Sindlinger Monatsblatt Februar 2017

Diesen Monat lesen
Sie im Simobla:
Runder Geburtstag: Jochen
Dollase wurde 60 Seite 2
Hochburg der tanzenden Männer
Ortstermin am umstrittenen Radüberweg Seite 3
Der „Narrenkäfig“ tobt im
Haus Sindlingen
Seite 5
Turner, Tänzer, Tennis:
Sport
Seite 6
70 Jahre Kolpingfamilie in
Sindlingen
Seite 7
Katholische Kappen
Die Kappensitzung der katholischen Gemeinde St. Dionysius/St. Kilian geht am Freitag,
17. Februar, ab 19.11 Uhr über
die Bühne im Gemeindehaus
St. Dionysius. Saalöffnung ist
um 18.11 Uhr. Die Sitzung ist
ausverkauft.
Weibersitzung
Zur Weibersitzung bittet der
Sindlinger Karnevalverein am
Samstag, 18. Februar, ab 19.30
im katholischen Gemeindezentrum St. Dionysius. Der
Eintritt kostet acht Euro. Karten sind erhältlich im Vorverkauf bei Sonja Klein, Ladenzeile Hugo-Kallenbachstraße, und
im Sindlinger Lottoladen,
Sindlinger Bahnstraße 3.
Das SKV-Männerballett (oben) in einer früheren Kampagne.
Und hoch das Bein! Ob mit kräftigen Bäuchen oder dem berühmten „Sixpack“, dürren Beinchen oder strammen Waden ausgestattet, Männerballetts
haben in den närrischen Tagen in Sindlingen Konjunktur. Das war schon früher so. Das frühere Kolping-Männerballett legte mit den Grundstein für die
katholische Fastnacht. Heute bewahren die „Schneeflöckchen“ dieses Erbe.
Weil auch sie langsam in die Jahre kommen, hat sich eine jüngere Männertanzgruppe gebildet, die „Bierleader“. Auch der Sindlinger Karnevalverein kommt
nicht ohne aus. Die „Schoppedales“ pflegen das klassische Männerballett mit
hohem Spaßfaktor.
Kreppelkaffee
Zum Kreppelkaffee lädt die
Arbeitsgemeinschaft der Sindlinger Ortsvereine am Mittwoch, 22. Februar, alle älteren
Mitbürger ins Gemeindehaus
St. Dionysius, Huthmacherstraße 21, ein. Einlass ist ab 14
Uhr, das närrische Programm
gestalten Aktive des Sindlinger
Karnevalvereins und der katholischen Gemeinde ab 15.11
Uhr. Das Zeilsheimer Rote
Kreuz bietet einen Fahrdienst
an. Wer ihn in Anspruch nehmen möchte, kann sich unter
der Nummer 36 29 40 anmelden. Der Eintritt zur Seniorenfastnacht kostet fünf Euro,
Kaffee und Kreppel sind darin
enthalten. Karten gibt es vorab
bei Sonja Klein, „Klein und
Fein“ in der Ladenzeile HugoKallenbach-Straße 14, im
Sindlinger Lottoladen, Sindlinger Bahnstraße 3, und in den
Seniorenclubs der Gemeinde.
Fete bei den Rosettis
Ihre traditionelle Faschingsfete
nicht nur für Motorradfahrer
richten die Motorradfreunde
„Rosettis“ am Samstag, 25.
Februar, aus. Sie beginnt gegen
16 Uhr im Vereinsheim an der
Stichstraße, die von der Weinbergstraße zum Bootshaus des
Kanuclubs (Restaurant Opatija) führt.
Ball ist abgesagt
Der traditionelle Rosenmontagsball der katholischen Gemeinde im Gemeindehaus St.
Dionysius ist abgesagt.
Die Schneeflöckchen“ sind jedes Jahr der Höhepunkt der Sitzung.
Der Nachwuchs ist schon aktiv: die „Bierleader“.
Totgesagte leben länger
ARGE SOV Klarstellung des Vorstands
Aus aktuellem Grund sieht sich
der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Sindlinger Ortsvereine (Arge Sov) zu einer
Klarstellung bezüglich seiner
Existenz veranlasst.
„Es wurde eine Stimme aus
dem Stadtteil laut, dass es die
Arge Sov nicht mehr geben
soll“, berichtet Michael Streubel vom geschäftsführenden
Vorstand. Vielleicht gründet die
Fehlinformierte ihr Wissen auf
die Tatsache, dass der Vereinsring beim letzten Weihnachtsmarkt nicht als Veranstalter auf
dem Plakat genannt war, vermutet er. Vielleicht liegt es aber
auch an der allseits im Kreis der
Mitglieder bekannten Tatsache,
dass das Finanzamt dem Sindlinger Vereinsring die weitere
Gemeinnützigkeit verweigert
hat (wir haben berichtet). Begründet wurde das damit, dass
der Vereinsring als Dachorganisation der Vereine nach den Bestimmungen der Abgabenordnung nur dann gemeinnützig
sein kann, wenn es auch alle seine Mitglieder sind. Das ist
nicht der Fall.
Verzicht auf die
Gemeinnützigkeit
Die Arge Sov hätte daher, um
die Gemeinnnützigkeit zu behalten, ihre nicht-gemeinnützigen Mitglieder ausschließen
müssen.
Da der Vereinsring aber den gesamten Stadtteil repräsentieren
möchte, sind neben Schulen,
sozialen Organisationen und
Mandatsträgern auch Vereine
mit und ohne den Status „gemeinnützig“ Mitglieder.
In einer Versammlung zu diesem Thema im vergangenen Jahr
haben die Mitglieder einstimmig beschlossen, lieber auf die
Gemeinnützigkeit zu verzichten
und den Vereinsring in bestehender Weise fort zu führen als
Mitglieder auszuschließen.
Der Vorstand wird den klaren
Mitgliederauftrag dahin gehend umsetzen, dass in der
Jahreshaupt-versammlung
–
voraussichtlich Ende April –
eine den aktuellen Gegebenheiten angepasste, geänderte Satzung zur Entscheidung vorgelegt wird. „Die Arge Sov besteht weiter als eingetragener
Verein, und das soll und wird
auch so bleiben“, betont Michael Streubel.
simobla
Fotos: Michael Sittig
Keiner kehrt
STRASSENREINIGUNG FES schiebt‘s aufs Wetter
Dass es an der Bushaltestelle Westenberger Straße häufig aussieht
wie auf einer Müllhalde, ist hinlänglich bekannt. Dass nun aber
auch die anderen Straßen wirken,
als ob dort wochenlang nicht gekehrt worden sei, war Anlass für
viele Fragen bei CDU-Ortsbeirat
Albrecht Fribolin. Er hat sich daraufhin an die Frankfurter Entsorgungs- und Service-GmbH gewandt. „Es ist inzwischen offenkundig, dass in einer Vielzahl von
Straßen seit Wochen nicht gekehrt wurde und diese auch inzwischen so aussehen“, beschreibt er,
was augenfällig ist. Für die Straße
Krümmling kann er selbst bestätigen, dass dort seit dem 6. Januar
keine Reinigung erfolgt ist. „Ähnlich ist die Situation in der Okriftelerstraße, der Hermann-BrillStraße, der Huthmacherstraße
und der Westenbergerstraße“,
zählt er auf. Gleiches gelte für die
Sindlinger Bahnstraße, die eigent-
lich sogar zweimal pro Woche gereinigt werden soll. Bei einem Anruf am Service-Telefon erhielt der
Ortsbeirat die Antwort, „die heftigen Schneefälle in Frankfurt seien
die Ursache für die Ausfälle bei
der wöchentlichen Straßenreinigung“. Doch gab es in Sindlingen lediglich am 10. Januar
Schnee, der schon am nächsten
Tag wieder getaut war.
„Ich bitte Sie deshalb herzlich, eine gründliche Sonderreinigung in
Sindlingen durchzuführen. Die
Argumentation der Bürger, „man
bezahle doch dafür“, ist auch Ihnen hinlänglich bekannt und sollte
nicht noch durch überlange Intervalle des „Nicht-Kehrens“ bestätigt werden“, schreibt Fribolin.
Zwischenzeitlich hat die FES mitgeteilt, dass die Arbeitskräfte für
den Winterdienst gebraucht wurden. Außerdem könne die Kehrmaschine bei Frost nicht eingesetzt werden
simobla
Mit Musik, Gesang und Ebbelwoi
MÄNNERCHOR GERMANIA Vorsitzender Jochen Dollase wurde 60 Jahre alt
Sindlinger Dalli-Klick
Eine ganz besondere Form der
„Ortserkundung“ unternimmt
der Sindlinger Heimat- und Geschichtsverein am Montag, 20.
Februar, ab 19.30 Uhr im evangelischen Gemeindehaus, Gustavsallee 21. Wer sich noch an
das gute alte „Dalli, dalli, klick“
von Hans Rosenthal erinnert, der
weiß, welchen Spaß es macht,
Bilder zu erraten, wenn nur Teile
nach und nach aufgedeckt werden. Wer dann zuerst die richtige
Lösung findet, hat gewonnen.
Der Archivar des Vereins, Werner Raschke, hat für dieses Spiel
Sindlinger Motive (Personen/
Gebäude/Merkmale)
ausgesucht, die es an diesem Abend
zu erraten gilt.
In einem spannenden und hoffentlich lustigen Wettbewerb
sucht der Verein den pfiffigsten
Kenner Sindlingens, der dann
auch attraktive Preise mit nach
Hause nehmen darf.
Heiß hergehen sollte es am 28. Januar - aber dann erwischte Jochen
Dollase eine Erkältung. Deshalb
sagte der Vorsitzende des Männerchors Germania kurzfristig die
große Fete zu seinem 60. Geburtstag ab.
Ausfallen soll das Fest aber nicht,
es wird demnächst nachgeholt.
Schließlich wollen viele gratulieren: Verwandte, Freunde wie UrSchlendrian Ali Schmidt und
nicht zuletzt die Sänger. Seit sechs
Jahren ist Jochen Dollase, Rufname „Yogi“, ihr Vorsitzender.
1975, mit 18 Jahren, trat er der
Germania bei und singt seither im
Chor. Sein Organisationstalent
war schon häufig gefragt, sei es bei
den Sängerfesten (zuletzt dem
großen Fest 2012) oder bei Chorreisen. Das Singen beim Papst im
Rom 1983, beim Bundespräsidenten in Kanada 1990 und eine Fahrt
durch die kanadischen Rocky
Mountains 1993 zusammen mit
dem Männerchor und Dirigent
Hans Schlaud waren für ihn unbestrittene Höhepunkte.
Den Sangesbrüdern verdankt er
auch eine weitere Leidenschaft.
Apfelwein. Früher kelterte jeder
Dritte selbst. Da konnte es nicht
ausbleiben, dass auch „Yogi“ seine
Äpfel in den „Stern“ zum Keltern
brachte, den Most nachhause karrte und im Keller zu Apfelwein
ausbaute. Gleich der erste Versuch
1982 gelang so gut, dass er seither
dabei geblieben ist. Dass sein Ebbelwoi allgemein Anklang findet,
zeigt sich jedes Jahr aufs Neue bei
der Wahl des „Apfelweinkönigs“.
Bei der Blindverkostung landet Jochen Dollases Stöffchen jedes Mal
auf vorderen Rängen; letztes Mal
fehlte ihm nur ein Punkt zum Titel. Seine Verbundenheit mit dem
hessischen Nationalgetränk geht
ihm sogar unter die Haut. Seit
2013 trägt er eine Bembel-Tätowierung auf dem Unterarm. In jenem Jahr erhielt er auch den Ehrenbrief des Landes Hessen für
seine langjährige ehrenamtliche
Tätigkeit.
Mit dem „Törmsche“
ans Nordkap
Beruflich ist der Ur-Sindlinger
seit 1977 beim Main-TaunusKreis tätig. Als Verwaltungsangestellter im Hauptamt obliegt ihm
unter anderem die Organisation
von Veranstaltungen. Bevor er die
Lehre dort antrat, unternahm er
mit sechs Freunden aus dem Jugendclub „Törmsche“ eine Reise
ans Nordkap. „Das war ein RiesenErlebnis“, schwärmt er noch heute
von 9600 Kilometern mit Auto
und Zelt: „Wir haben am Nordkap
Sindlinger Erde ausgestreut und
Erde von dort in Sindlingen.“
Unvergesslich sind für viele Sindlinger Auftritte der Folk-Gruppe
Schlendrian. Auch dabei war Dol-
Den Bembel hat Jochen Dollase, Vorsitzender des GV Germania, in
Form einer Tätowierung immer dabei.
Foto: Michael Sittig
lases Organisationstalent gefragt.
Er verhalft seinem Kumpel Ali
Schmidt und seinen Freunden
1976 zu einem ersten großen Auftritt bei den Zehnthofkonzerten
von Theo Sittig.
„Es gab danach große Berichte, etliche Anfragen, und so habe ich
mich weiter darum gekümmert“,
schildert er die Anfänge einer 26
Jahre andauernden Tätigkeit als
Manager der Band. „Kulturtreff
Höchst, Jazzclub Kelkheim, das
Neue Theater – Wir haben in allen ersten Häusern rundum ge-
Kein Verständis für gefährliche Malerei
RADWEG Planer erklären die Anlage bei einer Begehung - Vor Ort bleiben Zweifel
„Stellt doch eine Bütt statt einer
Verkehrsinsel hin. Dann kann man
jeden Tag einen Vortrag halten!“
Scherzhaft kommentiert ein ortsbekannter Fastnachtsfreund die
jüngste Entwicklung im Streit um
die Radwegeführung am Dalles.
Im Januar trafen sich Mitglieder
des Ortsbeirats Sechs, des allgemeinen deutschen Fahrradclubs
(ADFC) und des Straßenverkehrsamts an der Einmündung
der Westenberger in die Farbenstraße, um sich anzusehen, was
die Sindlinger aufregt.
„Ich habe selten so viele Proteste
gehört wie zu dieser Geschichte“,
sagte CDU-Ortsbeirat Albrecht
Fribolin. Gegen die Einbahnrichtung ist ein Radweg zur Mündung der Westenberger in die
Farbestraße markiert. Da sie mitten in einer Kurve auf die Hauptdurchgangsstraße trifft, werden
Radler per Linien und Piktogramm kurz vorher quer über den
Bürgersteig und weiter über die
Farbenstraße geleitet. Zwei mobile Verkehrsinseln sollen die Sicherheit für Radler und Fußgänger erhöhen, denn die Querung
liegt direkt hinter besagter Kurve.
Fribolin hat beantragt, alles wieder zu entfernen. Bevor sich der
Ortsbeirat damit befasst, besahen
sich die Kommunalpolitiker die
Situation vor Ort.
„Wir wollen Ihnen heute hier die
Gesamtplanung vorstellen“, sagte
Gert Stahnke, Leiter des Straßenverkehrsamts. „Es handelt sich um
einen Lückenschluss im Radwegenetz“, führte Joachim Hochstein,
Leiter des Radfahrbüros, aus. Radfahrer sollen von Westen her direkt
in die Ortsmitte gelangen können.
Deshalb sei die Einbahnstraße für
sie geöffnet worden. Der Schwenk
über den Gehweg soll verhindern,
dass Radfahrer direkt in der Kurve
ankommen. „Wir haben momentan
keine bessere Lösung“, bedauerte
er. Von den aufgeschraubten Verkehrsinseln profitierten nicht nur
die Radfahrer, sondern auch Fußgänger. Außerdem werde alles
transparenter und übersichtlicher
aufgrund des ausgedehnten Halteverbots. Weitere „begleitende Maßnahmen“ in der Bahnstraße sollen
zudem dafür sorgen, dass die Autofahrer schon vor der Kurve auf Das Corpus delicti besahen sich
Tempo 30 hinunter bremsen. „Wir Sechs vor Ort am Dalles.
dachten, wir tun etwas Gutes“, verBaubezirks West. Ralf Lemster,
sicherte Hochstein.
Radfahrer, sagte: „Die genannte
Die Inseln werden
Lücke ist mir noch nie aufgefallen.
Ich fahre immer durch die Joregelmäßig gerammt
hann-Sittig-Straße oder die MeisBertram Giebeler vom ADFC be- ter-Straße. Hier vorne sieht man
stätigte, dass es bei Tempo 30 kein zu wenig.“ Stadtbezirksvorsteher
Problem sei, die durch die Ver- Dieter Frank stört sich daran, dass
kehrsinseln geschaffene Engstelle durch die Inseln eine sichere Quezu passieren. Trotzdem werden die rung suggeriert werde. „Wissen
Inseln regelmäßig angefahren und Radfahrer und Fußgänger, dass sie
verschoben. „Wir haben sie schon keinen Vorrang haben?“, fragte er.
viermal neu verschraubt“, berichte- „Der scheinbare Schutz ist eine Irte Günter Schneider, Leiter des reführung“, sagte auch Albrecht
Fribolin: „Diese Lösung ist ausgesprochen gefährlich.“ Leite man
die Radler durch die Sittig- oder
Meister-Straße, „könnte man sich
die ganze gefährliche Malerei sparen“, sagte er. Doch Giebeler und
Susanne Neumann, Pressesprecherin des ADFC in Frankfurt,
winkten ab: „Das wäre ein Umweg.“
Joachim Hochstein schlug vor, die
aufgemalten Linien auf dem Gehweg zu entfernen und nur mit einem Fahrrad-Piktogramm auf die
Wegeführung hinzuweisen. „Dann
Joachim Hochstein, Leiter des Radfahrbüros, erklärte den Ortsbeirä- bleibt aber das Problem des Radten die Radwegeführung durch Sindlingen.
fahrens gegen die Einbahnstraße“,
Entfernen und verlegen
Nach der Begehung modifizierte
CDU-Ortsbeirat Albrecht Fribolin seinen Antrag zum Radweg
an der Kurve Westenbergerstraße/Farbenstraße. Er fordert weiterhin, dass die Radwegemarkierung rückgängig gemacht wird
und ergänzt, dass die Querungshilfe zum Schutz der Fußgänger
verlegt werden soll.
Der Magistrat wird gebeten, das
Befahren der Einbahnstraße
Westenbergerstraße gegen die
Fahrtrichtung – entsprechend
der Beschlusslage des Ortsbeirates – nicht freizugeben. Er soll
veranlassen, dass die Radwegemarkierungen auf dem Bürgersteig an der Einmündung der
Westenbergerstraße in die Farbenstraße vollständig entfernt
und die Wegeführung für Radfahrer aus Richtung Westen
über die Herbert-von-MeisterStraße oder die Johann-Sittig-
Straße in Richtung Ortskern
ausgeschildert wird. Die in der
Farbenstraße eingerichtete Querungshilfe soll um etwa zehn
Meter in Höhe der Bushaltestelle verlegt und diese gegebenenfalls verkürzt werden. Autofahrer, die vom Kreisel her Richtung Ortsmitte fahren, sollen
schon vor der Kurve durch ein
gelbes Blinklicht auf die Querungshilfe hingewiesen werden.
Die Querungshilfe für Fußgänger in der Bahnstraße soll, wie
bei der Ortsbegehung besprochen, wie geplant eingerichtet
werden.
Wie schon im ersten Antrag
möchte Fribolin zudem wissen,
warum der Ortsbeirat bei der Planung der Maßnahme übergangen
und nicht informiert wurde sowie
seine Mitspracherechte zu Angelegenheiten im Ortsbezirk missachtet wurden.
hn
einige Mitglieder des Ortsbeirats
Fotos: Michael Sittig
schüttelte Fribolin den Kopf. Als
stadtweit viele Einbahnstraßen für
Radfahrer in beide Richtungen
geöffnet wurden, habe es für die
wenigen Ausnahmen gute Gründe
gegeben. Deshalb habe sich der
Ortsbeirat ausdrücklich dagegen
ausgesprochen, die Westenberger
Straße frei zu geben.
Ortsbeirat Thomas Schlimme
(Grüne) vermutete, dass die „konservativen Bevölkerung“, die
grundsätzlich gegen das Radfahren gegen die Einbahnstraße sei,
die Striche auf dem Gehweg als
Provokation empfinden könnte.
„Blödsinn“, kommentierte Fribolin. Es zeichnete sich ab, dass es in
der nächsten Sitzung des Ortsbeirats eine lebhafte und kontroverse
Diskussion darüber geben wird, ob
die Radwegemarkierungen bleiben
oder nicht.
Unstrittig war die vorgesehene
Querungshilfe für Fußgänger in
der Sindlinger Bahnstraße, Höhe
Haus Nummer 7. Dort sollen
ebenfalls Verkehrsinseln installiert
werden. Die Markierungen sind
schon aufgebracht. Dafür entfallen
zwei Parkplätze.
hn
BI lässt nicht locker
NEUBAUGEBIET Viele Nachteile, keine Vorteile
3000 neue Wohnungen sollen
rund um den Industriepark entstehen, die weitaus meisten davon in
Sindlingen-Nord (2000 Wohnungen). Doch der Stadtteil werde davon nicht profitieren, befürchtet
die Bürgerinitiative (BI) gegen das
Neubaugebiet.
Nicht nur, dass durch den Bau von
Wohnhäusern entlang der Farbenstraße am westlichen Ortsrand
Richtung Hattersheim hochwertige Ackerböden, Grünzüge und damit Möglichkeiten der Naherholung wegfallen würden. Die Bebauung würde auch die wichtige
Frischluftschneise
blockieren.
Dass die Sportanlage am Kreisel
und die Kleingartenanlage dafür
weichen sollen, hält die BI für besonders bedenklich.
Argumente von Befürwortern,
dass viele Neubürger die Geschäftswelt beleben würden, hält
die BI für wenig stichhaltig. In an-
deren Neubaugebieten, wie zum
Beispiel dem Riedberg, hätten benachbarte Stadtteile wie Kalbach,
Bonames oder Niedereschbach keinen Zulauf in Geschäften oder
Vereinen verzeichnet. Im Fall Sindlingens entstünde lediglich ein neuer Stadtteil im erweiterten Norden,
begrenzt von einer Eisenbahnlinie
und einer Hauptstraße. „Wie kann
man denn da von positiven Einflüssen sprechen, geschweige denn von
Nachbarschaftsnähe?“, heißt es in
der Pressemitteilung, die Franz Ilg,
Patrick Stappert, Illona Klein und
Claudia Ilg unterzeichnet haben.
Sie verweisen auf rund 1000 Unterschriften von Bürgern, die sich
ebenfalls gegen das Neubaugebiet
ausgesprochen haben, und hoffen,
in der nächsten Sitzung des zuständigen Ausschusses der Stadtverordnetenversammlung zu Wort zu
kommen, um ihr Anliegen vorzutragen.
simobla
Spende für Engagierte
Die Frankfurter Sparkasse unterstützte
jedes Jahr das lokale und regionale gesellschaftliche Engagement ihrer Mitarbeiter. Viele engagieren sich in ihrer
Freizeit und übernehmen ehrenamtliche Aufgaben. Für diesen nachahmenswerten Einsatz erhielten Mitarbeiter Geld für ihre Vereine. Vorstandsvorsitzender Robert Restani
würdigte den Einsatz und übergibt
hier Annette Pfeiffer, die sich im
Turnverein Sindlingen engagiert, die
Spende.
sg/Foto: FraSpa
En Mensch von Frankford
EVANGELISCHE GEMEINDE Mario Gesiarz stellt Friedrich Stoltze vor
„Un es will merr net in mein Kopp
enei: Wie kann nor e Mensch net
von Frankfort sei!“ Kaum ein Alteingesessener, der diesen Ausspruch Friedrich Stoltzes nicht
kennt. Doch der große Frankfurter,
dessen 200. Geburtstag sich am 21.
November 2016 zum 200. Mal
jährte, ist nicht nur für seine
Mundartdichtungen bekannt.
Darüber berichtete Mario Gesiarz
beim „Frankfurter Abend“ in der
evangelischen Gemeinde. Mit
Ausschnitten aus dem Leben
Stoltzes anhand seiner Texte vermittelte der Sindlinger MundartRezitator und Stoltze-Fan rund 60
Zuhörern ein lebendiges Bild des
Lokaldichters, Herausgebers der
Zeitung „Frankfurter Latern“, des
überzeugten Demokraten, Rebellen und Freiheitskämpfers und seines Sohnes Adolf.
Als Sohn des Wirtsehepaares der
Gaststätte „Zum Rebstock“ in der
Altstadt kam der junge Friedrich
schon früh in Konakt mit Liberalen und Demokraten, Freidenkern
und anderen „Aufsässigen“ des so
genannten Vormärz und ihren
Träumen von Freiheit, Gleichheit
und Gerechtigkeit. Gleichzeitig
pflegte er die Mundart, schrieb sogar auf Frankforderisch. Das kam
gut an. Ab 1860 gab er die politisch-satirische Wochenzeitschrift
„Frankfurter Latern“ heraus. Sie erschien in ganz Deutschland und erfreute sich rasch großer Beliebt-
heit bei den Bürgern. Die Behörden insbesondere in Preußen und
anderen Fürstentümern dagegen
waren nicht erfreut. Mehrfach
konnte sich Stoltze einer Verhaftung nur knapp entziehen, indem
er die freie Reichsstadt Frankfurt
nicht verließ.
1866 endete die Ära der „Latern“,
als die Preußen Frankfurt besetz-
ten, die Zeitung verboten und
Stoltze fliehen musste. Er durfte
zwar wenige Monate später heimkehren, doch die „Frankfurter Latern“ blieb bis 1872 verboten. Nach
seinem Tod am 28. März 1891
wurde Friedrich Stoltze unter
großer Anteilnahme der Frankfurter Bevölkerung auf dem
Hauptfriedhof beigesetzt. simobla
Mario Gesiarz erzählte am „Frankfurter Abend“ von Friedrich Stoltze, dessen Geburtstag nun 200 Jahre
zurück liegt.
Foto: Hans-Joachim Schulz
Vom Leben tief im Westen
Bücherei
LESUNG „Frankfurter Einladung“ in die Stadtteile
Lesung
Am Freitag, 3. März, lädt der Förderverein Buchstütze zu einer Lesung über die Frankfurter Stadtteile ein (Siehe Bericht links). Beginn ist um 19 Uhr in der Bücherei.
Dass Frankfurt gerne als „das größte Dorf Hessens“ bezeichnet wird,
ist seinen vielen Stadtteilen zu verdanken. Die meisten blicken auf eine lange, eigenständige Vergangenheit zurück und bewahren lokale
Eigenheiten zum Teil bis heute. In
dem Buch „Frankfurter Einladung
– Erzählungen, Geheimnisse, Rezepte“, herausgegeben von Dr. Susanne Czuba-Konrad, sind sie alle
versammelt. 39 Autorinnen und
Autoren setzen der Identität von 43
Stadtteilen und zwei Siedlungen in
Form von Gedichten, Erzählungen, literarischen Essays und ortskundlichen Betrachtungen ein literarisches Denkmal. Das Buch ist
im Oktober 2016 im Größenwahn-Verlag erschienen.
Die Autoren wurden getreu der
Devise „Nur wer sich auskennt,
kann das Wesen des Stadtteils
wirklich erfassen“ ausgewählt. So
komme der unterschiedliche Charakter der einzelnen Frankfurter
Stadtteile plastisch zum Ausdruck,
heißt es im Vorwort.
Für Sindlingen hat der Sindlinger
Mundart-Rezitator Mario Gesiarz,
zugleich Vorsitzender des Fördervereins Buchstütze für die Stadtteilbücherei, treffende Betrachtungen über das Leben am Stadtrand
angestellt. „Sindlingen: Tief im
Westen – weit weg von der Stadt!“
ist sein Kapitel überschrieben. Vorzüge und Vorurteile bringt er zur
Sprache, ein bisschen Geschichte,
ein bisschen Mundart, kurzum: eine vergnügliche Schilderung, die
Sindlingen allen Frankfurtern näher bringt, die noch nie hier waren.
Der Förderverein hat nun gemeinsam mit dem Kulturforum Zeilsheim und der Schwanheimer
Buchhandlung Waide mehrere der
Verfasser aus den westlichen Stadtteilen zu drei Lesungen eingeladen.
Dabei werden jeweils fünf Kapitel
vorgestellt.
Erster Termin ist Dienstag, 14.
Februar, 19.30 Uhr, im Kulturforum Zeilsheim, Alt-Zeilsheim 23.
Dort lesen Reha Horn (Zeilsheim),
Edgar Weick (Höchst), Jörg Engelhardt (Schwanheim) und Mario
Gesiarz (Sindlingen). Auch Herausgeberin Susanne Konrad wird
da sein.
Am Freitag, 3. März, ist die Lesung
in der Stadtteilbibliothek in Sindlingen, Sindlinger Bahnstraße 123,
zu erleben. Ab 19 Uhr lesen dort
Mario Gesiarz, Reha Horn, ClausPeter Leonhardt (Niederrad) und
Jörg Engelhardt, ebenso Susanne
Konrad. Am Freitag, 10. März,
19.30 Uhr, folgt die dritten Lesung
in der Buchhandlung Waide,
Schwanheim,
Alt-Schwanheim
39a, mit Jörg Engelhardt, Barbara
Höhfeld (Goldstein), Reha Horn,
Edgar Weick und Mario Gesiarz.
Das Buch ist im Oktober 2016 im
Größenwahn-Verlagn erschienen.
Der Eintritt ist frei, Spenden sind
erwünscht.
simobla
Mehr Besucher, stabile Ausleihe
STADTBÜCHEREI Vor allem die Internet-Ausleihe boomt
Die Stadtbücherei Frankfurt verzeichnet für das Jahr 2016 einen
Anstieg ihrer Besuchszahlen. Die
öffentlichen Bibliotheken zählten
rund 1.43 Millionen Besuche und
liegen damit um drei Prozent über
dem Vorjahresniveau von 1.39
Millionen. Die Ausleihzahlen sind
mit 2.76 Millionen stabil. Während die Ausleihe der Medien vor
Ort leicht rückläufig war, boomte
die Onleihe. Rund 153.000 Mal
wurde im Jahr 2016 auf digitale
Angebote zugegriffen, das ent-
spricht einer Steigerung von 35
Prozent. Eine Nachfrage, der die
Stadtbücherei Frankfurt im September 2016 auch mit dem Eintritt in die Hessen Onleihe und
dem damit verbundenen Anstieg
der Titelauswahl entgegenkam.
Steigende Besuchszahlen und eine
boomende Onleihe stehen für den
aktuellen Trend, der Bibliotheken
gleichermaßen als reale Begegnungsorte und digitale Wissensspeicher definiert.
Insgesamt bietet die Stadtbücherei
jetzt 610.000 physische und
140.000 digitale Medien. Das
Lieblingsbuch der Frankfurter im
Jahr 2016 ist das „Manifest gegen
das schlechte Gewissen“: Tommy
Jauds „Einen Scheiß muss ich“
führt die Hitliste an, dicht gefolgt
von Karin Slaughters Psychotriller
„Pretty Girls“. Beliebtestes Kinderbuch war „LEGO Star Wars in
100 Szenen“. Bei Musik und Film
waren „Adele: 25“ und der JamesBond Film „Spectre“ die Ausleihrenner.
kus
Murks-Magie
Mit „Murks Magie“ beschäftigen
sich Kinder ab acht Jahren am
Mittwoch, 15. Februar, in der
Stadtteilbücherei,
Sindlinger
Bahnstraße 124. In dem Buch von
Sarah Mlynowski geht es um Nory, der die Aufnahmeprüfung an
der Genie-Akademie gründlich
vermurkst hat. Nun muss sie mit
anderen Murksern die ZickzackKlasse an der Dunwiddle-Schule
besuchen. Beginn ist um 16 Uhr.
Verkleidete Tiere
Am Mittwoch, 22. Februar, liest
Renate Donges-Kaveh mit Kindern ab vier Jahren im Buch „Flederhase Flatterpferd „ von Eva
Schatz. Darin verkleiden sich alle
Tiere auf dem Bauernhof: der Dackel als Schnecke, das Schwein als
Elefant, der Hahn als Kirsche. Los
geht’s um 15.30 Uhr in der Bücherei.
Wie die „Onleihe“ funktioniert
Eine Alternative zum Gang in die
Stadtbücherei ist die „Onleihe“,
das Ausleihen von Büchern per
Internet. Wie das geht, demonstrieren Mitarbeiter am Donnerstag, 23. Februar, von 17.30 bis
18.30 Uhr im Bibliothekszentrum
Höchst im Bikuz, MichaelStumpf-Straße 2. In der „Digitalen Stunde“ werden auch Fragen
beantwortet. Zur praktischen Demonstration sind alle Teilnehmer
eingeladen, ihr Smartphone, Tablet, Notebook oder ihren E-BookReader (elektronisches Lesegerät)
mitzubringen.
hn
Gottesdienst mit Gesang, danach Empfang
Zum traditionellen Neujahrsgottesdienst mit anschließendem Empfang lud der Kirchenvorstand der evangelischen Gemeinde ein. Der
Frauenchor Germania gestaltete einen Gottesdienst mit, in dem Pfarrer Ulrich Vorländer in seiner Predigt aktuelle Entwicklungen aufgriff.
So gab es, unabhängig von den Geschehnissen in der Gemeinde, beim Empfang reichlich Gesprächsstoff.
Foto: Hans-Joachim Schulz
Von wegen „Holt mich hier raus“
SINDLINGER KARNEVALVEREIN Tolle Tänze, fantastische Kostüme und eine echte Luftnummer im Sindlinger Narrenkäfig
Ein Saal voller Narren, eine Kappe
hinter Gittern und eine bunte
Bühnenschau, das war die Prunksitzung des SKV. Der erste Sindlinger Karnevalverein läutete am
ersten Februarwochenende die
heiße Phase der Fastnacht ein.
Das Motto „Sindlinger Narrenkäfig – Ich bin ein Narr, holt mich
hier raus“ fand sich im Bühnenbild
wieder. Der Elferrat mit seinem
Präsidenten Peter Thalau war bunt
kostümiert wie Paradiesvögel im
Dschungel. Die Narrenkappe aber
hatten die Regisseure und Bühnenbildner Claus Hoß und Andreas Feist hinter Gitter verbannt.
Das Motiv ziert auch den diesjährigen Orden.
Das Dschungel-Motiv griff die
große Garde „Firestars“ auf. In ihrem Schautanz interpretierten die
Tänzerinnen das Musical „Tarzan“. Die Arbeit, die sie in die
Kostüme gesteckt haben, war noch
umfangreicher als seinerzeit beim
„König der Löwen“. Auch die
Garde „Giants“ hat diesmal selbst
an den Kostümen gearbeitet und
damit die Mütter entlastet, die
das in den vergangenen Jahren
übernommen hatten. Die Zwölfbis Fünfzehnjährigen zeigten ei-
heute betreut.
Jana Schröder
nen Schautanz als Vogelscheuchen und einen souveränen
Marsch.
Um Nachwuchs brauchen sie sich
keine Sorgen zu machen. Die Garde der sieben- bis elfjährigen
„Tanzkäfer“ riss Publikum und Elferrat zu wahren Begeisterungsstürmen hin. „Wir haben beim
Marsch eine Schippe draufgelegt“,
sagen die Trainerinnen Saskia
Eichhorn und Andrea Schröder.
Der Tanz war länger und schwieriger, die Schritte und Figuren komplexer und komplizierter als im
Vorjahr. „Das war spitze!“, rief Sitzungspräsident Peter Thalau: „Eine absolut großartige Darbietung.
Rakete“, forderte er vom Publikum
und ließ die Gäste im nahezu ausverkauften Saal aufstehen, aufstampfen, klatschen und mit erhobenen Armen jubeln. Die geforderte Zugabe war allerdings nicht
drin. Die Mädchen brauchten die
Zeit, um sich für ihren Schautanz
„Eiskönigin“ umzuziehen.
Thalau lobte die Trainerinnen
und freute sich, dass es angesichts
solcher Mitstreiter leicht sei, ein
Heidi Derstroff heftet Werner Programm zusammen zu stellen.
Schmidt die goldene Ehrennadel Nicht vergessen werden darf auch
ans Revers.
die Unterstützung durch den Eh-
jährigen, sind immer noch putzig „Let‘s dance“, animierte die Zigeunergruppe der KG Hofheim das Publikum.
anzusehen, bewegen sich aber
schon viel routinierter und zeigten bei ihrem gefälligen Indianertanz sogar eine Hebefigur.
Gesang und Tanz kombinieren
die „Zigeuner“. Die Gruppe der
KG Hofheim bewies auch dieses
Mal mit „Let‘s dance“, dass sie das
Publikum innerhalb kürzester
Zeit auf Betriebstemperatur bringen kann. Ähnlich erfolgreich tat
das das „Drum Corps Bonames“
nach der Pause. Als die Trommeln
ertönten, strömten auch die letzten rasch in den Saal, um sich an
den schmissigen Melodien zu erfreuen.
Eigene Büttenredner hat der SKV
nicht. Aus der Verlegenheit halfen in diesem Jahr Hänschen
Preissl (Frankfurter Karneval Gesellschaft „Die Kameruner“), Andreas Will (Sossenheimer Spritzer), Toni und Thorsten Rosenmerkel (Kleppergarde MainzSchlussbild mit Tarzan und Jane.
Gonsenheim) und Axel Heilmann (Karnevalverein Die Eulen
sowie Präsident des Großen Rats
der Frankfurter Karnevalsvereine).
Als Playback-Versionen von Roy
Black und Anita sangen Roswitha
Adler und Elke Streubel „Schön ist
es, auf der Welt zu sein“. Das SKVMännerballett, letztes Jahr noch in
sexy Corsagen, trug diesmal die gedeckte Kleidung älterer Damen
und lupfte die Röcke gerade mal
bis zu den Knien.
Die „Schlottergockels“ vom Carnevalclub „Die Krätscher“ Eckenheim
trieben die Komödie noch weiter.
Das Männerballett blies sich – beziehungsweise seine Kleider – auf,
bis es in grotesk ausgedehnten Tutus in luftiger Fülle über die Bühne
und ins Publikum schwebte. Dort
drückten die „Luftnummern“ so
manchen an ihre üppigen Luftkissenbusen, wobei womöglich manDas Frankfurter Prinzenpaar Patrick I. und Angie I. grüßte Sindlingen cher der derart Beglückten dachte:
mit kräftigem Helau.
Holt mich hier raus!
hn
Aufgeblasen: die „Schlottergo- Tolle Kostüme, tolle Choreographie: die „Firestars“ mit „Tarzan“.
ckels“ aus Eckenheim.
Einen eindrucksvollen Indianertanz zeigten die „Purzel“, die jüngste
Garde des SKV.
Kinderumzug
Zum 16. Mal lädt der Sindlinger Karnevalverein zum Kinderfastnachtsumzug am Rosenmontag, 27. Februar, ein. Vereine, Kindergärten, Schulen
und auch alle privaten Interessenten sind eingeladen, als Fußgruppe oder mit einem Wagen
mitzumachen.
Der Zug startet um 14.11 Uhr
und läuft etwa eine bis anderthalb Stunden durch den alten
Sindlinger Ortskern. Er endet
gegen 15.30 Uhr mit einer Abschlussveranstaltung im Feuerwehrhaus (Höchster Farbenstraße 4). Dort werden die
schönsten Zugnummern prämiert.
Infos und Anmeldung bei Zugmarschall Michael Czich unter
der Telefonnummer 0176 /
72 90 59 80 sowie beim Vorstand unter 0171 / 68 06 210
oder via Mail unter skv1925@
freenet.de.
Hüftschwung
im Western-Stil
Sie waren dabei: (von links) Shirin, Jalini, Viktoria, Lina und Leyla vom 1. Zeilsheimer Tennisclub sahen
den deutschen Davis-Cup-Spielern beim Training zu
Foto: Heide Noll
Zu Besuch bei den Tennis-Stars
DAVIS-CUP Kinder und Jugendliche dürfen im Training zusehen
Tennisgrößen aus nächster Nähe
sahen sieben Nachwuchsspielerinnen und -spieler des ersten Zeilsheimer Tennisclubs kurz vor Beginn des Davis-Cup-Turniers in
Frankfurt. Der Frankfurter Tennisverband hatte der Frankfurter
Tennisjugend einen exklusiven
Trainingsbesuch in der Ballsporthalle/Fraport-Arena ermöglicht.
Die Zeilsheimer Kinder saßen mit
ihren erwachsenen Begleitern und
gut 100 weiteren jungen Tennisspielern auf den Zuschauerrängen,
als zuerst Philipp Kohlschreiber
und Jan-Lennard Struff miteinander Aufschläge, Lobs und Returns
übten und anschließend die Brüder Mischa und Alexander Zverev.
Zuvor hatte ihnen der Sportdirektor des Deutschen Tennisbunds,
Klaus Eberhard, ein wenig von
den anstrengenden Tagen der Vorbereitung auf das Spiel gegen Bel-
Stammtisch der Turner
TURNGAU Erfahrungsaustausch für Vereine
Bessere Kommunikation mit und
zwischen seinen Mitgliedsvereinen hat sich der Turngau Frankfurt auf die Fahne geschrieben.
Mit der Einrichtung eines regelmäßigen Turngau-Stammtisches
wurde eine Plattform zum Erfahrungsaustausch zwischen den
Frankfurter Turnvereinen geschaffen.
Das nächste Treffen findet am
Mittwoch, 15. Februar, um 19 Uhr
beim Turnverein 1875 Sindlingen,
Mockstädterstraße 12, in Sindlingen statt.
Die eher lockere Atmosphäre eines Stammtisches soll zu ungezwungenem Meinungs- und Ideenaustausch animieren. Dabei geht
es natürlich auch um das eine oder
andere Problem, aber auch um
passende Lösungen, die andernorts vielleicht schon gefunden
sind.
Im Mittelpunkt der Gespräche
soll dieses Mal der Austausch über
Wettkämpfe und deren Verankerung im Vereinsangebot stehen.
Dabei wäre es hilfreich, wenn die
Vereinsvertreter über die entsprechenden Übungs-/Trainingsstunden und die Teilnahme an turnerischen Wettkämpfen in ihren Vereinen informiert sind. Entspricht
zum Beispiel die Geräteausstattung noch den Erfordernissen, besteht eine Teilnahme an Ligen/
Runden, gibt es ein System beziehungsweise eine strukturierte Planung für eine wettkampforientierte Herangehensweise (kleinere
Gruppen, „Sichtung“, mehrfaches
Training pro Woche), funktioniert
die Unterstützung durch Eltern?
Mit Sicherheit gibt es viele weitere
Fragen, die einen regen Austausch
und an Erkenntnissen reichen
Abend ermöglichen.
Sg
gien erzählt. Reimund Bucher,
Vorsitzender des Frankfurter Tennisbezirks, hatte nicht nur den Besuch ermöglicht, sondern auch mit
Hilfe der Firma Tennis-Point eine
Verlosung von Jumbo-Bällen.
Nach Ende des Trainings durften
sich die Kinder und Jugendlichen
noch Autogramme geben, mit den
Spielern fotografieren lassen und
dem deutschen Team viel Erfolg
wünschen.
hn
Bahnstraße:
kein Tempo 30
Es wird kein Tempo 30 auf der
Bahnstraße zwischen Kreisel und
S-Bahnhof Zeilsheim geben. Der
Magistrat hat den entsprechenden Antrag des Ortsbeirats wie
schon 2012 abgewiesen. Das
Gremium hatte den Antrag auf
den Weg gebracht, um die Sicherheit zu erhöhen und den
Lärm zu vermindern. Doch es iege kein Unfallschwerpunkt vor,
führt der Magistrat aus. Damit
gebe es auch keinen Grund und
keine gesetzliche Grundlage dafür, die normale innerörtliche Geschwindigkeit von Tempo 50 zu
verändern. Hinzu kommt, dass
die Bahnstraße als Verbindungsstraße mit Busverkehr als
„Grundnetzstraße“ deklariert sei.
Auch das verbiete, Tempo 30 anzuordnen. Der Magistrat bestätigt damit eine Entscheidung, die
er 2012 schon einmal traf. hn
Die Hände locker in die Hüfte gestemmt, lässige Schritte und
Country-Musik im Hintergrund:
Wenn die Line-Dance-Gruppe
durch den Saal tanzt, kommen
auch ohne Cowboyhut echte Westerngefühle auf. „Einen Schritt
nach rechts, dann mit Hüftschwung in die Knie, wie bei Dirty
Dancing“, erklärt Trainerin Rosemarie Neumann und macht die
Bewegung vor.
Seit zwei Jahren gibt es die Country-Line-Dance Abteilung beim
TV Sindlingen. Neue Mittänzer
sind willkommen. Seit Januar haben Neueinsteiger die Möglichkeit, beim Training der „Desperados“ reinzuschnuppern. Wie der
Name schon verrät, wird der amerikanische „Line-Dance“ in Reihen, neben- und hintereinander
getanzt. „Das Tolle daran ist, dass
Line-Dance ohne Partner, aber nie
alleine getanzt wird“, sagt Tanja
Llorente, die vor drei Jahren mit
dem Line-Dance angefangen hat.
Die Anfänger lernen heute von
Rosemarie Neumann den „Billy“.
Nach einem kurzen Testlauf probieren sie die neuen Schritte mit
Musik aus. „Das sieht leichter aus,
als es ist, macht aber unglaublich
viel Spaß“, sagt Karin Piendl bei
ihrem dritten Training im Turnerheim. Außer zu Country-Songs
tanzen die Line-Dancer auch zu
Rock, irischen Klängen oder klassischer Musik.
Rund 35 Mitglieder gehören derzeit zu den Sindlinger „Desperados“, die von Rosemarie Neumann und Ina Höhl trainiert werden. Das Gemeinschaftsgefühl
steht neben dem Sport für die
Gruppe im Mittelpunkt. „Wir
treffen uns oft vor und nach dem
Training und fahren auch immer
mal gemeinsam weg“, sagt Rosi
Neumann. Sie hoffe, in diesem
Jahr viele neue Tänzer begrüßen
zu können. Ob jung oder alt,
Mann oder Frau, der Tanz sei
nicht nur der Gesundheit förderlich, sondern auch ein gutes Gedächtnistraining für jeden und
mache einfach richtig viel Spaß.
Die „Desperados“ trainieren jeden
Dienstag zwischen 17 und 20 Uhr
im Turnerheim, Farbenstraße 85 a.
Die Übungsstunde für Neueinsteiger findet immer in der ersten
Stunde ab 17 Uhr statt. Ab 18 Uhr
wird das Tempo für die Fortgeschrittenen gesteigert.
Informationen gibt Rosemarie
Neumann, Telefon 06190 33 58
oder mobil 01577 8259 342.
gz
Junge Handballer
halten sich wacker
HSG Nur bei den Mädels sieht‘s mau aus
Herren I und Damen der Handballespielgemeinschaft Sindlingen/
Zeilsheim spielen eine starke Handball-Saison. Auch die zweite Herrenmannschaft hält sich wacker in
der Bezirksliga D, Gruppe Zwei. In
dem neu formierten Team eignen
sich junge Spieler die nötige Praxis
und Erfahrung an, um zu gegebener
Zeit die erste Vertretung zu verstärken. Die Mannschaft steht zur Zeit
auf dem vierten Tabellenplatz.
Schlecht sieht es beim weiblichen
Nachwuchs aus. Lediglich eine
weibliche E-Jugend beteiligt sich
am Wettkampfbetrieb. Die Mädels
werden von Spielerinnen der Damenmannschaft trainiert und stehen
derzeit auf Platz Drei in der Bezirksliga Zwei. Am 4. März, 16.30
Uhr, tragen sie das letzte Heimspiel
der Saison gegen TG Kastel in der
TVS-Halle aus.
Besser ist es um die männliche Jugend bestellt. Insbesondere die
männliche A-Jugend spielt eine herausragende Saison. Als Spielgemeinschaft Hattersheim, Sindlingen, Zeilsheim führten die Schützlinge von Trainer Tomi Reschke die
Tabelle der Bezirksliga West am
Jahresende mit 20:0 Punkten an.
Die nächsten Heimspiele sind am
Samstag, 11. Februar, 15 Uhr, in der
städtischen Sporthalle Hattersheim,
Karl-Eckel-Weg 1, am Sonntag, 12.
März, 15 Uhr, in der TVS-Sporthalle Sindlingen, Mockstädter Straße
12, und am Sonntag, 26. März,
16.15 Uhr, Sporthalle Hattersheim
zu sehen. Auch die männliche B-Jugend speist sich aus den drei Vereinen TV Hattersheim, TV Sindlingen und VfL Zeilsheim. Die Jungen
halten sich solide im Mittelfeld der
Bezirksliga B Ost (Platz 4 von 10).
Ähnlich steht die männliche C-Jugend der HSG Sindlingen/Zeilsheim in der Bezirksliga B West. Die
männliche D-Jugend führte die Tabelle der Bezirksliga B Ost am Jahresende mit einem Punkt Vorsprung
an. Die junge männliche E-Jugend
konnte gegen die etwas älteren, körperlich überlegenen Teams in der
Bezirksliga Gruppe Fünf nicht viel
ausrichten. Das dürfte sich im kommenden Jahr ändern.
Die jüngsten Handballer Minis/
F-Jugend tragen am 12. März ab 11
Uhr in der TVS-Halle ein Spielfest
aus.
hn
Heimvorteil
Sonntag, 12.Februar:
12.30 Uhr, männliche D-Jugend, HSG – HSG Seckbach/Eintracht I
16 Uhr, Damen, HSG – TV Idstein
18 Uhr, Herren I, HSG – HSG BIK Wiesbaden I
Samstag, 4.März:
13.15 Uhr, männl. B-Jugend, HSG – JSG Niederhofheim/Sulzbach
15 Uhr, männliche D-Jugend, HSG – TG 04 Sachsenhausen
16.30 Uhr, weibliche E-Jugend, HSG – TG Kastel
18 Uhr, Damen, HSG – TuS Steinbach
Sonntag, 5. März:
11.30 Uhr, männliche E-Jugend, HSG – TV Breckenheim
16 Uhr, Herren II, HSG – MSG Steinbach/Kronberg/Glashütten III
18 Uhr, Herren I, HSG – TSG Oberursel II
Badminton
Die Badminton-Spieler tragen am
Sonntag, 26. Februar, Heimspiele
in der TVS-Halle in der Mockstädter Straße aus.
Ab 9.30 Uhr messen sich die Aktiven I des TV Sindlingen mit dem
TV 1861 Neu Isenburg IV; ab 12
Uhr die Aktiven II mit Tura Niederhöchstadt IV. Nur eine Woche
später genießen sie gleich nochmal
Heimrecht. Am Sonntag, 5. März,
9.30 Uhr, spielen die Aktiven I gegen SKV 1879 Mörfelden, ab 12
Uhr die Aktiven II gegen SG
Kelkheim II. Die Jugendmannschaft läuft am Samstag, 25. März,
um 15 Uhr gegen TuS Steinbach
auf.
Pastoraler Raum auf dem Weg zu „St. Margareta“
KATHOLISCHE GEMEINDE Im Mai soll der Zusammenschluss von fünf Pfarreien beschlossen werden
Die fünf katholischen Gemeinden des Pastoralen Raumes (Sindlingen, Zeilsheim, Höchst, Unterliederbach und Sos- in Sindlingen wird dann nicht mehr „Pfarrgemeinde“ sein, aber das Leben vor Ort werde nur sehr bedingt davon besenheim) werden zu einer „Pfarrei Neuen Typs“ zusammengefasst, die Sankt Margareta heißen wird. Die Gemeinde einflusst, erklären Christine Krämer, Harald Fischer und Ingrid Sittig vom Vorstand des Pfarrgemeinderats.
Der Zusammenschluss ist ein Prozess, der im Juli 2016 begann.
Rund 100 ehrenamtliche Mitglieder der fünf Gemeinden haben
sich in 11 Projektgruppen mit den
verschiedenen Aspekten befasst.
Sie haben aufgearbeitet, was in
den einzelnen Gemeinden bisher
stattgefunden hat und noch stattfindet und was in welcher Form in
die neu zu gründende Pfarrei
übernommen werden soll.
Neben den inhaltlich abgegrenzten sieben Projektgruppen, die
auch nach der Pfarreigründung als
Ausschüsse des Pfarrgemeinderates weitergeführt werden sollen,
haben sich vier Gruppen mit Finanzen, Personal, Verwaltung und
Umsetzung der Synodalordnung
beschäftigt. Die in den Projektgruppen erarbeiteten Inhalte werden nach Beratung durch die jetzigen Pfarrgemeinderäte Bestandteil
der Gründungsvereinbarung werden.
Mit diesem Vertrag werden die
bisher bestehenden fünf Pfarreien
abgelöst. Jede wird als Gemeinde
mit dem bisherigen Namen bestehen bleiben, jedoch nicht mehr als
selbständige juristische Person des
öffentlichen Rechts.
Eine Lenkungsgruppe sichtete
den ersten Entwurf der Vereinbarung Ende Januar. Darin sind
Überlegungen zur Gestaltung der
Zusammenarbeit in der neuen
Pfarrei und die bereits erarbeiteten
Inhalte der sieben Projektgruppen
niedergeschrieben.
Die Projektgruppe Liturgie hat die
Gottesdienstordnung für den Pastoralen Raum erarbeitet und sich
mit der Terminierung gemeinsamer Gottesdienste beschäftigt.
Die Katechese-Gruppe hat sich
über die Bedeutung der Sakramente in den Gemeinden Gedanken gemacht und die Durchführung von Taufe, Erstkommunion
und Firmung sowie das Bußsakrament behandelt.
Die Gruppe Familie-Kinder-Jugend hat die Bedeutung der Freizeiten und Zeltlager, die Messdienergruppen sowie die Zusammenarbeit mit der Familienbildung in den Blick genommen.
Die Gruppe Caritas beleuchtet das
soziale Engagement und die Notwendigkeit der Vernetzung mit
anderen Stellen caritativer Arbeit
sowie die Seniorenarbeit.
Die Projektgruppe Eine Welt
schlägt vor, alle Projekte aus den
Pfarreien weiterzuführen.
In der Erwachsenenbildung sollen
gemeinsame Bildungsveranstaltungen geplant und durchgeführt
werden. Die Projektgruppen Verwaltung/Finanzen,
Zentrales
Pfarrbüro/Gemeindebüros
und
Kindertagesstätten arbeiten noch
an den zukünftigen Strukturen.
Alle Texte und Inhalte werden in
den nächsten Wochen durch die
Pfarrgemeinderäte geprüft und
kommentiert. Geplant ist, dass im
Frühjahr überall Pfarrversammlungen stattfinden, bei denen alle
Gläubigen Gelegenheit haben sollen, die Gründungsvereinbarung
einzusehen und Fragen zu stellen.
Der Pastoralausschuss wird in einer Sitzung am 23. Mai über die
Gründungsvereinbarung abstimmen.
Ausschuss soll ersten
Pfarrgemeinderat bilden
Die inhaltliche Gestaltung der Arbeit in der neuen Pfarrei wird in
einem Pastoralkonzept detailliert
erarbeitet. Das Grundprinzip der
Subsidiarität steht über allen organisatorischen und inhaltlichen
Fragen. Das bedeutet, dass nur die
Entscheidungen in den Gremien
der neuen Pfarrei getroffen werden, die in der Gemeinde vor Ort
nicht getroffen werden können
oder die alle Gemeinden betreffen.
Es wird ferner vorgeschlagen, den
Pastoralausschuss
als
Pfarrgemeinderat der Pfarrei St. Margareta zu übernehmen. Das Gre-
mium würde erstmals im November 2019 durch die Pfarreimitglieder neu gewählt.
Der Verwaltungsrat der neuen
Pfarrei wird aus zehn gewählten
Personen bestehen mit dem Pfarrer als Vorsitzenden, falls er dieses
Amt nicht delegiert. Der Verwaltungsrat wird im Zuge der Neugründung der Pfarrei St. Margareta vom Pfarrgemeinderat gewählt.
„Bei aller Mitarbeit in diesem
Pfarreiwerdungsprozess ist immer
wieder deutlich geworden, wie
wichtig allen das Gemeindeleben
vor Ort ist“, wissen die Sindlinger
Pfarrgemeinderäte. Einige Dinge
seien sinnvoll gemeinsam zu gestalten und zu organisieren, aber
vieles sei eben doch sehr ortsbezogen und soll auch so bleiben.
Dazu wird es in Zukunft den so
genannten Ortsausschuss geben,
der alle Belange für die Sindlinger
Gemeinde besprechen wird. Die
hiesigen Gruppen und Kreise werden sich weiterhin hier treffen und
auch die schönen Feste werden
von den Ehrenamtlichen weiterhin ausgerichtet werden.
„Wir f reuen uns aber auch auf
neue Angebote, die es in Zukunft
in der Pfarrei Neuen Typs geben
wird“, betonen Christine Krämer,
Harald Fischer und Ingrid Sittig.
simobla
Treu Kolping - Seit 70 Jahren
KOLPINGFAMILIE Die Sindlinger wünschen sich vor allem eines zum runden Geburtstag: jüngere Mitstreiter
„Treu Kolping“ wünschten sich
1947 die Väter der Sindlinger Kolpingfamilie. Mit dem KolpingGruß besiegelten sie die Gründung einer eigenen Gemeinschaft.
In diesem Jahr feiert sie ihr
70-jähriges Bestehen.
Der geistliche Rat Steinmetz war
nicht amüsiert. Er fand, dass die
vorhandene Männergruppe ausreiche und kein weiterer Verein
nötig sei. Doch mehrere seiner
Schäfchen gehörten bereits der
Höchster Kolpinggruppe an. Insbesondere Heinrich Bott drängte
darauf, eine eigene Sindlinger
Sparte zu bilden. Als Schreinergeselle hatte er selbst bei seinen
Wanderungen durch Europa
dankbar die Unterstützung durch
das Kolpingwerk genutzt. Am 22.
Januar 1947 beschlossen er und
Gleichgesinnte die Gründung.
Nachdem das Kolpingwerk in
Köln den neuen Ableger bestätigt
hatte, kamen die Männer am 24.
September 1947 zur Gründerversammlung zusammen. Sie wählten
Heinrich Bott zum ersten Senior,
wie der Vorsitzende damals genannt wurde, und Kaplan Süß
zum „Präses“ (zweiter Vorsitzender). Am Kolping-Gedenktag im
Dezember ‚47 zählte die junge
Kolpingfamilie schon 64 Mitglieder, ein Jahr später 111. „Es wurde
viel Sozialarbeit geleistet“, berichtet Hildegard Bott, heutige zweite
Vorsitzende: „Es waren arme Jahre, kurz nach dem Krieg“. Die
Männer finanzierten die Sozialstation und schnitzten und bastelten Spielzeug und Rodelschlitten
für Kriegswaisen und Flüchtlingskinder. Die Handwerker wagten
sich auch an größere Projekte. Sie
bauten sechs Häuser mit 12 Wohnungen in der Steinmetz-Straße.
Es gelang ihnen jedoch nicht, eine
Jung-Kolpinggruppe und damit
Nachwuchs zu etablieren.1963
wurde Heinrichs jüngerer Bruder
Franz Bott Senior. Unter großem
persönlichen Einsatz richtete er
im Kirchturm von St. Dionysius
ein Turmzimmer für die Jugend
ein. Das wurde rege genutzt; doch
auch aus dem legendären „Törmsche“ schloss sich niemand der
Kolpingfamilie an. Als Franz Bott
1969 starb, drohte der überalterten
Gemeinschaft die Auflösung.
Mit den Frauen
ging es aufwärts
Hildegard Bott schwärmt von vielen schönen Veranstaltungen und
Unternehmungen in früheren
Jahren.
Foto: Michael Sittig
te. Viele schöne Erinnerungen
verbinden Hildegard Bott und ihre
Kolping-Freunde mit diesen Jahren, in denen sich die Mitgliederzahl unter dem Führungsduo Alfons Fell und Anton Karell verdoppelte: „Das Scheunenfest bei
Franz Huthmacher, das Grillfest
im Garten der Baumschule
Schmidt, um nur einige zu nennen.“ Häufig hörten die Kolpingmitglieder Vorträge zu religiösen
und allgemeinen Themen. „Bei
uns gab es nicht nur fromme
Sprüche. Kolping ist ökumenisch,
es sind auch Protestanten dabei“,
betont Hilde Bott.
1987 feierten 73 Kolpingmitglieder das 40-jährige Bestehen, zur
50-Jahrfeier 1997 waren es noch
56. Nachwuchs fehlt, der Altersdurchschnitt steigt und liegt mittlerweile bei 76,8 Jahren, hat das
jüngste Mitglied Stefan Löllmann
(23 Jahre) ausgerechnet. „Höhen
und Tiefen begleiten uns. Dennoch zeigen die Aktiven einen bewundernswerten Einsatz“, sagt
Hildegard Bott und nennt beispielhaft Margret Karell, die in ihrem Leben Tausende Gläser Gelee
gekocht hat und es mit 89 Jahren
noch immer tut. Der Erlös geht an
ein Straßenkinderprojekt in Sao
Paulo.
Einen Vorsitzenden hat die Sindlinger Kolpinggruppe zur Zeit
nicht. Seit dem Tod von Karlheinz
Rinke vor einigen Jahren teilen sich
Hildegard Bott (85 Jahre), Margarete Merz (85), Renate (77), Franz
(82) und Stefan Löllmann (23) die
Immer am Basteln waren die Kolpingfrauen. Mit den Arbeiten bestückten sie eine große Tombola beim Ranzenbrunnenfest. Der Erlös wurde gespendet.
Fotos: Sindlinger Geschichtsverein
Leitungsaufgaben. „Wir sind offen
für jeden“, betonen sie: „Unsere
Veranstaltungen sind immer gut
besucht. Es gibt viele Leute, die
gerne zu uns kommen, auch wenn
sie kein Mitglied sind.“ „Wir machen weiter, so lange wir können“,
sagt Renate Löllmann. „Wir hoffen, dass noch ein paar Jüngere da-
So griffen die Männer zu einer radikalen Maßnahme. Im November
1970 beschlossen sie, Frauen zuzulassen. „Von da an blühte die Gemeinschaft auf“, berichtet Hildegard Bott. Die Frauen – in der Regel Ehefrauen von Kolping-Männern – arbeiteten fleißig wie die
Bienen. „Wir waren immer und
ständig am Basteln“, sagt sie weiter, „für unsere tolle Tombola. Die
Einnahmen wurden alle gespendet.“ Noch heute ist ab und an Bedauern darüber zu hören, dass es
seit 2011 keine Tombola mehr
beim Ranzenbrunnenfest gibt. Die
Frauen gestalteten auch die jährliche Faschingsfeier und den ökumenischen Tanzkreis.
Unter der Leitung von Franz
Gaudi in der Bütt: Von Anfang an Huthmacher (heute 92 Jahre alt)
war die Kolpingfamilie für ihre entstand die Kolping-Blaskapelle,
ausgelassenen Faschingsfeiern be- die viele Jahre lang kirchliche und
rühmt.
gesellige Veranstaltungen begleite- Die Sindlinger Kolpinggruppe im Gründungsjahr mit ihrem ersten Präses Kaplan Süß (Mitte).
Jahresprogramm
Kolping in Sindlingen
MITGLIEDER Gelebte Gemeinschaft
Renate und Franz Löllmann sind
der Kolpingfamilie 1979 beigetreten. „Wir sind immer zu den Kappensitzungen gegangen. Es gab
auch Vorträge und Ausflüge, also
haben wir uns gesagt, wir könnten
auch eintreten“, erklären sie.
„Komm doch zu uns, hat Franz
Bott 1950 zu mir gesagt. Da war
ich erst zwei Jahre aus der russischen Gefangenschaft zurück“,
sagt Franz Huthmacher: „Das
wollte ich nicht.“ Doch der passionierte Trompetenspieler bildete
mit weiteren Musikern in den
60-er Jahren eine Blaskapelle, die
bei katholischen Festen spielte.
„Wir hatten bald den Namen Kolping-Blaskapelle weg, obwohl gar
nicht alle bei Kolping waren“, berichtet er: „Durch unsere Auftritte
haben wir natürlich viel Reklame
für Kolping gemacht.“ Sogar in
den USA traten die Sindlinger
auf. 1977 ließ sich Franz Huthmacher schließlich überzeugen, zwei
Jahre später trat auch seine Frau
Marianne bei. Sein handwerkliches Können war wertvoll; er
baute das Gestell für die berühmte
Tombola und auch den Ständer
für die Kolping-Fahne, um nur
zwei Beispiele zu nennen.
„Mein Mann Werner war schon
bei Kolping. ‚Du kannst doch auch
mitkommen‘, hat er zu mir gesagt“, berichtet Margarete Merz:
„Also bin ich 1992 eingetreten.“
Bis heute nimmt sie aktiv am Vereinsleben teil und gestaltet es mit,
„und zwar immer für den guten
Zweck“, betont sie.
Stefan Löllmann besuchte mit
seinen Großeltern ab 2008 Kolping-Veranstaltungen und trat
2009 selbst ein. Er ist das einzige
aktive Mitglied unter 60 Jahren in
der Sindlinger Gruppe. „Wir sind
froh, dass wir ihn haben“, sagen
seine Kollegen vom Leitungsteam.
„Ich bin der Einzige, der mit dem
Computer umgehen kann“, witzelt
er. Der 23-Jährige engagiert sich
auch im Diözesanverband und
hofft, dass sich über kurz oder lang
weitere junge Leute der Gemeinschaft anschließen.
hn
Sie organisieren die Kolping-Veranstaltungen (von links): Franz Huthmacher, Marga Merz, Stefan, Franz
und Renate Löllmann.
Foto: Michael Sittig
zu kommen“, ergänzt Marga Merz.
„Gottvertrauen und Hoffnung sind
schließlich Kolping-Tugenden“, erklärt Stefan Löllmann.
Das 70-jährige Bestehen feiern
knapp 40 Mitglieder am 3. Februar
mit einer Auftaktveranstaltung um
17 Uhr im katholischen Gemeindehaus St. Dionysius.
hn
Adolph Kolping und sein Werk
URSPRUNG Hilfe für die wandernden Gesellen
Das Kolpingwerk ist ein internationaler
katholischer
Sozialverband. Namensgeber
Adolph
Kolping
(1813–1865) erlebte als
Schuhmachergeselle große
gesellschaftliche Umwälzungen. Die Zünfte, Rückgrat
der Wirtschaft, brachen zusammen. Gingen zuvor Gesellen auf Wanderschaft, um
mehr Kenntnisse zu erwerben, mussten sie es nun tun,
um überhaupt Arbeit zu finden. Das war häufig mit viel
Elend verbunden. Kolping
konnte dank eines Stipendiums Theologie studieren und
wurde Priester in Elberfeld
bei Köln. Dort herrschten die
Schattenseiten der indus-
triellen Revolution vor, Fabriken und verarmte Arbeiter
beherrschten das Stadtbild.
Ein Lehrer, Johann Gregor
Breuer, gründete einen Verein für junge Handwerker.
Kolping sah darin ein Mittel
zur Bewältigung der sozialen
Probleme. Er gründete weitere Vereine.
Ziel war, den wandernden
Gesellen Hilfe und Unterstützung zu geben. So entstanden
Gesellenheime,
Spar- und Krankenkassen,
Fortbildungsmöglichkeiten
und Freizeitangebote. Aus
dem „katholischen Beitrag
zur Lösung der Arbeiterfrage“ (Bischof von Ketteler,
Mainz, 1864) erwuchs eine
weltweite katholische Sozialbewegung. 1850 schlossen
sich die ersten dieser Vereine
zu einem Verband zusammen, der 1935 in „Kolpingwerk“ umbenannt wurde. Seit
Ende der 1960er Jahre können auch Frauen und Mädchen Mitglied der einzelnen
Kolpingsfamilien
werden.
Das Kolpingwerk versteht
sich als Weg-, Glaubens-,
Bildungs- und Aktionsgemeinschaft. Menschen geben und erfahren Orientierung und Lebenshilfe. Im
Sinne seines Gründers will
der Verband Bewusstsein für
verantwortliches Leben und
solidarisches Handeln fördern.
Axel sagt Tschüss
Ein Wechsel steht bevor: Axel Wagenknecht, seit 33 Jahren Inhaber des Zeitschriftengeschäfts „Axel Aktuell“, verabschiedet sich Ende des Monats aus dem Arbeitsleben und aus Sindlingen. Er erfüllt sich einen
Traum und zieht an die Ostsee. Die neue Inhaberin Nazife Gür wird das Geschäft in der Westenberger
Straße weiterführen.
Foto: Michael Sittig
Termine 2017
Vorträge, Feste und weitere Veranstaltungen werden auch 2017 in Sindlingen zu erleben sein. Eine vorläufige
Übersicht über die Termine von Vereinen und Institutionen hat die Schriftführerin der Arbeitsgemeinschaft
Sindlinger Ortsvereine, Kathrin Puchtler-Hofmann, zusammengetragen.
Februar
Dienstag, 14., 19.30 Uhr, Zeilsheim, Kulturforum, Alt-Zeilsheim 23, Förderverein Buchstütze:
Lesung „Frankfurter Einladung – Unsere Stadtteile“
Freitag, 17., 19.11 Uhr, kath. Gemeindehaus St. Dionysius, kath. Kirchengemeinde: Kappensitzung
Samstag, 18., kath. Gemeindehaus St. Dionysius, Karnevalverein: Weibersitzung
Montag, 20., evangelisches Gemeindehaus, Geschichtsverein: „Dalli-Klick-Spiel“
Mittwoch, 22., 15.11 Uhr, kath. Gemeindehaus St. Dionysius, kath. Gemeinde, SKV und Arge SOV:
Senioren-Fastnachtssitzung
Samstag, 25., ab 16 Uhr, Rosettis: Faschingsfete (Maskenball) im Vereinsheim, Seitenstraße d. Weinbergstraße
März
Freitag, 3., 19 Uhr, Stadtteilbücherei, Förderverein Buchstütze: Lesung „Frankfurter Einladung – Unsere
Stadtteile“
Samstag, 4., 10 bis 14 Uhr, evangelisches Gemeindehaus: Präventionsrat: Seminar „Gewalt-Sehen-Helfen“
Freitag, 10., Männerchor Germania: Jahreshauptversammlung
Montag, 13., ev. Gemeindehaus, Geschichtsverein: Vortrag „Die Pest und andere Seuchen in unserer Region“
Freitag, 17., 19.30 Uhr, katholisches Gemeindehaus St. Dionysius, Frauenchor Germania:
Jahreshauptversammlung
Samstag, 18., 19 Uhr, SKV, Vereinsheim, Okrifteler Straße 88: St. Patrick‘s Day
Samstag, 25., Kristallball, Gemeindehaus St. Dionysius, Huthmacherstr. 21
Dienstag, 28., 19 Uhr, Stadtteilbücherei, Förderverein Buchstütze: Bücher-Essen
April
Mittwoch, 19.: Geschichtsverein: Halbtagesfahrt zum Keltenmuseum Glauburg
Dienstag, 25., 19 Uhr, Stadtteilbücherei, Förderverein Buchstütze: „Frankfurt liest ein Buch:
„Benjamin und seine Väter“. Ausgewählte Textpassagen
Mai
Dienstag, 4.: 19.30 Uhr, Zeilsheim, Kulturforum, Alt-Zeilsheim 23, Förderverein Buchstütze: „Frankfurt
liest ein Buch: „Benjamin und seine Väter“. Ausgewählte Textpassagen
Samstag, 6.: Quartiersmanagement Hermann-Brill-Straße: Nachbarschaftsfest
Samstag, 20.: „Musik uff de Gass“
Juni
Dienstag, 6.: Wäldchestag Turnerheim, Farbenstraße 85a
Samstag, 10.: Stadtlauf für Kinder, Turnerheim, Farbenstraße 85a
Samstag, 10.: Bikuz (Höchst), Frauenchor Germania: Feierstunde „40 Jahre Frauenchor“
Mittwoch, 28.: 19 Uhr, Stadtteilbücherei, Förderverein Buchstütze: Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen, danach eventuell Bücher-Essen
Juli
Samstag, 1., 19 Uhr, SKV, Vereinsheim, Okrifteler Straße 88: Cocktailabend
August
Mittwoch, 23.: 19 Uhr, Stadtteilbücherei, Förderverein Buchstütze: Bücher-Essen
September
Samstag, 2.: Ranzenbrunnenfest
Samstag, 16., 19 Uhr, SKV, Vereinsheim, Okrifteler Straße 88: Oktoberfest
Sonntag, 17.: Stadtteilsonntag
Sonntag, 24.: evangelische Gemeinde, Gemeindefest
Freitag, 29., 19 Uhr, Stadtteilbücherei, Förderverein Buchstütze: Lesung
Oktober
Samstag, 14., Geschichtsverein: Tagesfahrt zur Wasserkuppe
Samstag, 21., katholische Kirche St. Dionysius: Kirchweih
Samstag/Sonntag, 28./29., Farmgelände Farbenstraße, Kleintierzuchtverein: Lokalschau
November
Freitag, 10., 19.30 Uhr, Kulturforum, Alt-Zeilsheim 23, Förderverein Buchstütze: Bücher-Essen
Samstag, 11., 19.30 Uhr, Gemeindehaus St. Dionysius, Sindlinger Karnevalverein: Saisoneröffnung
Sonntag, 12.evangelische Kirche: Konzert des Harmonika-Orchesters Sindlingen
Dezember
Sonntag, 3.: Weihnachtsmarkt
Sonntag, 17., katholische Kirche, Germania-Chöre: Adventskonzert