiesling
Internationaler
Netzwerkpartner
medianet.at
Freitag, 10. Februar 2017 financenet 77
Alles wird wieder gut
Raiffeisen centro
Innovativster
Produktanbieter
Einen Versicherungsschaden zu melden, kann mühsamer sein
als der Schaden an sich. Die Wiener Städtische schafft Abhilfe.
WIEN/BUKAREST. Die
Raiffeisen Centrobank
(RCB) wurde anlässlich
der jährlich stattfindenden
Capital Markets Award-Verleihung der Bucharest Stock
Exchange (BVB) als „Innovativster Produktanbieter“ am
rumänischen Kapitalmarkt
ausgezeichnet. Ausschlaggebend für die Verleihung
war das erstmalige Listing
von Optionsscheinen an
der BVB, das die RCB in
Kooperation mit der lokalen
Raiffeisenbank Rumänien
im März 2016 erfolgreich
durchführte. Damit wurde
es rumänischen Investoren
unter anderem möglich, mit
Hebel in lokale rumänische
Basiswerte zu investieren.
••• Von Helga Krémer
WIEN. Live-Video ist die Lösung
– damit ist die Schadensmeldung nicht nur rasch erledigt,
die während des Live-Gesprächs
übermittelten Bilder des Schadens werden aufgezeichnet und
stehen den Schadensreferenten
sofort zur Verfügung. „Dadurch
kann ein Schadensfall schneller
bearbeitet und auch abgeschlossen werden“, sagt Doris Wendler,
Vorstandsdirektorin der Wiener Städtischen Versicherung.
Den Kundenbedürfnissen nach
schneller, unkomplizierter Kommunikation mit digitalen Tools
und einem „echten“ Gegenüber
wird auch nachgekommen.
Sicher surfen im
World-wide-web
© Alexandra Eizinger
Und so funktioniert’s
Für die Schadensmeldung via
Live-Video ist entweder ein PC
bzw. Laptop mit Mikrofon und
Kamera nötig oder ein mobiles
Gerät. Ist beim Computer kundenseitig kein Software-Download erforderlich, brauchen
Tablets und Smartphones die
Video-App, die die Wiener Städtische kostenlos für Android und
iOS zur Verfügung stellt.
„Im Rahmen unserer Digitalisierungsoffensive bieten wir
bereits viele Services, um dies
unseren Kundinnen und Kunden
zu ermöglichen – die Schadens-
Uniqa Österreich
meldung via Live-Video ist ein
weiterer Schritt unserer Innovationsführerschaft im Service­
bereich“, so Wendler.
Doris Wendler
Vorstandsdirektorin Wr. ­Städtische
treibt die Digitalisierungs­offensive
des Versicherers voran.
Erfolgreiche Werbeaktion rollt auch 2017
WIEN. Die Wiener Versicherungsmakler setzen wieder auf
die Nähe zum Kunden. „Als persönliche Begleiter fangen wir
die Ängste und Sorgen unserer
Kunden vor allem durch eine
gute Beziehung und Vertrauensbasis auf. Damit unsere Mitglieder rasch von einem Termin zum
anderen kommen und so immer
in der Nähe ihrer Kundinnen
und Kunden sind, stellt die Fach-
© OLN
Wiener Versicherungsmakler können wieder „smart“ zum Kunden fahren.
gruppe auch 2017 einen ‚smart‘
kostenlos für ein Monat zur Verfügung“, erklärt Helmut Mojescick, Fachgruppenobmann der
Wiener Versicherungsmakler,
die „smarte“ Werbeaktion.
Dafür hat die Fachgruppe Wien
bis Jahresende zehn smarts vom
Autohaus Wiesenthal angemietet und ihrem Motto „Immer in
Ihrer Nähe“ entsprechend bedrucken lassen. (hk)
WIEN. Uniqa Österreich hat
in Kooperation mit Saferinternet.at ein Aktionsmonat
gestartet. Den allgegenwärtigen Gefahren im Internet
wie etwa Cybermobbing, Fake News, Phishing oder manipulierte Fotos wolle man
gemeinsam entgegentreten:
„Wir wollen Eltern und Kinder darin unterstützen, Soziale Medien zu verstehen,
sich im Internet sicher zu
bewegen und ihnen zeigen,
wie man ein ausgewogenes
Maß zwischen on- und-offZeiten findet“, sagt Hartwig
Löger, Vorstandsvorsitzender von Uniqa Österreich.
Höhepunkt des Aktionsmonats ist ein Wettbewerb an
allen österreichischen Schulen. Uniqa Österreich unterstützt die Gewinnerschule
mit einer Medienausstattung im Wert von 5.000 €.
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REAL:ESTATE 79
Freitag, 10. Februar 2017
BIG CAREER
Wechsel an der
Hochtief-Spitze
© panthermedia.net/nostal6ie
WIEN. Seit dem 1.2. ver­
antwortet István Magyar
(49) als technischer Geschäftsleiter gemeinsam
mit Matthias Witt (48), in
der Position des kaufmännischen Geschäftsleiters,
die Geschicke von Hochtief
Infrastructure Austria.
Magyar wurde von
Hochtief bereits 2012 als
Bereichsleiter für Erd- und
Straßenbau an Bord geholt.
Zuvor war der gebürtige
Wiener als Geschäftsführer
eines namhaften Bauunternehmens im Ausland
tätig und folgt nun Andreas
Boettcher als technischer
Geschäftsleiter der beiden
österreichischen Niederlassungen nach.
Wenn Gebäude
vor Fehlern warnen
Witt folgt Zimmer
Witt blickt auf eine bereits
17-jährige Hochtief-Erfahrung zurück.
2014 übersiedelte er mit
Familie nach Österreich –
nun trägt er als Nachfolger
von Andreas Zimmer die
Verantwortung für die kaufmännischen Agenden von
Hochtief Infrastructure in
Österreich. (pj)
••• Von Paul Christian Jezek
MAILAND. Die italienische Softwarefirma CGnal hat ein Konzept für Gebäude entwickelt,
die kritische Systemfehler in
der Infrastruktur selbstständig
vorhersehen und somit mithelfen sollen, größere Schäden und
Reparaturkosten zu verhindern.
Abweichungen melden
„Ziel der vorausschauenden
Wartung ist es, das Auftreten
möglicher Fehler rechtzeitig vorherzusagen, um proaktiv agieren
und die nötigen Maßnahmen ergreifen zu können, die ein weiteres Funktionieren der Anlagen
sicherstellen“, heißt es auf der
Webseite http://cgnal.com.
In der Praxis ließe sich dieser
Ansatz einfach umsetzen, indem kritische Infrastrukturen
wie etwa die Heizungs-, Belüftungs- oder Klimaanlagen mit
intelligenten Sensoren versehen
werden. Dadurch erhält man z.B.
kontinuierlich Daten zur Temperatur, Luftfeuchtigkeit oder dem
Stromverbrauch; gibt es Abweichungen vom Normalwert,
könnte ein Fehler vorliegen oder
unmittelbar bevorstehen.
„Wir haben unsere Tests gerade deshalb in einem Krankenhaus durchgeführt, weil dort die
Systeme zur Heizung, Belüftung
und Klimaregulierung besonders wichtig sind“, sagt Carlo
Annis von eFM, einem Unternehmen, das sich auf die Verwaltung
größerer Gebäude spezialisiert
und beim jüngsten Testlauf als
Projektpartner fungiert hat.
„Mithilfe von Sensoren und Algorithmen, die gewissermaßen
in die Zukunft schauen können,
wäre es möglich, kritische Fehler
schon zu erkennen, bevor sie zu
einem echten Problem werden.
Das würde uns eine Menge unnötige Arbeit ersparen.“
Algorithmus lernt dazu
Für ihren Praxistest haben die
Ingenieure von CGnal einen speziellen Algorithmus entwickelt,
der, dem Prinzip des maschinellen Lernens folgend, selbststän-
dig in der Lage ist, bestimmte
konkrete Zusammenhänge und
Muster in den gesammelten
Datenmengen zu erkennen und
auszuwerten.
Den Algorithmus haben die
Experten anschließend mit
Daten gefüttert, welche die
Sensoren in den Heiz-, Belüftungs- und Klimaanlagen des
betreffenden Krankenhauses im
Laufe des ersten Halbjahrs 2015
gesammelt hatten.
Als nächster Schritt wurden
die Daten aus dem zweiten Halbjahr desselben Jahres in das System eingegeben. Im Vergleich der
beiden Datensätze wurden dann
ungewöhnliche Messwerte oder
Abweichungen von der Norm
automatisch erkannt und analysiert; die dabei erzielte Erfolgsquote bei der Berechnung von
künftigen Fehlern ist beachtlich:
Von insgesamt 124 realen Problemen konnten 76 akkurat vorhergesagt werden. „Die FalschPositiv-Rate lag bei lediglich
knapp fünf Prozent“, schildert
eFM-Experte Annis.
© Hochtief
„Vorausschauende Wartung“ auf der Basis eines eigenen
Algorithmus soll größere Schäden effektiv verhindern.
Neue Hochtief-Chefs
István Magyar (oben) hat
­gemeinsam mit Matthias Witt
das Steuer bei Hochtief Infrastructure Austria übernommen.
80 REAL:ESTATE
Freitag, 10. Februar 2017
medianet.at
Das wird wieder ein
starkes Immobilienjahr
Die unverändert hohe Nachfrage wird 2017 viele Chancen für alternative
Nutzungsmodelle und andere neue, kreative Ansätze eröffnen.
••• Von Paul Christian Jezek
© von-oben
E
Klagenfurt
Hohe Woh­
nungsnachfrage
und sehr dyna­
mische Preis­
entwicklung.
© Salzburg Wohnbau
s ist kein Ende abzusehen: Investiert wird in
alle Immobilienarten
– von der Eigentumswohnung oder dem
Einfamilienhaus zur Eigennutzung über die Vorsorgewohnung
bis hin zu Büro- und Gewerbeimmobilien, wobei bei allen diesen
Investments die Lage bzw. die
Region sowie das Fehlen anderer, ertragreicher Anlageformen
ausschlaggebend sind. „Es gibt
große Liquidität bei institutionellen Anlegern und Stiftungen“,
erklärt s Real-Geschäftsführer
Michael Pisecky. „Auch Private
investieren verstärkt in Immobilieneigentum, weil sie in volatilen Zeiten die Sicherheit der
Anlage in Grund und Boden zu
schätzen wissen.“
2016 war geprägt von enormer
Nachfrage nach Wohnimmobilien vor allem im günstigen Sektor,
wo das Angebot zwar vorhanden,
aber nicht kurzfristig zu mobilisieren ist. Trotz verstärkter
Bautätigkeit kann die Neuwohnraumschaffung nicht mit dem
steigenden Bedarf mithalten;
zusätzlich sind auch die Preise
für schwächere Einkommensgruppen im Neubau zu hoch.
Im frei finanzierten Bereich
hat mittlerweile sowohl bei
Miet- als auch bei Eigentumswohnungen das Angebot den
Bedarf leicht überschritten, wodurch es immer öfter zu längeren Verwertungszeiten kommt.
„Nach wie vor werden viel zu
viele große und viel zu wenige
kleine Einheiten produziert; dabei gibt es auch in Kleinstädten
und auf dem Land enormen Bedarf an Kleinwohnungen“, sagt
Salzburg
Neues Wohn­
bauprojekt nahe
dem Orts­
zentrum von
Maria Alm.
REAL:ESTATE 81
Freitag, 10. Februar 2017
© Tino Partl/Prun Studio
medianet.at
Pisecky. Gleichzeitig konstatiert
er eine wieder steigende Nachfrage nach Einfamilienhäusern
in der Umgebung der Ballungsräume: „Die Menschen sehen
die geringeren Wohnkosten und
nehmen wieder längere Wege
und Anfahrzeiten in Kauf als
noch vor einigen Jahren.“
Modernisierung als Chance
Durch die demografische Entwicklung werden in den nächsten Jahren sehr viele Immobilien
verschenkt oder vererbt und auf
den Markt kommen; viele davon
haben hohen Sanierungsbedarf
und werden oft erst durch den
Verkauf modernisiert.
Hier wird viel Geld in Heizungsanlagen, Isolierung, Raumaufteilung und in allgemeinen Komfort
investiert werden müssen. Das
ist gut für den Gesamtbestand
an Immobilien, schafft Arbeitsplätze, bringt Energieeinsparungen und bietet u.a. die Chance,
aus größeren Einheiten kleinere
zu machen, am Land Ortskerne
mit kleineren Wohnungen zu beleben und Barrieren für die ältere Bevölkerung zu beseitigen.
Keine „Blase“ zu befürchten
In Oberösterreich ist der Zentral­
raum Linz-Wels nach wie vor
führend bei den Transaktions­
zahlen und den realisierten Volumina. Auf der Ebene der Bezirksstädte gibt es mittlerweile
eine erkennbar gute Stimmung,
auch „zu Hause“ zu investieren
oder zu veranlagen.
Deutlich ist zu bemerken, dass
die Infrastruktur und die Qualität der Verkehrsanbindung an
den Zentralraum Linz-Wels bei
der Preisentwicklung eine immer wichtigere Rolle einnimmt.
Generell ist zu registrieren,dass
in Oberösterreich das immer
wieder angesprochene Risiko
einer Blasenbildung für das
Jahr 2017 jedenfalls nicht zu
befürchten ist.
In Kärnten wird in den Ballungsräumen Villach und Klagenfurt auch weiterhin eine
überdurchschnittliche Preisentwicklung stattfinden. In ländlichen Randzonen besteht dagegen so gut wie keine Nachfrage
nach Immobilien, in manchen
Tälern gab es 2016 keine einzige
Kauftransaktion.
Insgesamt halten die Trends
aus den Vorjahren weiter an:
Ideen für günstigen Wohnraum
Basisideen
• Günstigerer Neubau:
Man kann bis zu
25% der Baukosten
einsparen, ohne dass
Nachteile für die Be­
wohner entstehen.
• Teilung von zu großen
Einheiten forcieren
• Kleine Einheiten auch
im Neubau
Grundstücks­
mobilisierung
•N
achverdichtung
auf den Dächern
mit vorzugsweise
kleinen Einheiten
•F
lächen, die in öffent­
licher Hand sind
• Neue Widmungen
• Ein neues Baurecht
In der Steiermark hat sich
die Marktsituation im Vergleich
zum Vorjahr nur wenig geändert: Wohnungen – ob Neubau
oder gebraucht – sind nach wie
vor stark nachgefragt, und zwar
sowohl in Graz als auch in den
Bezirksstädten.
Die Nachfrage nach gebrauchten Einfamilienhäusern erlebt
in der Steiermark ein Revival,
jedoch nur dann, wenn Lage
und Infrastruktur stimmen. Das
Preisniveau insgesamt ist stabil.
Mehr Flexibilität
• Vielseitige Nutzung
von Gebäuden
ermöglichen (auch
kurzfristige Zwischen­
nutzung; oft wird dies
durch gesetzliche
Rahmenbedingungen
wie Widmungen,
Mindestvertragsdauer
bei Befristungen, etc.
verhindert).
Hohe Wohnungsnachfrage in
Klagenfurt und Villach, hohe
Bautätigkeit in den Umlandgemeinden dieser beiden Städte
und sehr dynamische Preisentwicklung insbesondere in Klagenfurt. Es ist auch eine extrem
hohe Nachfrage nach Exklusiv­
immobilien am Wörthersee zu
verzeichnen. Eine der Herausforderungen wird es sein, in
der Kärntner Raumordnung Sicherheit für Zweitwohnsitze zu
schaffen. Viele Bürgermeister in
Randgemeinden wünschen sich
eine flexiblere Handhabung, da
sich die Entvölkerung in den
Landgemeinden fortsetzt.
In Salzburg-Stadt war das
Angebot an Eigentumswohnungen 2016 merklich besser als in
den Vorjahren, weswegen auch
für heuer mit einem attraktiven Angebot zu rechnen ist. Das
Preisniveau ist allerdings unverändert hoch, die gefragtesten
Wohnungen liegen im Preissegment bis 300.000 €. Im Neubaubereich hat die „neue Wohnbauförderung“ den Verkauf von
Bauträgerobjekten tatkräftig
unterstützt – durch eine Korrektur der Förderung im Herbst
2016 und Beschränkung der Förderansuchen ist in diesem Bereich zukünftig wieder mit längeren Verwertungszeiträumen
zu rechnen. Die Entwicklungen
in den Salzburger Regionen sind
unterschiedlich, jedoch ist auch
hier nicht mit größeren Preissprüngen zu rechnen.
Weiter in den Westen
Tirol hat mit Innsbruck und Kitzbühel bekanntlich gleich zwei
der teuersten Städte des Landes.
Neubauwohnungen in Innsbruck kosten – abhängig von
Lage und Ausstattung – nach
wie vor um die 5.000 €/m² und
mehr und sind dadurch nur für
einen kleinen Teil der Bevölkerung auch erschwinglich. Zuletzt
hat eine verstärkte Stadtflucht
hin zur Peripherie stattgefunden; dadurch sind insbesondere
in den Innsbrucker Umlandgemeinden in den letzten Jahren
die Preise stark gestiegen.
Weiterhin unverändert hohe
Nachfrage gibt es nach Bestands- und Neubauimmobilien;
besonders kleinere Wohneinheiten sind für den Eigenbedarf wie
auch als Kapitalanlage begehrt.
2017 ist allein schon aufgrund
der Topografie und den damit
verbundenen natürlichen Flächenbegrenzungen weiterhin mit
moderaten Preissteigerungen
zwischen 2 und 3% zu rechnen.
Auch Vorarlberg meldet weiterhin steigende Eigentumspreise, zu wenige gut ausgestattete Mietwohnungen, die aber
aufgrund des Preisniveaus bei
Eigentumsimmobilien immer
stärker nachgefragt werden.
82 REAL:ESTATE
Freitag, 10. Februar 2017
medianet.at
© Reed Exhibitions/Christian Husar
Öffnungszeiten
Die „Bauen &
Energie Wien“
in der Messe
Wien wird von
Donnerstag bis
Samstag (16.
bis 18. Februar)
von 9 bis 18 und
am Sonntag
(19. Februar)
von 9 bis 17 Uhr
geöffnet sein.
Bauen & Energie Wien
Vom 16. bis zum 19.2. präsentieren sich rund 460 Aussteller vor erwarteten
40.000 Besuchern auf der größten Baumesse Ostösterreichs.
••• Von Paul Christian Jezek
WIEN. Zur Gliederung der Themen rund ums Bauen, Renovieren, Sanieren, Finanzieren, Energiesparen und zur Zukunft des
Bauens hat Veranstalter Reed
Exhibitions die drei Messehallen in Themen-Cluster eingeteilt.
Einer dieser Cluster ist der
Bereich Smart Home; digitale
Steuerungssysteme sind zwar
nicht mehr neu, dennoch hat
sich in puncto Funktionalität
und Einsatzbereich in den letzten Jahr viel getan. Die digitalen
Helferleins machen die Steuerung der kompletten Haustechnik von überall auf der Welt
und Lösungen zeigen auf der
Bauen & Energie Wien innovative Firmen wie smarthome360
(Halle B, Stand B0500), der europäische Marktführer für biometrische Zutrittslösungen,
ekey biometric systems (Halle A,
Stand A0302), Verbund Solutions
(Halle C, Stand C0137) und viele
mehr.
Eine komplette Smart HomeLösung bietet auch ABB (Halle B,
Stand B0309); das Unternehmen
ist führend in der Energie- und
Automationstechnik und bringt
zur Bauen & Energie den Buschfree@home-Truck mit – ein inno­
vatives Smart-Home-System,
das auf dem rund 90 m² großen
aus möglich. Temperatur- und
Heizregelung, Lichtsteuerung,
Zutrittskontrolle und die Vernetzung aller technischen Geräte in
Haus oder Wohnung sind mit
den Smart Home-Steuerungen
möglich.
Die digitalen Denk- und Kontrolleinheiten erlauben hohe
Flexibilität für die Bewohner;
zum anderen tragen sie zu einer
effizienten Nutzung von Energie,
Kontrolle der Stromkosten und
zu einer bestmöglichen Sicherung des Eigenheims bei.
Sehr smart gesteuert
Einen umfassenden Überblick
über derzeit gängige Modelle
firmenunabhängige Tipps von Profis zum Nulltarif
Bauvorhaben
B0521 in der
Halle B der
Bauen & Energie
Wien ist die
Standnummer
der Baurettungs­
gasse, einem
Gemeinschafts­
stand von
Institutionen wie
„die umwelt­
beratung“,
IG innovative
Gebäude, IG
Architektur, ENU
Energie- & Um­
weltagentur NÖ,
Wärmepumpe
Austria und
IBO – Österrei­
chisches Institut
für Bauen und
Ökologie. Das
Vortragsangebot
steht unter www.
bauen-energie.
at/besuchen/
Programm
online. Themen
sind u.a. die
Wahl der richti­
gen Fenster, der
Weg vom Altbau
zum Passivhaus,
Photovoltaik
und Speicher­
technologien,
Erste Hilfe bei
SchimmelpilzSchäden,
Farbgestaltung,
Innendämmung
und vieles mehr.
© Reed Exhibitions/Leo Neuma
Baurettungsgasse: Hilfe für Häuslbauer
Truck anschaulich dargestellt
wird. Das Smart Home-System
ermöglicht die Steuerung von
Licht, Heizung, Jalousien und
Türkommunikation und bewerkstelligt damit zahlreiche Optionen des vernetzten Wohnens.
So sorgt z. B. die zentrale
Temperaturregelung pro Raum
für ein Höchstmaß an Energieeffizienz. Oder die Anwesenheitssimulation mit zeitabhängiger Betätigung von Licht und
Roll­läden, die bei Abwesenheit
der Bewohner Einbrecher abschreckt. Dimmer und Bewegungsmelder sind ebenso leicht
in das Gesamt-Szenario integriert wie etwa Wetterstationen.
medianet.at
Freitag, 10. Februar 2017 cover 83
health
economy
Wechsel Ana Argelich-Hesse
ist neue Geschäftsführerin
von MSD Österreich 86
Nachfrage Die WGKK
­meldet wachsendes Interesse
an Onlineangeboten 88
Jubiläum Julian Hadschieff
feierte mit Klinikgruppe
PremiQaMed 90
© panthermedia.net/Kwanchai Lerttanapunyaporn
© SVA/APA-Fotoservice/Tanzer
© PremiQaMed Group/Hinterramskogler
Änderungen
bei der SVA
Pharmaindustrie kämpft
erneut mit Generikadruck
© acib
© Kästenbauer/Ettl
Die aktuellen Jahresergebnisse der Industrie zeigen, dass
der Preisdruck nach Patentabläufen wieder steigt. 84
Alexander Herzog
„Wir haben die große Chance,
die Krankengeld-Versicherung für
die Selbstständigen im allgemeinen Leistungskatalog der SVA
massiv aufzuwerten. Statt wie bisher ab dem 43. Tag könnte das
Krankengeld bei langer Krankheit
rückwirkend ab dem ersten Tag
ausbezahlt werden”, sagte SVAVizeobmann Alexander Herzog
nach Diskussionen um Änderungen bei Zusatzangeboten.
Kassenvertrag Krebszentrum MedAustron
kämpft noch um die Kassenerstattung. 88
Kooperation GE Healthcare arbeitet mit
Biotechforschern aus Österreich zusammen.
89
84 health economy
medianet.at
© panthermedia.net/Dmitriy Shironosov
Freitag, 10. Februar 2017
Pharmabranche im
Clinch mit Trump
Die Generika-Konkurrenz hat der Industrie im abgelaufenen Jahr zu
schaffen gemacht. Jetzt droht Ungemach durch US-Präsident Trump.
••• Von Martin Rümmele
U
S-Präsident Donald
Trump drängt auch
die Pharmaindustrie
zu einer verstärkten
Produktion in den
Vereinigten Staaten. Dadurch
könnten viele Milliarden Dollar
gespart werden – über niedrigere Preise und mehr Innovationen, sagte Trump nach einem
Treffen mit den Chefs führender
Firmen der Branche im Weißen
Haus. Er bekräftigte, für niedri-
gere Arzneimittelpreise zu sorgen. Die USA sind der mit Abstand wichtigste Markt für die
Pharmaindustrie – sie erzielt
dort 40% ihrer Umsätze. Zudem
verdienen die Unternehmen dort
überdurchschnittlich gut, weil
bei der Preisgestaltung kaum
Grenzen gesetzt sind.
Generikadruck steigt wieder
Die Industrie blickt nach Vorliegen der aktuellen Jahresergebnisse allerdings auch unabhängig von Trump gespannt ins
laufende Jahr. Der Grund sind
zahlreiche Patentabläufe und ein
wachsender Druck durch günstigere Generika. Der US-Pharmariese Pfizer stellt sich etwa auf
zunehmenden Gegenwind durch
kostengünstige Nachahmermedikamente ein. Für 2017 erwartet Pfizer einen Umsatz von 52
bis 54 Mrd. USD. 2016 waren die
Erlöse noch um acht Prozent auf
52,8 Mrd. USD gestiegen. Neben
der Konkurrenz durch Generika bremsen auch Wechselkurseffekte und der bevorstehende
Verkauf des Geschäfts mit Infusionspumpen an das kalifornische Medizintechnikunternehmen ICU Medical. Ohne die
beiden letzteren Faktoren würde
der Umsatz 2017 im Mittel um
vier Prozent zulegen, rechnete
Finanzchef Frank D‘Amelio vor.
Der bereinigte Gewinn je Aktie
soll sich im laufenden Jahr bei
2,50 bis 2,60 USD erhöhen, nachdem er 2016 um neun Prozent
auf 2,40 USD geklettert war.
Konkurrenz durch kostengünstige Nachahmermedika-
medianet.at
Freitag, 10. Februar 2017 Health economy 85
23 Mrd. USD. Für heuer geht Vorstandschef Pascal Soriot von einem Rückgang des Umsatzes im
niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich aus.
Der Hoffnungsträger Keytruda hat dem US-Pharmakonzern
Merck & Co (in Europa MSD)
im vierten Quartal geholfen:
Das Krebsmittel verkaufte sich
besser als erwartet und half,
Umsatzverluste bei anderen
Medikamenten, die ihren Patentschutz verloren haben, auszugleichen. 2017 will Merck einen
Umsatz zwischen 38,6 und 40,1
Mrd. USD (2016: 39,8) erzielen.
mente seiner umsatzstärksten
Arznei setzten auch dem britischen Pharmakonzern Astra­
Zeneca zu; für 2017 rechnet
der Vorstand daher mit einem
Umsatz- und Gewinnrückgang.
Im vergangenen Jahr verlor der
Cholesterinsenker Crestor – eines der umsatzstärksten Medikamente weltweit – im wichtigen Pharmamarkt USA seinen
Patentschutz. Insgesamt sank
der Umsatz von AstraZeneca
2016 um sieben Prozent auf gut
Forschung
Gerade in der
Krebsmedizin
punktet die
Industrie derzeit.
Patentabläufe
drücken aber
oftmals die
Erträge.
GSK unter Druck
Das schwache Pfund hingegen
hat dem britischen Pharmariesen GlaxoSmithKline im vierten
Quartal zu einem deutlichen
Umsatz- und Gewinnanstieg
verholfen. 2017 könnten allerdings kostengünstigere Nachahmermedikamente von Glaxos
Top-Produkt, dem Lungenmittel Advair, das Unternehmen
bremsen, warnte der scheidende Vorstandschef Andrew Witty
am Mittwoch. „Wir stehen eindeutig vor einigen Unsicherheiten“, sagte er. Dank neuer Produkte werde das Unternehmen
aber die Marktführerschaft
bei Lungenmedikamenten
behalten.
Bei Novartis rechnet man für
2018 mit Zuwächsen durch neue
Produkte. Dieses Jahr dürften
die Geschäfte des Basler Pharmariesen noch ähnlich laufen
wie 2016, als Umsatz und Gewinn schrumpften; 2016 sei ein
hartes Jahr gewesen, Novartis
habe aber ein solides Ergebnis
erzielt. Der Umsatz sank um
Die Folgen des Patentablaufs von
Glivec konnte der Konzern ­jedoch
mit Zuwächsen bei anderen
­Medikamenten kompensieren.
Joseph Jimenez
CEO Novartis
zwei Prozent auf 48,5 Mrd. USD.
Belastet wurde das Ergebnis
hauptsächlich durch den Patent­
ablauf des bisher erfolgreichsten Produkts von Novartis, das
Leukämiemedikaments Glivec.
Weil dieses Jahr Glivec auch in
Europa unter Generika-Druck
gerät, wird 2017 mit weiteren
Ausfällen gerechnet.
Positive Meldungen kommen
hingegen von Roche und Sanofi. Der Schweizer Pharmariese
­Roche hebt nach einem kräftigen Gewinnplus im vergangenen Jahr die Dividende an. Unter dem Strich standen 9,73 Mrd.
CHF Reingewinn, ein Plus von
sieben Prozent. Der Umsatz stieg
um fünf Prozent auf 50,58 Mrd.
CHF. Der französische Pharmakonzern Sanofi hat im vierten
Quartal vor allem von guten Geschäften seiner BiotechnologieSparte Genzyme profitiert. Konzernweit stiegen die Erlöse um
3,3% auf 8,867 Mrd. €. Der um
Sonderposten bereinigte Gewinn
sank bei Frankreichs größtem
Pharmakonzern im Zeitraum
Oktober bis Dezember um sechs
Prozent auf 1,606 Mrd. €.
40%
US-Markt
Die USA sind
der mit Abstand
wichtigste Markt
für die Pharmaindustrie – sie
erzielt dort 40%
ihrer Umsätze; zudem
verdienen die
Konzerne überdurchschnittlich
gut, weil ihnen
bei der Preisgestaltung kaum
Grenzen gesetzt
sind.
HINTERGRUND
Die geänderte Einwanderungspolitik von US-Präsident
Donald Trump beschäftigt auch die Pharmaindustrie. Nicht
zuletzt, weil viele – auch europäische – Unternehmen in
den vergangenen Jahren ihre Forschungszentralen in den
USA massiv ausgebaut haben und dort Fachkräfte aus
der ganzen Welt beschäftigen. „Die USA profitieren mehr
als jedes andere Land der Welt von der Pharmabranche“,
betonte Roche-CEO Severin Schwan an der jährlichen
­Bilanzmedienkonferenz. Roche habe etwa überproportional in den Vereinigten Staaten investiert.
Trump hatte als ein Kernstück seines Anti-Terror-Kampfs
einen 90-tägigen Einreisestopp für Menschen aus den
mehrheitlich muslimischen Ländern Syrien, dem Iran, dem
Irak, dem Sudan, Somalia, Libyen und dem Jemen verfügt.
Flüchtlinge aus aller Welt sind für 120 Tage ausgesperrt,
jene aus Syrien sogar auf unbestimmte Zeit. Trump will die
Verbote erst dann wieder aufheben, wenn „angemessene“
Überprüfungsmechanismen sicherstellten, dass keine
„radikalen islamischen Terroristen“ in die USA gelangten.
US-Gerichte hatten den Stopp aber vorerst wieder aufgehoben. Geklagt hatte unter anderem auch eine Schweizer
Forscherin aus dem Iran, die zwei Mal trotzt gültiger Visa
nicht in die USA reisen konnte, um ihren Job an der renommierten Harvard-Universität antreten zu können. Auch
zahlreiche andere Fälle aus der Forschungsmetropole
Boston sind bekannt geworden.
© AFP
Wenig Gegenliebe für Einreisepolitik von Trump
86 health economy
Freitag, 10. Februar 2017
medianet.at
MSD mit neuer Führung
PRÄVENTION
Mehr Geld für
Kindergesundheit
Das Pharmaunternehmen MSD Österreich hat mit
Ana Argelich-Hesse eine neue Geschäftsführerin.
WIEN. Sozialversicherung
und Pharmawirtschaft fördern mit rund zwei Mio. €
14 Maßnahmen aus den Bereichen gesunde Ernährung,
Bewegung und psychische
Gesundheit bei Kindern
und Jugendlichen. Alle
Projekte haben einen Bezug
zu nationalen Strategien
und Zielsetzungen aus den
österreichischen RahmenGesundheitszielen und zur
Gesundheitsförderungsstrategie der Bundeszielsteuerung. Grundlage für diese
Förderung ist das aus dem
Rahmen-Pharmavertrag
entstandene „Gremium
Gesundheitsziele“, in dem
der Hauptverband der
­Sozialversicherungsträger,
die Pharmig und die Phago
vertreten sind.
••• Von Martin Rümmele
Zahlreiche Projekte
Seit Bestehen des Gremiums Gesundheitsziele 2011
sind bereits 49 Projekte mit
insgesamt 6,75 Mio. € unterstützt worden. Zu den 2016
eingereichten und nun als
förderungswürdig erachteten 14 Projekten sagt Martin Munte (Bild), Präsident
der Pharmig: „Ernährung,
Bewegung und psychische
Gesundheit sind essenzielle
Eckpfeiler für ein gesundes
Leben; die Grundsteine
müssen im Kindesalter gelegt werden, um auch als erwachsene Person beschwerdefrei und vital durch das
Leben zu gehen. Die Projekte
haben das Potenzial, die
Gesundheit der Kinder und
Jugendlichen langfristig
­positiv zu beeinflussen.“
Erfahrung in Österreich
Die Übergabe der Geschäftsleitung erfolgte an Ana ArgelichHesse. Die 43-jährige gebürtige
Deutsche wuchs in Spanien auf
und begann im Jahr 2008 ihre
Karriere in der pharmazeutischen Industrie bei MSD Spanien. Dort war sie zwei Jahre für
die Bereiche Immunologie, HCV
und HIV zuständig, bevor sie die
Abteilung Primary Care, Frauengesundheit und Impfstoffe übernahm. Zuvor war sie in der Telekommunikationsbranche tätig
© MSD
WIEN. Chantal Friebertshäuser
zeichnet mit Anfang Februar
nicht mehr für die Leitung bei
MSD Österreich verantwortlich.
Sie folgte dem internationalen
Ruf innerhalb des Konzern und
wird – vorerst noch von Österreich aus – einen Produktbereich
des MSD Impfstoff-Portfolios
übernehmen und international
verantworten. „Mit einem lachenden und einem weinenden
Auge verabschiede ich mich von
meiner bisherigen Funktion,
denn die vergangenen zwei Jahre waren geprägt von der Einführung innovativer Produkte
und Projekte“, meint Friebertshäuser; „nun werde ich mich der
Prävention widmen.“
und verfügt über acht Jahre Erfahrung in der Unternehmensberatung, wo sie auch in Österreich und Deutschland tätig war.
Ana Argelich-Hesse
Die gebürtige Deutsche wechselt
von MSD Spanien an die Spitze
des Unternehmens in Österreich.
Neuer Sprecher für Ärzte
WIEN. Die Österreichische Ärztekammer hat einen neuen Kommunikationschef: Nachdem der
gesundheitspolitische Quereinsteiger Bosko Skoko nach nur
acht Monaten Ende des Jahres
seinen Job aufgegeben und sich
selbstständig gemacht hatte,
kommt nun ein Mann mit Erfahrung im Gesundheitsbereich:
Michael Heinrich, lange Jahre
Sprecher des Pharmakonzerns
Baxter beziehungseise Baxalta
und zuletzt Shire, ist mit Anfang
Februar an die Spitze der Kommunikationsabteilung der Ärztekammer gewechselt.
Heinrich war von 2001 bis
2011 Kommunikationschef und
später Diector Healthcare Management beim Gesundheitskonzern Vamed und davor u.a.
bei den Phamarunternehmen
Novo Nordisk und MSD. (rüm)
© Franz Helmreich
© Christian Husar
Michael Heinrich wechselt zur Ärztekammer.
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88 health economy
Freitag, 10. Februar 2017
medianet.at
bilanz
Compugroup
wächst stark
© Kästenbauer/Ettl
KOBLENZ. Das deutsche
Medizinsoftware-Unternehmen Compugroup hat seine
Jahresziele 2016 knapp erreicht. Der Umsatz des auch
in Österreich sehr stark
vertretenen Unternehmens
stieg auf 560 (Vorjahr: 543)
Mio. € und lag damit am
unteren Ende der Prognosespanne, wie Compugroup
mitteilte. Das operative
Ergebnis (EBITDA) stieg auf
127 (112) Mio. €; der Vorstand hatte 125 bis 133 Mio.
€ in Aussicht gestellt.
Plus durch Apotheken
Dank des Erwerbs neuer
Vertriebspartner sei der
Bereich Apothekensoftware
mit einem zweistelligen
Umsatzplus Wachstums­
treiber gewesen; zudem
habe sich das international
margenstarke Arztsoftware­
geschäft erholt.
Firmenchef Frank Gotthardt kündigte für das
laufende Jahr ein weiteres
Wachstum an. Der Umsatz
soll 600 bis 630 Mio. € erreichen und das EBITDA
auf 138 bis 150 Mio. € steigen. Seit Längerem hofft
Gotthardt auf zusätzlichen
Rückenwind von der Einführung der neuen Gesundheitskarte in Deutschland,
die sich aber wegen immer
neuer Anforderungen verzögerte. (rüm)
Das Ionenstrahl-Therapiezentrum MedAustron in Niederösterreich hat rund 200 Mio. Euro gekostet.
Geld für MedAustron
Das neue Krebsforschungs- und Therapiezentrum MedAustron
kämpft noch um die Kassenerstattung; Gespräche laufen gut.
••• Von Martin Rümmele
Internationale Vergleiche
Basis dafür sollen jene Tarife
sein, die vergleichbare ausländische Zentren im EWR internationalen Sozialversicherungsträgern aufgrund der jeweiligen
Indikation verrechnen. Das gemeinsame Ziel ist es, österreichischen Patientinnen und Patienten die Angst vor finanziellen
WGKK online stark gefragt
Wachsendes Angebot unter www.meinesv.at.
WIEN. Immer mehr Versicherte
der Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) nutzen die Möglichkeit, ihre Anliegen online zu erledigen. So langen etwa immer
mehr Rechnungen von Wahlärztinnen oder Wahlärzten, der
Physio- oder Psychotherapie
oder aus dem Ausland via Internet zur Kostenrückerstattung
ein. Wurden 2015 noch 4,2% der
Wahlarzt-Hilfe-Anträge elektro-
nisch übermittelt, waren es 2016
bereits 13,31%. „Für das heurige
Jahr erwarten wir, dass mehr
als ein Viertel der Rechnungen
online eingereicht wird“, erklärt
WGKK-Obfrau Ingrid Reischl.
Um eine Rechnung online
übermitteln zu können, braucht
man nur eine Handy-Signatur.
Deren kostenlose Aktivierung
erfolgt online etwa über FinanzOnline oder persönlich. (rüm)
© Screenshot/meinesv.at
© CompuGroup Medical AG
WIENER NEUSTADT. Das neue
Krebsforschungs- und therapiezentrum MedAustron ist fertig.
Offen ist allerdings noch die Kostenübernahmen durch die Krankenversicherung. Zur Frage der
Kostentragung haben nun konstruktive Gespräche zwischen
Vertretern des Hauptverbands
der österreichischen Sozialversicherungsträger und MedAustron stattgefunden. Festgelegt
Belastungen durch die Behandlung bei MedAustron zu nehmen
und die jeweils beste Behandlung zukommen zu lassen.
Bis ein Ergebnis erzielt ist,
wird MedAustron als ersten
Schritt die wegen der offenen
Verhandlungen bisher notwendigen Anzahlungen vor Behandlungsbeginn von Patientinnen
und Patienten bis auf Weiteres
nicht einheben. Gemeinsames
Ziel ist es, eine Lösung im Sinne
der Patienten zu erreichen.
wurde einvernehmlich eine gemeinsame Vorgehensweise zur
Ermittlung der Kostentragung.
medianet.at
Freitag, 10. Februar 2017 health economy 89
acib forscht mit GE
gesundheitsakte
Softwarefirmen
warnen Ärzte
WIEN. Die Hersteller von
Medizinsoftware begrüßen
den neuerlichen Vorstoß
der Ärztekammer für mehr
Datensicherheit in den
Ordinationen und Krankenanstalten. „Ich kann die
Aussagen der Ärztekammer
vollinhaltlich unterstützen“,
sagt Eduard Schebesta,
Sprecher der FEEI-Indus­
trieplattform Medizinsoftware. Die Hersteller von
Medizinsoftware verweisen
dabei seit Langem auf die
im Datenschutzgesetz verankerten Bestimmungen,
die bereits seit dem Jahr
2000 in Kraft sind.
GE Healthcare und das Austrian Centre of Industrial
Biotechnology (acib) kooperieren intensiv.
© acib
Sicherheitskonzepte
Das ELGA-Gesetz verlangt
ein IT-Security-Konzept für
jede Ordination, die ELGA
benutzt. Schebesta: „Ärzte
sind angehalten, Angebote
ihrer Softwarelieferanten
auch zu nutzen und so gemeinsam mit den Experten
die Sicherheit in der eigenen
Ordination zu gewährleisten. Nur so kann in einer
umfangreich vernetzten
Medizin Datensicherheit
für Patienten sichergestellt
werden.“ (iks)
••• Von Ina Karin Schriebl
GRAZ/WIEN. GE Healthcare und
das Austrian Centre of Industrial
Biotechnology (acib) starten eine
Projektkooperation: Während
der nächsten drei Jahre wird die
Entwicklung von Zelllinien in
„Chinese Hamster Ovary (CHO)“Zellen vorangetrieben. Mit dieser
Forschungsarbeit können neue
Tools und Methoden für eine
effizientere Produktion biolo­
gisch hergestellter Pharmazeutika entwickelt werden.
Nutzung für Pharmabranche
Die acib-Forschungsgruppe
rund um Nicole Borth (Universität für Bodenkultur Wien, AreaLeiterin am acib) beschäftigt
sich schon seit vielen Jahren
mit CHO und seiner Nutzung
als Produktionswirt für die
Pharmabranche. „Durch die Verwendung neuer Tools, die eine
Kombination von Informationen
über Genomsequenzen und auch
anderen Omics-Technologien
ermöglichen, wird man immer
besser verstehen, wie die Abläu-
fe in der Zelle reguliert werden.
Im Zuge der Zusammenarbeit
mit GE Healthcare wollen wir
uns die Möglichkeit erarbeiten,
das Verhalten von CHO-Zellen
insofern zu manipulieren, dass
wir in der Lage sind, möglichst
effizient notwendige Zelleigenschaften zu designen, zu definieren und zu kontrollieren, um
optimale Bedingungen für das
Produkt zu generieren.“
Durch die Verwendung neuer Tools
wird man besser
­verstehen, wie
­Ab­läufe in der Zelle
reguliert werden
Nicole Borth
Area-Leiterin acib
CHO-Zellen sind ein Werkzeug
in der industriellen Produktion
therapeutischer Proteine. Dennoch hängt eine erfolgreiche
Produktion stark vom Zielprotein und der Stabilität der Zelllinie
ab. Die Optimierung für einzelne
Produktgruppen gestaltet sich
somit zeitaufwendig und deshalb oft auch teuer im Vergleich
zu rein chemischen Prozessen.
Durch gezielte Maßnahmen und
Forschung an CHO-Zellen erwarten sich die Forscher eine erhöhte Produktivität. Das neu erworbene Wissen hat das ­Potenzial,
den Zeitaufwand für Optimierungsmaßnahmen stark zu verringern und die Produktqualität
zu erhöhen.
Das acib ist ein internationales Forschungszentrum für
industrielle Biotechnologie mit
Standorten in Graz, Wien, Innsbruck und Tulln sowie weiteren
europäischen Partnerstandorten
in Hamburg, Bielefeld, Pavia,
Barcelona und Rzeszow. Derzeit
zählt es rund 200 Mitarbeiter,
die in etwa 140 Projekten tätig
sind.
© panthermedia.net/Oleg Dudko
Biotechforscher aus Graz, Wien, Innsbruck und Tulln kooperieren mit General Electric Healthcare im Bereich der Forschung.
Datenschutz
Hersteller von Medizinsoftware:
„Ärzte müssen dem Datenschutz
in der eigenen Ordination mehr
Augenmerk schenken.“
90 health economy
Freitag, 10. Februar 2017
medianet.at
© PremiQaMed Group/Daniel Hinterramskogler (4)
© gregorbuchhaus.com/Kurhaus Marienkron (3)
© ÖVIH/APA-Fotos./Hörmandinger
Karriere
Renee Gallo-Daniel
Wer glaubt, dass
Impfen mit Ende
der Pflichtschulzeit
erledigt ist, der irrt.
Die aktuelle Datenlage zeigt klar,
dass Erwachsene
ganz besonders im
fortgeschrittenen
Alter Auffrischungen
benötigen. „Der Impfung von Jugendlichen, Erwachsenen
und Senioren wird oft
sehr wenig Aufmerksamkeit geschenkt“,
sagt Renee GalloDaniel, Präsidentin
des Österreichischen
Verbandes der Impfstoffhersteller.
PRIVATKLINIKEN
PremiQaMed feierte
Startschuss Das Kurhaus Marienkron eröffnet
neue Therapieräume in Wien Mitte. Elke Müller
und Gunther Farnleitner informierten über die
­Entwicklung des Kurhauses der Zisterzienserinnen.
NIEDERLASSUNG
Marienkron fastet
Ausblick Finanzminister Hans Jörg Schelling,
WK-Präsident Walter Ruck und PremiQaMed-­
Gründer Julian Hadschieff feierten mit 160 Gästen.
ERÖFFNUNG. Mit einer Fastensuppe eröffnete das ärztlich-diätologische Team vom
Kurhaus Marienkron seine neuen Therapieräume in Wien Mitte. Im Therapiezentrum der Elisabethinen in der Landstraßer
Hauptstraße werden künftig Beratungen
durchgeführt. Seit 2015 sind die Elisabethinen Graz-Linz-Wien Eigentümer, gemeinsam mit dem Stift Heiligenkreuz und
den Schwestern der Abtei von Marienkron.
Ulrike Göschl, Leitende Kurärztin von Marienkron, zog eine klare Unterscheidung
zwischen Fasten und dem neuen Angebot
„Betreutes Abnehmen“. (red)
Termine
KINDERHOSPIZ
Neue Zusammenarbeit
Infoabend Nabelschnurstammzellen
Michael Feuchtmüller
von der Stammzellbank
Vita 34 Österreich informiert werdende Eltern
über Möglichkeiten
7.3., 19 Uhr, Ordination
Dr. Reinhard Rucksar,
Eßlinger Hauptstraße
89/5, 1220 Wien
© NÖGUS
FÖRDERUNG. Der „Tag der Kinderhospizarbeit“ macht auf die Situation unheilbar
kranker Kinder und deren Familien aufmerksam. Durch die Vertragsverlängerung
zwischen dem NÖGUS und dem Landesverband Hospiz NÖ ist die optimale Vernetzung
auf weitere Jahre gesichert, betonte LHStellvertreterin Johanna Mikl-Leitner.
Vertrag LH-Stellvertreterin und NÖGUS-Vorsitzende
Johanna Mikl-Leitner, Sonja Thalinger (GF Landesverband Hospiz NÖ) und NÖGUS-Geschäftsführerin
Elfriede Riesinger (v.l.).
© APA/Herbert Neubauer
JUBILÄUM. Mit einem Neujahrsempfang
im Dachfoyer der Hofburg setzte die PremiQaMed Group nun den Höhepunkt und
Abschluss ihrer Aktivitäten rund um das
25-jährige Bestehen des Unternehmens.
Rund 160 Gäste folgten der Einladung und
feierten mit dem Unternehmen.
Ehrengast Finanzminister Hans Jörg
Schelling gratulierte Vorstand und Gründer
Julian M. Hadschieff ebenso wie ­Walter
Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer
Wien. Harry Gatterer, Geschäftsführer
des Zukuftsinstituts, eröffnete den Gästen
einen Blick in die „Zukunft der Gesundheit“ und unterstrich, dass der 25-jährige
­­erfolgreiche Weg des Unternehmens ­zeige,
dass man sich immer mit der Zukunft
­beschäftigt. (rüm)
Johannes Steinhart Zwei Wochen ist
die neue Wiener Gesundheitsstadträtin
Sandra Frauenberger im Amt; in ihrer
ersten Arbeitswoche
waren von der neuen
Wiener Gesundheitsstadträtin vor allem
versöhnliche Töne
Richtung Ärzteschaft
zu hören, „denen
jetzt rasch Taten folgen müssen“, betont
Johannes Steinhart,
Obmann der Kurie
niedergelassene Ärzte und Vizepräsident
der Ärztekammer für
Wien.
medianet.at
Freitag, 10. Februar 2017 cover 91
automotive
business
AutoVision Festival 2017
­Film und Multimedia:
Die Einreichfrist läuft 93
Verhaltene E-Auto-Pläne
Autobauer geben sich bei
E-Autos zurückhaltend 94
© Isa Wipfli
statistik austria
© ZKW Group/Hartwig Zögl
Autohandel startet
stark ins neue Jahr
ZKW feiert schon
wieder ein Spitzenjahr
WIEN. Nachdem sich der
heimische Autohandel im
vergangenen Jahr über ein
Zulassungsplus von 6,8 Prozent freuen durfte, gibt es
auch zum Start des neuen
Jahres ein sattes Plus. Laut
aktuellen Zahlen der Statistik Austria stieg die Zahl
der Neuzulassungen im
Jänner gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres
um 9,97 Prozent auf 26.415
Fahrzeuge. Besonders stark
ist das Plus bei Volkswagen
(24,8%), Seat (56,4%), Hyundai (84,9%), Citroën (43,6%)
und Toyota (53,7%) ausgefallen. (APA)
© Daimler
© APA/dpa/Andreas Gebert
Der niederösterreichische Automobilzulieferer setzte
2016 so viel um wie noch nie: 968,5 Millionen Euro. 92
Erfolgslauf geht weiter Mercedes gelingt
im Jänner sein 47. Rekordmonat in Folge. 93
Durchbruch dauert noch Viele Hindernisse
blockieren autonom fahrende Autos. 95
92 automotive business
Freitag, 10. Februar 2017
medianet.at
ZKW legt weiter zu
Mit einem Rekordjahr im Rücken will der Lichtsysteme-Spezialist
2017 die Milliarden-Umsatz-Grenze überspringen.
••• Von Jürgen Zacharias
Internationale Expansion
Dank der guten Auftragslage
wird auch der Standort im chinesischen Dalian aufgestockt.
Denn bis Jahresende wird weiter
expandiert und dort mit knapp
900 Mitarbeitern Scheinwerfer
für europäische und lokale Kunden entwickelt und produziert
werden.
Starkes
Wachstum
Seit 2010 konnte
die ZKW Group
ihren Umsatz
von 280 Mio. €
auf aktuell 968,5
Mio. € mehr als
ver­dreifachen.
Auch deshalb soll die Gesamtzahl der Beschäftigten im Konzern von derzeit rund 7.500 auf
etwa 8.300 bis Jahresende weiter ansteigen. Zu Jahresbeginn
2016 war der Mitarbeiterstand
noch bei 5.700 gelegen; in Österreich sind etwa 3.200 Mitarbeiter bei ZKW beschäftigt, davon
über 200 im Elektronikwerk in
Wiener Neustadt.
Strategischer Fokus für das
laufende Geschäftsjahr ist laut
CEO Schubert die Fortsetzung
des Wachstumskurses und der
weitere Ausbau der Fertigungskapazitäten und Entwicklungskompetenzen.
Zukünftiger Wachstumsmarkt
Als wichtigen Zukunftsmarkt
sieht ZKW den Bereich automatisierte Fahrzeugsysteme.
„Mit dem autonomen Fahren werden sich die Automobile, wie wir sie heute kennen,
markant verändern. Das betrifft auch die Lichtsysteme,
die eine verstärkte Sensorik der
Scheinwerfer und mehr Kommunikation mit dem Umfeld
und anderen Verkehrsteilnehmern aufweisen werden“, so
Schubert.
Und weiter: „Das Ausleuchten
der Fahrbahn wird dann vielleicht nur noch eine untergeordnete Rolle spielen. Daher werden
wir unsere aktuellen Produkte
im Premiumsegment weiterentwickeln, aber auch Lösungen für
das autonome Fahren vorantreiben.“
© Oliver Schubert
Weiteres Wachstum geplant
Damit konnte die ZKW Group
bereits das siebente ­Rekordjahr
in Folge hinlegen. Seit 2010 hat
sich als Folge davon der Umsatz
der Unternehmensgruppe von
rund 280 Mio. € mehr als verdreifacht. Und in diesem Jahr
soll es in ähnlicher Art weitergehen, wie ZKW-CEO ­
Oliver
Schubert erklärt: „Im Jahr 2017
werden wir mit neuen, intelligenten L
­ ösungen die Weichen
für die neuen Mobilitätskonzepte stellen. Zu diesem Zweck investieren wir verstärkt in unsere
Elektroniksparte. 2017 werden
wir dabei die Milliardengrenze
deutlich durchbrechen.“
Ein Wachstum erwartet ZKW
vor allem am Standort Wiener
Neustadt, wo der LichtsystemeSpezialist bereits die nächste
Erweiterung des Entwicklungskomplexes begonnen hat. Dieses
wird um 2.800 m2 vergrößert
und 175 zusätzlichen Mitarbeitern Platz bieten. Die Investitionskosten dafür b
­ elaufen sich
auf 3,5 Mio. €.
© ZKW Group/Hartwig Zögl
WIESELBURG. Gute Nachrichten gibt es einmal mehr vom
­n iederösterreichischen Automobilzulieferer ZKW: Das
Mostviertler Unternehmen
konnte seinen Erfolgslauf auch
2016 fortsetzen und darf sich
über einen neuen Rekordumsatz
von 968,5 Mio. € freuen – gegenüber 2015 bedeutet das ein Plus
von rund 25%.
Wir werden 2017 die Milliardengrenze deutlich ­durchbrechen.
Oliver Schubert
ZKW-CEO
medianet.at
Freitag, 10. Februar 2017 automotive business 93
Autovision
Call for Entries:
Festival 2017
© Daimler (2)
FRANKFURT/WIEN. Ab
sofort sind Filmschaffende,
Agenturen, Unternehmen,
TV-Sender und Studenten
dazu eingeladen, ihre Filmund Multimedia-Produktionen aus dem Bereich der
Automobilindustrie (Pkw,
Zweiräder, Nutzfahrzeuge, Sicherheit, Kraftstoffe,
etc.) zur 13. Ausgabe des
AutoVision Festivals 2017
– internationales Film- und
Multimedia-Festival der
Automotivbranche – einzureichen.
OttoCar-Verleihung
Die prestigeträchtigen
­OttoCar-Trophäen werden
traditionell im Rahmen
eines der weltweit größten
Events der Branche, der
Internationalen AutomobilAusstellung (IAA) in Frankfurt am Main, verliehen. Die
festliche Preisverleihung
rund um die OttoCars in
Gold, Silber und Schwarz
findet mit Unterstützung
durch den VDA, dem Verband der Automobilindustrie, am 14. September statt.
Alle teilnehmenden Produktionen werden von
einer internationalen Jury
gesichtet und bewertet. Ein
besonderes Highlight bilden
dieses Jahr die zwei neuen
Kategorien „360-GradVideos, Virtual Reality“ und
„Live-Inszenierungen, Video
Art, Video Mapping“.
Informationen zu den Kategorien, Einreichgebühren
und Teilnahmebedingungen
unter: www.auto-vision.org
Sternenflotte setzt
den Höhenflug fort
Nach dem Rekordjahr 2016 startete Daimler mit seinen
­Marken Mercedes und smart auch erfolgreich ins neue Jahr.
47. Rekordmonat in Folge
Laut Angaben des Unternehmens darf sich die Premiummarke Mercedes-Benz im Jänner
über ein zweistelliges Wachstum von 18,3% und damit über
den 47. Rekordmonat in Folge
freuen.
„Im Jänner haben sich mehr
als 178.000 Kunden für ein Fahrzeug von Mercedes-Benz entschieden“, so Britta Seeger, seit
1. Jänner Mitglied des Vorstands
der Daimler AG, verantwortlich
für Mercedes-Benz Cars Vertrieb.
Seeger zeigte sich zuversichtlich,
im laufenden Jahr – auch dank
neuer Modelle – weitere Bestmarken erreichen zu können. „In
diesem Jahr bringen wir unter
anderem die neue S-Klasse Limousine, das neue E-Klasse Coupé und Cabrio sowie den neuen
GLA auf den Markt.“ Besonders
stark fiel das Plus im Jänner in
Südkorea (plus 47%) und China
(39,3%) aus.
Ein Plus gab es auch bei smart:
Gegenüber Jänner 2016 stiegen
die Verkäufe um 3,5 Prozent auf
weltweit 9.649 Fahrzeuge. (jz)
© Screenshot www.auto-vision.org
STUTTGART. Für Daimler
könnte es derzeit kaum besser
laufen. Nachdem der deutsche
Autobauer im vergangenen Jahr
Bestwerte bei Absatz (plus fünf
Prozent auf knapp drei Mio.
Fahrzeuge), Umsatz (plus drei
Prozent auf 153,3 Mrd. €) und
Ergebnis (Rekord von 8,8 Mrd. €)
eingefahren hatte, startete auch
das neue Jahr vielversprechend.
Ebenfalls erfolgreich: smart darf sich über ein Jänner-Plus von 3,5% freuen.
94 automotive business
Freitag, 10. Februar 2017
medianet.at
Akquisition
Frauenthal
kauft Zulieferer
© dpa/Paul Zinken
WIEN. Der heimische
Sanitärgroßhändler und
Autozulieferer Frauenthal
schluckt die deutsche Mahle
Motorkomponenten GmbH.
Das Unternehmen hat zwei
Werke in Deutschland und
setzt mit 640 Mitarbeitern
125 Mio. € im Jahr um,
teilte das Unternehmen am
Montag mit. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen
vereinbart.
Die Motorteilfirma gehört
derzeit der Mahle GmbH;
sie produziert Schmiedepleuel und Ausgleichswellen
für die Pkw- und LkwIndustrie. Frauenthal steigert durch den Zukauf den
Anteil seines AutomotiveGeschäfts mit Pkw-Kunden
„deutlich“. (APA)
© Mahle GmbH
Hersteller planen
weiter vorsichtig
Zukunftspläne
Valmet steigt
in E-Markt ein
TURKU. Der finnische Automobilbauer und -Zulieferer
Valmet will künftig gemeinsam mit der chinesischen
Firma Contemporary Amperex Technology (CATL) in
die E-Mobilbranche einsteigen. Gleichzeitig übernimmt
CATL 22% von Valmet. Der
finnische Hersteller baut
Fahrzeuge unter anderem
für die deutschen Konzerne
Opel, Porsche und Mercedes-Benz. (APA)
Aus Kostengründen schrecken Hersteller trotz steigender
Zulassungen vor eigenen Produktionslinien für E-Autos zurück.
••• Von Moritz Kolar
WIEN. Geht es nach der Statistik, dann erfreuen sich Elektro­
autos rasch steigender Beliebtheit. Laut aktuellen Zahlen der
Statistik Austria wurden im
vergangenen Jahr in Österreich
3.826 Elektro-Fahrzeuge neu
zum Verkehr zugelassen und damit um 128,1% (!) mehr als von
Jänner bis Dezember 2015. In
China stieg die Zahl der dort zugelassenen Stromer und Hybridfahrzeuge im vergangenen Jahr
sogar um 53% auf mehr als eine
Million. Die Hersteller geben
sich trotz des Booms laut Stefan
Bratzel von der Fachhochschule
Bergisch Gladbach noch zurückhaltend.
Große Kostenbedenken
„Wir sind in einer Übergangsphase, wo die Elektromobilität
gerade erst beginnt“, so der Automobilexperte, der in der Zurück-
haltung vor allem Kostenbedenken sieht. Immerhin müssten in
den Aufbau einer neuen Produktionsschiene rund 500 Mio. Euro
investiert werden“, so Bratzel –
zu viel, um sich vollends auf die
Elektro-Technologie einzulassen.
Die Pläne der Autobauer sehen daher aktuell größtenteils
so aus, dass sie die Stromer in
bestehenden Fabriken mitbauen. Lediglich Porsche hat vor,
für seinen bis zum Jahr 2020
geplanten Sportwagen ‚Mission
E‘ eine neue Montage und eine
neue Lackiererei am Stammsitz
­Zuffenhausen zu errichten; Kosten: etwa 700 Mio. €.
VW überlegt Werksbau
Während bei Daimler Plug-InHybride sowie Elektro-B-Klasse
und E-Smart und bei Audi der
Plug-In-Hybrid A3 e-tron zwischen klassischen A3-Modellen
auf den bestehenden Bändern
gebaut werden, zieht Volkswa-
gen den Bau eines neuen Werks
in Erwägung
Der E-Golf und E-Up, die auf
ihren Verbrenner-Pendants basieren, rollen zwar auf den gleichen Linien wie die Diesel und
Benziner vom Band, „bei ausreichend großen Stückzahlen“ sei
aber auch der Bau eines reinen
E-Auto-Werks denkbar.
Urbanes Carsharing
Einstweilen erfreuen sich
Elektro­autos vor allem in Städten und bei Carsharing-Unternehmen steigender Beliebtheit.
Und zunehmend auch bei innovativen Geschäftsmodellen,
wie sie in Wien beispielsweise
Greenride anbietet. Dort können
Tesla-Besitzer ihr Fahrzeug als
Ertragsobjekt gewinnbringend
vermieten. Das Unternehmen
bietet laut eigenen Angaben eine
hohe Eigenkapitalrendite von
bis zu 15%, bei gleichzeitig hoher
Sicherheit für Investoren.
medianet.at
Freitag, 10. Februar 2017 automotive business 95
Durchbruch erst 2030
Innovation
Rettungsauto:
Radio-Warnung
Bis zur Marktreife autonom fahrender Autos wird es laut Reimund
Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, noch dauern.
STOCKHOLM. In Stockholm
beginnen demnächst Praxistests eines neuen Systems,
das Einsatzfahrzeugen ein
sichereres Vorankommen
garantieren soll. Denn es
unterbricht Radiosendungen oder auch Musik von
CDs, um Autofahrer über
das Audio-System beispielsweise vor nahenden Rettungsautos zu warnen. Das
soll helfen, Autofahrer richtig reagieren zu lassen, die
eine klassische Sirene sonst
nicht oder erst sehr spät bemerken würden. (ampnet)
Initiative
BERLIN. Die Automobilhersteller überschlagen sich derzeit in
ihrer Ankündigungspolitik, was
autonom fahrende Autos betrifft.
Schon in drei bis fünf Jahren sollen demnach erste Fahrzeuge serienreif sein, die auf Knopfdruck
selbstständig das Steuer übernehmen. Laut Reimund Neugebauer sind derartige Prognosen
allerdings zu optimistisch. „Wir
gehen davon aus, dass die Klärung der rechtlichen Seite mehr
Zeit in Anspruch nehmen wird
weiter. „Damit automatisiertes
Fahren möglich ist, müssen viele personenbezogene Daten ausgetauscht werden. Das ist ein
ordentlicher Brocken, der da zu
lösen ist.“
Wann die Technologie serienreif sein wird? „Wir gehen davon
aus, dass der Durchbruch auf
breiter Front ab dem Jahr 2030
kommt“, so Neugebauer. „Noch
in den 2020er-Jahren werden
aber erste Anwendungen kommen.“ (red)
als die Lösung der technischen
Probleme“, so der Präsident der
Fraunhofer-Gesellschaft, der in
einem Interview mit dem Manager Magazin vor allem in den
fehlenden rechtlichen Rahmenbedingungen einen Hemmschuh
für die Technologie sieht.
Schrittweiser Durchbruch
„Niemand wird sich ein Auto mit
Selbstfahr-Funktionen kaufen,
das nicht auch im Nachbarland
funktioniert“, so Neugebauer
RB Racing: Citrix neuer Innovationspartner
MÜNCHEN. Red Bull Racing
setzt bereits seit 2007 auf
­Citrix-Lösungen, um die Zusammenarbeit im Team sowie die
Ergebnisse auf der Rennstrecke
zu verbessern. Seit Kurzem besteht zwischen den beiden Unternehmen nun auch eine Partnerschaft.
„Wir unterstützen Red Bull
Racing seit zehn Jahren mit führenden Technologien und entwi-
© Citrix
Die seit 2007 bestehende Zusammenarbeit soll nun weiter intensiviert werden.
ckeln diese Partnerschaft jetzt
konsequent weiter“, so ­
Kirill
­Tatarinov, Präsident und CEO
von Citrix.
Auch Christian Horner, Teamchef von Red Bull Racing, freut
sich: „Wir sehen die erweiterte Partnerschaft mit Citrix als
Chance, unsere Ingenieure bei
der Entwicklung leistungsfähigerer Fahrzeuge zu unterstützen.“ (red)
© APA/Georg Hochmuth
© APA/Erwin Scheriau
Lkw-Sicherheit
weiter verbessern
WIEN. Auf Initiative von
Verkehrsminister Jörg
Leichtfried fordern acht
Länder EU-weit einheitliche
Standards im Bereich der
Fahrzeugsicherheit: Neue
Technologien wie RundumKameras sollen vor allem
für die Risikogruppe Lkw
eine verbesserte direkte
Sicht bringen. „Ein großes
Problem bei Lkw ist der
tote Winkel – kleinere Verkehrsteilnehmer wie Autos,
Motorräder oder Fußgänger werden übersehen, mit
verheerenden Folgen“, so
Leichtfried in einer Aus­
sendung. (APA)
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