MK- Gst BDB Dr. Danzglock Hannover, 26.01. 2017 - 7356 – Bündnis Duale Berufsausbildung Aktueller Sachstand 1. Berufsorientierung Die Konsultationsphase zum Entwurf eines Handlungskonzeptes zur Berufsorientierung ist zwischenzeitlich abgeschlossen. Mit dem Musterkonzept sollen sich die Schulen auf die neuen Aufgaben einstellen können. Sie werden später durch Handlungshinweise unterstützt. Parallel wird im laufenden Schuljahr der BO-Erlass überarbeitet. Dieser soll zum Schuljahr 2017/2018 in Kraft treten. Die Bund-Länder-Vereinbarung „Bildungsketten“ wird noch zwischen Bund und Land abgestimmt. Einzelne Projekte werden bereits umgesetzt. 2. Jugendberufsagentur Nach einer Aufstellung der RD sind Strukturen der koordinierten Beratung mit Ausnahme der Landkreise Leer und Wittmund aktiv oder im Aufbau. Das Begleitprojekt des MK mit 12 Kommunen unterstützt den Prozess. In den Modellregionen sind die Lehrkräfte der beteiligten berufsbildenden Schulen ausgewählt und in das Projekt eingeführt. Sie haben den Arbeitsauftrag, die Vernetzung der JBA mit den Schulen und Betrieben voranzubringen. Im Übrigen dienen die Treffen der Arbeitsgruppe dem fachlichen Austausch. Zur Öffentlichkeitsarbeit wird eine Internetseite erarbeitet, die im Sommer 2017 freigeschaltet werden soll. Ein zentrales Thema ist der Datenaustausch zwischen den unterschiedlichen Rechtskreisen SGB II, III und VIII. Der Bund hat zwischenzeitlich einen Leitfaden und Muster-Einwilligungserklärungen vorgelegt, der nun im Projekt auf Niedersachsen transformiert wird. Die Erfassung und Weitergabe von personenbezogenen Daten der Schülerinnen und Schüler von abgebenden Schulen an die JBA setzt eine gesetzliche Regelung oder mindestens eine Einwilligungserklärung voraus. MK beabsichtigt, im Rahmen eines anstehenden Gesetzgebungsverfahrens eine Regelung zur Nutzung der Daten vorzulegen. Damit könnte die Arbeit der JBA und der Datenaustausch zwischen einzelnen Schulen abgesichert werden. 1 3. Einstiegssystem berufsbildende Schulen Das mit den Partnern im BDB vereinbarte verpflichtende Beratungsgespräch vor Aufnahme in die einjährige Berufsfachschule und die Fachoberschule, Klasse 11, ist mit Wirkung zum 01.08.2016 in der BBS-VO verankert worden. Im Schulverwaltungsblatt 1 / 2017 wurde eine Mittelung veröffentlicht. Dieses Gespräch muss in außerschulischen Institutionen (vorrangig JBA, Berufsberatung der Agenturen für Arbeit) erfolgen. Zur Struktur des Gespräches liegt ein Leitfaden vor, der mit der RD der BA abgestimmt ist. Ziel des Beratungsgespräches ist es, den Schülerinnen und Schülern Perspektiven einer dualen Berufsausbildung aufzuzeigen. Im Schulversuch „Berufseinstiegsschule „BEST“ sollen durch Ausweitung der praktischen Ausbildung die Chancen der leistungsschwächeren Jugendlichen auf dem Ausbildungsmarkt erhöht und durch die intensive Einbindung der Beratungs- und Unterstützungsmöglichkeiten der RD der Anteil der Jugendlichen, die nach einem Schuljahr eine Ausbildung aufnehmen, gesteigert werden. Der Schulversuch, der sich an Schülerinnen und Schüler ohne oder mit schwachem Hauptschulabschluss richtet, läuft mit acht BBSen im zweiten Jahr. Am 09.02.2017 wird für die Versuchsschulen eine Fortbildung zur curricularen Umsetzung der Dualisierung organisiert. Zur weiteren Stärkung des Lernortes Betrieb und zur Anschlussorientierung wurde gemeinsam mit der RD an der BBS Rotenburg ein Ansatz pilotiert, der den Übergang vom Schulversuch „BEST“ in Einstiegsqualifizierung befördert. Ab Februar 2017 wird die Klasse vollständig auch in einer Einstiegsqualifizierung der BA verortet sein. Der Schulversuch „HH dual“ und „HH dual plus“ in der 1-jährigen Berufsfachschule Wirtschaft für Realschulabsolventen und der Klasse 11 der Fachoberschule Wirtschaft, der bereits an der BBS Handel und BBS 11 in Hannover seit über einem Jahr läuft, hat ebenfalls das Ziel, Jugendliche schneller und zielgenauer in den Ausbildungsmarkt zu begleiten. Durch eine verstärkte curriculare Verzahnung betrieblicher und schulischer Lernerfahrungen, das Abbilden betrieblicher Realität (Dualisierung) und eine erweiterte Schwerpunktbildung im Berufsfeld Wirtschaft und Verwaltung sollen die Jugendlichen besser qualifiziert werden, um damit flexibler im Ausbildungsmarkt Fuß zu fassen. Er startet ab dem Schuljahr 2017 / 2018 mit neun BBSen (BBS 11, BBS12, BBS 14 der Region Hannover; BBS Buxtehude; BBS Walsrode; BBS Rotenburg/W.; BBS Friesoythe; BBS I Lohne; BBS Stadthagen). Eine koordinierte Beratungsstruktur in der jeweiligen Gebietskörperschaft wurde vorausgesetzt; Angebote der Berufsschule dürfen nicht reduziert werden. Neben der Dualisierung der BFS, die zu Klebeeffekten zum Übergang in eine duale Berufsausbildung führen sollen, wird gleichzeitig das Praktikum der FOS, Klasse 11, zukünftig besser mit der Theorie verzahnt. Zudem ist zusätzlicher Mathematikunterricht vorgesehen Darüber hinaus soll überprüft werden, ob ein Erfordernis zum Erhalt einer FOS 11 besteht. 2 4. Integration unversorgter Jugendlicher in duale Berufsausbildung Der Niedersächsische Landtag hat in seinem Beschluss vom 27.10.2017 „Berufliche Bildung gemeinsam stärken“ die Landesregierung aufgefordert, für benachteiligte Jugendliche öffentlich geförderte Ausbildungen auf der Basis eines regulären Berufsausbildungsvertrages mit abschließender Kammerprüfung zu ermöglichen und dies schrittweise in Modellprojekten zu realisieren. Zur Umsetzung der Forderung werden Gespräche geführt. 5. Wohnortnahe Beschulung Das Thema wird seit dem 15.12.2016 in einer neuen Arbeitsgruppe unter Beteiligung der Partner des BDB, Schulleitungen / Lehrkräfte und deren Verbände sowie der Niedersächsischen Landesschulbehörde erörtert. Ziel ist u. a. ein Kriterienkatalog, um auf Grundlage transparenter Datenlagen einen Abstimmungsprozess zu berufsschulischen Angeboten vor Ort zu initiieren. Die Zuständigkeit der Schulträger nach § 106 NSchG bleibt wie der Reko-Prozess unangetastet. Dennoch wird der Landesschulbehörde in diesem Abstimmungsprozess eine größere Bedeutung in der Moderation eines Abstimmungsprozesses zukommen. Zur gemeinsamen Beschulung einzelner Bildungsgänge in der Berufsschule wird die AG Vorschläge erarbeiten. Damit sollen pädagogisch und wirtschaftlich angemessene Klassengrößen gesichert werden. weitere Aktivitäten: Ein Flyer, der die Möglichkeiten und Perspektiven der beruflichen Bildung und dem gleichzeitigen Erwerb aller allgemein bildender Schulabschlüsse oder Hochschulzugangsberechtigungen verdeutlich, soll zum Ende des I. Quartals 2017 vorliegen. Mit dem LHN wird das Projekt „Berufsabitur“, das die berufliche Ausbildung und den Erwerb der FH-Reife verbindet, vorangetrieben. Hierzu wird die konkrete Umsetzung zum Ende des I. Quartals 2017 vorgestellt. Im Rahmen des BDB ist in diesem Jahr die 3.Fachtagung im November geplant. 3
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