Ausgabe 02 / 2017 - Ärztekammer für Wien

02 2 0 1 7
PATIENTENUMFRAGE
ORDENSSPITÄLER
Negative Bilanz und
düsterer Ausblick
Abschluss der
Gehaltsverhandlungen
Licht
am Ende
des Gangs
In der Ära der alten
Gesundheitsstadträtin gab
es sie offiziell nicht – Gangbetten.
Die neue Gesundheitsstadträtin
hat nun die Chance, das,
was man immer leugnete,
tatsächlich verschwinden
zu lassen.
Foto: sudok1/iStock
Österreichische Post AG, MZ 02Z032618 M, Ärztekammer für Wien, Weihburggasse 10-12, 1010 Wien, Erscheinungsort Wien, Postaufgabenummer: 02
MITTEILUNGEN DER ÄRZTEKAMMER FÜR WIEN
BRIEF DES PRÄSIDENTEN IN EIGENER SACHE
Sehr geehrte Kollegin! Sehr geehrter Kollege!
Es geht um Wertschätzung
► Konflikte sind nur zu lösen, wenn beide Seiten einander respektieren, wenn Hohn und
Arroganz ausgeblendet werden.
Dass das Wiener Gesundheitssystem in der schwersten Krise seit Jahrzehnten steckt, sollte
auch die neue Gesundheitsstadträtin wissen. Vor allem aber sollte sie die Chance nutzen, uns
Ärztinnen und Ärzten endlich Wertschätzung seitens der Politik auszudrücken. Wenn die
Gesundheitspolitik Augen und Ohren endlich öffnet, sich der Praxis stellt und aufhört, zu
dementieren und camouflieren, wäre zumindest ein Neuanfang gesetzt. Dann erst kann man
gemeinsam handeln – zum Besten für alle Beteiligten.
Gute Zusammenarbeit beginnt mit Respekt
„Um ein vergiftetes Klima
wieder umzudrehen, braucht
es Zeichen des Vertrauens, die
über den jeweiligen Tag und
Anlass hinausgehen. Deshalb
haben wir schon lange konkrete
Lösungen ausgearbeitet, denn
mit kosmetischen Maßnahmen
oder Versprechungen ist
es nicht getan.“
Hinaus in die Spitäler gehen, mit den Mitarbeitern reden: Was Sandra Frauenberger als
ersten Schritt in ihrer neuen Rolle als Gesundheitsstadträtin angekündigt hat, ist eigentlich
etwas Selbstverständliches. In Zeiten der Abgehobenheit der Politik, die viele frustriert, ist es
aber dennoch ein positives Signal.
Die Gesundheitsstadträtin sollte aber nicht nur die Spitäler aufsuchen, sie sollte auch offen
mit den Hausärzten reden, die an der Basis arbeiten; die täglich Zehntausende kranke oder
verletzte Menschen betreuen, deren Ordinationen für viele, besonders ältere Menschen, so
etwas wie ein Kommunikationsort sind.
Sie muss mit den Turnusärzten sprechen, die sich wenig betreut fühlen und Tätigkeiten erledigen müssen, die sie weder beruflich noch ethisch weiterbringen.
Und sie muss auch mit den Pflegekräften reden, die täglich bis an den Rand der Erschöpfung
arbeiten – auch sie sind suboptimal im Dienst eingeteilt.
Neben den Gesprächen mit Mitarbeitern braucht es aber auch eine ehrliche Diskussion, wie
und mit welchen Führungskräften der Wiener Krankenanstaltenverbund zu organisieren ist
und wie man mit den finanziellen Ressourcen umgeht, um nicht diejenigen zu bestrafen, die
die Säulen der Gesundheitsversorgung darstellen.
Vielleicht gelingt es so, bereits zerschlagenes Porzellan zu retten und das Wichtigste überhaupt wiederherzustellen: das Vertrauen in und die Würde der medizinischen Mitarbeiter.
Auf einer gleichberechtigten Basis
Foto: Stefan Seelig
Um ein vergiftetes Klima wieder umzudrehen, braucht es Zeichen des Vertrauens, die über
den jeweiligen Tag und Anlass hinausgehen. Deshalb haben wir schon lange konkrete
Lösungen ausgearbeitet, auf die wir auch regelmäßig hinweisen. Denn mit kosmetischen
Maßnahmen oder Versprechungen ist es nicht getan.
Wir sind überzeugt, dass der Krankenhausplan 2030 nicht nur infrage zu stellen ist, sondern
neu erarbeitet werden muss. Und wir sind – und das sollte eine Stadträtin, die für Personal
verantwortlich war, eigentlich wissen – viel zu wenige. Wien benötigt mehr Ä
­ rztinnen und
Ärzte. Denn sonst kann von adäquater Versorgung keine Rede mehr sein.
Wir erwarten uns eine klare Absage gegen eine Zwei-Klassen-Medizin und bieten dafür
Zusammenarbeit an. Gleichberechtigt, denn Ärztinnen und Ärzte sind keine Dienstleister,
die man hin- und herschieben kann. Wir sind weder Roboter noch Exekutoren von Anweisungen. Wir sind stolze Mitglieder der freien Berufe. Aber wir sind nicht zu stolz, die Hand
zur Versöhnung zu reichen.
Frau Gesundheitsstadträtin, Sie sind am Zug.
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Herzlichst,
Ihr Thomas Szekeres
02_2017 doktor in wien 3
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BRIEF DES KURIENOBMANNS IN EIGENER SACHE
Sehr geehrte Kollegin! Sehr geehrter Kollege!
Konfrontation nicht scheuen
► Zum Ende des vergangenen Jahres traf die obligatorische Grippewelle die Stadt, womit
auch die damit einhergehenden Gangbetten politisch und medial ein Thema wurden.
Die Ursache dafür wurde bei den Wiener Ärztinnen und Ärzten geortet – nämlich sowohl im
Spitals- als auch im niedergelassenen Bereich; speziell mangelnde Koordination und
schlechtes Urlaubsmanagement wurden uns vorgeworfen.
Abgesehen von der Tatsache, dass auch Ärztinnen und Ärzte ein gesetzlich verankertes Recht
auf Urlaub haben, wurde verschwiegen, dass die Gangbettenproblematik seit Jahrzehnten
existiert und auch durchgehend im gesamten Jahr diverse Stationen und Abteilungen in den
Gemeindespitälern betrifft. Hauptsächlich ist es jedoch eine Frage von Personalressourcen.
Es fehlen eine Personalbedarfserhebung und infolgedessen eine ordentliche Personalplanung
sowie die Besetzung von Turnusarztdiensträdern.
Die Ärztekammer unterstützt selbstverständlich auch jene Kolleginnen und Kollegen, die die
unzumutbaren Zustände mittels Gefährdungsanzeige öffentlich gemacht haben. Ein derartiges Zeichen der Überlastung zu setzen erfordert gehörigen Mut und ist auch deswegen ein
Hinweis auf Unterbesetzung und den fortschreitenden Zwang zur Selbstausbeutung.
Patienten waren selbstverständlich nie gefährdet, was jedoch wiederum der Opferbereitschaft
der Kolleginnen und Kollegen zu verdanken ist. Während die bestmögliche Versorgung der
uns anvertrauten Patienten für uns alle selbstverständlich ist, muss man dennoch sagen,
dass auch unserer Belastbarkeit Grenzen gesetzt sind. Seitens der Ärztekammer sind wir hier
wachsam und scheuen auch nicht die Konfrontation.
„Während die bestmögliche
Versorgung der uns anvertrauten Patienten für uns alle
selbstverständlich ist, muss
man dennoch sagen, dass auch
unserer Belastbarkeit Grenzen
Erste positive Ergebnisse
gesetzt sind. Seitens der Ärzte- Abseits dieser Themen kann jedoch im noch jungen Jahr auch auf erste positive Ergebnisse
kammer sind wir hier wachsam verwiesen werden: Aufgrund des Warnstreiks der Kolleginnen und Kollegen im Wiener
und scheuen auch nicht die Krankenanstaltenverbund konnte in mehreren zähen und vorerst kontroversiellen GeKonfrontation.“ sprächsrunden zwischen Ärztekammer, Personalvertretung und KAV-Generaldirektion ein
Foto: Stefan Seelig
positives erstes Zwischenergebnis erreicht werden. Der wichtigeste Fortschritt dabei ist, dass
die Ärztekammer und die ärztliche Personalvertretung von ihrem Gegenüber als Ansprechpartner im KAV akzeptiert werden und in allen Gesprächen, die die Ärzteschaft betreffen,
nun involviert sind.
Bei den Ordensspitälern gelang es der Verhandlungspartnerschaft Ärztekammer und Gewerkschaft vida, trotz vorangegangener Streikdrohung bereits nach vier Verhandlungsrunden
zu einem positiven Abschluss zu kommen. Konkret bedeutet dies, dass ab März 2017 alle
Ärztegehälter einer Valorisierung unterzogen werden und der Mindestlohn der Stationsärzte ab 2019 signifikant angehoben wird. Zusätzlich erhalten alle Kolleginnen und Kollegen
schrittweise ab 2019 ab dem 50. Lebensjahr eine sechste Urlaubswoche. Überdies konnte
durch die Solidarität der Ärzteschaft erstmals eine Erneuerung und Anpassung der Gehaltsschemata der nicht ärztlichen Mitarbeiter in den Ordensspitälern erreicht werden.
Auch fanden erste Sondierungsgespräche zwischen Ärztekammer, Gewerkschaft vida und
Personalvertretern der Privatkrankenanstalten statt. Auch in diesem Bereich ist es Zeit
für Veränderungen. Ein wichtiger erster Schritt ist gesetzt – erste Verhandlungen mit den
Dienstgebervertretern sind für März geplant.
Das Jahr 2017 beginnt somit genauso aktiv und aufregend, wie das vergangene Jahr endete.
Zum Thema siehe auch Seiten 14 und 22ff.
Herzlichst,
Ihr Hermann Leitner
02_2017 doktor in wien 5
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BRIEF DES KURIENOBMANNS IN EIGENER SACHE
Sehr geehrte Kollegin! Sehr geehrter Kollege!
Nur gemeinsam stark
► Der Befund, dass sich die Bedürfnisse und Wünsche der Bevölkerung und das Agieren
der Politik immer weiter voneinander entfernen, ist nicht neu. Trotzdem ist es erstaunlich, wie viele anschauliche Belege für diese betrübliche Diagnose die Gesundheitspolitik in
der jüngsten Vergangenheit wieder einmal geliefert hat. Da stehen zum Beispiel in den
Spitälern einem steigenden Patientenbedarf oftmals zu wenig Personal, ein angekündigter
Stellenabbau, weniger ärztliche Arbeitszeit sowie ein Überstundenverbot gegenüber.
Angriffe in letzter Minute abgewehrt
„In Berufsimage-Rankings
­erfreuen wir uns höchster
­Werte, doch viele Politiker
­sprechen der Ärzteschaft ihre
Kompetenz ab, empfinden
­unsere konstruktive Kritik an
ihren Fehlentscheidungen
als Majestätsbeleidigung und
möchten uns am liebsten
noch mehr kontrollieren.“
Umfragen zeigen, dass 95 Prozent der Patienten mit den Leistungen der niedergelassenen
Ärztinnen und Ärzte zufrieden sind. Die Politik jedoch möchte dieses bewährte System sukzessive durch Zentren ersetzen und setzt dabei die wohnortnahe Versorgung sowie die freie
Arztwahl aufs Spiel. In Berufsimage-Rankings erfreuen wir uns höchster Werte, doch viele
Politiker sprechen der Ärzteschaft ihre Kompetenz ab, empfinden unsere konstruktive Kritik
an ihren Fehlentscheidungen als Majestätsbeleidigung und möchten uns am liebsten noch
mehr kontrollieren.
Als absoluter Erfolg ist der Hausärztestreik vom 14. Dezember 2016 zu verbuchen. Viele
geplante Angriffe auf unser System konnten damit in letzter Minute abgewehrt werden, wie
zum Beispiel die Streichung des Wahlarztkostenrückersatzes.
Demgegenüber liefert das Gesundheitssystem immer noch eine Menge anschauliches
Material darüber, dass Politik und Bürger mitunter in unterschiedlichen Welten zu leben
scheinen. Wir wollten diese Diagnose wissenschaftlich erhärten und haben den Meinungsforscher Peter Hajek damit beauftragt, ein Gesundheitsbarometer 2017 zu erstellen. Die Ergebnisse sind besorgniserregend: Ende 2016 waren bereits 51 Prozent der Österreicher davon
überzeugt, dass sich unser Gesundheitssystem in die falsche Richtung bewegt – ein halbes
Jahr zuvor waren es noch 40 Prozent.
Auch ist es der Politik nicht gelungen, die Bevölkerung über den Sinn von Primärversorgungszentren – immerhin eine Herzensangelegenheit maßgeblicher Politiker – aufzuklären.
Bloß etwas mehr als die Hälfte der Befragten meint zu wissen, was so ein Zentrum ist. Bei
genauerem Nachfragen zeigte sich, dass Zentren, wie sie sich die Politik wünscht, definitiv
nicht das sind, was die Menschen wollen. Dass nach den Regierungsplänen Ärztezentren
künftig nicht mehr nur von Ärztinnen und Ärzten, sondern auch von Unternehmen geführt
werden können, finden 71 Prozent der Befragten nicht sinnvoll. Gerade einmal 18 Prozent der
Befragten vertrauen in Fragen der Finanzierung des Gesundheitssystems noch dem Gesundheitsministerium, etwa halb so viele wie der Ärztekammer.
Forderung nach einem Gesundheitsgipfel
Foto: AEK Wien
Meine Position ist dabei eindeutig: Politisch-bürokratisch definierte Leistungs- oder Ausgabendeckelungen im Gesundheitssystem sind abzulehnen. Maßstab für die Finanzierung
muss der reale Bedarf der Patienten sein. Für uns sind die Umfrageergebnisse damit ein
klarer Auftrag, auch 2017 gegen die Angriffe auf eine bewährte Gesundheitsversorgung und
gegen jede Schwächung der Ärzteschaft durch die Politik vehement aufzutreten.
Unsere Forderung nach einem Gesundheitsgipfel unter Einbeziehung von Ärztekammer und
Patienten bleibt unverändert aktuell. Hier treffen sich die Anliegen von uns Ärztinnen und
Ärzte mit jenen der Patienten. Denn nur gemeinsam sind wir stark.
Zum Thema siehe auch Seiten 10f.
Herzlichst,
Ihr Johannes Steinhart
02_2017 doktor in wien 7
Inhalt
Editorial
3
5
7
Solidarität
9 1 0
Intern
Leserbriefe
News
Der Druck der Patienten auf die Politik steigt, die Zeichen stehen auf Sturm: Bereits jeder
­zweite Österreicher findet, dass das Gesundheitssystem in die falsche Richtung läuft. 62
Prozent denken, die Politik hört zu wenig auf die Ärztinnen und Ärzte. Das sind nur zwei
Ergebnisse des im Auftrag der Ärztekammer vom 15. bis 22. Dezember 2016 durchgeführten
Gesundheitsbarometers, das zeigt, dass der Gegenwind zu den aktuellen gesundheitspolitischen Plänen spürbar stärker wird.
12 Ausschreibungen
14
News
Ein erfreuliches Ergebnis brachten die Kollektivvertragsverhandlungen für die Ordensspitäler:
Ab 1. März 2017 gibt es eine weitere Erhöhung aller Ärztegehälter um 0,9 Prozent. Weiters
wurde vereinbart, dass in den kommenden zwei Jahren um die jeweilige Inflationsrate plus
zusätzlich um jeweils 0,2 Prozent erhöht wird.
16Kammerbereich
20
Gesundheit und Politik
Sozialminister Alois Stöger hat die schon im Sommer vorigen Jahres vom Ministerrat
­beschlossene Studie zur Analyse des Sozialversicherungssystems in Österreich in Auftrag
gegeben. Betraut wurde damit die renommierte „London School of Economics“. Das Ergebnis soll Mitte 2017 vorliegen. Ziel ist es, Effizienzpotenziale zu heben. Themen sollen unter
­anderem eine Harmonisierung der Leistungen sowie die Systemgestaltung sein.
Coverstory
2
2
Licht am Ende des Gangs
„Die Zeit der Gangbetten ist nun Geschichte“ – Welcher Politiker würde diesen Satz nicht
gerne verkünden? Sonja Wehsely wird es wohl nicht mehr sein. Menschen in Gesundheitspositionen kommen und gehen, doch die wahren Probleme bleiben. Eine Geschichte über
Gangbetten, oder auch über die Tatsache, dass der Weg nicht immer das Ziel sein sollte.
Service
26Medizin
In Österreich sind ungefähr 120.000 Menschen von chronischer Hepatitis B oder C betroffen.
Seit zweieinhalb Jahren sind bei der Hepatitis C medikamentöse Therapien mit Heilungsraten
von an die 100 Prozent verfügbar. Sogar die Eliminierung der Infektion wäre damit möglich.
30Medizin
Drei medizinische Forschergruppen wurden kürzlich mit der Verleihung des Forschungsförderungspreises der Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG 2016 für ihre wissenschaftlichen Anstrengungen der letzten Jahre belohnt.
31Preise
32Chronik
34Steuer
Mit dem Abgabenänderungsgesetz 2016 wurde die gesetzliche Definition des umsatzsteuerlichen Kleinunternehmers adaptiert. Zumindest für Kleinfälle wird es dann eine Erleichterung
geben. Voreilige Schritte sollten dennoch vermieden werden, solange die dazu fällige Richtlinie
durch die zuständige Abteilung im Finanzministerium noch nicht vorliegt.
35Bücher
36Diensthabende Fachärzte für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
37Fortbildung
Vorträge, Tagungen, Symposien
38Kleinanzeigen
IMPRESSUM Herausgeber und Medieninhaber: Ärztekammer für Wien, Körperschaft des öffentlichen Rechts, vertreten durch den
Präsidenten, 1010 Wien, Weihburggasse 10–12, T 01/515 01, F 01/515 01-1289, Mail: [email protected]. Redaktionsvorsitz:
Dr. Stefan Ferenci. Stellvertreter: Dr. Franz Mayrhofer. Redaktion: Dr. Hans-Peter Petutschnig (Chef vom Dienst), Mag. Alexandros
Stavrou, Lisa Sophie Dittlbacher, BA, Alexandra Wolffinger (Sekretariat, Fotos). Verleger: Medizin Medien Austria GmbH, F­orum
Schönbrunn, 1120 Wien, Grünbergstraße 15, Stg. 1, T 01/54 600-0, F DW 50 531, Mail: [email protected]. Aboverwaltung:
Alexandra Wolffinger, T 01/515 01-1223, Mail: [email protected]. Anzeigenleitung: Reinhard Rosenberger, T 01/54 600-510.
Anzeigen­verkauf: Bernhard Mitterhauser, T 01/54 600-531. ­­Anzeigensekretariat: Sylvia Saurer, T 01/54 600-512, Mail: [email protected]. Herstellung: Friedrich Druck & Medien GmbH, A-4020 Linz, Zamenhofstraße 43–45, www.friedrichdruck.com.
Offenlegung nach § 25 Mediengesetz: www.aekwien.at/media/Offenlegung_DIW.pdf
8 doktor in wien 02_2017
Egal, was Ihnen jetzt in
Form von Newslettern
diverser Kammerfraktionen versprochen wird:
Jedem von uns ist klar,
dass es in den nächsten
Jahren, erzwungen
durch die öffentliche
Hand, weiter zu – wie
es so schön neudeutsch heißt – Effizienzsteigerungen im Gesundheitswesen kommen wird. Um diese in einem erträglichen
Rahmen zu halten beziehungsweise ganz zu
verhindern, bedarf es eines Schulterschlusses aller Ärztinnen und Ärzte, egal, welcher
politischen Couleur, egal, ob angestellt, niedergelassen oder in Ausbildung befindend.
Die Erfahrungen der letzten Jahre haben
aber gezeigt, dass man im Einfordern von
Solidarität sehr vehement ist, dann aber
gerne einmal auf die schwächsten – die Ärztinnen und Ärzte in Ausbildung – vergisst.
So scheiterte die Umsetzung des „berühmten“ AP7 nicht nur am Wiederstand
der Pflege, sondern vor allem auch aufgrund
mangelnder Solidarität von Fachärzten und
Abteilungsvorständen.
Vor der Umsetzung des KA-AZG haben laut
Statistik im Wiener Krankenanstaltenverbund Ärztinnen und Ärzte in Ausbildung
im Schnitt die meisten Wochenarbeitsstunden geleistet – weit mehr als die von
nun an erlaubten 48 Stunden pro Woche.
Dennoch betraf der überwiegende Teil der
Einsparungen im KAV Ärztinnen und Ärzte
in Ausbildung.
Sperren von Abteilungen während der Ferien,
Umstellungen auf Wochenkliniken und
ähnliche Sparmaßnahmen treffen außerhalb
der Kernarbeitszeit die Notfallambulanzen,
die überwiegend von Ärztinnen und Ärzten
in Ausbildung besetzt sind. Und bei jeder
von der KAV-Generaldirektion verordneten
Veränderung der Arbeitszeit (= Einsparung)
an den Abteilungen hatte man den Eindruck,
in der Umsetzung sei oberste Prämisse, dass
sich für die Fachärzte nichts ändern dürfe,
egal, welche Verschlechterung dies für Assistenten oder Turnusärzte bedeuten würde.
Blickt man auf die ungleiche Verteilung der
Arbeit in der Nacht, wäre die gelebte Nichtsolidarität gegenüber Ärztinnen und Ärzten
in Ausbildung noch evidenter.
Wenn wir weiterhin eine geeinte Ärzteschaft
haben wollen, muss die Ärztekammer auch
in Zukunft die Interessen der Ärztinnen und
Ärzte in Ausbildung wahren.
Herzlichst, Ihr
Stefan Ferenci
Foto: Stefan Seelig
In eigener Sache – Brief des Präsidenten
In eigener Sache – Brief des Kurienobmanns
In eigener Sache – Brief des Kurienobmanns
LESERBRIEFE INTERN [email protected]
Art. 15a-Vereinbarung
Zu den von der Regierung geplanten Einsparungen im österreichischen Gesundheitssystem
Missstände aufzeigen
Ich bemerke schon seit Längerem die
Auswirkungen unserer Politik sowohl
im beruflichen als auch im privaten
­Umfeld. Ich bin in großer Sorge, was
unsere Zukunft betrifft, und ebenso die meisten Personen in meinem
­Verwandten- und Bekanntenkreis. Ich möchte auf keinen Fall, dass es noch
schlechter wird. Ich möchte das, was ich
momentan tue, nicht einfach hinnehmen, sondern die Missstände aufzeigen.
Es ist jedoch hart. Ich würde gerne etwas
verändern – leider habe ich hier in meiner Position nicht die Möglichkeiten.
Dr. Tina Rist, Wien 7.
Auch ich bin empört über diese Machenschaften, dass die Politik über die
Köpfe des Volkes hinweg alles, was seit
Jahren funktioniert, plötzlich „umkrempeln“ möchte. Wir sehen schon jetzt
mehr als genug, was alles schiefläuft.
Ich stehe als Nicht­medizinerin auf eurer
Seite! Kämpft, was das Zeug hält!
Waltraud Fornwagner, Wien 23.
Zum Streiktag der Hausärzte am 14. Dezember 2016
Volles Verständnis
Ich habe volles Verständnis für den
Streik­tag. Auch ich möchte meine Haus­
ärztin behalten, die mich seit 20 Jahren
kennt und in fünf Minuten von meinem
Wohnort aus zu erreichen ist.
Warum binden Sie die Patienten nicht
ein, zum Beispiels mittels Unterschriftslisten? Natürlich bleibt das Problem der
ärztlichen Versorgung am Wochenende.
Das müsste gelöst werden.
Ingeborg Schwab, Wien 8.
Undemokratisch agiert
Ich finde es für mein Demokratieverständnis eine Zumutung, dass Sie, ohne
die niedergelassenen Ärzte zu fragen,
zu einem Streik aufrufen und sogar einen solchen terminlich festlegen. Viele
Argumente, die Sie aufzählen, sind
nachvollziehbar. Daher ist es unbedingt
erforderlich, die Kollegenschaft in so
wichtige Entscheidungen miteinzubeziehen. Sie agieren leider wie einige Berufspolitiker.
Zum Leserbrief von Dr. Johann Winter über die zunehmenden Auflagen für
niedergelassene Ärztinnen und Ärzte
(doktorinwien 12/2016)
Dr. Anton Horvat, E-Mail
Ansprüche aus dem Ethos heraus
Wir beklagen Ärzte-Bashing? Bei manchen Äußerungen von Kollegen, die
noch dazu von der Redaktion zur Veröffentlichung ausgewählt werden, ist
es nicht weiter verwunderlich. Qualitätssicherung, Hygieneverordnung,
Fortbildungspflicht und Barrierefreiheit sind “Schikanen”? Was wollen wir
denn stattdessen? Ärzte, die nicht auf
dem aktuellen Stand der medizinischen
Wissenschaft sind? Ordinationen, die
unseren Patienten im Rollstuhl nicht
zugänglich sind, die den Hygienestandards nicht entsprechen? Keine Frage, dass es viele bürokratische
Auflagen gibt, aber im Grunde sind
­dies Ansprüche, die aus einem medizinischen Ethos jenseits aller (standes-)
politischen Vorgaben heraus erhoben
werden müssen.
Zum ersten in Wien umgesetzten – und
geförderten – Pilotprojekt „PHC MedizinMariahilf“
„Wo bleibt meine Subvention?“
Bitte wo sind meine 70.000 Euro?
Warum muss ein Primärversorgungszentrum, bestehend aus drei Ärzten,
Physiotherapeuten und Psychotherapeuten, mit 210.000 Euro pro Jahr subventioniert werden? Weil sie sich die
Kosten für die Infrastruktur teilen und
das dann mehr kostet? Weil ein solches
Zentrum offenhält, auch wenn keine
Patienten da sind?
Es gibt einen Leistungskatalog der
Krankenkassen für die oben genannten
Berufsgruppen, der davon ausgeht, dass
er kostendeckend ist. Ein kleines Rechenbeispiel aus meiner durchschnittlichen pädiatrischen Ordination:
- Kosten für Ultraschallgerät, Mittelklasse: in etwa 20.000 Euro.
- Einnahmen durch Untersuchungen
mit diesem Gerät: 4500 Euro pro Jahr.
- Nach viereinhalb Jahren habe ich die
Kosten für das Gerät herinnen, aber
noch keinen Cent daran verdient – dafür aber ein altes Gerät.
Ähnlich ist es bei allen anderen Investitionen.
Ich will auch eine Subvention von
70.000 Euro.
Dr. Stefan Thalhammer, Wien 16.
Beim „PHC MedizinMariahilf“ stellen
die Zuzahlungen keine Subventionen
dar, sondern eine Abdeckung für die
Mehrausgaben, zu denen sich das PHC
verpflichtet hat. Zudem handelt es sich
dabei um kein flächendeckendes Modell,
sondern um ein Pilotprojekt. Die Ärztekammer ist jedenfalls bemüht, auch im
Bereich der Kinder- und Jugendheilkunde
neue Modelle zu verhandeln, die für ein
Mehr an Verpflichtungen (Öffnungszeiten et cetera) auch ein Mehr an Honorar vorsehen. Red.
Priv.-Doz. Dr. Paul Wexberg, E-Mail
Jubiläum
Zur Festveranstaltung der Ärztekammer
in der Österreichischen Nationalbibliothek am 13. Dezember 2017
Wollen Sie
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Weihburggasse 10-12,
1010 Wien.
Kennwort
Leser­service
oder
pressestelle
@aekwien.at.
Bewegende Historie
Zum 125-jährigen Bestehen der Wiener
Ärztekammer gratuliere ich dem Vorstand und den Mitarbeitern sehr herzlich. Sie können auf eine bewegende
­Historie zurückblicken, die nicht alltäglich und außerordentlich interessant ist.
Ich habe mir bis zum Schluss die Option offengehalten, an dieser Festveranstaltung teilzunehmen. Es ist umso
bedauerlicher, dass es mir aufgrund
dienstlicher Verpflichtungen, die keinen Aufschub zulassen, leider doch
nicht möglich ist, Ihrer Einladung zu
folgen. Ich wünsche der Jubiläumsveranstaltung einen erfolgreichen Verlauf.
Erich Bodendieck, Präsident der Sächsischen
Ärztekammer
Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe
zu kürzen.­
02_2017 doktor in wien 9
INTERN NEWS
Patientenumfrage
Negative Bilanz und düsterer Ausblick
Der Druck der Patienten auf die Politik steigt, die Zeichen stehen auf Sturm: Bereits jeder zweite
Österreicher findet, dass das Gesundheitssystem in die falsche Richtung läuft. 62 Prozent denken,
die Politik hört zu wenig auf die Ärztinnen und Ärzte. Das sind nur zwei Ergebnisse des im Auftrag
der Ärztekammer vom 15. bis 22. Dezember 2016 durchgeführten Gesundheitsbarometers, das zeigt,
dass der Gegenwind zu den aktuellen gesundheitspolitischen Plänen spürbar stärker wird.
Von Lisa Dittlbacher
► Ungesund, falsch kalkuliert und
oft sinnlos: Dieses Fazit ziehen
die Österreicher nicht etwa bei den
Weihnachtsgeschenken. So werden,
kurz vor den Feiertagen, die aktuellen
gesundheitspolitischen
Entscheidungen beurteilt. Denn im Gesundheitssystem gibt es ein immer stärker
werdendes Gefälle: Bereits 51 Prozent
der Österreicher sind sich sicher, dass
das Gesundheitssystem in die falsche
Richtung läuft. Und den Politikern
weht reichlich Wind entgegen: Bereits
sechs von zehn Österreichern (62 Prozent) finden, dass die Gesundheitspolitik zu wenig auf die Meinung der Ärztinnen und Ärzte hört.
Das ist der Befund des aktuellen Gesundheitsbarometers, für das im Auftrag der Ärztekammer Ende Dezember
1000 Österreicher vom Meinungsforschungsunternehmen Peter Hajek
Public Opinion Strategies telefonisch
befragt wurden. „Es sind deutliche Ergebnisse, die der Politik einen klaren
Neujahrsvorsatz vorgeben: endlich auf
die Ärztinnen und Ärzte und Patienten
zu hören“, fasst Johannes Steinhart,
Obmann der Kurie niedergelassene
Ärzte und Vizepräsident der Ärztekammer für Wien, die Resultate aus seiner
Sicht zusammen.
An den Menschen vorbei
Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass
die Pläne der Gesundheitspolitiker
fürs neue Jahr von der Bevölkerung
mit großer Mehrheit abgelehnt werden. 71 Prozent der Österreicher sind
demnach gegen die Regierungspläne, Ärztezentren in Zukunft auch von
Unternehmern führen zu lassen. Dass
Regierung, Bundesländer und Krankenkassen in der Frage, wo und wann
10 doktor in wien 02_2017
Besonders
deutlich
wird die
Stimmung
beim Thema
Finanzierung: 80
Prozent
sind sich
sicher, dass
aufgrund
des Bevölkerungswachstums, der
Alterung der
Gesellschaft
und des medizinischen
Fortschritts
mehr finanzielle Mittel
nötig sein
werden.
Ordinationen oder Versorgungszentren aufgesperrt werden sollen, künftig
ohne Mitspracherecht der Ärztekammer entscheiden, sehen sogar 73 Prozent der Österreicher als nicht gerechtfertigt an.
„Drei von vier Österreichern stehen
diesen Vorhaben kritisch gegenüber,
das ist eine sehr breite Mehrheit“,
unterstreicht Peter Hajek von Public
Opinion Strategies. „Die Bevölkerung
versteht die Sorgen der Ärztinnen und
Ärzte. Das Kaputtsparen des Gesundheitssystems ist für viele Patienten bereits spürbar.“
Dass sich die Patientenzufriedenheit
mit der Politik im stetigen Sinkflug befindet, bestätigt auch Steinhart: „Die
Umfrageergebnisse zeigen ganz klar,
wie fundamental die Politik im Vorjahr
an der Bevölkerung vorbei regiert hat.
Die Regierung hat die Wünsche der
Patienten erfolgreich ignoriert.“
Besonders deutlich wird die Stimmung, mit Blick auf die Messnadel
des Gesundheitsbarometers, beim
Thema Finanzierung: 80 Prozent sind
sich sicher, dass aufgrund des Bevölkerungswachstums, der Alterung der Gesellschaft und des medizinischen Fortschritts mehr finanzielle Mittel nötig
sein werden, während nur 14 Prozent
glauben, dass dies nicht der Fall sein
wird.
Ein
eindeutiges
Tiefdruckgebiet
herrscht auch hier bei der Meinung
zu den Regierungsplänen. Denn immerhin 49 Prozent, also jeder zweite
Befragte, ist gegen die von der Bundesregierung geplante Begrenzung der
Gesundheitsausgaben. „Die Messung
ist eindeutig: Die Patienten haben der
Regierung die Rute ins Fenster gestellt.
Statt politischer Nebelgranaten brau-
chen wir endlich ein Feuerwerk an
Ideen, um die Problemstellen aus Patientensicht zu lösen“, betont Steinhart.
Dringender Gesprächsbedarf
Vertrauen haben die Österreicher nur
in die Ärztekammer. Der schlägt nämlich ein kräftiges Hoch entgegen. Denn
während nur 18 Prozent dem Gesundheitsministerium vertrauen, legen satte
35 Prozent der Bevölkerung in Fragen
der Finanzierung des Gesundheitssystems ihr Vertrauen in die ärztliche
Standesvertretung.
„Hier genießt die Ärztekammer ein
weit stärkeres Vertrauen als das Gesundheitsministerium. Das Ministerium hat mit der aktuellen Diskussion
rund um die Gesundheitsreform viele
Österreicher verunsichert“, erklärt
­Hajek die deutlichen Werte.
Für die Ärztekammer sind die Umfrage­ergebnisse ein klarer Auftrag, sich
auch 2017 mit Hochdruck gegen das
Kaputtsparen des Gesundheitssystems
aufzulehnen und für eine moderne Gesundheitsversorgung einzutreten – eine Trendwende, „die besser gestern als
morgen eingeläutet wird, bevor es mit
den Werten weiter rasant bergab geht“,
so Steinhart.
Das Gesundheitsbarometer mache einmal mehr den dringenden Gesprächsbedarf deutlich und zeige, dass die
Gesundheitspolitik nur gemeinsam
mit den Ärztinnen und Ärzten auf einen grünen Zweig kommen wird. „Wir
brauchen ein faires und ehrliches Gesprächsklima. Unsere Einladung zu
einem runden Tisch steht deshalb auch
im Jahr 2017.“ Denn sonst könnte der
Wind, der den Gesundheitspolitikern
entgegenweht, bald in einem „Sturm
von Protesten“ enden. 
NEWS INTERN Streik der Hausärzte:
Erste Erfolge am
Verhandlungstisch
DER KURS DER REGIERUNG
Geht das österreichische Gesundheitssystem in die richtige
oder falsche Richtung?
(in Prozent)
48
Kritischer sind:
>Mittlere Altersgruppen (30- 49)
51
46
40
37
41
12
in die richtige
Richtung
in die falsche
Richtung
13
Mär.16
Sep.16
Dez.16
12
weiß nicht/keine Angabe
DIE FÜHRUNG VON ÄRZTEZENTREN
In Zukunft sollen laut den Regierungsplänen Ärztezentren nicht mehr nur
von Ärztinnen und Ärzten, sondern auch von Unternehmen geführt werden
können.
43
(in Prozent)
28
16
4
sehr sinnvoll
9
eher sinnvoll
eher nicht
sinnvoll
überhaupt
nicht sinnvoll
weiß
nicht/keine
Angabe
DAS VERSTÄNDNIS FÜR PROTESTMASSNAHMEN
Teilt man die Sorgen der Ärztinnen und Ärzte (Kaputtsparen des Gesundheitssystems) und hat man Verständnis für Protestmaßnahmen?
(in Prozent)
32
Mehr Verständnis haben:
>Menschen, die finden,
dass das Gesundheitssystem
in die falsche Richtung läuft
>Frauen
38
14
8
ja, sehr
eher ja
eher nein
nein,
überhaupt
nicht
6
3
kann nicht
sagen/kenne
mich nicht
aus
keine Angabe
DIE MITSPRACHE DER ÄRZTESCHAFT
Regierung, Bundesländer und Krankenkassen möchten in der Frage,
wo und wann Ordinationen oder Ärztezentren aufgesperrt/geschlossen
werden, künftig ohne Mitspracherecht der Ärztevertreter entscheiden.
(in Prozent)
42
31
15
4
8
sehr
gerechtfertigt
eher
gerechtfertigt
weniger
gerechtfertigt
gar nicht
gerechtfertigt
weiß
nicht/keine
Angabe
82 Prozent der Wiener Hausärzte, also
mehr als 600 Ordinationen, haben am 14.
Dezember 2016 ihre Ordinationen zugesperrt und gestreikt, während mehr als 200
Ärztinnen und Ärzte mit einem eindrucksvollen Marsch durch die Innenstadt gegen
die massiven Auswirkungen der Art. 15aVereinbarung protestierten.
Die Aktionen haben ihre Wirkung nicht
verfehlt. So konnte unter anderem erreicht
werden, dass sich der Gesundheitsausschuss
klar für den Vorrang des niedergelassenen Bereichs gegenüber Großkonzernen
ausgesprochen und eindeutig festgehalten
hat, dass Primärversorgungseinheiten, für
die auch eine Obergrenze festgelegt wurde,
mehrheitlich von Ärztinnen und Ärzten
geführt werden müssen. Ebenso wurde die
Umsetzung des Regionalen Strukturplans
Gesundheit im Gesamtvertrag festgelegt.
Weiters konnte die geplante Streichung des
Wahlarztkostenrückersatzes für Patienten
verhindert werden. Wenn ein Kassenarzt
seinen Vertrag mit der Wiener Gebietskrankenkasse kündigt, kann er die Verträge mit
den kleinen Kassen weiterhin behalten.
Das geplante einseitige Kündigungsrecht für
bestehende Kassenärzte durch die Sozialversicherung wurde wieder gestrichen. Die
Rücknahme bestehender Bewilligungen
betrifft also nicht die Kassenverträge. Auch
die geplante Einschränkung der Nebenbeschäftigungen von angestellten Ärztinnen
und Ärzten in eigenen Wahlarztordinationen konnte zur Gänze abgewendet werden.
Die mittelfristige Verlagerung der Fachärzte
in die Spitäler, die kryptisch im Gesetz
als „Überwindung kleinteiliger Organisationsformen“ bezeichnet wurde, konnte
verhindert werden. Und die Österreichische
Ärztekammer erhält zukünftig ein Stellungnahmerecht im Österreichischen Strukturplan Gesundheit.
Für den Obmann der Kurie niedergelassene
Ärzte und Vizepräsidenten der Ärztekammer für Wien, Johannes Steinhart, sind
diese ersten Verhandlungsergebnisse „ein
klarer Auftrag, sich auch 2017 weiter für eine
moderne Gesundheitsversorgung einzusetzen“. Man werde die vom Gesundheits­
ministerium für das Frühjahr 2017 in
Aussicht genommenen Verhandlungen „sehr
ernst nehmen und sich bestmöglich in die
Gespräche einbringen“, so Steinhart. 
02_2017 doktor in wien 11
INTERN AUSSCHREIBUNGEN
Ausschreibung von Gruppenpraxisstellen
Ausschreibung von Vertragsarztstellen
Die Wiener § 2-Krankenversicherungsträger schreiben gemäß § 7 der
Richtlinie für die Auswahl und Invertragnahme von Gesellschaftern
von Vertragsgruppenpraxen iVm § 9 Gruppenpraxengesamtvertrag
vom 1. Jänner 2011 gemeinsam mit der Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter (BVA), der Versicherungsanstalt für Eisenbahnen
und Bergbau (VAEB), der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft (SVA) sowie der Krankenfürsorgeanstalt der Stadt
Wien (KFA Wien) im Einvernehmen mit der Ärztekammer für Wien
folgende Gruppenpraxisstellen aus:
Die Wiener § 2-Krankenversicherungsträger schreiben gemäß § 7 der
Richtlinie für die Auswahl und Invertragnahme von Vertragsärzten
für Allgemeinmedizin und Vertragsfachärzten iVm § 6 Abs. 1 Gesamtvertrag vom 1. Jänner 2011 gemeinsam mit der Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter (BVA), der Versicherungsanstalt für
Eisenbahnen und Bergbau (VAEB), der Sozialversicherungsanstalt
der gewerblichen Wirtschaft (SVA) sowie der Krankenfürsorgeanstalt
der Stadt Wien (KFA Wien) im Einvernehmen mit der Ärztekammer
für Wien folgende Vertragsarztstellen aus:
Originäre Neugründung
(nur Teambewerbungen von zwei Ärztinnen oder Ärzten möglich):
Fach: Allgemeinmedizin
Ort: Wien 10.
Achtung: Ausschreibefrist bis 31. Mai 2017
Arzt/Ärztin für Allgemeinmedizin
Berufssitz in Wien 3. (Stelle nach Dr. Gerhard Niemeck)
Neugründung
Fach: Chirurgie
Ort: Wien 21. (Dr. Arthur Mensdorff-Pouilly)
Bewerbungen sind bis zum 28. Februar 2017 zu richten an:
Sekretariat der Sektion Ärzte für Allgemeinmedizin:
Mag. Gabriella Milinski
1010 Wien, Weihburggasse 10-12
Tel.: 515 01/1222 DW
E-Mail: [email protected]
Sekretariat der Sektion Fachärzte:
Angela Rupprecht
1010 Wien, Weihburggasse 10-12
Tel.: 515 01/1259 DW
E-Mail: [email protected]
Die ausgeschriebenen Stellen sowie die Richtlinien zur Invertragnahme, Punktesystem und Bewerbungsformulare finden Sie auch
im Internet auf der Homepage der Ärztekammer für Wien (www.
aekwien.at) unter der Rubrik Stellenbörse → Kassenplanstellen oder
fordern diese in den Sektionen an.
Die Ärztekammer für Wien und die Wiener Gebietskrankenkasse
treffen gemeinsam die Entscheidung über die Besetzung der ausgeschriebenen Vertragsarztstellen.
Bewirbt sich ein Bewerber um mehrere ausgeschriebene Stellen für
Gruppen- und/oder Einzelpraxen, so hat er bei den Bewerbungen
anzugeben, für welche Stelle ein bevorzugtes Interesse gegeben ist
(Priorität). Ein Bewerber kann nur für jene Stelle erstgereiht werden,
die von ihm als Priorität angegeben wurde. Für alle anderen ausgeschriebenen Stellen, um die er sich gleichzeitig beworben hat, kann
er bestenfalls zweitgereiht werden.
Die ausschreibenden Institutionen weisen ausdrücklich darauf hin,
dass gemäß den Bestimmungen des Gruppenpraxengesamtvertrags
die ausgeschriebenen Gruppenpraxisstellen nur an jene Bewerber
vergeben werden können, die bei der Punktebewertung nach den
geltenden Richtlinien eine Quote von mindestens 80 Prozent der
Punkte des bestgereihten Bewerbers erreichen. Die ausgeschriebenen Gruppenpraxisstellen können jeweils nur an einen Bewerber
vergeben werden, der auch den Gesellschaftsanteil an der Vertragsgruppenpraxis erwerben muss.
Arzt/Ärztin für Allgemeinmedizin
Berufssitz in Wien 10. (Stelle nach Dr. Elisabeth Noisser)
Arzt/Ärztin für Allgemeinmedizin
Berufssitz in Wien 13. (Stelle nach Dr. Christos Georgopoulos)
Arzt/Ärztin für Allgemeinmedizin
Berufssitz in Wien 16. (Stelle nach Dr. Peter Kienast)
Bewerbungen sind bis zum 28. Februar 2017 (sofern nicht anders
angegeben) zu richten an:
Sekretariat der Sektion Ärzte für Allgemeinmedizin:
Mag. Gabriella Milinski
1010 Wien, Weihburggasse 10-12
Tel.: 515 01/1222 DW
E-Mail: [email protected]
Die ausgeschriebenen Stellen sowie die Richtlinien zur Invertragnahme, Punktesystem und Bewerbungsformulare finden Sie auch
im Internet auf der Homepage der Ärztekammer für Wien (www.
aekwien.at) unter der Rubrik Ärztliche Tätigkeit → Kassenplan­
stellen oder fordern diese in den Sektionen an.
Die Ärztekammer für Wien und die Sozialversicherungsträger treffen gemeinsam die Entscheidung über die Besetzung der ausgeschriebenen Vertragsarztstellen.
Die Besetzung der Vertragsarztstellen erfolgt frühestens nach
rechtskräftiger Beendigung des Einzelvertragsverhältnisses des
Planstellenvorgängers beziehungsweise bei neuen Planstellen zum
ehest möglichen Zeitpunkt.
Bewirbt sich ein Bewerber um mehrere ausgeschriebene Stellen für
Gruppen- und/oder Einzelpraxen, so hat er bei den Bewerbungen
anzugeben, für welche Stelle ein bevorzugtes Interesse gegeben ist
(Priorität). Ein Bewerber kann nur für jene Stelle erstgereiht werden,
die von ihm als Priorität angegeben wurde. Für alle anderen ausgeschriebenen Stellen, um die er sich gleichzeitig beworben hat, kann
er bestenfalls zweitgereiht werden.
Die Ärztekammer für Wien erlaubt sich darauf hinzuweisen, dass
gemäß den Vereinbarungen mit der Wiener Gebietskrankenkasse
eine Tätigkeit als angestellte(r) Ärztin (Arzt) bei Abschluss eines
Einzelvertrags mit der Wiener Gebietskrankenkasse nicht weitergeführt werden kann und zu beenden ist. Ausgenommen sind nur
konsiliar- und belegärztliche Tätigkeiten.
Mit der Bewerbung um die ausgeschriebenen Gruppenpraxisstellen
entsteht kein Rechtsanspruch der Bewerber auf den Erwerb eines
Gesellschaftsanteils an der ausgeschriebenen Gruppenpraxis.
Unterlagen zur Anrechnung von Punkten können ausschließlich
im Rahmen einer Bewerbung eingereicht werden. Das Ranking der
ausgeschriebenen Kassenplanstellen wird nach ungefähr zwei bis
drei Monaten nach Ablauf der Bewerbungsfrist auf der Homepage
der Ärztekammer für Wien (www.aekwien.at) veröffentlicht.
Zur Ausschreibung gelangen die Kassenverträge der Sozialversicherungspartner. Für erweiterte Information zum Übergeber beziehungsweise Informationen zu Ordinationsgröße oder Räumlichkeiten
kontaktieren Sie bitte ausschließlich die oben genannten Mitarbeiter.
Zur Ausschreibung gelangen die Kassenverträge der Sozialversicherungspartner. Für erweiterte Information zum Übergeber beziehungsweise Informationen zu Ordinationsgröße oder Räumlichkeiten kontaktieren Sie bitte ausschließlich die oben genannte Mitarbeiterin.
12 doktor in wien 02_2017
NEWS INTERN
Ärztekammer begrüßt Reformpläne für Krankenkassen
Die Ärztekammer begrüßt die Pläne von Bun­deskanzler Christian Kern, die Rücklagen der
Krankenkassen aufzulösen, um so eine sichere
Gesundheitsversorgung in Österreich zu gar­an­
tieren. „Es braucht eine Reform der Sozialversicherung. Was wir als Ärztevertreter schon
lange sagen, scheint endlich auch im Bundeskanzleramt angekommen zu sein“, betont
Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres.
Die Krankenversicherungsträger verfügen über
beinahe drei Milliarden Euro an Rücklagen
– viel Geld, das für eine moderne, patientenfreundliche Gesundheitsversorgung in
Österreich gut gebraucht werden könnte: „Die
Sicherung und der Ausbau der wohnortnahen
hausärztlichen Versorgung durch freiberufliche Ärztinnen und Ärzte haben oberste
Priorität, das hat nun anscheinend auch der
Kanzler erkannt“, begrüßt Johannes Steinhart,
Obmann der Kurie niedergelassene Ärzte und
Vizepräsident der Ärztekammer für Wien, die
neuen Töne von Kern.
Die Gesundheitsversorgung im niedergelassenen Bereich brauche attraktive Rahmenbedingungen. „Die Modelle der Ärztekammer
für eine moderne und vernetzte hausärztliche
Versorgung liegen auf dem Tisch, wir sind
jederzeit zu Gesprächen bereit“, so Steinhart
mit Blick auf das bekannte Ärztekammer­
konzept „Primärversorgung 2020“.
Vermisst habe die Ärztekammer hingegen eine
klare Absage des Kanzlers an die Versorgung
durch Großkonzerne sowie die Einschränkung eigener Einrichtungen der Sozialversicherungen, die sich auf ihr Kerngeschäft
der Versicherung zurückziehen sollten. Der
Vorschlag Kerns, kasseneigene Einrichtungen
auszubauen, könne nur „Plan X, Y, oder Z
Studie deckt Schwachstellen der
Elektronischen Gesundheitsakte auf
Eine im Auftrag der Ärztekammer durchgeführte Analyse des Systems und der Funktionalitäten der Elektronischen Gesundheitsakte
(ELGA) deckt gefährliche Schwachstellen
in der Gesamtarchitektur auf. Demnach
könne man davon ausgehen, dass ELGA im
Besonderen in den nächsten Jahren Ziel von
Angriffen sein werde – „oder sogar schon ist“,
wie Studienautor Thomas Stubbings von TS
Management Consulting betont.
Laut Stubbings könnten Hacker Zugriff und
so zum Beispiel Zugang zu allen Daten über
die Patienten und deren Behandlung erlangen: „Das ist eine neue Form des Identitätsdiebstahls und ein lukratives Geschäft. Laut
FBI zahlten Unbekannte im Frühjahr 2014 für
eine einzige gestohlene digitale Krankenakte
50 Dollar.“
Auch die Kosten nach einer solchen Cyber­
attacke sind enorm: In den USA gilt die Regel,
dass die Kosten pro gehacktem Datensatz bis
zu 200 Dollar betragen können. Diese Kosten
betreffen insbesondere Berichterstattung,
Berichtigungen, Verwaltung und Cyberuntersuchungen.
ELGA setzt auf ein dezentrales föderales Identitätsmanagement und Berechtigungskonzept.
Jeder Zugang in einem Krankenhaus oder in
einer anderen Einrichtung mit Schwachstel-
len in der IT-Security kann dazu missbraucht
werden, potenziell sämtliche ELGA-Gesundheitsdaten aller Österreicher einzusehen, die
kein Opt-out verfügt haben. „Das Auftreten
von Schwachstellen und in weiterer Folge
das fahrlässig oder vorsätzlich herbeigeführte
Auftreten von Sicherheitsvorfällen ist bei
ELGA wahrscheinlicher als bei einer zentral
gemanagten Architektur mit einheitlichen
Sicherheitsstandards und einer konsequenten
Security Governance“, erklärt Stubbings.
Sogar die ELGA GmbH geht in ihrer eigenen
Risikoanalyse davon aus, dass Endgeräte mit
Schadsoftware kompromittiert sind und dass
dadurch in weiterer Folge Missbrauch stattfinden kann. Eine zentrale Überprüfung der
IT-Sicherheit gibt es aber nicht.
„Das kann gefährlich werden“, verdeutlicht
Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres.
„Die Folgen reichen von Rufschädigung
und finanziellen Schäden bis hin zu einer
deutlichen Gefahr für Leib und Leben, wenn
etwa falsche Befunde in der Patientenakte
zu Behandlungsfehlern führen oder Plätze
auf Wartelisten für Operationen gelöscht
werden.“ 
Ein ausführlicher Bericht über die Studie erscheint
in der März-Ausgabe von doktorinwien.
sein. Denn wie dem Kanzler sicher bekannt
ist, sind diese Einrichtungen die teuerste Variante und für den Patienten weder wohnortnah
noch kostengünstig“, so Steinhart.
Auch das Thema Wartezeiten ist ein von der
Ärztekammer vielfach kritisiertes. Grund für
die oft wochenlange Odyssee, bis Patienten
einen dringenden MRT- oder CT-Termin
erhalten, sind die Leistungsdeckelungen der
Krankenkassen. „Jetzt ist die Chance da, die
leidigen Deckelungen in allen Bereichen
abzuschaffen“, fordert Steinhart.
Die Idee, den Pflegeregress abzuschaffen,
findet in der Ärztekammer Anklang. „Es ist
ungerecht, dass jemand, der pflegebedürftig
ist, sein Erspartes verliert. Die Abschaffung
des Eigenregresses wäre eine große Erleichterung für die immer älter werdende Bevölkerung“, hebt hier Steinhart hervor. 
Augenärzte gewinnen
„Doktortitelprozess“
Ein mehr als drei Jahre dauernder Instanzenzug, der zwei oberstgerichtliche
Urteile zur Folge hatte, wurde nun im Sinne
der Ärztekammer entschieden. Demnach
darf der Titel „Doktor“ oder „Dr.“ in Zusammenhang mit einem PhD nicht geführt
werden. Die Abkürzung „Dr“ (ohne Punkt)
darf nur dann geführt werden, wenn durch
einen geeigneten Zusatz klargestellt wird,
dass es sich nicht um einen medizinischen
Doktoratstitel handelt.
Auslöser des Rechtsstreits war ein Wiener
Augenoptiker, der sich „Doktor“ nannte,
obwohl er lediglich einen „Doctor of Philosophy“ (PhD) im Ausland erworben hatte.
Die Ärztekammer hat – auf Betreiben der
Fachgruppe Augenheilkunde und Optometrie – den Optiker wegen Wettbewerbs­
widrigkeit geklagt. Aus Sicht der Ärztekammer wurde der Titel zweckentfremdet
zur Irreführung der Patienten verwendet.
Zudem widerspreche die Anmaßung des
Titels den Tatbeständen diverser Paragrafen
des Universitätsgesetzes.
Das nun erfolgte OGH-Urteil kann auch für
andere Fachgruppen Bedeutung erlangen,
insbesondere für jene, die mit Gewerbe­
treibenden und ähnlichen Zielgruppen konfrontiert sind. Darunter fallen zum Beispiel
HNO-Ärzte (Hörakustiker), Dermatologen
(Kosmetiker), Orthopäden (Bandagisten)
oder auch Zahnärzte (Dentisten).
02_2017 doktor in wien 13
INTERN NEWS
Ordensspitäler
Abschluss der Gehaltsverhandlungen
Ein erfreuliches Ergebnis brachten die Kollektivvertragsverhandlungen für die
Ordensspitäler: Ab 1. März 2017 gibt es eine weitere Erhöhung aller Ärztegehälter
um 0,9 Prozent. Weiters wurde vereinbart, dass in den kommenden zwei Jahren um die
jeweilige Inflationsrate plus zusätzlich um jeweils 0,2 Prozent erhöht wird.
► Erreicht wurde dieser Erfolg
durch eine starke Verhandlungsgemeinschaft, bestehend aus
Ärztekammer, Gewerkschaft vida sowie ärztlichen Personalvertretern der
einzelnen Ordenshäuser. Die Verhandlungen verliefen anfangs zäh,
aber am 19. Jänner 2017 konnte man
dann doch einen Abschluss erreichen,
bei dem fast alle Forderungen seitens
der Arbeitnehmer durchgesetzt werden konnten.
Ursprünglich sollte bereits eine
­Woche davor alles unter „Dach und
Fach“ ­gebracht werden, doch die Arbeitgeber baten um mehr Zeit, um ein
konkretes Angebot für alle Berufsgruppen ­anbieten zu können, das auch von
ihrem Gegenüber akzeptiert werden
konnte.
Die von diesen Verhandlungen betroffenen Ordensspitäler in Wien waren
die Krankenhäuser der Barmherzigen
Brüder und der Barmherzigen Schwestern, das Orthopädische Spital Wien,
das K
­ rankenhaus Göttlicher Heiland,
das Herz-Jesu Krankenhaus, das Krankenhaus St. Elisabeth, das St. JosefKrankenhaus sowie das Hartmann­
spital mit insgesamt ungefähr 4500
Mitarbeitern.
spitäler sogar eine Kampfabstimmung
durchgeführt, die eine große Mehrheit
für Kampfmaßnahmen bis hin zum
Streik ergeben hat. Dieser Beschluss
für etwaige Protestmaßnahmen blieb
bis zum E
­ nde der Verhandlungen aufrecht und diente damit als Abschreckpotenzial gegenüber der harten Linie
der Arbeitgeber. Denn sowohl die­
Verhandlungen seit Herbst
Die Wiener Ärztekammer stand als
Standesvertretung bereits seit Herbst
2016 hinter den Forderungen der Kollegenschaft aus den Ordensspitälern
und war bereit, diese neben den Verhandlungen auch bei etwaigen Protesten für ein faires Einkommen bestmöglich zu unterstützen. Bis zuletzt
hatte es nämlich seitens der Arbeitgeber keinerlei Bereitschaft für konstruktive Verhandlungen gegeben. Im
Dezember 2016 wurde deswegen von
der Betriebs­rätekonferenz der Ordens14 doktor in wien 02_2017
Die Ergebnisse auf einem Blick
 E
rhöhung aller Ärztegehälter um 0,9 Prozent ab 1. März
2017
 E
rhöhung aller Ärztegehälter um die Inflationsrate 2017
plus zusätzlich 0,2 Prozent ab 1. März 2018
 E
rhöhung aller Ärztegehälter um die Inflationsrate 2018
plus zusätzlich 0,2 Prozent ab 1. März 2019
 M
indestlohn in der Stufe 1 von 5000 Euro für Stationsärzte spätestens ab 1. Jänner 2019
 S
echste Urlaubswoche
Ärztekammer als auch die Gewerkschaft vida lehnten in den Gesprächen
mit den Arbeitgebern vehement ab,
dass sowohl ärztliches als auch nicht
ärztliches Personal mit einer Nulllohnrunde ­
abgespeist und somit im
Rahmenrecht schlechtergestellt werden sollten als andere Berufsgruppen.
Vor allem in Anbetracht der Tatsache,
dass bereits eine große Lücke zwischen den geringen Einkommen in den
­Ordensspitälern und jenen im öffentlichen Bereich klaffte, wäre eine Nulllohnrunde aus Sicht der Ärztekammer
„schlichtweg inakzeptabel“ gewesen.
Die konkreten Ergebnisse: Ab 1. März
2017 gilt eine Erhöhung aller Ärzte­
gehälter um 0,9 Prozent (zusätzlich
zum bereits erhöhten Schema ab
1. Jänner 2017 und einer Sondervor­
rückung zum 1. Jänner 2017 für ­alle
Ärztinnen und Ärzte, die vor dem
1. Juli 2015 beschäftigt waren). Dazu
kommt für alle Gehälter der ärztlichen
und nicht ärztlichen Mitarbeiter ab
1. März 2018 eine Erhöhung um die
Inflationsrate von 2017 sowie zusätzlich um 0,2 Prozent sowie ab 1. März
2019 eine weitere Erhöhung um die
Inflationsrate von 2018 sowie wiederum zusätzlich um 0,2 Prozent.
Endlich gibt es auch einen Mindestlohn in der Stufe 1 von 5000 Euro für
Stationsärzte spätestens ab 1. Jänner
2019.
Weiters wurde eine sechste Urlaubs­
woche für alle Mitarbeiter durchgesetzt. Diese Urlaubswoche konnte auch
für Ärztinnen und Ärzte – entgegen der
ursprünglichen Intention der Dienstgeber – erreicht werden. Die Regelung
sieht vor, dass Ärztinnen und Ärzte
2017 ab dem 54. Lebensjahr, 2018 ab
dem 52. Lebensjahr und 2019 ab dem
50. Lebensjahr Anspruch auf eine sechste Urlaubswoche haben. 
Fotos: fastfun23/iStock, Stefan Seelig (2)
Von Alexandros Stavrou
NEWS INTERN
KAV: Achse mit Personal­vertretung macht sich bezahlt
Die mit dem Wiener Krankenanstaltenverbund im September vorigen Jahres gestarteten
Verhandlungen über bessere Arbeitsbedingungen für die dort tätigen Ärztinnen und
Ärzte sind noch im Laufen. Trotzdem konnten
bereits positive Ergebnisse erzielt werden:
 R
ücknahme zahlreicher geplanter Nachtdienstreduktionen beziehungsweise
Evaluierung der restlichen Nachtdienst­
reduktionen
 K
eine Verpflichtung zu 12,5-StundenDiensten
 Ü
berstunden sind möglich und werden
ausgezahlt
Ä
nderungen im KAV-Management werden
 endlich politisch lautstark angedacht
E
 inrichtung von Arbeitsgruppen zu wichtigen Bereichen wie Betriebsklima und
Kommunikation, Dienstplangestaltung,
Ausbildung, Strukturmaßnahmen, ärztlichem Personalbedarf sowie Transparenz
Langfristig gesehen ist der wichtigste Punkt,
dass die Ärztekammer – gemeinsam mit
dem Personalgruppenausschuss Ärztinnen
und Ärzte im KAV – sowohl von der Politik
als auch von der KAV-Generaldirektion als
Ansprechpartnerin für alle Anliegen der Ärzteschaft akzeptiert wird.
Für den Obmann der Kurie angestellte Ärzte
und Vizepräsidenten der Ärztekammer für
Wien, Hermann Leitner, sind diese Ergebnisse durchaus ermutigend: „Selbstverständlich verhandeln wir laufend weiter und
versuchen vor allem in den Arbeitsgruppen,
bestmögliche Lösungen für alle Kolleginnen
und Kollegen zu erarbeiten.“ In diesem Sinne
werde man die gesamte Situation auch zukünftig genau verfolgen. Die im vorigen Jahr
gefassten Streikbeschlüsse blieben jedenfalls
bis zum Abschluss der Verhandlungen auch
weiterhin aufrecht.
Durch die neue Achse von Ärztekammer und
Personalvertretung sei es gelungen, entsprechenden Druck aufzubauen, womit die Anliegen auch direkt an den Dienstgeber übermittelt werden konnten. Leitner: „Die nächsten
Wochen und Monate werden zeigen, ob der
sich abzeichnende Trend eines aufeinander
Zugehens seitens des Wiener Krankenanstaltenverbunds auch nachhaltig ist.“ 
Ansiedelung der European
­Medi­cines Agency wird unterstützt
„Volle Unterstützung“ verspricht die Ärztekammer bei dem Bemühen der Wirtschaftskammer, sich für die Übersiedelung der European
Medicines Agency (EMA) von London nach
Wien starkzumachen. Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres sieht darin eine große
­Chance: „Die Politik auf Stadt- und Bundes­
ebene hat damit die Möglichkeit, die Bedeutung der traditionellen medizinischen Wiener
Schule international neu aufleben zu lassen.“
Laut Szekeres gäbe es aufgrund der derzeitig
sowohl politischen als auch gesellschaftlichen
Fehlentwicklungen sowieso zu wenige attraktive Arbeitsplätze in Österreich: „Ärztinnen und Ärzte sowie Forscher laufen uns
in Österreich aufgrund vieler hausgemachter
Probleme davon.“ Die Ansiedelung einer
EU-Institution vom Format der EMA sei
daher eine „einmalige Chance“, dem effektiv
entgegenzusteuern.
Grund für die Umsiedelung der EMA ist der
bevorstehende EU-Austritt Großbritanniens.
Die Agentur ist zuständig für die Zulassung und Überwachung von Arzneimitteln
innerhalb der Europäischen Union und
beschäftigt derzeit ungefähr 900 Mitarbeiter.
Eine Ansiedelung der Agentur würde laut
Wirtschaftskammer ungefähr 133 Millionen
Euro an zusätzlicher jährlicher Wertschöpfung bringen.
Wien sei „geradezu prädestiniert“ für die
Zentrale einer solchen EU-Institution. „Wien
ist sowohl mit seiner tief greifenden medizinischen Vergangenheit als auch mit dem
Wiener AKH und weiteren Forschungszentren der wohl bestmögliche Standort für die
EMA“, betont Szekeres und hofft, dass die
Politik „die sich dargebotene Chance ergreift
und ernsthaft versucht, die EMA nach Wien
zu bringen“. 
Wiener Ärzteball:
­Glanzvolle Ballnacht in
der Wiener Hofburg
Wie in den letzten Jahren waren auch beim
diesjährigen Wiener Ärzteball am 28. Jänner
2017 bereits Tage vor dem Ball die Tische in
den meisten Ballsälen restlos ausverkauft.
Mehr als 3000 Gäste aus dem In- und
Ausland folgten dem Ruf zur 67. Auflage
des Wiener Ärzteballs.
Neben der neuen Wiener Gesundheitsstadträtin Sandra Frauenberger konnte
Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres
diesmal auch zahlreiche heimische Spitzenvertreter aus Politik, Wirtschaft, Industrie
und Kultur begrüßen. Besonders prominent
vertreten waren Ehrengäste aus dem benachbarten Ausland, allen voran die Präsidenten der deutschen Landesärztekammern
von Hessen (Gottfried von Knoblauch zu
Hatzbach), Sachsen (Erik Bodendieck) und
Thüringen (Ellen Lundershausen) sowie der
ungarische Ärztekammerpräsident István
Éger. Auch die sächsische Staatsministerin
für Soziales und Verbraucherschutz, Barbara
Klepsch, reiste extra zum Ball an.
Höhepunkte an diesem Abend war neben
der von Lidia Mastaire geleiteten Eröffnung
die Mitternachtseinlage, diesmal „Chicago
Blues Night“, sowie die Publikumsquadrille
im Festsaal um 3.00 Uhr früh, zu der es um
1.30 Uhr eine eigene Probe im Radetzky
Appartement II gegeben hat. Und das „Med
Clubbing“ aus der „Passage“ wurde einfach
in den Gartensaal im Parterre der Hofburg
verlegt. Insgesamt spielten während des
Balls elf Kapellen und Combos auf.
Bereits zum fünften Mal gab es ein Casino,
wobei der Reinerlös dieses Jahr dem Verein
„DEBRA – Hilfe für Schmetterlingskinder“
zugutekommen wird.
02_2017 doktor in wien 15
INTERN MITTEILUNGEN AUS DEM KAMMERBEREICH
ERNENNUNGEN
Dr. Peter Brandstätter, MSc, Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
Dr. Camelia-Sorina Mot, Medizinische und chemische Labordiagnostik
Dr. Wilhelm Reiter, Physikalische Medizin und allgemeine Rehabilitation
Dr. Katharina Riedl, Innere Medizn
Priv.-Doz. Dr. Marcus Säemann, Innere Medizn
Dr. Isabel Schiel-Löffler, Kinder- und Jugendpsychiatrie
Dr. Isabel Schiel-Löffler, Kinder- und Jugendpsychiatrie
Mag. Dr. Regina Sinabel-Klein, Physikalische Medizin und allgemeine
Rehabilitation Dr. Michael Stany, Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Dr. Helmut Steingötter, Allgemeinmedizin
Prim. Dr. Christian Zembaty, Innere Medizin
Medizinalrat
Ärztliche Leiterin im Labor Donauzentrum
Ärztlicher Leiter in der Betriebskrankenkasse der Wiener Verkehrsbetriebe
Ärztliche Leiterin in der Betriebskrankenkasse der Wiener Verkehrsbetriebe
Primarius im Wilhelminenspital
(6. Medizinische Abteilung mit Nephrologie und Dialyse mit Ambulanz)
Ärztliche Leiterin im Zentrum für Entwicklungsförderung
(1220, Langobardenstraße 189)
Stellvertretende ärztliche Leiterin im Zentrum für Entwicklungsförderung
(1220, Lieblgasse 1a)
Ärztliche Leiterin in der Betriebskrankenkasse der Wiener Verkehrsbetriebe
Medizinalrat
Medizinalrat
Stellvertretender ärztlicher Leiter in der Confraternität sowie im
Ambulatorium Josefstadt
NAMENSÄNDERUNGEN
Dr. Iris König
1100, Kundratstraße 6/2. Stock/Top 5
in: Dr. Iris König-Sadleder
PRAXISERÖFFNUNGEN
Allgemeinmedizin
Dr. Katrin Bartsch
1180, Kreuzgasse 17-19
Dr. Regina Brückler
1190, Saileräckergasse 26/2
Dr. Khatereh Ghasemi
1100, Quellenstraße 67/3
Dr. Sabine Gingold
1140, Leegasse 2/8
Dr. Elisabeth Grolig
1120, Eichenstraße 50-52
Dr. Nina Horn
1030, Mohsgasse 20/2
Dr. Ursula Keller
1020, Praterstern 3 **
Dr. Stephan Kerry
1020, Große Schiffgasse 4/3 **
Dr. Naser Movahedi Pour
1050, Krongasse 18/1
Dr. Elisabeth Preimesberger-Riehl 1220, Alfred-Kubin-Platz 4/1a/1
Dr. Karin Rademacher
1210, Prager Straße 92/7
Dr. Gabriela-Cristina Sas
1090, Alserbachstraße 10 A/1-2
Dr. Hans Christian Scheidtenberger 1020, Zirkusgasse 1
Dr. Peter Schödl
1020, Mexikoplatz 24/Tür 2 **
Dr. Heidelinde Seiler
1050, Rechte Wienzeile 163/41
Allgemeine Chirurgie und Viszeralchirurgie
Dr. Kristina Schönau
1180, Währinger Straße 89/4/10
Anästhesiologie und Intensivmedizin
Univ.-Doz. Dr. Alexander Aloy
1190, Sieveringer Straße 102
Dr. Georg Harrer
1230, Perfektastraße 40/3/2
Dr. Nina Horn
1030, Mohsgasse 20/2
Arbeitsmedizin
Priv.-Doz. Dr. Robert Winker
1210, Maschkangasse 2 **
Augenheilkunde und Optometrie
Dr. Ingrid Kraupp
1220, Konstanziagasse 52/1 **
Priv.-Doz. Dr. Günther Weigert
1130, Würzburggasse 45
Haut- und Geschlechtskrankheiten
Dr. Maren Bolhar-Nordenkampf 1130, Hietzinger Kai 169/202
Dr. Gloria Charlotte Grillitsch 1170, Neuwaldegger Straße 2
Dr. Kaan Harmankaya
1030, Boerhaavegasse 12/28 **
Dr. Martin Torzicky
1010, Mahlerstraße 7/15
Innere Medizin
Priv.-Doz. Dr. Katarzyna Krzyzanowska-Mittermayer
1080, Skodagasse 32
Dr. Ute Priglinger
1050, Bräuhausgasse 64/6/16
Priv.-Doz. Dr. Robert Winker
1210, Maschkangasse 2 **
16 doktor in wien 02_2017
Kinder- und Jugendheilkunde
Dr. Maria Burghuber
1190, Budinskygasse 18/1
Dr. Andrea Ulbrich
1080, Lange Gasse 67/9
Klinische Mikrobiologie und Hygiene
Dr. Dieter Mitteregger
1090, Mariannengasse 14/2. Stock
Klinische Pathologie und Molekularpathologie
MUDr. Andrea Jaskova
1090, Mariannengasse 14/2. OG
Neurologie
Dr. Clemens Gruber
1010, Goethegasse 3/3d
Nuklearmedizin
Dr. Silvia Wogritsch
1130, Auhofstraße 11 B/7
Orthopädie und orthopädische Chirurgie
Dr. Georg Brandl
1160, Ottakringer Straße 126/8 A
Orthopädie und Traumatologie
Dr. Tanja Wallner
1120, Wilhelmstraße 53/1
Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin
Dr. Pia Kirnbauer
1090, Pasteurgasse 4/6
Dr. Annemarie Unger
1050, Wiedner Hauptstraße 105/3/8
Radiologie
Dr. Christina Langenberger
1190, Ruthgasse 21/9
Radiologie (ÄAO 1989)
Univ.-Prof. Dr. Alexandra Resch
1140, Kuefsteingasse 15-19
Dr. Monika Zwickl
1010, Laurenzerberg 2
Unfallchirurgie
Dr. Zahra Sadat Naeimi
1190, Rodlergasse 28/Top 13
Dr. Sabine Streubel
1190, Rodlergasse 28/Top 13
Urologie
Dr. Yong Ho Lee
1200, Engerthstraße 90/Top 8-11
Dr. Julian Mauermann
1020, Zirkusgasse 50/12 **
Zahnärzte/Fachärzte für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
Dr. Cennet Gezer
1170, Hernalser Hauptstraße 148
Dr. Philipp Seklehner
1020. Praterstraße 15
MDDr. Sabine Stangl
1160, Thaliastraße 102-104/3/11
Prof. DDr. Franz Karl Tuppy
1220, Donau-City-Straße 1
Dr. Margarita Weigel
1220, Wagramer Straße 93/6/2
Dr. Natascha Witzmann
1020, Karmelitergasse 13/7
(** Zweitpraxis)
INTERN MITTEILUNGEN AUS DEM KAMMERBEREICH
PRAXISVERLEGUNGEN
Allgemeinmedizin
Dr. Katrin Bartsch
1180, Kreuzgasse 17-19
 1190, Sieveringer Straße 36/5
Dr. Karin Girkinger
1070, Westbahnstraße 27-29
 1070, Kenyongasse 18/3
Dr. Christa Gismondi
1180, Gersthofer Straße 160/1/3
 1220, Ziegelhofstraße 163/9
Dr. Andrea Cornelia Hurch-Rath
1060, Mariahilfer Straße 95/12
 1060, Mariahilfer Straße 49/2/33
Dr. Waltraud Sattler-Ertl
1140, Herzmanskystraße 18/10
 1140, Loudonstraße 14
Allgemeine Chirurgie und Viszeralchirurgie
Dr. Christian Leukauf
1080, Josefstädter Straße 76/Top 10
 1080, Alser Straße 71/Top 3
Univ.-Prof. Dr. Harald Rainier Rosen
1010, Tuchlauben 7
 1090, Lazarettgasse 25/Top 1
Dr. Jozsef Constantin Szeles
1090, Lazarettgasse 16-18
 1090, Lazarettgasse 25/2/1
Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Univ.-Prof. Dr. Peter Frigo
1010, Augustinerstraße 12/18
 1090, Lazarettgasse 16-18
Dr-medic Alina-Elena Fuchs
1140, Große Neugasse 16
 1040, Paulanergasse 10/12
Dr. Markus Lipovac
1180, Hockegasse 88
 1180, Buchleitengasse 16
Dr. Alexander Parkner
1140, Lützowgasse 8/6/1
 1130, Hietzinger Kai 187/3
Haut- und Geschlechtskrankheiten
Dr. Dagmara Ewa Loader
1010, Morzinplatz 4
 1190, Heiligenstädter Straße 55-63
Innere Medizin
Dr. Andre Petschersky
1050, Franzensgasse 8/1
 1050, Schwarzhorngasse 8/23
Kinder- und Jugendheilkunde
Dr. Waltraud Sattler-Ertl
1140, Herzmanskystraße 18/10
 1140, Loudonstraße 14
Lungenkrankheiten
Dr. Michael Zeiner
1150, Pilgerimgasse 10-20/13/4+5
 1140, Reinlgasse 36
Orthopädie und orthopädische Chirurgie
Priv.-Doz. Dr. Martin Kaipel
1120, Eichenstraße 50-52
 1010, Goethegasse 3/3 D
Dr. Günter Mader
1030, Weißgerberlände 44-46/7
 1020, Fanny-Mintz-Gasse 3
Dr. Daria-Larissa Maritczak
1080, Lange Gasse 67/9
 1150, Witzelsbergergasse 26-28/DG/404
Dr. Johann Wallner
1120, Wilhelmstraße 60
 1120, Wilhelmstraße 53
Psychiatrie und Neurologie
Dr. Thomas Platz
1120, Münchenstraße 22
 1080, Florianigasse 21
Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin
Dr. Thomas Platz
1120, Münchenstraße 22
 1080, Florianigasse 21
Radiologie (ÄAO 1989)
Dr. Andreas Braunsteiner
1050, Nikolsdorfer Gasse 32-36
 1140, Kuefsteingasse 15-19
Unfallchirurgie
Dr. Lukas Brandner
1190, Rudolfinergasse 8
 1010, Schreyvogelgasse 3/5
Dr. Christa Gismondi
1180, Gersthofer Straße 160/1/3
 1220, Ziegelhofstraße 163/9
Urologie
Dr. Helmut Gallistl
1190, Grinzinger Straße 83
 1130, Dommayergasse 2
Dr. Jacek Tombinski
1080, Josefstädter Straße 51
 1170, Jörgerstraße 52/25
Zahnärzte/Fachärzte für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
Dr. Alexandra Börner
1070, Neustiftgasse 16
 1060, Rahlgasse 1/19
Informationsabend Praxisniederlegung
Die Wiener Ärztekammer und die Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG laden zum Informationsabend Praxisniederlegung.
Beim Schritt aus der Selbstständigkeit sind Ärztinnen und Ärzte mit zahlreichen Fragen konfrontiert. Wie sieht eine geregelte Praxisübergabe oder
-schließung im Idealfall aus? Welche steuerlichen Aspekte sind wichtig? Nützen Sie die Chance und informieren Sie sich bei Experten.
Donnerstag, 2. März 2017, oder Donnerstag, 6. April 2017
Beginn: 19.00 Uhr, Ort: Erste Campus, Am Belvedere
Anmeldung: für 2. März 2017 www.erstebank.at/t/02032017, für 6. April 2017 www.erstebank.at/t/06042017, oder via E-Mail: [email protected]
Bitte geben Sie das gewünschte Datum, Ihren Namen, Ihre Adresse, Ihre Telefonnummer sowie die Personenanzahl an. Aufgrund der beschränkten Teil­
nehmerzahl (140 Personen) werden die Anmeldungen in der Reihenfolge ihres Eingangs berücksichtigt. Bitte bringen Sie die Anmeldebestätigung zur
­Veranstaltung mit. Die Teilnahme ist kostenfrei.
18 doktor in wien 02_2017
MITTEILUNGEN AUS DEM KAMMERBEREICH INTERN
PRAXISABMELDUNGEN
Allgemeinmedizin
MR Dr. Barbara Degn1210
MR Dr. Peter Kogelbauer1210
Dr. Kurt Kopp1100
Dr. Yu-Cheng Lin1090
Dr. Ahmad Manavi1100
Dr. Gustav Meng1060
Dr. Peter Pramhas1030
Dr. Christian Popp1190
Dr. Dieter Radek1100
MR Dr. Günther Reinberger1050
Dr. Maria-Eva Riehl1220
DDr. Silvia Schoitsch1140
Dr. Susan Wirth1090
Allgemeine Chirurgie und Viszeralchirurgie
Dr. Gertraud Zembaty1080
Anästhesiologie und Intensivmedizin
Dr. John Michael Bonvini1010
Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Dr. Parviz Mohammadi1160
Univ.-Prof. Dr. Norbert Pateisky1090
Dr. Judith Rebeca Renezeder1180
Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
Dr. Sigrid Meier1160
OR OMR Dr. Heinz Peter Slatin1060
Haut- und Geschlechtskrankheiten
Dr. Martin Torzicky1130
Innere Medizin
Dr. Roland Breier1020
Prim. MR Dr. Walter Ebm1010
Univ.-Prof. Dr. Peter Probst1190
Univ.-Doz. Dr. Karl Peter Sagaster1120
Dr. Daniela Spitzer1080
Dr. Karin Wiesnagrotzki1080
Dr. Alexandra Zoldos1040
Klinische Pathologie und Molekularpathologie
Dr. Dorothea Salzer1030
Dr. Dorothea Salzer
1010 **
Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
Univ.-Prof. DDr. Georg Watzek1090
Neurochirurgie
Dr. Heber Ferraz Leite1190
Neurologie
Dr. Akram Gomari1190
Neurologie und Psychiatrie
Dr. Harald Imb1190
Dr. Georgios Siakos1060
Orthopädie und orthopädische Chirurgie
Dr. Otto Erhart1140
Univ.-Prof. Dr. Karl Knahr1190
Dr. Florian Sevelda, MSc
1180
Physikalische Medizin und allgemeine
Rehabilitation
Lek. Beata Maria Kowalczyk1180
Psychiatrie und Neurologie
Dr. Rainer Strobl1130
Dr. Karin Wiesnagrotzki1080
Urologie
Dr. Therese Anna Gründler1010
Zahnärzte/Fachärzte für Zahn-, Mund- und
Kieferheilkunde
MR Dr. Helga Altzinger1170
Dr. Alexandra Börner1230
Dr. Werner Deutschmann1020
Dr. Wolfgang Schlapfer1220
(** Zweitpraxis)
GEBURTSTAGE
Dr. Ilse Auer, Dr. Marga Baumgartner, Dr. Pavel Brychta, Univ.-Doz. Dr. Karin Ute Dieckmann, Dr. Meliha Felic, Dr. Edmund Gatterer, Dr. Eva-Maria
Hasun, Dr. Gerhard Hochwarter, Dr. Ilse Hrasdin, Dr. Roswitha Huppmann, Univ.-Prof. Dr. Michael Kautzky, Dr. Romy Krawetz, Dr. Elisabeth Kritscher, Dr. Eva Kulcsar-Mecsery, Dr. Ulrike Lassenberger, Dr. Wolfgang Lindenau, Prim. Dr. Claudia Linemayr-Wagner, Dr. Magdalena Mach,
Prim. Univ.-Prof. DDr. Barbara Maier, Mag. DDr. Andrea Martinek, MSc, Univ.-Doz. Dr. Mohammad Reza Mehrabi, Dr. Reinhard Mitter, Dr. Michael
Moser, Dr. Eva Nagy-Kelemen, Dr. Georg Pötzl, Dr. Karl Rubi, Dr. Alexander Sattler, Dr. Christian Schiller, MR Dr. Norbert Otto Stelzer, Dr. Franz
Thaller, Dr. Elisabeth Tichy, Dr. Irene Marina Vana, Dr. Herbert Weghaupt, Dr. Roya Wejbora, Prim. Univ.-Doz. Dr. Christian Wurnig, Dr. Peter Nikolaus
Wurnig, Dr. Mohamed Bassam Zaghlula, Dr. Danica Zunic (alle 60)
Dr. Eva Ahnelt, Univ.-Doz. Dr. Johann Domanovits, Dr. Waltraud Emminger, Dr. Nada Forai, Dr. Maria Hartmann-Hufnagel, Dr. Said Holm, Dr. Klaus
Huber, Christiane Koszka, MR Dr. Gabriele Müller-Rosam, Univ.-Prof. Dr. Simon Panzer, Dr. Mustafa Ramazan, Dr. Sigrun Roßmanith, DDr. Silvia
Schoitsch, Dr. Naser Seifi, Univ.-Prof. Dr. Renate Skoda-Türk, Univ.-Prof. Dr. Martin Susani, Dr. Edit Szanto-Körmendi, Dr. Michael Theodorakis,
Dr. Reinhard Weber (alle 65)
Dr. Brünnhilde Avanessian-Prack, Dr. Leja Birula, OMR Dr. Felix Fiebiger, Dr. Georg Bernhard Gaul, Dr. Thomas Gergely, Dr. Brigitte Hoder,
MR Dr. Leopold Hoffelner, Dr. Liane Kassati, Univ.-Prof. Dr. Dontscho Kerjaschki, Dr. Wolfgang Kühnen, MR Dr. Sakis Moussoulides, Dr. Zdenka
­Seycek, OMR Dr. Basim Shnawa, Dr. Christa Spielhofer, Dr. Rainer Strobl, Dr. Kimon Vafiadis, Mag. MR Dr. Wolfgang Wick, OR Dr. Johann Wilde
(alle 70)
Dr. Klaus Fürst, MR Dr. Eva Geiger, Dr. Hermine Hofer, Dr. Sieglinde Imhof, MR Dr. Mohammad Kazemi, OMR Dr. Linda Kluger, MR Dr. Uta Maria
Langer, Dr. Peter Matthai, Dr. Muhamad Mazhar Osman, Dr. Rudolf Pusch, Univ.-Prof. Dr. Bernd Saletu, Dr. Edith Schlass, Univ.-Prof. Dr. Wolfgang
Schnedl, Dr. Ekkart Schwaiger, Dr. Adalberta Soltykiewicz, Dr. Heinz Uhlir, MR Dr. Franz Widhalm (alle 75)
Dr. Nicole Cserjan, MR Dr. Nihad Ido, Dr. Henryk Kaminski, Dr. Otto Presslich (alle 80)
HR Dr. Helene Kapaun (85)
Dr. Grete Geyer, Dr. Maximiliane Keminger, Dr. Rene Reif-Gintl (alle 90)
Dr. Grete Klare, Dr. Ingeborg Klenkhart, Dr. Alice Nödl (alle 91)
MR Dr. Erich Langner, MR Dr. Sieglinde Ronai, MR Dr. Heinrich Schwarz, MR Dr. Charlotte Wastl (alle 92)
HR Univ.-Prof. Dr. Viktor Dostal, MR Dr. Theodora Rohrbach (beide 93)
MR Dr. Alfred Graf, Dr. Ferdinand Kienmayer, MR Dr. Egon Schega, Dr. Liane Schinko, MR Dr. Elisabeth Subal (alle 94)
MR Dr. Gerhart Feucht, MR Dr. Erich Römersdorfer (beide 95)
MR Dr. Josef Mayer (98)
MR Dr. Elsa Graf (102)
TODESFÄLLE R.I.P.
Dr. Herbert Bachmann
Dr. Otto Erhart
MR Dr. Eva Koller-Neumann
Univ.-Prof. Dr. Wilhelm Kreuzer
 11.08.1935
 21.01.1929
 23.06.1956
 26.02.1942
 27.11.2016
 19.12.2016
 16.12.2016
 05.12.2016
Univ.-Prof. Dr. Franz Piza
Dr. Felicitas Schlinke
Dr. Günther Seydl
Univ.-Prof. Dr. Peter Till
 09.05.1925
 14.05.1926
 06.12.1913
 06.11.1939
 09.12.2016
 11.11.2016
 08.03.2010
 24.11.2016
02_2017 doktor in wien 19
INTERN GESUNDHEIT UND POLITIK
Sozialversicherung
Effizienzstudie in Auftrag gegeben
► Die Studie wird in Abstimmung
mit dem Gesundheitsministerium und mit Unterstützung von hochrangigen heimischen Experten durchgeführt. Mit der Beauftragung einer
ausländischen Topuniversität will Stöger eine neutrale Sicht auf das österreichische System sicherstellen. Das Kickoff-Meeting fand im Jänner in Wien
statt, ein Zwischenbericht mit der Situationsanalyse wird im März vorgestellt.
Im Mai werden Handlungsoptionen
diskutiert, die dann auch im Endbericht
angeführt werden, der Mitte Juli in
Wien präsentiert werden soll. Die Kosten der Studie, die in Englisch und
Deutsch erstellt wird, sollen sich auf
630.000 Euro belaufen.
Ein wesentlicher Punkt der Analyse
werden die unterschiedlichen Leistungen der einzelnen Krankenkassen sein.
Die allermeisten Leistungen stehen
allen Versicherten zur Verfügung. Bei
einigen Regelungen, wie etwa bei Kontaktlinsen, Kieferregulierungen oder
ergotherapeutischen Behandlungen,
gibt es aber nach wie vor Unterschiede.
„Hier wird nicht nach medizinischer
Notwendigkeit, sondern aufgrund der
unterschiedlichen finanziellen Situation der Versicherungsträger unterschieden. Das ist sozial- und gesundheitspolitisch nicht sinnvoll. Ich möchte
Fairness. Wir streben ein einheitliches Leistungsniveau für alle
Menschen an, ganz gleich, bei
welcher Krankenkasse sie
versichert sind“, erklärte Stöger dazu in einer
Aussendung.
Geprüft wird auch
eine Reduktion
der Sozialversicherungsträger. Es soll hinterfragt werden,
20 doktor in wien 02_2017
ob die historisch gewachsene Struktur
für die heutigen Gegebenheiten angemessen und ausreichend effizient ist.
Für Stöger geht es bei der Studie aber
nicht nur um die vergleichsweise einfache Frage, ob es in Österreich drei,
zehn oder 22 Sozialversicherungsträger
geben soll: „Mir geht es nicht nur um
die Effizienz der Träger im betriebswirtschaftlichen Sinn, sondern um
eine Systemgestaltung, die es ermöglicht, dass Leistungen dort erbracht und
angeboten werden, wo es einen Bedarf
gibt, und nicht nur dort, wo Strukturen
historisch gewachsen sind.“ ­Außerdem
sollen die Vor- und Nachteile des derzeitigen Drei-Sparten-Modells (Kranken-, Pensions- und Unfallversicherung) einem Zwei-Sparten-Modell
(ohne eigene Unfallversicherung)
­gegenübergestellt werden.
Geprüft wird
auch eine
Reduktion
der Sozialversicherungsträger.
Es soll hinterfragt werden, ob die
historisch
gewachsene
Struktur für
die heutigen
Gegebenheiten ange- Internationale Vergleiche
Die Studie wird weiters die Höhe der
messen ist.
Verwaltungskosten international vergleichen und erheben, inwieweit die
Strukturen der Verwaltung verschlankt
werden könnten. Insgesamt soll die
Studie die Kompetenzaufteilung zwischen, Bund, Ländern und Sozialversicherungsträgern auf ihre Wirksamkeit
prüfen und zu einer besseren Koordinierung zwischen den einzelnen Partnern beitragen. Zudem soll erhoben
werden, inwieweit die Bestimmungen
im Sozialversicherungsrecht vereinfacht werden können. Das betrifft die
Fragen der Beitragseinhebung oder
aber auch die einfachere Abwicklung
bei Mehrfachversicherten.
Klären soll die Studie zudem, wie die
Zusammensetzung der Versicherten­
gemeinschaft bei der Mittelzuteilung
besser berücksichtigt werden kann.
Während manche Träger nur Beschäftigte und Pensionisten versichern, sind
etwa bei den Gebietskrankenkassen auch
Arbeitslose, Mindestsicherungsbezieher
und Geringverdiener inkludiert.
Zusätzlich soll die Studie auch eine
Abschätzung darüber liefern, ob beziehungsweise in welcher Höhe Finanzmittel durch Betrug oder Irrtum, wie etwa Abrechnungsfehler, verloren gehen,
und Vorschläge zur Bekämpfung dieser
Ursachen entwickeln. Die dadurch frei
werdenden Mittel möchte Stöger „für
die Leistungsharmonisierung auf ein
besseres Niveau“ heranziehen.
Weitere Themen, die durchleuchtet
werden, sind die Wirksamkeit von
Selbstbehalten, die Klärung der Zuständigkeit für Kur und Rehabilitation sowie die Stärkung von
Prävention und Gesundheitsförderung. Entwickelt werden soll auch
ein Modell zur Verbreiterung der Finanzierungsbasis der Sozialversicherung sowie zur besseren
Absicherung neuer Arbeitsformen. 
Foto: goir/iStock
Sozialminister Alois Stöger hat die schon im Sommer vorigen Jahres vom Ministerrat
beschlossene Studie zur Analyse des Sozialversicherungssystems in Österreich in Auftrag
gegeben. Betraut wurde damit die renommierte „London School of Economics“. Das Ergebnis
soll Mitte 2017 vorliegen. Ziel ist es, Effizienzpotenziale zu heben. Themen sollen unter
anderem eine Harmonisierung der Leistungen sowie die Systemgestaltung sein.
GESUNDHEIT UND POLITIK INTERN
Medizinstudium: Quote für ausländische Studenten dürfte halten
Die Quotenregelung für ausländische Studenten beim Medizinstudium in Österreich
dürfte halten. Dem Vernehmen nach will
die EU-Kommission bald das Vertragsverletzungsverfahren gegen Österreich einstellen
und das Moratorium unbefristet verlängern.
Die Quote wird aber nicht ad infinitum blei­
ben: Österreich muss mit Berichten nach­
weisen, dass sonst die medizinische Versorgung nicht gesichert ist.
Durch die 2006 eingeführte Quotenregelung
sind 75 Prozent der Plätze für Human-und
Zahnmedizin für österreichische Maturanten
reserviert, 20 Prozent gehen an EU-Bürger
und 5 Prozent an Nicht-EU-Bürger. Wie es
gegenüber der Austria Presse Agentur aus
informierten Kreisen hieß, steht die EU-Kommission in dieser Angelegenheit noch immer
in Kontakt mit Österreich. Der springende
Punkt in den Verhandlungen sei noch die
Regelung der österreichischen Berichtspflichten, also wie oft und wie genau Österreich den
Nachweis für die Notwendigkeit der Quote
erbringen muss. Dies sei sowohl der EUKommission als auch Deutschland wichtig
– dem Land, aus dem mit Abstand die meisten
ausländischen Medizinstudenten nach Österreich kommen.
Verlängert dürfte die Quotenregelung außerdem nur für Humanmediziner werden. Für
(den weitaus kleineren) Bereich der Zahnmediziner hat Österreich dem Vernehmen
nach bisher keinen ausreichenden Nachweis
einer Gefahr für die medizinische Versorgung
erbracht. Der überwiegende Teil der derzeit
1620 Medizinstudienplätze entfällt auf die
Humanmedizin, nur 144 Studienplätze sind
für angehende Zahnmediziner reserviert. An
der MedUni Wien sind das 80 der insgesamt
740 Studienplätze, in Graz 24 von 360 und in
Innsbruck 40 von 400. An der medizinischen
Fakultät in Linz (derzeit 120 Studienplätze)
kann nur Humanmedizin studiert werden.
Die Medizinerquote war 2006 als Maßnahme
gegen den Zustrom deutscher Numerusclausus-Flüchtlinge an die österreichischen
Medizinuniversitäten eingeführt worden. Zuvor hatte nur in Österreich studieren dürfen,
wer auch in seinem Heimatstaat über eine
Studienberechtigung für das jeweilige Fach
verfügte. Der Europäischen Gerichtshof hatte
diese Regelung allerdings aufgehoben. Mit
Einführung der Quote wurde auch die Zahl
der Anfängerstudienplätze für Human- und
Zahnmedizin an den öffentlichen Universitäten auf 1500 beschränkt (mittlerweile 1620;
ab 2022: 1800).
Die Quote war ursprünglich von der EUKommission wegen der Diskriminierung von
EU-Bürgern bekämpft worden. 
SERVICEANGEBOT
DES FORT- und
WEITERBILDUNGSREFERATES DER
ÄRZTEKAMMER
FÜR WIEN:
Zahl der Spitals­
entlassungen in
­Österreich rückläufig
Die Zahl der Spitalsentlassungen in Österreich ist leicht zurückgegangen. Das geht aus
neuen Daten der Statistik Austria hervor.
Demnach wurden 2015 in den österreichischen Krankenanstalten 2.815.475 Spitalsentlassungen verzeichnet, das sind um 19.152
Entlassungsfälle beziehungsweise 0,7 Prozent
weniger als im Jahr davor.
Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer lag
im Akutbereich wie in den vergangenen fünf
Jahren bei 6,5 Tagen, wenn man tagesklinische
Behandlungen abzieht. Bei diesen gibt es unverändert einen starken Anstieg bei Augenerkrankungen. Zum Vergleich: 2005 wurden
nur 18,4 Prozent der Augenerkrankungen im
tagesklinischen Setting behandelt, nunmehr
sind es 78,6 Prozent.
Die Zahl der tagesklinisch erbrachten operativen Leistungen stieg von 129.710 im Jahr
2010 auf 221.998 im Jahr 2015 (plus 71,1 Prozent). Somit wurden 2015 bereits 18,2 Prozent
aller operativen Eingriffe tagesklinisch durchgeführt. Besonders häufig waren Operationen
am Auge betroffen.
Insgesamt wurden 2015 in allen österreichischen Krankenanstalten 6,7 Millionen abrechnungsrelevante medizinische Leistungen
dokumentiert, davon 1,2 Millionen operative
und 5,5 Millionen diagnostisch-therapeutische. 
n Kostenlose Verwaltung Ihres DFP-Kontos und
Nachtragung fehlender Teilnahmebestätigungen
n DFP-Sprechstunden in allen Wiener Spitälern
n Ständig aktualisierte Fortbildungsapp
n Angebot von vielen kostenlosen Fortbildungsveranstaltungen
Für Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung
Bernadette Butzendobler
Sabine Stastny
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AM PULS COVERSTORY
Licht am Ende des Gangs
„Die Zeit der Gangbetten ist nun Geschichte“ – Welcher Politiker würde
diesen Satz nicht gerne verkünden? Sonja Wehsely wird es wohl nicht mehr
sein. Menschen in Gesundheitspositionen kommen und gehen, doch die
wahren Probleme bleiben. Eine Geschichte über Gangbetten, oder auch
über die Tatsache, dass der Weg nicht immer das Ziel sein sollte.
Von Alexandros Stavrou
22 doktor in wien 02_2017
COVERSTORY AM PULS ► Man stelle sich einen Gang vor.
Auf diesem Gang laufen durchgehend gestresste Ärztinnen und Ärzte,
erschöpfte Pfleger und besorgte Besucher auf und ab. Im Minutentakt,
stündlich, täglich. Das ist auch das Wesen eines Gangs, sein Konzept dahinter: Es ist ein Weg, auf dem Menschen
schnell und ehemöglichst von Raum A
nach Raum B kommen. Je breiter er ist,
desto mehr Menschen können dies tun,
je länger er ist, desto länger wird man
auf ihm gehen.
Doch was, wenn dieser Gang selbst
zum Raum B wird? Was, wenn der
Gang bereits zur Endstation wird? Was
passiert, wenn Menschen auf diesem
Gang sprichwörtlich „liegen bleiben“?
Dann wäre wohl die Endstation für diese Menschen erreicht worden, und der
sprichwörtliche Weg damit tatsächlich
bereits zum Ziel.
Foto: sudok1/iStock
Kein Phänomen, sondern Alltag
„Gangbetten müssen nicht sein. Es gibt
durchaus Lösungen für dieses Problem,
die wir schon seit Langem aufzeigen“,
so die klare Replik von Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres. „Seit Jahren gibt es die Gangbetten in den Wiener Spitälern, und seit ebenso vielen
Jahren fordern wir eine Optimierung
der personellen Ressourcen auf jenen
Abteilungen, wo Gangbetten immer
wieder vorkommen, sowie ein besseres
Management der Krankenhäuser, um
Patientenströme in Krisenzeiten besser
zu steuern.“
Es könne nicht sein, dass man jedes
Jahr immer wieder höre, „es gibt gar
keine Gangbetten“, oder dass sich Verantwortliche sogar herausredeten, man
sei bei der Personaleinteilung von bestimmten Krankheiten „überrascht“
worden, ärgert sich Szekeres über den
Dilettantismus sowohl seitens der Politik als auch der Geschäftsführung des
Wiener Krankenanstaltenverbunds.
Man erinnere sich kurz an den Februar
2016: Tatort SMZ Ost/Donauspital –
in einer überfüllten Kinderambulanz
kann nur durch einen Polizeieinsatz
für Ordnung gesorgt werden. Die Ausrede damals: Eine „besonders starke
und unvorhergesehene Grippewelle
sowie die Semesterferien“ seien schuld.
Klingt alles also ganz nach einem vertrauten Muster, wenn man es mit den
Berichten und Aussagen dieses Jahres
vergleicht.
Doch Gangbetten sind laut Szekeres
nicht nur ein wiederkehrendes Phänomen, sondern trauriger Alltag in
der vom KAV verwalteten Spitalslandschaft. „Besonders auf den Unfall­
stationen gibt es Gangbetten das ganze Jahr über“, berichtet Szekeres und
erinnert: „Gerade im vergangenen Jahr
gab es immer wieder Gangbettenanzeigen – und das sogar im Sommer und
besonders von Patienten.“ Im Jänner
2016 verstarb im Donauspital sogar ein
70-jähriger Patient nach einem HerzKreislauf-Versagen in einem Gangbett.
„Es ist demütigend und menschenunwürdig, Menschen in Gangbetten unterzubringen. Dort müssen sie dann
nicht nur in aller Öffentlichkeit ihre
Notdurft verrichten, sondern – siehe
Donauspital – sogar sterben, weil keine
Betten in teilweise freien Zimmern eingerichtet werden“, kritisiert Szekeres.
Seiner Meinung nach ist das Grundproblem der sogenannte Bettenschlüssel.
„Dieser Bettenschlüssel definiert, wie
viel Personal auf einer Station eingesetzt
werden muss, um eine gewisse Anzahl
von Betten zu betreuen“, erklärt Szekeres. Es sei daher nicht verwunderlich,
dass der konstante Fokus auf Verkürzung
der Arbeitszeiten und Einsparungen
beim Personal zu solchen Missständen
führt. „Das ist eine Milchmädchenrechnung, das kann sich einfach nicht ausgehen“, kritisiert Szekeres.
Eine Lösung wäre, dass bei Situationen
wie Grippewellen kurzfristig mehr Personal, als das „Spardiktat“ vorschreibt,
eingesetzt wird und somit mehr Betten
in Zimmern betreut werden können.
Doch daran wird erst im Nachhinein
gedacht, und immer dann, wenn es
bereits zu spät ist. Szekeres: „Die Grippewelle kommt aber jedes Jahr, egal, ob
früher oder später, und es gibt genügend
Frühwarnsysteme, um eine solche Epidemie früh genug zu antizipieren.“
„Es ist
demütigend und
menschenunwürdig,
Menschen
in Gangbetten
unterzubringen. Dort
müssen sie
dann nicht
nur in aller
Öffentlichkeit ihre
Notdurft
verrichten,
sondern
– siehe
Donauspital – sogar
sterben, weil
keine Betten
in teilweise freien
Zimmern
eingerichtet
werden.“
Realitätsverweigerung
Wie stark diese Realitätsverweigerung in
der Stadtpolitik und im KAV selbst verankert ist, kann der kritische Beobachter
meist umgehend in deren „Erstreaktionen“ sehen, wenn es um die Themen­
behandlung von Gangbetten geht. Dieses Jahr waren nämlich laut der Wiener
Patientenanwältin Sigrid Pilz nicht nur
eine „verfrühte Grippewelle und die
Weihnachtsferien“ schuld, sondern
auch die Ärztinnen und Ärzte. „Einer- >
Grundsatzprogramm
mit neun Standpunkten übermittelt
Die Wiener Ärztekammer sieht mit
der designierten neuen Gesundheitsstadträtin Sandra Frauenberger einem
Neuanfang in der Gesundheitspolitik
entgegen und hat ein Grundsatzprogramm mit neun Standpunkten
noch am Tag ihrer Ernennung an das
Rathaus übermittelt.
Mit der Neubesetzung des politischen
Postens erhofft sich die Ärztekammer
vor allem die Möglichkeit, das Wiener
Gesundheitssystem in einem gemeinsamen und konstruktiven Prozess
zu optimieren und zukunftsfit zu
gestalten. Die Ärztekammer appelliert
daher an die Gesundheitsstadträtin,
einen neuen, positiven Politikstil in
ihrem Ressort zu leben und damit
auch eine erfolgreiche Zukunft für das
Gesundheitswesen im Interesse aller
Wiener zu schaffen.
Die Ärztekammer wird in allen relevanten Prozessen selbstverständlich
zur Seite stehen, um ihren Beitrag an
den notwendigen Reformen zu leisten.
Das Grundsatzprogramm zur Zukunft
des Wiener Gesundheitswesens im
Wortlaut:
für den angestellten Bereich:
 M
ehr ärztliches Personal und medizinische Apparaturen im Wiener
Krankenanstaltenverbund
 E
in klares Zugeständnis zur Ausbildung im Wiener Krankenanstaltenverbund
 U
msetzung des mitverantwortlichen Tätigkeitsbereichs
 E
in neuer partizipatorischer Führungs­stil im Sinne aller Mitarbeiter des
Wiener Krankenanstaltenverbunds
für den niedergelassenen Bereich:
 A
usbau des niedergelassenen
Bereichs durch 300 zusätzliche
Kassenplanstellen
 S
tärkung der Haus- und Kinderärzte in der Versorgung durch
Umsetzung des Wiener Modells
 A
ufhebung aller Leistungsdeckelungen in Kassenordinationen zur
Verringerung der Wartezeiten
 A
usbau des Ärztefunkdiensts
zur Stärkung der Versorgung an
Wochenenden
für beide Bereiche:
 E
ntpolitisierung der Patientenanwaltschaft
02_2017 doktor in wien 23
> seits soll die niedergelassene Kollegenschaft allesamt auf Urlaub gewesen sein
und deshalb für eine Überforderung
der Spitäler gesorgt haben, andererseits
hätten die Spitals­ärzte ihren Urlaub zu
Weihnachten ‚anders‘ disponieren sollen“, ärgert sich Szekeres über aus der
Luft gegriffene Vorwürfe und das mediale Erstresümee von Pilz zur Gangbettenproblematik.
Doch Szekeres kontert auch hier: „Im
Gegensatz zu den Schnellschüssen und
Falschmeldungen der Patientenanwältin nehmen wir uns Zeit, fakten- und
evidenzbasiert zu kommunizieren.“
Dementsprechend konnte die Ärztekammer eine positive Bilanz in ­puncto
hausärztliche Versorgung über die zwei
Weihnachtswochen ziehen: Laut Ärztefunkdienst waren knapp zwei Drittel
(62,9 Prozent) der Hausärzte über die
Feiertage im Einsatz. Sie konnten damit
die geforderte Anwesenheit von mindestens 50 Prozent deutlich übertreffen.
Der Ärztefunkdienst, der von der Ärztekammer betrieben wird, verfügt
über alle Urlaubsmeldungen der niedergelassenen Ärzteschaft und erhält
auch die Meldungen von erkrankten
Haus­
ärzten. Demnach waren laut
Auflistung des Ärztefunkdiensts in der
­ersten Weichnachtswoche (27. bis 30.
­Dezember 2016) mehr als die Hälfte
(57,0 Prozent) der Ärztinnen und Ärzte
im ­Einsatz, in der zweiten Ferienwoche
(2. bis 5. Jänner 2017) waren es mehr als
zwei Drittel (68,7 Prozent). Dazu gab
es wienweit lediglich vier Krankmeldungen an den Ärztefunkdienst.
„Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte
versorgen keine Patienten, die im Spital liegen. Der Vorwurf der Schuld am
Spitalschaos des Wiener Krankenanstaltenverbunds in Richtung niedergelassene Ärztinnen und Ärzte ist daher
vollkommen haltlos“, so Szekeres. Darüber dürfe Pilz aber nicht reden, da
ihre Beschäftigung bei der Stadt Wien
wohl Interessenkonflikte mit ihrer „unabhängigen“ Patientenanwaltschaft mit
sich bringe. Laut Szekeres war das mediale „Gestolpere“ von Pilz diesbezüglich nicht nur „überaus peinlich“, sondern auch „ein Schlag ins Gesicht der
gesamten Patientenschaft selbst“.
Drohungen gegen Ärzte
Wie erwähnt, wurden auch die angestellten Ärztinnen und Ärzte in ihrer
Urlaubsdisposition kritisiert. „Es ist un24 doktor in wien 02_2017
„Das
Krankenanstalten-Arbeitszeitgesetz erlaubt
uns nicht,
mehr als 48
Stunden in
der Woche
zu arbeiten. Dann
brauchen
wir aber
mehr Pflegepersonal
und mehr
Ärztinnen
und Ärzte.
Ansonsten
wird die
Gangbettenproblematik
kaum zu
lösen sein.“
glaublich, dass erschöpfte Kolleginnen
und Kollegen, die ihren wohlverdienten
Urlaub zu Weihnachten mit ihrer Familie schon seit Langem disponiert und
geplant hatten, später zu hören bekommen, sie hätten das aufgrund der Grippewelle nicht tun dürfen“, ist Szekeres
empört.
Das sei höchst unprofessionell und
zeige wieder einmal die fehlende Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitern
in den Spitälern.
Als ob das nicht genug wäre, gab es
während der letzten „Gangbetten­krise“
sogar noch Drohungen gegenüber Ärztinnen und Ärzten, und das von KAVGeneraldirektor Udo Janßen höchstpersönlich – so geschehen auf der 2.
Medizinischen Abteilung im Wilhelminenspital am Weihnachtswochen­ende,
wo mehrere Patienten in Gangbetten
lagen. Auf der Station gab es bereits
­eine von der Generaldirektion erlassene
mehrmonatige Sperre von zehn Betten
aufgrund der unterbesetzten Personalsituation. Die Medien begannen sich
für das Problem zu interessieren, was
flugs zu einer Aufhebung der Sperre
führte – freilich ohne mehr Personal
einzustellen. Die Folge war eine Gefährdungsanzeige mehrerer Oberärzte
der betroffenen Abteilung an KAVGeneraldirektor Janßen und die damalige Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely. Darin schrieben sie, dass „eine medizinisch professionelle und adäquate
Patientenversorgung und Patientensicherheit unter diesen Bedingungen
nicht gewährleistet werden können“,
was eine Folge der Personalknappheit
sei. Zuvor hätten die betroffenen Ärztinnen und Ärzte das Gespräch mit
Janßen gesucht, der im Gegenzug der
Abteilung mit einer sofortigen Urlaubssperre gedroht haben soll, sollte eine
Gefährdungs­anzeige erstattet werden.
Szekeres fordert für solche Notsituationen, das Personal umgehend aufstocken, denn „anders geht es nicht“.
Man könne nicht zunächst Personal
einsparen und Bettensperren verfügen,
später dann aber nur mehr die Bettensperre aufheben, ohne sich um die
entsprechenden Personalressourcen zu
kümmern. Das sage einem schon der
„gesunde Hausverstand“, für den man
Foto: tirc83/iStock
AM PULS COVERSTORY
COVERSTORY AM PULS auch keine weiteren Schulungen und
Ausbildungen benötige, so Szekeres,
der hier das Grundproblem bei den
Gangbetten sieht: Während der Bettenschlüssel sich an „regulären“ Betten in
Zimmern in Bezug auf die Zahl des Personals orientiert, werden Gangbetten
nicht berücksich­tigt. Das heißt, dass jedes Gangbett eine zusätzliche Belastung
für das Personal darstellt. Wenn man
nun aus Gangbetten „reguläre“ Betten in
Zimmern macht, ohne aber laut Bettenschlüssel das Personal zu erhöhen, dann
entstehen Situationen wie im Wilhelminenspital.
Szekeres: „Die Kolleginnen und Kollegen dort sind verzweifelt, die Situation
ist wegen der Personalknappheit und
Langzeitkrankenständen aber nicht
neu.“ Seine Forderung: Entweder werde das Personal aufgestockt, oder die
Patienten müssten in ein anderes Spital
transferiert werden.
Die Lösungsansätze
Die Zukunft birgt auch das große Fragezeichen in puncto Gangbetten. Seit
Jahren weiß man um das Problem, jedes
Jahr sagen die Verantwortlichen, dass
es entweder gar keine Gangbetten gäbe
oder – wenn bereits zu viele Bilder dieser
angeblich nicht existenten Gangbetten
kursieren – diese nur vorübergehende
Notlösungen seien und eine Extremsituation vorherrsche. Nächstes Mal sei man
jedenfalls besser gewappnet.
„So weit, so gut – doch jedes Jahr dasselbe Theater?“ hinterfragt Szekeres. „Wo
bleiben die nachhaltigen Lösungen?“
Für Szekeres ist eines ganz klar: Gangbetten sind ein eindeutiges Zeichen für
das Anwachsen der Bevölkerung und
damit der Patientenzahlen bei gleichzeitig massiven Einsparungen am Personalsektor. Es könne daher nur eine
vernünftige Lösung geben, nämlich
die Aufstockung des Personals: „Das
Krankenanstalten-Arbeitszeitgesetz
erlaubt uns nicht, mehr als 48 Stunden in der Woche zu arbeiten. Dann
brauchen wir aber mehr Pflegepersonal und mehr Ärztinnen und Ärzte.“
Ansonsten werde die Gangbetten­
problematik kaum zu lösen sein, insbesondere deshalb, weil es ein Problem
sei, das umso massiver werde, je länger
man noch zuwarte. „Die B
­ evölkerung
schrumpft nicht – ganz im Gegenteil,
sie wächst rapide mit jedem Jahr“,
mahnt Szekeres und verweist auf die
demografische Entwicklung Wiens in
den letzten Jahren.
Wenn nun in den Spitälern dennoch
weiterhin gespart werde, dann müsse man den niedergelassenen Bereich
endlich ausbauen. Laut Szekeres brauche es dazu zusätzliche Kassenplanstellen sowie auch eine Lösung in Sachen
Primary Healthcare Center. „Wenn
die Gesundheitspolitik tatsächlich das
System reformieren und Patienten
besser steuern möchte, um überfüllte
Spitalsambulanzen zu verhindern,
dann muss man auch die notwendigen
Strukturen im niedergelassenen Bereich schaffen“, resümiert Szekeres. Die
Ärztekammer habe dafür auch immer
wieder Lösungen zu diesen Fragestellungen angeboten, gehört wurde man
von der Politik jedoch bislang kaum.
Aber vielleicht gibt es doch Licht am
Endes des Gangs. Die erste berechtigte
Hoffnung ist, dass mit dem Ende von
Sonja Wehsely in der Stadtpolitik eine
Änderung auch in der Gesprächskultur
und im Umgang mit den Stakeholdern
und den Mitarbeitern eintreten wird.
Dies könnte ihre Nachfolgerin Sandra
„Ohne personelle Veränderungen
und radikale
Neuerungen
wird es nicht
gehen. Man
kann nur
hoffen, dass
die neue
Stadträtin
besser als
ihre Vorgängerin
agiert und
dementsprechend auch
Änderungen
im Wiener
Krankenanstaltenverbund herbeiführt.“
Frauenberger wohl als ersten politischen Sieg einfahren – sofern dies gewollt wird.
Noch am Tag der Bekanntgabe der Personalrochaden rund um Frauenberger am 20. Jänner 2017 wurde deshalb
von der Ärztekammer ein sogenanntes
Grundsatzprogramm zur Zukunft des
Wiener Gesundheits­
wesens an die
neue Gesundheitsstadt­
rätin übermittelt, in dem die ärztliche Standesvertretung mit neun konkreten Standpunkten
Lösungen für die derzeitigen Probleme
– auch hinsichtlich Spitäler und Gangbetten – anbietet (siehe Kasten auf Seite
23). Szekeres erwartet sich von Frauenberger vor allem, „dass es wieder möglich wird, konstruktiv und miteinander“ zu arbeiten, und das im Sinne aller
Wiener, also der Ärzte- und Patientenschaft gleichermaßen. „Die politische
Neuaufstellung im Rathaus ist eine
große Chance, bereits Geschehenes
wiedergutzumachen und Versäumtes
nachzuholen.“
„Post-Wehsely-Ära“
Das zweite große KAV-Kernthema in
der „Post-Wehsely-Ära“ ist jedoch, nun
auch in der Generaldirektion aufzuräumen. Szekeres: „Ohne personelle
Veränderungen und radikale Neuerungen wird es nicht gehen. Man kann
nur hoffen, dass die neue Stadträtin
besser als ihre Vorgängerin agiert und
dementsprechend auch Änderungen
im Wiener Krankenanstaltenverbund
herbeiführt.“
Der Abgang Wehselys allein wird wohl
noch nicht ausreichen, um Themen
wie Gangbetten, das Krankenhaus
Nord oder das Wiener Gesundheitswesen im Gesamten auf ein solides
Fundament zu stellen. „Wehsely hat
mit Janßen und vielen anderen auch
jahrelang Vertrauensleute in Posten
gehievt, die zu ihrem Führungs- und
Managementstil durchaus passten“,
bemerkt Szekeres. Es dürfe daher nicht
wirklich verwunderlich sein, wenn das
System auch weiterhin so arbeite, als
wäre Wehsely noch am Ruder. Außer:
„Frauenberger verordnet dem Gesundheitssystem eine Radikalkur und scheut
auch nicht davor zurück, personell hart
durchzugreifen.“
Vielleicht sieht man ihn also doch
noch, zwischen den vielen Betten – diesen einen kleinen Lichtpunkt am Ende
des Gangs. 
02_2017 doktor in wien 25
SERVICE MEDIZIN
Hepatitis C
Heilungsraten bei knapp 100 Prozent
► Speziell bei der ehemals gefürch-
teten Hepatitis C, die im überwiegenden Teil der Fälle chronisch wird
und zu Leberzirrhose, Leberversagen
und Leberkarzinomen führen kann, hat
sich die Situation drastisch verändert.
„Seit zweieinhalb Jahren sind die neuen
Therapien verfügbar. Die Behandlungsmöglichkeiten haben sich damit radikal
und grundlegend gewandelt“, meint
Harald Hofer von der Klinischen Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie der Wiener Universitätsklinik für
Innere Medizin III.
Die neuen Medikamente, die während
des Behandlungszeitraums in Tablettenform eingenommen werden müssen, sind hoch effektiv. Es handelt sich
dabei um Wirkstoffe, die direkt in den
Vermehrungszyklus der Hepatitis CErreger eingreifen: Sie hemmen die
HCV-Polymerase, die HCV-Protease
oder den Replikationskomplex (NS5A)
der Viren. In der Therapie werden
zumeist zwei der unterschiedlichen
Wirkstoffe beziehungsweise Wirk­
mechanismen kombiniert, weil durch
die hohe Replikationsrate der Erreger
sonst auch die Gefahr einer Resistenzentwicklung hoch wäre.
„Die Heilungsraten liegen bei einer
Hepatitis C-Virusinfektion mit dem
Virusgenotyp 1, der zwei Drittel der
Erkrankungen in Österreich ausmacht,
bei 95 bis an die 100 Prozent. Ähnliche
hohe Erfolgsraten gibt es bei Hepatitis C
durch die Genotypen 2 und 4. Schwieriger ist die Behandlung – derzeit noch
– bei einer chronischen Infektion mit
dem Virusgenotyp 3“, sagte der Experte.
Von anhaltendem Erfolg wird gesprochen, wenn drei Monate nach der drei
Monate lang andauernden Therapie
keine Erreger mehr im Blut nachgewiesen werden können.
In Österreich wurden die neuen Behandlungsformen, die das pegylierte
Interferon alpha zum Injizieren mit einer Behandlungsdauer von sechs Mo26 doktor in wien 02_2017
Von anhaltendem
Erfolg wird
gesprochen,
wenn drei
Monate
nach der
drei Monate
lang andauernden
Therapie
keine Erreger mehr
im Blut
nachgewiesen werden
können.
naten bis zu einem Jahr plus dem synthetischen Wirkstoff Ribavirin in den
meisten Fällen abgelöst haben, relativ
schnell angewendet. Allerdings muss vor
allem aus Kostengründen die Ersteinstellung in einem Zentrum erfolgen. Die
wesentliche Voraussetzung ist das Vorliegen einer chronischen Hepatitis C sowie eine dokumentierte Vernarbung der
Leber (Fibrose), wobei der Status in fünf
Stadien eingeteilt wird (O; I-IV).
Vor allem aus Kostengründen war die
Behandlung anfänglich nur für Patienten in den Stadien III und IV (Fibrosestadium IV entspricht einer Leberzirrhose) möglich. „Mittlerweile wurden
in Österreich insgesamt ungefähr 2500
bis 3000 Patienten behandelt. Dabei
haben wir gesehen, dass die Erfolge
etwa so gut wie in den klinischen Studien sind. Zum Teil waren das auch
Patienten mit sehr fortgeschrittener
Erkrankung mit Zirrhose oder nach
­Lebertransplantationen“, sagte Hofer.
Vor weltweiter Ausrottung?
Auch die ehemals verwendete Langzeittherapie mit pegyliertem Interferon
alpha und Ribavirin war nicht „billig“.
Bei zum Teil aber relativ geringen Ausheilungsraten litten die Patienten oft
unter belastenden Nebenwirkungen.
Mitentscheidend für den Erfolg der neu-
en Therapien ist deren sehr gute Verträglichkeit, während das Interferon als
Immunbotenstoff, der die Abwehr von
Virusinfektionen antreiben soll, häufig
influenzaähnliche Symptome und Erschöpfungszustände auslöste und eine
Reihe von weiteren zum Teil sehr unangenehme Nebenwirkungen verursachte
(Depressionen, Haarausfall, Blutbildveränderungen, Hautausschläge).
Dabei ließe sich die Krankheit im
Grunde weltweit ausrotten. Dazu
müssten zunächst einmal möglichst alle Betroffenen von ihrer Infektion wissen. Und dann müssten möglichst alle
Patienten auch behandelt werden. Hepatitis C wird vor allem über
Blut übertragen. Dieser Infektionsweg per Infusionen
und Blutprodukte (Plasma,
Gerinnungsfaktoren et cetera) ist seit der Identifizierung des Virus im Jahr 1989
und den dann sehr schnell
entwickelten Bluttests und
Inaktivierungsmethoden
abgeschnitten.
Eine wesentliche Rolle
spielen noch intravenös
Suchtgift injizierende Drogenkranke. In dieser Personengruppe erfolgt die
Verbreitung vor allem über die Mehrfachverwendung von Spritzen. Das
macht die Etablierung von Einwegspritzen-Austauschprogrammen sowie
die Substitutionstherapie mit oral einnehmbaren und lang wirksamen Opiaten so wichtig – und natürlich auch die
Hepatitis-Behandlung der chronisch
Infizierten in dieser Personengruppe.
„Insgesamt wäre es natürlich am besten, man könnte auch schon Patienten mit chronischer Hepatitis C
ohne Leberfibrose (Stadium 0) oder
mit erst beginnender Fibrose (Stadium I) behandeln. Je früher die Therapie erfolgt, desto besser ist es“, sagte
Hofer. 
APA
Fotos: jarun011/iStock, BlackJack3D/iStock
In Österreich sind ungefähr 120.000 Menschen von chronischer Hepatitis B oder C betroffen.
Seit zweieinhalb Jahren sind bei der Hepatitis C medikamentöse Therapien mit Heilungsraten
von an die 100 Prozent verfügbar. Sogar die Eliminierung der Infektion wäre damit möglich.
MEDIZIN SERVICE
Blutplättchen werden zu Hautkrebs-„Ver­bündeten“
Die bisher eher unverdächtigen Blutplättchen, die eigentlich vor allem für die Blutgerinnung verantwortlich sind, können laut
Wiener Chemikern auch zu „Verbündeten“
bei der gefürchteten Eskalation von Hautkrebs werden.
Mit neuen therapeutischen Maßnahmen können einige Melanome mittlerweile relativ gut
behandelt werden. Das führt dazu, dass selbst
bei Betroffenen, deren Erkrankung sich bereits
stärker ausgebreitet hat, der Krebs zumindest
einige Zeit lang verschwindet. Mit diesen „unglaublich erfolgreichen Medikamenten“ wird
es für etwa ein Drittel der Patienten wieder
möglich, am alltäglichen Leben teilzunehmen, auch wenn es ihnen vorher schon relativ
schlecht ging, wie Christopher Gerner vom
Institut für Analytische Chemie der Universität Wien erklärte. Leider dauern solche
Remissionen oft nur zwischen sechs bis zwölf
Monaten, im Durchschnitt eher acht Monate.
Momentan wird viel darüber geforscht, warum manche Erkrankte gut auf die Therapie
ansprechen und andere eben nicht. Vor allem
die Frage, „warum sich dieser Effekt so schnell
wieder zurückentwickelt, gehört sicher zu den
heißesten beforschten Fragestellungen“, sagte
Gerner. In der Folge kann es nämlich zur
sogenannten Kachexie kommen. Bei dieser
Eskalation erfasst die Erkrankung zunehmend
alle Organsysteme des Körpers und entzieht
diesen viel Energie, was letztendlich zum
Tod führt. Obwohl die Kachexie ausführlich
erforscht wurde, konnte bisher kein eindeutiger Zusammenhang zu vorausgegangenen
Krebserkrankungen gefunden werden.
Im Zuge ihrer detaillierten Analysen von
Proteinen und Fetten aus Blutproben
von Hautkrebspatienten haben die
Forscher aus Wien und Regensburg nun herausgefunden, wie
dieser fatale Vorgang ungefähr
abläuft: „Die Tumorzellen
schütten Proteine aus,
die die Leber und das
Fettgewebe beeinflussen. So werden Blutfette
freigesetzt. Aus denen
entstehen über Reaktionen – die wieder aus
einer Beeinträchtigung der
Leber kommen – ‚Produkte‘,
die bei Gesunden nicht entstehen
würden. Die sind dann letztendlich
dafür verantwortlich, dass die Blutplättchen
aktiviert werden. Die heizen dann wieder das
Tumorzellwachstum an“, führte Gerner aus.
Auf die Idee, dass die Blutplättchen hier
eine Rolle spielen könnten, „wären wir selbst
nicht gekommen“. Anhand der Analysedaten
von kachektischen und nicht kachektischen
Patienten wurde das Team aber vor allem auf
Proteine im Blut aufmerksam, von denen sie
wussten, dass diese von den Blutplättchen
kommen. „Wir behaupten jetzt nicht, dass
wir ‚die Antwort‘ gefunden haben, aber wir
sagen, dass wir eine mögliche Antwort
haben“, zeigte sich der Wissenschafter
überzeugt.
Aus den Ergebnissen aus der
Grundlagenforschung lassen sich
jetzt auch interessante Schlüsse
für die Diagnostik und
medizinische Praxis ziehen.
Einerseits könnte das
Vorhandensein solcher
Proteine und Lipide dabei
helfen, eine sich anbahnende Kachexie früh zu
erkennen – eine wertvolle
Information für Ärztinnen
und Ärzte sowie Patienten,
denn in der Therapie „möchte
man unbedingt vermeiden, dass der
Patient in die Kachexie hineingedrängt wird“.
Andererseits könnte die Erkenntnis, dass
über die Plättchen das Tumorwachstum
stimuliert wird, vielleicht auch als Ansatzpunkt zur ­Umkehrung dieses Prozesses genutzt
werden. 
Molecular Cellular Proteomics
Neue Erkenntnisse zu Leberkrebs und Entzündungen
Chronische Entzündungen und verschiedene Krebsarten gelten seit vielen Jahren
als mit einander korreliert. Die Rolle von
zwei Stoffen für solche krankhaften Prozesse
haben Wissenschafter von der Universität
Wien und vom Forschungszentrum für
Molekulare Medizin der Österreichischen
Akademie der Wissenschaften (CeMM)
geklärt.
Manuela Baccarini und ihr Team an den
Max F. Perutz Laboratories (MFPL) der Universität Wien und der MedUni Wien sind
in der Entschlüsselung jener Mechanismen,
die dem Leberkrebs zugrunde liegen, einen
Schritt weitergekommen, wurde mitgeteilt.
Mit „RAF1“ identifizierten sie ein Protein,
das normalerweise die Entwicklung von
Krebs fördert, bei Leberkarzinomen aber
den gegenteiligen Effekt hat: Bei gewissen
Zelltypen bremst RAF1 das Wachstum der
Tumorzellen.
Das Protein RAF1 ist bekannt für seine essenzielle Rolle bei der Entwicklung verschiedener Tumorarten. Die neuen Erkenntnisse
von Baccarini zeigen einen gegenteiligen
Effekt. Ines Jeric, Erstautorin der Studie,
erklärt: „Unsere Ergebnisse weisen auf eine
neue Rolle von RAF1 bei Lebertumoren hin.
Wir haben zwei entgegengesetzte Funktionen in unterschiedlichen Zelltypen der
Leber gefunden. Zum einen bremst RAF1
die Wucherung von bösartigen Hepatozyten,
den eigentlichen Tumorzellen. Andererseits wird RAF1 aber in Entzündungszellen
benötigt, um eine geeignete Umgebung für
das Wachstum von Leberzellkarzinomen zu
erzeugen.“ Dies wurde sowohl an lebenden
Organismen getestet als auch durch die
Analyse von Biopsien menschlicher Tumore
belegt.
Um die Rolle von Malondialdehyd geht es in
einer weiteren Arbeit des CeMM. In einer
Studie ist es Wissenschaftern um Christoph
Binder, Atheroskleroseforscher der MedUni
Wien und am CeMM tätig, in Kooperationen mit Experten aus Maastricht und
Mainz gelungen, entscheidende Prozesse zu
identifizieren, die an den Entzündungsreaktionen bei Fettlebererkrankungen beteiligt
sind. Demnach spielt Malondialdehyd,
ein Biomarker für oxidativen Stress, eine
Schlüsselrolle in der ernährungsbedingten
Leberentzündung. Durch Antikörper, die
sich gegen Malondialdehyd richten, lässt
sich die Entzündung eindämmen. Dies wäre
ein neuer Ansatz für die Entwicklung einer
potenziellen Therapie der häufigen nicht
alkoholischen Fettlebererkrankung. Malon­
dialdehyd ist ein Abbauprodukt von mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Es reichert
sich auf sterbenden Leberzellen an und
fördert eine Entzündungsreaktion. 
Nature Communications / Hepatology
02_2017 doktor in wien 27
SERVICE MEDIZIN
Gehirnmodelle sind dem Original erstaunlich ähnlich
der Gehirnentwicklung, sondern auch für
die zukünftige Diagnostik und Behandlung
neurodegenerativer Erkrankungen.
Embryonale Stammzellen werden bei diesem
Verfahren in der
Petrischale durch
spezielle
Zellkulturverfahren
dazu
gebracht,
die
einzelnen
Schritte der
embryonalen
Gehirnentwicklung
im Labor nachzuahmen
und sich zu Nervenzellen
zu spezialisieren. In wenigen Monaten bildet sich so ein etwa erbsengroßer
Gewebe­verband, der dem Stadium eines
embryonalen Gehirns entspricht.
In der aktuellen Studie untersuchten Forscher
auch die epigenetischen Merkmale der Organoide. Das sind kleine Molekülgruppen, die
Kardiologie als Startschuss für ein
neues Fortbildungsformat
Am 27. und 28. Jänner 2016 trafen einander im Austria Trend Hotel
Savoyen im Rahmen eines neuen Veranstaltungsformats der Vienna
School of Clinical Research Experten und Nachwuchsmediziner aus
dem Bereich der Kardiologie.
Mit dem „Science Summit Kardiologie“ startete eine Veranstaltungsreihe, die die Neuerungen der wesentlichsten kardiologischen Bereiche
ins Zentrum rückt. Ziel war es, ein praxisrelevantes Update zu allen
wissenschaftlichen Neuheiten, das von Experten vermittelt wird, zu
präsentieren. Neben den Basisvorträgen dienten Fallbeispiele zur Wissensvertiefung. Damit aber auch bei den jungen Nachwuchsmedizinern
etwas „hängen bleibt“, wurden am Ende des „Science Summit“ Fragen
zu den einzelnen Themenblöcken gestellt.
Heinrich Klech, Geschäftsführer der Vienna School of Clinical Research
und Organisator von „Science Summit“, formuliert das Ziel der Reihe
folgendermaßen: „Wir wollen mit der Veranstaltung evidenzbasierte Medizin auf hohem wissenschaftlichem Niveau und mit neuen
technologischen Möglichkeiten vermitteln, vor allem hinsichtlich der
Computertechnologie.“
Wichtig ist für Klech vor allem, dass „die Lernziele im Fokus bleiben.
Das heißt: Wir evaluieren, was wirklich bei der Fortbildung vermittelt
wurde und wie erfolgreich der Wissenstransfer der Veranstaltung
tatsächlich war“. Dies soll auf digitale Weise geschehen.
Die nächste Veranstaltung zum Thema „Herausforderung Adipositas –
Konservative und chirurgische Interventionen“ findet bereits am 3. und
VSCR
4. März 2017 statt.
28 doktor in wien 02_2017
bestimmen, welche Abschnitte auf der DNA
abgelesen und welche auf „stumm“ geschaltet
werden. Dieses sogenannte Epigenom wirkt
eine Ebene über dem Genom und kann durch
umweltbedingte Faktoren wie Stress oder
Ernährung beeinflusst werden. Gerade bei
der Ausprägung von neurologischen Erkrankungen, wie etwa Schizophrenie, scheinen
epigenetische Faktoren eine wichtige Rolle zu
spielen.
„Gehirnorganoide unterscheiden sich hinsichtlich ihrer epigenetischen Merkmale von
echten Gehirnen, da sie in einer vollkommen
anderen Umgebung heranwachsen, doch
erstaunlicherweise gibt es ähnliche Muster“,
wurde der Letztautor der Publikation, Joseph
Ecker, vom US Salk Institut in Kalifornien in
einer Aussendung zitiert. „In Zukunft könnte
man daher versuchen, die epigenetischen
Merkmale des Gehirnes auch auf das Modell
zu übertragen. Dies könnte uns helfen,
die komplexe Funktion des menschlichen
Gehirnes noch besser zu simulieren, um die
Ausprägung von Krankheiten noch besser
verstehen zu können.“ 
Cell Reports
Elektroautos: Neues Risiko
durch Stromverletzungen
Kraftfahrzeuge mit Elektroantrieb stellen ein nicht zu unterschätzendes
zusätzliches Risiko dar. Darauf wies Günter Steurer von der Klinischen
Abteilung für Kardiologie der Wiener Universitätsklinik für Innere Medizin II im Rahmen des ÄKVÖ-Symposiums „Elektrizität im Verkehr“
am 25. November 2016 in Wien hin. Lenker und Insassen seien nicht
nur dem für Kraftfahrzeuge charakteristischen Verletzungsrisiko ausgesetzt, sondern auch durch elektrische, thermische und chemische Verletzungen durch den Elektroantrieb oder den Ladeanschluss gefährdet.
Steurer führte dabei aus, dass bei einem Elektroauto sowohl die
Ladesäule, das Ladekabel als auch die Ladekupplung beziehungsweise
das induktive Ladesystem der Ladesäule durch den Transport großer
Spannungen eine erhebliche Gefahrenquelle darstellten. Dasselbe
gelte auch für den Ladeanschluss, den Ladestecker, die LithiumIonen-Hochvoltbatterie, die Leistungselektronik, den Elektromotor,
das Batterie-Management-System sowie die Niedervoltbatterie mit
Speicherung großer Strommengen.
Elektrischer Strom verursacht komplexe Verletzungen, die augenfällig
durch Verbrennungen gekennzeichnet, häufig aber auch mit systemischen Schädigungen vor allem auf kardiologischer, neurologischer
und renaler Ebene verbunden sind. Für Steurer stellt sich daher die
Frage, „ob die weitere Behandlung von Unfallopfern eines Elektrofahrzeugs nach akuter Versorgung auf einer Unfallchirurgie nicht auf einer
internistisch-kardiologischen Intensivstation erfolgen sollte“.  ÄKVÖ
Foto: Hayri Er/iStock
Die von Forschern des Instituts für Molekulare Biotechnologie der Österreichischen
Akademie der Wissenschaften (IMBA)
gezüchteten 3D-Gehirnmodelle ähneln
echten Gehirnen nicht nur in Struktur
und Funktion, sondern auch in
ihren epigenetischen Merkmalen. Dies hat ein Team
internationaler Forscher
nachgewiesen, das die
künstlichen Gehirnorganoide mit der
Originalvorlage im
menschlichen Körper
verglichen hat.
Im Jahr 2013 hatten
IMBA-Wissenschafter
um Jürgen Knoblich über
die erstmalige Züchtung von
funktionsfähigen menschlichen
Gehirnstrukturen im Labor aus Stammzellen berichtet. Diese Minigehirne entsprechen
der frühen Entwicklung des Gehirns, etwa auf
der Stufe eines Embryos. Sie eröffnen nicht
nur neue Möglichkeiten zur Erforschung
MEDIZIN SERVICE
Prägenden Einfluss sozialer Faktoren auf die Gesundheit
Bildungsstand, Erwerbsstatus und auch die
Art der beruflichen Tätigkeit haben einen
prägenden Einfluss auf das Gesundheitsverhalten. So stehen ein geringer Bildungsstand
und Arbeitslosigkeit häufig mit gesundheitlichen Risikofaktoren wie Rauchen und
starkes Übergewicht oder einer schlechteren
Einschätzung der eigenen Gesundheit in
Zusammenhang, ergab eine Studie.
Unabhängig von der Altersstruktur zeigten
sich vor allem hinsichtlich des Rauchverhaltens bei beiden Geschlechtern deutliche
Bildungseffekte. Männer mit Abschluss
der Pflichtschule rauchten mit 38 Prozent
mehr als doppelt so häufig als Männer
mit Matura oder Hochschulabschluss,
hier waren es 17 Prozent. Bei den Frauen
waren diese Unterschiede noch deutlicher, 38 Prozent Raucherinnen mit
Pflichtschulabschluss versus lediglich 12
Prozent unter den Maturantinnen oder
Frauen mit Studium. Arbeitslosigkeit
erhöhte die Häufigkeit des täglichen
Rauchens nochmals stark.
Ein ähnliches Bild zeigte sich beim
Auftreten von starkem Übergewicht: Personen mit geringerer Schulbildung hatten
häufiger starkes Übergewicht als jene
mit höherer Schulbildung (Frauen: 19
zu 7 Prozent, Männer: 24 zu 11 Prozent).
Auch die Arbeitslosigkeit beeinflusste das
Auftreten von Adipositas deutlich.
Erstmalig wurden in der Gesundheitsbefragung auch Informationen über den all-
gemeinen Gesundheitszustand von Kindern
unter 18 Jahren eingeholt. Befragt wurde
ein Elternteil über die im selben Haushalt
lebenden Kinder zur allgemeinen Gesundheitswahrnehmung, zu gesundheitlichen
Beschwerden, zum Bedarf an langfristiger
Gesundheitsversorgung und zu Impfungen.
Insgesamt schätzten die Eltern den Gesundheitszustand ihrer Kinder als überwiegend
sehr gut oder gut ein (97 Prozent der Mädchen, 96 Prozent der Buben).
HÖHERE BILDUNG HÄLT LÄNGER GESUND
Indikatoren zur Gesundheit nach Bildungsabschluss
Frauen
Männer
Tägliches
Rauchen
in %
Starkes
Übergewicht
in %
Lebenserwartung
in Jahren
Pflichtschule
38,3 37,8
Lehre/
BMS
Höhere
Schule/
Uni
Erwerbs- Arbeitstätig
los
46,3
26,7 30,5
18,8 23,8 14,3 16,6
11,6 16,8
6,6 10,6
82,8 76,5 84,2 78,8 85,5 82,2
57,7
28,8 30,2
9,5 14,1
23,4 20,7
keine Angabe
Grafik: © APA, Quelle: APA/Statistik Austria, Gesundheitsbefragung 2014
Die Befragung zeigte auch: Das kostenlose
Impfangebot wird gut angenommen. So
gaben 91 Prozent der Eltern, unabhängig vom
Sozialstatus, an, das Impfangebot für ihre
Kinder in Anspruch genommen zu haben.
Personen in einkommensschwächeren Haushalten beurteilten ihren Gesundheitszustand
schlechter als Personen in höheren Einkommensklassen. Die Wahrscheinlichkeit, dass
Frauen und Männer in der höchsten Einkommensstufe ihren Gesundheitszustand als
sehr gut oder gut einstufen, war 3,2-mal
beziehungsweise 3,1-mal höher als für
Frauen und Männer der niedrigsten Einkommensstufe. Dementsprechend leiden
einkommensschwache Personen häufiger
an chronischen Krankheiten. Bei Männern der niedrigsten Einkommensstufe
treten chronische Kopfschmerzen,
Depressionen sowie chronische Nackenund Kreuzschmerzen im Vergleich zur
höchsten Einkommensstufe vermehrt
auf. Bei Frauen ist der Einkommenseffekt
bei Depressionen, Harninkontinenz,
chronischem Kopfschmerz und Bluthochdruck am stärksten.
Die Unterschiede in der Einschätzung
der eigenen Gesundheit setzten sich auch
in der Lebenserwartung und insbesondere der gesunden Lebenserwartung fort.
Frauen und Männer mit höherer Schulbildung leben nicht nur länger, sondern
sie können auch mehr Lebensjahre in
guter Gesundheit verbringen. 
APA
Infektionen bei Schwangeren führen zu weniger Fürsorge
Virusinfektionen bei werdenden Müttern
wirken sich negativ auf die spätere Fürsorge der Frau für das Kind aus. Das kann zu
Depressionen beim Nachwuchs führen, die
durch die Veränderung von genetischen Mechanismen im Gehirn auch bis in die nächste
Generation reichen. Das ist das Ergebnis
einer Studie an der MedUni Wien.
Die Wissenschafter stimulierten im Maus­
modell das Immunsystem vergleichbar mit
einer Virusinfektion der schwangeren Mutter.
Nach der Geburt führte das zu weniger fürsorglichem Verhalten für die Kinder. Dies habe
zur Folge, dass der Nachwuchs zur Entwicklung von Depressionen neige, hieß es in einer
Aussendung der MedUni Wien. Die dritte
Erkenntnis ist die, dass die Kinder „wiederum
auch ihrem Nachwuchs weniger Fürsorge
zukommen lassen, auch ohne Infektion, und
damit auch in der nächsten Generation die
Entwicklung von Depressionen häufiger ist“.
„Wir konnten also zeigen, dass ein transgenerationaler Effekt eintritt und dass es zu epigenetischen Veränderungen im Gehirn kommt“,
sagte Daniela Pollak von der Abteilung für
Neurophysiologie und -pharmakologie der
MedUni Wien. Dabei kommt es zu keiner
Veränderung der eigentlichen DNA-Sequenz
des jeweiligen Individuums. Die Veränderungen durch äußere Einflüsse – wie hier
durch die mangelnde Fürsorge – treten aber in
Form einer Veränderung der DNA-Methylierung oder der Histonacetylierung auf. „Dabei
ändern sich die regulatorischen Mechanis-
men, wie die Gene abgelesen werden“, erläuterte Pollak. Das führe zu einer nachhaltigen
Verhaltensänderung beziehungsweise zur
Entwicklung einer psychischen Erkrankung.
Die Studie wurde in Kooperation mit der
Neonatologin Angelika Berger von der
Wiener Universitätsklinik für Kinder- und
Jugendheilkunde durchgeführt. Weitere
Forschungen sollen laut MedUni Wien die
genauen Zusammenhänge klären – etwa, ob
die Infektion der Mutter bereits auch Auswirkungen auf das Gehirn des Babys und die
Ausbildung einer Depression hat – und auch,
was genau im Gehirn der Mutter im Fall der
Infektion passiert. Auch das Verhalten des
Vaters werde in weitere Untersuchungen
miteinbezogen.  Brain, Behaviour and Immunity
02_2017 doktor in wien 29
SERVICE MEDIZIN
Auszeichnung
Forschungsförderungspreise vergeben
► Alex Farr: „Role of Lactobacillus
species in the intermediate vaginal flora in early pregnancy: A retrospective cohort study” (erschienen in
PLOS ONE, Dezember 2015):
Um die Rolle der intermediären Vaginalflora in der Frühschwangerschaft
beurteilen zu können, führten die Autoren eine retrospektive Kohortenstudie
durch. Frauen, die zum Zeitpunkt des
routinemäßigen Screenings auf asymptomatische vaginale Infektionen an
der Klinik vorstellten, wurden im Falle einer intermediären Vaginalflora in
die Studie eingeschlossen. Frauen mit
einem Nugent-Score 4 wurden, je nach
der An- beziehungsweise Abwesenheit
der vaginalen Laktobazillen, in zwei
Gruppen unterteilt.
Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass
die Gruppe jener Frauen, die eine intermediäre Vaginalflora mit Laktobazillen
zum Zeitpunkt des Infektionsscreenings
hatte, ein signifikant besseres geburtshilfliches Outcome zeigte, verglichen
mit jenen Frauen, die eine intermediäre Vaginalflora ohne Laktobazillen
hatten. Die Anwesenheit von vaginalen
Laktobazillen war mit einem höheren
Kindsgewicht und Gestationsalter zum
Zeitpunkt der Geburt vergesellschaftet.
Anhand der Arbeit konnte somit gezeigt
werden, dass die normale und intermediäre Vaginalflora nicht als äquivalent zu
bewerten sind und dass die intermediäre
Flora im Falle einer Laktobazillen-Defizienz ein Risiko darstellt.
Daniel Moritz Felsenreich: „Weight
loss, weight regain, and conversions to
Roux-en-Y gastric bypass: 10-year results of laparoscopic sleeve gastrectomy“ (erschienen in Surgery for Obesity
and Related Diseases, Februar 2016):
In den letzten Jahren entwickelte sich
die Sleeve-Gastrektomie zu der weltweit am häufigsten durchgeführten bariatrischen Operationsmethode. Eine
größere Anzahl an in letzter Zeit pu30 doktor in wien 02_2017
Alex Farr (oben),
Daniel Moritz
Felsenreich und
Judith Wendt (im
Bild rechts mit Ursula
Wanninger/Erste
Bank Marketing
für Freie Berufe,
ÄrztekammerVizepräsident
Hermann Leitner und
Jury-Vorsitzendem
Christian Wurnig,
v.li.n.re.)
blizierten Fünfjahresergebnissen zeigt
nach einem initial guten Gewichtsverlust eine kontinuierliche Wiederzunahme des Gewichts sowie ein Sinken
des Excess Weight Loss (%EWL). Ein
weiterer viel diskutierter Aspekt der
Sleeve-Gastrektomie ist ein nach der
Operation neu aufgetretener gastroösophagealer Reflux, der eine Konversion zu einem Y-Roux-Magenbypass
nötig machen kann.
of UV radiation exposure” (erschienen
in JAMA Dermatol., April 2016):
Die Studie beschäftigt sich mit der
­Rolle des wichtigsten Pigmentierungsgens MC1R (Melancortin-1-Receptor)
als „endogener“ Risikofaktor für das
maligne Melanom unter Berücksichtigung von bekannten „exogenen“ Risikofaktoren.
Bestimmte Varianten von MC1R führen zu einer Veränderung der Rezep-
In der Studie wurden alle Patienten
mit einem Follow-up von mehr als
zehn Jahren, die in einem bariatrischen
Zentren mittels Sleeve-Gastrektomie
operiert wurden, einberufen und nachuntersucht. Ein Drittel der Patienten
wurde in der Follow-up-Periode wegen
Weight Regains oder symptomatischen
Refluxes auf einen Y-Roux-Bypass konvertiert.
Die hohe Konversionsrate sowie die hohe Rate an Patienten mit Weight Regain
und Reflux zeigen, dass bei dieser Operation die richtige Patientenselektion
sowie der achtsame Umgang mit den
Begleiteffekten der Sleeve-Gastrektomie besonders wichtig sind.
toraktivität und zu einer Beeinflussung
der Ratio von Phäo- und Eumelanin,
die maßgeblich an der individuellen
Pigmentierung beteiligt sind. Die Varianten bestimmen den Phänotyp und
stellen einen Risikofaktor für die Entstehung des malignen Melanoms dar.
Um diese Assoziation in einem klinischen Umfeld zu untersuchen, wurden die Daten von insgesamt fast 1800
Melanom- und Kontrollpatienten analysiert. Die Untersuchungen zeigten
einerseits, dass auch in Österreich Träger bestimmter MC1R-Varianten ein
erhöhtes Melanomrisiko aufweisen,
andererseits blieb dieses Risiko signifikant erhöht unter Berücksichtigung
von Faktoren wie Sonnenbränden und
Sonnenschäden, die gleichermaßen
eine vergangene Sonnenexposition repräsentieren. 
Judith Wendt: „Human determinants
and the role of melanocortin-1 receptor
variants in melanoma risk independent
Fotos: AEK Wein (2), Erste Bank
Drei medizinische Forschergruppen wurden kürzlich mit der Verleihung des
Forschungsförderungspreises der Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG
2016 für ihre wissenschaftlichen Anstrengungen der letzten Jahre belohnt.
PREISE SERVICE
STATUTEN DES THEODOR-BILLROTH-PREISES DER ÄRZTEKAMMER FÜR WIEN
Artikel I
1. Zur Förderung wissenschaftlicher Arbeiten
stiftet die Ärztekammer für Wien den „Theodor-Billroth-Preis der Ärztekammer für Wien”.
2. Der „Theodor-Billroth-Preis” wird alljährlich
verliehen und ist mit 7500 Euro dotiert. Er ist
maximal in drei Teile teilbar.
3. Wird in einem Jahr von der Verleihung aufgrund einer fehlenden Empfehlung seitens der
Jury Abstand genommen, so wird der vorgesehene Betrag trotzdem bereitgestellt und soll in
einem der folgenden Jahre für eine Erhöhung
des Preises Verwendung finden.
Artikel II
Um die Verleihung dieses Förderungspreises
können sich alle Angehörigen der Ärztekammer
für Wien bewerben. Da der „Theodor-BillrothPreis der Ärztekammer für Wien“ sowohl der
Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
als auch der Förderung der wissenschaftlichen
Tätigkeit in der freien Praxis dienen soll, sind
Klinik-, Abteilungs- und Institutsvorstände
(ausgenommen als Co-Autoren) von der
Bewerbung ausgeschlossen. Als Einreicher
kommen nur Erstautoren in Frage, die in den
vorhergehenden fünf Jahren vor der Einreichung
nicht Preisträger des „Theodor-Billroth-Preises“
oder des „Forschungsförderungspreises der
Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen
AG“ waren.
Artikel III
1. Die Ausschreibung des Preises erfolgt alljährlich in den „Mitteilungen der Ärztekammer ­
für Wien”. Für die Einreichung der Arbeiten
ist jeweils als Schlusstermin der 31. Mai festzusetzen.
2. Die Arbeiten sind beim Präsidium der Ärztekammer für Wien, Wien 1., Weihburggasse
10-12, in würdiger und druckreifer Form einzureichen. Sie sind in vierfacher Ausfertigung
vorzulegen plus in elektronischer Form (PDF
oder ähnliches Format). Bei Fremdsprachenpublikationen, außer in ­Englisch, ist die Einreichung einer deutschen Übersetzung erforderlich.
Artikel IV
Die Arbeiten dürfen weder vor dem 1. Juni des
Vorjahres in schriftlicher Form veröffentlicht
noch für einen anderen Preis eingereicht worden
sein. Sie sollen die Ergebnisse eigener wissenschaftlicher Tätigkeiten beziehungs­weise experimenteller Untersuchungen aus einem Fachgebiet
der Medizin zum Gegen­stand haben. Habilitationsschriften können nicht eingereicht werden.
Von der Einreichung ebenfalls ausgeschlossen
sind wissenschaftliche Arbeiten, die zum überwiegenden Teil im Rahmen eines Auslandsaufenthalts durchgeführt und von dieser ausländischen Institution publiziert werden.
Artikel V
1. Zur Beurteilung der Arbeiten wird vom Vorstand der Ärztekammer für Wien eine ärztliche
Jury eingesetzt.
2. Zur Beurteilung der Arbeiten können beliebig
viele (Fach-)Referenten herangezogen werden.
Artikel VI
1. Für die Verleihung des Preises oder dessen Teilung ist die einfache Mehrheit der Juroren erforderlich.
2. Die Verleihung des Preises erfolgt in feierlicher
Form durch das Präsidium der Ärztekammer
für Wien.
3. G
egen die Entscheidung der Jury ist kein
Rechtsmittel zulässig.
Artikel VII
Eine Abänderung dieser Statuten kann nur über
Beschluss des Vorstands der Ärztekammer für
Wien erfolgen.
STATUTEN DES FORSCHUNGSFÖRDERUNGSPREISES DER ERSTE BANK DER OESTERREICHISCHEN SPARKASSEN AG
Artikel I
1. Zur Förderung der wissenschaftlichen Tätigkeit
der Ärzte in Wien stiftet die Erste Bank der
oesterreichischen Sparkassen AG einen Preis.
2. Der Preis trägt den Namen „Forschungsförderungspreis der Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG”.
3. Der „Forschungsförderungspreis der Erste
Bank der oesterreichischen Sparkassen AG”
wird alljährlich verliehen und ist mit 7500 Euro
dotiert. Er ist maximal in drei Teile teilbar.
4. Wird in einem Jahr von der Verleihung aufgrund einer fehlenden Empfehlung seitens der
Jury Abstand genommen, so wird der vorgesehene Betrag trotzdem bereitgestellt und soll in
einem der folgenden Jahre für eine Erhöhung
des Preises Verwendung finden.
Artikel II
Um die Verleihung dieses Förderungspreises
können sich alle im Bereich Wien tätigen Ärzte
bewerben. Dies gilt auch für promovierte Mediziner, die nicht Mitglied der Ärztekammer sind.
Da der „Forschungsförderungspreis der Erste
Bank der oesterreichischen Sparkassen AG“ sowohl der Förderung des wissenschaftlichen
Nachwuchses als auch der Förderung der wissenschaftlichen Tätigkeit in der freien Praxis
dienen soll, sind Klinik-, Abteilungs- und Insti-
tutsvorstände (ausgenommen als Co-Autoren)
von der Bewerbung ausgeschlossen. Als Einreicher kommen nur Erstautoren in Frage, die in
den vorhergehenden fünf Jahren vor der Einreichung nicht Preisträger des „Theodor-BillrothPreises“ oder des „Forschungsförderungspreises
der Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen
AG” waren.
Artikel III
1. Die Ausschreibung des Preises erfolgt alljährlich in den „Mitteilungen der Ärztekammer
für Wien”. Für die Einreichung der Arbeiten
ist jeweils als Schlusstermin der 31. Mai festzusetzen.
2. Die Arbeiten sind beim Präsidium der Ärztekammer für Wien, Wien 1., Weihburggasse
10-12, in würdiger und druckreifer Form einzureichen. Sie sind in vierfacher Ausfertigung
vorzulegen plus in elektronischer Form (PDF
oder ähnliches Format). Bei Fremdsprachenpublikationen, außer in ­Englisch, ist die Einreichung einer deutschen Übersetzung erforderlich.
Artikel IV
Die Arbeiten dürfen weder vor dem 1. Juni des
Vorjahrs in schriftlicher Form veröffentlicht noch
für einen anderen Preis eingereicht worden sein.
Sie sollen die Ergebnisse eigener wissenschaft-
licher Tätigkeit beziehungsweise experimenteller
Untersuchungen aus einem Fachgebiet der Medizin zum Gegenstand haben. Habilitationsschriften können nicht eingereicht werden. Von der
Einreichung ebenfalls ausgeschlossen sind wissenschaftliche Arbeiten, die zum überwiegenden
Teil im Rahmen eines Auslandsaufenthalts
durchgeführt und von dieser ausländischen Institution publiziert werden.
Artikel V
1. Zur Beurteilung der Arbeiten wird vom Vorstand der Ärztekammer für Wien eine ärztliche
Jury eingesetzt.
2. Z
ur Beurteilung der Arbeiten können beliebig
viele (Fach-)Referenten herangezogen werden.
Artikel VI
1. Für die Verleihung des Preises oder dessen Teilung ist die einfache Mehrheit der Juroren erforderlich.
2. D
ie Verleihung des Preises erfolgt in feierlicher
Form durch die Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG in Wien.
3. Gegen die Entscheidung der Jury ist kein
Rechtsmittel zulässig.
Artikel VII
Eine Abänderung dieser Statuten kann nur über
Beschluss des Vorstands der Ärztekammer für
Wien erfolgen.
02_2017 doktor in wien 31
SERVICE CHRONIK
Ärztekammer würdigt verdiente Persönlichkeiten
Zwei Wiener Wissenschafter mit US-Preis
ausgezeichnet
Christoph Hitzenberger und Adolf Fercher
von der MedUni Wien wurden kürzlich mit
dem diesjährigen Fritz J. and Dolores H.
Russ-Preis ausgezeichnet. Die Auszeichnung wird von der nationalen US-Akademie
für Ingenieurswissenschaften (National
Academy of Engineering) für technologische
Entwicklungen verliehen, teilte die MedUni
Wien in einer Aussendung mit.
Die beiden Forscher waren maßgeblich an
der Entwicklung der Optischen Kohärenztomografie (OCT) beteiligt, einem Untersuchungserfahren, das vor allem in der medizinischen Bildgebung eingesetzt wird. Per OTC
wurde es beispielsweise möglich, feinste
Veränderungen in der Netzhaut des Auges
sichtbar zu machen. Das hat die Diagnose
und die Verlaufskontrolle von Erkrankungen
revolutioniert.
Die Auszeichnung gilt jedes Jahr technologischen Entwicklungen, die „signifikante
Auswirkungen auf die Gesellschaft hatten
und zur Verbesserung des menschlichen
Wohlbefindens beitrugen“.
32 doktor in wien 02_2017
Arbeitsmediziner in der Wellcon Gesellschaft für Prävention und Arbeitsmedizin in
Wien 3. Davor war er unter anderem auch
Albert Rauscha
Helga Kromp-Kolb
für den Ärztefunkdienst der Ärztekammer
für Wien tätig.
Helga Kromp-Kolb ist Umweltmetereologin und Leiterin des Zentrums für Globalen
Wandel und Nachhaltigkeit an der Universität
für Bodenkultur Wien. Sie ist in zahlreichen
wissenschaftlichen Gesellschaften aktiv, unter
anderem als Vorsitzende im Forum Wissenschaft und Umwelt, als erweitertes Vorstandsmitglied der Österreichischen Gesellschaft
für Meteorologie sowie als Mitglied in der
Deutschen Metereologischen Gesellschaft und
der American Meteorological Society.
Am 13. Dezember 2016 wurde dem weltbekannten Neurowissenschafter Eric
Richard Kandel das
Große Ehrenzeichen
der Ärztekammer für
Wien verliehen.
Der in Wien geborene Kandel emigrierte
1939 in die USA. Er
studierte Geschichte
und Literatur an der
Eric Richard Kandel
Harvard University,
Cambridge und danach Medizin an der New
York University. Von 1965 bis 1974 war er
Associate Professor für Psychiatrie und Physiologie an der New York University, ab 1974
Professor am Department of Physiology and
Psychiatry an der Columbia University, New
York, und seit 1983 Leiter des Howard Hughes
Medical Institute. Für seine Forschungen zu
den molekularen Mechanismen der Synapsen
und deren Beeinflussung erhielt er 2000 den
Nobelpreis für Medizin. 
Alexandra Kautzky-Willer ist
„Wissenschafterin des Jahres“
Der Klub der Bildungs- und Wissenschaftsjournalisten hat die Gendermedizinerin Alexandra Kautzky-Willer zur „Wissenschafterin
des Jahres 2016“ gewählt.
Mit der seit 1994 jährlich durchgeführten
Wahl zeichnen die Bildungs- und Wissenschaftsjournalisten vor allem das Bemühen
von Forschern aus, ihre Arbeit und ihr Fach
einer breiten Öffentlichkeit verständlich zu
machen und damit das Image der österreichischen Forschung zu heben. Kautzky-Willer
sieht es als „klaren Bildungsauftrag der Universitäten und der einzelnen Professorinnen
und Professoren, Wissen weiterzugegeben“,
wie sie im Gespräch mit der Austria Presse
Agentur erklärte.
Dies sei vor allem im Medizinbereich von
Bedeutung, denn „nur gut aufgeklärte,
mündige Patienten können wirklich mitarbeiten“. Für Erfolge in der Therapie sei „dieses
Empowerment der Patienten und deren
Gesundheitskompetenz immer wichtiger“.
Wenn man Sinn und Ziel einer Therapie
nicht verstehe, werde man die verschriebenen
Tabletten nicht nehmen, den Lebensstil nicht
ändern. „Das muss in der Medizin insgesamt
sicher noch besser vermittelt werden“, sagte
Kautzky-Willer.
Ausgehend von ihren Spezialgebieten Hormone und Stoffwechsel hat sich die Internistin zunehmend der geschlechtsspezifischen
Medizin zugewandt und wurde Anfang 2010
zur ersten Professorin für Gendermedizin in
Österreich an der MedUni Wien bestellt. In
den vergangenen Jahren habe es wesentliche
Fortschritte bei der Beachtung des Faktors
„Geschlecht“ gegeben: Im Medizinstudium
sei Gendermedizin fix im Lehrplan integriert,
und es gebe viele Aktivitäten im Bereich der
postgraduellen Ausbildung, etwa den europaweit ersten Universitätslehrgang für Gendermedizin oder als niederschwelliges Ausbildungsangebot ein Diplom der Ärztekammer
für Gendermedizin, so Kautzky-Willer. 
Fotos: Doris Kucera (4), Stefanie Steindl
Am 23. November 2016 wurden an Doris
Pflanzer und Albert Rauscha Silberne Ehrenzeichen der Ärztekammer für Wien verliehen.
Helga Kromp-Kolb
erhielt die Äskulapnadel der Ärztekammer für Wien.
Doris Pflanzer ist interimistische Leiterin
des Röntgeninstituts
im SMZ Floridsdorf/
Krankenhaus. Dort
ist sie auch seit vielen
Jahren StrahlenDoris Pflanzer
schutzbeauftragte.
Sie ist Autorin beziehungsweise Co-Autorin
zahlreicher Arbeiten zum Thema Mammografie, benigne und maligne Mammatumoren, Galaktografie sowie Sportverletzungen
beziehungsweise degenerative Veränderungen
des Bewegungs- und Stützapparats.
Albert Rauscha ist seit Juli 1985 niedergelassener Arzt für Allgemeinmedizin mit allen
Kassen in Wien 11. Er ist weiters betreuender Arzt in der Seniorenresidenz Am
Kurpark Wien Oberlaa in Wien 10. sowie
CHRONIK SERVICE
Ordination auf Rädern: Der Louisebus sucht Ärzte
Plätzen in Wien die kranken Menschen, die
Seit 23 Jahren ist in der Bundeshauptstadt
den Weg in eine Ordination oder Ambulanz
der Louisebus der Caritas unterwegs – eine
nicht schaffen. Das Angebot ist kostenlos und
Arztordination auf Rädern, die Obdachlosen medizinische Betreuung
ermöglicht. Sie wird jährlich
von knapp 3000 Menschen in
Anspruch genommen. Nun
werden dringend Ärztinnen
und Ärzte gesucht, die auf
Tour durch Wien gehen.
Der weiße Kastenwagen ist
allwöchentlich von Montag
bis Freitag unterwegs. Er ist
ähnlich ausgestattet wie ein
Sanitätsfahrzeug, damit kleinere Behandlungen sofort an
Ort und Stelle vorgenommen
werden können. Dass er für
Das Angebot ist kostenlos und kann auch von Betroffenen ohne KrankenversiPatienten gedacht ist, deren
cherung genützt werden.
Grundbedürfnisse oft in jeder
kann auch von Betroffenen ohne KrankenverHinsicht nicht erfüllt werden, zeigt ein Blick
sicherung genützt werden.
auf die Beschriftung der Regale. „BlutdruckViele wohnungslose Menschen scheuen
messgerät“ ist dort etwa zu lesen, auch „Infusich laut Caritas, eine Ordination oder ein
sionen“ sowie: „Unterhosen und Socken“.
Krankenhaus aufzusuchen – etwa, weil sie
Das Ärzteteam sowie freiwillige Mitarbeiter
sich angesichts ihres Zustands schämen. Die
betreuen derzeit an unterschiedlichen fixen
Erkrankungen, die im Louisebus behandelt
werden, resultieren nicht zuletzt aus dem Leben auf der Straße, heißt es. Wie der Wiener
Caritas-Geschäftsführer Klaus Schwertner im
Gespräch mit der Austria Presse Agentur berichtete, sind die Ärztinnen und Ärzte häufig
mit Infekten oder Wunden konfrontiert.
Der Bedarf nach dieser Art der mobilen Betreuung ist, so versicherte Schwertner, in den
vergangenen Jahren gestiegen. Gleichzeitig
werde es schwieriger, Ärztinnen und Ärzte zu
finden. Derzeit arbeite man am unteren Limit.
Die insgesamt zehn Dienste würden mit genau zehn Ärztinnen und Ärzten besetzt. Nötig
wären jedoch 15, um flexibler zu sein und bei
Bedarf Springer einsetzen zu können.
Der Einsatz wird mit 40 Euro pro Stunde
abgegolten, wobei die Finanzierung des
Louisebusses durch den Fonds Soziales Wien
beziehungsweise durch Spenden erfolgt. 
Service: An einer Mitarbeit interessierte Ärztinnen und Ärzte können sich beim Leiter Mobile
Notversorgung der Caritas der Erzdiözese Wien,
Wilhelm Jaschke, E-Mail: wilhelm.jaschke@
caritas-wien.at, melden.
Ärzteverzeichnis „Gesund in Wien“ neu aufgelegt
Die Ärztekammer hat gemeinsam mit dem ÄrzteVerlag das
umfassende Ärzteverzeichnis
„Gesund in Wien“ neu herausgegeben. Auf mehr als 1000
Seiten finden sich Informationen zu sämtlichen Ordinationen und Apotheken in Wien.
Zusätzlich wurde der Vorsorgebereich mit vielen neuen Tipps
beträchtlich erweitert.
Kern des Buches sind die ungefähr 1900
Allgemeinmediziner sowie die knapp 3300
Fachärzte mit insgesamt 43 unterschiedlichen
Fachrichtungen. Neben den Basisdaten
wie Telefon- und Faxnummer, Post- und
E-Mailadresse, Website, Öffnungszeiten und
Informationen über Kassenverträge bietet
das Nachschlagewerk auch eine Vielzahl an
vertiefenden Informationen an.
Mit einem Stern-Symbol gekennzeichnet
sind die 249 Spezialgebiete der Ärztinnen
und Ärzte in ihrem jeweiligen Fach. Darüber ­
hinaus gibt es weitere Angebote und
­Diplome. Um hier nur einige zu nennen:
Akupunktur, Ernährungsmedizin,
Raucherentwöhnung, spezielle
Schmerztherapie, Sportmedizin,
Substitutionsbehandlung et cetera.
Die Wiener Ärztinnen und Ärzte
sprechen insgesamt 40 unterschiedliche Fremdsprachen. Darunter
sind nicht nur sehr gebräuchliche
Sprachen wie Englisch, Französisch, Spanisch oder Türkisch, sondern auch exotischere Sprachen wie
Armenisch, Hindi, Koreanisch und Urdu.
Ein weiteres besonderes Service verbirgt sich
hinter dem Bus-Symbol. Hier erfahren die
Leser, wie sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln die Ordination am besten erreichen.
Personen mit körperlicher Einschränkung
können außerdem nach Ordinationen suchen, die vom Behindertenberatungszentrum
BIZEPS vermessen wurden.
Um Patienten Informationen zu den unterschiedlichen Vorsorgethemen anzubieten,
befinden sich am Anfang des Buches kurze
informative Artikel zu den unterschiedlichsten Gesundheitsthemen. 
Service: Buchbestellung im Internet unter
www.gesund-in-wien.at, E-Mail: giw@aerzte
verlag.at, Tel.: 961 10 00-0; Preis: 9,90 Euro
plus Versandkosten 5,- Euro.
Österreichische ÄrzteSkimeisterschaften
im Gasteinertal vom 23. bis 26. Februar 2017
Veranstalter: Sportärztereferat der Ärztekammer für Salzburg und Gasteinertal
Tourismus GmbH
Bewerbe (m/w): Slalom und Riesentorlauf
 Allgemeine Klasse (bis 35 Jahre)
 Altersklasse I (36 bis 50 Jahre)
 Altersklasse II (51 bis 65 Jahre)
 Altersklasse III (ab 66 Jahren)
 und freie Gästeklasse
Information und Anmeldung:
Sportärztereferat der Ärztekammer für
Salzburg, Helmut Böhm
Tel.: 0662/871 327-120 DW
E-Mail: [email protected]
02_2017 doktor in wien 33
SERVICE STEUER
Umsatzsteuer
Erleichterungen für Unternehmer
Mit dem Abgabenänderungsgesetz 2016 wurde die gesetzliche Definition des umsatz­steuerlichen Kleinunternehmers adaptiert. Zumindest für Kleinfälle wird es dann eine
Erleichterung geben. Voreilige Schritte sollten dennoch vermieden werden, solange die dazu
fällige Richtlinie durch die zuständige Abteilung im Finanzministerium noch nicht vorliegt.
Von Wolfgang Leonhart
mehr als 30.000 Euro Jahresumsatz, so ist er grundsätzlich als
Klein­unternehmer unecht umsatzsteuerbefreit. Bisher waren alle laufenden
Umsätze in die Berechnung der
30.000-Euro-Grenze einzubeziehen.
Dies führte bei Ärztinnen und Ärzten
mit umsatzsteuerpflichtigen Nebenumsätzen bislang häufig zu lästigen
Umsatzsteuerzahlungen. Wenn beispielsweise ein niedergelassener Arzt,
der in seiner Ordination Umsätze aus
ärztlicher
Heilbehandlung
von
200.000 Euro pro Jahr erzielt, daneben
Heilbehelfe (zum Beispiel Blutdruckmesser) um 5000 Euro verkauft, dann
war er bisher mit diesen Nebeneinnahmen umsatzsteuerpflichtig.
Mit dem Abgabenänderungsgesetz
2016 wurde die gesetzliche Definition
des umsatzsteuerlichen Kleinunternehmers nun aber adaptiert. Denn ab
2017 gibt es zumindest für Kleinfälle
eine Erleichterung: Bestimmte umsatzsteuerfreie Einnahmen, darunter jene
aus ärztlicher Heilbehandlung, werden
für die Berechnung der 30.000-EuroGrenze ab 2017 außer Acht gelassen. Im
konkreten Beispiel wäre also der Arzt
ab heuer für seine Produktverkäufe als
umsatzsteuerbefreiter Kleinunternehmer anzusehen.
Kleinere Fälle profitieren
Grundsätzlich sind Ärztinnen und
Ärzte sowie andere Gesundheitsberufe
hinsichtlich ihrer Umsätze (Einnahmen) aus „ärztlicher Heilbehandlung“
von der Umsatzsteuer befreit1). Diese
Befreiung gilt allerdings nur für die
Umsätze aus „ärztlicher Heilbehand1) Es handelt sich dabei um eine „unechte“ Umsatzsteuerbefreiung, da keine Berechtigung zum Vorsteuerabzug besteht und die an andere Unternehmer
bezahlte Umsatzsteuer einen Kostenfaktor bildet.
34 doktor in wien 02_2017
Leonhart: „Bei
komplexeren
Zusammenhängen
ist fachmännischer
Rat dringend zu
empfehlen“
Bestimmte
umsatzsteuerfreie
Einnahmen,
darunter
jene aus
ärztlicher
Heilbehandlung,
werden für
die Berechnung der
30.000-Euro-Grenze
ab 2017
außer Acht
gelassen.
lung“. Werden daneben andere Einnahmen erzielt, unterliegen diese der
Umsatzsteuer, so wie bei allen anderen
Unternehmen auch.
Solche umsatzsteuerpflichtigen Umsätze können bei Ärztinnen und Ärzten
innerhalb oder auch außerhalb der
Ordination vorliegen. In einer Ordination sind beispielsweise umsatzsteuerpflichtig:
 L
eistungen, die nicht als ärztliche
Heilbehandlung einzustufen sind,
wie etwa kosmetische Behandlungen,
„Schönheitschirurgie“ et cetera
 Produktverkäufe, Hausapotheken
 bestimmte Gutachten
 Schriftstellerei, Vortragstätigkeit
Außerhalb der Ordination gilt dies beispielsweise für Umsätze aus einer gewerblichen oder landwirtschaftlichen
Tätigkeit, Vermietung von Wohnungen
oder anderen Objekten et cetera.
Kleinunternehmer mit jährlichen Umsätzen bis 30.000 Euro sind regelmäßig
von der Umsatzsteuer befreit. Bei Ärz-
tinnen und Ärzten kommt nun ab 2017
für umsatzsteuerpflichtige Nebeneinnahmen die Anwendung dieser Umsatzsteuer-Kleinunternehmerbefreiung
ungeachtet der Höhe ihrer Honorare
aus ärztlicher Heilbehandlung in Betracht. Von dieser Erleichterung profitieren allerdings nur kleinere Fälle, bei
denen dann eine Verwaltungsvereinfachung gegeben ist.
Komplexe Materie
Die Höhe der Grenze von 30.000 Euro
zuzüglich der anfallenden Umsatzsteuer
stellt natürlich ein Problem dar, da erst
am Ende des Jahres feststeht, ob diese
nicht doch überschritten worden ist.
Lediglich ein einmaliges Überschreiten
der Umsatzgrenze um 15 Prozent innerhalb von fünf Jahren ist zulässig. Ob im
konkreten Fall die UmsatzsteuerKleinunternehmergrenze
überschritten
Fotos: AEK Wien, svetikd/iStock
► Erzielt ein Unternehmer nicht
STEUER / BÜCHER SERVICE
wurde oder nicht, steht daher erst nach
Ablauf des jeweiligen Jahres fest.
Es besteht – spätestens im Zuge der
Steuerveranlagung des betreffenden
Jahres – auch die Möglichkeit, auf die
Anwendung dieser Befreiung zu verzichten. Eine solche Verzichtserklärung bindet auf mindestens fünf Jahre.
Kommt es zu einer Unterschreitung der
30.000-Euro-Grenze und liegt keine
Verzichtserklärung vor, ist die Umsatzsteuer-Kleinunternehmerbefreiung ab
2017 zwingend anzuwenden.
Dabei muss beachtet werden, dass bei
Inanspruchnahme der Umsatzsteuerbefreiung als Kleinunternehmer in den
ausgestellten Rechnungen an die Abnehmer dieser Leistungen keine Umsatzsteuer ausgewiesen werden darf. Es
sind daher bei Inanspruchnahme beispielsweise Rechnungsformulare und
Parameter in elektronischen Registrierkassen anzupassen. Wird trotz Umsatz­
steuer-Kleinunternehmerregelung in
Rechnungen weiterhin Umsatzsteuer
ausgewiesen, muss diese an das Finanzamt abgeführt werden. Alternativ
müssten die Rechnungen berichtigt
werden (Storno und Neuausstellung).
Die Inanspruchnahme der neuen
Regelung ab 2017 bewirkt allerdings,
­
dass unter Umständen Vorsteuerbeträge, die davor abgezogen wurden, berichtigt, also teilweise oder zur Gänze
an das Finanzamt zurückgezahlt werden
müssen. Dies kann insbesondere bei der
Vermietung von Immobilien eine beträchtliche Belastung nach sich ziehen.
Jedenfalls handelt sich bei dieser Neuerung um einen nachhaltigen Eingriff
des Gesetzgebers in eine ohnehin
komplexe Materie. Daher sollten
­
voreilige Schritte vermieden
werden, solange die dazu fällige Richtlinie durch
die zuständige Abteilung
im
Finanzministerium
nicht vorliegt. In ein­
fach gelagerten Fällen wird
die Entscheidung schnell
zu treffen sein, bei komplexeren Zusammenhängen ist fachmännischer Rat dringend
zu empfehlen. 
Wolfgang Leonhart ist Steuerberater in
Wien 7. und Verfasser des im Verlag der
Österreichischen Ärztekammer erschienenen Buchs „Arzt und Steuern“.
Forensische Arbeit
„Forensische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen – Praxishandbuch für die interdisziplinäre Zusammenarbeit: Psychologie – Medizin – Recht – Sozialarbeit“ von
Sabine Völkl-Kernstock und Christian Kienbacher (Hrsg.), beide Wien. 2016. XXII,
309 Seiten. ISBN 978-3-7091-1607-4. Springer Verlag, Wien.
Forensische Psychologie sowie Forensische Psychiatrie im Kindes- und Jugendalter stellen Spezialgebiete dar und bedingen zumeist die Zusammenarbeit verschiedener Berufsgruppen aus dem psychosozialen, medizinischen und
juristischen Umfeld. Damit die forensische Tätigkeit entsprechend den wissenschaftlichen Standards geleistet werden kann, ist ein regelmäßiger Wissensaustausch notwendig, und dazu möchte dieses Buch einen Beitrag leisten. 
Hämorrhoiden
„Hämorrhoiden – Sprechen wir darüber“ von Friedrich Anton Weiser, Wien. 2.
Auflage. 2016. 128 Seiten. ISBN 978-3-99052-143-4. Verlagshaus der Ärzte, Wien.
Nahezu jeder zweite Mensch in den westlichen Industriestaaten leidet irgendwann in seinem Leben an Hämorrhoiden, aber nur wenige gehen deswegen
sofort zum Arzt. Doch sollten Blutungen oder Schmerzen im Analbereich nicht
bagatellisiert oder ohne medizinische Abklärung selbst behandelt werden.
Dieses Buch zeigt, wie Hämorrhoiden entstehen, bei Beschwerden eine Erstuntersuchung durchgeführt und die Diagnose erstellt wird. Dazu gibt es einen
umfassenden Überblick zu allen Mitteln, die gegen Hämorrhoidalleiden eingesetzt werden können. 
Mykobakteriosen
„Tuberkulose und nicht tuberkulöse Mykobakteriosen“ von Santiago Ewig, Matthias Bollow, beide Bochum, Tom Schaberg, Rotenburg, und Sabine Rüsch-Gerdes,
Borstel. 2016. 211 Seiten. ISBN 978-3-13-204581-1. Georg Thieme Verlag, Stuttgart
– New York.
Bedingt durch die Globalisierung und verstärkte Migration steigen die Fallzahlen
der Patienten mit Tuberkulose auch hierzulande wieder an. Nicht tuberkulöse
Mykobakteriosen nehmen ebenfalls an Häufigkeit zu und stellen aufgrund der
komplexen Diagnose und Therapie eine besondere Herausforderung dar.
Dieses Buch bietet umfassende Informationen über die Hintergründe der
­Erkrankungen sowie aktuelle Empfehlungen für eine erfolgreiche Therapie. 
Parkinson
„Parkinson – Kompakte Hilfe für Angehörige und Betroffene“ von Klaus-Dieter
Kieslinger, Salzburg. 2016. 120 Seiten. ISBN 978-3-99052-132-8. Verlagshaus der
Ärzte, Wien.
Mithilfe moderner Therapieverfahren kann heute trotz der Diagnose Parkinson eine hohe Lebensqualität erreicht werden. Die gut wirksamen Medikamente werden ergänzt durch eine ganze Palette von komplementären
Verfahren, wie Bewegungstherapie, Musiktherapie, Ergotherapie, aber auch
Methoden der fernöstlichen Medizin.
Zahlreiche Tipps und Tricks helfen, den Alltag mit Parkinson zu meistern. 
02_2017 doktor in wien 35
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DIENSTHABENDE FACHÄRZTE FÜR ZAHN-, MUND- UND KIEFERHEILKUNDE (VON 20.00 – 1.00 UHR FRÜH) MÄRZ 2017
01.DDr. Friede-Lindner Ingrid 368 42 52 19., Gymnasiumstraße 62
02.Dr. Maurer Irmtraud 979 44 57 14., Hauptstraße 86-88/5
03.Dr. Schöberl Rainer 216 11 33 02., Engerthstraße 150/10/5
04.Dr. Fuchs Nikolaus 713 62 30 03., Klimschgasse 14/3
05.DDr. Bandila Rodica-Florica 479 29 00 18., Hockegasse 17/Top B01
06.Dr. Mohamad Moustafa 604 22 64 10., Absberggasse 21/1/9
07.Dr. Pinchasov Wjaczeslaw 914 32 80 14., Linzer Straße 408/I
08.Dr. Janisch Gertrude 492 12 22 16., Hasnerstraße 69
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586 62 92 04., Wiedner Hauptstraße 64/2
19.Dr. Biowski Rainer 292 12 45 21., Brünner Straße 133-137/1/1
20.DDr. Monov Gabriel 470 19 57 18., Weimarer Straße 15
21.Dr. Aigner Michael 405 54 22 08., Lerchenfelder Straße 18-24/19
22.Dr. Pawlik Joanna 815 61 15 12., Schönbrunner Straße 219/10
23.Dr. Janacek Milos 892 32 63 15., Mariahilfer Straße 140/11
24.DDr. Forster Claudia 480 09 34 17., Dornbacher Straße 125/1
25.Dr. Iacob Ovidiu 332 75 10 20., Raffaelgasse 1/9
26.Dr. Nemetz Barbara 712 24 55 03., Barichgasse 2
27.Dr. Koristka Dusan 214 34 60 02., Praterstern 1
28.Dr. Stary Karin 492 03 04 16., Richard-Wagner-Platz 3/1
29.DDr. Pinter Andreas 470 67 72 18., Währinger Straße 138/14
292 03 35 21., Freiheitsplatz 10
535 31 11 01., Schottengasse 4/34
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MR Dr. Francan Thomas 31.DDr. Sas Oliwer WOCHENEND- BZW. FEIERTAGSDIENST (SAMSTAG, SONN- UND FEIERTAG VON 9.00 – 18.00 UHR) MÄRZ 2017
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505 43 06 01., Kärntner Ring 10/6
Dr. Tahvildari Shadi
Dr. Iacob Ovidiu
603 20 72
332 75 10
10., Quellenstraße 160/10
20., Raffaelgasse 1/9
DDr. Zadina Andreas
216 40 14
02., Taborstraße 39/4
Dr. Waldbauer Barbara
DDr. Roser-Podlesak Christine
914 96 54
370 21 09
14., Gruschaplatz 8
19., Grinzinger Straße 70
Dr.-medic stom. Dumitru Doina 596 17 15 06., Gumpendorfer Straße 115
Dr. Rast Elisabeth Dr. Polat Raziye Sibel 369 83 00 280 67 70 19., Krottenbachstraße 106/3/5
22., Stadlauer Straße 62/5/17 MED 22
Dr. Koban Gert 317 46 64 09., Grundlgasse 1
Dr. St. Clair Osorno Bertly Dr. Markotanyos Peter
893 60 81
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21., Leopoldauer Straße 68
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18. – 19. März 2017
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36 doktor in wien 02_2017
KONGRESSE SERVICE
ZAFI – ZAHNÄRZTLICHE FORTBILDUNG
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ZAFI – Zahnärztliche Fortbildung der Landeszahnärztekammer für Wien
1060 Wien, Gumpendorferstraße 83/4, Tel.:+43/1/597 33 57/10-12 DW, Fax: 13 DW
E-Mail: [email protected], [email protected]
Basiskurs: Hypnose und Kommunikation
Ort: HypnoMed, 1170 Wien, Blumengasse 3
Termin: 11. – 12.3.2017
Veranstalter: Dr. Nidal Moughrabi / HypnoMed
Information und Anmeldung: [email protected]
www.hypnomed.cc/de/arzt-fortbildung/
Notfallmedizin – Erste Hilfe (Seminar für Assistenten)
Dr. Werner Deutschmann
25.2.2017
Aufbereitung zahnärztlicher Medizinprodukte (Seminar für Assistenten)
MR Dr. Franz Hastermann
2.3., 17.3., 23.3.2017
Assistenz in der Implantologie (Seminar für Assistenten)
Ingrid Kröll
3.3.2017
Curriculum – Implantologie 1
Dr. Christian Schober, Prof. DDr. Raoul Polansky, Prof. DI DDr. Rudolf Seemann
3. – 4.3., 9. – 10.6.2017
Moderne Kieferorthopädie: Qualität und Effizienz
Dr. Guido Sampermans
10. – 11.3., 7. – 8.4., 19. – 20.5., 23. – 24.6., 15. – 16.9.2017
Curriculum Ästhetische Zahnheilkunde
Prof. Dr. Jürgen Manhart
10. – 12.3., 28. – 29.4., 19. – 21.5., 30.6. – 1.7., 1. – 2.9., 6. – 7.10., 15. – 16.12.2017
Kieferorthopädie für Fortgeschrittene (6-teilig)
Dr. Martin Baxmann
17. – 18.3., 5. – 6.5., 23. – 24.6., 8. – 9.9., 10. – 11.11., 8. – 9.12.2017
Curriculum Implantologie – 2
Assoc.-Prof. Priv.-Doz. DDr. Christos Perisanidis, PhD, Prim. Priv.-Doz. DDr. Paul
Wolfgang Pöschl, Univ.-Prof. DDr. Christian Ulm, Priv.-Doz. DDr. Felix Wanschitz,
Univ.-Prof. DDr. Arne Wagner, DDr. Polina Kotlarenko, DDr. Gerald Jahl,
DDr. Florian Katauczek
Kurs 1: 17. – 18.3., 6.10.2017; Kurs 2: 21. – 22.4., 7.10.2017
Kieferorthopädie Ausbildungskurs (6-teiliger KFO-Kurs)
Dr. Martin Baxmann
19. – 20.3., 7. – 8.5., 25. – 26.6., 10. – 11.9., 12. – 13.11., 10. – 11.12.2017
Röntgen – Seminar für zahnärztliche Assistenten
Univ.-Prof. Dr. Ales Celar
1.4.2017
Refresher für die PAss 2017 (Seminar für Prophylaxe-Assistenten)
Anette Schmidt
7. – 8.4.2017
Implantologische und augmentative Verfahren am Humanpräparat
Univ.-Prof. DDr. Gabor Tepper, Univ.-Prof. DDr. Christian Ulm, Univ.-Prof. DDr.
Werner Zechner
28.4.2017
Glasfaserverstärkte Komposit-Restaurationen
Dr. Stefan Höfer
29.4.2017
Schmerzen im Gesicht oder Nacken? Craniomandibuläre Dysfunktionen –
Interdisziplinär
Univ.-Lek. Dr. Wolfgang Gruther, MSc
19.5.2017
Die kieferorthopädische Planung: eine gute Planung ist das halbe Leben
Dr. Guido Sampermans
21.5.2017
Dokumentationspflicht (mit Fotodokumentation) – Organisation –
­Kommunikation (Seminar für Assistenten)
Dr. Gerhard Schager
10.6.2017
Ultraschallgrundkurs Abdomen
Ort: Institut für Radiologie, Otto-Wagner-Spital
1140 Wien, Baumgartner Höhe 2
Termin: 23. – 25.3.2017
Veranstalter: Verein Wiener Ultraschallseminare
Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Dock, Univ.-Prof. Dr. Gerhard
Mostbeck
Anmeldung: www.wienerultraschallseminare.at
Teilnahmegebühr: EUR 400,Informationsreise Diabetes ade!
Ort: Rogaska Hotel Lotus Therme, Hotel Sava
3250 Rogaska Slatina, Slowenien
Termin: 25. – 26.3.2017
Themen: Analyse des vegetativen Nervensystems und
­dessen mögliche Auswirkung in Bezug auf Diabetes
Veranstalter und Anmeldung: Vitalplus Reisen,
Pachmann Touristik GmbH
3644 Emmersdorf an der Donau, Buchengasse 4
Tel.: +43/677/615 455 64
E-Mail: [email protected]
4. DV-Kongress – Integrative Onkologie
Ort: Bundesministerium für Gesundheit
1030 Wien, Redetzkystraße 2
Termin: 31.3. – 1.4.2017
Veranstalter: Dachverband österreichischer Ärztinnen und
Ärzte für Ganzheitsmedizin
Information und Anmeldung: Fischill PR
1080 Wien, Kochgasse 4
Tel.: +43/1/408 68 24-12 DW
E-Mail: [email protected]
Kongress: Konservative Orthopädie im Fokus
Facettenreiche Erkenntnisse und Tradition in der Allgemeinmedizin – Orthopädie – Physikalische Medizin von
der Wissenschaft über die Ausbildung zur Anwendung
Ort: Congress Center Pörtschach
9210 Pörtschach am Wörthersee, Hauptstraße 203
Termin: 14. – 16.7.2017
Wissenschaftliche Leitung: Univ.-Prof. Dr. Hans Tilscher
Information und Anmeldung: Verein zur Prävention von
Wirbelsäulenstörungen, Sabine Witty
Tel.: +43/1/801 10-3726 DW
E-Mail: [email protected]
BITTE BEACHTEN SIE
Das gesamte wissenschaftliche Programm der Gesellschaft
der Ärzte in Wien können Sie auf www.billrothhaus.at
nachlesen.
02_2017 doktor in wien 37
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Wien (KFA) sucht für den chefärztlichen Dienst eine/einen
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• abgeschlossene Ausbildung der Allgemeinmedizin (mit jus practicandi)
• Notfalldiplom wünschenswert, einschlägige Berufspraxis von Vorteil
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(Basis 36 Stunden/Woche), wobei die Bereitschaft zur Überzahlung –
abhängig von Qualifikation und Vordienstzeiten – besteht.
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Schlesingerplatz 5, 1080 Wien, [email protected].
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weiteren anrechenbaren Vordienstzeiten und Zulagen; daher mindestens € 4.791,80; Achtung: 36 Wochenstunden).
Anforderungsprofil fachlich:
• Jus practicandi
• EDV-Kenntnisse
• Sicheres Auftreten
Stellenbezogene Zusatzqualifikationen:
• Hohe Leistungsbereitschaft
• Teamfähigkeit
Die Bewerberin/der Bewerber muss eine für die Ausübung der ausgeschriebenen Tätigkeit gültige Eintragung in der Ärzteliste der zuständigen Ärztekammer spätestens
beim Dienstantritt vorweisen können.
Schriftliche Bewerbungen sind bis 24.02.2017 an die Generaldirektion der Wiener Gebietskrankenkasse, Sekretariat Generaldirektor Hofrat Ing. Mag. Erich Sulzbacher,
1100 Wien, Wienerbergstraße, zu richten (E-Mail: [email protected]).
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abhängig von Qualifikation und Vordienstzeiten – besteht.
Bewerbungen richten Sie bitte an Herrn Mag. Sebastian Mindler,
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