als pdf - Glückauf Online

glück­auf
Die Zei­tung für Mit­ar­bei­ter,
Kun­den und Freun­de der
GMH Gruppe
4/2016
Foto: Eike Runschke
Der erste Innovationstag brachte 150 kreative Köpfe aus den Unternehmen der GMH Gruppe zusammen.
Motivation und Faszination
treiben Innovationen voran
GMH Gruppe · Erster Innovationstag der GMH Gruppe war ein voller Erfolg.
W
er als Unternehmen im globalen Wett­
beides aussehen kann, haben ausgewählte Mit­
bewerb bestehen will, braucht innovative
arbeiterinnen und Mitarbeiter beim ersten In­
Produkte und Dienstleistungen. Wer innovative novationstag der GMH Gruppe erlebt. Sie ent­
Produkte und Dienstleistungen entwickeln will, wickelten dabei erste Ideen und lernten, ihre
braucht kreative Köpfe. Und wer kreative Köpfe
Kreativität in konstruktive Bahnen zu lenken.
fördern will, braucht ein fruchtbares Arbeits­
Jetzt sollen sie ihr neues Wissen in ihre Unter­
umfeld und ideenfördernde Methoden. Wie
nehmen hineintragen.
R Ausführlicher Bericht auf Seite 8 und 9
Frank Koch, Mitglied der Holding-Geschäftsführung
Foto: vl
Verschlankung der
Geschäftsführung
Professor Dr. Michael Süß, Vorsitzen­
der der Geschäftsführung und Chief Execu­
tive Officer der GMH Holding, hat zum Jah­
resende sein Mandat niedergelegt und wird
mit dem Jahre 2017 von Frank Koch (Chief
Operating Officer des Bereichs Stahl und
Mitglied der Geschäftsführung der GMH
Holding) abgelöst. Ihm zur Seite stehen die
langjährigen Mitglieder Thomas Löhr (Chief
Financial Officer) und Harald Schartau (Ar­
beitsdirektor). Süß geht in den Aufsichtsrat
der GMH Holding zurück. Wolfgang Schmidt
wird die GMH Gruppe zum Jahresende ver­
lassen (zuletzt Chief Operating Officer der
Division „Schmiedetechnik, Bahntechnik,
Lenkungstechnik und Guss“).
R siehe Seite 3
„Nachwuchskräfte“.
Wie in jedem Jahr
präsentiert glückauf den Nachwuchs einiger
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der GMH
Gruppe, inklusive GMH-Strampler, der ihnen
– wie man sieht – gut zu Gesicht steht.
R siehe Seite 25
Leichtbauideen. Wenn Stahl weiterhin
im Automobilbau eine tragende Rolle spielen
will, muss er leichter werden. Die „Initiative
Massiver Leichtbau“ zeigte beim TechDay,
was inzwischen alles möglich ist.
R siehe Seite 6
Foto: © panthermedia.net / Allan Swart
Industrie 4.0. Ein Werkzeugschrank mit
RFID -Chip-gelabelten Wendeschneidplatten
ermöglicht den Schmiedewerken Gröditz,
deren Verbrauch präziser zu erfassen und
gezielter zu kontrollieren.
R siehe Seite 14
GMH GRUPPE STANDORTE DER GMH GRUPPE
EDITORIAL
Produktionsstandorte / Repräsentanzen
A U S D E M I N H A LT
GMHütte · Wenn Stahl weiter-
Hamburg
Indianapolis
Indianapolis
Russland
Foto: © panthermedia / spiral_media
Kocaeli
Russland
Kocaeli
China
Japan
ChinaJapan
hin wettbewerbsfähig bleiben will,
muss er in der Anwendung leichter
werden. Der TechDay bei Opel
zeigte, was möglich ist.
POLEN
NIEDERLANDE
Osnabrück
Georgsmarienhütte
auf Sei­te 6
Burg
Caçapava
Sydney
Sydney
BELGIEN
Repräsentanzen (GMH Holding)
über eins sollte uns Weihnachten
nicht hinwegtäuschen: Es herrscht
kein Friede auf Erden. Die kaltblütige
Machtpolitik einzelner Staaten führt
immer wieder zu Krisen und Kriegen.
Und auch in der Wirtschaft(spolitik) wird mit knallharten Bandagen
gekämpft – ein globaler Kampf um
globale Märkte, dem sich auch wir
in der GMH Gruppe stellen müssen.
Davor kann einem schon mal angst
und bange werden. Zum Glück wissen wir aber auch: Wenn wir diese
Aufgabe mit Sinn, Verstand und Engagement anpacken, dann schaffen
wir das auch. Ihnen ein frohes Fest
und glückliches 2017.
DEUTSCHLAND
Nürnberg
Bous
Homburg
GMHütte · Wenn Azubis sich so
richtig ins Zeug legen, dann haben
sie gute Chancen zu erreichen, was
jetzt Jan Kleine Brockmann von der
GMHütte erreicht hat: Bundesjahresbester in seinem Ausbildungsberuf zu werden.
FRANKREICH
Wenn täglich etwa 300 Lkw das
Werksgelände „bevölkern“, kann
man schon mal leicht den Überblick verlieren. Ein Yard-Management-System schafft Abhilfe.
auf Sei­te 6
TSCHECHISCHE
REPUBLIK
Böbingen/Rems
Schwäbisch Gmünd
Kunst im Werk ·
Wenn Gäste
das Büro von Felix Osterheider
betreten, fällt ihr Blick unwillkürlich auf Arbeiten von Dieter van
Slooten.
ÖSTERREICH
auf Sei­te 10
GMH Systems/GMHütte ·
Wenn man etwas für die Gesundheit und Sicherheit seiner Azubis
tut, dann ist das schon mal den
„Roten Apfel“ des GMH-GesundheitsAwards wert.
Brand-Erbisdorf
LUXEMBURG
Produktionsstandorte
Liebe Kolleginnen,
liebe Kollegen,
Schmiedewerke Gröditz ·
Judenburg
Bous · Wenn man den Kontinuierlichen
Verbesserungsprozess befördern bzw. beleben
will, ist man gut beraten, sich Leitlinien zu geben – und möglichst in der gesamten Belegschaft zu kommunizieren. Das Stahlwerk Bous
hat gezeigt, wie.
auf Sei­te 5
auf Sei­te 11
Krieglach
SCHWEIZ
auf Sei­te 4
Stand 04.2015
Repräsentanzen (GMH Holding)
Wildau
Gröditz
Troisdorf
Caçapava
Produktionsstandorte
Zorge Ilsenburg
Herzberg
Dortmund
Bochum
Essen
Witten
Schwerte
Hagen
Mülheim
Gevelsberg
Mannstaedt · Wenn Profile aus der
Walzstraße kommen, geht es in die
Richtmaschine. Damit sie auf die ideale
Temperatur heruntergekühlt werden, hat
Mannsteadt jetzt unter dem Kühlbett Ventilatoren eingebaut. Nebeneffekt: Die Profile werden gerader denn je.
auf Sei­te 5
Ihr glückauf-Redaktionsteam
„Danke für Ihre Mitarbeit!“
Liebe Autorinnen und Autoren,
liebe Fotografinnen und Fotografen der glückauf-Ausgaben 2016!
Man kann es nicht oft genug betonen: Ohne Ihre Bereitschaft, neben Ihrer „eigentlichen Tätigkeit“ zusätzlich Beiträge für die glückauf beizusteuern, wäre glückauf nicht möglich. Und so
kann man Ihnen nicht oft genug dafür danken. Denn Ihr Engagement für die glückauf kommt
überdies Ihrem eigenen Unternehmen und vor allem auch der gesamten GMH Gruppe zugute.
Ihr glückauf-Redaktionsteam Ferenc Albrecht | Victoria Apitz | Sebastian Arend | Siegfried Averhage |
Dorina Becker | Linda Becker | Markus Beckmann | Matthias Behrends |
Detlef Beier | Paul Beier | Thomas Bertram | Magnus Blömer | Christian
Bloom | Udo Börger | Jörg Boßmeyer | Ralph Brausen | Arno de Buhr |
Andrea Busch | Thomas Bußmann | Dominik Butter | Octavio Camerini |
Dr. Jean-Frédéric Castagnet | Sabine Dannhauer | Dr. Lutz Dekker | Maren
Dependahl | Henning Dickert | Marcel Domeier | Andreas Donat | David
Ebener | Peter Engel | Brigitte Freitag | Monika Friebe | Christof Fries |
Joachim Fröhlking | Klaus Füting | Laura Genne | Guido Glees | Annemike
Gößmann | Dietmar Grasser | Walter Grimm | Christian Großmann |
Anne-Marie Großmann | Johanna Großmann | Dr. Jürgen Großmann
| Quirin Großmann | Heinz Gruber | Guntram Haase | Karin Hamann |
Johannes Hanke | Armin Hans | Robert Harting | Inge Hegmann | Swaantje
Hehmann | Julia Henkelmann | Ulrike Hitzigrat | Maik Hoeft | Traugott
Hofer | Christel Horn | Pascal Hüpel | Elisabeth Husemann | Lothar Hüther
| Romina Iannarino | Jens Indrachowicz | Lisa Josef | Franziska Kaden |
Ronny Käppler | Franz Klingsbigl | Ina Klix | Kai Kmieciak | Frank Koch |
Norbert Kölker | Daniel Kotte | Karin Kriebel | Bernd Krist | Julia Kröger
| Sebastian Kröner | Ralf Kübeck | Erk Lehmler | Peter Leimbrink | Julia
Levin | Uwe Lewandowski | Tobias Liedmann | Klaus Liewald | Angélique
Löhr | Johanna Lügermann | Thorsten Mergelmeyer | Eckardt Mildner |
Petra Mißbach | Dirk Möller | Michael Münch | Raphael Nossek | Ingo
Offermanns | Dirk Opfer | Sandra Ostermann | Anna Padrós | Elvira Parton
| Ute Pellenz | Diana Peter | Klaus Pfeiffer | Dr. Franz-Dieter Philipp |
Danke !
Vor der Nachtwächter-Führung: das Redaktionsteam der glückauf auf dem Marktplatz von Wernigerrode
Foto: privat
Friedhelm Pohl | Oliver Pracht | Leon Radunovic | Dirk Raschke | Wolfgang
Rente | Domenic Richman | Paul Ripke | Andreas Ritter | Bernd Romeikat
| Timo Runde | Rolf Ruppenthal | Roland Sauer | Anna Schäflein | Harald
Schartau | Dr. Eric Schillinger | Andrea Schlüter | Katharina Schlüter
| Kirsten Schmidt | Christoph Schmitz | Thomas Schmücker | Henrik
Schönstedt | Werner Schöttner | Ralf Schreiber | Finnegan Schröder |
Wolfgang Schröder | Jörg Schulze | Martin Schütt | Jürgen Senf | Heike
Siebert | Hendrik Siemionek | Stefan Söll | Dr. Bernd Sommer | Dennis
Stanimirovic | Jessica Steidten | Andreas Steingan | Frank Steinmann |
Michaela Stranimaier | Wolfgang Strasche | Andreas Studinski | Prof. Dr.
Michael Süß | Silke Tegeder-Perwas | Simone Thiele | Dieter Tondar | Dr.
Christian Trappmann | Jennifer Treib | Felix Treppschuh | Alexander Trost |
Andreas Vogele | Thomas Voß | Andre Weber | Guido Wendtland | Kirsten
Wengeler | Elias Westermeyer | Eckhard Wiebrock | Jeanine Winzer | Jürgen
Wolf | Rainer Wolf | Detlef Wüstefeld | Dr. Beate-Maria Zimmermann | Lutz
Zimmermann
glück auf · 4/2016 ............. 2
AUS
DER GESCHÄFTSFÜHRUNG Die neue Geschäftsführung
GMH Gruppe · Zukünftig drei Geschäftsführer und fünf Geschäftsbereiche
D
ie Umstrukturierungen in der Unternehmensgruppe führen auch
zu einer Verschlankung innerhalb
der Holding-Geschäftsführung: In
der neuen Gruppengeschäftsführung
rücken die langjährigen Mitglieder
Frank Koch als Vorsitzender und
Chief Executive Officer (CEO ), Tho-
mas Löhr als Chief Financial Officer
(CFO ) und Harald Schartau als Arbeitsdirektor (AD ) enger zusammen.
Die technisch-operative Kompetenz wird in der Leitung der fünf
Geschäftsbereiche Stahlerzeugung,
Stahlverarbeitung, Lenkungstechnik
und Schmiedetechnik sowie Guss
gebündelt und agiert als erweiterte
Geschäftsleitung direkt an der Seite
der Holding-Geschäftsführung.
Die Stärken der Gruppe zu bündeln und die unternehmerischen
Ideen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter neu zusammenzuführen,
das ist Ziel des neuen Führungsmo-
dells. Die Unternehmensführung
wird somit stark marktorientiert
organisiert, das bisherige „Wir und
Ihr“ zwischen Holding und Einzelgesellschaften wird aufgehoben.
Dies wird eine effiziente Arbeitsweise und ein zielorientiertes Steuerungsmodell gewährleisten.
Zum Jahresende verlässt Wolfgang
Schmidt die Geschäftsführung der
Georgsmarienhütte Holding GmbH.
Die neue Geschäftsführung der GMH
Holding (von links nach rechts):
Harald Schartau, Thomas Löhr und
Werksfoto
Frank Koch.
2002 angetreten als Geschäftsführer
der Harz Guss Zorge, verantwortete er ab 2009 als Chief Operating
Officer das operative Geschäft der
Division Schmiedetechnik, Bahntechnik, Lenkungstechnik und Guss.
Wolfgang Schmidt wird sich anderen
Aufgaben außerhalb der GMH Gruppe zuwenden. Dafür wünschen wir
ihm alles Gute und viel Erfolg.
ikw
Der Weg in die Zukunft
Man kann nur Erfolg haben, wenn man mit der Belegschaft an einem Strang zieht.
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den
Unternehmen der GMH Gruppe,
Sie haben es unlängst der Ihnen übersandten Mitarbeiterinformation oder den Aushängen an Ihrem Unternehmensstandorten entnehmen können: In der Führung der GMH Gruppe
wird es zu Veränderungen kommen. Zum Ende des Jahres
habe ich mein Mandat als Vorsitzender der Geschäftsführung
der Georgsmarienhütte Holding niedergelegt. Mit Beginn
des neuen Jahres wird Frank Koch – Ihnen bisher bekannt als
Chief Operating Officer für den Bereich Stahl und Mitglied der
Geschäftsführung der Georgsmarienhütte Holding GmbH – auf
meine Position folgen und den Aufgaben- und Verantwortungsbereich des CEO übernehmen. Damit enden zwei Jahre,
in denen wir gemeinsam als fünfköpfiges Führungsteam und
in enger Abstimmung mit den Mitbestimmungsgremien die
Unternehmensstruktur neu aufgesetzt, zahlreiche zukunftsstärkende Projekte und Prozesse angestoßen, initiiert und durchgeführt haben. Dazu gehört auch, dass wir uns von der Philosophie der stringenten Dezentralität verabschiedet haben und
verstärkt auf gemeinsames Handeln als Gruppe setzen. Mit der
Schlagkraft einer wahrnehmbaren GMH Gruppe wird es uns
in der globalen Welt besser gelingen, bestehende Märkte zu
durchdringen, verloren gegangene Anteile zurückzugewinnen
und in neue Geschäftsfelder einzusteigen.
Alle Maßnahmen sind auf das Ziel gerichtet, die GMH Gruppe wieder fester in den jeweiligen Märkten zu verankern, mit
innovativen Ideen die großen Themen und Megatrends der
Zukunft mitzugestalten und daraus Wachstum und Beschäftigung abzuleiten. Dabei ist der innovative Gedanke integraler
Bestandteil der operationalen Exzellenz. Der unternehmerische
Fokus der GMH Gruppe liegt auf dem operativen Geschäft mit
Stahl und Eisen und wird dort durch Verlängerung der Wertschöpfungsketten noch weiter ausgebaut.
Jedes Unternehmen der GMH Gruppe
muss erfolgreich am Markt reüssieren und
seine Investitionen aus dem Cash Flow
finanzieren. Um diesen Prozess zu fördern,
haben wir in den Geschäftsbereichen dort
Unternehmen zusammengeführt, wo es
vom Wertstrom her sinnvoll ist und die
gemeinsame Wettbewerbsfähigkeit stärkt.
Gruppeninterne Quersubventionierungen wird es nicht geben, gehen sie doch
letztlich zu Lasten aller Unternehmen in
der Gruppe und mindern somit unsere
Investitions- und Wachstumspotenziale. Die
strategische Portfolioausrichtung führt zu
erheblichen Kosteneinsparungen, die für
Investitionen in Zukunftsprojekten genutzt
werden. Sie wirkt auch bis in die Holding.
Einige Funktionen, die bisher dort geführt wurden, werden
zukünftig aus den Geschäftsbereichen wahrgenommen. Die
Geschäftsführung der Holding verkleinert sich als Folge der strategischen Ausrichtung ebenfalls und besteht ab Januar nur noch
aus drei Mitgliedern, nämlich Frank Koch als CEO , Thomas Löhr
als Verantwortlicher für den Bereich Finanzen und Controlling
und Harald Schartau als Arbeitsdirektor und Personalchef.
Wir haben uns von zwei Unternehmen – dem RGM Gebäudemanagement und der Bahntechnikgruppe – nach dem
Best-Owner-Prinzip getrennt. Der Verkauf der RGM ist bereits
abgewickelt, für die Bahntechnikgruppe erwarten wir zeitnah
das Closing.
Der Geschäftsbereich Guss nimmt zurzeit noch eine Sonderstellung ein. Er wird als eine 100-prozentige Beteiligung der Georgsmarienhütte Holding geführt und durchläuft seit mehreren Monaten eine Sondermaßnahme mit dem Ziel, die Gussgruppe noch
enger auf die Anforderungen unserer Kunden hin auszurichten.
glück auf · 4/2016 ............. 3
Alle getroffenen Maßnahmen und Entscheidungen spiegeln sich im Programm
„Zukunft GMH Gruppe – Gemeinsam
mehr erreichen!“ wider, das Ihnen allen als
Informationsbroschüre zusammen mit dieser glückauf-Ausgabe zugegangen ist.
Der Weg in die Zukunft ist aufgezeigt.
Mit Frank Koch übernimmt ein bestens
geeigneter und erfahrener Mann nun das
Ruder der GMH Gruppe. Für die vor ihm
liegenden Aufgaben wünsche ich ihm
viel Erfolg und immer das notwendige
Quäntchen Glück, das auch der Tüchtigste
braucht. Aus der Position des ordentlichen
Aufsichtsratsmitgliedes werde ich die GMH
Werksfoto
Gruppe weiter begleiten und ihr mit Rat
zur Seite stehen, wenn dies gewünscht ist.
So bleibt mir an dieser Stelle nur noch ein Wort des Dankes: Ich
bin in meiner zweijährigen Tätigkeit als CEO der GMH Gruppe
mit zahlreichen hoch qualifizierten und motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Kontakt gekommen, ohne deren
Engagement ein Projekt wie „Zukunft GMH Gruppe“ niemals
umzusetzen gewesen wäre. Gute Ideen und Entscheidungen
des Managements können nur dann Erfolg haben, wenn sie auf
fruchtbaren Boden fallen und man gemeinsam mit der Belegschaft an einem Strang ziehen kann.
Ich danke Ihnen allen für diese Zusammenarbeit und wünsche Ihnen persönlich und uns allen als GMH Gruppe für die
Zukunft den verdienten Erfolg.
Glück auf und ein bayerisches Vergelt‘s Gott
GMH
GRUPPE HIER SPRICHT DIE GESELLSCHAFTERFAMILIE 2016 neigt sich dem Ende zu! Politisch und wirtschaftlich ein
weiteres turbulentes Jahr – von dem unerwarteten Votum der
Bevölkerung Großbritanniens zu dem Austritt aus der EU über
die Wahl von Donald Trump als nächstem Präsidenten der
Vereinigten Staaten bis hin zu der Erholung auf dem Ölmarkt.
Ihnen als Mitarbeitern und uns als Gesellschaftern liegen naturgemäß besonders die Entwicklungen in der GMH Gruppe am
Herzen, die nicht weniger durch Veränderung geprägt wurden.
Dabei danken wir Ihnen für Ihre harte Arbeit und Ihren Einsatz,
der die GMH Gruppe 2016 trotz Gegenwind durch Erlösdruck
und einige Konjunktureinbrüche in manchen Märkten auf
einen positiven Weg gebracht hat.
Unabhängig davon, über welche Ereignisse der vergangenen Monate wir nachdenken, ist doch eine Beobachtung
überall präsent: Die Geschwindigkeit von Veränderungen
nimmt zu, und nicht immer laufen diese Veränderungen in
die erwartete Richtung. Drei besondere Themen sehen wir als
bestimmende Weichensteller, die den Weg in die Zukunft der
GMH Gruppe weisen und unser Geschäftsmodell nachhaltig
stärken sollen. Wir können bei den Themen Innovationen und
Investitionen wichtige Zeichen für unsere Zukunft setzen. Aber
auch die Umgestaltungen im Portfolio unserer Unternehmensgruppe zeigen, dass wir an ein nachhaltiges und stimmiges
Geschäftsmodell für die GMH Gruppe glauben – das aufgrund
von Veränderungen in unserer Umgebung von Zeit zu Zeit hinterfragt werden muss.
Dass die GMH Gruppe stark für die Zukunft aufgestellt
ist, hat unser diesjähriger Innovationstag gezeigt. Hier wurden angeregte Diskussionen zu den „Megatrends“ Mobilität,
Neo-Ökologie und Wissenskultur geführt. Es wurde aber auch
gezeigt, welchen positiven Nährboden die GMH Gruppe für
Forschung und Entwicklung bietet. Dies beweisen Innovationen wie die Lenkstange mit variabler Verzahnung aus der
MVO , die nicht nur durch den Einsatz im e-Mobil Tesla überzeugt, oder zahlreiche metallurgische Neuerungen.
Die diesjährigen Investitionen untermauern unseren Optimismus für die Zukunft. Besonders die Erneuerung der Stranggießanlage in der Georgsmarienhütte verdeutlicht unser Vertrauen in den Standort als Marktführer der Stahlproduktion.
Weitere Veränderungen gab es in diesem Jahr im Aufbau
der GMH Gruppe. Wir trennen uns in diesem Jahr von zwei
großen Unternehmen der Gruppe. Unserer Einschätzung nach
werden diese Unternehmen mit ihren jeweiligen neuen Besitzern in einer besseren Position sein, am Markt zu überzeugen.
In der verschlankten Gruppenstruktur sehen wir nun eine solide Basis für Wachstum in unseren Kernmärkten rund um Stahl
und Stahlverarbeitung. Der Gussbereich litt besonders unter
Konjunktureinbrüchen. Hier werden auch in den kommenden
Leitlinien zum kontinuierlichen
Verbesserungsprozess
 Der kontinuierliche Verbesserungsprozess ist eine Grundlage zur Steigerung
der Motivation, der Eigeninitiative und des Verantwortungsbewusstseins
aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
 Er hat zum Ziel, in allen Arbeits- und Tätigkeitsbereichen durch
Minimierung von Verschwendung und durch Steigerung der Qualität
unsere Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu erhalten und unsere
Arbeitsplätze im Stahlwerk Bous zu sichern.
 Darüber hinaus verfolgen wir damit das Ziel, die Arbeitsbedingungen und
die Ressourceneffizienz zu verbessern, Arbeitsabläufe zu optimieren und
die Arbeitssicherheit zu erhöhen.
 Unsere Ziele zur Verbesserung sollen ambitioniert, jedoch erreichbar sein.
 Wir, von der Geschäftsführung bis zu den Auszubildenden, sind gemeinsam
aufgefordert, zur Teilnahme und zur aktiven Gestaltung des
kontinuierlichen Verbesserungsprozesses beizutragen. Diesen verstehen
wir als Führungsaufgabe.
 Wir arbeiten dafür in Teams und nutzen die Erfahrungen und das Wissen
aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
 Wir verstehen Fehler als Chancen zur Verbesserung. Dafür schaffen wir ein
Klima des gegenseitigen Vertrauens und der gemeinschaftlichen
Zusammenarbeit. Dies gilt über alle Hierarchieebenen hinweg und unter
allen Kolleginnen und Kollegen.
 Als Diskussionsgrundlage dienen uns Zahlen, Daten und Fakten.
Mutmaßungen und Anschuldigungen geben wir keinen Raum.
Wir fühlen uns den Leitlinien verpflichtet und setzen sie um.
Bous, den 11. Juli 2016
F.-J. Schu
Geschäftsführung
H.-W. Glauben
Betriebsrat
Dr. L. Dekker
KVP Beauftragter
Werksfotos
Jahren besondere und gemeinsame Anstrengungen nötig sein,
die Ertragslage zu verbessern und damit die Existenzberechtigung nachzuweisen.
Zu guter Letzt werden Sie sich in diesen Tagen sicherlich
auch Gedanken über die Veränderung in der Führung der
Gruppe machen. Nachdem Prof. Michael Süß zwei Jahre lang
erfolgreich die Restrukturierung der GMH Gruppe vorangetrieben hat, wird er die operative Unternehmensführung an
Frank Koch übergeben und in den Aufsichtsrat zurückkehren.
Wir sind Michael Süß für seinen Einsatz für die Gruppe dankbar
und freuen uns gleichzeitig, mit Frank Koch eine kompetente
und der Gruppe seit vielen Jahren verbundene Persönlichkeit
als CEO zu begrüßen. Des Weiteren wird Wolfgang Schmidt
zum Jahresende aus der Geschäftsführung austreten. Wir sind
ihm für seinen langjährigen Einsatz für die Gruppe sehr dankbar.
Das Jahr 2016 hat wieder gezeigt, dass nichts so beständig
ist wie der Wandel. Erfolge müssen stetig neu errungen werden. Wer sich auf alten Lorbeeren ausruht, trägt sie an der falschen Stelle. Wir hoffen, dass auch Sie die Veränderungen, die
2017 auf uns zukommen, aktiv gestalten und positiv begleiten.
KVP-Leitlinien
Unter der Überschrift „Im Team
auf zu neuen Lösungen“ hatten
wir in der letzten glückauf (Ausgabe 3/2016) über das Stahlwerk
Bous berichtet. Geschäftsführung,
Betriebsrat und KVP -Beauftragte
hatten dort Leitlinien zum Kontinuierlichen Verbesserungsprozess
ausgearbeitet und auf einer außerordentlich gut besuchten Betriebsversammlung der Belegschaft präsentiert. In diesen Leitlinien (siehe
links) wird unter anderem jede
Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter
dazu aufgerufen, sich persönlich
einzubringen, Ideen beizusteuern,
in Teams zu arbeiten und eine produktive Fehlerkultur zu leben, die
sowohl für das Unternehmen als
auch für die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter belebend und gewinnbringend sein soll. Denn nur mit
engagierten und motivierten Kolleginnen und Kollegen in allen Fachund Führungsebenen – davon ist
auch die Geschäftsführung des
Stahlwerkes Bous überzeugt – lässt
sich Stahl mit höchsten Qualitätsansprüchen produzieren. Der
glückauf-Artikel löste nicht nur
bei KVP-Experten Neugierde aus.
Wegen des großen Interesses drucken wir hier die KVP -Leitlinien
komplett ab.
pkm glück auf · 4/2016 ............. 4
Die Gesellschafter wünschen Ihnen erholsame Feiertage und
ein glückliches, gesundes und erfolgreiches neues Jahr.
Ihre
GMHÜTTE
Foto: vl
Terre des hommes.
Spenden in Höhe
von 20.000 Euro hat
die Belegschaft der GMHütte für das Kinderhilfswerk terre des hommes
gesammelt. Ein entsprechender Scheck wurde bei der Betriebsversammlung vom Betriebsratsvorsitzenden Ludwig Sandkämper an Angela Böddeker, Referentin für Unternehmens-Fundraising bei terre des hommes,
übergeben (siehe Foto). Um diese Summe anzusparen, hatten die
Beschäftigten der GMHütte Monat für Monat auf 49 Cent ihres Gehalts
verzichtet. Jörg Angerstein, Vorstandssprecher von terre des hommes,
weiß diese Spende sehr zu würdigen: „Wir sind sehr beeindruckt von diesem Engagement der Beschäftigten der Georgsmarienhütte, die gezeigt
haben, dass auch mit dem monatlichen Spenden von Cent-Beträgen
großartige Summen für Kinder in Not mobilisiert werden können. Kurz
vor dem Start unseres Jubiläumsjahres sind wir für diese Art finanziellen
Rückenwindes gerade durch so viele Menschen hier aus unserer Region
besonders dankbar.“
mw GMH
GRUPPE Wissen, was auf dem
Werksgelände abgeht
GMH Systems / GMHütte · Wenn die Lieferanten- und Versandströme im
Werk zunehmen, wird es schnell unübersichtlich. Yard-Management-Systeme
ermöglichen es, Versandprozesse integrativ und kontrolliert abzuwickeln.
den Lkw-Versand zu einem Kun­
den: Die von uns beauftragte
Spedition bekommt über unsere
Web-Plattform einen Transport­
auftrag und nach Bestätigung den
entsprechenden Yard-Beleg. Damit
kann sich der Lkw eigenständig am
SB-Terminal …
Will sagen: Selbstbedienungs-Terminal …
Mergelmeyer: Genau … an der
Werkseinfahrt der GMH ütte regis­
trieren und automatisch verwie­
Seit einem Jahr wird die Versandund Hoflogistik der GMH ütte mit
einem Yard-Management-System
(YMS ) gesteuert. Zeit, eine kleine
Zwischenbilanz zu ziehen. Was
es mit dem YMS auf sich hat, wie
es funktioniert und ob es sich
bewährt hat, beschreiben Christoph Schmitz (Berater GMH Systems) und Thorsten Mergelmeyer
(Versandleiter Georgsmarienhütte) im glückauf-Interview:
Wie wurden denn alle diese Versandprozesse bis zur Einführung des YMS
abgewickelt und gesteuert?
Mergelmeyer: Fast komplett ma­
nuell und ohne Systemunterstüt­
zung.
Welche Ziele haben Sie mit der Einführung des YMS verfolgt?
Mergelmeyer: Wir wollten unse­
ren Versand optimaler planen und
steuern, um die Durchlauf- und
Standzeiten der Fahrzeuge auf
dem Werksgelände zu minimie­
ren. Gleichzeitig wollten wir die
Versandabläufe vereinfachen und
harmonisieren. Ferner sollten zeit­
gemäße Anforderungen an Doku­
Thorsten Mergelmeyer und Christoph Schmitz mit dem Yard-Management-Team
mentation, Berichtwesen sowie Ar­
chivierung erfüllt werden.
Wer war an der Entwicklung und Implementierung des YMS beteiligt?
Christoph Schmitz: Wir von der
GMH Systems hatten die General­
unternehmerschaft. Unterstützt
wurden wir von der Leogistics
GmbH, einem SAP -Lösungsanbie­
ter für Logistikprozesse.
Mergelmeyer: Vonseiten der Hütte
waren die DVK , der Verladebetrieb,
die Werkssicherheit, die Neubau-/
Planungsabteilung der GSG , GET
und der Versand in das Projekt ein­
gebunden.
Was war denn an IT-Technik erforderlich, um das YMS einzuführen?
Schmitz: Zentrales Element war
das SAP -Add-On Leogistics Yard
Suite. Es musste – das war Grund­
voraussetzung – in die SAP-ERP Landschaft der GMHütte integriert
werden. Auf den Terminals läuft
eine Net-Anwendung, die die Da­
ten der Waage über einen OPC -Ser­
ver entgegennimmt. Diese werden
mit denen am Terminal eingegebe­
nen Daten ergänzt und dann per
Schnittstelle an das SAP übertra­
gen.
Und wie läuft heute der Versandprozess ab?
Mergelmeyer: Planung und Durch­
führung liegen in den Händen der
Versandmitarbeiter mit der Unter­
stützung der am Prozess beteiligten
Bereiche.
Können Sie mal ein Beispiel dafür
nennen, wie solch ein Vorgang funktioniert?
Mergelmeyer: Nehmen wir mal
Foto: vl
gen. Nach der Verwiegung fährt
der Lkw-Fahrer direkt zur geplan­
ten Ladestelle in den Betrieben. Als
Orientierungshilfe haben wir eine
neue Beschilderung zu den einzel­
nen Ladestellen aufgestellt. Nach
der Verladung und Durchführung
der Ladungssicherung erhalten die
Fahrer die Lieferdokumente an den
SB-Terminals im Versand. Zum Ab­
schluss fährt der Lkw auf die Aus­
gangswaage an Tor IV, wird auto­
matisch verwogen und verlässt das
Werk.
Und was trägt jetzt das YMS zu all
diesen Vorgängen bei?
Schmitz: Einen detaillierten und
aktuellen Überblick über den Sta­
tus der auf dem Werk befindlichen
Lkw beziehungsweise Waggons.
Die eingeführten Zeitfenster er­
möglichen nun eine gleichmäßige,
Engpass einfach weggeblasen
Mannstaedt · Eine Produktionskette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Also tut man gut daran,
das schwächste Glied zu verstärken. Doch danach tut sich oft bereits die nächste Schwachstelle auf …
V
erkettete Anlagen bergen ei­
ne große Gefahr: Oft wird eine
der Einzelanlagen zum Engpass.
Bei Mannstaedt war dies bei den
großen Profilen traditionell der ei­
gentliche Walzprozess. Alle nach­
geschalteten Arbeitsgänge hinge­
gen wie Abkühlen, Richten und
Verpacken konnten den Takt der
Walzstraße gut mithalten.
Dieser Zustand hat sich aller­
dings unmittelbar verändert, nach­
dem man die Leistung der Walz­
straße durch mehrere KVP -Projekte
und gezielte Investitionen deutlich
gesteigert hatte.
Jetzt kam es immer häufiger zu
Stillständen, weil das Walzgut vor
der Richtmaschine nicht auf die er­
forderliche Temperatur abgekühlt
war, um es optimal weiterzuverar­
Mit welchem Ergebnis?
Schmitz: Mit dem YMS hat die GM­
Hütte den kompletten Überblick
darüber, was an Bewegung auf dem
Werksgelände vor sich geht – von
der Einfahrt bis zur Ausfahrt der
Lkw beziehungsweise der Waggons.
Der Versandprozess beginnt dabei
mit der Laderaumbeschaffung und
Disposition des Fertigmaterials auf
die entsprechenden Verkehrsträger
– also auf Bahn, Lkw oder Seeschiff.
Zahlt sich das System auch anderweitig aus?
Mergelmeyer: Ja, definitiv. Wir
konnten mit dem YMS unter an­
derem den Trailertausch und die
damit verbundenen Kosten einspa­
ren.
Schmitz: Erwähnenswert ist auch,
welche Kontroll-, Analyse- und
Auswertungsmöglichkeiten das
YMS bietet, die im SAP-BW mit
dem System implementiert worden
sind. Für den operativen Betrieb
sind es beispielsweise Hoflisten,
Zeitfenster-Übersichten oder auch
Beladeübersichten, für strategische
Auswertungen beispielsweise Bela­
dezeiten oder auch die Auslastung
von Verladungen.
INTERVIEW
glückauf: Weshalb war ein Yard-Management überhaupt notwendig, Herr
Mergelmeyer?
Thorsten Mergelmeyer: Dazu muss
man zunächst einmal einen Blick
auf die internen Verkehrsströme
bei uns auf der Hütte werfen: Wir
haben ein Aufkommen von etwa
300 Lkw täglich. Darunter sind
etwa 100 Versand-Lkw – der Rest
Anlieferverkehre, beispielsweise Le­
gierungen für das Stahlwerk. Wei­
terhin werden unsere Produkte per
Güterbahn beziehungsweise See­
schiff zum Kunden gebracht. Diese
Prozesse galt es, systemtechnisch
abzubilden.
kontinuierliche Verteilung der Lkw
und Waggons.
Haben Sie sie schon entdeckt? Projektleiter Klaus Hipke zeigt auf die Ventilatoren, die
Foto: Bernd Krist
für eine bessere Abkühlung der Walzstäbe sorgen.
glück auf · 4/2016 ............. 5
beiten. Die Frage war deshalb für
Mannstaedt: Wie können wir kurz­
fristig die Abkühlleistung des Kühl­
bettes ohne große bauliche Verän­
derungen erhöhen?
Die Lösung lag darin, unterhalb
des Kühlbettes zusätzliche Ventila­
toren zu installieren. Das Walzgut
wird dadurch mit einem beson­
deren Luftstrom beaufschlagt: der
sogenannten erzwungenen Kon­
vektion. Dadurch wurde möglich,
was mit der einfachen natürlichen
Konvektion bislang nicht möglich
war: Jetzt benötigt das Kühlbett
zum Abkühlen auf maximal 50 °C
deutlich weniger Zeit.
Die Ventilatoren wurden wäh­
rend des Sommerstillstandes in­
stalliert und laufen seitdem rei­
bungslos. In weiteren Projekten
Läuft das YMS schon rund?
Mergelmeyer: Das System läuft be­
reits seit der Inbetriebnahme sehr
stabil. Natürlich gibt’s immer was
zu verbessern. Mit unserem Pro­
jektteam werden entsprechende
Optimierungen fortlaufend im Sys­
tem umgesetzt.
Vielen Dank für das Gespräch. Hätten Sie’s gewusst?
Yard Management
Yard-Management-Systeme (YMS)
registrieren in der Regel Ein- und
Ausfahrten inkl. Ladung automatisch und genau. Auf dieser
Grundlage schafft man einen
Überblick über die Warenbestände, die sich aktuell auf dem
Hof befinden bzw. noch nicht
im Wareneingang oder im Lager
registriert sind. Zudem kann man
die Be- und Entladung optimal
koordinieren (Zeiten, Orte), um so
auch Wartezeiten an den Rampen
und Toren zu reduzieren.
wird Mannstaedt nun Temperatur­
messstellen und Sensoren auf dem
Kühlbett installieren, um die Ven­
tilatoren möglichst energieeffizient
einzusetzen.
Dank der Ventilatoren bzw. Ab­
kühlung ergibt sich übrigens ein
zusätzlicher qualitativer Produkt­
vorteil, der den Kundenwünschen
sehr entgegenkommt.
Zum Verständnis muss man
wissen: Asymmetrische Profile,
die nicht bei Raumtemperatur ge­
richtet werden, verziehen sich
bei der vollständigen Abkühlung
noch ganz leicht – eine Auswir­
kung, die den immer weiter stei­
genden Geradheitsansprüchen der
Mannstaedt-Kunden aus der Gabel­
staplerindustrie natürlich zuwider­
läuft.
Anders liegt der Fall bei den
heute deutlich unterhalb von 50 °C
abgekühlten Werkstücken. Denn
Messungen mit den laserbasier­
ten Geradheitsprüfanlagen von
Mannstaedt haben eindeutig be­
wiesen: Die Geradheit hat sich im
Querschnitt aller Profile deutlich
verbessert.
Dr. Franz-Dieter Philipp GMH
GRUPPE Werkstoff Stahl hat fürs
Auto kräftig abgespeckt
GMHütte · Automobilbauer sind ständig auf der Suche nach leichteren Materialien. Kann Stahl da noch
mithalten? Stahl kann! Welche Leichtbauideen umgesetzt werden könnten, zeigte der TechDay bei Opel.
T
echDay Mitte November bei
Opel auf dem Firmengelände
in Rüsselsheim: Unter dem Titel
„Initiative Massiver Leichtbau“ in­
formierten 15 Projektpartner – da­
runter auch die GMH ütte – über
Neuentwicklungen im Stahlleicht­
bau. Sie präsentierten ihre Ide­
en auf eigenen Ständen im Foyer
des Auditoriums. Hinzu kamen
Hands-on-Diskussionen, interakti­
ve Info-Angebote und 10-minütige
Impulsvorträge zu Motor, Getrie­
be, Antriebsstrang und Fahrwerk.
So präsentierten Oliver Rösch und
Henning Dickert (beide GMH ütte)
in ihrem Vortrag „Stähle für effizi­
ente Prozesse und Leichtbau“ die
Potenziale neuer Entwicklungen.
Die Tagung war mit mehr als
70 Interessenten sehr gut besucht.
Neben Entwicklern, Konstrukteu­
ren und Einkäufern traf man auch
Mitglieder der Direktorenebene
oder Vertreter aus anderen Berei­
chen. Zu beobachten war ein reger
Austausch zwischen Opel-Experten
und Ausstellern.
„Die Inhouse-Veranstaltung bot
eine gute Plattform, den direkten
Kontakt zu den Entscheidern bei
Opel aufzunehmen und ihnen die
enormen Potenziale des massiven
Leichtbaus aufzuzeigen“ so Tobias
Hain, Geschäftsführer Industriever­
band Massivumformung e. V. Hin­
tergrund der Veranstaltung: Seit
2013 haben sich 35 Stahlhersteller
und Umformunternehmen sowie
ein Ingenieurdienstleister zusam­
mengeschlossen, um gemeinsam
an dem Megatrend „Automobiler
Leichtbau“ zu arbeiten. Projektna­
me: Initiative Massiver Leichtbau.
Foto: Henning Dickert
Oliver Rösch (links) im Gespräch mit anderen Fachleuten
Aufklärungsarbeit mit
„Rotem Apfel“ belohnt
Schmiedewerke Gröditz · Davon profitieren sie ihr ganzes Berufsleben lang:
Azubis lernen, auf ihre Sicherheit zu achten und ihre Gesundheit zu schützen.
Gesundheitsprogramm erhält den GesundheitsAward 2015 der GMH Gruppe.
D
ie Erfahrung von Generatio­
nen von Ausbildern zeigt: Was
Hänschen nicht lernt, lernt Hans
nimmermehr. Dies gilt auch in Be­
zug auf viele Marotten, die man
Zunächst wurde jeder Azubi zum
Ersthelfer ausgebildet. Danach
wurden Haut- und Augenschutz,
gesunde Ernährung und Suchtge­
fahren thematisiert.
Am Ende ihrer Ausbildung star­
teten die Azubis jetzt nicht nur als
Fachmänner und -frauen in den
Berufsalltag. Sie sind auch erfolg­
reiche Absolventen des inzwischen
„GMH -zertifizierten“ Gesundheits­
programms.
So viel Engagement imponierte
auch dem Steuerkreis Gesundheits­
management in der GMH Gruppe.
Er zeichnete deshalb die Bemühun­
gen der Schmiedewerke mit dem
„Roten Apfel“ des Gesundheits­
Awards 2015 aus.
Henrik Schönstedt „Roter Apfel“ und
„Grüne Birne“
Titelträger bislang
Der ROTE APFEL wird für die effektivste
Gesundheitsmaßnahme des Jahres verliehen.
Die GRÜNE BIRNE gilt als Sonderpreis für
Maßnahmen, die anderweitig positiv herausstechen. Vergeben werden die beiden
Auszeichnungen vom Steuerkreis Gesundheits­
management auf Gesamtprojektebene der
GMH Gruppe. Entworfen und gegossen haben
die beiden „Trophäen“ die Auszubildenden der
Friedrich Wilhelms-Hütte Eisenguss. Und da die
Gewinner ihren Preis – sprich: Apfel bzw. Birne
– behalten dürfen, werden die Azubis jedes
Jahr mit dem Gießen betraut.
sich beim Arbeiten bzw. am Arbeits­
platz oder auch bereits während
der Ausbildung angewöhnt. Auch
sie sind schwer wieder abzulegen
In Phase I (2013 – 2014) wurde
ein Mittelklasse-Pkw untersucht,
um Leichtbaupotenziale massiv­
umgeformter Komponenten zu
eruieren. Ermittelt hat man ein
Einsparpotenzial von 42 kg in An­
triebsstrang und Fahrwerk. In Pha­
se II (2015–2016) befasste man sich
mit einem leichten Nutzfahrzeug
bis 3,5 t. Dabei hat man in An­
triebsstrang und Fahrwerk Leicht­
baupotenziale von 99 kg identifi­
ziert.
Beide Ergebnisse gestatten nicht
nur weniger Gewicht, weniger
Energieverbrauch und weniger
C02-Ausstoß. Sie zeigen auch, dass
Stahl gegenüber konkurrierenden
Fertigungsverfahren und Werkstof­
fen punkten kann.
Der TechDay bei Opel überzeug­
te auf ganzer Linie. Jetzt will man
das Konzept der Tagung für weite­
re Veranstaltungsorte und Kunden
übernehmen.
pkm Der „Rote Apfel“ steht für den GesundheitsAward der GMH Gruppe
Foto: vl
und wurde für 2015 an die Schmiedewerke Gröditz vergeben.
– selbst wenn sie der
eigenen Gesundheit
schaden oder die ei­
gene Arbeitssicherheit
gefährden.
Diese Erkenntnis
hatte auch den Mitgliedern des Ar­
beitsschutz- und Umweltausschus­
ses der Schmiedewerke Gröditz zu
denken gegeben. Ihre Antwort dar­
auf war ein Programm zur Gesund­
heit und Arbeitssicherheit für ihre
Auszubildenden.
Kernanliegen des Programms:
die Azubis in ihrer Lebenswirklich­
keit abholen, sie auf Augenhöhe
ansprechen und ihr Gesundheits­
bewusstsein schärfen – sowohl im
betrieblichen als auch im privaten
Umfeld. Der richtige Mix macht’s!
glück auf · 4/2016 ............. 6
2012
Roter Apfel: Prävention bei
psychischen Belastungen
GB Rohstoff Recycling
Grüne Birne: Gesundheits- und
Familientag
Harz Guss Zorge
2013
Roter Apfel: Belastungswechsel
FWH Eisenguss
Grüne Birne: nicht vergeben
2014
Roter Apfel: Plan Gesundheit
Mannstaedt
Grüne Birne: Geissler radelt
Heinrich Geissler
2015
Roter Apfel: Azubi-Gesundheits­
programm der Schmiedewerke
Gröditz
Grüne Birne: nicht vergeben
KURZNEWS
45-Grad-Wäsche
Eine effiziente Qualitätsprüfung
erfordert Gussstücke mit möglichst
sauberer Oberfläche. Pleissner
Guss hat dieses Problem jetzt
grundsätzlich gelöst: mit einer
speziellen „Waschmaschine“.
>>> auf Seite 15
80-m2-Stand
Ein bisschen was geht immer.
Dies gilt auch für die schwierigen
Wirtschaftsbeziehungen zu Russ­
land. Denn auf der Metal-Expo in
Moskau war die GMH Gruppe mit
einem 80 m2 großen Messestand
vertreten.
>>> auf Seite 17
50-Tonnen-Traum
Bei Mannstaedt erobern derzeit
zwei junge Damen eine Männer­
domäne. Denn sie werden zu
Fachkräften für Lagerlogistik
ausgebildet. Ihr großer Traum:
einmal 50 Tonnen zu bewegen.
>>> auf Seite 18
42.000-Marke
Sie werden vielleicht bald zum
alten Eisen zählen: Visitenkarten.
Und so wie manche Leute Brief­
marken sammeln, hat Reinhard
Klein von Harz Guss Zorge bislang
über 42.000 Exemplare aus aller
Herren Länder zusammengetragen.
>>> auf Seite 23
GMH
GRUPPE Respekt !
REISETIPPS
GMHütte · Manchmal muss man einfach Zeichen setzen. Deshalb haben
Betriebsrat Stefan Lührmann, Geschäftsführung und Gewerkschaft eine Aktion
gegen Rassismus initiiert – und eine Welle der Zustimmung ausgelöst.
Uhren in der Türkei
ticken jetzt anders
Die Türkei schafft Winterzeit ab. USA verbietet
Samsung-Pannen-Smartphones in Flugzeugen.
Die Türkei ist nicht wie viele
europäischen Länder in den Winterzeit-Modus gewechselt: Sie hat die
Winterzeit abgeschafft. Dies hatte
die Regierung bereits im September
bekannt gegeben. So bestehen nun
im Winter zwei Stunden Zeitunterschied zu Deutschland und weiten
Teilen Europas. Dies hat auch Auswirkungen auf den Reisesektor: Reisende sollten bereits vor September
ausgestellte Flugtickets überprüfen.
Die Zeitangabe, die stets in Ortszeit
erfolgt, dürfte überholt sein, die Flüge
erst eine Stunde später starten. Passagiere und Reisebüros sollten sich die
Flugzeit sicherheitshalber noch einmal
von der Fluggesellschaft bestätigen
lassen.
Brigitte Freitag
Foto: SenatorReisen
Das Pannen-Smartphone Galaxy Note 7 wurde in den USA
„Respekt! Kein Platz für Rassismus“ – Betriebsratsmitglied und Initiator Stefan Lührmann (Dritter von rechts) zusammen mit Felix
Osterheider, Arbeitsdirektor der Georgsmarienhütte GmbH, und Stephan Soldanski, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Osnabrück
Foto: vl
(von rechts) beim Anbringen des Schildes am Werkstor.
W
er von nun an das Werkstor
der GMHütte passiert oder in
den unterschiedlichen Betriebstei­
len unterwegs ist, wird immer wie­
der darauf aufmerksam gemacht.
In 15 Sprachen steht der Begriff
„Respekt!“ auf einem Schild und
zeigt: Hier ist kein Platz für Rassis­
mus.
Ins Leben gerufen hat die Ak­
tion – sie nimmt im Übrigen eine
Kampagne der IG Metall auf – das
Betriebsratsmitglied Stefan Lühr­
mann. Unterstützt wurde er dabei
von Geschäftsführung und Ge­
werkschaft.
Lührmann hatte sich bei
den „Jungen Aktiven der IG
Metall“ an dem Projekt „IG
Metall – die Gewerkschaft“ be­
teiligt und dabei diese Aktion
für die GMHütte entwickelt:
„Unsere 1.350 Kolleginnen
und Kollegen am Standort
kommen aus 15 Nationen.
Daher wollte ich zeigen, dass
Rassismus bei uns keinen Platz
hat.“
Neben der Schilderaktion
entwarf er zudem ein Plakat.
Darauf stehen Kolleginnen
und Kollegen aus allen auf der
Hütte vertretenen Nationen
vor dem E-Ofengebäude. Die
Botschaft ist klar: Es kann nur
im Team gelingen.
„Respekt“, fasst Lührmann
sein Projekt zusammen, „be­
deutet für mich aber nicht
nur, dass man Achtung vor auslän­
dischen Kolleginnen und Kollegen
haben sollte, sondern vor allen
Menschen.“
Auch für Felix Osterheider, dem
Arbeitsdirektor der GMHütte, gibt
es zu dieser Haltung keine Alterna­
tive: „Respekt ist die Grundvoraus­
setzung für eine Kultur des Mitein­
anders und steht somit für ein gu­
tes Betriebsklima und entsprechen­
de Produktivität.“ Gerade deshalb
habe das Unternehmen das Projekt
von Mitarbeiter Stefan Lührmann
gerne unterstützt.
„Nun aber gilt es“, mahnt der
Arbeitsdirektor, „das weiter zu hal­
ten, was wir mit den neuen Schil­
dern versprechen.“
Inzwischen ist die Aktion aus
GMHütte schon weit über die
Werksgrenzen hinaus bekannt ge­
worden. So hängen ein Plakat und
ein Schild in der Geschäftsstelle
der IG Metall in Osnabrück, jeweils
ein weiteres Plakat im Zweigbüro
des Vorstands der IG Metall in Düs­
seldorf sowie in der IG-Metall-Bil­
dungsstätte am Pichelsee in Berlin.
mw Start 2011
„Respekt! Kein Platz für Rassismus“ ist eine 2006 gegründete
Initiative, die sich gegen Rassismus, Diskriminierung und
Intoleranz richtet. Sie wirbt
für ein respektvolles Verhalten
gegenüber anderen, für Toleranz,
Anerkennung und Wertschätzung. 2011 startete die IG Metall
als offizieller Partner die Respekt!-Offensive für die Betriebe.
Die Aktion in GMHütte wurde
auch vor rund 600 Gästen von
Bezirksleiter Hartmut Meine auf
der 125-Jahr-Feier der IG Metall
angesprochen und als Vorbild für
die ganze Region und das ganze
Land bezeichnet.
Wie auf Nummer sicher gehen?
Der ASW-Bundesverband (Allianz für Sicherheit in der Wirtschaft
e. V.) hat gemeinsam mit Sven Leidel (Autor des Handbuchs „Reisesicher­
heit“) den Leitfaden „Sicherheit auf Geschäftsreisen – eine Checkliste“
veröffentlicht. Darin finden Geschäftsreisende jede Menge Informatio­
nen und Hinweise, wie sie sich im Ausland sicherer bewegen können.
Behandelt werden unter anderem Themen wie die Wahl des Hotels und
Hotelzimmers, zum Aufenthalt im Hotel, Aufmerksamkeit und nähere
Umgebung, „Low Profile“ (sprich: Wie verhalte ich mich so, dass ich
möglichst nicht auffalle?), das Verhalten in Notfallsituationen und Hin­
weise zur Sperrung von Bank-/Kreditkarten, Reiseschecks und Mobiltele­
fon-Sim-Cards. Interessenten können sich den Leitfaden unter „Down­
loads“ auf www.asw-bundesverband.de herunterladen.
glück auf · 4/2016 ............. 7
komplett aus Flugzeugen verbannt. Es ist generell untersagt, diese Geräte
sowohl bei Inlandsflügen als auch bei Reisen in die und aus den USA in
die Maschinen mitzunehmen. Bei Missachtung wird es unangenehm:
Das Smartphone kann beschlagnahmt und der Besitzer bestraft werden
– selbst wenn er es „nur“ im Gepäck transportiert. Sieht ein Airline-Mitarbeiter jemanden mit einem Note 7 vor dem Boarding, muss er ihm
den Zugang ins Flugzeug verweigern – bis er das Telefon abgibt. Die
Behörden sind sich darüber im Klaren, dass das Komplettverbot für einige
Passagieren unangenehm sein wird. Aber: Die Sicherheit an Bord eines
Flugzeugs geht eben vor.
Brigitte Freitag No Risk, more Fun
GMH Holding · Travel Risk Management: Wie man
als Geschäftsreisender Terror, Naturkatastrophen
und anderen Gefahren aus dem Weg gehen kann.
S
icherheit auf Rei­
sen wird für Ge­
schäftsreisende
immer wichtiger.
Der Derpart Travel
Service ( DTS ) in­
formiert seine da­
ran interessierten
mittelständischen
Firmenkunden nun
zunächst kostenfrei,
worauf sie bei ihren
Reisen achten soll­
ten. Denn ob Terro­
ranschläge, Natur­
katastrophen oder
Gesundheitsschäden:
Die Gefahren, die auf Ge­
schäftsreisen lauern, dürfen nicht
unterschätzt werden.
Eine realistische Einschätzung
potenzieller Gefahren ermöglicht
das Travel Risk Management. Es
zeigt, wie sich Unternehmen und
deren Geschäftsreisende optimal
vorbereiten und im Ernstfall effizi­
ent und effektiv reagieren können.
Doch wie bereitet man sich op­
timal vor? Laut DTS erarbeitet ein
neutraler Experte einer renom­
mierten Unternehmensberatung
zunächst gemeinsam mit dem
Unternehmen eine individuelle
Bedarfs-Analyse. Daraus entwi­
ckelt man dann eine individuelle
Score-Card – mit der passenden
Quelle: © panthermedia / jpgon
Strategie für den Ernstfall. Analyse
und Score-Card verdeutlichen, ob
Unternehmen bereits ausreichend
vorgesorgt haben oder noch Lü­
cken schließen müssen.
Letzten Endes muss man dann
entscheiden, ob man für die Sicher­
heit seiner Mitarbeiter auf Einzel­
leistungen oder ein Gesamtpaket
zurückgreifen will. DTS bietet sei­
nen Kunden dabei ein modular an­
wendbares Produkt-Portfolio an. Es
reicht von Länderinformations-Da­
tenbanken über Travel-Alert- und
Traveller-Tracking-Funktionen bis
hin zu medizinischen und Sicher­
heits-Dienstleistungen.
Brigitte Freitag GMH
GRUPPE „Eine tolle Veranstaltung, die ich
so noch nicht bei der GMH Gruppe
erlebt habe. Es entstehen gute
Ideen. Nur könnten mehr Frauen
unter den Teilnehmern sein. “
JANA BAUMGARTE,
Friedrich Wilhelms-Hütte Eisenguss GmbH
„ Ich bin begeistert vom Design
und auch vom Erlebnis hier.“
JULIA KRÖGER,
Mannstaedt GmbH
„ Die Veranstaltung ist sehr
interessant, auch gerade mit Blick
auf die neuen Vorgehensweisen.
Der Kontakt mit Kolleginnen
und Kollegen aus den anderen
Unternehmen ist wirklich gut.
“
FELIX RÜDIGER,
Pleissner Guss GmbH
„ Gut am Innovationstag ist das
wirkliche Querdenken: Wir Techniker
z. B. bekommen die Möglichkeit,
Bereiche auch im Umfeld der
eigentlichen Stahlerzeugung
einzusehen. Auf diese Weise können wir
uns Inspirationen für Optimierungen
in unseren Arbeitsbereichen holen. Der
Tag ist gut gelungen und insbesondere
der Blick über den Tellerrand, der
gegenseitige Austausch und die lockere
Atmosphäre tragen zu guten Ideen
und damit zu Innovationen bei.
“
TOBIAS ZEHN,
Georgsmarienhütte GmbH
Foto: Eike Runschke
Am 19. Oktober 2016 fand mit rund 150 Kolleginnen und Kollegen der erste Innovationstag der GMH Gruppe statt.
Kreatives Denken und
innovatives Handeln
GMH Gruppe · Neues Denken, Kreativität und innovatives Handeln sind elementare Bestandteile für
die Zukunftsfähigkeit eines Wirtschaftsunternehmens. Die GMH Gruppe stellt kreatives Denken und
innovatives Handeln zukünftig noch stärker in den Fokus. Den Auftakt dafür bildete am 19. Oktober der
erste Innovationstag der GMH Gruppe am Standort in Georgsmarienhütte.
L
osgelöst vom Arbeitsalltag ka­
men rund 150 Kolleginnen und
Kollegen der GMH Gruppe zusam­
men – darunter Geschäftsführer,
Nachwuchskräfte, Mitarbeiter aus
Technik, Simulation und Entwick­
lung, Vertreter der Betriebsrats-Ar­
ge, Nachwuchskräfte und KVP ler.
Moderiert wurde die Veranstaltung
von Professor Andreas Pinkwart,
Rektor der HHL Leipzig Graduate
School of Management und Lehr­
stuhlinhaber für Innovationsma­
nagement und Entrepreneurship.
„Mehr denn je müssen wir In­
novationen als Rohstoff und Wirt­
schaftsgut begreifen, die unsere
wirtschaftliche Zukunft sichern
und festigen“, betonte Frank Koch,
COO der Georgsmarienhütte Hol­
ding bei seiner Begrüßung. „Nie­
mals zuvor waren Innovationen
so wichtig für das Überleben von
Unternehmen, sogar von ganzen
Volkswirtschaften.“
Innovationen seien gleicherma­
ßen Reaktion und Ergebnis einer
stark intensivierten Wettbewerbs­
situation, die durch die Globali­
sierung der Märkte, verkürzte Pro­
duktzyklen, stetig steigende Anfor­
Vernetzen mit den Kollegen und „Out of the Box“-Denken standen beim Innovationstag im Mittelpunkt.
glück auf · 4/2016 ............. 8
Foto: vl
derungsprofile, den Wandel in der
Informations- und Kommunika­
tionstechnologie und die extreme
Vermehrung von verfügbarem und
nutzbarem Wissen hervorgerufen
werde.
Frank Koch weiter: „Innovati­
on braucht Kreativität, Kreativität
braucht Freiraum. Im sprichwörtli­
chen ‚Hamsterrad‘ haben wir die­
sen Freiraum nicht. Es gilt, ‚out of
the Box‘ zu denken, Themen mu­
tig aus einem anderen Blickwinkel
zu betrachten, neue Szenarien zu
überlegen und – zumindest mal auf
dem Reißbrett – in bestehende Pro­
zesse einzubinden.“
Hierzu biete der Innovationstag
ein geeignetes Forum. Hier könn­
ten Ideen in fruchtbarer Atmo­
sphäre ohne Einengung der Krea­
tivität ausgelebt werden. Deshalb
sei der Tag auch bewusst ergebnisoffen, ohne To-do-Liste und Pro­
tokoll: „Wir verzichten zudem auf
frontal vorgetragene Beiträge von
Fachleuten und Beratern, sondern
setzen auf neue, interaktive Metho­
den“, erklärte der COO .
Und so warfen die Teilnehmerin­
nen und Teilnehmer in hierarchie­
freien Teams einen „Blick über
den Tellerrand“ und entwickelten
gemeinsam Ideen und innovative
Ansätze für die Herausforderungen
von morgen. Dafür wurde eine in­
novations- und kreativitätsfördern­
de Umgebung geschaffen: In einer
eigens dafür ausgestatteten Halle
wurde ein „Innovations-Labor“
errichtet, das Raum für kurze Plenumsimpulse, aber insbesondere
für Diskussion und Gedankenaus­
tausch in kleineren Gruppen bot.
In drei sogenannten „Denkzel­
len“ – speziell eingerichteten und
gestalteten Kommunikationsräu­
men – setzten sich die Teilneh­
merinnen und Teilnehmer unter
professioneller Anleitung mit den
Megatrends Mobilität, Neo-Ökolo­
gie und Wissenskultur auseinan­
der. Sie entwickelten, diskutierten
und modellierten Szenarien, um
zuletzt allen Teilnehmerinnen und
Teilnehmern die Ergebnisse der je­
weiligen Denkzelle zu präsentieren
– ein Anstoß für weiteres Querden­
ken und Auseinandersetzen.
Die Bedeutung von Innovatio­
nen für die Wirtschaft griff auch
Professor Pinkwart immer wieder
in seiner Moderation auf: „Neue
Geschäftsmodelle fordern etablier­
te Unternehmen heraus. Vor allem
durch Digitalisierung entstehen
neue Möglichkeiten und Chancen.
Und durch digitale Vernetzung
und neue Plattformen wird Wissen
immer schneller verbreitet und ge­
teilt“, so der Innovationsexperte.
Für die GMH Gruppe gelte es
nun, das fortzusetzen, was auch
1994 mit einer mutigen Inno­
vation am Anfang der heutigen
GMH Gruppe stand. Damals hat­
te Jürgen Großmann die Metal­
lurgie des maroden Stahlwerkes
Georgsmarienhütte vom Hocho­
fen-Konverterbetrieb auf den ers­
ten Gleichstrom-Elektrolichtbo­
genofen Deutschlands umgestellt.
„Seitdem haben Sie in der GMH
Gruppe viele erfolgreiche Innova­
tionen gehoben – sei es in Produk­
ten oder in Prozessen“, konstatierte
Professor Andreas Pinkwart. Und
in der Tat können die Unterneh­
GMH
„Ich fand den Innovationstag
sehr fruchtbar und konnte
meinen Horizont erweitern.
Gerade das Zusammenspiel
von Jung und Alt und der gute
Austausch in den Gruppen
haben den Tag so produktiv
gemacht. Made in Germany –
das steht für Innovationen.
“
DIRK WALLESCH
Mannstaedt GmbH
men der GMH Gruppe auch aktuell
überzeugende Innovationen auf­
weisen. Hierzu zählt beispielswei­
se der dünnwandige Stahlguss im
Grünsand. Dabei ist der Formsand
mit einem quellfähigen Ton verse­
hen und kann so bis zu 20 Mal als
Formsand wiederverwendet wer­
den.
Ein weiteres Beispiel sind Zahn­
stangen mit einer variablen Verzah­
nungsgeometrie. Sie werden mit­
tels eines patentierten Halbwarm­
schmiedeverfahrens hergestellt und
sorgen in Lenksystemen der Au­
tomobilindustrie für hohen Len­
kungs- und Fahrkomfort.
Doch hier dürfe die GMH
Gruppe nicht stehen bleiben.
Auch ein gut laufendes Unter­
nehmen müsse sich ständig
verbessern. Stillstand sei Rück­
GRUPPE schritt. Nun gelte es, die Gruppe
auch in Zukunft innovativ zu hal­
ten. Wie dies geschehen kann, er­
läuterte Zeljko Cancarevic, Leiter
der Abteilung Simulation und In­
novation der GMHütte. An Beispie­
len aus Natur und Wissenschaft
zeigte er eindrucksvoll auf, wie ein­
fach und erfolgsbringend „Out of
the Box“-Denken sein kann – wenn
man nur bereit ist, gewohnte We­
ge und Denkmuster mal für einen
Moment zu verlassen.
„Wir brauchen gute Ideen, um
uns auch in Zukunft am Markt be­
haupten zu können“, erklärte zum
Abschluss des Innovationstages
Anne-Marie Großmann, Gesell­
schafterin der Georgsmarienhütte
Holding. Die wichtigste Vorausset­
zung für innovative Prozesse in der
GMH Gruppe seien vorhanden: „Es
sind die klugen Köpfe von Ihnen,
unseren Mitarbeiterinnen und Mit­
arbeitern.“
Nun müssten die beim Innova­
tionstag erlebten und genutzten
Methoden weiter in die Gruppe
getragen werden. Dazu seien die
Anne-Marie Großmann (Gesellschafterfamilie) und Frank Koch (Geschäftsführung) sind
Foto: vl
sich einig: Innovationen sind das Wirtschaftsgut der Zukunft.
Teilnehmerinnen und Teilnehmer
des Innovationstages Multiplikato­
ren. „Uns als Gesellschafterfamilie
liegt dies besonders am Herzen, da
wir an eine auch zukünftig starke
GMH Gruppe glauben“, so AnneMarie Großmann.
Und einen Wunsch äußerte die
Mitgesellschafterin abschließend
an die Akteure: „Es war schön zu
hören, dass mein Vater als Inno­
vator gesehen wird – ich wün­
sche mir allerdings, dass Sie ihn
alle mit Ihren innovativen Ideen
zukünftig in den Schatten stel­
len.“
Ideennachschub ist also auch
in Zukunft gefragt. Schließlich
sind die Innovationen von heute
die Auslaufmodelle von morgen.
Moderator und Impulsgeber:
Prof. Andreas Pinkwart.
Aktuell wird daran gearbeitet, die
Ergebnisse des ersten Innovations­
tages zu filtern und aufzubereiten.
Zukünftig wird der Innovationstag
alle zwei Jahre stattfinden – um He­
rausforderungen und Chancen der
Zukunft zu diskutieren und Ideen
und Lösungsansätze zu entwickeln.
ikw „Ich bin wirklich positiv
überrascht von der Veranstaltung
– gerade in der jetzigen Situation
unserer Unternehmen. Auch wenn
wir alle sparen müssen, ist das ein
wichtiges Signal in die Zukunft.
Foto: vl
“
VOLKER SÜLBERG,
Walter Hundhausen GmbH
„ Ich halte den Innovationstag für
eine sehr gelungene Veranstaltung,
bei der mit ausgesprochen viel
Mühe und Engagement sehr
ansprechende Rahmenbedingungen
geschaffen wurden. Es ist sicher
so, dass in der Kürze der Zeit viele
Dinge nur in ersten Ansätzen
behandelt werden können. Es bleibt
abzuwarten, welche interessanten
Ideen im Ergebnis weiterer
Betrachtungen zur Anwendung
gebracht werden können. Ich bin
sicher, dass etwas dabei sein wird.
“
DIRK RASCHKE
Schmiedewerke Gröditz GmbH
Zeljko Cancarevic, Leiter Simulation und Innovation, GMHütte:
Foto: Eike Runschke
„Simulation ist unser Blick in die Zukunft!“
So können Sie Ihr
Querdenken verbessern:
Querdenken hilft, das Gewohnte mit
dem Ungewohnten zu verbinden und
so besondere Innovationspotentiale
heben zu können. Hier einige Tipps, die
Ihnen dabei helfen können:
• Wer querdenken möchte, muss mit
dem Gewohnten brechen.
• Ändern Sie Ihre alltägliche Routine.
• Versuchen Sie, sich im Alltag kleine
Auszeiten zu gönnen, um Abstand
zu Ihrer aktuellen Aufgabe zu
bekommen. Häufig genügt schon
eine kurze Pause, um die Gedanken
neu zu ordnen.
• Um Besseres schaffen zu können, ist
eine Reduktion auf das Wesentliche
von Vorteil. Lassen Sie Oberflächliches weg.
• Fragen Sie andere um Rat, die als
Außenstehende auf Ihre Aufgabe
schauen.
• Ihr Querdenken trainieren Sie am
besten, indem Sie sich öfter mit
dem Anderen, dem Ungewohnten
auseinandersetzen. Aktives „anders
machen“, eigene Erfahrungen sammeln in anderen, noch ungewohnten Bereichen oder der Blick von
außen auf das Gewohnte, hilft dabei
am besten.
Austausch unter Kollegen, die sonst wenig bis gar keine Berührungspunkte miteinander
Foto: vl
haben
„ Die Idee des Innovationstages ist sehr gut – das eine oder andere
Detail jedoch auch verbesserungswürdig. Insbesondere ist es schwierig,
aus dem Stand und ohne Vorbereitung sich mit derart abstrakten
Themen zu beschäftigen. Vielleicht wäre eine Veranstaltung in
kleinerem Kreis mit konkreteren Fragestellungen noch fruchtbarer.
“
DR. LUTZ DEKKER
Stahlwerk Bous GmbH
Die Mehrzweckhalle in Georgsmarienhütte war in eine innovative Erlebniswelt umfunktioniert worden und bot viel Platz zur Diskussion.
glück auf · 4/2016 ............. 9
Foto: vl
GMH
GRUPPE Das höchste der Azubi-Gefühle
D E R G M H - FA N S H O P
Liebe glückaufLeserinnen und -Leser !
GMHütte · Jan Kleine Brockmann: bundesweit bester Auszubildender.
A
nfang Dezember war es wieder
so weit: Eric Schweitzer, Präsi­
dent der Deutschen Industrie- und
Handelskammer (DIHK), hatte 219
Auszubildende (80 Frauen und 139
Männer) zur „11. Auszeichnung
der bundesbesten Auszubildenden“
ins Maritim Hotel in Berlin einge­
laden (die IHK prüft jährlich knapp
300.000 Azubis in 211 verschiede­
nen IHK-Ausbildungsberufen).
Gefolgt waren der Einladung
199 Auszubildende. Von der „IHK
Osnabrück – Emsland – Grafschaft
Bentheim“ waren drei Ex-Azubis
angereist. Im festlichen Ambien­
te zwischen vielen Anzügen und
Abendkleidern, aufgeregten Bun­
desbesten und stolzen Eltern traf
am späten Nachmittag auch Jan
Kleine Brockmann mit seinen El­
tern ein.
Ihm ist gelungen, was bei der
GMHütte noch kein Azubi ge­
schafft hat: Er ist bundesweit bester
Auszubildender seines Jahrganges
im Ausbildungsberuf Verfahrens­
mechaniker für Hütten- und Halb­
zeugindustrie (Fachrichtung: Ei­
sen- und Stahlmetallurgie). Schon
vor Berlin hatte er einen wahren
Auszeichnungsmarathon absolviert
– erst als Kammerbester des Bezir­
kes der „IHK Osnabrück – Emsland
– Grafschaft Bentheim“, dann als
Landesbester in Hannover.
Moderiert wurde der Festakt von
Schauspielerin und Fernsehmode­
ratorin Ruth Moschner. Die Fest­
rede zu Ehren der bundesbesten
Auszubildenden hielt Bundesmi­
nisterin Manuela Schwesig. In ihrer
D
Preisverleihung: Ferenc Albrecht, Ruth Moschner und Jan Kleine Brockmann.
Rede betonte sie die Bedeutung der
dualen Ausbildung für die deut­
sche Wirtschaft, die eine hervorra­
gende Zukunft garantieren würde
– sowohl für die Unternehmen als
auch für die jungen Menschen.
Die Auszeichnung der Bundes­
besten ist eine wichtige Veranstal­
tung der DIHK, um die Leistung
aller Beteiligten zu honorieren und
den Erfolg der ehemaligen Auszu­
bildenden zu feiern. Gelegenheit
dazu gab es nach der Ehrung im
Maritim Hotel. Als Anerkennung
für die Leistung von Jan Kleine
Brockmann hatte die GMHütte Rei­
sekosten und Übernachtung für die
ganze Familie übernommen.
Doch das nächste Event steht
bereits vor der Tür. Denn als Bun­
Werksfoto
desbester gibt es nur eine Auszeich­
nung, die das Ganze noch toppen
kann: den GMH Azubi-Award.
Als Preisträger erhielt Jan Kleine
Brockmann einen Gutschein über
eine Reise für zwei Personen nach
München. Den Award überreichte
übrigens Ferenc Albrecht (Perso­
nalleiter GMHütte) im Rahmen des
Festaktes in Berlin.
Jan Kleine Brockmann wird
noch bis Oktober 2017 im Stahl­
werk der GMhütte arbeiten. An­
schließend plant er ein Studium
der Werkstofftechnik. Er kann sich
aber gut vorstellen, nach seinem
Studium wieder zur GMHütte zu­
rückzukehren – gern in den Bereich
Stahlwerk.
Ferenc Albrecht er Fanshop der GMH Gruppe erfreut sich bei den Kolleginnen und
Kollegen einer großen Beliebtheit. Zahlreiche Bestellungen erreichen
uns über das Portal oder die Betriebsratsbüros.
Diese große Nachfrage freut uns natürlich. Denn Fanshop-Artikel sind
ein Ausdruck von Zugehörigkeit und Verbundenheit mit den Unternehmen der GMH Gruppe. Aus diesem Grund tragen sie auch alle das rote
„Feuertopf“-Signet.
Im Fanshop finden alle Kolleginnen und Kollegen nicht nur Bekleidungsartikel für Damen und Herren. Der Fanshop kann Ihnen und Ihrem
Unternehmen auch eine Mannschaftsausrüstung zusammenstellen, wenn
Sie und Ihre Kollegen sich gemeinsam bei Veranstaltungen in der Öffentlichkeit präsentieren wollen.
Aber auch Nützliches für den Arbeitsalltag lässt sich problemlos über
das Portal oder kurzfristig telefonisch bestellen. Brotdosen, Thermos­becher
und -flaschen, Kugelschreiber, Notizbücher oder Freizeittaschen sind
neben Handtüchern und Schlüsselanhängern oder Warnwesten nur einige
Beispiele für beliebte Artikel.
Die Abwicklung und Bezahlung ist bequem und einfach: gewünschte
Ware in den Warenkorb legen, Lieferanschrift angeben und die Bestellung
abschicken. In der Regel erhält der Besteller die Ware innerhalb einer
Woche per Post. Die Zahlung erfolgt per Rechnung. Und selbstverständlich haben Sie – nachdem Sie die Ware erhalten haben – ein Rückgaberecht von zwei Wochen.
Wenn Sie bei der Suche nach Artikeln, die Sie nicht im Fanshop finden,
Unterstützung benötigen, sind wir gerne für Sie da. Auch bei Sonder­an­fertigungen helfen wir Ihnen gerne weiter.
Sie wollen in Ihrem Unternehmen eine Fanshop-Vitrine platzieren?
Auf Wunsch stellen wir Ihnen aktuelle Artikel für Ihre Vitrine zusammen
oder lassen Ihnen Musterware zukommen.
Haben Sie Fragen zum Fanshop – dann kontaktieren Sie uns einfach.
Über Anregungen zum Sortiment freuen wir uns immer. Viele Ideen
und Vorschläge von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern haben wir bereits
umgesetzt. Denn grundsätzlich gilt im Fanshop: gemeinsam – miteinander
– füreinander.
Haben Sie noch Fragen? Wir sind für Sie da unter: kirsten.schmidt@
gmh-holding.de oder auch telefonisch unter der Rufnummer:
040.284069-27. Und Sie wissen ja: Ein Blick in den GMH-Fanshop lohnt sich immer.
Schließlich haben Fanshop-Artikel immer Saison!
Kirsten Schmidt GASTKOLUMNE: ROBERT HARTING
Wandel ist cool
Wer neue Wege geht, muss ja nicht mehr arbeiten als vorher
– sondern nur Gewohntes anders machen.
W
ie oft haben wir uns schon aufgeregt: „Schon wieder! Immer wollen die was Neues!“
Doch das Neue zu wagen, hat seinen guten Grund,
nämlich Ihre Existenz, Ihren Arbeitsplatz und das Überleben aller im Betrieb. Neues kommt auch auf mich
immer wieder zu. Im Moment schon wieder (siehe
unten). Doch wenn man das Neue einmal „überstanden“ hat, dann hat es sich nicht für immer und
ewig erledigt. Denn der nächste Umbruch
kommt bestimmt.
Ich finde: Wandel ist cool. Durch
Wandel wird es plötzlich überhaupt
notwendig, beispielsweise die Stahlproduktion neu zu überdenken.
Ohne Wandel kein Bedarf. Deswegen finde ich Wandel cool. Auch
weil daraus neue Chancen entstehen. Risiko gehört natürlich auch
dazu, klar. Dennoch finde ich:
Jeder ist seines Glückes Schmied.
Wandel braucht, um „gewonnen“ zu werden, Informationen:
aus der Wirtschaft, vom Markt,
vom Kunden – aber auch von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Und plötzlich
eröffnet sich in diesem Immer-wollen-diewas-Neues-Prozess die Möglichkeit, mitzuwirken, mitzugestalten.
Ich persönlich finde das klasse. Ich
mag Veränderungen. Und ich glaube fest
daran, dass der Status quo kein glücklicher Begleiter ist. Dazu ein Beispiel:
2013 habe ich mich von meinem „Goldtrainer“ getrennt. Warum? Es war an
der Zeit. Ich konnte mich nicht mehr mit seinen
Methoden motivieren. Der Markt dagegen spuckte
Konkurrenz aus, die mir bedrohlich nahe rückte.
Tag für Tag kamen mehr Gegner. Wenn ich mich
nicht hätte motivieren können, wäre ich Gefahr
gelaufen, den Kampf zu verlieren.
Einmal aus dem Gewohnten raus, kostet es
sehr viel Mühe, wieder in die alte Position zu
kommen. Was passierte dann? Ich engagierte einen alten Bekannten, damals
Torsten Schmidt. Er sollte ursprünglich
Co-Trainer werden (der „alte“ Goldtrainer wollte das aber nicht).
Jetzt musste Schmidt plötzlich
Head-Coach werden. Ein
Wandel für ihn, für uns
(und für den „alten“). Alle
haben eine neue Chance
erhalten.
Ich trainierte drei
Jahre bei ihm, bis jüngst
vor zwei Wochen für
mich feststand: „Nein, das
ist es nicht. So kann ich nicht mithalten.
Ich muss mich wieder neu aufstellen.“
Wandel ist ein ständiger Begleiter. Nur
haben wir immer wieder Angst davor und
werden von Runde zu Runde träger. Das
bekomme auch ich zu spüren. Ich bin am
Limit, die Zeit im „Markt Leistungssport“
neigt sich dem Ende zu. Das Bild ist
nicht nur gemalt, es wurde auch tausende Mal besprochen. Müdigkeit und
Wandel sind Geschwister, leider.
glück auf · 4/2016 ........... 10
Dennoch: Es heißt ja nicht „Immer Neues, immer mehr“. Es
heißt ja nur: „Neues!“. Denn von „mehr“ hat keiner gesprochen. Und doch ist es der erste Gedanke, der einem in den
Kopf schießt.
Zugegeben: Das „Neue“ ist am Anfang zusätzliche Arbeit,
da das „Alte“ nicht sofort abgelegt und einfach gelöscht werden kann. Aber es wird sich lösen und das Neue wird seinen
Platz einnehmen. Der Wandel ist ganz kurz eine minimale
Doppelbelastung, doch das geht vorbei. Später lacht man über
die alte Zeit.
Ob sie wirklich besser war, wie manche Zyniker sagen,
bezweifle ich allerdings. Das Hirn trickst, wo es kann. Unser
Bild von der Vergangenheit ist meist nicht in der Balance. Es
prägen sich (je nach Begebenheit und Bewertung) vor allem
die schönen oder die schlechten Momente ein, weniger ein
ausgeglichenes Abbild der Realität – also in ihrer Gesamtheit
mit ihren schönen, unschönen und banalen Momenten.
Folglich werden wir melancholisch, wenn wir an die „gute
alte Zeit“ denken. Und manchmal verschließen wir uns dem
Neuen, weil wir nur die negativen Erinnerungen abrufen, wenn
wir an den Wandel in der Vergangenheit denken.
Doch darum geht es: Marktposition halten, Balance halten
und immer wieder einen Zwischensprint ansetzen. Passen Sie
gut auf und lernen Sie mit. Das macht auch Sie wertvoller.
Ihr
Robert Harting
GMH
GRUPPE kunstimwerk
Blicke durch Jalousien
Im Büro von Felix Osterheider (Arbeitsdirektor GMHütte) hängen drei Kunstwerke von Dieter van Slooten.
Seit über zehn Jahren sind sie allein aufgrund ihrer Farbintensität ein Blickfang für jeden Betrachter. Bei
einem Atelierbesuch haben kürzlich Osterheider und van Slooten ihre Bekanntschaft wieder aufgefrischt.
DER KÜNSTLER
Dieter van Slooten
Geboren 1940 in Quakenbrück.
Ausgebildeter Steinmetz.
Als Maler Autodidakt.
Ehrenmitglied der St. Petersburger
Kunstvereinigung „Phönix“.
Künstler von internationalem
Renommee. Er stellte bereits in
Brüssel, St. Petersburg, Königsberg, Moskau, Frankfurt und auch
in New York aus. Seine Arbeiten
befinden sich in Sammlungen der
Kreditanstalt für Wiederaufbau
(Berlin und Frankfurt), in den
Städtischen Sammlungen Görlitz
oder auch in der Sampath Montague Gallery (New York). Bundespräsident a. D. Horst Köhler und
andere Politiker besitzen ebenfalls
Werke von ihm.
www.vanslooten.de/
Als Felix Osterheider vor über zehn Jahren sein erstes Bild bei van Slooten kaufte, war ihm besonders wichtig, dass es „mit Hängevorrichtung“ ausgestattet war.
Diese Anmerkung hat sich zwischen den beiden nach über zehn Jahren zu einem „Running Gag“ entwickelt.
D
er Osnabrücker Künstler Dieter
van Slooten liebt beim Malen
die Horizontale. Nicht, dass er ger­
ne im Liegen malt. Nein, die meis­
ten seiner Bilder sind geprägt von
horizontalen Bildelementen, die
in mehreren dicken Farbschichten
mit Acryl- oder Ölfarben aufgetra­
gen wurden. Als Betrachter könnte
man assoziieren, dass es „Jalousi­
en“ sind, die van Slooten abbildet.
Jalousien lassen – wenn sie noch
ein wenig geöffnet sind – Blicke
durch die Zwischenräume zu. Und
das, was man beim längeren Be­
trachten entdeckt, kann immer
wieder etwas anderes, etwas bisher
Unentdecktes sein.
Felix Osterheider hat sich bis
heute nicht sattgesehen an diesen
Bildern. Neben den geheimnisvol­
len Hintergründen faszinieren ihn
die intensiven Farben. Seine Wahl
fiel damals auf ein großes Rotes
und zwei kleinere Formate – eines
in Gelb, eines in Blau. „Nun fehlt
mir nur noch das Grüne, das du
damals auch gemalt hast und hof­
fentlich noch zu erwerben ist, Die­
ter“, so Osterheider zu van Sloo­
ten, als die beiden sich nach zehn
Jahren in seinem Atelier zu diesem
kiw-Interview wieder trafen.
„Auch andere Käufer meiner
Werke, die ich nach Jahren wieder­
sehe, erzählen gern, dass sie und
andere Betrachter meiner Bilder
immer wieder neue Dinge hinter
meinen ‚Jalousien‘ entdecken. Die­
se intensive, langjährige Ausein­
andersetzung mit meinen Bildern
hört sich schon fast ein wenig exo­
tisch an, leben wir doch in einer
von Bildern und Fotos inflationär
überfluteten Welt.“
Aber er stelle fest, dass es ver­
mehrt Gegentendenzen zu dieser
Überflutung gäbe, eine Art Wunsch
nach Entschleunigung: „Nicht we­
nige junge Menschen fotografieren
wieder analog, der Verkauf von Vi­
nylschallplatten hat in den letzten
Jahren enorm zugenommen. Eine
erfreuliche Tendenz.“
Dieter van Slooten war schon
um die 40 Jahre alt, als er zur Ma­
lerei kam. Vorher arbeitete er ein
paar Jahre als ausgebildeter Stein­
metz. In diese Zeit fiel die Begeg­
nung mit jemandem, der ihm sag­
te, dass er über mehr Talente als die
Tätigkeit als Steinmetz verfügen
würde, er diese aber nicht nutze.
So kam er tatsächlich zur Male­
rei, als Autodidakt. In den Anfän­
gen malte er auch Gegenständ­
liches und Porträts. Bereits erste
Werke verkaufte er bis nach Austra­
lien. Und als er schon bald „seinen
Stil“ mit den immer wiederkehren­
den Horizontalen gefunden hatte,
folgte eine Ausstellung der ande­
ren. Der Verkauf seiner Bilder aber
war ihm nie das Wichtigste. Um
den Prozess der Entstehung eines
Werkes, darum geht es ihm: „Für
mich ist es das Schönste, vor mei­
ner Staffelei zu stehen und zu ma­
len. In jedem meiner Bilder steckt
meine Seele.“
Die Frage nach einem Vorbild
beantwortet van Slooten spontan
mit: „Paul Cézanne. Ich mag sei­
ne Bilder sehr, aber auch den Men­
schen Paul Cézanne, seine Kon­
sequenz und sein Temperament.
Wenn ihm Bilder, die er gemalt
Fotos: mk
hatte, nicht mehr gefielen, warf er
sie einfach aus dem Fenster. Nicht
selten hingen sie dann in einem
Baum fest. Ein oft wiederkehren­
des Motiv von ihm war das Gebirge
Montagne Sainte-Victoire. Durch
dieses Gebirge bin ich auch einige
Male gewandert und ließ mich da­
von inspirieren.“
mk Eine aktuelle Arbeit im Atelier des Künstlers
„Mir machen dat auch so!“
In der letzten Ausgabe der glückauf hatten wir gefragt: Was halten Sie
davon, was Richard Serra aus Stahl macht? Eine der Reaktionen – eine
E-Mail an Matthias Krych, den Autor des Kunst-im-Werk-Artikels – wollen
wir Ihnen nicht vorenthalten:
Hallo Herr Krych!
Ich habe gerade Ihren Bericht gelesen, der wunderbar geschrieben ist.
Übrigens hat Serra viele dieser Plastiken im Siegerland fertigen lassen. Der
Seniorchef der Produktionsstätte in Siegen-Birlenbach wurde vor einigen Jahren
dazu befragt und man merkte ihm an, wie sinnlos, da ohne praktischen
Nährwert, er diese Arbeiten fand. Er sagte dann in die Kamera auf die Frage,
wie er das finde: „Der Serra will dat so (das Siegerländer „R“ natürlich richtig
gerollt), und dann machen mir dat auch so!“
Mit freundlichen Grüßen aus Bonn
Das „große Rote“ und das „kleine Blaue“
im Büro von Felix Osterheider. Was jetzt
nur noch fehlt, ist das „kleine Grüne“ …
glück auf · 4/2016 ........... 11
BIRGIT GUSCHALL-JAIK
(Referentin Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung)
DIE ETWAS ANDERE SEITE „Ich heiße Refik Karagöz und komme aus der Türkei“
„Benim adım Refik Karagöz ve Türkiye‘den geliyorum“
Refik Karagöz (50) Türkiye doğumlu olup Alman vatandaşlığına
sahiptir. 2000 yılının Eylül ayından beri, GMHütte firmasında silindir
ve armatürler atölyesinde talaş kaldırmalı proses mekanikeri ve tornacı
olarak çalışıyor. İslam dinine mensup. Refik Karagöz okumayı seviyor
ayrıca onun için sosyal angajman da önemlidir. Bu bağlamda eski ve
yeni vatanındaki farklı kültürler arasında diyaloğu geliştirme ve
iyileştirme alanında çalışmalar yapıyor. Ayrıca kendisi „Wir in Atter:
Verein zur Förderung des Treffpunktes Atterkirche e.V.“ derneğinin
yönetim kurulunda görev yapıyor.
Refik Karagöz (50) ist gebürtiger Türke und hat die deutsche
Staatsangehörigkeit. Er arbeitet seit September 2000 bei
der GMHütte in der Walzen- und Armaturen-Werkstatt als
Zerspanungsmechaniker und Walzendreher. Konfession: Islam.
Refik Karagöz liest gerne. Außerdem ist ihm soziales Engagement
wichtig. So engagiert er sich für ein besseres Miteinander der
unterschiedlichen Kulturen seiner alten und neuen Heimat. Unter
anderem ist er im Vorstand von „Wir in Atter: Verein zur Förderung
Werksfoto
des Treffpunktes Atterkirche e.V.“ tätig. Wann sind Sie nach Deutschland gekommen?
Meine Eltern sind 1968 nach Deutschland
gekommen. Im Zuge der Familienzusammenführung bin ich mit meinen Geschwistern 1976
nachgereist. In der Zwischenzeit lebten wir bei
Großeltern und anderen Verwandten.
Welche Ausbildung haben Sie durchlaufen?
Nach Erwerb der mittleren Reife habe ich eine
Ausbildung bei den Klöckner Werken in Osnabrück angefangen und nach drei Jahren erfolgreich abgeschlossen. Vor vier Jahren habe ich
angefangen, berufsbegleitend Maschinenbau
zu studieren. Da ich meine sozialen Tätigkeiten nicht vernachlässigen wollte, habe ich das
Studium nach drei erfolgreichen Semestern,
wegen Überlastung, abgebrochen.
Was mögen Sie an Deutschland?
Die Freiheit, zu tun und zu sagen, was ich
möchte, und die Gewissheit, dass mir dadurch
nichts passiert, solange ich kein Recht und
keine Personen verletze oder Menschen denunziere bzw. diffamiere.
Was mögen Sie an Ihrem Heimatland?
Das Mittelmeer, das Klima, die Herzlichkeit und
Gastfreundschaft der Menschen.
Was mögen Sie an Deutschland gar nicht?
Hin und wieder das Wetter, obwohl ich mich
eigentlich sehr gut dran gewöhnt habe.
Was würden Sie in der Ausländerpolitik ändern, wenn
Sie „König von Deutschland“ wären ?
An den Gesetzen würde ich nicht viel ändern,
außer der Einführung der bedingungslosen
doppelten Staatsbürgerschaft. Die Umsetzung
der Gesetze im Ausländer- und Asylrecht finde
ich ungenügend. Ich würde Asylverfahren
beschleunigen. Bewerber, deren Anträge
begründet abgelehnt werden, müssten schneller abgeschoben werden, wenn sie in ihrer Heimat keine Verfolgung befürchten müssen. Aber
grundsätzlich sollte jeder Mensch, der in seiner
Heimat aus irgendeinem Grund – auch wenn
es nach unserem Recht ein nichtiger Grund ist
– verfolgt oder bedroht wird, in Deutschland
bleiben dürfen.
Würden Sie denn auch für ein Einwanderungsgesetz
plädieren?
Ja. Da Deutschland auf Zuwanderung angewiesen ist, würde ich ein Einwanderungsgesetz
ausarbeiten lassen.
Was ist wichtig für ein friedliches Zusammenleben
unterschiedlicher nationaler Mentalitäten ?
Das Wichtigste für ein friedliches Zusammenleben ist Toleranz und Respekt allen Religionen
und Lebensansichten gegenüber. Bereits hier
lebende Menschen müssen die Andersartigkeit
zuwandernder Menschen respektvoll akzeptieren. Aber auch die neuen Mitbürger müssen
die Lebensweise und die Religionen hier Lebender respektieren.
Fühlen Sie sich als Deutscher?
Wie fühlt sich ein Deutscher?
Was mögen Sie an Ihrem Heimatland gar nicht?
Die Einschränkung der Presse- und Meinungsfreiheit, die Islamisierung des Volkes und der
Politik.
Ist die Zuwanderung Ihrer Meinung nach positiv zu
bewerten?
Die Vielfältigkeit der Gesellschaft kann eine
Chance für eine starke Zukunft sein, wenn
die Integration gelingt. Die Stärken aller in
Deutschland lebenden Kulturen zu vereinen,
sollte das Ziel sein.
Was ist typisch deutsch?
Pünktlichkeit, Ordentlichkeit und Organisationsfähigkeit.
Ihr Lebensmotto?
Behandle die Menschen so, wie du von ihnen
behandelt werden möchtest.
Was ist typisch türkisch?
Anne ve babanız ne zaman Almanya‘ya geldi?
aksaklıklar. Fakat bu aksaklıkları gidermek
için spontane ve işleri yola sokmada güçlü bir
beceriye sahip olma.
Anne ve babam 1968 yılında Almanya‘ya
geldi. Aile birleşmesi çerçevesinde 1976
yılında ben de kardeşlerimle birlikte
Almanya‘ya geldim. Anne ve babamdan
ayrı kaldığımız yıllar arasında ben ve
kardeşlerim büyük anne, büyük baba ve
diğer akrabalarımızla yaşadık.
Eğer „Almanya‘nın Kralı“ olsaydınız yabancılar
politikasında neleri değiştirirdiniz?
Koşulsuz ve kısıtlamasız çifte vatandaşlık
kanununu yürürlüğe sokma dışında
mevcut kanunlarda çok fazla bir değişiklik
yapmazdım. Yabancılar ve iltica kanunundaki
uygulamaları yetersiz buluyorum.
İltica başvuru işlemlerini hızlandırırdım.
Vatanlarında haklarında bir yakalama kararı
bulunmayan ve böyle bir korkusu olmayan
ilticacıların, başvuruları gerekçeli olarak
reddedildiğinde kendileri çok hızlı şekilde
sınır dışı edilmelidir. Fakat bizim yasalarımıza
göre geçerli olmasa da ülkesinde herhangi bir
sebepten dolayı hakkında yakalama ve takibat
kararı olan her insanın Almanya‘da kalma
hakkı olmalıdır.
Hangi eğitimi aldınız?
Orta okulu bitirdikten sonra Osnabrück
şehrinde bulunan Klöckner Werken
firmasında meslek eğitimime başladım ve
üç yıl sonra bu eğitimi başarı ile bitirdim.
Dört yıl önce meslek hayatıma paralel
olarak üniversitede makine mühendisliği
öğrenimine başladım. Sosyal alandaki
çalışmalarıma devam etmek istediğimden
başarılı geçen üç sömestre sonrasında aşırı
yoğunluk nedeniyle üniversite eğitimimi
bıraktım.
Almanya‘da neyi seviyorsunuz?
Göçmenler yasasını savunuyor musunuz?
İstediğimi söyleme ve yapabilme özgürlüğü,
ayrıca hiçbir yasayı çiğnemediğim, insanlara
zarar vermediğim, ihbar ve iftira atmadığım
sürece başıma bir şey gelmeyeceği güveninin
olduğu gerçeği.
Evet. Almanya‘nın göçmenlere ihtiyacı
olduğundan göçmen yasasını yeniden
düzenlemeyi düşünürdüm.
Farklı uluslardan ve mantalitelerden oluşan bir
toplumun birlikte yaşaması için neler önemlidir?
Vatanınızda neyi seviyorsunuz?
Barışçıl bir toplum için en önemlisi her dine
ve hayat görüşüne karşılıklı tolerans ve saygı
göstermektir. Burada yaşayan insanlar farklı
kültüre sahip göçmenlerin yaşayışlarına
saygılı olmak zorundadır. Fakat buraya gelen
göçmenler de, burada yaşayan insanların
dinine ve yaşayış tarzlarına saygılı olmak
zorundadır.
Akdenizi, iklim, insanların misafirperverliği
ve candan olmaları.
Almanya‘nın nesini sevmiyorsunuz?
Esasında gayet iyi şekilde alışmama rağmen
bazı zamanlar Almanya‘nın havasını
sevmiyorum.
Kendinizi Alman gibi hissediyor musunuz?
Sizce göç pozitif bir şekilde değerlendirilebilir
mi?
Alman gibi hissetmek nedir?
Eğer bütünleşme ve entegrasyon başarılı
olursa toplumdaki çeşitlilik güçlü bir gelecek
için bir fırsat olabilir. Almanya‘da yaşayan
kültürlerin güçlü yönlerinin birleşmesi hedef
olmalıdır.
Vatanınızda neyi sevmiyorsunuz?
Basın ve özgür düşüncenin kısıtlanması,
halkın ve politikanın islamlaştırılması.
Tipik Alman davranışları nelerdir?
Dakiklik, düzenlilik ve organizasyon yapma
kabiliyeti.
Unpünktlichkeit, Schwächen in der Organisationsfähigkeit – woraus allerdings die Stärke der
Spontanität und Improvisationsfähigkeit folgt.
Yaşam mottonuz nedir?
İnsanlara kendine nasıl davranılmasını
istiyorsan öyle davran.
Tipik Türk davranışları nelerdir?
Dakik olmama, yapılan organizasyonda
„Wir in Atter“ – eine starke Gemeinschaft
Refik Karagöz, Mitarbeiter in der Walzen- und Arma­
turen-Werkstatt der GMHütte, legt großen Wert auf
soziales Engagement (siehe oben). Eines seiner Betätigungsfelder ist die Initiative „Wir in Atter: Verein zur
Förderung des Treffpunktes Atterkirche e. V.“. Für diesen Verein ist er unter anderem im Vorstand aktiv. Die
Räume rund um die Atterkirche werden vielfältig
genutzt – zum Beispiel
als Ort für Kinder und Jugendliche, für den Dialog
zwischen den Generationen und für Menschen aller
Kulturen. Kinder und Jugendliche freuen sich beispielsweise über Ferienpass-Aktionen oder den Kinderchor, und der „Fachdienst Jugend“ der Stadt
Osnabrück ergänzt das Angebot durch seine offene
Jugendarbeit. Erwachsene und Senioren treffen sich
beispielsweise im Seniorencafé, im Kochclub oder
auch zwecks Fitness und Gedächtnistraining. Für Kulturinteressierte gibt es beispielsweise Lesungen, Musikreisen und Ausstellungen. Für mehr Bewegung sorgen diverse Sportangebote wie beispielsweise
Rückenfitness, Yoga oder auch ein Selbst­­ver­teidi­gungs­­
training. Stadtteilfeste, Flohmärkte, Bücherbasare und
andere gemeinsame Aktivitäten runden das interessante Angebot ab. An integrativen Angeboten gibt es
türkische Kochkurse, internationalen Teeklatsch oder
auch Partnerschaftsaustausch mit einer Bildungsstiftung aus der Türkei.
pkm Fotoquelle: www.wir-in-atter.de
glück auf · 4/2016 ........... 12
IMPRESSUM
Den­ken Sie da­ran: Ih­re Le­ser­brie­fe,
Ar­ti­kel, An­re­gun­gen und Kri­tik für die
nächs­te Aus­ga­be müs­sen recht­zei­tig bei
Ih­ren An­sprech­part­nern vor­lie­gen. Letz­
ter mög­li­cher Ter­min ist der:
6.2.2017
He­raus­ge­ber:
Ge­orgs­ma­ri­en­hüt­te Hol­ding GmbH
Neue Hüt­ten­stra­ße 1
49124 Ge­orgs­ma­ri­en­hüt­te
www.gmh-gruppe.de
V.i.S.d.P.:
Iris-Kath­rin Wil­ckens
Re­dak­ti­ons­team:
Julia Bachmann (jb), Monika Hansen
(mha), Markus Hoffmann (mh), Ina Klix
(ik), Matthias Krych (mk), Dr. Ulrike Libal
(li), Ve­ra Loo­se (vl), Dirk Strothmann
(ds), Iris-Kath­rin Wil­ckens (ikw), Marcus
Wolf (mw)
Pro­duk­ti­on und Gra­fik:
elemente designagentur,
www.elemente-designagentur.ms
Text­be­ar­bei­tung:
Pe­ter Karl Mül­ler (pkm)
Lektorat:
Dorothea Raspe, Münster
Her­stel­lung:
STEIN­B A­C HER DRUCK GmbH,
Os­na­brück; auf 100% Re­cy­cling­pa­pier
Die glückauf erscheint viermal im Jahr.
glück­auf
Berichte aus den Unternehmen
4/2016
Foto: mha
Frauenpower.
Von wegen „schwaches Geschlecht“. Bei Mannstaedt bewegen Nadja
Feige und Yvonne Weier täglich zig Tonnen hin und
her. Zugegeben: Sie benutzen dazu Gabelstapler und
andere Flurförderzeuge. Schließlich werden beide zur
„Fachkraft für Lagerlogistik“ ausgebildet.
Lesen Sie mehr darüber …
auf Seite 18
Schmiedewerke Gröditz: 4.0
Bochumer Verein: IWC
Stahlwerk Bous: WF und FF
Sie ist in aller Munde, aber die wenigsten kennen sie aus der
eigenen Praxis: Industrie 4.0. Eine Ahnung davon, was sich
hinter dem Begriff verbirgt, erlauben Einblicke in ein Pro­
jekt in Gröditz: ein Werkzeugschrank, der es in sich hat.
Goldsponsoren einer Veranstaltung haben die Chance, sich
prominent darzustellen. Diese Gelegenheit nutzte jetzt die
Bochumer Verein Verkehrstechnik anlässlich des 18. IWC
International Wheelset Congress in Chengdu (China).
Trockenübungen entbehren nicht einer gewissen Komik.
Schließlich wird der Ernstfall nur simuliert. Auch bei der
Werkfeuerwehr. Wenn’s brennt, ist allerdings jeder froh,
dass der Ernstfall schon einmal zumindest simuliert wurde.
>>> auf Seite 14
>>> auf Seite 17
>>> auf Seite 20
Pleissner Guss: 45 Grad
Mannstaedt: 3 x 1825
Harz Guss Zorge: „S“
Wo es auf höchste Präzision ankommt, ist höchste Sauber­
keit gefragt. Beispielsweise auch bei Gusswerkstücken. Bevor
sie bei Pleissner Guss die Qualitätsprüfung durchlaufen kön­
nen, müssen sie bei 45 Grad in die Waschmaschine.
Wer glaubt an Zahlenmagie? Bei Mannstaedt vielleicht der
eine oder andere. Denn 1825 wurde die Firma gegründet,
und seit 1825 Tagen ist die Adjustage unfallfrei. Wo steht der
Artikel? Auf Seite 18! Wie viele Wörter hat der Teaser? 25!
Trotz Digitalisierung sind sie noch im Einsatz: Visitenkarten.
Sollten sie unnötig werden, kann Reinhard Klein jederzeit
zeigen, wie sie ausgesehen haben und dass die meisten Na­
men mit „S“ anfangen. Er hat über 42.000 gesammelt.
>>> auf Seite 15
>>> auf Seite 18
glück auf · 4/2016 ........... 13
>>> auf Seite 23
PRODUKTION & INNOVATION Industrie 4.0: Ein Beispiel aus der Praxis
Schmiedewerke Gröditz · Industrie 4.0 ist für viele noch ein Buch mit sieben Siegeln. Was damit
möglich ist, zeigt ein Projekt der Schmiedewerke. Dort wollte man den auftragsbezogenen Verbrauch von
Wendeschneidplatten transparenter machen. Ausgangspunkt: ein Werkzeugschrank, der es in sich hat.
INTERVIEW
Anfangs stellten sich die Schmiedewerke Gröditz die Fragen:
Weshalb sind unsere Werkzeugkosten so gestiegen? Weshalb ist
unser Wendeschneidplatten-Verbrauch so hoch? Welche Wendeschneidplatte geht in welcher
Menge in welches Produkt ein?
Bei welchem Auftrag? Unter der
Nummer SWG-TM -2016-12-a-1
und dem Arbeitstitel „Werkzeugkostenoptimierung TM “ ( TM :
steht für Technik Mechanische
Bearbeitung = Mechanische
Werkstatt) wurde ein KVP -Pilotprojekt aus der Taufe gehoben
und mit einem Projektstartbrief
gestartet – begleitet und angeleitet von Prof. Murat Mola (siehe:
„Professorale Unterstützung“).
Wie das Projekt ablief, schildert
Ronny Käppler (KVP -Manager)
im glückauf-Interview:
glückauf: Um was ging es bei dem
KVP -Projekt laut Projektstartbrief?
Ronny Käppler: Um die Verschwen­
dung von Wendeschneidplatten
– kurz WSP . Genauer gesagt: Es
ging um den Verbrauch an WSP ,
die in einem beziehungsweise über
einen ganz bestimmten Werkzeug­
schrank verwaltet werden.
Was muss man sich unter „Werkzeugschrank“ vorstellen?
Käppler: Keinen normalen Werk­
zeugschrank. Eigentlich ist es ein
W S P -Aufbewahrungsschrank,
ein Schrank mit modernster
RFID -Technik. Mit ihm hat bei uns
sozusagen die Industrie 4.0 Einzug
in die mechanische Fertigung ge­
funden. Allerdings hatten wir die
Potenziale, die in ihm steckten,
nicht einmal ansatzweise genutzt.
Denn bisher diente er lediglich
der Aufnahme, Verwaltung
und Ausgabe von Werk­
zeugen. Aber dieser
Schrank
konnte
mehr und sollte
auch mehr.
THEMA
Beschreiben Sie mal genauer, was das
Besondere an diesem „Schrank“ ist.
Käppler: Er kann dank modernster
Technik quasi seine Geheimnisse
preisgeben. Dazu muss man wis­
sen: Jede Verpackung von Wen­
deschneidplatten ist über einen
RFID -Chip gelabelt. Diesen Chip
kann der Schrank automatisch
auslesen. Dadurch ist er in der
Lage, jederzeit Auskunft über sei­
nen aktuellen Bestand
zu geben. Von dieser
Technik
ausgehend
wollten wir – erstens –
Transparenz schaffen,
was den Werkzeugein­
satz an den Maschinen
bzw. den Verbrauch pro
Auftrag betrifft, und wir
wollten dadurch gleich­
zeitig dafür sorgen, dass
die Umlaufbestände an
Werkzeugen reduziert
werden.
Werden alle WSP in der
Mechanischen Werkstatt
in solchen Schränken aufbewahrt?
Käppler: Nein. Heute sind es etwa
30 Prozent. Wir wollen allerdings
weitere Potenziale erschließen.
Kommen wir auf das Projekt zurück:
Wie hoch war der WSP -Verbrauch
vorher?
Käppler: Aus diesem Schrank lag
der Verbrauch von Wendeschneid­
platten bei etwa 340.000 Euro pro
Geschäftsjahr. Ziel war, ihn in ei­
nem ersten Schritt um drei Prozent
zu senken.
Zu einem KVP -Projekt gehört auch
ein Zeitplan mit Deadline. Wie sah
der aus?
KVP
Beschreiben Sie mal: Wie gehen Mitarbeiter derzeit mit diesem „Zauberschrank“ um?
Käppler: Das ist ganz einfach: Der
Mitarbeiter meldet sich am Werk­
zeugschrank an und entnimmt
die benötigte Packung an Wende­
schneidplatten. Der Bestand wird
dabei live überprüft …
… das heißt, in dem Moment, in dem
er die gelabelte Packung entnimmt …
Käppler: … genau, und im System
erfasst. Selbst eine falsche Entnah­
me würde nicht zu einem falschen
Bestand im System führen – weil
die Erfassung über RFID eben un­
bestechlich ist. Die Verpackung
wird auf ein virtuelles Lager – in
diesem Fall die Maschine – umge­
lagert. Sobald der Mitarbeiter einen
Auftrag beginnt, scannt er diesen
über einen Barcode im System ein
und erfasst die Wendeschneidplat­
ten mit einem RFID -Leser an der
Maschine und gibt die Anzahl der
entnommenen Platten an. Fertig.
Das klingt supereinfach.
Käppler: Wenn die gefundene Lö­
sung einleuchtet, klingt es immer
einfach. Aber um sie zu finden,
dahinter stand harte Arbeit des
Projektteams und des Lieferanten.
Schließlich war das Ziel, den Mehr­
aufwand für den Mitarbeiter mini­
mal zu halten und das Handling
anwenderfreundlich zu machen.
RFID-Leser mit Softwareoberfläche am BDE-Terminal der Maschine zur Erfassung der
Wendeschneidplatten pro Auftrag
Porträt: Ronny Käppler (KVP-Manager)
Käppler: Wir begannen die Pla­
nungsphase am 30. Mai. Ziel war,
das Projekt Ende September mit
vorzeigbaren Ergebnissen und
mit der ACT -Phase des ersten PD­
CA-Zykluss abzuschließen.
Also die gefundenen Lösungen voll in
den Betrieb zu implementieren.
Käppler: Genau.
Das hört sich alles in allem nach einem ehrgeizigen Zeitplan an.
Käppler: War es
auch – aber den­
noch realistisch.
Schließlich hatten
wir die Projektbe­
treuung – neben
einem Team aus
Betriebsleiter, Meis­
ter, Controlling und
K V P -Beauftragten
des Bereiches – vor
allem in die Hände
des BA -Studenten
Tom Reypka gelegt.
Der konnte – nach­
dem das Projekt
angeschoben war – im
Rahmen seiner Praxisphase aus­
schließlich das Projekt betreuen.
Wie sind Sie vorgegangen?
Käppler: Tom Reypka entwickel­
te zusammen mit dem Team und
unter Einbeziehung der Firma Saß
einen Soll-Wertstrom als Grund­
lage für ein Lastenheft. Um dies zu
realisieren, wurde gemeinsam eine
Hard- und Softwarelösung entwi­
ckelt. Sie ermöglichte, die Verbräu­
che an den Maschinen jeweils den
Aufträgen zugeordnet zu erfassen.
In all dies sind sicherlich jede Menge
Ideen eingeflossen?
Oben: Bedientableau des Schrankes zeigt
Wendeschneidplatten auf Touchscreen.
Großes Foto: Werkzeugschrank für Wendeschneidplatten mit RFID-Technik
Unten: Schublade des Werkzeugschranks
mit Wendeschneidplatten
glück auf · 4/2016 .......... 14
Werksfotos
Professorale
Unterstützung
Prof. Dr.-Ing. Murat Mola ist seit
2010 an der Hochschule Ruhr
West am Institut für Maschinenbau tätig mit den industriellen Schwerpunkten LEAN SIX
SIGMA PRODUCTION, TQM
(Total-Quality-Management), KVP
PRODUCTION (Kontinuierliche
Verbesserungsprozesse in der
Produktion), Werkstoffwissenschaften und Werkstoffprüfungen
sowie Neu- und Weiterentwicklung von verschleißbeständigen
LEAN -Werkstoffen. Er unterstützt
die Schmiedewerke seit April 2016
bei der strukturierten Einführung
von KVP an den Standorten mit
Schulungen, Vorlagen und Hilfsmitteln.
Käppler: In der Tat. Ob Prozessab­
laufplan, SIPOC, K.O.-Analyse, No­
minalgruppentechnik oder Ishika­
wa: Wir haben diese Methoden an­
gewendet, um Ideen zu generieren.
... um Ihre Ziele zu konkretisieren?
Käppler: Die Begrenzung auf klar
messbare und abgrenzbare Größen
ist ja Bestandteil der KVP-Arbeit.
Denn nur mit Zahlen, Daten und
Fakten können Erfolge auch belegt
und nachgewiesen werden.
Wie kam die Firma Saß damit zurecht?
Käppler: Auch für sie war es ein
Pilotprojekt und bisher einmalig.
Sie musste zahlreiche Probleme
lösen, wobei die Ausrichtung und
Abschirmung der RFID -Antennen
noch zu den kleineren Problemen
gehörten.
Und ab wann lief das neue System?
Käppler: Ende September haben
wir stolz das Ergebnis präsentiert.
Der im Wertstrom beschriebene
Prozessablauf war realisiert. Hardund Software waren installiert, und
an den ersten Maschinen konnte
pünktlich zum 1. Oktober mit der
Anwendung begonnen werden.
Wie sieht Ihre Zwischenbilanz aus?
Käppler: Ob die Ziele erreicht wer­
den, wird sich am Ende des Jahres
zeigen. Denn noch wird das Pro­
jekt eingehend geprüft und ausge­
wertet. Doch eins steht jetzt schon
fest: Der Verbrauch von Wende­
schneidplatten wurde schon durch
die Einführung an der Pilotma­
schine reduziert, die Transparenz
erhöht und die Vielfalt an Wende­
schneidplatten eingeschränkt.
Und wie steht es um die Übersicht?
Käppler: Wir können dem Auf­
tragszentrum bereits jetzt wertvolle
Informationen geben, bei welchem
Auftrag welche und wie viele Wen­
denschneidplatten benötigt wur­
den.
Vielen Dank für das Gespräch. Die nächsten Schritte
Die nächsten Schritte sind bereits klar definiert, die in einem weiteren
PDCA -Zyklus im Rahmen des Projektes durchlaufen werden sollen:
• Anbindung der Software an das SAP -System
• Ausrollen des Systems auf weitere Maschinen im Bereich der Mechanischen Werkstatt
• Reduktion der Vielfalt an Wendeschneidplatten
• Automatische Anlage von Bestellanforderungen für Nachlieferungen an
Wendeschneidplatten durch den Werkzeugschrank
• Automatische Bereitstellung von Analysen über Verbräuche
• Nutzung der Daten für Bestellforecast
PRODUKTION
& INNOVATION THEMA
KLEINES KVP-GLOSSAR
Das volle Programm
Prozesse kontinuierlich zu verbessern, ist oft nicht so leicht,
wie Laien vermuten. Unterschiedliche Probleme erfordern
unterschiedliche Methoden. Und unterschiedliche Methoden
erfordern unterschiedliches Know-how. Doch Methode ist
nicht alles. Ob letzten Endes die Maßnahme von Erfolg
gekrönt ist, hängt vor allem auch davon ab, wie sie von den
Mitarbeitern umgesetzt wird. Die Schmiedewerke haben
jetzt viele Register gezogen, um der Verschwendung von
Wendeschneidplatten auf die Spur zu kommen.
Wendeschneidplatten
Was ist so hart, dass man damit auch Metalle bearbeiten
– beispielsweise zerspanen – kann? Sogenannte Wendeschneidplatten. Sie bestehen aus Hartmetall, Cermet, polykristallinem kubischen Bornitrid (CBN), polykristallinem
Diamant (PKD) oder Schneidkeramik – seltener aus HSS
(Hochleistungs-Schnellstähle) bzw. HSSE (mit Kobalt legiert)
bzw. HSS-PM (pulverFoto: Von Raizy - Eigenes Werk
metallurgisch). Ist eine
(own picture), CC BY-SA 3.0,
Schneide abgenutzt,
wikipedia
kann man die Platte in
der Regel wenden bzw.
drehen, um zu einer
neuen Schneide zu
kommen.
Projektstartbrief
Zusammenfassung eines KVP-Projektes. Beschreibt die wesentlichen Aspekte wie Problembeschreibung, Definition der Ziele,
Arbeitspakete, Feinplanung, Risikoanalyse, Projektbeteiligte,
Deadline und anderes mehr.
SIPOC
SIPOC kann genutzt werden, um zu Beginn eines Verbesserungsprojekts eine fokussierte Momentaufnahme der aktuellen
Situation des Bereiches bzw. des Prozesses zu erstellen, der verbessert werden soll. SIPOC steht dabei für die einzelnen Aspekte bzw. Akteure, die beschrieben werden sollen: S für Supplier
(Lieferant), I für Inputs (Einsatzfaktoren), P für Process (Prozess), O für Output (Ergebnisse) und C für Customer (Kunde).
PDCA
Auch Demingkreis, Deming-Rad,
ACT
Shewhart Cycle oder PDCA-Zyklus genannt. Alle Begriffe
beschreiben einen drei- bzw.
vierphasigen iterativen Prozess
(itereativ = ein Prozess, der sich
schrittweise in wiederholten
Optimierungszirkeln der Lösung
annähert). Angewendet wird die
Methode vor allem in der Qualitätssicherung, um Produkte oder auch Prozesse zu optimieren. Als Begründer gilt der US-amerikanische Physiker Walter
Andrew Shewhart. PDCA steht für Plan (Planen), Do (Tun),
Check (Überprüfen) und Act (Umsetzen).
CH
DO
Das Prinzip kennt jeder vom Supermarkt an der Kasse, wenn
sein Einkauf gescannt wird (wenn auch die Technik eine andere ist): RFID steht für radio-frequency identification (Identifizierung mithilfe elektromagnetischer Wellen). Dazu benötigt man
zunächst einen Transponder (umgangssprachlich: Funketikett).
Dieses Funketikett kann so klein wie ein Reiskorn sein und
implantiert werden, sogar bei Haustieren oder Menschen. Bei
Objekten kann es einfach aufgedruckt werden. Das Funketikett
speichert einen individuellen Code. Dieser Code kann jetzt mit
AN
ECK
PL
RFID
einem Lesegerät über elektromagnetische Wellen ausgelesen
werden (ähnlich eben einem Scanner an der Kasse) – und kann
so Lebewesen oder Objekt automatisch und berührungslos
identifizieren bzw. lokalisieren. Vorteile der Technik: geringe
Größe und kleiner Preis der Transponder. Die Technik könnte
den heute weit verbreiteten Barcode ersetzen.
Bei 45 Grad in die Maschine
Pleissner Guss · Farbeindringprüfung und Magnetpulverprüfung setzen vor
allem eins voraus: rundum saubere Gussteile. Damit sie sich besser prüfen
lassen, hat Pleissner Guss eine Waschmaschine besonderer Art angeschafft.
Die Anschaffung einer Waschmaschine gehört sicher nicht zu
den ersten Vorschlägen, die einem für eine Gießerei einfallen.
Pleissner Guss hat gleichwohl für
die Endreinigung der bearbeiteten Gussstücke eine Maschine
vom Typ RHM-4D angeschafft,
die in der Mechanischen Bearbeitung ihren Platz gefunden
hat. Die Gießerei will damit die
Durchlaufzeiten ihrer Gussteile
verkürzen und die Qualitätsprüfung erleichtern, wie Matthias
Behrens (Leiter Mechanische Bearbeitung) im glückauf-Interview
erläutert:
Da kann sie ja einiges aufnehmen.
Wie muss man sich den Reinigungsvorgang vorstellen?
Behrens: Der ist relativ einfach:
Die Gussstücke werden nach dem
Beinhaltet Werkzeuge, die mit einem RFID-Chip ausgestattet
sind (siehe RFID).
K.O.- Analyse
Hilfsmittel, um zu prüfen, ob eine alternative Idee besser ist als
die aktuelle Praxis. Mit der K.O.-Analyse prüft man Vorschläge
auf Muss- oder auch K.O.-Kriterien (Eigenschaften bzw. Vorgaben, die eine Alternative bzw. ein Vorschlag erfüllen muss bzw.
nicht aufweisen darf). Wird ein Kriterium nicht erfüllt bzw.
negativ ausgewiesen, scheidet die Idee aus.
Nominalgruppentechnik
Effiziente Methode zur Ideenfindung und Priorisierung von
Ideen: Bei einer moderierten Diskussion werden zu einem
bestimmten Thema Vorschläge schriftlich fixiert, gruppiert und
von den Teilnehmern unabhängig voneinander priorisiert.
Prozessablaufplan
Strukturierte Darstellung, Dokumentation und Analyse des
gesamtes Produktions-, Prüf- und Montageablaufs inklusive
nebenläufiger Prozesse und aller weiterer Bewegungen eines
Produktes (Transport, Lagerung, usw.). Hilft, Ursachen für
mögliche Störungen zu erkennen.
Ishikawa-Diagramm
Die Technik wurde ursprünglich im Rahmen des Qualitätsmanagements zur Analyse von Qualitätsproblemen genutzt. Ursache-Wirkungs-Diagramm: Grafische Darstellung von Ursachen,
die zu einem Ergebnis führen oder dieses maßgeblich beeinflussen. So sollen Problemursachen identifiziert und ihre
Abhängigkeiten dargestellt werden. Benannt nach dem japanischen Wissenschaftler Kaoru Ishikawa. che fährt eine Sprühlanze in dem
Gussteil auf und ab. Außerdem
kann eine Sprühvorrichtung ein­
geklemmt werden, die die Ver­
schmutzungen einfach heraus­
spült.
Wie lange dauert eine Wäsche?
Behrens: Das können wir je nach
Verschmutzung festlegen – bis zu
maximal zehn Minuten.
Sie haben diese Reinigungsarbeiten
bislang händisch erledigt. Wo liegen
die Vorteile einer Maschine?
Behrens: Einer der Vorteile ist die
Geschwindigkeit. Die Reinigungs­
zeit ist jetzt wesentlich kürzer –
was letzten Endes dazu beiträgt,
dass die Gussteile schneller beim
Versand sind. Viel wichtiger ist
aber: Wir haben ein besseres Rei­
nigungsergebnis als bei der händi­
schen Reinigung – was sich für die
nachgelagerten Arbeitsschritte im­
mens auszahlt.
glückauf: Weshalb haben Sie sich
eine „Waschmaschine“ angeschafft?
Was muss von den Gussstücken abgewaschen werden?
Matthias Behrens: Zweierlei: der
Schleifstaub vom Entgraten und
die Rückstände, die vom Kühl­
schmierstoff und Öl stammen.
Wie groß ist die Maschine?
Behrens: 4,20 Meter auf 2,20 Me­
ter auf 4,50 Meter. Ihre Höchstlast
beträgt 7,5 Tonnen.
Werkzeugschrank 4.0
Und wie werden die Werkstücke danach getrocknet?
Behrens: Nach dem Reinigen wird
die Beladetür zur Hälfte geöffnet.
Der Wasserdampf kann entwei­
chen und durch die noch vorhan­
dene Restwärme wird das Gussteil
getrocknet.
INTERVIEW
... die da wären?
Behrens: Unsere Qualitätsprüfung,
die vor allem eine Oberflächenprü­
fung ist!
Waschmaschine RHM-4D mit vorbereitetem Gussstück
alkalischen Prinzip in zwei Schrit­
ten gereinigt. Der erste Schritt ist
das Reinigen beziehungsweise Ent­
fetten mit einem 45 Grad warmen
Reiniger-Wassergemisch. Und im
zweiten Schritt wird dann einfach
nachgespült.
Werkfoto
Die Gussteile werden sowohl von außen als auch von innen gereinigt. Mit
welcher Technik?
Behrens: Die Reinigung von außen
erfolgt mit einem rotierenden Bü­
gel, an dem Düsen befestigt sind.
Für die Reinigung der Innenberei­
glück auf · 4/2016 ........... 15
KVP
Welche Methoden wenden Sie an?
Behrens: Wir haben zum einen
die Farbeindringprüfung, und wir
haben die Magnetpulverprüfung.
Jedes Gussteil muss diese Quali­
tätsprüfung absolvieren, bevor es
für den Versand freigegeben wer­
den kann. Je sauberer das Guss­
teil, desto effizienter die Prüfung.
Dank besserer Reinigungsergebnis­
se haben wir jetzt vor allem keine
Matthias Behrens (Leiter Mechanische
Werksfoto
Bearbeitung)
Scheinanzeigen mehr, was zu kla­
reren Ergebnissen und schnelleren
Durchlaufzeiten führt – und letzt­
endlich auch zu einem schnelleren
Versand.
Vielen Dank für das Gespräch. Prüfverfahren
Farbeindringprüfung: Auf die
Oberfläche wird Eindringmittel
aufgetragen. Nach dem Einwirken wird die Oberfläche sorgsam
gereinigt. Von dem Mittel bleibt
nur übrig, was ggf. in Fehlerstellen
bzw. Risse gekrochen ist. Diese
Stellen macht Entwickler sichtbar.
Magnetpulverprüfung: Werkstück bzw. Teil wird magnetisiert.
Dadurch entstehen Feldlinien parallel zur Oberfläche. Quer zu den
Feldlinien liegende Risse und oberflächennahe Fehlstellen erzeugen
magnetisches Streufeld. Werden
mit Eisenpulver sichtbar gemacht.
PARTNER & MÄRKTE Gröditz zeigt mehr Vielseitigkeit
Das SWG-Messeteam erwartet auf der
WindEnergy die ersten Kunden und Interessenten (von links nach rechts): Dominik
Butter, Brigitte Hettwer und Lukas Stefl.
Werksfoto
Schmiedewerke Gröditz · Ob sich die Teilnahme an einer Messe nachweislich gelohnt hat, zeigt sich
meist erst lange Zeit danach. Bei der WindEnergy 2016 in Hamburg war den Schmiedewerken allerdings
von vornherein klar: „Diesmal müssen wir uns unbedingt dort präsentieren“ – und dies aus gutem Grund.
AUGENZEUGENBERICHT
Ende September fand zum
zweiten Mal die internationale
Leitmesse der On- und OffshoreWindindustrie in Hamburg statt:
die WindEnergy 2016 (seit 2014
wechselt sie sich quasi mit der
seit mehr als 20 Jahren existierenden HusumWind ab, die
mittlerweile jedoch mehr nationale Bedeutung hat). Auch in
diesem Jahr war wieder die gesamte Wertschöpfungskette der
Windindustrie vertreten – angefangen von Herstellern verschiedener Rohmaterialien bis
hin zu Windparkbetreibern. Die
Schmiedewerke Gröditz (SWG )
hatten sich für eine Teilnahme
entschieden, um vor allem ihre
Produkterweiterung bei nahtlos
gewalzten Ringen zu präsentieren. SWG -Mitarbeiter Dominik
Butter (Division Manager nahtlos gewalzte Ringe/Radreifen)
schildert den Messeverlauf aus
Sicht der Gröditzer:
Bestands- als auch mögliche Neu­
kunden zeigten großes Interesse an
der Erweiterung des Abmessungs­
bereiches.
Die Messe bot den Gröditzern
auch die Möglichkeit, mit nahezu
allen Marktbegleitern Fachgesprä­
che zu führen und intensiv Erfah­
rungen auszutauschen. Dabei wur­
Wir waren erstmals mit einem ei­
genen Stand auf der weltgrößten
Fachmesse für Windenergie. Mit­
gebracht hatten wir als Exponat
ein vorbearbeitetes Hohlrad, das
in Planetengetrieben zum Einsatz
kommt. Damit konnten wir die Er­
weiterung der Fertigungsmöglich­
keiten für nahtlos gewalzte Ringe,
die bei uns derzeit umgesetzt wird,
wirkungsvoll in Szene setzen.
Über 1.200 Aussteller und mehr
als 30.000 Fachbesucher besuchten
in diesem Jahr die Messe. Dies bot
uns eine sehr interessante Basis für
Kontaktaufnahme und fachlichen
Austausch. Wir konnten nicht
nur Gespräche mit einigen lang­
jährigen Geschäftspartnern füh­
ren, sondern auch sehr viele neue
Kontakte knüpfen. Sowohl unsere
INTERVIEW
de deutlich: Die Windindustrie ist
nach wie vor eine der in den letz­
ten Jahren am stärksten wachsen­
den Branchen.
Unser Fazit nach den Messe­
tagen war: Für die Schmiedewer­
ke hat sich die Teilnahme an der
Messe auf jeden Fall gelohnt.
Denn es bot sich eine fachlich
und produktspezifisch interessan­
te Plattform zwecks Networking
und Präsentation der erweiterten
Abmessungspalette. Die Strategie,
auch an lokalen Fachmessen teil­
zunehmen, werden wir allerdings
zukünftig beibehalten.
Eine abschließende Bewertung
der WindEnergy 2016 steht aller­
dings noch aus. Zunächst heißt es:
mögliche Potenziale aufmerksam
verfolgen und abwarten, welche
Ergebnisse sich letztlich aus den
einzelnen Kontakten und Gesprä­
chen ergeben.
15 Prozent fest im Blick
Schmiedewerke Gröditz · Der Windenergie-Markt ist seit vielen
Jahren hart umkämpft. Wer im Spiel bleiben will, muss flexibel sein.
Mit größeren Außendurchmessern und Stückgewichten haben sich
die Gröditzer jetzt neue erfolgversprechende Perspektiven eröffnet.
Die sehr großen Überkapazitäten auf dem
Windenergie-Markt haben seit einigen Jahren einen erbitterten Kampf um Marktanteile ausgelöst. Betroffen ist die gesamte
Wertschöpfungskette von der Stahlproduktion bis hin zur Fertigung von Getrieben
oder anderen Komponenten. Hinzu kommt,
dass Kunden mehr und mehr marktgerechte
Preise beim Ausbau erneuerbarer Energien
erwarten. Deshalb rechnen Experten mit einer zunehmenden Konsolidierung entlang
der weiteren Wertschöpfungskette – was bei
den Anlagenherstellern bereits in Ansätzen
erkennbar ist. Wie werden sich die Schmiedewerke Gröditz auf diese Verhältnisse einstellen? Ein glückauf-Interview mit Dominik
Butter (Division Manager nahtlos gewalzte
Ringe/Radreifen):
glückauf: Die Schmiedewerke Gröditz produzieren für den Windenergie-Markt nahtlos gewalzte
Ringe. Welche Marktziele haben Sie sich damit gesetzt, Herr Butter?
Dominik Butter: Bisher lag der Anteil der pro­
duzierten Tonnage für die Windenergie bei
deutlich unter zehn Prozent – aufgrund der
eingeschränkten Abmessungspalette. Künftig
wollen wir diesen Anteil schrittweise auf bis
zu 15 Prozent erhöhen. Dabei wird der Fokus
verstärkt darauf liegen, Ringrohlinge für Hohlund Planetenräder von Getrieben, Schrumpf­
scheiben und Kugeldrehverbindungen sowie
Komponenten für Motoren bzw. Generatoren
zu fertigen und auszuliefern.
Und dies alles, weil Sie die Abmessungspalette erweitert haben?
Butter: Genau. Wir haben in Gröditz jetzt
bei nahtlos gewalzten Ringen eine erweiterte
Produktpalette – und zwar auf 4.000 Millime­
glück auf · 4/2016 ........... 16
Eins muss man allerdings auch
bedenken: Die viertägige Dauer der
Messe und der Austragungsmodus
WindEnergy und HusumWind im
jährlichen Wechsel ist eher nega­
tiv einzuschätzen. Beides führte zu
teils geringer Besucherfrequenz an
einzelnen Tagen. Ob die Schmiede­
werke Gröditz auch an der Wind­
Energy 2018 teilnehmen, bleibt
deshalb abzuwarten.
ter Außendurchmesser und 4.000 Kilogramm
Stückgewicht. Mit diesen Abmessungen kön­
nen wir zukünftig den Großteil der Komponen­
ten für Onshore- und kleinere Offshore-Wind­
turbinen abdecken, die am Markt nachgefragt
werden.
Wie haben sich denn die Mitbewerber auf die neue
Situation eingestellt?
Butter: Eine Reihe unserer Marktbegleiter ha­
ben sich deutlich spezialisiert und ihre Wert­
schöpfungstiefe vorangetrieben. So werden
heute nicht mehr nur einfache Ringrohlinge
geliefert, sondern teilweise Halb- und auch Fer­
tigfabrikate. Diese Fabrikate können die Kom­
ponentenhersteller dann in wenigen Arbeits­
schritten fertigstellen.
Wird Gröditz die gleiche Strategie einschlagen?
Butter: Nicht zwingend. Denn selbst jetzt,
nachdem wir unsere Produktpalette erweitert
haben, machen die Produkte für die Wind­
industrie nur einen Teil unserer Produktstra­
tegie aus.
Was ist denn Ihre Idealvorstellung? Welche Produktphilosophie favorisieren Sie?
Butter: Ein gesunder Mittelweg. Immer auch
in enger Abstimmung mit den Anforderungen
des Marktes und unseren Kunden. Nur so kön­
nen wir das Segment der Windenergie als fes­
ten Bestandteil im Produktprogramm der SWG
etablieren.
Vielen Dank für das Gespräch. PARTNER
& MÄRKTE Goldsponsor glänzte
auch mit Kompetenz
Bochumer Verein Verkehrstechnik · 18. Internationaler Radsatzkongress:
Die Bahnspezialisten aus Bochum waren Goldsponsor und Hauptorganisator
des Kongresses – und konnten bei Vorträgen jede Menge Kompetenz zeigen.
D
ie Bochumer Verein Ver­
kehrstechnik (BVV ) und MWL
Brasil haben Anfang November am
18. Internationalen Radsatzkongress
(IWC) in China teilgenommen,
der in Chengdu (Provinz Sichuan)
stattfand.
Mit über 500 Teilnehmern aus
zwölf Ländern und 110 Fachvor­
trägen war dieser Kongress der
erfolgreichste seit Beginn der Ver­
anstaltungsreihe. Zudem waren
insgesamt 39 Aussteller aus neun
Ländern vertreten.
Der IWC ist der führende in­
ternationale technische Austausch
rund um den Radsatz – und die ein­
flussreichste Fachveranstaltung im
Bereich der Radsatzindustrie. Der
Kongress findet seit 1963 alle drei
Jahre statt. Themen-Schwerpunkte
sind Materialeigenschaften, Ferti­
gungsverfahren, Inspektionstech­
niken und Rad-Schiene-Kontakt.
Die BVV hatte im Vorfeld viel
Engagement eingebracht, um ei­
nen reibungslosen Ablauf und ei­
ne perfekte Organisation des Kon­
gresses sicherzustellen – natürlich
in enger Zusammenarbeit mit dem
Organisationskomitee. Als Gold­
sponsor und Hauptorganisator des
Kongresses hatten die Bochumer
Bahnspezialisten die Chance, mit
zahlreichen technischen Vorträgen
zu glänzen:
BVV-CEO Karlheinz Springer,
Vorsitzender des IWC-Lenkungs­
ausschusses und der European Rail­
way Wheelset Association (ERWA ),
eröffnete und schloss als Haupt­
organisator den Kongress.
Direkt zu Beginn hielt Günter
Köhler, Technischer Geschäftsfüh­
rer der BVV , einen Plenarvortrag
Chengdu
Chengdu ist die Eisenbahnstadt
in China mit einer der ältesten
Universitäten (Southwest Jiaotong
University), spezialisiert auf den
Eisenbahnsektor, Transport und
Metallurgie. Die Universität wirkt
an zahlreichen Eisenbahnprojekten
in China mit und verzeichnet mittlerweile fast 300.000 Absolventen.
Angeregte Diskussionen und interessierte Kongressteilnehmer am BVV-Messestand
CEO der BVV und ERWA-Vorsitzender Karlheinz Springer eröffnet den 18. InternationaFotos: sfk
len Radsatzkongress in Chengdu, China.
zum Thema Lärmschutz im Schie­
nenverkehr – und animierte die
anwesenden Techniker, sich an
neue Denkansätze für neue Rad­
konstruktionen zu wagen. Auch
in der Podiumsdiskussion, bei der
es um neue Materialien für Rad
und Welle ging, warb er für Opti­
mierungen. Gleichzeitig machte
er auf die Schwierigkeiten bei den
Zulassungsverfahren und die Not­
wendigkeit für mehr Freiräume
aufmerksam.
Irina Hucklenbroich, Leiterin
des Werkstofftechnischen Zent­
rums der BVV , informierte über
die neuesten Erkenntnisse bei Be­
schichtungsverfahren von Radsät­
zen.
Nils Möhle, Leiter der Konstruk­
tion in Bochum, präsentierte den
BVV-Spurwechselradsatz. Die neue
Konstruktion machte die anwesen­
den Techniker so neugierig, dass
die anschließende Fragerunde aus
Zeitgründen sogar abgebrochen
werden musste.
Eine Podiumsdiskussion ermög­
lichte Möhle darüber hinaus, er­
neut seine Fachkompetenz zu den
Themen Radsatzfehlererkennung,
deren Analyse und Prävention ein­
zubringen.
Auch der BVV -Messestand war
für viele Kongressteilnehmer und
Besucher beliebter Treffpunkt für
Fachgespräche.
Der IWC fand bereits zum zwei­
ten Mal in China statt. Seit 1998
hat sich die chinesische Eisenbahn
rasant entwickelt. Ihre operative
Streckenlänge misst mittlerweile
110.000 km, darunter das größte
Hochgeschwindigkeitsnetz welt­
weit mit über 20.000 km.
Die BVV sieht wie auch in der
Vergangenheit ihre Zukunft auf
dem chinesischen Markt.
sfk Hätten Sie’s gewusst?
Goldsponsor
Goldsponsoren sind Sponsoren,
die besonders viel beisteuern
(meist Geld, oft auch Engagement, Kontakte u. a. m.), um eine
Veranstaltung zu ermöglichen.
Im Gegenzug erhalten sie die
Möglichkeit, sich als Unternehmen bzw. ihre Mitarbeiter bei
dieser Veranstaltung prominent
zu präsentieren.
Guter Lauf trotz Fehlstart
GMH GRUPPE
Mannstaedt · Gutes Gelingen auf unbekanntem Terrain: Die Teilnahme an
der 13. Internationalen Ausstellung der IRAN METAFO war gut vorbereitet.
Entsprechend erfolgreich war der Messeverlauf – trotz Wettereinbruch.
I
Foto: Maren Dependahl
Expo in Moskau.
Die Metal-Expo in Moskau ist
eine der wichtigsten Messen
im Bereich „Metallurgie“ in Russland. Diese Experteneinschätzung wurde
auch in diesem Jahr wieder einmal deutlich. Denn mehr als 500 Aussteller
metallurgischer Erzeugnisse aus über 30 Ländern waren auf der Messe
vertreten. Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage nutzten sie diese
Plattform, um ihre Produkte und Kompetenzen zu präsentieren. Bereits
zum fünften Mal war die GMH Gruppe mit einem 80 Quadratmeter
großen Messestand mit dabei. Er bot auch Platz für die Schmiedewerke
Gröditz, die ein neues Exponat mitgebracht hatten: das Modell eines
Armaturen-Untergehäuses, das als Komponente für Regelarmaturen in
Kraftwerken zum Einsatz kommt. Klaus Dill, Leiter der GMH -Repräsentanz
in St. Petersburg, konnte ein positives Fazit der Messewoche ziehen: „Die
geführten Fachgespräche zeigen, dass für unsere Gruppe in Russland ein
lukrativer Markt besteht, der durch aktives Handeln in Zusammenarbeit
mit potenziellen Kunden erschlossen werden kann. Wichtig ist, dass wir
unseren Kunden weiterhin signalisieren, dass wir als verlässlicher Partner
in Russland tätig sind.“
Maren Dependahl m Frühjahr hatte Mannstaedt
entschieden, auf der IRAN ME­
TAFO auszustellen. Im Vorfeld
haben dann Dieter Tondar (Ver­
triebsleiter Automotive) und Ingo
Offermanns (Area Sales Manager)
bei zwei Iranreisen erste Kontakte
geknüpft: Sie besuchten Interes­
senten aus den unterschiedlichsten
Warengruppen, darunter Bergbau,
Baumaschinen, Landmaschinen,
Waggonbau und Flurförderzeuge.
Schon bei diesen Erkundungs­
reisen erhielt Mannstaedt durch­
weg positive Rückmeldungen zu
ihrem Produktportfolio. Daher fiel
die Entscheidung für die Messe re­
lativ leicht. Dank des Agenten vor
Ort stand Mannstaedt ein toller
Messestand auf einem sehr gut po­
sitionierten Standplatz zur Verfü­
gung – zu relativ geringen Kosten.
Dennoch flogen Dieter Tondar
und Ingo Offermanns mit gemisch­
ten Gefühlen zur Messe nach Tehe­
ran. Denn niemand konnte vorab
sagen, wie viele Besucher kommen
und wie bedeutungsvoll Gespräche
und Anfragen sein würden.
Der erste Messetag fiel recht „be­
scheiden“ aus. Grund dafür war
ein für diese Jahreszeit unerwartet
starker Schneefall, der teilweise zu
einer geschlossenen Schneedecke
führte. Der Wettereinbruch löste
glück auf · 4/2016 ........... 17
bei fanden die ausgestellten Profil­
muster aus diversen Anwendungs­
bereichen rege Beachtung.
Insgesamt konnten Dieter
Tondar und Ingo Offermanns
während der vier Messetage rund
50 detaillierte Kontaktgespräche
führen. Sie werden jetzt nachver­
folgt. Zudem wurden etwa 120
Imagebroschüren ausgehändigt.
Fazit: Es war richtig, an der Messe
teilzunehmen. Mannstaedt konnte
ihren Bekanntheitsgrad ausbauen
und erste gute Kontakte knüpfen.
Ob sich daraus das eine oder an­
dere Geschäft entwickelt, wird die
Zukunft zeigen.
Dieter Tondar Besucher waren herzlich willkommen.
Foto: Ingo Offermanns
in ganz Teheran ein einziges Ver­
kehrschaos aus. Und da das Messe­
gelände innerhalb der Stadt liegt,
blieben viele Geschäftsleute auf
dem Weg zur Messe im zusammen­
gebrochenen Verkehr stecken.
Am zweiten Messetag jedoch
füllten sich die Hallen bereits sehr
früh. Auch am Mannstaedt-Stand
herrschte eine unerwartet gute Be­
sucherfrequenz – ein Zulauf, der
sich am dritten Tag fortsetzte. Da­
Hätten Sie’s gewusst?
IRAN METAFO
Die Messe gewinnt dank Öffnung
des Iran an Bedeutung. Schon
2015 stellten 361 Unternehmen
aus 17 unterschiedlichen Ländern
auf 8.110 m2 aus. Kontaktiert
wurden sie von insgesamt 9.765
Messebesuchern, darunter Top
Manager, Lieferanten, Händler,
Investoren und Endverbraucher.
QUALITÄT & QUALIFIKATION Magisches Zahlenspiel
Weiterhin viel Erfolg: Diese Mitarbeiter der Adjustage (Leichter Bereich) arbeiten seit 1825 Tagen unfallfrei.
Mannstaedt · Die Zahl 1825 wurde in Troisdorf zu einer Zahl mit großem Symbolwert – sowohl für
die Geschichte des Unternehmens als auch für eine Erfolgsgeschichte in puncto Arbeitssicherheit.
M
anch einer wird jetzt fragen:
Was ist denn so besonders an
der Zahl 1825? Nun, im Jahre 1825
zog mit einer Eisenhütte die Indus­
trie auf das Gelände in Troisdorf
an der Sieg. Seitdem steht 1825 für
das Gründungsjahr des Unterneh­
mens.
Umso größer war die Freude der
Kollegen aus der Adjustage (Leich­
ter Bereich), der Betriebsleitung
melden zu können: „Seit 1825
Tagen, nämlich seit dem 28. Sep­
tember 2011, 22 Uhr, arbeiten wir
unfallfrei!“ Das macht genau fünf
Jahre Unfallfreiheit!
Experten wissen: Die Anzahl der
Arbeitsunfälle dauerhaft zu ver­
ringern, ist schwer. Mannstaedt
hätte gerne noch mehr Erfolg, als
bislang zu verzeichnen war – trotz
verschiedener Initiativen, darun­
ter der Arbeitssicherheitstag 2016.
Umso erfreulicher ist es, dass es
dann doch Betriebsteile gibt, in de­
nen dies gelingt.
Zum Beispiel in der Adjustage
(Leichter Bereich). Dort werden
Spezialprofile für die Bauindustrie
kalt beigebogen, geschweißt, ge­
sägt und gepresst. Die Mannschaft
besteht aus 20 Mitarbeitern unter­
schiedlicher Altersgruppen. Hier
arbeiten Jugend und Erfahrung
Hand in Hand. Gerade die Kennt­
nisse der Älteren sind sehr wich­
tig. Denn die Prozesse bestehen
aus vielen Handarbeitsgängen mit
hohem Gefahrenpotenzial – Ge­
fahren, die Kollegen mit Erfahrung
eher erkennen können als jüngere
Kollegen.
Die tolle Leistung der Adjustage
wurde bei einer kleinen Zeremonie
angemessen gewürdigt. Mit dabei
waren dem Anlass entsprechend
auch Mitglieder des Betriebsrats
und Mitarbeiter der Abteilung Ar­
beitssicherheit. Andreas Falck (Be­
triebschef Walzwerk) und Peter
Klimas (Betriebsleitung Walzwerk)
überreichten jedem Einzelnen der
Foto: Monika Hansen
Ihnen ist weiterhin viel Erfolg zu wünschen: Die Mitarbeiter der Adjustage
(Leichter Bereich) – hier mit Mitgliedern
der Betriebsleitung, des Betriebsrats und
Mitarbeitern der Arbeitssicherheit – arbeiten seit 1825 Tagen unfallfrei. Foto: mha
Kollegen ein persönliches Dankes­
schreiben der Geschäftsleitung,
dem jeweils als kleines Dankeschön
ein Tankgutschein beigelegt war.
Neben der Anerkennung gab es
noch eine kleine Bitte mit auf den
Weg: Die Kollegen mögen doch ih­
re guten Erfahrungen auch an die
Kollegen aus anderen Bereichen
weitergeben. Denn schließlich will
Mannstaedt dort ebenfalls die Zahl
der Unfälle reduzieren.
mha Trucks and Ladies
Mannstaedt · Einbruch in eine Männerdomäne: Zwei junge Damen werden
in Troisdorf zur Fachkraft für Lagerlogistik ausgebildet – und freuen sich
schon jetzt auf ganz schweres Gerät, darunter den 50-Tonnen-Seitenstapler.
AUGENZEUGENBERICHT
Lastkraftwagen und Frauen – das
passt nicht zusammen? Und ob
das passt! So sieht man das jedenfalls bei Mannstaedt in Troisdorf.
Dort absolvieren gerade zwei
junge Damen die Ausbildung zur
Fachkraft für Lagerlogistik. Was
bei Mannstaedt darunter zu verstehen ist und weshalb sich die
beiden jungen Damen für diesen
Berufsweg entschieden haben,
berichtet Ausbildungsleiterin Ute
Pellenz:
Fahren Sie mal mit einem Lkw zum
Laden von Spezialprofilen nach
Troisdorf! Spätestens wenn Sie in
Mannstaedts zukunftsfähigem Lo­
gistikzentrum angekommen sind,
werden Sie dort von unseren bei­
den jungen Damen in der Ausbil­
dung freundlich begrüßt und mit
Charme und Effizienz zu Ihrem La­
deplatz gelotst.
Aber damit ist es keineswegs
getan! Auch das Kommissionieren
und Laden unserer Spezialprofile
übernehmen unsere beiden Azu­
bi-Damen Nadja Feige und Yvonne
Weier bereits sehr routiniert. Denn
beide lernen nicht umsonst „Fach­
kraft für Lagerlogistik“ in einem
Unternehmen der Schwerindustrie.
Ausschließlich im Büro sitzen woll­
te von Anfang an keine von ihnen.
„Tonnenschwere Spezialprofile zu
verwalten, ist superspannend“, sa­
gen sie zu Recht. Dabei bewegen
die beiden Damen die Tonnen be­
reits gekonnt mit Stapler und Kran.
Und ihre wichtigen Kenntnisse der
Ladungssicherung setzen sie un­
ter Anleitung der Kollegen im Lo­
gistikzentrum natürlich ebenfalls
schon ein.
Was zu Beginn der Ausbildung
zunächst eine Menge Schulung
und Training bedeutete, beherr­
schen die beiden bereits umfassend
und routiniert in der Praxis. Selbst
vor großen Gerätschaften haben
beide keine Angst!
„Natürlich will ich irgendwann
auch den 50-Tonnen-Seitenstap­
glück auf · 4/2016 ........... 18
Keine Angst vor großen Fahrzeugen: Yvonne Weier (links) und Nadja Feige.
ler fahren“, stand für Nadja Feige
schon in der Einführungsveranstal­
tung für Auszubildende auf Nach­
frage unseres Geschäftsführers Die­
ter Wilden fest. Und auch Yvonne
Weier hat da keine Vorbehalte.
Foto: mha
Da Mannstaedt ja für viele un­
gewöhnliche Ausbildungswege be­
kannt ist, wird auch dies vermut­
lich irgendwann in die Tat umzu­
setzen sein.
QUALITÄT
& QUALIFIKATION Hoch hinaus im Team
Schmiedag · Ausbildung einmal anders. Im Kletterwald konnten die Azubis
am eigenen Leib erfahren: Fachkompetenz ist wichtig – aber Teamgeist auch.
B
ei der Schmiedag ist es seit eini­
gen Jahren üblich, mit den Aus­
zubildenden einen Tag außerhalb
des Werkes zu verbringen. Diesmal
fuhr man nach einem gemeinsa­
men Frühstück zum Klettergarten
Tree2Tree im Revierpark Wischlin­
gen in Dortmund.
Nachdem jeder das Kletter­
geschirr angelegt hatte, standen
zunächst eine Sicherheitsunter­
weisung und ein kleiner Übungs­
parcours auf dem Programm. Erst
danach ging es hoch hinaus, um
sich über schwankende Stege,
durch Reifen hindurch und an Sei­
len entlang von Baum zu Baum zu
hangeln. Als besondere Highlights
erwiesen sich dabei ein Surfbrett
und ein Sattel, auf denen sich die
Jugendlichen von einer Plattform
zur anderen „schwingen“ konnten.
am Seil hängend in rasender Fahrt
abwärts der Erde zu – bis sie wieder
sicheren Boden unter den Füßen
hatten.
Nina Küthe brachte den Kletter­
tag auf den Punkt: „Wir haben alle
sehr viel Spaß gehabt, und ich ha­
be viel über mich gelernt. Ich weiß
ten über dem Grillfeuer so lange
per Hand gedreht, bis ein verfüh­
rerischer Duft alle an die Tische
lockte. Die Geschäftsführer Heinz
Klenen und Uwe Reinecke hatte
man ebenfalls zum Grillen eingela­
den. Und so konnten die Auszubil­
denden in lockerer Runde einmal
„Ich weiß nun, dass
man sich neuen
Aufgaben mit Mut
stellen kann – und
stolz ist, wenn man
es gepackt hat.“
Überall war Teamwork gefragt,
und jeder half jedem, wenn es
einmal nicht mehr so richtig vor­
wärts ging. Den größten Spaß aber
brachten die Schlussbahnen der
Parcours. Dort glitten die Jugend­
lichen nämlich aus luftiger Höhe
Zwischenstation: Robin Thieltges und Yannick Himstedt hoch in den Bäumen.
Fotos: Karin Kriebel
Im Klettergeschirr und gespannt darauf, was kommt: Gleich starten alle zur Kletterpartie.
Horizonterweiterung
begann mit Knalleffekt
GMHütte · Anschauungsunterricht bei der Denios AG: Ein Blick über den
Tellerrand hat noch niemandem geschadet. Dies gilt auch für die Tagestour
der Sicherheitsbeauftragten zum Schadstoffexperten in Bad Oeynhausen.
55
Sicherheitsbeauftragte der
GMHütte machten sich
Ende September auf den Weg zur
Denios AG in Bad Oeynhausen, ei­
nem Lieferanten des Stahlwerkes.
Denios stellt Hilfsmittel für den
Transport und die Lagerung von
umweltgefährdenden Stoffen her.
Nach der Begrüßung wurde die
Gruppe zum Frühstück eingela­
den. Danach gab es einen Vortrag
mit Knalleffekt. Denn den Gästen
aus Georgsmarienhütte wurde de­
monstriert, welche Zündtempera­
tur ein zündfähiges Gemisch benö­
tigt, um in die Luft zu gehen. Da­
bei zeigte sich: Je nach Menge und
Art des brennbaren Stoffes, der
Zündquelle und der Umgebungsat­
mosphäre (zum Beispiel Sauerstoff)
kommt es zu unterschiedlich hefti­
gen Reaktionen.
Kurz und gut: Es knallte und
rauchte im Denios-Versuchslabor.
Im Übrigen keine ungewöhnli­
nun, dass man sich neuen Heraus­
forderungen mit Mut stellen kann
– und stolz ist, wenn man es ge­
packt hat.“
Zum Abschluss des Tages gab es
natürlich auch eine Stärkung. Aber
auch hier hieß es: selbst mit anpa­
cken. Und so wurde der Spießbra­
chen Geräusche in diesen Räumen.
Denn im Versuchslabor werden
auch die neuen Produkte aus der
Entwicklung auf ihre Wirkung hin
getestet. Auf jeden Fall war der
Vortrag eine hervorragende Vor­
bereitung, um anschließend im
Betrieb die Produktion von Gefahr­
stoffschränken mitzuverfolgen.
Beim Mittagessen im Ratskeller
von Bückeburg hatte man dann
Gelegenheit, sich ein wenig zu
stärken. Anschließend konnten
die Sicherheitsbeauftragten bei ei­
ner einstündigen Führung einen
Blick in das Schloss Bückeburg, den
Wohnsitz von Fürst Alexander zu
Schaumburg-Lippe, werfen (die
Privatgemächer des Fürsten waren
allerdings tabu).
Es war für die Kollegen ein er­
lebnisreicher,
vorfühlen, was in Zukunft noch al­
les auf sie zukommt. Tagesfazit der
Azubis: „Wir hatten viel Spaß, das
gemeinsame Klettern hat uns nä­
her zusammengebracht – und wir
hoffen auf eine Wiederholung im
nächsten Jahr!“
Karin Kriebel Die Denios AG
Das Sortiment des Unternehmens
im Bereich Gefahrstofflagerung
und Gefahrstoffhandling umfasst
mehr als 10.000 Produkte – darunter auch das größte zertifizierte Auffangwannen-Sortiment
Europas. Darüber hinaus bietet
Denios eine Reihe von Hilfsmitteln, die den täglichen Umgang
mit Gefahrstoffen erleichtern
und spürbar sicherer machen. Im
Bereich Arbeitssicherheit hat man
Artikel zur Persönlichen Schutzausrüstung (PSA ) im Angebot.
informativer und anstrengender
Tag, der bei allen viel Eindruck
hinterlassen hatte. Entsprechend
ruhig war es im Bus während der
Rückfahrt.
Wolfgang Schröder
und Sebastian Kröner Die Sicherheitsbeauftragten der GMHütte bei Denios
glück auf · 4/2016 ........... 19
Werksfoto
QUALITÄT
& QUALIFIKATION Auf Leben und Tod
Stahlwerk Bous · Simulation gewinnt in der Produktentwicklung und anderen Bereichen immer mehr
an Bedeutung. Für die Werkfeuerwehr gehört Simulation schon lange zum bewährten Übungsrepertoire.
Wolf: Eine sehr wichtige. Denn
dank dieser Wärmebildkameras
konnten wir die Personen in dem
stark verrauchten Gebäude schnell
lokalisieren und aufsuchen. Außer­
dem hat sich dadurch deutlich die
Unfallgefahr für die im Gebäude
agierenden Feuerwehrmänner re­
duziert – was im Ernstfall lebens­
rettend sein kann.
INTERVIEW
Wenn die Feuerwehr den Ernstfall probt, dann nicht aus Spaß
an der Freude. Solche Übungen
werden von der zuständigen
Aufsichtsbehörde gefordert und
müssen sogar in den Bundesländern dem Ministerium angezeigt
werden. Auch die Werkfeuerwehr
des Stahlwerkes Bous absolvierte
wieder eine Jahreshauptübung.
Sinn und Zweck: Man wollte Leistungsstand und Einsatzbereitschaft sowie die Zusammenarbeit
mit den umliegenden Wehren
üben und vertiefen. Dementsprechend beteiligten sich auch die
umliegenden Wehren der Gemeinden Bous, Wadgassen und
Schwalbach sowie das Deutsche
Rote Kreuz. Ort des Geschehens:
der Zentralwaschraum des Stahlwerkes. Rainer Wolf (Leiter der
Werkfeuerwehr) schildert im
glückauf-Interview, wie es dabei
im Einzelnen zuging:
Teamwork: Personenrettung durch Werk- und Freiwillige Feuerwehr. Foto: Rolf Ruppenthal
Was passiert gerade? Übungserklärung an einzelnen Abschnitten.
glückauf: Wie sah das Szenario der
Jahreshauptübung aus?
Rainer Wolf: Gegen 6.30 Uhr
kommt es im Keller des Zentralwaschraums zu einem technischen
Defekt an der Lüftungsanlage,
die deswegen in Brand gerät. Der
Rauch breitet sich unbemerkt im
Treppenhaus und im Erdgeschoss
des Waschraums aus. Dort
befinden sich zu diesem Zeit­
punkt sieben Mitarbeiter. Einer
kann sich auf das Dach des Ge­
bäudes und einer ins Freie ret­
ten. Der setzt auch den Notruf
ab.
zu orten und zu retten. Gleichzei­
tig wurde draußen über das Tanklöschfahrzeug der Werkfeuerwehr
die Wasserversorgung sicherge­
stellt und eine gemeinsame Ein­
satzleitung am Einsatzleitwagen
der Freiwilligen Feuerwehr Bous
eingerichtet.
Wie funktioniert eigentlich diese
Meldekette nach einem Notruf?
Wolf: Nach Eingang des Notru­
fes muss der Pförtner laut AAO
sofort …
Reservetrupp und Atemschutzüberwachung
am Verteiler
Foto: Roland Sauer
... also laut der sogenannten
Alarm- und Ausrückordnung ...
Wolf: ... richtig – die Integ­
rierte Leitstelle des Saarlan­
des informieren. Die Leitstelle
alarmiert daraufhin die Werk­
feuerwehr und die Feuerwehr
Bous über digitale Meldeemp­
fänger. Bei unserer Übung hat
dann der Einsatzleiter im wei­
teren Verlauf die Alarmstufe
erhöht und sowohl die Feu­
erwehr Wadgassen als auch
noch die Feuerwehr Schwal­
bach und das Deutsche Rote
Kreuz nachalarmiert.
Was passierte nach der ersten
Alarmierung?
Wolf: Wenige Minuten danach
rückte der Einsatzleiter der Werk­
feuerwehr aus, um vor Ort die Situ­
ation zu erkunden und erste Maß­
nahmen einzuleiten. Ihm folgten
kurz danach das Tanklöschfahr­
zeug, das Löschgruppenfahrzeug
und der Krankentransportwagen
der Werkfeuerwehr.
Welche Maßnahmen wurden als Erstes eingeleitet?
Wolf: Wir haben als Erstes natür­
lich die Person auf dem Dach be­
treut und uns um die gerettete Per­
son gekümmert.
Wie lange hat es denn gedauert, bis
die umliegenden Wehren am Einsatzort waren?
Wolf: Die mitalarmierte Feuerwehr
Bous traf sechs Minuten nach der
Werkfeuerwehr ein. Nach Abspra­
che zwischen dem Einsatzleiter der
Werkfeuerwehr und dem Zugführer
der Freiwilligen Feuerwehr wurden
dann die nächsten Maßnahmen
eingeleitet.
Nämlich?
Wolf: Der Mitarbeiter auf dem
Dach wurde mit der Drehleiter ge­
rettet und am Gebäude eine Ab­
luftöffnung zur Belüftung geschaf­
fen. Zudem gingen zwei Trupps
mit einer Wärmebildkamera ins
Gebäude, um die Personen dort
Während der Übung wurden ja
weitere benachbarte Feuerwehren
nachalarmiert. Was hatten die zu
tun?
Wolf: Die Freiwillige Feuerwehr
aus Wadgassen übernahm vom
Hintereingang aus die Brandbe­
kämpfung im Keller, stellte einen
weiteren Sicherungstrupp, baute
die Wasserversorgung zu ihrem
Tanklöschfahrzeug auf und über­
nahm die Verkehrssicherung. Und
die Schwalbacher Feuerwehr hat
zwei Trupps zur Menschenrettung
im Gebäude und einen Atem­
schutztrupp gestellt. Zudem haben
die Kameraden einen Hochdruck­
lüfter als Reserve am Einsatzleit­
wagen der Freiwilligen Feuerwehr
Bous positioniert.
Kam es zu einer gemeinsamen Atemschutzüberwachung für das gesamte
Gebäude?
Wolf: Nein, die wurde in jedem Ab­
schnitt einzeln durchgeführt.
Welche Rolle spielten die beiden Wärmebildkameras der Freiwilligen Feuerwehr Bous?
Foto: Roland Sauer
Welche Rolle spielte das nachalarmierte Deutsche Rote Kreuz?
Wolf: Wurde nach dem Eintreffen
in die Lage eingewiesen und über­
nahm Versorgung, Betreuung und
Transport der geretteten Personen.
Was passierte, nachdem die Übung
abgeschlossen war?
Wolf: Nach der Übung wurden im
Feuerwehrgerätehaus der Freiwilli­
gen Feuerwehr Bous zuerst einmal
die beteiligten Wehren, das Deut­
sche Rote Kreuz und einige Gäste
offiziell begrüßt. Mit dabei wa­
ren neben dem Betriebsleiter der
Abteilung Arbeitssicherheit und
Werkschutz auch die Geschäfts­
führung des Stahlwerkes Bous
und der Kreisbrand-Inspekteur
des Landkreises Saarlouis. Sie alle
kommentierten die Übung aus ih­
rer Sicht.
Was sagte die Geschäftsführung des
Stahlwerkes Bous zur Übung?
Wolf: Die Geschäftsführung war
sichtlich beeindruckt von der rei­
bungslosen und gezielten Zusam­
menarbeit. Sie dankte allen Kräften
für deren Leistung.
Aber das war noch nicht das Ende der
Veranstaltung?
Wolf: Nein, zum Abschluss gab es
noch offizielle Beförderungen und
einen kleinen Imbiss für alle.
Vielen Dank für das Gespräch. Was soll ich werden?
Schmiedewerke Gröditz · Nicht immer ist die Schule in der Lage, ihren
Schülerinnen und Schülern bei der Berufswahl zu helfen. Umso besser, dass es
den „Aktionstag Bildung“ der Industrie- und Handelskammer Dresden gibt.
A
uf ihre Frage „Was soll ich wer­
den?“ konnten Schulabgänger
am 24. September in der Indust­
rie- und Handelskammer Dresden
viele Antworten finden. Denn dort
fand bereits zum 23. Mal der „Ak­
tionstag Bildung“ statt, der ihnen
diverse Ausbildungsmöglichkeiten
präsentierte.
Auch in diesem Jahr nutzten
viele Schülerinnen und Schüler der
Region die Möglichkeit, sich detail­
liert zu informieren und beraten
zu lassen. Viele von ihnen wurden
dabei von ihren Eltern, Großeltern
und Freunden begleitet.
Ansprechpartner waren mehr
als 160 ausstellende Unternehmen.
Sie waren mit rund 700 Ausbildern
und Auszubildenden vor Ort, um
auf dem IHK -Gelände über die ver­
schiedenen Ausbildungsberufe und
deren Anforderungen aufzuklären.
Auch die Schmiedewerke Grö­
ditz waren mit einem sechsköpfi­
gen Team vertreten – darunter die
vier Auszubildenden Erik Schu­
mann (4. Ausbildungsjahr, Verfah­
rensmechaniker), Alexander Kohl
(2. Ausbildungsjahr, Elektroniker
für Automatisierungstechnik), Arthur Martin (2. Ausbildungsjahr,
Verfahrensmechaniker) und Manu­
el Bönitz (2. Ausbildungsjahr, Ver­
fahrensmechaniker).
Angeleitet wurden sie von
Andreas Donat (Betrieblicher Aus­
bilder) und Victoria Apitz (Sach­
bearbeiterin für Aus- und Wei­
terbildung). Gemeinsam stellten
sie Interessenten die Inhalte, den
Verlauf und die Anforderungen ih­
rer Ausbildung vor – und machten
dabei deutlich, dass ihre Entschei­
dung, sich in Gröditz ausbilden zu
lassen, eine gute Entscheidung war.
In diesem Jahr stattete auch
der IHK-Kammerpräsident Günter
glück auf · 4/2016 ........... 20
Die Gröditzer im Gespräch mit dem IHK-Kammerpräsidenten Günter Bruntsch
Foto: Andreas Donat
Bruntsch bei seinem Eröffnungs­
rundgang den Gröditzern einen Be­
such ab. Dabei stellte er den Azubis
vor allem Fragen zu den Themen
Ausbildungsentgelt, Urlaub und
Übernahmegarantie.
Und so erwies sich der „Aktions­
tag Bildung“ wieder einmal als eine
tolle Möglichkeit, für eine Ausbil­
dung bei den Gröditzer Schmiede­
werken zu werben.
Victoria Apitz MENSCHEN & KONTAKTE Die Mädchen und Jungs erwartete ein spannendes Ferienprogramm, wie die Fotos auf der Seite beweisen.
Werksfotos
Klasse Idee
Stahlwerk Bous · In den Schulferien sind Eltern immer auf der Suche.
Schließlich will man seine Kinder auch in der Freizeit sinnvoll beschäftigen.
Deshalb kam das Kinderbetreuungsangebot des Stahlwerkes für viele wie
gerufen – eine Mischung aus Toben, Lernen, Spiel und Spaß.
AUGENZEUGENBERICHT
Mit der Zertifizierung zum „Familienfreundlichen Unternehmen“ wurde das Stahlwerk Bous
(SB) bereits im März dieses Jahres
für sein Engagement ausgezeichnet. Jetzt wurde man dieser Auszeichnung erneut gerecht: Man
bot erstmals den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern während
der Ferien eine Kinderbetreuung
an. Eine ganze Woche lang wur-
den die Kinder im Alter zwischen
sechs und zwölf Jahren von einigen Mitgliedern des Steuerkreises
„Familienfreundliches Unternehmen“ betreut. Jetzt hat man die
Erfahrungen ausgewertet und ist
sich sicher: Das wird nicht die
letzte Ferienbetreuung gewesen
sein. Wie die Kinderbetreuung
aussah, beschreibt SB-Mitarbeiterin Jennifer Treib (Arbeitssicherheit/Umweltschutz):
Den elf Kindern wurde in der Wo­
che ein abwechslungsreiches Pro­
gramm zum Thema „Insekten
und andere Tiere“ gebo­
ten. Zwischendurch
blieb noch genü­
gend Zeit, um
selbst krea­
tiv tätig zu werden. Zudem konnte
man sich entweder sportlich betä­
tigen oder einfach nur miteinan­
der spielen.
An den ersten beiden Tagen
durften die Kids zwei Insektenho­
tels neben der Lehrwerkstatt sowie
kleine Insektenhotels für den hei­
mischen Garten oder Balkon bau­
en, fachmännisch angeleitet von
Viktor Martin und Lutz Dekker. Al­
le haben tatkräftig mit angepackt.
Und bereits kurz nach Fertigstel­
lung konnten die ersten „Bewoh­
ner“ einziehen.
Mittwochs bekamen wir Besuch
von Herbert Roth vom Bienen­
zuchtverein Ensdorf. Er brachte ei­
nen Schaukasten mit lebenden Tie­
ren, Imker-Ausrüstung und diverse
Honigsorten zur Verkostung mit.
So erhielten die Kinder einen Ein­
blick in die interessante Welt der
glück auf · 4/2016 .......... 21
Bienen. Ein weiteres Highlight war
der Ausflug zur Greifvogelschule
des nahe gelegenen Linslerhofes.
Hier hatten die Kinder die Mög­
lichkeit, Eulen und Falken hautnah
zu erleben und ihr Verhalten zu
beobachten. Man durfte die Tiere
sogar streicheln und auf dem Arm
halten. All diese Angebote kamen
sowohl bei den Kleinen als auch
bei den Großen richtig gut an.
Und am letzten Tag der Betreu­
ungswoche liefen schon die ersten
Vorbereitungen für den Herbst auf
Hochtouren. Denn fleißig bastel­
ten die Kinder selbst Drachen, die
sie am Ende auch noch mit Finger­
farben bemalen konnten.
Zum Glück hatte der Wetter­
gott in dieser Woche ein großes
Herz und schickte uns viel Sonne.
Und um die Hitze erträglicher zu
machen, kam dreimal der Eismann
vorbei.
Zudem haben wir spontan eine
Sprinkleranlage aufgestellt. Auch
eine Wasserbombenschlacht sorgte
kurzzeitig für Abkühlung – und na­
türlich für jede Menge Spaß.
MENSCHEN
& KONTAKTE „Herkunft prägt und
Herkunft entscheidet“
Vom guten Ton
Bildungskongress: Was wirkt sich alles auf unsere Gesundheit aus?
Stiftung fördert Optimierung der Tonübertragung
der Waldbühne Kloster Oesede mit 8.000 Euro.
D
Verbrachten gemeinsam einige spannende Tage: Sponsoren und Akteure des Bildungskongresses.
E
r ist bereits zu einer festen Einrichtung in Stadt und Landkreis
Osnabrück geworden: der Bildungskongress. Durchgeführt wurde er
von Stadt und Landkreis Osnabrück,
Hochschule und Universität Osnabrück. Gefördert wird er von der
Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte und der Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung.
Die Veranstaltung fand bereits
zum vierten Mal statt, diesmal im
Zentrum für Umweltkommunikation der Deutschen Bundesstiftung
Umwelt. Die mehr als 100 Teilnehmer kamen vor allem von Kindertagesstätten, Schulen, Jugendhilfeeinrichtungen, Bildungsträgern,
Hochschule Osnabrück, Universität
Osnabrück und Stiftungen.
Das Programm wechselte zwischen Impulsvorträgen und Workshops. Dort befasste man sich unter
anderem mit der Frage, welche
Bedeutung und Auswirkungen
Bewegung, berufliche Bildung
oder Medienkonsum für bzw. auf
die Gesundheit haben. So zeigte
beispielsweise Birgit Babitsch (Uni-
versität Osnabrück) in ihrem Referat
„Ungleiche Chancen in der Bildung,
Ungleichheit in der Gesundheit“:
Bildung sei eine der zentralen sozialen Determinanten für Gesundheit.
Birgit Babitsch: „Herkunft prägt
und Herkunft entscheidet.“ Deshalb müsse Gesundheitserziehung
Bestandteil von Schul- und Organisationsentwicklung sein.
Fotos: Uwe Lewandowski
Bis zum nächsten Bildungskongress 2018 will man kontinuierlich
an fünf Themen weiterarbeiten, die
man in den Workshops angerissen
hatte. Deshalb wurden Arbeitsgruppen gebildet, die sich damit in
den nächsten zwei Jahren befassen
sollen.
Dr. Beate-Maria
Zimmermann ie Freilichtbühne kann zukünftig auch mit einer neuen Tonübertragungsanlage punkten. Schließlich sollen die Zuschauer der Waldbühne
Kloster Oesede bei den Theater- und Musical-Aufführungen einen optimalen
Hörgenuss und eine störungsfreie Beschallung erleben.
Das gesamte Technikprojekt hat 54.000 Euro gekostet. 26.000 Euro hatte
die Stiftung der Sparkassen im Landkreis von Osnabrück und 8.000 Euro
die Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte beigesteuert. Der Rest der
Summe wurde von der Stadt Georgsmarienhütte (17.000 Euro) sowie dem
Förderverein der Waldbühne aufgebracht.
Die Förderer freuten sich dabei über das besonders hohe ehrenamtliche Engagement und die hervorragende Jugendarbeit, die der Verein der
Waldbühne leistet. Bei der Scheckübergabe hatten sie außerdem die Gelegenheit, die erst vor Kurzem erneuerte Elektro- und Netzwerktechnik zu
begutachten.
Auch hier hatte sich die Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte an der
Finanzierung beteiligt. Mit der neuen Tonanlage ist es bereits ihr sechstes
finanzielles Engagement. Alles in allem hat sie die Waldbühne Kloster Oesede bislang mit 36.500 Euro gefördert.
Dr. Beate-Maria
Zimmermann Freuen sich über die Finanzierung der neuen Tonübertragungsanlage: Karl-Heinz Otten
(Waldbühne), Landrat Michael Lübbersmann, Nancy Plaßmann (Geschäftsführerin
Stiftung der Sparkassen im Landkreis von Osnabrück), Benjamin Tschesche (Waldbühne), Beate-Maria Zimmermann (Vorstand Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte),
Oliver Hugo (Leiter Marktdirektion der Sparkasse Osnabrück), Dieter Selige (Stadtrat
Foto: vl
Georgsmarienhütte) und Bürgermeister Ansgar Pohlmann.
War für die Universität Osnabrück vor Ort: Prof. Bernhard Müßgens.
Laufende Einnahmen.
5.100 Euro aus dem
4. Osnabrücker
Zoo-Lauf wurden Ende Oktober an die Vertreter der Projekte „Sportler 4 a
childrens world“ und „Deutsch lernen im Zoo“ überreicht. Beide Initiativen
setzen sich gezielt für Kinder ein. Eine Hälfte des Betrags ergab sich aus den
Startgebühren; insgesamt waren 374 Läuferinnen und Läufer bei einem der
vier Läufe am Start (Bambini-Lauf, 3-Kilometer-Fun-Lauf, 6-Kilometer-Nordic-Walking oder 10-Kilometer-Zeitlauf). Die Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte, die schon seit Jahren auch das Projekt „Deutsch lernen im Zoo“ fördert, hatte diesen Betrag verdoppelt. So durften sich am Ende beide Projekte
über je 2.550 Euro freuen. Der Verein „Sportler 4 a childrens world“ hilft
Kindern in Notsituationen, stärkt ihre Rechte und fördert ihre Integration.
„Deutsch lernen im Zoo“ führt mit Grundschülern kostenlose Besuche des
Osnabrücker Zoos mit Sprachförderung durch. Dem Anlass entsprechend
nahmen die Vertreter der Kinderprojekte ihre Schecks laufend im Empfang.
pkm Foto: vl
Herbstakademie.
Die Herbstakademie Osnabrück fördert und fordert ausgewählte
Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 10 bis 12 jeweils aus acht
Gymnasien der Osnabrücker Region. Dabei setzen sie sich während der Herbstferien drei Tage lang mit Themen
auseinander, die so nicht Unterrichtsstoff in den Schulen sind. In diesem Jahr ging es beispielsweise um nachhaltige
Energietechnik, Philosophie im Alltag, Lebensmittelwissenschaft oder auch die Präsidentschaftswahlen in den USA .
Fachlich unterstützt werden sie dabei von Universität und Hochschule Osnabrück. Die Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte unterstützt regelmäßig die Herbstakademie. Das Foto zeigt Organisator Reinhardt Fulge (rechts) und
Ernst Schwanhold, Vorsitzender des Vorstandes der Stiftung (3. von rechts), im Kreise einiger Schüler im Zuge der
Abschlusspräsentation im Kreishaus. Dort hatten die Jugendlichen einige Arbeitsergebnisse vorgetragen. Dabei ging
es um die Frage, wie Metalle zur Mobilität von morgen beitragen oder in welchen Bereichen zukünftig Roboter zum
Einsatz kommen können.
Dr. Beate-Maria Zimmermann glück auf · 4/2016 ........... 22
Foto: vl
MENSCHEN
& KONTAKTE Über 42.000 Visitenkarten
fanden ihren Weg nach Zorge
PRONOVA BKK
Harz Guss Zorge · Pförtner Reinhard Klein: Ein Sammler aus Leidenschaft.
D
ie Sammelleidenschaft von
Reinhard Klein begann 1990,
als er in der Pforte von Harz Guss
Zorge zu arbeiten begann. Das Ob­
jekt seiner Begierde: Visitenkarten.
Am Anfang sammelte er sie, um
sich die vielen verschiedenen Na­
men zu merken und die Besucher
fehlerfrei im Betrieb bzw. bei der
Geschäftsführung
anzumelden.
Doch als so nach
und nach immer
mehr Karten in der
Pforte bei Reinhard
Klein eintrafen,
packte ihn die
Sammelleiden­
schaft. Ab jetzt
fragte er die vie­
len Besucher aus
aller Welt gezielt
nach neuen und
aufregenden Vi­
sitenkarten.
Mittlerweile
bekommt Herr Klein regelmäßig
Post: Briefe oder gar Pakete mit
neuen Visitenkarten. Manche der
Postsendungen enthielten sogar
schon über 1.000 Karten auf ein­
mal. Viele Besucher aus dem Aus­
land bringen extra für ihn neue,
kleine Schatzsammlungen mit.
Von Kollegen, die viel unterwegs
sind, erhält er ebenfalls Visitenkar­
ten, die sie fleißig auf Dienstreisen
gesammelt haben.
Foto: © fotolia.de /Jenifoto
Lecker Frühstück
Reinhard Klein mit Teilen seiner imposanten Sammlung
Werksfoto
Die Bilanz kann sich sehen las­
sen: Nach über 25 Jahren besitzt
Reinhard Klein eine Visitenkarten­
sammlung von sage und schreibe
42.300 Stück. Diese Karten kom­
men aus aller Welt, beispielsweise
aus Ländern wie China, Japan, In­
dien, den Vereinigten Arabischen
Emiraten, Australien, Russland
und natürlich Europa. Würde
man alle Visitenkarten aneinan­
derreihen, so käme man auf etwa
3,5 km Länge. Der häufigste Buch­
stabe bei den Nachnamen ist übri­
gens der Buchstabe „S“.
So ganz nebenbei erfüllt seine
Sammlung auch noch einen prak­
tischen Zweck. Denn wer bei Harz
Guss Zorge Kontaktdaten benötigt,
kann sich vertrauensvoll an Rein­
hard Klein wenden.
Laura Genne Tordifferenz musste
Turnier entscheiden
Nicht nur Engländer und Skandinavier frühstücken
warm. Porridge steht dabei überall hoch im Kurs.
E
gal ob Langschläfer oder Frühaufsteher: Ein leckeres und gesundes
Frühstück ist die Basis für einen guten Tag. So sind wir konzentriert bei
der Arbeit und können stressige Aufgaben gelassener angehen.
Die Vielfalt am Frühstückstisch hierzulande ist groß. Ob Brot, Marmelade, Wurst, Käse oder Müsli mit Joghurt: Jeder hat seine eigenen Vorlieben.
Doch bei aller Vielfalt gilt: Die Deutschen frühstücken (vom Kaffee oder
Tee mal abgesehen) – meist kalt!
Ganz anders sieht es in Ländern wie Indien oder China aus. Hier
beginnt der Tag warm. Besonders beliebt sind gedünstetes Obst, warmer
Getreidebrei oder Suppe. Aber auch in Teilen Europas wird morgens warm
gegessen.
Ein Beispiel dafür ist Porridge (ursprünglich ein schottisches Bauern­
essen, das zu allen Tageszeiten verzehrt wurde). Der gekochte Haferbrei
zählt nicht nur in Großbritannien, sondern auch in Skandinavien zum
festen Bestandteil des Frühstücks. Mit frischem oder getrocknetem Obst
sowie Nüssen und Gewürzen schmeckt er immer wieder anders. Noch
mehr Abwechslung versprechen neue Getreidesorten.
Wer sich vegan ernährt oder keine Milch verträgt, kann seinen Lieblingsbrei mit Wasser, Soja- oder Getreidedrinks zubereiten. Auch eine
glutenfreie Variante ist lecker. Am besten einfach mal austesten! Weitere
Ernährungstipps gibt es unter www.pronovabkk.de.
Annemike Gößmann Bahntechnik Brand-Erbisdorf · Fußball verbindet – auch innerhalb von
(Schwester-)Unternehmen. Das Jahresturnier der Bahntechniker war wieder
einmal eine „runde Sache“ – diesmal mit einer Gastmannschaft aus Gröditz.
D
as Fußballturnier des Ge­
schäftsbereiches Bahntechnik
fand in diesem Jahr in Brand-Er­
bisdorf statt. Leider konnten die
Ilsenburger dieses Mal nicht teil­
nehmen. Offiziell nachgerückt ist
an ihre Stelle das Team der Schmie­
dewerke Gröditz, das ursprünglich
lediglich als Gastmannschaft an
dem Turnier teilnehmen wollte.
Und so kämpften die Mann­
schaften der Schmiedewerke, der
Bahntechnik Brand-Erbisdorf und
der Bochumer Verein Verkehrstech­
nik jeweils in einem Hin- und
Rückspiel um den goldenen Po­
kal. Einige Spiele gingen deutlich
zugunsten einer Mannschaft aus,
andere wiederum waren offen und
spannend bis zur letzten Sekunde.
Unterm Strich beendeten al­
le Mannschaften das Turnier mit
gleicher Punktzahl. Nur aufgrund
der Tordifferenz standen die Jungs
aus Gröditz auf dem Treppchen
ganz oben. Der Bochumer Verein
STAHLWERK BOUS
erreichte Platz zwei; die Gastgeber
bildeten das Schlusslicht.
Alles in allem erlebten Sportler,
Betreuer und die zahlreichen Zu­
schauer wieder einmal ein schönes
sportliches Highlight. Abgerundet
wurde das Turnier in der Pause von
einer sportlichen Show des inter­
national bekannten Ring-Akroba­
ten Robby Robbix aus Dresden und
einer super „Verpflegung“.
Franziska Kaden Foto: privat
B2RUN.
Bereits zum elften Mal nahmen Mitarbeiter des
Stahlwerkes Bous (SB) am Firmenlauf in Dillingen
teil. Dort gingen in diesem Jahr unter dem neuen Namen B2RUN (Business to run) etwa 14.000 (!) Läuferinnen und Läufer aus 750 Unternehmen
an den Start. Sie alle absolvierten – ebenso wie die 22 Läufer und zwei
Läuferinnen vom Stahlwerk Bous – eine 5,2 km lange Strecke rund um den
Dillinger Stadtpark. Bei herrlichem Sonnenschein fiel um 18 Uhr der Startschuss. Das riesige Lauffeld erforderte natürlich eine spezielle Start-Choreografie: Im Abstand von 20 Minuten wurde Gruppe für Gruppe auf die
Strecke geschickt (man hatte die Läuferinnen und Läufer vorab entsprechend in Gruppen aufgeteilt). Nachdem alle Teilnehmer das Ziel erreicht
hatten, trafen sich nicht nur die SB-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter in
gemütlicher Runde, um das Lauferlebnis gemeinsam ausklingen zu lassen.
Der Firmenlauf wird immer beliebter und findet bundesweit statt. So wurden in diesem Jahr bereits in 17 deutschen Städten B2RUN -Läufe organisiert. Das Foto zeigt einige der Läufer vom Stahlwerk Bous.
Christian Großmann Alle teilnehmenden Mannschaften
Werksfoto
glück auf · 4/2016 ........... 23
MENSCHEN
& KONTAKTE Aus Spaß an der Freude
SCHMIEDEWERKE GRÖDITZ
GMHütte · Beim nächsten Hüttencup sind noch Plätze frei.
Ausrichter und Gewinner (von links nach rechts): Volker Glane, Wolfgang Semberger,
Hans-Günter Randel und Evelyn Pallas.
Foto: Thomas Bußmann
D
as Organisationsteam um
Christel Brinkmann, Hans-Gün­
ter Randel und Volker Glane hatte
wie jedes Jahr zum „Hüttencup‘“
eingeladen. Um 17 Uhr trafen sich
bei hochsommerlichen Temperatu­
ren 17 kampferprobte aktuelle und
ehemalige MitarbeiterInnen auf
der Tennisanlage des TuS Glane.
Auf vier Plätzen wurden die gemäß
Spielplan angesetzten „Doppel“
ausgetragen. Die Spielzeit betrug
PERSONALIA// 4. Quartal 2016
jeweils 25 Minuten. Danach wur­
den die Paarungen neu zusammen­
gestellt. So hatte jeder Teilnehmer
vier teilweise hart umkämpfte Spie­
le auszutragen, die glücklicherwei­
se alle ohne nennenswerte Verlet­
zungen endeten. Der Tag konnte
dann umso entspannter mit eini­
gen alkoholfreien Kaltgetränken,
lecker Gegrilltem und selbst ge­
machten Salaten am Abend aus­
klingen.
Alles war – wie immer – perfekt
organisiert. Und wie immer stand
der Spaß im Vordergrund. Höchst­
leistungen wurden nicht erwartet.
Zum Dank an den TuS Glane, der
wieder einmal die gesamte Tennis­
anlage zur Verfügung gestellt hatte,
entrichteten alle Teilnehmer eine
kleine Spende für die Jugendarbeit
des Tennisvereins.
Übrigens: Den Siegerpokal der
Frauen gewann in diesem Jahr die
„Aushilfsspielerin“ Evelyn Pallas,
den der Herren Wolfgang Sember­
ger. Sie und alle anderen Teilneh­
mer sind sich sicher: Der nächste
Hüttencup kommt bestimmt. Neue
Spielerinnen und Spieler sind übri­
gens herzlich willkommen.
Thomas Bußmann Immer mehr Asylbewerber
suchen Ausbildungsplätze
Pleissner Guss · Bock auf Job? Berufsfindungsbörse will Jugendlichen auf die
Foto: Christel Horn
Sonderurlaub.
Die Jubilarfeier der Schmiedewerke Gröditz fand in diesem Jahr im
Kulturzentrum in Großenhain statt. Bereits seit zehn Jahren ist es üblich,
bei dieser Veranstaltung unter den Jubilaren drei attraktive Preise zu verlosen. Die glücklichen Gewinner waren in diesem Jahr (von links nach
rechts) Philipp Marquardt aus der Mechanischen Bearbeitung (3. Platz:
Sachgutschein), Franziska Apelt aus der Mechanischen Werkstatt (1. Platz:
Reisegutschein und fünf Tage Sonderurlaub) und Ulf Matthäus aus dem
Stahlwerk (2. Platz: Sachgutschein).
Christel Horn Sprünge in den Beruf helfen. Spürbar große Nachfrage bei Asylbewerbern.
D
ie 14. Eichsfelder Berufsfin­
dungsbörse Mitte November
in Duderstadt bot Jugendlichen
erneut die Chance, Kontakt mit
Unternehmen aus der Region auf­
zunehmen. Dabei konnten sie sich
ein Bild der verschiedenen Ausbil­
dungsmöglichkeiten im Eichsfelder
Umland verschaffen.
Pleissner Guss präsentierte
ebenfalls ihre Ausbildungsplätze
für 2017 – unter dem in der Regi­
on bekannten Motto „Bock auf
Job?“. Zudem stellte man die Aus­
bildungsangebote von Harz Guss
Zorge vor (im Gegenzug kommuni­
zierten die Zorger die Ausbildungs­
angebote von Pleissner Guss am
Berufsinformationstag Osterode).
Mit im Pleissner-Börsenteam
waren auch die Auszubildenden
Sebastian Flechtner, Madlin Hart­
mann, Phillip Kaufmann, Björn
Korsen, Gabriel Kliem, Eric Na­
gel, Sam Salzmann und Jan-Oliver
Schreiber. Sie konnten den Jugend­
lichen authentische Einblicke in
die Tätigkeiten und den Ablauf der
verschiedenen Berufsausbildungen
geben. Am Ende des Tages durfte
Pleissner ein durchaus positives Re­
sümee der Veranstaltung ziehen.
In diesem Jahr war die Berufs­
findungsbörse geprägt von jungen
Asylbewerbern und Flüchtlingen.
Dabei sah sich auch Pleissner in­
teressierten und in vielen Fällen
gut ausgebildeten Menschen ge­
genüber, die aus verschiedensten
Gründen den Weg nach Europa
eingeschlagen haben.
Große Schwierigkeiten, so die
Betreuer, hätten sie weiterhin mit
der deutschen Sprache. Allerdings
nicht wegen mangelnder Motiva­
tion. Vielmehr könnten aufgrund
fehlender Sprachlehrer zu wenig
Sprachkurse und vergleichbare För­
derungen angeboten werden.
Raphael Nossek der
Abschied. Auf
glückauf-
Redaktionskonferenz in Wernigerode (nahe BVV -Werk Ilsenburg)
wurden zwei Redakteursmitglieder
verabschiedet: Sarah-Fee Kim und
Eberhard Mehle, beide von der
Bochumer Verein Verkehrstechnik
GmbH. Die Verabschiedung war
aufgrund der Veräußerung der
GMH -Bahngruppe unvermeidlich
geworden – und löste bei den
anderen Redaktionsmitgliedern
großes Bedauern aus. Schließlich
hat man sich im Laufe der jahrelangen Zusammenarbeit kennen und
schätzen gelernt. Vor allem Eberhard Mehle war im Laufe seiner
sehr langen Tätigkeit für glückauf
zu einer tragenden Säule des
Redaktionsteams geworden.
pkm Foto: vl
glück auf · 4/2016 ........... 24
BETRIEBSJUBILÄEN
Geschäftsführungen und Betriebsräte gratulieren den Jubilaren und sagen
Dank für die langjährige Betriebstreue. glück auf wünscht alles Gute für
die Zukunft, beste Gesundheit und viel Erfolg.
STAHL
MVO Metallverarbeitung
Ostalb GmbH
20 Jahre: Torsten Schwanbeck
Mannstaedt GmbH
25 Jahre: Frank Lützenkirchen
(Walzwerk) und Holger Rath (Zerspanungszentrum)
35 Jahre: William Barrie (Walzwerk)
Stahlwerk Bous GmbH
25 Jahre: Gerhard Hansen (Erhaltung), Andreas Laska, Fadil Shabani
und Ünal Subasi (alle Stahlwerk)
Georgsmarienhütte GmbH
25 Jahre: Ingo Ebel (Walzenwerkstatt)
SCHMIEDE
Schmiedewerke Gröditz
GmbH
10 Jahre: Tobias Arnold
(Datenverarbeitung), Hartmut Dietze
(Mechanische Bearbeitung) und
Sandra Ernst (Einkauf)
20 Jahre: Uwe Dietrich
(Werkssteuerung), Kathrin Marth
(Qualitätswesen) und Christine Ritter
(Auftragszentrum)
40 Jahre: Cornelia Recklebe
(Finanzen/Controlling)
Gröditzer Vertriebsgesellschaft mbH
10 Jahre: Andreas Ritter (Strategie/
Markt)
Gröditzer Kurbelwelle
Wildau GmbH
10 Jahre: Gunar Dommisch
(Fertigung)
20 Jahre: Manuel Schubert
(Fertigung)
Wildauer Schmiedewerke
GmbH & Co. KG
10 Jahre: Alexander Ens
(Schmiede), Axel Götze
(Adjustage) und Klaus-Peter Müller
(Wärmebehandlung)
Energietechnik Essen GmbH
25 Jahre: Gerhard Schneider
(Qualitätsstelle)
Gröditzer Werkzeugstahl
Burg GmbH
20 Jahre: Jens Hammecke
(Betriebsleitung) und Frank Peschke
(Fertigung)
GUSS
Pleissner Guss GmbH
25 Jahre: Henri Zwanziger
(Formanlage)
40 Jahre: Axel Fabers
(Kernmacherei)
Die
- Beilage
zum Nachwuchs in
der GMH Gruppe
Trügerischer
Baby-Boom
G
ibt es Grund zur Hoffnung? „Deutschland erlebt einen
kleinen Babyboom“ titelte die Süddeutsche Zeitung Ende
Juni dieses Jahres. Denn 2015 kamen in Deutschland 738.000
Kinder zur Welt – 23.000 mehr als im Vorjahr. Also wächst
die Bevölkerungszahl wieder? Leider nein. Denn im gleichen
Zeitraum – Achtung Amtsdeutsch! – ist auch der „Sterbeüber­
schuss“ gewachsen (sprich: sind in Deutschland mehr Men­
schen gestorben als geboren wurden). Dann erfreuen wir uns
lieber an dem, was wir schon sicher verbuchen können: dem
Nachwuchs der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der GMH
Gruppe. Schauen Sie mal, ob Sie einen Ihrer Kolleginnen
oder Kollegen wiedererkennen.
Viel Spaß dabei!
Ihre glückauf-Redaktion
Richard Liebke; Vater: Marcel Liebke, FWH Stahlguss
Luisa Trappmann;
Dr. Christian Trappmann,
Mannstaedt
Leonas-Arthur Schubert;
Vater: Andre Schulz,
Harz Guss Zorge
Anni Gädtke;
Vater: Sven Gädtke,
Schmiedewerke Gröditz
aul Lasse Kopsch; Vater: Silvio Kopsch,
P
Schmiedewerke Gröditz
Pia Makel;
Mutter: Michaela Makel, BVV
ennart Pelka; Vater: Kay Pelka,
L
Harz Guss Zorge
Philipp Borrmann;
Vater: Sascha Borrmann
Schmiedewerke Gröditz
Amilia-Florentine Wähner;
Vater: Mario Wähner,
Schmiedewerke Gröditz
Kariem Elsabagh;
Vater: Sami Elsabagh, GMHütte
Milan Saric;
Vater: Igor Saric,
Pleissner Guss
Merve Kandil; Vater: Murat Kandil, BVV
li Burak Doganci; Vater: Adnan Doganci,
A
Mannstaedt
elix Franke; Vater: Markus Franke,
F
Mannstaedt
reta Drewitz; Vater: Kay Drewitz,
G
Schmiedewerke Gröditz
Jannik Levi Sperlich; Vater: Sperlich, BVV
......... 25
J onas Kolb; Vater: Sebastian Kolb,
Mannstaedt
oritz Altmann;
M
Vater: Max Altmann,
Schmiedewerke Gröditz
elix Naujok;
F
Vater: Thomas Naujok,
GMH Systems
iana und Liana Rott;
D
Mutter: Swetlana Rott, RRD
Paul Fries;
Vater: Christof Fries,
Gröditzer Vertriebs­­gesellschaft
Finja Seifert;
Vater: Kim Seifert,
RRO
elmut Lieder;
H
Mutter: Grit Lieder,
Schmiedewerke
Gröditz
S cott Arran Schünemann;
Mutter: Jeannine Schünemann,
Vater: Martin Heiligenstadt,
beide BVV
Alexander Kiel;
Stefan Kiel,
Harz Guss Zorge
Veronika Bauer;
Vater: Alexander Bauer,
Mannstaedt
Alicja Hoffmann;
Vater: Sebastian Hoffmann,
Stahlwerk Bous
etizia Murillo Ahmet Oglou;
L
Mutter: Jennifer Murillo,
Schmiedag
Anna Lippmann;
Mutter: Julia Lippmann,
Schmiedewerke Gröditz
Leni Weise;
Mutter: Anika Meyer,
Schmiedewerke
Gröditz
mily Buhl; Vater: Christian
E
Buhl, GMH Systems
I nka Nagel;
Vater: Kai Hennig,
Schmiedewerke Gröditz
Benjamin Schuster;
Mutter: Janine Schuster,
Schmiedewerke Gröditz
emus Adrian und Robin Arthur Ritter;
R
Vater: Andreas Ritter,
Gröditzer Vertriebsgesellschaft
uana Fragapane;
L
Vater: Salvatore Fragapane,
Stahlwerk Bous
lisa Köhne;
E
Vater: Markus Köhne, GSG
.................. 26
eonas Bause; Vater:
L
Martin Bause, Pleissner Guss
ika Seidel;
M
Mutter: Carina Seidel,
GMHütte
Sophia Schneider;
Vater: Sebastian Hinke,
Harz Guss Zorge
aura Marie Hatz;
L
Vater: Stefan Hatz,
Stahl Judenburg
evi Enrik Schöne;
L
Vater: Christoph Schöne,
Mutter: Ramona Schöne-Hiestand,
beide GMHütte
aul Clemens Schriefl;
P
Mutter: Marisa Schriefl,
Stahl Judenburg
ia Maria Hehmann;
P
Vater: Kai Hehmann,
GMH Blankstahl
eo Engler;
L
Vater: Ludwig Engler,
Stahlwerk Bous
Ensar Akdogan;
Vater: Baris Akdogan,
GMHütte
erle Linja Suppelt;
M
Mutter: Melanie Suppelt,
GMHütte
hileas Kröger;
P
Vater: Julian Kröger,
GMHütte
arlo Flaßpöhler;
C
Mutter: Lena Flaßpöhler,
GMH Systems
eon Noel Schuhmacher;
L
Vater: Klaus-Peter Schuhmacher,
Stahlwerk Bous
stelle Isabelle Hoffmann;
E
Vater: Matthias Hoffmann,
Stahlwerk Bous
lif Zahide Kantar;
E
Vater: Fatih Kantar,
GMHütte
J akob Mittelbach-Krenn;
Vater: Thomas Krenn,
Stahl Judenburg
Hanna und Elina Albrecht; Vater: Alexander Golla, Schmiedewerke Gröditz
.................. 27
DIES & DAS glück auf unterwegs
Foto: mw
Und wo bleibt Ihr Foto? Möchten Sie auch ein Bilderrätsel einreichen?
Machen Sie einfach ein Foto mit der glückauf im Vordergrund. Im Hintergrund müssen genügend charakteristische Details zu erkennen sein, um
erraten zu können, wo bzw. in welcher Stadt das Foto geschossen wurde.
Mailen Sie Ihr Foto einfach an [email protected].
Haben Sie’s gewusst?
Foto unten: Armin Schröder (RRO -Händler) liest seine
glückauf im berühmten Monument Valley in Colorado
(USA ) – inmitten der Traumkulisse für eine Vielzahl von
Western-Filmen. Unter den richtigen Einsendungen (vielen Dank für Ihre Teilnahme!) wurde als Gewinner Christian Banovsek (Walzwerk, Stahl Judenburg) ausgelost.
Wir gratulieren! (Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.)
Kombinieren Sie mal !
IH R G E W IN N !?
Foto: Finnegan Schröder
Foto: privat
GMH-Regen-Set
Wind- und Regenjacke mit GMH-Logo
Rot, wasserabweisendes Nylon mit integrierter Kapuze, Signet in Reflex-Silber auf Brust und Rücken
Schlauchschal mit GMH-Logo
Fluoreszierendes Gelb, Größe 50 x 24 cm, Polyester-Microfleece, atmungsaktiv, nahtlos
Regenhut mit GMH-Logo
Gefüttert, schwarz, mit Signet in Reflexsilber
Rucksack-Überzug mit GMH-Logo
Gelber Rucksacküberzug mit Reflektionsstreifen und
Logo in Reflex-Silber, inkl. Zugband, 85 x 65 cm
Wir wünschen viel Erfolg!
Wo liest Armin Schröder (RRO -Händler) seine glückauf? Vor knapp 2000
Jahren ereignete sich in dieser italienischen Stadt eine Tragödie. Schuld
daran war der harmlos aussehende Berg im Hintergrund, der es allerdings
in sich hat(te). Seit dieser Tragödie lag hier lange der Hund (und vieles
andere mehr) begraben. Tipp: Auch mit einem 16 VALVE SUV kommen Sie
nicht den Berg hoch. Wie heißt die antike Stadt?
Senden Sie die richtige Antwort an [email protected] oder (mit
einer Postkarte) an Matthias Krych, RRO GmbH, Rheinstraße 90, 49090
Osnabrück. Einsendeschluss ist der 15. Februar 2017. Gehen mehrere richtige Antworten ein, entscheidet das Los. Der Gewinner kann sich diesmal
über ein GMH-Regen-Set aus dem GMH -Fanshop freuen.
5-FEHLER-SUCHBILD
ZULETZT NOTIERT …
Es ist gar nicht so leicht: Erkennen Sie die fünf Unterschiede zwischen Original
und Fälschung. Was fehlt in der Fälschung? Das Original-Foto ist diesmal bei der
Georgsmarienhütte GmbH entstanden. Fotografiert und die Fehler eingebaut hat
Felix Treppschuh von der Rohstoff Recycling Osnabrück. Und falls Sie nicht alle
fünf Fälschungen erkennen sollten:
Die Lösung finden Sie auf www.glueckauf-online.de.
ORIGINAL
Foto: vl
Morgenröte in Georgsmarienhütte glück auf · Rät­sel
ein
Zeitmesser
Ruheständler
Kaisername
Kehraus
Ballsportbegriff
binär
Gefühl
v. Furcht
und Abscheu
männlicher
Verwandter
Gottlosigkeit
Fremdwortteil:
zu, nach
zerbrechlich
spanisches
Volksfest
unsportlich
Wassersportler
Fussel
hin
und ...
FÄLSCHUNG
kirchlicher
Amtsbereich
nicht
öfters
höfliche
Anrede
in
England
Bedauern des
eigenen
Tuns
rechter
Quellfluss der
Donau
Teil der
Bahnanlage
Gewürzständer
Brustknochen
dt. Musikproduzent
(Jack)
Pflanzenhalm
Schneeanhäufung
Weberkamm
Geheimdienst
der USA
(Abk.)
ein
Ergebnis
ermitteln
arabische
Langflöte
französisch:
er
leichter
Einspänner
Backmasse
Säugetiergattung
glück auf · 4/2016 ........... 28
engl.
Fürwort:
er
Zahlenübersicht