1#90003#2#2017_72_05 I#3#032-041#4#Euro Truck Test#5

-TRUCK-TE
O
R
Karel Sefrna/VR
Gleiche Voraussetzungen:
Mittelgroße Kabine und 450 bis
480 PS lauteten die Testkriterien
32
05/2017 VerkehrsRUNDSCHAU
ST
EU
RO
ST
Euro-Truck-Test 2016
EU
VERGLEICHSTEST
-T R U C K -T
E
MIT FREUNDLICHER UNTERSTÜTZUNG VON
Erste Bewährungsprobe
Der neue Scania muss sich erstmals gegen drei etablierte Konkurrenten behaupten. Ob er das Zeug dazu hat, MAN, Mercedes
und Iveco auf die Plätze zu verweisen, klärt der Euro Truck Test.
F
ür die Käufer schwerer Lastwagen
zählen viele Attribute: In erster Line
natürlich ein niedriger Verbrauch
bei gleichzeitig hoher Transportgeschwindigkeit, das Ganze bei einem möglichst
geringen Leergewicht. Schließlich wirkt
sich jedes nicht mitgeführte Kilo positiv
auf Nutzlast und Ökonomie aus. Und
selbstverständlich muss das Fahrzeug einfach und schnell zu warten sein und – besonders wichtig in Zeiten, in denen gute
Fahrer zum immer wertvolleren Firmenrückgrat werden – hohen Fahr- und
Wohnkomfort bieten.
Doch welcher Hersteller vereint diese Eigenschaften am besten? Klarheit soll der
Euro-Truck-Test bringen. 4x2-Sattelzugmaschine mit mittelgroßer Fernverkehrskabine und Motorleistungen zwischen 450
und 480 PS, lautete die diesjährige Ausschreibung. In dieses Raster passen der
Iveco Stralis XP 480 Hi-Way, der MAN
TGX 18.460 XLX, der Mercedes Actros
1845 StreamSpace sowie der neue Scania
R 450 Highline.
Vor allem Scania bemühte bei der Vorstellung seiner neuen Baureihe viele Superlative. Der Neue soll, trotz unumstrittener
Ähnlichkeit zum Vorgänger, alles besser
können und in Sachen Wirtschaftlichkeit
und Komfort der Konkurrenz das Fürchten lehren. Die wehrte sich zuletzt mit
mehr oder weniger großen Facelifts gegen
den Angriff aus Södertälje.
Neu: „Smart-EGR“ beim Iveco
Optisch am erkennbarsten durch die neu
gestaltete Chromspange im Kühlergrill und
der nun mattschwarz lackierten Front ist
das jüngste Update beim Iveco Stralis, der
im gleichen Zug auch den Namenszusatz
XP (steht für „extra Power“) erhielt. Wichtiger sind die inneren Werte: Ein neues
Kolbenprofil und neue Kolbenringe sorgen
für geringere innermotorische Reibungen
im Cursor-11-Reihensechszylinder. Ebenfalls zur von Iveco versprochenen Ver-
VerkehrsRUNDSCHAU 05/2017
33
Test + Technik Euro Truck Test
S E R V I C E U N D W A R T U N G „T Ü V  G E P R Ü F T “
brauchssenkung von bis zu acht Prozent
beitragen sollen intelligent gesteuerte Nebenaggregate wie Luftpresser oder Lenkpumpe, die nur arbeiten, wenn sie benötigt
werden.
Stutzen werden technisch versierte Leser
darüber, dass Iveco – bislang vehementer
Verfechter von Only-SCR, um Euro 6 zu
erfüllen – die Abgasrückführung reanimierte. Wobei die Iveco-Verantwortlichen
in diesem Zusammenhang großen Wert
auf den Zusatz „smart“ legen. Bei „SmartEGR“ wird nämlich lediglich eine geringe
Rate der Abgase dem Motor erneut zugeführt, wodurch zusammen mit einem vorverlegten Einspritzbeginn die Temperatur
im Zylinder sinkt, was eine effizientere
Verbrennung und damit einen geringeren
Verbrauch zur Folge haben soll.
Das Ganze kombinieren die Italiener mit
dem ZF-Traxon-Getriebe – bei Iveco HiTronix genannt – das im Vergleich zur
bisherigen AS-Tronic Gewicht sparen und
die Schaltstufen schneller wechseln soll.
Ein für die Nutzer wichtiges Kapitel ist das
Thema Service und Wartung. Dafür arbeiten
wir mit den Technik-Profis von TÜV Süd
zusammen, die alle vier Testfahrzeuge intensiv
für uns unter die Lupe nahmen.
Dazu gehört unter anderem eine Abfahrtkontrolle, bei der geprüft wird, ob der Fahrer zu
niedrige Flüssigkeitsstände bei Motoröl, Kühlflüssigkeit oder Scheibenwaschanlage schnell
und einfach selbst ergänzen kann. Zudem sind
für den Fahrer ganz alltägliche Dinge wichtig:
Wie leicht lassen sich die hinteren Kotflügelabdeckungen entfernen, die Seitenverkleidungen abklappen, sind die Unterlegkeile und
der Reifenfüllanschluss gut zugänglich untergebracht? Und kann eine Fahrzeugdiagnose
über den Bordcomputer durchgeführt werden, ohne erst lange die Bedienungsanleitung
studieren zu müssen?
Kleinere Servicearbeiten wie Ölwechsel oder
der Tausch von Luft- und Dieselfilter führen
Fahrer spürt subjektiv keinen Unterschied
zum Vormodell mit ZF-Tipmatic. Lediglich im Zentraldisplay ist jetzt vollmundig
von 14 Gängen die Rede. Wir nennen es
lieber 12 + 2 (Crawler)-Fahrstufen.
Auch am Motor legte man in München
Hand an und spendierte 20 PS und
200 Newtonmeter Mehrleistung. Den
Durst des D26 um bis zu 6,35 Prozent
senken sollen das verbesserte Motormanagement samt reibungsärmeren Kolben
und Ringen sowie ein neu entwickelter Turbolader, der schneller auf Touren kommt.
Auch die Motorkühlung wurde effizienter,
wovon die vergrößerten Lufteinlässe in der
Scania-Getriebe im MAN
Neues in Sachen Getriebe gibt es auch bei
MAN. Bei den 4x2-Sattelzugmaschinen
sortiert seit Neuestem das OpticruiseGetriebe von der Konzernschwester Scania die 460 PS beziehungsweise die 2300
Newtonmeter Drehmoment des D26Sechs-zylinders. Wobei die MAN-Leute
nicht müde werden, darauf hinzuweisen,
dass zwar die Hardware aus Schweden
stamme, die Getriebeabstimmung aber zu
100 Prozent in München erfolgt sei. Der
NEUES TESTPROZEDRE BEI DER VERKEHRSRUNDSCHAU
Mit dem neuen Testjahr haben wir unser TestProzedere überarbeitet. Ab sofort gibt es zwei
Wertungen. Die Transport-Aufgabe für alle
Testfahrzeuge mit weniger als 500 PS Leistung
besteht jetzt in der Beförderung unseres
neuen Krone-Testaufliegers. Aufgrund der Tatsache, dass die wenigsten Fahrzeuge in dieser
Klasse tatsächlich ständig mit 40 Tonnen
Gesamtgewicht unterwegs sind, ist dieser Trailer auf 25 Tonnen ausgeladen, wodurch das
Gesamtgewicht des Testzuges bei knapp 32
Tonnen liegt.
Für Zugmaschinen mit mehr als 500 PS halten
wir dagegen unseren auf 32 Tonnen ausgeladenen Fliegl-Curtainsider vor. Womit der
Testzug dann die in Deutschland erlaubten
40 Tonnen wiegt. Schließlich werden die
stärker motorisierten Trucks in den meisten
34
05/2017 VerkehrsRUNDSCHAU
Jan Burgdorf/VR
Mehr Praxisbezug durch
weniger Testgewicht
Die VR testet ab sofort mit 32 und 40 Tonnen
Fällen für gewichtigere Aufgaben angeschafft.
Weiterhin mit von der Partie bei jedem Supertest: Der redaktionseigene Mercedes Actros
1845 mit Schmitz Cargobull-Curtainsider
(38 Tonnen Gesamtgewicht), der als Referenzfahrzeug für Vergleichbarkeit der Testkandidaten sorgt. bj
Karel Sefrna/VR
Pflegeleichte Arbeitsgeräte
Der TÜV checkte alle Fahrzeuge intensiv
durch
viele Transportunternehmen weiterhin in ihrer
eigenen Werkstatt aus, weshalb die TÜV-Prüfer
auch diesem Kapitel erhöhte Aufmerksamkeit
widmen. Am Ende liegen die vier Testprobanden eng beieinander. Als servicefreundlich
und leicht zu warten erweisen sich vor allem
MAN (299 Punkte) und Iveco (294 Punkte). Ein
paar Punkte verlieren der Mercedes (283
Punkte) bei der Abfahrtkontrolle und der Scania (282 Punkte) in der Wertung „ServiceArbeiten“. bj
leicht überarbeiteten TGX-Front zeugen.
Alles fasst MAN unter der Bezeichnung
„Efficient-Line-3“ zusammen.
Nur echten Fans werden die aerodynamisch optimierten Stoßfängerkanten auffallen, die der Mercedes seit dem letzten
Update trägt. Zusätzlich nahm man sich
das Einspritzsystem sowie die Abgasrückführung vor und verringerte die Reibungskräfte im Motor. Ein neuer, jetzt in Eigenregie gefertigter Turbolader soll mehr
Kraft bei niedrigen Drehzahlen liefern.
Dank neuem Getriebeöl mit geringerer
Viskosität verbessert wurde auch der Wirkungsgrad des Powershift-3-Getriebes.
Das speckte auch ein paar Kilo ab.
Über Top-Torque verfügte der 12,8 Liter
große OM 471 in der 449-PS-Einstellung
dagegen schon vorher. Die Drehmomenterhöhung um 200 Newtonmeter im zwölften Gang sorgt dafür, dass der Mercedes
bis zu 2400 Newtonmeter gegen die Steigungen der Testrunde stemmt. So überwindet der Actros trotz der 25 Tonnen
unseres Krone-Testaufliegers manchen
Berg noch in der höchsten Fahrstufe, wo
die Wettbewerber längst im elften Gang
werkeln. Auch wenn man dabei mitunter
durchaus Mitleid mit dem Reihensechszylinder bekommt, wenn er sich mit gerade
noch 950 Touren bergwärts „quält“ und
dann eher an einen großvolumigen
Schiffsdiesel als an ein Lkw-Aggregat erinnert.
Mag der Actros durch diese Strategie ein
paar Sekunden an Steigungen auf die
Wettbewerber verlieren, einige Zehntel
Euro Truck Test Test + Technik
Diesel spart es allemal. Auch auf der Landstraßenetappe hilft Top-Torque und sorgt
dafür, dass das Powershift-3-Getriebe
diese weitgehend im höchsten Gang absolviert. Ungeachtet der Tatsache, dass der
Mercedes mit einer ähnlich langen Gesamtübersetzung antrat wie seine Konkurrenten – lediglich 1160 Touren lagen bei
Marschtempo 85 an. In ähnlich niedrigen
Gefilden bewegen sich bei gleichem
Tempo die Wettbewerber (Iveco: 1100/
min, MAN: 1150/min und der Scania
sogar nur 1070/min).
Die Stralis-Kabine bietet maximal
2050 Millimeter Innenhöhe
Unverzichtbar für niedrige Verbräuche
sind moderne GPS-gestützte Tempomaten, die mittlerweile jeder Hersteller im
Programm hat.
Souverän arbeitende GPS-Systeme
Alle Systeme funktionierten im Test ohne
Tadel und hatten die 352 Kilometer der VRStrecke souverän im Griff. Wir wählten das
Geschwindigkeitsfenster +5/-5 km/h, unserer Meinung nach der beste Kompromiss
zwischen Sparsamkeit, ohne den Hintermann über Gebühr auszubremsen.
Die abgewinkelte Mittelkonsole verbessert die Ergonomie,
ragt dafür aber weit in den Innenraum
Bei der Abstimmung der GPS-Systeme
offenbaren sich durchaus Unterschiede:
Viel hilft viel, scheint man sich bei Mercedes zu denken. Wann immer der Antrieb
überflüssig wird, aktiviert die Elektronik
den Freilaufmodus und lässt den Actros
möglichst lange „segeln“. Dadurch holt
sich der Wörther an einigen Stellen einen
kleinen Geschwindigkeitsvorteil, verbrennt dafür im Leerlauf aber eben auch
ein paar Zehntel Diesel.
MAN, Iveco und Scania gehen mit dem
Ecoroll-Einsatz sparsamer um. Nur wenn
Guter Platz für Papierkram, der Aufbau des Tisches
gestaltet sich aber etwas fummelig
HSTEST
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VERGLEI
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IVECO STR ALIS XP
Konsequent gepflegt
Den Stralis treibt mit dem Cursor 11 der
kleinvolumigster Motor des Vergleichs an. Ein
Nachteil ist das aber nicht. Der kräftige
Reihensechszylinder absolviert auch niedrigste Drehzahlen problemlos, auch wenn er
dann laute Dröhngeräusche erzeugt. In der
Hi-Way-Kabine findet der Fahrer ein breites,
bequemes Bett samt Lattenrost vor. Gut
gelöst ist die Klappmimik des oberen Bettes.
Nur im Stralis lässt es sich platzsparend
komplett an die Rückwand klappen.
, ausgewogenes Fahrwerk, direkte
Lenkung, passables Leergewicht
- vergleichsweise hohe Geräuschkulisse,
eingeschränkter Verstellbereich von Sitz
und Lenkrad
VerkehrsRUNDSCHAU 05/2017
35
Test + Technik Euro Truck Test
die Elektronik zum Schluss kommt, dass
das eingestellte Maximaltempo im Gefälle
nicht überschritten wird, dürfen TGX,
Stralis und R die kinetische Energie des
Zuges voll ausnutzen. Ansonsten bleibt
der Gang drin, die Schubabschaltung
damit aktiviert, wodurch kein Sprit mehr
eingespritzt wird. Dafür rollt die Fuhre
aber eben auch nicht ganz so weit. Welche
Strategie am Ende die bessere ist, mögen
wir nicht beurteilen.
Tempo und Sprit verschenkt der Mercedes
aber an Steigungen, in die er im Ecoroll-
Der R Highline bietet ungefähr so
viel
xxxxPlatz wie der bisherige Topline
Modus hineinrollt. Hier legt die Elektronik den Gang nämlich erst wieder ein,
wenn der Zug auf die eingestellte Tempomatgeschwindigkeit heruntergelaufen ist.
Dann dauert es aber einen Moment, bis
der Gang eingelegt ist und der Sechszylinder wieder voll im Saft steht. In Folge ist
das Tempo weiter gesunken, was der
Motor mühsam wieder aufholen muss.
Hier gefällt uns die Strategie der anderen
Marken besser, die den Motor an Steigungen bereits einige Stundenkilometer vor
dem gesetzten Tempo wieder zuschalten.
Zudem verzichtet der Stern als Einziger
aufs Beschleunigen vor Steigungen.
Fragwürdige Überschwingfunktion
Sparen auf Kosten des Fahrers sind aber
die Überschwingfunktionen, die Mercedes, MAN und Scania neu hinterlegt
haben. Dabei lassen die GPS-Systeme am
Ende von Talfahrten den Zug über das eingestellte Bergabtempo beschleunigen, um
mehr Speed in die Ebene mitzunehmen
und länger auszurollen. Wer Tempo 85
plus 5 km/h gewählt hat, fährt also bergab
Typisch Scania: perfekte Ergonomie und Übersichtlichkeit am Fahrerplatz,
der Armaturenträger bietet viele brauchbare Ablagen
Endlich verfügt auch der Scania
über einen echten Kühlschrank
TEST
CHS
VERGLEI
a
4 x 2 -S
tt e lz u
gmas
c h in e
n
SCANIA R450
In (fast) allen Bereichen
konsequent verbessert
Fuhr der Vorgänger bereits auf hohem
Niveau, gelang es Scania trotzdem, bei
Lenkung, Bedienbarkeit, Sitzposition und
Geräuschniveau noch mal nachzulegen.
Auch die Gangwechsel gehen dank Vorgelegewellenbremse nun spürbar schneller.
Ein alter Bekannter ist der laufruhige und
elastische DC13-Sechszylinder, der als
einziger des Testquartetts Euro 6 mit OnlySCR plus Partikelfilter erfüllt.
, laufruhiger Motor, schnelles Getriebe,
gute Sichtverhältnisse, direkte Lenkung
- hohes Leergewicht, bei Teilbeladung
holprige Hinterachsfederung, breites
Bett nur mit Umbau
36
05/2017 VerkehrsRUNDSCHAU
Euro Truck Test Test + Technik
plötzlich deutlich über 90 Sachen! Auch
wenn die Elektronik darauf achtet, dass
sich der Fahrer keinen Geschwindigkeitsverstoß einhandelt, so möchten wir dazu
raten, diesem Treiben (wie wir) per Fußbremse ein Ende zu setzen. Schließlich ist
es schlicht ungesetzlich und ein Ordnungshüter muss lediglich die genauen
Fahrdaten des Tachos auswerten und
schon kann ein teures und eigentlich unverschuldetes Bußgeld fällig werden.
Auf hohem Niveau liegen alle vier Testprobanden beim Kapitel Fahrkomfort. Als
Die XLX-Kabine bietet maximal
1,94 Meter Stehhöhe
vergleichsweise rauer Geselle präsentierte
sich aber der Mercedes. Sein sportlich abgestimmtes Fahrwerk lässt den Stern zwar
auch rasant angegangene Kurven noch
sicher durchfahren, dafür dringen – zumindest mit unserem nicht voll ausgeladenen Test-Auflieger auf der Sattelplatte –
einige Schläge aus Richtung Hinterachse
zum Fahrersitz durch.
Hinzu kommt, dass Powershift seine zwölf
Fahrstufen zwar schnell, aber nicht immer
sauber wechselt. Ebenfalls wenig sternenhaft ist die rubbelnde Kupplung beim
Anfahren und Rangieren, die den Fahrer
durchschüttelt. Was übrigens auch bei unserem Referenz-Actros auftritt …
Das haben die drei Konkurrenten deutlich
besser im Griff, weshalb der Mercedes in
der Fahrerwertung einige Punkte liegen
lässt. Hinzu kommt, dass der Daimler zumindest in Kombination mit der StreamSpace-Kabine zu den eher lauteren – oder
nennen wir es besser den weniger leisen
– Lastwagen gehört.
In dieser Wertung in einer eigenen Liga
fährt der Scania. Leiser als im Schweden
Schalteinheit und Kühlschrank stehen auch nach dem Facelift
im Weg, der gerade Armaturenträger schafft dafür Raum
Große Klappe und viel dahinter: Die
Außenstaufächer bieten viel Platz
MAN TGX 18.460
Trotz Update (fast) der Alte
Man muss genau hinsehen, um das letzte
TGX-Update optisch zu erkennen. Innen
durften die Designer lediglich Kleinigkeiten
ändern, weshalb die bisherigen Kritikpunkte
erhalten blieben. Ein hohes Niveau bietet
der MAN beim Fahrkomfort und auch der
elastische D26-Sechszylinder, der niedrige
Drehzahlen unbeeindruckt absolviert, hinterlässt einen positiven Eindruck. Beim Fahren kaum zu merken ist der Umstieg von der
ZF-Tipmatic aufs Scania-Opticruise-Getriebe.
, niedrige Geräuschkulisse, komfortables
Fahrwerk
- verbautes Kabinenkonzept, wuchtige
Spiegelgehäuse, im Vergleich indirekte
Lenkung
VerkehrsRUNDSCHAU 05/2017
37
Test + Technik Euro Truck Test
geht es in keinem Wettbewerber zu. Auch
die beim Vorgänger viel kritisierten Windgeräusche aus Richtung Sonnenblende
sind im Neuen nicht mehr zu hören. Kein
Wunder, schließlich bietet Scania diese
jetzt ebenfalls nur noch optional an und
der Testwagen verzichtete bewusst auf
dieses Extra. Schließlich spart der Verzicht
ein paar Zehntel Diesel pro 100 km. Da
werden viele Unternehmer sicher damit
leben können, dass der Greif ohne Blende
etwas „nackt“ dasteht, wie manche ScaniaFans bemängeln.
Dank ebenem Boden bietet die StreamSpace-Kabine 1970 Millimeter Innenhöhe
TEST
CHS
VERGLEI
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MB ACTROS 1845
Sparsames Leichtgewicht
Mit der letzten Modellpflege speckte der
Actros auch kräftig ab. 7,39 Tonnen brachte
die Testzugmaschine auf die Waage und
gewinnt damit klar die Gewichtswertung.
Auch beim Verbrauch weiß der 12,8 Liter
große OM 471 zu überzeugen. Dabei hilft
ihm die Drehmomenterhöhung um 200 Nm
im zwölften Gang, die am Berg viele Rückschaltungen erspart.
In Sachen Laufkultur, Kupplungssteuerung
und Kabinendämmung spielt der Mercedes
dagegen nicht die erste Geige.
, niedriges Gewicht, gute Ergonomie mit
logischer und einfacher Bedienung
- verbautes Kabinenkonzept, wuchtige
Spiegelgehäuse, vergleichsweise
indirekte Lenkung
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05/2017 VerkehrsRUNDSCHAU
Auch beim Fahrkomfort legte Scania nach.
Bot der Vorgänger mit voll beladenem
Trailer besten Komfort, galt der Greif bei
Teilbeladung und erst recht bei Leerfahrten als „Folterkammer“, in der die Bandscheiben einiges einstecken mussten.
Top Fahrwerke bei MAN und Iveco
Der Neue kann es besser. Trotzdem dringen, ähnlich wie beim Mercedes, mehr
Fahrbahnunebenheiten durch als im Iveco
oder MAN. Sparen kann man sich unserer
Meinung nach die optionale luftgefederte
Vorderachse, mit der der Test-Scania ausgestattet war. Die straffere, blattgefederte
Serienversion vermittelt verbindlicheren
Kontakt zur Straße und passt einfach besser zum Greif. Außerdem wird bei der
luftgefederten Version ein stärkerer Rahmen obligatorisch, was das Gewicht um
knapp 110 Kilo erhöht. Was dazu beiträgt,
dass der Scania mit 7,55 Tonnen der
Schwerste des Test-Quartetts ist.
Ausgewogen präsentiert sich die Abstimmung des MAN, die keinen Anlass zur
Kritik gibt. Dafür kommt die eher weich
Vorbildlich: Beim Armaturenträger achtete Mercedes auf gute
Ergonomie und schaffte viele Ablagen
Der Tisch auf der Beifahrerseite
lässt sich einfach ausklappen
aufgehängte XLX-Kabine des Münchners
in Kurven deutlicher ins Wanken. Und
auch die um die Mittellage etwas unverbindliche Lenkung erhielt von den Testern
weniger Wertungspunkte.
Weshalb sich der Iveco den Sieg im Kapitel
Fahrkomfort holt. Vorder- und Hinterachse finden einen guten Kompromiss aus
Komfort und Fahrdynamik und der Stralis-Kabine sind Wankbewegungen größtenteils fremd. Dazu kommt die direkte
Lenkung, die gut zum italienisch-sportlich
abgestimmten Fahrwerk passt.
Nicht nur deshalb finden wir, dass es an
der Zeit ist, für den Italiener – oder besser
für dessen immer noch angekratztes
Image – eine Lanze zu brechen. Denn
dank konsequenter Modellpflege erlaubt
der Iveco kaum noch Kritik. Die zum Vorgänger um zehn Prozent beschleunigten
Gangwechsel des Traxon-Getriebes
TESTSTRECKE
NÜRNBERG
A3
REGENSBURG
A9
A 93
INGOLSTADT
sorgen für passable Schaltgeschwindigkeiten und das Platzangebot in der Hi-WayKabine genügt auch für längere Touren.
Allenfalls die im Vergleich zu den Wettbewerbern eingeschränkten Verstellmöglichkeiten von Lenkrad und Sitz kann man
dem Iveco noch vorwerfen. Dafür präsentierten sich die teils hinterschäumten Materialien am Armaturenbrett – zumindest
beim Testwagen – klapperfrei verarbeitet
und müssen sich längst nicht mehr hinter
denen in Mercedes und MAN verstecken.
Beschleunigte Gangwechsel im Scania
Eine Liga höher spielt hier der Scania.
Haptik und Optik der Materialien versprühen tatsächlich das von den Schweden
versprochene Oberklassenfeeling. Das
beginnt bereits beim Schließen der Türen,
die mit einem dezenten „Flapp“ ins Schloss
fallen. Auch für die scania-typisch direkte
Lenkung und die mittels neuer Vorgelegewellenbremse am Opticruise-Getriebe
spürbar beschleunigten Gangwechsel vergaben die Tester Bestnoten.
Über Letztere verfügt die Schaltung im
MAN noch nicht, weshalb das in der
Grundform baugleiche Scania-Getriebe
hier weniger Punkte erhält. Zudem beschränkte MAN das letzte Facelift innen
auf neue, aber nicht unbedingt praktischere, weil hellere Farben. Auf dem Lenkrad
prangt zudem anstatt des bisherigen
MAN-Schriftzuges der Löwe. Langjährige
Alle Tests und Fahrberichte
für Abonnenten
www.verkehrsrundschau.de/testdatenbank
Kritikpunkte aus der Fahrerschaft – wie
beispielsweise die Bedienung der Tipmatic
doch endlich ans Armaturenbrett oder gar
in den rechten Lenkstockhebel zu integrieren und dem wie alle anderen Hersteller
eine mehrstufige Rasterstellung für die
Motorbremse zu gönnen – ging man in
München leider nicht an.
Des Weiteren lässt sich der MAN nicht so
intuitiv bedienen wie der Iveco und insbesondere Mercedes und Scania. Das betrifft
vor allem das mit Knöpfen überfrachtete
Multifunktionslenkrad und die unübersichtliche und tief angebrachte Schalterbatterie in der Mittelkonsole.
Auch des weiterhin nicht ganz unters Bett
schiebbaren Kühlschranks nahmen sich
die Maschinenwerke im Rahmen des Facelifts leider nicht an. Schade, denn wäre
Letzterer sowie die oben angesprochene
Bedieneinheit der Tipmatic aus dem Weg,
könnte der TGX das Plus an Bewegungsfreiheit durch seinen gerade gezogenen
Armaturenträger besser ausspielen.
Zu den Pluspunkten des MAN gehören
nach wie vor das breite und bequeme untere Bett, die niedrige Geräuschkulisse
und die saubere Verarbeitung in allen
LANGENBRUCK
B 300
A9
AUTOBAHNKREUZ
HOLLEDAU
VERBR AUCH UND GESCHWINDIGKEIT
1.Etappe
74,3 km
medium
ALLERSHAUSEN
DASING
START
NEUFAHRN
A8
A 99
MÜNCHEN
Die knapp 360 Kilometer lange Testrunde
des ETT entspricht unserer Supertest-Strecke. Die Runde Allershausen – Regensburg
(A 9, A 93) – Nürnberg (A 3, A 6, A 9) – Langenbruck – Dasing (B 300) – Lohhof (A 8,
A 99) wird mit 32 Tonnen Gesamtgewicht
befahren. Jede Etappe begleitet wie immer
unser Referenz-Sattelzug.
Iveco
l/100 km:
25,29
km/h: 84,74
MAN
l/100 km:
25,36
km/h: 85,22
Mercedes l/100 km:
24,50
km/h: 84,51
Scania
l/100 km:
24,36
km/h: 84,67
2. Etappe
80,8 km
hügelig
5. Etappe
4. Etappe
3. Etappe
52,7 km
50,5 km
100,2 km
Rolletappe Landstraße leicht
l/100 km:
28,57
km/h: 82,97
l/100 km:
29,05
km/h: 82,97
l/100 km:
27,67
km/h: 81,95
l/100 km:
27,38
km/h: 83,37
l/100 km:
25,88
km/h: 83,77
l/100 km:
25,76
km/h: 83,53
l/100 km:
24,40
km/h: 83,76
l/100 km:
24,17
km/h: 83,50
l/100 km:
24,90
km/h: 59,96
l/100 km:
24,27
km/h: 60,31
l/100 km:
22,31
km/h: 60,35
l/100 km:
24,95
km/h: 60,13
l/100 km:
25,78
km/h: 84,62
l/100 km:
26,22
km/h: 85,33
l/100 km:
24,67
km/h: 84,57
l/100 km:
21,65
km/h: 84,32
Gesamt
km 358,5
l/100 km:
26,23
km/h: 79,39
l/100 km:
26,28
km/h: 79,55
l/100 km:
24,91
km/h: 79,22
l/100 km:
24,62
km/h: 79,40
VerkehrsRUNDSCHAU 05/2017
39
Test + Technik Euro Truck Test
HSThEinSenT
C
I
E
L
G
R
VE attelzugmasc
T E C H N I S C H E D AT E N
Iveco Stralis
MAN TGX
Mercedes Actros
Scania R 450
Typ / Bauart /
Ventile pro Zylinder / Schadstoffnorm
Cursor 11/ R6 /
4 / Euro 6
D26 / R6 /
4 / Euro 6
OM 471 / R6 /
4 / Euro 6
DC13 / R6 /
4 / Euro 6
Bohrung x Hub (mm), Hubraum (l)
4 x 2 -S
Motor
128 x 144 / 11,1
126 x 166 / 12,4
132 x 156 / 12,8
130 x 160 / 12,7
Einspritzsystem /
Abgasreinigung
Common-Rail /
SCR, Smart-EGR, DPF
Common-Rail /
SCR, EGR, DPF
Common-Rail /
SCR, EGR, DPF
Common-Rail /
Only-SCR, DPF
Aufladung
variabler Turbolader
zweistufige Aufladung
asymetrischer Turbol.
Singleturbolader
max. Leistung PS (kW) bei 1/min
480 (353) bei 14651900
460 (338) bei 1800
449 (330) bei 1600
450 (331) bei 1900
max. Drehmoment (Nm) bei 1/min
2300 bei 970-1465
2300 bei 930-1350
2200 (2400 im 12.
Gang) bei 1100
2350 bei 1000-1300
Getriebe/Kupplung
Hersteller / Typ
ZF / Hi-Tronix
Schaltung
12 Gänge,
automatisiert
Getriebespreizung
MAN/Scania / Tipmatic Mercedes / Powershift
12 Gänge,
automatisiert
12 Gänge,
automatisiert
Scania / Opticruise
12 Gänge,
automatisiert
16,69 - 1,00
16,41 - 1,00
14,93 - 1,00
16,41 - 1,00
ZF Sachs / MFZ 430
ZF Sachs / MFZ 430
ZF Sachs / MFZ 430
ZF Sachs / MFZ 430
ZF / Servocom 8098
ZF / Servocom 8098
ZF / Servocom 8098
ZF / Servocom 8098
470
460
450
450
Federung vorne
Einblatt-Parabelfeder
Einblatt-Parabelfeder
Einblatt-Parabelfeder
Zweibalg-Luftfeder
(Option)
Federung hinten
Vierbalg-Luftfeder
Vierbalg-Luftfeder
Vierbalg-Luftfeder
Vierbalg-Luftfeder
Iveco
einfach übersetzt
MAN
HY 1350
Mercedes
R440-13A/22,5
Scania
11,5 t
i=2,47
i=2,53
i=2,533
i=2,35
Iveco
Starrachse
MAN
VOK-07
Mercedes
Faustachse MB-F7,5
Scania
7,5 t
315/70 R 22,5
315/70 R 22,5
315/70 R 22,5
315/70 R 22,5
Michelin X-Line
Energy
Michelin X-Line
Energy
Michelin X-Line
Energy
Michelin X-Line
Energy
Hi-Way
XLX
StreamSpace
Highline
vorne / hinten
Scheiben / Scheiben
Scheiben / Scheiben
Scheiben / Scheiben
Scheiben / Scheiben
Motorbremse
Retarder
Dekompressionsbr.
ZF-Intarder
Kipphebelbremse
Retarder (4100 Nm)
Dekompressionsbr.
ohne
Auspuffklappenbr.
Retarder (4100 Nm)
L x B x H (mm)
6250x2550x3764
5983x2500x3900
5940x2550x3860
5935x2590x3716
Radstand (mm)
3790
3600
3700
3750
Gewicht (Testgewicht; 400 l Diesel; 60 l Adblue) (kg)
7465
7500
7390
7550
68 / 67
67 / 67
67 / 68
63 / 65
Verbrauch GESAMT (l/100 km)
26,23
26,28
24,91
24,62
Transportgeschwindigkeit GESAMT (km/h)
79,39
79,55
79,22
79,40
anteiliger Adblue-Verbrauch
8,02 %
3,99 %
5,77 %
8,84 %
768
762
776
810
Kupplung / Durchmesser (mm)
Lenkung
Hersteller / Typ / Übersetzung
Lenkraddurchmesser (mm)
Fahrwerk
Hinterachse
Hersteller
Typ
Hinterachsübersetzung
Vorderachse
Herstellung
Typ
Räder
Reifendimension
Reifentyp
Kabine
Typ
Bremse
Maße
Fahrgeräusch bei 65 / 85 km/h in dB(A)
Testwerte
Fahrerwertung (max. 980 Pkt.)
grün = Bestwert rot = schlechtester Wert
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05/2017 VerkehrsRUNDSCHAU
Euro Truck Test Test + Technik
Der Highline ist der neue Topline
Und der neue Scania? Bietet in der mittleren Kabinenversion bereits so viel Platz
wie das große Topline-Haus des Vorgängers, weshalb das Raumangebot als üppig
bezeichnet werden darf. Und viele Kritikpunkte des „alten“ R beseitigten die
Schweden konsequent. Endlich findet sich
im Scania ein Kühlschrank, der diesen
Unser Motto bei Tests lautet: „Fahren, damit
Sie sparen“. Wir wollen demonstrieren, welche Fahrzeuge besonders sparsam und
damit auch umweltfreundlich sind. Um zu
zeigen, dass wir dabei mit der Umwelt verantwortungsbewusst umgehen, kompensieren der TRUCKER und sein Schwesterblatt
VerkehrsRundschau den bei Tests anfallenden CO2-Ausstoß durch Emissionsminderungszertifikate von Climate Partner. Die von
uns erworbenen Zertifikate investieren wir
in Projekte zur Minderung von Treibhausgasen. Wenn Sie mehr dazu wissen wollen:
www.verkehrsrundschau.de/klimaneutral oder www.climatepartner.com
Wie beim VerkehrsRundschau-Profitest begleitet unser redaktionseigener Mercedes Actros
1845 mit Schmitz Cargobull-Auflieger (38 Tonnen Gesamtgewicht) die Vergleichsfahrten
des Euro-Truck-Tests. Die laufen nach dem
gleichen Prozedere ab, um optimale Vergleichbarkeit aller Werte zu erzielen. Mit unserer
Kombination haben wir unter Normalbedingungen (windstill, trocken, 20 °C) Basiswerte
für die Verbrauchsmessung erfahren. Am
Steuer des Actros sitzt bei jeder Fahrt derselbe
Fahrer, der den Sattelzug immer gleich fährt.
Ändern sich bei der Testfahrt die äußeren
Bedingungen durch Wind, Regen oder Temperatur, ändert sich auch der Verbrauch unseres
Referenz-Lkw. Um diese Abweichung können
wir die Verbrauchswerte des jeweiligen
Namen auch verdient, die Klappen der
Außenstaufächer wurden an die Größe der
Fächer angepasst und kapitulieren nicht
mehr vor Getränkekisten. Und plötzlich
können die Schweden sogar wackelfreie
Außenspiegel konstruieren… Nur das
nach wie vor umständlich die Sitze vorgeschoben werden müssen, um die volle
Breite des Bettes nutzen zu können, wird
Scania-Fahrern weniger gefallen. Eine
gute Entscheidung war dafür, das Bedienkonzept des Vorgängers zu übernehmen
und lediglich im Detail zu verbessern. Ergonomie und Bedienbarkeit dürfen im
Scania als vorbildlich bezeichnet werden.
Was gleichermaßen für den Mercedes gilt,
dessen Armaturenträger schließlich ähnlich aufgebaut ist. Weshalb beide Trucks
hier von den Testern mit vielen Punkten
belohnt werden.
Das trägt dazu bei, dass der Schwede die
Fahrerwertung am Ende souverän für sich
entscheidet und auch bei der Wirtschaftlichkeit ist der R 450 dieses Mal nicht zu
schlagen. Mit 24,62 l/100 km kam der Scania in Summe über die genormte VR-Testrunde und platziert sich damit um
0,29l/100 km knapp vor dem Mercedes.
Etwas mehr zutanken muss der Scania
dafür beim Adblue (siehe Tabelle Seite 40).
Das Only-SCR-Konzept des Schweden
Jan Burgdorf/VR
REFERENZLKW: DAMIT TEST WERTE VERGLEICHBAR SIND
Test-Fahrzeugs korrigieren und schaffen eine
Basis, alle Werte unserer Einzeltests vergleichbar zu machen.
Da die Messwerte je nach Witterung um bis zu
zehn Prozent abweichen können, halten wir
eine vergleichende Darstellung ohne Referenz-Lkw für nicht legitim. bj
macht’s nötig, ähnlich wie bei der SmartEGR-Lösung des Iveco.
Die erste Bewährungsprobe hat der neue
Scania damit bestanden. Er vereint Wirtschaftlichkeit und Komfort für den Fahrer
am besten. Zumindest für dieses Mal.
Denn es ist kaum damit zu rechnen, dass
es die Konkurrenten bei diesem Vorᆙᆚᆚ
sprung belassen werden!
Jan Burgdorf
FA Z I T
VR/Karel Sefrna
Bereichen sowie große und gut nutzbare
Außenstaufächer.
Die StreamSpace-Kabine des Actros steht
bei Mercedes für den besten Kompromiss
aus guter Aerodynamik und Lebensraum.
Durch das im vorderen Bereich windschlüpfrig heruntergezogene Dach ist der
Raum nach oben zwar eingeschränkt und
auch die Staufächer oberhalb der Frontscheibe fallen kleiner aus. Eingeengt fühlt
man sich im Daimler dennoch nicht, denn
er bietet als Einziger des Vergleichs einen
ebenen Kabinenboden. Dass es dafür beim
Einsteigen eine Stufe mehr zu überwinden
gilt, werden die meisten Fahrer im Gegenzug gerne in Kauf nehmen. Ansonsten
bietet der Stern gute Hausmannskost. Das
untere Bett schlägt keine Rekorde in der
Breite, ist dank der Siebenzonenkaltschaum-Matratze aber bequem.
Gelungener
Modellwechsel
Damit kein falscher Eindruck entsteht. Alle vier
Testprobanden liegen bei
der Wirtschaftlichkeit auf sehr hohem
Niveau und bieten viel Fahr- und „Wohn“Komfort. Das Bessere ist aber bekanntlich
des guten Feind und das ist in diesem Fall
der neue Scania. Er bekommt von den Testfahrern die höchste Punktzahl und das –
von Scania allerdings intensiv vorbereitete –
Testfahrzeug fährt den niedrigsten Verbrauch ein. Der Modellwechsel hat sich für
Scania also gelohnt.
Kontakt: [email protected]
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Kiesling Fahrzeugbau GmbH
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07348.2002-0 * [email protected]
VerkehrsRUNDSCHAU 05/2017
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