VJS 2017 Niederwild im 21 Jahrhundert PDF

Niederwild
im 21. Jahrhundert
„Unser Wild“
„Unsere Verantwortung“
Kreisjagdmeister-Hegeringleitertagung 2017
21.Jannuar 2017 Eppelborn Calmesweiler
Fotos C. Hildebrandt
© Wm Hildebrandt
1: Biotopverbesserung
2: Prädatorenmanagment
Die drei Säulen der
Niederwildhege in der
Praxis
Fotos C. Hildebrandt
3: Nachhaltige Nutzung
© Wm Hildebrandt
Biotop Niederwildrevier
Das Niederwild braucht den Landwirt !!!
Hilfe, wo ist meine
Deckung
Hilfe, wo ist meine
Nahrung
Hilfe, wo ist noch
einer meiner Art
© Wm Hildebrandt
BJG § 1 Inhalt des Jagdrechts
(2) Die Hege hat zum Ziel
die Erhaltung eines den landschaftlichen und
landeskulturellen Verhältnissen angepassten artenreichen und
gesunden Wildbestandes,
sowie die Pflege und Sicherung seiner Lebensgrundlagen.
Gesetz Nr. 1407 zur Jagd und zum Wildtiermanagement SJG
§1 Gesetzeszweck
3. den Wildbestand in seinem natürlichen Artenreichtum gesund und
artgerecht zu erhalten und zu fördern sowie seine
natürlichen Lebensgrundlagen zu sichern und zu verbessern,
4. den Wildbestand so zu regulieren, dass eine Beeinträchtigung der
natürlichen Vielfalt von Flora und Fauna möglichst
vermieden wird.
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Gesetz Nr. 1407 zur Jagd und zum Wildtiermanagement
§ 24
Verbesserung der natürlichen Lebensraumbedingungen des Wildes
(1) Der Jagdausübungsberechtigte ist verpflichtet, durch geeignete
Maßnahmen für eine Verbesserung der natürlichen Lebensgrundlagen, insbesondere der bestandsgefährdeten Tierarten, zu
sorgen.
Bei Verpachtung ist der Verpächter verpflichtet, bei der Beschaffung
von notwendigen Äsungsflächen mitzuwirken. Der Jagdpachtvertrag
soll Bestimmungen zur Verbesserung der natürlichen Lebensräume
aller wild lebenden Tiere enthalten.
2) Wenn im Rahmen der Verpflichtung aus Absatz 1 Flächen angelegt oder
unterhalten werden, dürfen nur standortgerechte Pflanzen eingebracht
werden. Der Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel ist auf diesen Flächen
verboten.
© Wm Hildebrandt
Fundorte Junghasen Niedersachsen Forschung U. Voigt
Entfernung zu
Randstrukturen
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Viele Dauerhafte Biotopvernetzung durch
Kräuterstreifen
ist eine der wichtigsten Maßnahmen
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Überzeugen Sie Landwirte !!
© Wm Hildebrandt
Foto C. Hildebrandt
Biotopverbesserungsmöglichkeiten
Fotos C. Hildebrandt
© Wm Hildebrandt
Foto C. Hildebrandt
© Wm Hildebrandt
Ausgleichsflächen durch Jäger bewirtschaften
Foto C. Hildebrandt
© Wm Hildebrandt
Niederwildgerechtes aufwerten vorhandener Streuobstwiesen
Fotos C. Hildebrandt
© Wm Hildebrandt
Förderprogramme nutzen 
Beibehaltung von Untersaaten und
Zwischenfrüchten über den Winter
Es gelten folgende Prämiensätze:
• 75 Euro je Hektar für Zwischenfrüchte oder Untersaaten
Ökologischer/biologischer Landbau nach Artikel 29 der VO (EU) Nr. 1305/2013
Die Höhe der jährlichen Zahlung beträgt ab dem
Jahr 2015:
Bei Einführung eines ökologischen/biologischen
Landbaus:
1. bei Einführung der Maßnahme
• 531 Euro je Hektar Gemüsebau,
• 225 Euro je Hektar Ackerfläche,
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z.B. an ertragsschwachen Standorten
Foto C. Hildebrandt
© Wm Hildebrandt
Gewässerpufferzonen
Foto C. Hildebrandt
© Wm Hildebrandt
Flächenzurückgewinnung
Fotos C. Hildebrandt
A. Seidemann
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Lebensraum I Mischung Fa. Saaten Zeller
100 % Kräuter
viertes Standjahr
Fotos C. Hildebrandt
A. Seidemann
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Zu diesem Zeitpunkt darf das nicht
passieren!
Sprechen Sie miteinander
28.Mai 2015
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Foto C. Hildebrandt
Verhindern Sie durch Aufklärung
unnötige Verluste bei Jungwild
Foto Werner Kuhn
© Wm Hildebrandt
Foto C. Hildebrandt
Zeichen setzen
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Foto: C. Hildebrandt
Natur Felder und Wiesen und geht uns ALLE etwas an
Der Landwirt besitzt die Natur nicht
er pflegt sie
er beschützt sie
Er gibt was
Er bekommt was
Das ist ein Tauschhandel
Und wenn keiner zu kurz kommt ist es ein guter Handel
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Fotos C. Hildebrandt
Tolle
Lebensräume
nur leider sind
die Hasen
aufgefressen
und man setzt
ihm schon ein
Denkmal
Foto C. Hildebrandt
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Prädatorenmanagement
Im Niederwildlebensraum
Kulturfolger Fuchs und Krähe sind Gewinner
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Foto C. Hildebrandt
Prädatorenbejagung
ist für viele Arten wichtig
Mitunter kommt es natürlich auch vor, dass Rabenvögel Gelege
und Jungvögel tagsüber plündern. Im Einzelfall können
Rabenvögel auch größere Verluste, insbesondere durch
Nichtbrüterschwärme oder einzelne Tiere, die sich darauf
spezialisiert haben, verursachen.
Nachtaktive Säuger wie Fuchs und Wildschwein, deren Bestände
stark und flächendeckend zugenommen haben, haben offensichtlich
einen größeren Einfluss auf die Gelegeverluste der
Bodenbrüter.
© Wm Hildebrandt
Gelegetest 2012 C. Hildebrandt
© Wm Hildebrandt
© Wm Hildebrandt
Unionsliste“ invasiver Arten benennt EU
So findet sich auf der Liste zwar der in Deutschland bereits weit
verbreitete Waschbär, nicht aber der für die menschliche Gesundheit
gefährliche Riesenbärenklau. Gleiches gilt für das insbesondere an
Fließgewässern verstärkt auftretende Drüsige Springkraut und auch der
Mink findet sich nicht auf der Liste – obwohl dieser lokal, ähnlich wie
der Waschbär, als Nesträuber erheblichen Einfluss auf die Bestände
bedrohter Vogelarten nehmen kann. „Ein großer Sprung ist die Liste
zum jetzigen Zeitpunkt daher leider noch nicht“, bilanziert NABUPräsident Olaf Tschimpke.
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Dennoch hat er eine kürzere Jagdzeit ??
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§ 1LJG Saarland
Gesetzeszweck
(1) Ziel dieses Gesetzes ist es,..die wild lebenden Tiere als wesentlichen Bestandteil
der Natur in ihrer natürlichen Vielfalt zu bewahren und zu fördern.
3. den Wildbestand in seinem natürlichen Artenreichtum gesund und artgerecht zu
erhalten und zu fördern sowie seine natürlichen Lebensgrundlagen zu sichern und zu
verbessern,
4. den Wildbestand so zu regulieren, dass eine Beeinträchtigung der natürlichen
Vielfalt von Flora und Fauna möglichst vermieden wird.
(3) Die Jagd ….Verantwortung für die natürlichen Lebensgrundlagen und für die Tiere
zulässig. Sie hat aus vernünftigem Grund zu erfolgen. Aus vernünftigem Grund
geschieht die Jagdausübung insbesondere dann, wenn sie
1. als nachhaltige naturnahe Landnutzung das erlegte Wild ganz oder in wesentlichen
Teilen der menschlichen Nutzung
zuführt,
2. der Regulierung der jeweiligen Art dient,
3. der Schadensvorbeugung oder -abwehr zugunsten der Landnutzungen dient,
4. der Vorbeugung und Bekämpfung von Tierseuchen oder
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Fuchsdichten abgeleitet aus der Strecke !??
Fuchsstrecke Saarland 1984 bis 2016
8000
7000
6000
5000
4000
3000
2000
1000
0
Tollwutimpfung
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Landkreis Saarpfalzkreis
41840ha 2014/15 770 Füchse
1,8 Füchse auf 100 ha
11 Füchse auf 600 ha
2,2 Füchse auf 100 ha
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Quelle VJS
Zieldichte: 1 Fuchs auf 600 ha
Foto N. Schulze
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Revier Marth Landkreis St Wendel Ø
Fuchsstrecke 55 Füchse Größe 308 ha
18 Füchse auf 100 ha
108 auf 600 ha
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Quelle Luftbild Google Maps
Rechenbeispiel des Nahrungsbedarf eines Fuchses
Jährlich 150kg durch 365 Tage
= 440 Gramm am Tag
Quelle:
Der Rotfuchs Felix Labhard
4 frisch gesetzte Junghasen am Tag
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4 Junghasen mal 365 Tage =
1456 Hasen im Jahr
Bei nur 1 % Nahrungsanteil Junghase im Jahr wären dies:
1456 Hasen : 100
14,5 Hasen im Jahr
Mal Jahresstrecke Fuchs von 770 Stück
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Saarpfalzkreis
770 Füchse x 14,5 Hasen =
11.165 frisch gesetzte Junghasen
oder ca. 5500 Quarthasen
Foto C. Hildebrandt
1% des Jahresnahrungsbedarfes
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Fuchsstrecke 2014/15 Saarpfalz Kreis 770 Stück
770 Füchse x 150 kg / Jahr ergibt eine
Biomasse von:
462.000 Steaks
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Bildquelle SAT 1 Ratgeber
Quelle GCD Nachrichten 1/98
Foto C. Hildebrandt
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Notwendig ist und bleibt zusätzlich die
Jungfuchsbejagung
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Fuchs Die Fuchsstrecke ist fast doppelt so hoch
wie im Vorjahr und liegt damit wieder auf dem
Niveau der letzten Jahre. Das Vorjahr 2013/2014
muss im Nachhinein als Ausreißer nach unten
gewertet werden. Die Räude ist beim Fuchs im
Saarland weiterhin flächendeckend vorhanden und
die Niederwildjäger sind dabei, der hohen
Fuchspopulation jagdlich entgegen zu wirken. Wir
hören nach wie vor aus den Revieren, dass viele
Füchse vorhanden sind. Die Schonzeit auf Welpen
verursacht in vielen Siedlungsbereichen enorme
Probleme!
Quelle Saarjäger.de
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Der Fuchs
unterscheidet
nicht
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Fotos C. Hildebrandt
S. Vollmer
Was geschiet am Jungfuchsbau?
Ø Aktions-Strecke in einer Nacht
von 8,55km
Quelle:
Der Rotfuchs Felix Labhard
Quelle:
Der Rotfuchs
Felix Labhard
Foto C. Hildebrandt
Alles was verfügbar ist wird herangeschleppt
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Der Beutetrieb fütternder Eltern ist um ein vielfaches
höher um die Jungen zu ernähren als für sich selbst .
Vergleich Kohlmeise
Aus einem
Jungfuchsbau
ausgegraben
42 Junghasen
3 Althasen eine
Ente
ein Fasan
Quelle: Foto Paul Weis
Dieser Beutetrieb hört erst auf wenn
alle Jungen weg sind egal ob Singvogel oder Jungfüchse
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Sofortiges einbauen muss bei der Baukontrolle
möglich sein daher hat man die Fallen dabei
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Foto A. Seidemann
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Wenn die Jungfüchse schon größer sind ist jetzt kein
tierschutzgerechter Fang mehr möglich
Um alle zu bekommen ist wichtig, erst zählen
Morgens erlegen
so lange sitzen bis alle liegen
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Wichtig ist nicht die Fuchsstrecke als Solche
sondern der Zeitpunkt der Erlegung im Jahr
Foto C. Hildebrandt
75 % der Fuchsstrecke
sollte bis zum Juni erlegt werden
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Jetzt gilt`s, weil keine Jungfuchsbejagung im
Saarland möglich ist !
Revierübergreifende Fuchsansitze im Februar
reduzieren die Geheckdichte in allen Revieren.
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35 Füchse auf 100ha
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Quelle Weidwerk 5 2014
Auch Rabenkrähe und Co. üben einen Einfluss aus
Foto C. Hildebrandt
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Alle jagdlichen Mittel ausschöpfen um die
Dichte der Rabenkrähe zu reduzieren
Quelle: Unterrichtsmaterial Jagdwirt III
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Wenn der Rabenvogel gelernt hat…
Horstbereich eines Brutpaares der Rabenkrähe
im LJV Lehr- und Forschungsrevier NRW 1999
Die 197 Eier,
162 Fasan-, 20 Enten-, 6 Tauben-, 2 Rebhuhn- und 7 Hühnereier,
wurden zur Aufzucht ihrer eigenen vier Jungvögel benötigt.
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Foto ROJ T. Berner
Gesetz Nr. 1407 zur Jagd und zum Wildtiermanagement SJG
§1 Gesetzeszweck
3. den Wildbestand in seinem natürlichen Artenreichtum gesund und
artgerecht zu erhalten und zu fördern sowie seine
natürlichen Lebensgrundlagen zu sichern und zu verbessern,
4. den Wildbestand so zu regulieren, dass eine Beeinträchtigung der
natürlichen Vielfalt von Flora und Fauna möglichst
vermieden wird.
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Je niedriger die Brutpaardichte
desto geringer
der Einfluss auf den
Niederwildnachwuchs
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3: Nachhaltige Nutzung
Niemals jagen wenn nicht genügend Niederwild
als notwendiger Frühjahrsbesatz übrig bleibt
Quelle: C. Hildebrandt mit CD der Landesvermessungsbehörde
Rheinland Pfalz und Saarland Top. Karte 1.50000
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Besatzerfassung
Scheinwerfertaxation
Feldhase
Punktstoppmethode
Rebhuhnverhören
Foto G.Klein LJV RLP
Foto C. Hildebrandt
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Scheinwerfertaxation
Quelle: C. Hildebrandt mit CD der Landesvermessungsbehörde Rheinland Pfalz und Saarland Top. Karte 1.50000
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Punkt-Stopp-Methode
Rebhuhnbrutpaarerfassung
Frühjahrszählung
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Wie geht’s??
https://www.youtube.com/watch?v=_ih94VDyQYA
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2001
Ergebnisse Niederwildprojekt DMT
Bechtheim
Osthofen Nord
Osthofen Süd
Hase
175
327
119
Kanin
60
180
70
Fasan
50
30
35
Rebhuhn
35
42
46
Revierübergreifendes Niederwildmanagement
mit Betreuung und Beratung Projekt „DMT“
2007
Bechtheim
500 ha
Osthofen Nord
440 ha
Osthofen Süd
540 ha
Hase
434
683
539
Kanin
Ca.500
Ca.600
Ca. 600
Fasan
210
325
280
Rebhühner
212 Hühner
189 Hühner
215 Hühner
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Quelle: Daten
DMT LJV RLP
Politik muss Rahmenbedingungen schaffen
Landwirte müssen unterstützen
Jäger vor Ort müssen viel Zeit investieren
© Wm Hildebrandt
Fotos C. Hildebrandt A Seidemann
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Wer will, findet Wege,
wer nicht will , findet
Gründe
© Wm Hildebrandt