Diesen Monat lesen Sie im Simobla: Runder Geburtstag: Jochen Dollase wurde 60 Seite 2 Hochburg der tanzenden Männer Ortstermin am umstrittenen Radüberweg Seite 3 Der „Narrenkäfig“ tobt im Haus Sindlingen Seite 5 Turner, Tänzer, Tennis: Sport Seite 6 70 Jahre Kolpingfamilie in Sindlingen Seite 7 Katholische Kappen Die Kappensitzung der katholischen Gemeinde St. Dionysius/St. Kilian geht am Freitag, 17. Februar, ab 19.11 Uhr über die Bühne im Gemeindehaus St. Dionysius. Saalöffnung ist um 18.11 Uhr. Die Sitzung ist ausverkauft. Weibersitzung Zur Weibersitzung bittet der Sindlinger Karnevalverein am Samstag, 18. Februar, ab 19.30 im katholischen Gemeindezentrum St. Dionysius. Der Eintritt kostet acht Euro. Karten sind erhältlich im Vorverkauf bei Sonja Klein, Ladenzeile Hugo-Kallenbachstraße, und im Sindlinger Lottoladen, Sindlinger Bahnstraße 3. Das SKV-Männerballett (oben) in einer früheren Kampagne. Und hoch das Bein! Ob mit kräftigen Bäuchen oder dem berühmten „Sixpack“, dürren Beinchen oder strammen Waden ausgestattet, Männerballetts haben in den närrischen Tagen in Sindlingen Konjunktur. Das war schon früher so. Das frühere Kolping-Männerballett legte mit den Grundstein für die katholische Fastnacht. Heute bewahren die „Schneeflöckchen“ dieses Erbe. Weil auch sie langsam in die Jahre kommen, hat sich eine jüngere Männertanzgruppe gebildet, die „Bierleader“. Auch der Sindlinger Karnevalverein kommt nicht ohne aus. Die „Schoppedales“ pflegen das klassische Männerballett mit hohem Spaßfaktor. Kreppelkaffee Zum Kreppelkaffee lädt die Arbeitsgemeinschaft der Sindlinger Ortsvereine am Mittwoch, 22. Februar, alle älteren Mitbürger ins Gemeindehaus St. Dionysius, Huthmacherstraße 21, ein. Einlass ist ab 14 Uhr, das närrische Programm gestalten Aktive des Sindlinger Karnevalvereins und der katholischen Gemeinde ab 15.11 Uhr. Das Zeilsheimer Rote Kreuz bietet einen Fahrdienst an. Wer ihn in Anspruch nehmen möchte, kann sich unter der Nummer 36 29 40 anmelden. Der Eintritt zur Seniorenfastnacht kostet fünf Euro, Kaffee und Kreppel sind darin enthalten. Karten gibt es vorab bei Sonja Klein, „Klein und Fein“ in der Ladenzeile HugoKallenbach-Straße 14, im Sindlinger Lottoladen, Sindlinger Bahnstraße 3, und in den Seniorenclubs der Gemeinde. Fete bei den Rosettis Ihre traditionelle Faschingsfete nicht nur für Motorradfahrer richten die Motorradfreunde „Rosettis“ am Samstag, 25. Februar, aus. Sie beginnt gegen 16 Uhr im Vereinsheim an der Stichstraße, die von der Weinbergstraße zum Bootshaus des Kanuclubs (Restaurant Opatija) führt. Ball ist abgesagt Der traditionelle Rosenmontagsball der katholischen Gemeinde im Gemeindehaus St. Dionysius ist abgesagt. Die Schneeflöckchen“ sind jedes Jahr der Höhepunkt der Sitzung. Der Nachwuchs ist schon aktiv: die „Bierleader“. Totgesagte leben länger ARGE SOV Klarstellung des Vorstands Aus aktuellem Grund sieht sich der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Sindlinger Ortsvereine (Arge Sov) zu einer Klarstellung bezüglich seiner Existenz veranlasst. „Es wurde eine Stimme aus dem Stadtteil laut, dass es die Arge Sov nicht mehr geben soll“, berichtet Michael Streubel vom geschäftsführenden Vorstand. Vielleicht gründet die Fehlinformierte ihr Wissen auf die Tatsache, dass der Vereinsring beim letzten Weihnachtsmarkt nicht als Veranstalter auf dem Plakat genannt war, vermutet er. Vielleicht liegt es aber auch an der allseits im Kreis der Mitglieder bekannten Tatsache, dass das Finanzamt dem Sindlinger Vereinsring die weitere Gemeinnützigkeit verweigert hat (wir haben berichtet). Begründet wurde das damit, dass der Vereinsring als Dachorganisation der Vereine nach den Bestimmungen der Abgabenordnung nur dann gemeinnützig sein kann, wenn es auch alle seine Mitglieder sind. Das ist nicht der Fall. Verzicht auf die Gemeinnützigkeit Die Arge Sov hätte daher, um die Gemeinnnützigkeit zu behalten, ihre nicht-gemeinnützigen Mitglieder ausschließen müssen. Da der Vereinsring aber den gesamten Stadtteil repräsentieren möchte, sind neben Schulen, sozialen Organisationen und Mandatsträgern auch Vereine mit und ohne den Status „gemeinnützig“ Mitglieder. In einer Versammlung zu diesem Thema im vergangenen Jahr haben die Mitglieder einstimmig beschlossen, lieber auf die Gemeinnützigkeit zu verzichten und den Vereinsring in bestehender Weise fort zu führen als Mitglieder auszuschließen. Der Vorstand wird den klaren Mitgliederauftrag dahin gehend umsetzen, dass in der Jahreshaupt-versammlung – voraussichtlich Ende April – eine den aktuellen Gegebenheiten angepasste, geänderte Satzung zur Entscheidung vorgelegt wird. „Die Arge Sov besteht weiter als eingetragener Verein, und das soll und wird auch so bleiben“, betont Michael Streubel. simobla Fotos: Michael Sittig Keiner kehrt STRASSENREINIGUNG FES schiebt‘s aufs Wetter Dass es an der Bushaltestelle Westenberger Straße häufig aussieht wie auf einer Müllhalde, ist hinlänglich bekannt. Dass nun aber auch die anderen Straßen wirken, als ob dort wochenlang nicht gekehrt worden sei, war Anlass für viele Fragen bei CDU-Ortsbeirat Albrecht Fribolin. Er hat sich daraufhin an die Frankfurter Entsorgungs- und Service-GmbH gewandt. „Es ist inzwischen offenkundig, dass in einer Vielzahl von Straßen seit Wochen nicht gekehrt wurde und diese auch inzwischen so aussehen“, beschreibt er, was augenfällig ist. Für die Straße Krümmling kann er selbst bestätigen, dass dort seit dem 6. Januar keine Reinigung erfolgt ist. „Ähnlich ist die Situation in der Okriftelerstraße, der Hermann-BrillStraße, der Huthmacherstraße und der Westenbergerstraße“, zählt er auf. Gleiches gelte für die Sindlinger Bahnstraße, die eigent- lich sogar zweimal pro Woche gereinigt werden soll. Bei einem Anruf am Service-Telefon erhielt der Ortsbeirat die Antwort, „die heftigen Schneefälle in Frankfurt seien die Ursache für die Ausfälle bei der wöchentlichen Straßenreinigung“. Doch gab es in Sindlingen lediglich am 10. Januar Schnee, der schon am nächsten Tag wieder getaut war. „Ich bitte Sie deshalb herzlich, eine gründliche Sonderreinigung in Sindlingen durchzuführen. Die Argumentation der Bürger, „man bezahle doch dafür“, ist auch Ihnen hinlänglich bekannt und sollte nicht noch durch überlange Intervalle des „Nicht-Kehrens“ bestätigt werden“, schreibt Fribolin. Zwischenzeitlich hat die FES mitgeteilt, dass die Arbeitskräfte für den Winterdienst gebraucht wurden. Außerdem könne die Kehrmaschine bei Frost nicht eingesetzt werden simobla Mit Musik, Gesang und Ebbelwoi MÄNNERCHOR GERMANIA Vorsitzender Jochen Dollase wurde 60 Jahre alt Sindlinger Dalli-Klick Eine ganz besondere Form der „Ortserkundung“ unternimmt der Sindlinger Heimat- und Geschichtsverein am Montag, 20. Februar, ab 19.30 Uhr im evangelischen Gemeindehaus, Gustavsallee 21. Wer sich noch an das gute alte „Dalli, dalli, klick“ von Hans Rosenthal erinnert, der weiß, welchen Spaß es macht, Bilder zu erraten, wenn nur Teile nach und nach aufgedeckt werden. Wer dann zuerst die richtige Lösung findet, hat gewonnen. Der Archivar des Vereins, Werner Raschke, hat für dieses Spiel Sindlinger Motive (Personen/ Gebäude/Merkmale) ausgesucht, die es an diesem Abend zu erraten gilt. In einem spannenden und hoffentlich lustigen Wettbewerb sucht der Verein den pfiffigsten Kenner Sindlingens, der dann auch attraktive Preise mit nach Hause nehmen darf. Heiß hergehen sollte es am 28. Januar - aber dann erwischte Jochen Dollase eine Erkältung. Deshalb sagte der Vorsitzende des Männerchors Germania kurzfristig die große Fete zu seinem 60. Geburtstag ab. Ausfallen soll das Fest aber nicht, es wird demnächst nachgeholt. Schließlich wollen viele gratulieren: Verwandte, Freunde wie UrSchlendrian Ali Schmidt und nicht zuletzt die Sänger. Seit sechs Jahren ist Jochen Dollase, Rufname „Yogi“, ihr Vorsitzender. 1975, mit 18 Jahren, trat er der Germania bei und singt seither im Chor. Sein Organisationstalent war schon häufig gefragt, sei es bei den Sängerfesten (zuletzt dem großen Fest 2012) oder bei Chorreisen. Das Singen beim Papst im Rom 1983, beim Bundespräsidenten in Kanada 1990 und eine Fahrt durch die kanadischen Rocky Mountains 1993 zusammen mit dem Männerchor und Dirigent Hans Schlaud waren für ihn unbestrittene Höhepunkte. Den Sangesbrüdern verdankt er auch eine weitere Leidenschaft. Apfelwein. Früher kelterte jeder Dritte selbst. Da konnte es nicht ausbleiben, dass auch „Yogi“ seine Äpfel in den „Stern“ zum Keltern brachte, den Most nachhause karrte und im Keller zu Apfelwein ausbaute. Gleich der erste Versuch 1982 gelang so gut, dass er seither dabei geblieben ist. Dass sein Ebbelwoi allgemein Anklang findet, zeigt sich jedes Jahr aufs Neue bei der Wahl des „Apfelweinkönigs“. Bei der Blindverkostung landet Jochen Dollases Stöffchen jedes Mal auf vorderen Rängen; letztes Mal fehlte ihm nur ein Punkt zum Titel. Seine Verbundenheit mit dem hessischen Nationalgetränk geht ihm sogar unter die Haut. Seit 2013 trägt er eine Bembel-Tätowierung auf dem Unterarm. In jenem Jahr erhielt er auch den Ehrenbrief des Landes Hessen für seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit. Mit dem „Törmsche“ ans Nordkap Beruflich ist der Ur-Sindlinger seit 1977 beim Main-TaunusKreis tätig. Als Verwaltungsangestellter im Hauptamt obliegt ihm unter anderem die Organisation von Veranstaltungen. Bevor er die Lehre dort antrat, unternahm er mit sechs Freunden aus dem Jugendclub „Törmsche“ eine Reise ans Nordkap. „Das war ein RiesenErlebnis“, schwärmt er noch heute von 9600 Kilometern mit Auto und Zelt: „Wir haben am Nordkap Sindlinger Erde ausgestreut und Erde von dort in Sindlingen.“ Unvergesslich sind für viele Sindlinger Auftritte der Folk-Gruppe Schlendrian. Auch dabei war Dol- Den Bembel hat Jochen Dollase, Vorsitzender des GV Germania, in Form einer Tätowierung immer dabei. Foto: Michael Sittig lases Organisationstalent gefragt. Er verhalft seinem Kumpel Ali Schmidt und seinen Freunden 1976 zu einem ersten großen Auftritt bei den Zehnthofkonzerten von Theo Sittig. „Es gab danach große Berichte, etliche Anfragen, und so habe ich mich weiter darum gekümmert“, schildert er die Anfänge einer 26 Jahre andauernden Tätigkeit als Manager der Band. „Kulturtreff Höchst, Jazzclub Kelkheim, das Neue Theater – Wir haben in allen ersten Häusern rundum ge- Kein Verständis für gefährliche Malerei RADWEG Planer erklären die Anlage bei einer Begehung - Vor Ort bleiben Zweifel „Stellt doch eine Bütt statt einer Verkehrsinsel hin. Dann kann man jeden Tag einen Vortrag halten!“ Scherzhaft kommentiert ein ortsbekannter Fastnachtsfreund die jüngste Entwicklung im Streit um die Radwegeführung am Dalles. Im Januar trafen sich Mitglieder des Ortsbeirats Sechs, des allgemeinen deutschen Fahrradclubs (ADFC) und des Straßenverkehrsamts an der Einmündung der Westenberger in die Farbenstraße, um sich anzusehen, was die Sindlinger aufregt. „Ich habe selten so viele Proteste gehört wie zu dieser Geschichte“, sagte CDU-Ortsbeirat Albrecht Fribolin. Gegen die Einbahnrichtung ist ein Radweg zur Mündung der Westenberger in die Farbestraße markiert. Da sie mitten in einer Kurve auf die Hauptdurchgangsstraße trifft, werden Radler per Linien und Piktogramm kurz vorher quer über den Bürgersteig und weiter über die Farbenstraße geleitet. Zwei mobile Verkehrsinseln sollen die Sicherheit für Radler und Fußgänger erhöhen, denn die Querung liegt direkt hinter besagter Kurve. Fribolin hat beantragt, alles wieder zu entfernen. Bevor sich der Ortsbeirat damit befasst, besahen sich die Kommunalpolitiker die Situation vor Ort. „Wir wollen Ihnen heute hier die Gesamtplanung vorstellen“, sagte Gert Stahnke, Leiter des Straßenverkehrsamts. „Es handelt sich um einen Lückenschluss im Radwegenetz“, führte Joachim Hochstein, Leiter des Radfahrbüros, aus. Radfahrer sollen von Westen her direkt in die Ortsmitte gelangen können. Deshalb sei die Einbahnstraße für sie geöffnet worden. Der Schwenk über den Gehweg soll verhindern, dass Radfahrer direkt in der Kurve ankommen. „Wir haben momentan keine bessere Lösung“, bedauerte er. Von den aufgeschraubten Verkehrsinseln profitierten nicht nur die Radfahrer, sondern auch Fußgänger. Außerdem werde alles transparenter und übersichtlicher aufgrund des ausgedehnten Halteverbots. Weitere „begleitende Maßnahmen“ in der Bahnstraße sollen zudem dafür sorgen, dass die Autofahrer schon vor der Kurve auf Das Corpus delicti besahen sich Tempo 30 hinunter bremsen. „Wir Sechs vor Ort am Dalles. dachten, wir tun etwas Gutes“, verBaubezirks West. Ralf Lemster, sicherte Hochstein. Radfahrer, sagte: „Die genannte Die Inseln werden Lücke ist mir noch nie aufgefallen. Ich fahre immer durch die Joregelmäßig gerammt hann-Sittig-Straße oder die MeisBertram Giebeler vom ADFC be- ter-Straße. Hier vorne sieht man stätigte, dass es bei Tempo 30 kein zu wenig.“ Stadtbezirksvorsteher Problem sei, die durch die Ver- Dieter Frank stört sich daran, dass kehrsinseln geschaffene Engstelle durch die Inseln eine sichere Quezu passieren. Trotzdem werden die rung suggeriert werde. „Wissen Inseln regelmäßig angefahren und Radfahrer und Fußgänger, dass sie verschoben. „Wir haben sie schon keinen Vorrang haben?“, fragte er. viermal neu verschraubt“, berichte- „Der scheinbare Schutz ist eine Irte Günter Schneider, Leiter des reführung“, sagte auch Albrecht Fribolin: „Diese Lösung ist ausgesprochen gefährlich.“ Leite man die Radler durch die Sittig- oder Meister-Straße, „könnte man sich die ganze gefährliche Malerei sparen“, sagte er. Doch Giebeler und Susanne Neumann, Pressesprecherin des ADFC in Frankfurt, winkten ab: „Das wäre ein Umweg.“ Joachim Hochstein schlug vor, die aufgemalten Linien auf dem Gehweg zu entfernen und nur mit einem Fahrrad-Piktogramm auf die Wegeführung hinzuweisen. „Dann Joachim Hochstein, Leiter des Radfahrbüros, erklärte den Ortsbeirä- bleibt aber das Problem des Radten die Radwegeführung durch Sindlingen. fahrens gegen die Einbahnstraße“, Entfernen und verlegen Nach der Begehung modifizierte CDU-Ortsbeirat Albrecht Fribolin seinen Antrag zum Radweg an der Kurve Westenbergerstraße/Farbenstraße. Er fordert weiterhin, dass die Radwegemarkierung rückgängig gemacht wird und ergänzt, dass die Querungshilfe zum Schutz der Fußgänger verlegt werden soll. Der Magistrat wird gebeten, das Befahren der Einbahnstraße Westenbergerstraße gegen die Fahrtrichtung – entsprechend der Beschlusslage des Ortsbeirates – nicht freizugeben. Er soll veranlassen, dass die Radwegemarkierungen auf dem Bürgersteig an der Einmündung der Westenbergerstraße in die Farbenstraße vollständig entfernt und die Wegeführung für Radfahrer aus Richtung Westen über die Herbert-von-MeisterStraße oder die Johann-Sittig- Straße in Richtung Ortskern ausgeschildert wird. Die in der Farbenstraße eingerichtete Querungshilfe soll um etwa zehn Meter in Höhe der Bushaltestelle verlegt und diese gegebenenfalls verkürzt werden. Autofahrer, die vom Kreisel her Richtung Ortsmitte fahren, sollen schon vor der Kurve durch ein gelbes Blinklicht auf die Querungshilfe hingewiesen werden. Die Querungshilfe für Fußgänger in der Bahnstraße soll, wie bei der Ortsbegehung besprochen, wie geplant eingerichtet werden. Wie schon im ersten Antrag möchte Fribolin zudem wissen, warum der Ortsbeirat bei der Planung der Maßnahme übergangen und nicht informiert wurde sowie seine Mitspracherechte zu Angelegenheiten im Ortsbezirk missachtet wurden. hn einige Mitglieder des Ortsbeirats Fotos: Michael Sittig schüttelte Fribolin den Kopf. Als stadtweit viele Einbahnstraßen für Radfahrer in beide Richtungen geöffnet wurden, habe es für die wenigen Ausnahmen gute Gründe gegeben. Deshalb habe sich der Ortsbeirat ausdrücklich dagegen ausgesprochen, die Westenberger Straße frei zu geben. Ortsbeirat Thomas Schlimme (Grüne) vermutete, dass die „konservativen Bevölkerung“, die grundsätzlich gegen das Radfahren gegen die Einbahnstraße sei, die Striche auf dem Gehweg als Provokation empfinden könnte. „Blödsinn“, kommentierte Fribolin. Es zeichnete sich ab, dass es in der nächsten Sitzung des Ortsbeirats eine lebhafte und kontroverse Diskussion darüber geben wird, ob die Radwegemarkierungen bleiben oder nicht. Unstrittig war die vorgesehene Querungshilfe für Fußgänger in der Sindlinger Bahnstraße, Höhe Haus Nummer 7. Dort sollen ebenfalls Verkehrsinseln installiert werden. Die Markierungen sind schon aufgebracht. Dafür entfallen zwei Parkplätze. hn BI lässt nicht locker NEUBAUGEBIET Viele Nachteile, keine Vorteile 3000 neue Wohnungen sollen rund um den Industriepark entstehen, die weitaus meisten davon in Sindlingen-Nord (2000 Wohnungen). Doch der Stadtteil werde davon nicht profitieren, befürchtet die Bürgerinitiative (BI) gegen das Neubaugebiet. Nicht nur, dass durch den Bau von Wohnhäusern entlang der Farbenstraße am westlichen Ortsrand Richtung Hattersheim hochwertige Ackerböden, Grünzüge und damit Möglichkeiten der Naherholung wegfallen würden. Die Bebauung würde auch die wichtige Frischluftschneise blockieren. Dass die Sportanlage am Kreisel und die Kleingartenanlage dafür weichen sollen, hält die BI für besonders bedenklich. Argumente von Befürwortern, dass viele Neubürger die Geschäftswelt beleben würden, hält die BI für wenig stichhaltig. In an- deren Neubaugebieten, wie zum Beispiel dem Riedberg, hätten benachbarte Stadtteile wie Kalbach, Bonames oder Niedereschbach keinen Zulauf in Geschäften oder Vereinen verzeichnet. Im Fall Sindlingens entstünde lediglich ein neuer Stadtteil im erweiterten Norden, begrenzt von einer Eisenbahnlinie und einer Hauptstraße. „Wie kann man denn da von positiven Einflüssen sprechen, geschweige denn von Nachbarschaftsnähe?“, heißt es in der Pressemitteilung, die Franz Ilg, Patrick Stappert, Illona Klein und Claudia Ilg unterzeichnet haben. Sie verweisen auf rund 1000 Unterschriften von Bürgern, die sich ebenfalls gegen das Neubaugebiet ausgesprochen haben, und hoffen, in der nächsten Sitzung des zuständigen Ausschusses der Stadtverordnetenversammlung zu Wort zu kommen, um ihr Anliegen vorzutragen. simobla Spende für Engagierte Die Frankfurter Sparkasse unterstützte jedes Jahr das lokale und regionale gesellschaftliche Engagement ihrer Mitarbeiter. Viele engagieren sich in ihrer Freizeit und übernehmen ehrenamtliche Aufgaben. Für diesen nachahmenswerten Einsatz erhielten Mitarbeiter Geld für ihre Vereine. Vorstandsvorsitzender Robert Restani würdigte den Einsatz und übergibt hier Annette Pfeiffer, die sich im Turnverein Sindlingen engagiert, die Spende. sg/Foto: FraSpa En Mensch von Frankford EVANGELISCHE GEMEINDE Mario Gesiarz stellt Friedrich Stoltze vor „Un es will merr net in mein Kopp enei: Wie kann nor e Mensch net von Frankfort sei!“ Kaum ein Alteingesessener, der diesen Ausspruch Friedrich Stoltzes nicht kennt. Doch der große Frankfurter, dessen 200. Geburtstag sich am 21. November 2016 zum 200. Mal jährte, ist nicht nur für seine Mundartdichtungen bekannt. Darüber berichtete Mario Gesiarz beim „Frankfurter Abend“ in der evangelischen Gemeinde. Mit Ausschnitten aus dem Leben Stoltzes anhand seiner Texte vermittelte der Sindlinger MundartRezitator und Stoltze-Fan rund 60 Zuhörern ein lebendiges Bild des Lokaldichters, Herausgebers der Zeitung „Frankfurter Latern“, des überzeugten Demokraten, Rebellen und Freiheitskämpfers und seines Sohnes Adolf. Als Sohn des Wirtsehepaares der Gaststätte „Zum Rebstock“ in der Altstadt kam der junge Friedrich schon früh in Konakt mit Liberalen und Demokraten, Freidenkern und anderen „Aufsässigen“ des so genannten Vormärz und ihren Träumen von Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit. Gleichzeitig pflegte er die Mundart, schrieb sogar auf Frankforderisch. Das kam gut an. Ab 1860 gab er die politisch-satirische Wochenzeitschrift „Frankfurter Latern“ heraus. Sie erschien in ganz Deutschland und erfreute sich rasch großer Beliebt- heit bei den Bürgern. Die Behörden insbesondere in Preußen und anderen Fürstentümern dagegen waren nicht erfreut. Mehrfach konnte sich Stoltze einer Verhaftung nur knapp entziehen, indem er die freie Reichsstadt Frankfurt nicht verließ. 1866 endete die Ära der „Latern“, als die Preußen Frankfurt besetz- ten, die Zeitung verboten und Stoltze fliehen musste. Er durfte zwar wenige Monate später heimkehren, doch die „Frankfurter Latern“ blieb bis 1872 verboten. Nach seinem Tod am 28. März 1891 wurde Friedrich Stoltze unter großer Anteilnahme der Frankfurter Bevölkerung auf dem Hauptfriedhof beigesetzt. simobla Mario Gesiarz erzählte am „Frankfurter Abend“ von Friedrich Stoltze, dessen Geburtstag nun 200 Jahre zurück liegt. Foto: Hans-Joachim Schulz Vom Leben tief im Westen Bücherei LESUNG „Frankfurter Einladung“ in die Stadtteile Lesung Am Freitag, 3. März, lädt der Förderverein Buchstütze zu einer Lesung über die Frankfurter Stadtteile ein (Siehe Bericht links). Beginn ist um 19 Uhr in der Bücherei. Dass Frankfurt gerne als „das größte Dorf Hessens“ bezeichnet wird, ist seinen vielen Stadtteilen zu verdanken. Die meisten blicken auf eine lange, eigenständige Vergangenheit zurück und bewahren lokale Eigenheiten zum Teil bis heute. In dem Buch „Frankfurter Einladung – Erzählungen, Geheimnisse, Rezepte“, herausgegeben von Dr. Susanne Czuba-Konrad, sind sie alle versammelt. 39 Autorinnen und Autoren setzen der Identität von 43 Stadtteilen und zwei Siedlungen in Form von Gedichten, Erzählungen, literarischen Essays und ortskundlichen Betrachtungen ein literarisches Denkmal. Das Buch ist im Oktober 2016 im Größenwahn-Verlag erschienen. Die Autoren wurden getreu der Devise „Nur wer sich auskennt, kann das Wesen des Stadtteils wirklich erfassen“ ausgewählt. So komme der unterschiedliche Charakter der einzelnen Frankfurter Stadtteile plastisch zum Ausdruck, heißt es im Vorwort. Für Sindlingen hat der Sindlinger Mundart-Rezitator Mario Gesiarz, zugleich Vorsitzender des Fördervereins Buchstütze für die Stadtteilbücherei, treffende Betrachtungen über das Leben am Stadtrand angestellt. „Sindlingen: Tief im Westen – weit weg von der Stadt!“ ist sein Kapitel überschrieben. Vorzüge und Vorurteile bringt er zur Sprache, ein bisschen Geschichte, ein bisschen Mundart, kurzum: eine vergnügliche Schilderung, die Sindlingen allen Frankfurtern näher bringt, die noch nie hier waren. Der Förderverein hat nun gemeinsam mit dem Kulturforum Zeilsheim und der Schwanheimer Buchhandlung Waide mehrere der Verfasser aus den westlichen Stadtteilen zu drei Lesungen eingeladen. Dabei werden jeweils fünf Kapitel vorgestellt. Erster Termin ist Dienstag, 14. Februar, 19.30 Uhr, im Kulturforum Zeilsheim, Alt-Zeilsheim 23. Dort lesen Reha Horn (Zeilsheim), Edgar Weick (Höchst), Jörg Engelhardt (Schwanheim) und Mario Gesiarz (Sindlingen). Auch Herausgeberin Susanne Konrad wird da sein. Am Freitag, 3. März, ist die Lesung in der Stadtteilbibliothek in Sindlingen, Sindlinger Bahnstraße 123, zu erleben. Ab 19 Uhr lesen dort Mario Gesiarz, Reha Horn, ClausPeter Leonhardt (Niederrad) und Jörg Engelhardt, ebenso Susanne Konrad. Am Freitag, 10. März, 19.30 Uhr, folgt die dritten Lesung in der Buchhandlung Waide, Schwanheim, Alt-Schwanheim 39a, mit Jörg Engelhardt, Barbara Höhfeld (Goldstein), Reha Horn, Edgar Weick und Mario Gesiarz. Das Buch ist im Oktober 2016 im Größenwahn-Verlagn erschienen. Der Eintritt ist frei, Spenden sind erwünscht. simobla Mehr Besucher, stabile Ausleihe STADTBÜCHEREI Vor allem die Internet-Ausleihe boomt Die Stadtbücherei Frankfurt verzeichnet für das Jahr 2016 einen Anstieg ihrer Besuchszahlen. Die öffentlichen Bibliotheken zählten rund 1.43 Millionen Besuche und liegen damit um drei Prozent über dem Vorjahresniveau von 1.39 Millionen. Die Ausleihzahlen sind mit 2.76 Millionen stabil. Während die Ausleihe der Medien vor Ort leicht rückläufig war, boomte die Onleihe. Rund 153.000 Mal wurde im Jahr 2016 auf digitale Angebote zugegriffen, das ent- spricht einer Steigerung von 35 Prozent. Eine Nachfrage, der die Stadtbücherei Frankfurt im September 2016 auch mit dem Eintritt in die Hessen Onleihe und dem damit verbundenen Anstieg der Titelauswahl entgegenkam. Steigende Besuchszahlen und eine boomende Onleihe stehen für den aktuellen Trend, der Bibliotheken gleichermaßen als reale Begegnungsorte und digitale Wissensspeicher definiert. Insgesamt bietet die Stadtbücherei jetzt 610.000 physische und 140.000 digitale Medien. Das Lieblingsbuch der Frankfurter im Jahr 2016 ist das „Manifest gegen das schlechte Gewissen“: Tommy Jauds „Einen Scheiß muss ich“ führt die Hitliste an, dicht gefolgt von Karin Slaughters Psychotriller „Pretty Girls“. Beliebtestes Kinderbuch war „LEGO Star Wars in 100 Szenen“. Bei Musik und Film waren „Adele: 25“ und der JamesBond Film „Spectre“ die Ausleihrenner. kus Murks-Magie Mit „Murks Magie“ beschäftigen sich Kinder ab acht Jahren am Mittwoch, 15. Februar, in der Stadtteilbücherei, Sindlinger Bahnstraße 124. In dem Buch von Sarah Mlynowski geht es um Nory, der die Aufnahmeprüfung an der Genie-Akademie gründlich vermurkst hat. Nun muss sie mit anderen Murksern die ZickzackKlasse an der Dunwiddle-Schule besuchen. Beginn ist um 16 Uhr. Verkleidete Tiere Am Mittwoch, 22. Februar, liest Renate Donges-Kaveh mit Kindern ab vier Jahren im Buch „Flederhase Flatterpferd „ von Eva Schatz. Darin verkleiden sich alle Tiere auf dem Bauernhof: der Dackel als Schnecke, das Schwein als Elefant, der Hahn als Kirsche. Los geht’s um 15.30 Uhr in der Bücherei. Wie die „Onleihe“ funktioniert Eine Alternative zum Gang in die Stadtbücherei ist die „Onleihe“, das Ausleihen von Büchern per Internet. Wie das geht, demonstrieren Mitarbeiter am Donnerstag, 23. Februar, von 17.30 bis 18.30 Uhr im Bibliothekszentrum Höchst im Bikuz, MichaelStumpf-Straße 2. In der „Digitalen Stunde“ werden auch Fragen beantwortet. Zur praktischen Demonstration sind alle Teilnehmer eingeladen, ihr Smartphone, Tablet, Notebook oder ihren E-BookReader (elektronisches Lesegerät) mitzubringen. hn Gottesdienst mit Gesang, danach Empfang Zum traditionellen Neujahrsgottesdienst mit anschließendem Empfang lud der Kirchenvorstand der evangelischen Gemeinde ein. Der Frauenchor Germania gestaltete einen Gottesdienst mit, in dem Pfarrer Ulrich Vorländer in seiner Predigt aktuelle Entwicklungen aufgriff. So gab es, unabhängig von den Geschehnissen in der Gemeinde, beim Empfang reichlich Gesprächsstoff. Foto: Hans-Joachim Schulz Von wegen „Holt mich hier raus“ SINDLINGER KARNEVALVEREIN Tolle Tänze, fantastische Kostüme und eine echte Luftnummer im Sindlinger Narrenkäfig Ein Saal voller Narren, eine Kappe hinter Gittern und eine bunte Bühnenschau, das war die Prunksitzung des SKV. Der erste Sindlinger Karnevalverein läutete am ersten Februarwochenende die heiße Phase der Fastnacht ein. Das Motto „Sindlinger Narrenkäfig – Ich bin ein Narr, holt mich hier raus“ fand sich im Bühnenbild wieder. Der Elferrat mit seinem Präsidenten Peter Thalau war bunt kostümiert wie Paradiesvögel im Dschungel. Die Narrenkappe aber hatten die Regisseure und Bühnenbildner Claus Hoß und Andreas Feist hinter Gitter verbannt. Das Motiv ziert auch den diesjährigen Orden. Das Dschungel-Motiv griff die große Garde „Firestars“ auf. In ihrem Schautanz interpretierten die Tänzerinnen das Musical „Tarzan“. Die Arbeit, die sie in die Kostüme gesteckt haben, war noch umfangreicher als seinerzeit beim „König der Löwen“. Auch die Garde „Giants“ hat diesmal selbst an den Kostümen gearbeitet und damit die Mütter entlastet, die das in den vergangenen Jahren übernommen hatten. Die Zwölfbis Fünfzehnjährigen zeigten ei- heute betreut. Jana Schröder nen Schautanz als Vogelscheuchen und einen souveränen Marsch. Um Nachwuchs brauchen sie sich keine Sorgen zu machen. Die Garde der sieben- bis elfjährigen „Tanzkäfer“ riss Publikum und Elferrat zu wahren Begeisterungsstürmen hin. „Wir haben beim Marsch eine Schippe draufgelegt“, sagen die Trainerinnen Saskia Eichhorn und Andrea Schröder. Der Tanz war länger und schwieriger, die Schritte und Figuren komplexer und komplizierter als im Vorjahr. „Das war spitze!“, rief Sitzungspräsident Peter Thalau: „Eine absolut großartige Darbietung. Rakete“, forderte er vom Publikum und ließ die Gäste im nahezu ausverkauften Saal aufstehen, aufstampfen, klatschen und mit erhobenen Armen jubeln. Die geforderte Zugabe war allerdings nicht drin. Die Mädchen brauchten die Zeit, um sich für ihren Schautanz „Eiskönigin“ umzuziehen. Thalau lobte die Trainerinnen und freute sich, dass es angesichts solcher Mitstreiter leicht sei, ein Heidi Derstroff heftet Werner Programm zusammen zu stellen. Schmidt die goldene Ehrennadel Nicht vergessen werden darf auch ans Revers. die Unterstützung durch den Eh- jährigen, sind immer noch putzig „Let‘s dance“, animierte die Zigeunergruppe der KG Hofheim das Publikum. anzusehen, bewegen sich aber schon viel routinierter und zeigten bei ihrem gefälligen Indianertanz sogar eine Hebefigur. Gesang und Tanz kombinieren die „Zigeuner“. Die Gruppe der KG Hofheim bewies auch dieses Mal mit „Let‘s dance“, dass sie das Publikum innerhalb kürzester Zeit auf Betriebstemperatur bringen kann. Ähnlich erfolgreich tat das das „Drum Corps Bonames“ nach der Pause. Als die Trommeln ertönten, strömten auch die letzten rasch in den Saal, um sich an den schmissigen Melodien zu erfreuen. Eigene Büttenredner hat der SKV nicht. Aus der Verlegenheit halfen in diesem Jahr Hänschen Preissl (Frankfurter Karneval Gesellschaft „Die Kameruner“), Andreas Will (Sossenheimer Spritzer), Toni und Thorsten Rosenmerkel (Kleppergarde MainzSchlussbild mit Tarzan und Jane. Gonsenheim) und Axel Heilmann (Karnevalverein Die Eulen sowie Präsident des Großen Rats der Frankfurter Karnevalsvereine). Als Playback-Versionen von Roy Black und Anita sangen Roswitha Adler und Elke Streubel „Schön ist es, auf der Welt zu sein“. Das SKVMännerballett, letztes Jahr noch in sexy Corsagen, trug diesmal die gedeckte Kleidung älterer Damen und lupfte die Röcke gerade mal bis zu den Knien. Die „Schlottergockels“ vom Carnevalclub „Die Krätscher“ Eckenheim trieben die Komödie noch weiter. Das Männerballett blies sich – beziehungsweise seine Kleider – auf, bis es in grotesk ausgedehnten Tutus in luftiger Fülle über die Bühne und ins Publikum schwebte. Dort drückten die „Luftnummern“ so manchen an ihre üppigen Luftkissenbusen, wobei womöglich manDas Frankfurter Prinzenpaar Patrick I. und Angie I. grüßte Sindlingen cher der derart Beglückten dachte: mit kräftigem Helau. Holt mich hier raus! hn Aufgeblasen: die „Schlottergo- Tolle Kostüme, tolle Choreographie: die „Firestars“ mit „Tarzan“. ckels“ aus Eckenheim. Einen eindrucksvollen Indianertanz zeigten die „Purzel“, die jüngste Garde des SKV. Kinderumzug Zum 16. Mal lädt der Sindlinger Karnevalverein zum Kinderfastnachtsumzug am Rosenmontag, 27. Februar, ein. Vereine, Kindergärten, Schulen und auch alle privaten Interessenten sind eingeladen, als Fußgruppe oder mit einem Wagen mitzumachen. Der Zug startet um 14.11 Uhr und läuft etwa eine bis anderthalb Stunden durch den alten Sindlinger Ortskern. Er endet gegen 15.30 Uhr mit einer Abschlussveranstaltung im Feuerwehrhaus (Höchster Farbenstraße 4). Dort werden die schönsten Zugnummern prämiert. Infos und Anmeldung bei Zugmarschall Michael Czich unter der Telefonnummer 0176 / 72 90 59 80 sowie beim Vorstand unter 0171 / 68 06 210 oder via Mail unter skv1925@ freenet.de. Hüftschwung im Western-Stil Sie waren dabei: (von links) Shirin, Jalini, Viktoria, Lina und Leyla vom 1. Zeilsheimer Tennisclub sahen den deutschen Davis-Cup-Spielern beim Training zu Foto: Heide Noll Zu Besuch bei den Tennis-Stars DAVIS-CUP Kinder und Jugendliche dürfen im Training zusehen Tennisgrößen aus nächster Nähe sahen sieben Nachwuchsspielerinnen und -spieler des ersten Zeilsheimer Tennisclubs kurz vor Beginn des Davis-Cup-Turniers in Frankfurt. Der Frankfurter Tennisverband hatte der Frankfurter Tennisjugend einen exklusiven Trainingsbesuch in der Ballsporthalle/Fraport-Arena ermöglicht. Die Zeilsheimer Kinder saßen mit ihren erwachsenen Begleitern und gut 100 weiteren jungen Tennisspielern auf den Zuschauerrängen, als zuerst Philipp Kohlschreiber und Jan-Lennard Struff miteinander Aufschläge, Lobs und Returns übten und anschließend die Brüder Mischa und Alexander Zverev. Zuvor hatte ihnen der Sportdirektor des Deutschen Tennisbunds, Klaus Eberhard, ein wenig von den anstrengenden Tagen der Vorbereitung auf das Spiel gegen Bel- Stammtisch der Turner TURNGAU Erfahrungsaustausch für Vereine Bessere Kommunikation mit und zwischen seinen Mitgliedsvereinen hat sich der Turngau Frankfurt auf die Fahne geschrieben. Mit der Einrichtung eines regelmäßigen Turngau-Stammtisches wurde eine Plattform zum Erfahrungsaustausch zwischen den Frankfurter Turnvereinen geschaffen. Das nächste Treffen findet am Mittwoch, 15. Februar, um 19 Uhr beim Turnverein 1875 Sindlingen, Mockstädterstraße 12, in Sindlingen statt. Die eher lockere Atmosphäre eines Stammtisches soll zu ungezwungenem Meinungs- und Ideenaustausch animieren. Dabei geht es natürlich auch um das eine oder andere Problem, aber auch um passende Lösungen, die andernorts vielleicht schon gefunden sind. Im Mittelpunkt der Gespräche soll dieses Mal der Austausch über Wettkämpfe und deren Verankerung im Vereinsangebot stehen. Dabei wäre es hilfreich, wenn die Vereinsvertreter über die entsprechenden Übungs-/Trainingsstunden und die Teilnahme an turnerischen Wettkämpfen in ihren Vereinen informiert sind. Entspricht zum Beispiel die Geräteausstattung noch den Erfordernissen, besteht eine Teilnahme an Ligen/ Runden, gibt es ein System beziehungsweise eine strukturierte Planung für eine wettkampforientierte Herangehensweise (kleinere Gruppen, „Sichtung“, mehrfaches Training pro Woche), funktioniert die Unterstützung durch Eltern? Mit Sicherheit gibt es viele weitere Fragen, die einen regen Austausch und an Erkenntnissen reichen Abend ermöglichen. Sg gien erzählt. Reimund Bucher, Vorsitzender des Frankfurter Tennisbezirks, hatte nicht nur den Besuch ermöglicht, sondern auch mit Hilfe der Firma Tennis-Point eine Verlosung von Jumbo-Bällen. Nach Ende des Trainings durften sich die Kinder und Jugendlichen noch Autogramme geben, mit den Spielern fotografieren lassen und dem deutschen Team viel Erfolg wünschen. hn Bahnstraße: kein Tempo 30 Es wird kein Tempo 30 auf der Bahnstraße zwischen Kreisel und S-Bahnhof Zeilsheim geben. Der Magistrat hat den entsprechenden Antrag des Ortsbeirats wie schon 2012 abgewiesen. Das Gremium hatte den Antrag auf den Weg gebracht, um die Sicherheit zu erhöhen und den Lärm zu vermindern. Doch es iege kein Unfallschwerpunkt vor, führt der Magistrat aus. Damit gebe es auch keinen Grund und keine gesetzliche Grundlage dafür, die normale innerörtliche Geschwindigkeit von Tempo 50 zu verändern. Hinzu kommt, dass die Bahnstraße als Verbindungsstraße mit Busverkehr als „Grundnetzstraße“ deklariert sei. Auch das verbiete, Tempo 30 anzuordnen. Der Magistrat bestätigt damit eine Entscheidung, die er 2012 schon einmal traf. hn Die Hände locker in die Hüfte gestemmt, lässige Schritte und Country-Musik im Hintergrund: Wenn die Line-Dance-Gruppe durch den Saal tanzt, kommen auch ohne Cowboyhut echte Westerngefühle auf. „Einen Schritt nach rechts, dann mit Hüftschwung in die Knie, wie bei Dirty Dancing“, erklärt Trainerin Rosemarie Neumann und macht die Bewegung vor. Seit zwei Jahren gibt es die Country-Line-Dance Abteilung beim TV Sindlingen. Neue Mittänzer sind willkommen. Seit Januar haben Neueinsteiger die Möglichkeit, beim Training der „Desperados“ reinzuschnuppern. Wie der Name schon verrät, wird der amerikanische „Line-Dance“ in Reihen, neben- und hintereinander getanzt. „Das Tolle daran ist, dass Line-Dance ohne Partner, aber nie alleine getanzt wird“, sagt Tanja Llorente, die vor drei Jahren mit dem Line-Dance angefangen hat. Die Anfänger lernen heute von Rosemarie Neumann den „Billy“. Nach einem kurzen Testlauf probieren sie die neuen Schritte mit Musik aus. „Das sieht leichter aus, als es ist, macht aber unglaublich viel Spaß“, sagt Karin Piendl bei ihrem dritten Training im Turnerheim. Außer zu Country-Songs tanzen die Line-Dancer auch zu Rock, irischen Klängen oder klassischer Musik. Rund 35 Mitglieder gehören derzeit zu den Sindlinger „Desperados“, die von Rosemarie Neumann und Ina Höhl trainiert werden. Das Gemeinschaftsgefühl steht neben dem Sport für die Gruppe im Mittelpunkt. „Wir treffen uns oft vor und nach dem Training und fahren auch immer mal gemeinsam weg“, sagt Rosi Neumann. Sie hoffe, in diesem Jahr viele neue Tänzer begrüßen zu können. Ob jung oder alt, Mann oder Frau, der Tanz sei nicht nur der Gesundheit förderlich, sondern auch ein gutes Gedächtnistraining für jeden und mache einfach richtig viel Spaß. Die „Desperados“ trainieren jeden Dienstag zwischen 17 und 20 Uhr im Turnerheim, Farbenstraße 85 a. Die Übungsstunde für Neueinsteiger findet immer in der ersten Stunde ab 17 Uhr statt. Ab 18 Uhr wird das Tempo für die Fortgeschrittenen gesteigert. Informationen gibt Rosemarie Neumann, Telefon 06190 33 58 oder mobil 01577 8259 342. gz Junge Handballer halten sich wacker HSG Nur bei den Mädels sieht‘s mau aus Herren I und Damen der Handballespielgemeinschaft Sindlingen/ Zeilsheim spielen eine starke Handball-Saison. Auch die zweite Herrenmannschaft hält sich wacker in der Bezirksliga D, Gruppe Zwei. In dem neu formierten Team eignen sich junge Spieler die nötige Praxis und Erfahrung an, um zu gegebener Zeit die erste Vertretung zu verstärken. Die Mannschaft steht zur Zeit auf dem vierten Tabellenplatz. Schlecht sieht es beim weiblichen Nachwuchs aus. Lediglich eine weibliche E-Jugend beteiligt sich am Wettkampfbetrieb. Die Mädels werden von Spielerinnen der Damenmannschaft trainiert und stehen derzeit auf Platz Drei in der Bezirksliga Zwei. Am 4. März, 16.30 Uhr, tragen sie das letzte Heimspiel der Saison gegen TG Kastel in der TVS-Halle aus. Besser ist es um die männliche Jugend bestellt. Insbesondere die männliche A-Jugend spielt eine herausragende Saison. Als Spielgemeinschaft Hattersheim, Sindlingen, Zeilsheim führten die Schützlinge von Trainer Tomi Reschke die Tabelle der Bezirksliga West am Jahresende mit 20:0 Punkten an. Die nächsten Heimspiele sind am Samstag, 11. Februar, 15 Uhr, in der städtischen Sporthalle Hattersheim, Karl-Eckel-Weg 1, am Sonntag, 12. März, 15 Uhr, in der TVS-Sporthalle Sindlingen, Mockstädter Straße 12, und am Sonntag, 26. März, 16.15 Uhr, Sporthalle Hattersheim zu sehen. Auch die männliche B-Jugend speist sich aus den drei Vereinen TV Hattersheim, TV Sindlingen und VfL Zeilsheim. Die Jungen halten sich solide im Mittelfeld der Bezirksliga B Ost (Platz 4 von 10). Ähnlich steht die männliche C-Jugend der HSG Sindlingen/Zeilsheim in der Bezirksliga B West. Die männliche D-Jugend führte die Tabelle der Bezirksliga B Ost am Jahresende mit einem Punkt Vorsprung an. Die junge männliche E-Jugend konnte gegen die etwas älteren, körperlich überlegenen Teams in der Bezirksliga Gruppe Fünf nicht viel ausrichten. Das dürfte sich im kommenden Jahr ändern. Die jüngsten Handballer Minis/ F-Jugend tragen am 12. März ab 11 Uhr in der TVS-Halle ein Spielfest aus. hn Heimvorteil Sonntag, 12.Februar: 12.30 Uhr, männliche D-Jugend, HSG – HSG Seckbach/Eintracht I 16 Uhr, Damen, HSG – TV Idstein 18 Uhr, Herren I, HSG – HSG BIK Wiesbaden I Samstag, 4.März: 13.15 Uhr, männl. B-Jugend, HSG – JSG Niederhofheim/Sulzbach 15 Uhr, männliche D-Jugend, HSG – TG 04 Sachsenhausen 16.30 Uhr, weibliche E-Jugend, HSG – TG Kastel 18 Uhr, Damen, HSG – TuS Steinbach Sonntag, 5. März: 11.30 Uhr, männliche E-Jugend, HSG – TV Breckenheim 16 Uhr, Herren II, HSG – MSG Steinbach/Kronberg/Glashütten III 18 Uhr, Herren I, HSG – TSG Oberursel II Badminton Die Badminton-Spieler tragen am Sonntag, 26. Februar, Heimspiele in der TVS-Halle in der Mockstädter Straße aus. Ab 9.30 Uhr messen sich die Aktiven I des TV Sindlingen mit dem TV 1861 Neu Isenburg IV; ab 12 Uhr die Aktiven II mit Tura Niederhöchstadt IV. Nur eine Woche später genießen sie gleich nochmal Heimrecht. Am Sonntag, 5. März, 9.30 Uhr, spielen die Aktiven I gegen SKV 1879 Mörfelden, ab 12 Uhr die Aktiven II gegen SG Kelkheim II. Die Jugendmannschaft läuft am Samstag, 25. März, um 15 Uhr gegen TuS Steinbach auf. Pastoraler Raum auf dem Weg zu „St. Margareta“ KATHOLISCHE GEMEINDE Im Mai soll der Zusammenschluss von fünf Pfarreien beschlossen werden Die fünf katholischen Gemeinden des Pastoralen Raumes (Sindlingen, Zeilsheim, Höchst, Unterliederbach und Sos- in Sindlingen wird dann nicht mehr „Pfarrgemeinde“ sein, aber das Leben vor Ort werde nur sehr bedingt davon besenheim) werden zu einer „Pfarrei Neuen Typs“ zusammengefasst, die Sankt Margareta heißen wird. Die Gemeinde einflusst, erklären Christine Krämer, Harald Fischer und Ingrid Sittig vom Vorstand des Pfarrgemeinderats. Der Zusammenschluss ist ein Prozess, der im Juli 2016 begann. Rund 100 ehrenamtliche Mitglieder der fünf Gemeinden haben sich in 11 Projektgruppen mit den verschiedenen Aspekten befasst. Sie haben aufgearbeitet, was in den einzelnen Gemeinden bisher stattgefunden hat und noch stattfindet und was in welcher Form in die neu zu gründende Pfarrei übernommen werden soll. Neben den inhaltlich abgegrenzten sieben Projektgruppen, die auch nach der Pfarreigründung als Ausschüsse des Pfarrgemeinderates weitergeführt werden sollen, haben sich vier Gruppen mit Finanzen, Personal, Verwaltung und Umsetzung der Synodalordnung beschäftigt. Die in den Projektgruppen erarbeiteten Inhalte werden nach Beratung durch die jetzigen Pfarrgemeinderäte Bestandteil der Gründungsvereinbarung werden. Mit diesem Vertrag werden die bisher bestehenden fünf Pfarreien abgelöst. Jede wird als Gemeinde mit dem bisherigen Namen bestehen bleiben, jedoch nicht mehr als selbständige juristische Person des öffentlichen Rechts. Eine Lenkungsgruppe sichtete den ersten Entwurf der Vereinbarung Ende Januar. Darin sind Überlegungen zur Gestaltung der Zusammenarbeit in der neuen Pfarrei und die bereits erarbeiteten Inhalte der sieben Projektgruppen niedergeschrieben. Die Projektgruppe Liturgie hat die Gottesdienstordnung für den Pastoralen Raum erarbeitet und sich mit der Terminierung gemeinsamer Gottesdienste beschäftigt. Die Katechese-Gruppe hat sich über die Bedeutung der Sakramente in den Gemeinden Gedanken gemacht und die Durchführung von Taufe, Erstkommunion und Firmung sowie das Bußsakrament behandelt. Die Gruppe Familie-Kinder-Jugend hat die Bedeutung der Freizeiten und Zeltlager, die Messdienergruppen sowie die Zusammenarbeit mit der Familienbildung in den Blick genommen. Die Gruppe Caritas beleuchtet das soziale Engagement und die Notwendigkeit der Vernetzung mit anderen Stellen caritativer Arbeit sowie die Seniorenarbeit. Die Projektgruppe Eine Welt schlägt vor, alle Projekte aus den Pfarreien weiterzuführen. In der Erwachsenenbildung sollen gemeinsame Bildungsveranstaltungen geplant und durchgeführt werden. Die Projektgruppen Verwaltung/Finanzen, Zentrales Pfarrbüro/Gemeindebüros und Kindertagesstätten arbeiten noch an den zukünftigen Strukturen. Alle Texte und Inhalte werden in den nächsten Wochen durch die Pfarrgemeinderäte geprüft und kommentiert. Geplant ist, dass im Frühjahr überall Pfarrversammlungen stattfinden, bei denen alle Gläubigen Gelegenheit haben sollen, die Gründungsvereinbarung einzusehen und Fragen zu stellen. Der Pastoralausschuss wird in einer Sitzung am 23. Mai über die Gründungsvereinbarung abstimmen. Ausschuss soll ersten Pfarrgemeinderat bilden Die inhaltliche Gestaltung der Arbeit in der neuen Pfarrei wird in einem Pastoralkonzept detailliert erarbeitet. Das Grundprinzip der Subsidiarität steht über allen organisatorischen und inhaltlichen Fragen. Das bedeutet, dass nur die Entscheidungen in den Gremien der neuen Pfarrei getroffen werden, die in der Gemeinde vor Ort nicht getroffen werden können oder die alle Gemeinden betreffen. Es wird ferner vorgeschlagen, den Pastoralausschuss als Pfarrgemeinderat der Pfarrei St. Margareta zu übernehmen. Das Gre- mium würde erstmals im November 2019 durch die Pfarreimitglieder neu gewählt. Der Verwaltungsrat der neuen Pfarrei wird aus zehn gewählten Personen bestehen mit dem Pfarrer als Vorsitzenden, falls er dieses Amt nicht delegiert. Der Verwaltungsrat wird im Zuge der Neugründung der Pfarrei St. Margareta vom Pfarrgemeinderat gewählt. „Bei aller Mitarbeit in diesem Pfarreiwerdungsprozess ist immer wieder deutlich geworden, wie wichtig allen das Gemeindeleben vor Ort ist“, wissen die Sindlinger Pfarrgemeinderäte. Einige Dinge seien sinnvoll gemeinsam zu gestalten und zu organisieren, aber vieles sei eben doch sehr ortsbezogen und soll auch so bleiben. Dazu wird es in Zukunft den so genannten Ortsausschuss geben, der alle Belange für die Sindlinger Gemeinde besprechen wird. Die hiesigen Gruppen und Kreise werden sich weiterhin hier treffen und auch die schönen Feste werden von den Ehrenamtlichen weiterhin ausgerichtet werden. „Wir f reuen uns aber auch auf neue Angebote, die es in Zukunft in der Pfarrei Neuen Typs geben wird“, betonen Christine Krämer, Harald Fischer und Ingrid Sittig. simobla Treu Kolping - Seit 70 Jahren KOLPINGFAMILIE Die Sindlinger wünschen sich vor allem eines zum runden Geburtstag: jüngere Mitstreiter „Treu Kolping“ wünschten sich 1947 die Väter der Sindlinger Kolpingfamilie. Mit dem KolpingGruß besiegelten sie die Gründung einer eigenen Gemeinschaft. In diesem Jahr feiert sie ihr 70-jähriges Bestehen. Der geistliche Rat Steinmetz war nicht amüsiert. Er fand, dass die vorhandene Männergruppe ausreiche und kein weiterer Verein nötig sei. Doch mehrere seiner Schäfchen gehörten bereits der Höchster Kolpinggruppe an. Insbesondere Heinrich Bott drängte darauf, eine eigene Sindlinger Sparte zu bilden. Als Schreinergeselle hatte er selbst bei seinen Wanderungen durch Europa dankbar die Unterstützung durch das Kolpingwerk genutzt. Am 22. Januar 1947 beschlossen er und Gleichgesinnte die Gründung. Nachdem das Kolpingwerk in Köln den neuen Ableger bestätigt hatte, kamen die Männer am 24. September 1947 zur Gründerversammlung zusammen. Sie wählten Heinrich Bott zum ersten Senior, wie der Vorsitzende damals genannt wurde, und Kaplan Süß zum „Präses“ (zweiter Vorsitzender). Am Kolping-Gedenktag im Dezember ‚47 zählte die junge Kolpingfamilie schon 64 Mitglieder, ein Jahr später 111. „Es wurde viel Sozialarbeit geleistet“, berichtet Hildegard Bott, heutige zweite Vorsitzende: „Es waren arme Jahre, kurz nach dem Krieg“. Die Männer finanzierten die Sozialstation und schnitzten und bastelten Spielzeug und Rodelschlitten für Kriegswaisen und Flüchtlingskinder. Die Handwerker wagten sich auch an größere Projekte. Sie bauten sechs Häuser mit 12 Wohnungen in der Steinmetz-Straße. Es gelang ihnen jedoch nicht, eine Jung-Kolpinggruppe und damit Nachwuchs zu etablieren.1963 wurde Heinrichs jüngerer Bruder Franz Bott Senior. Unter großem persönlichen Einsatz richtete er im Kirchturm von St. Dionysius ein Turmzimmer für die Jugend ein. Das wurde rege genutzt; doch auch aus dem legendären „Törmsche“ schloss sich niemand der Kolpingfamilie an. Als Franz Bott 1969 starb, drohte der überalterten Gemeinschaft die Auflösung. Mit den Frauen ging es aufwärts Hildegard Bott schwärmt von vielen schönen Veranstaltungen und Unternehmungen in früheren Jahren. Foto: Michael Sittig te. Viele schöne Erinnerungen verbinden Hildegard Bott und ihre Kolping-Freunde mit diesen Jahren, in denen sich die Mitgliederzahl unter dem Führungsduo Alfons Fell und Anton Karell verdoppelte: „Das Scheunenfest bei Franz Huthmacher, das Grillfest im Garten der Baumschule Schmidt, um nur einige zu nennen.“ Häufig hörten die Kolpingmitglieder Vorträge zu religiösen und allgemeinen Themen. „Bei uns gab es nicht nur fromme Sprüche. Kolping ist ökumenisch, es sind auch Protestanten dabei“, betont Hilde Bott. 1987 feierten 73 Kolpingmitglieder das 40-jährige Bestehen, zur 50-Jahrfeier 1997 waren es noch 56. Nachwuchs fehlt, der Altersdurchschnitt steigt und liegt mittlerweile bei 76,8 Jahren, hat das jüngste Mitglied Stefan Löllmann (23 Jahre) ausgerechnet. „Höhen und Tiefen begleiten uns. Dennoch zeigen die Aktiven einen bewundernswerten Einsatz“, sagt Hildegard Bott und nennt beispielhaft Margret Karell, die in ihrem Leben Tausende Gläser Gelee gekocht hat und es mit 89 Jahren noch immer tut. Der Erlös geht an ein Straßenkinderprojekt in Sao Paulo. Einen Vorsitzenden hat die Sindlinger Kolpinggruppe zur Zeit nicht. Seit dem Tod von Karlheinz Rinke vor einigen Jahren teilen sich Hildegard Bott (85 Jahre), Margarete Merz (85), Renate (77), Franz (82) und Stefan Löllmann (23) die Immer am Basteln waren die Kolpingfrauen. Mit den Arbeiten bestückten sie eine große Tombola beim Ranzenbrunnenfest. Der Erlös wurde gespendet. Fotos: Sindlinger Geschichtsverein Leitungsaufgaben. „Wir sind offen für jeden“, betonen sie: „Unsere Veranstaltungen sind immer gut besucht. Es gibt viele Leute, die gerne zu uns kommen, auch wenn sie kein Mitglied sind.“ „Wir machen weiter, so lange wir können“, sagt Renate Löllmann. „Wir hoffen, dass noch ein paar Jüngere da- So griffen die Männer zu einer radikalen Maßnahme. Im November 1970 beschlossen sie, Frauen zuzulassen. „Von da an blühte die Gemeinschaft auf“, berichtet Hildegard Bott. Die Frauen – in der Regel Ehefrauen von Kolping-Männern – arbeiteten fleißig wie die Bienen. „Wir waren immer und ständig am Basteln“, sagt sie weiter, „für unsere tolle Tombola. Die Einnahmen wurden alle gespendet.“ Noch heute ist ab und an Bedauern darüber zu hören, dass es seit 2011 keine Tombola mehr beim Ranzenbrunnenfest gibt. Die Frauen gestalteten auch die jährliche Faschingsfeier und den ökumenischen Tanzkreis. Unter der Leitung von Franz Gaudi in der Bütt: Von Anfang an Huthmacher (heute 92 Jahre alt) war die Kolpingfamilie für ihre entstand die Kolping-Blaskapelle, ausgelassenen Faschingsfeiern be- die viele Jahre lang kirchliche und rühmt. gesellige Veranstaltungen begleite- Die Sindlinger Kolpinggruppe im Gründungsjahr mit ihrem ersten Präses Kaplan Süß (Mitte). Jahresprogramm Kolping in Sindlingen MITGLIEDER Gelebte Gemeinschaft Renate und Franz Löllmann sind der Kolpingfamilie 1979 beigetreten. „Wir sind immer zu den Kappensitzungen gegangen. Es gab auch Vorträge und Ausflüge, also haben wir uns gesagt, wir könnten auch eintreten“, erklären sie. „Komm doch zu uns, hat Franz Bott 1950 zu mir gesagt. Da war ich erst zwei Jahre aus der russischen Gefangenschaft zurück“, sagt Franz Huthmacher: „Das wollte ich nicht.“ Doch der passionierte Trompetenspieler bildete mit weiteren Musikern in den 60-er Jahren eine Blaskapelle, die bei katholischen Festen spielte. „Wir hatten bald den Namen Kolping-Blaskapelle weg, obwohl gar nicht alle bei Kolping waren“, berichtet er: „Durch unsere Auftritte haben wir natürlich viel Reklame für Kolping gemacht.“ Sogar in den USA traten die Sindlinger auf. 1977 ließ sich Franz Huthmacher schließlich überzeugen, zwei Jahre später trat auch seine Frau Marianne bei. Sein handwerkliches Können war wertvoll; er baute das Gestell für die berühmte Tombola und auch den Ständer für die Kolping-Fahne, um nur zwei Beispiele zu nennen. „Mein Mann Werner war schon bei Kolping. ‚Du kannst doch auch mitkommen‘, hat er zu mir gesagt“, berichtet Margarete Merz: „Also bin ich 1992 eingetreten.“ Bis heute nimmt sie aktiv am Vereinsleben teil und gestaltet es mit, „und zwar immer für den guten Zweck“, betont sie. Stefan Löllmann besuchte mit seinen Großeltern ab 2008 Kolping-Veranstaltungen und trat 2009 selbst ein. Er ist das einzige aktive Mitglied unter 60 Jahren in der Sindlinger Gruppe. „Wir sind froh, dass wir ihn haben“, sagen seine Kollegen vom Leitungsteam. „Ich bin der Einzige, der mit dem Computer umgehen kann“, witzelt er. Der 23-Jährige engagiert sich auch im Diözesanverband und hofft, dass sich über kurz oder lang weitere junge Leute der Gemeinschaft anschließen. hn Sie organisieren die Kolping-Veranstaltungen (von links): Franz Huthmacher, Marga Merz, Stefan, Franz und Renate Löllmann. Foto: Michael Sittig zu kommen“, ergänzt Marga Merz. „Gottvertrauen und Hoffnung sind schließlich Kolping-Tugenden“, erklärt Stefan Löllmann. Das 70-jährige Bestehen feiern knapp 40 Mitglieder am 3. Februar mit einer Auftaktveranstaltung um 17 Uhr im katholischen Gemeindehaus St. Dionysius. hn Adolph Kolping und sein Werk URSPRUNG Hilfe für die wandernden Gesellen Das Kolpingwerk ist ein internationaler katholischer Sozialverband. Namensgeber Adolph Kolping (1813–1865) erlebte als Schuhmachergeselle große gesellschaftliche Umwälzungen. Die Zünfte, Rückgrat der Wirtschaft, brachen zusammen. Gingen zuvor Gesellen auf Wanderschaft, um mehr Kenntnisse zu erwerben, mussten sie es nun tun, um überhaupt Arbeit zu finden. Das war häufig mit viel Elend verbunden. Kolping konnte dank eines Stipendiums Theologie studieren und wurde Priester in Elberfeld bei Köln. Dort herrschten die Schattenseiten der indus- triellen Revolution vor, Fabriken und verarmte Arbeiter beherrschten das Stadtbild. Ein Lehrer, Johann Gregor Breuer, gründete einen Verein für junge Handwerker. Kolping sah darin ein Mittel zur Bewältigung der sozialen Probleme. Er gründete weitere Vereine. Ziel war, den wandernden Gesellen Hilfe und Unterstützung zu geben. So entstanden Gesellenheime, Spar- und Krankenkassen, Fortbildungsmöglichkeiten und Freizeitangebote. Aus dem „katholischen Beitrag zur Lösung der Arbeiterfrage“ (Bischof von Ketteler, Mainz, 1864) erwuchs eine weltweite katholische Sozialbewegung. 1850 schlossen sich die ersten dieser Vereine zu einem Verband zusammen, der 1935 in „Kolpingwerk“ umbenannt wurde. Seit Ende der 1960er Jahre können auch Frauen und Mädchen Mitglied der einzelnen Kolpingsfamilien werden. Das Kolpingwerk versteht sich als Weg-, Glaubens-, Bildungs- und Aktionsgemeinschaft. Menschen geben und erfahren Orientierung und Lebenshilfe. Im Sinne seines Gründers will der Verband Bewusstsein für verantwortliches Leben und solidarisches Handeln fördern. Axel sagt Tschüss Ein Wechsel steht bevor: Axel Wagenknecht, seit 33 Jahren Inhaber des Zeitschriftengeschäfts „Axel Aktuell“, verabschiedet sich Ende des Monats aus dem Arbeitsleben und aus Sindlingen. Er erfüllt sich einen Traum und zieht an die Ostsee. Die neue Inhaberin Nazife Gür wird das Geschäft in der Westenberger Straße weiterführen. Foto: Michael Sittig Termine 2017 Vorträge, Feste und weitere Veranstaltungen werden auch 2017 in Sindlingen zu erleben sein. Eine vorläufige Übersicht über die Termine von Vereinen und Institutionen hat die Schriftführerin der Arbeitsgemeinschaft Sindlinger Ortsvereine, Kathrin Puchtler-Hofmann, zusammengetragen. Februar Dienstag, 14., 19.30 Uhr, Zeilsheim, Kulturforum, Alt-Zeilsheim 23, Förderverein Buchstütze: Lesung „Frankfurter Einladung – Unsere Stadtteile“ Freitag, 17., 19.11 Uhr, kath. Gemeindehaus St. Dionysius, kath. Kirchengemeinde: Kappensitzung Samstag, 18., kath. Gemeindehaus St. Dionysius, Karnevalverein: Weibersitzung Montag, 20., evangelisches Gemeindehaus, Geschichtsverein: „Dalli-Klick-Spiel“ Mittwoch, 22., 15.11 Uhr, kath. Gemeindehaus St. Dionysius, kath. Gemeinde, SKV und Arge SOV: Senioren-Fastnachtssitzung Samstag, 25., ab 16 Uhr, Rosettis: Faschingsfete (Maskenball) im Vereinsheim, Seitenstraße d. Weinbergstraße März Freitag, 3., 19 Uhr, Stadtteilbücherei, Förderverein Buchstütze: Lesung „Frankfurter Einladung – Unsere Stadtteile“ Samstag, 4., 10 bis 14 Uhr, evangelisches Gemeindehaus: Präventionsrat: Seminar „Gewalt-Sehen-Helfen“ Freitag, 10., Männerchor Germania: Jahreshauptversammlung Montag, 13., ev. Gemeindehaus, Geschichtsverein: Vortrag „Die Pest und andere Seuchen in unserer Region“ Freitag, 17., 19.30 Uhr, katholisches Gemeindehaus St. Dionysius, Frauenchor Germania: Jahreshauptversammlung Samstag, 18., 19 Uhr, SKV, Vereinsheim, Okrifteler Straße 88: St. Patrick‘s Day Samstag, 25., Kristallball, Gemeindehaus St. Dionysius, Huthmacherstr. 21 Dienstag, 28., 19 Uhr, Stadtteilbücherei, Förderverein Buchstütze: Bücher-Essen April Mittwoch, 19.: Geschichtsverein: Halbtagesfahrt zum Keltenmuseum Glauburg Dienstag, 25., 19 Uhr, Stadtteilbücherei, Förderverein Buchstütze: „Frankfurt liest ein Buch: „Benjamin und seine Väter“. Ausgewählte Textpassagen Mai Dienstag, 4.: 19.30 Uhr, Zeilsheim, Kulturforum, Alt-Zeilsheim 23, Förderverein Buchstütze: „Frankfurt liest ein Buch: „Benjamin und seine Väter“. Ausgewählte Textpassagen Samstag, 6.: Quartiersmanagement Hermann-Brill-Straße: Nachbarschaftsfest Samstag, 20.: „Musik uff de Gass“ Juni Dienstag, 6.: Wäldchestag Turnerheim, Farbenstraße 85a Samstag, 10.: Stadtlauf für Kinder, Turnerheim, Farbenstraße 85a Samstag, 10.: Bikuz (Höchst), Frauenchor Germania: Feierstunde „40 Jahre Frauenchor“ Mittwoch, 28.: 19 Uhr, Stadtteilbücherei, Förderverein Buchstütze: Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen, danach eventuell Bücher-Essen Juli Samstag, 1., 19 Uhr, SKV, Vereinsheim, Okrifteler Straße 88: Cocktailabend August Mittwoch, 23.: 19 Uhr, Stadtteilbücherei, Förderverein Buchstütze: Bücher-Essen September Samstag, 2.: Ranzenbrunnenfest Samstag, 16., 19 Uhr, SKV, Vereinsheim, Okrifteler Straße 88: Oktoberfest Sonntag, 17.: Stadtteilsonntag Sonntag, 24.: evangelische Gemeinde, Gemeindefest Freitag, 29., 19 Uhr, Stadtteilbücherei, Förderverein Buchstütze: Lesung Oktober Samstag, 14., Geschichtsverein: Tagesfahrt zur Wasserkuppe Samstag, 21., katholische Kirche St. Dionysius: Kirchweih Samstag/Sonntag, 28./29., Farmgelände Farbenstraße, Kleintierzuchtverein: Lokalschau November Freitag, 10., 19.30 Uhr, Kulturforum, Alt-Zeilsheim 23, Förderverein Buchstütze: Bücher-Essen Samstag, 11., 19.30 Uhr, Gemeindehaus St. Dionysius, Sindlinger Karnevalverein: Saisoneröffnung Sonntag, 12.evangelische Kirche: Konzert des Harmonika-Orchesters Sindlingen Dezember Sonntag, 3.: Weihnachtsmarkt Sonntag, 17., katholische Kirche, Germania-Chöre: Adventskonzert
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