pressemappe - Musée des beaux

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6. november 2016 –
29. januar 2017
Hiroshi sugimoto
Past and present in three parts
Dan holdsworth
A future archaeology
Zimoun
300 prepared dc-motors,
27kg wood
AndrÉ evrard
Rhythmische variationen
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inhaltsverzeichnis
I. Hiroshi Sugimoto – PAST AND PRESENT IN THREE PARTS
S.04
II. Publikation
S.06
IiI. Dan Holdsworth – A FUTURE ARCHAEOLOGY
S.07
iV. Publikation
S.09
V. Zimoun – 300 PREPARED DC-MOTORS, 27 KG WOOD
S.10
Vi. Publikation
S.11
VII. André Evrard – RYTHMISCHE VARIATIONEN
s.12
VIII. Publikation
S.14
IX. Programm
S.15
X. Frei verfügbare visuelle Mittel
S.16
XI. Nächsten Austellungen
S.19
xII. Praktische Information
S.20
xiII. Pressekontakt
S.20
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Kunst lebt vom Pioniergeist der Künstler und von ihrem unersättlichen
Drang zum Experiment. Sie beobachten, hinterfragen und suchen die
Welt zu ergründen. Obwohl sie sich dabei unterschiedlicher Methoden
und Ansätze und vielfältiger Instrumente und Techniken bedienen,
zählt am Ende allein die visuelle Botschaft an den Betrachter. Oft ist
die Entstehung eines Werkes ein jahrelanger, manchmal sogar
jahrzehntelanger Prozess. Das trifft insbesondere auf den Neuenburger
Maler André Evrard zu, der sich schon seit 50 Jahren seiner Kunst
widmet. Die ungewöhnliche Beständigkeit seiner Gemälde und Stiche
erinnert an das wiederkehrende Thema musikalischer Variationen. Die
Inhalte, mit denen sich der Künstler Hiroshi Sugimoto über das
Medium Fotografie auseinandersetzt, sind mit den Schwerpunkten von
Evrard verwandt: Zeit, Raum und Wahrnehmung der Wirklichkeit. Drei
repräsentative Reihen des japanischen Künstlers sind hier vereint:
Theaters, Seascapes und Dioramas. Er hat die Arbeit daran in den
1970er Jahren aufgenommen und setzt sie bis heute fort. Das Werk des
englischen Fotografen Dan Holdsworth verfolgt auf verblüffende Weise
dasselbe Anliegen wie das Werk von Sugimoto. Er verwendet zwar
andere Instrumente - Holdsworth bedient sich der neusten
Technologien -, aber auch seine Landschaften hinterfragen unsere
Auffassung von der Welt und verweisen auf eine vergangene Zeit, die
auch im philosophischen Ansatz von Sugimoto zum Thema wird. Die
Installation des schweizerischen Plastikers Zimoun spricht schließlich
alle unsere Sinne an. Seine Klangwelt erinnert unwillkürlich an den
musikalischen
Minimalismus
(Minimal
Music),
zu
dessen
(Wieder)Entdeckung wir Sie in der Ausstellung von Evrard einladen.
Die Ausstellung TEMPS CONTINU (ZEIT IM EINKLANG) vereint vier
Künstler, die den Betrachter zum Verweilen auffordern, um die eigene
Voreingenommenheit zu überwinden und die Wirklichkeit jenseits des
Sichtbaren zu entdecken. Lassen Sie sich auf die Beobachtung,
Betrachtung und Auseinandersetzung ein und wagen Sie es, die
Angewohnheit der einseitigen Wahrnehmung zu durchbrechen.
Nathalie Herschdorfer
Direktorin
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i. Hiroshi sugimoto
past and present in three parts
Hiroshi Sugimoto, U.A. Walker, New York, 1978
© Hiroshi Sugimoto. Courtesy Gallery Koyanagi
Hiroshi Sugimoto (geboren 1948 in Japan) gilt als einer der wichtigsten
Künstler der Gegenwart. Sein Werk zeichnet sich durch das
unübertroffene Genie seiner Schwarz-Weiß-Fotografien aus, die alle mit
der Großformatkamera aufgenommen wurden. Die Ausstellung zeigt auf
drei Etagen seine drei berühmtesten Reihen, die sich mit
unterschiedlichen Themen befassen, aber in ihrer Konzeption und
Ausführung verwandt sind. Jede dieser Reihen gründet auf der
Wiederholung einer einzigen statischen Ansicht: In der ersten Etage, die
Kinosäle, in der zweiten die Meeresimpressionen, in der obersten Etage
die Dioramen, von denen wir die erste Fotografie der Reihe zeigen, die
vor 40 Jahren im Museum of Natural History in New York aufgenommen
wurde.
Das Werk von Sugimoto ist eine Einladung zur Meditation. Auf den
ersten Blick erscheinen seine Fotografien schlicht, doch je länger man
dabei verweilt, desto komplexer werden sie, denn sie sprechen nicht nur
das Auge, sondern auch den Geist an. Die Meeresimpressionen, die auf
der ganzen Welt aufgenommen wurden, zeigen uns nichts als Luft und
Wasser, die durch die Horizontlinie in der Mitte des Bildes getrennt sind.
Auf jedes Festlandmotiv, auf jede Anwesenheit von Menschen oder
Tieren wird verzichtet. Über diese Himmels- und Meeresansichten - ein
visueller Eindruck, der uns allen vertraut ist - befasst sich der Künstler
mit der Zeitlosigkeit. Als Landschaften, die bereits vor Tausenden von
Jahren da waren und weitere Tausende von Jahren da sein werden,
bilden diese Meeresansichten in den Augen des Künstlers die Einladung
zu einer Zeitreise und zur Begegnung mit unseren Vorfahren, mit denen
wir diese zeitlose und unvergängliche Kulisse gemeinsam haben.
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Für Sugimoto wird die Fotografie auf diese Weise zum Instrument
der Auseinandersetzung und des Experimentierens mit der Zeit. Die
Reihe Theaters ist in verlassenen Kinosälen in den USA und in
jüngerer Zeit in italienischen Lichtspielhäusern entstanden. Sie zeigt
eine Abfolge leerer Filmleinwände, obwohl die Fotografien während
der
Vorführungen
aufgenommen
wurden.
Indem
er
die
Belichtungszeit auf die gesamte Filmlänge fixiert, „verflüssigt“ der
Künstler Hunderttausende von Bildern in einem einzigen Bild 170'000, um genau zu sein, denn ein Spielfilm umfasst 24 Bilder pro
Sekunde. Von diesen Tausenden von Bildern bleibt nur ein leeres,
weißes Rechteck, ein Symbol des existentiellen Raumes, den der vom
Licht des Projektors erleuchtete Kinosaal darstellt. Anfang und das
Ende des Films werden zur Definition der Zeit.
In der 3. Etage fordert die Fotografie den Betrachter zur
Hinterfragung der Wirklichkeit auf. Indem er sich mit Dioramen
befasst - hier mit einer Inszenierung ausgestopfter Tiere vor einer
gemalten Landschaft - beleuchtet Sugimoto jenen ambivalenten
Aspekt der Fotografie, der uns zwischen Wirklichkeit und Fiktion
schwanken lässt. Auf überraschende Weise verstärkt das
Schwarzweißbild dieses Täuschungspotential.
Die Arbeit von Sugimoto offenbart das Bedürfnis nach Darstellung
der Wirklichkeit, das den Menschen schon immer umtreibt, jene
Motivation, welche Künstler aller Zeiten inspiriert hat und bei
Aufkommen der Fotografie an Bedeutung gewann. In diesem Sinne ist
das Werk des Künstlers von einer philosophischen Suche geprägt.
Seine Kunst wird zur Brücke zwischen östlicher und westlicher
Denkweise, insbesondere, indem sie den Schwerpunkt auf das Wesen
der Wahrnehmung verlegt. Zwar verdankt Sugimoto seine weltweite
Anerkennung seinem fotografischen Werk, doch er interessiert sich
ebenso für Bildhauerei und Architektur. Anlässlich der letzten
Biennale di Venezia enthüllte er sein architektonisches Werk „The
Glass Tea House Mondrian“. Im Lauf seiner Karriere, die in den
1970er Jahren ihren Anfang nahm, erhielt Sugimoto zahlreiche Preise
und Stipendien. Seine Werke sind Teil der Kollektionen angesehener
Museen, wie der Tate Gallery und der National Gallery in London, des
Museum of Modern Art und des Metropolitan Museum of Art in New
York, des Smithsonian in Washington, des Getty Museum in Los
Angeles, des San Francisco Museum of Modern Art sowie des
National Museum of Modern Art und des Museum of Contemporary
Art Tokyo.
Die Ausstellung wird in Zusammenarbeit mit der Gallery Koyanagi,
Tokio, organisiert.
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II. Publikation
THEATERS
Damiani Matsumoto Verlag, 2016 (Englisch)
Xavier Barral Verlag, 2016 (Französisch)
176 Seiten
Text von Hiroshi Sugimoto
SEASCAPES
Damiani Matsumoto Verlag, 2015 (Englisch)
Xavier Barral Verlag, 2015 (Französisch)
274 Seiten
Text von Munesuke Mita
DIORAMAS
Damiani Matsumoto Verlag, 2014 (Englisch)
Xavier Barral Verlag, 2014 (Französisch)
118 Seiten
Diese Werkekollektion aus thematischen Reihen von Hiroshi Sugimoto
umfasst erstmals sein Gesamtwerk und präsentiert zahlreiche bisher
unveröffentlichte Fotografien.
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iII. DAN HOLDSWORTH
A FUTURE ARCHAEOLOGY
Continuous Topography, Jura, no 1-20, 2016 © Dan Holdsworth. Courtesy Audemars
Piguet
Seit beinahe fünfzehn Jahren vereint der britische Künstler Dan
Holdsworth Kunst, Wissenschaft und Natur, um Fotografien zu
erschaffen, die unsere Wahrnehmungsgewohnheiten sprengen und
den Begriff der Landschaft revolutionieren. Sein Interesse für die
Natur und die neuen Technologien motivierte ihn, sich mit den
Gletschern unseres Planeten zu befassen, insbesondere in den USA,
in Island, in den Alpen und vor kurzem im Jura.
In Zusammenarbeit mit einem Geologen sammelt der Künstler mit
Hilfe von Hochpräzisionsinstrumenten millimetergenaue Daten.
Dank der jüngsten Innovationen der Fotogrammmetrie und
Geokartographie werden die Hunderte von Fotografien, die von
einem Hubschrauber aus oder mit einer Drohne aufgenommen
wurden, sorgfältig kompiliert und mit GPS-Koordinaten verknüpft.
Das Ergebnis ist eine 3D-Aufnahme von Bergmassiven mit einem nie
zuvor erreichten Detailgrad. Die Reihe mit dem Titel Continuous
Topography ist die visuelle Veranschaulichung dessen, was
Holdsworth „die Archäologie der Zukunft“ nennt. Sie stellt ein
digitales Archiv dar, ein echtes Zeugnis der gegenwärtigen
Morphologie der Kalkschichten, die vor über 150 Millionen Jahren
entstanden sind. Die Reliefs werden bis auf die feinste Kontur und
den kleinsten Riss sichtbar, sodass die Archäologen von morgen sie
mühelos sezieren können.
Der Maßstab der von Holdsworth aufgenommenen Motive reicht von
unermesslich groß bis unendlich klein. Nachdem er sich mit
geologischen Formationen befasst hat, widmet sich der Künstler der
kleinsten Einheit eines digitalen Bildes: dem Pixel. Special Object ist
die dreidimensionale Darstellung eines einzelnen Pixels. Eine
körperlose, unwirkliche, abstrakte digitale Einheit wird durch
Vergrößerung auf menschliche Maße zum Leben erweckt. Zugleich
bildet dieser Pixel eine GPS-Koordinate, die einem kartografischen
Modell entnommen wurde. Er verkörpert also einen ganz
bestimmten Punkt einer realen Landschaft.
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Dan Holdsworth (1974) lebt und arbeitet in England. Seine Werke
sind Teil angesehener Kollektionen, insbesondere der Tate Gallery
und des Victoria and Albert Museum in London oder des Museums
Moderner Kunst in Wien oder auch des Centre Pompidou in Paris.
Die Ausstellung wird in Zusammenarbeit mit der Galerie
SCHEUBLEIN + BAK, Zürich, und mit der Haute-HorlogerieManufaktur Audemars Piguet organisiert.
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iV. Publikation
Das Interview mit Dan Holdsworth wurde von Joël Vacheron geführt.
Verlag Kunstmuseum Le Locle
Zweiprachige Ausgabe: Englisch / Französisch
Das Kunstmuseum Le Locle gibt eine Reihe von Veröffentlichungen
heraus, die im Rahmen eines Interviews eines Künstlers, der Gast des
Museums ist, ein bisher unbekanntes Werk vorstellen.
Die zweite Ausgabe ist dem englischen Künstler Dan Holdsworth
gewidmet, der Kunst, Wissenschaft und Natur vereint, um
Fotografien zu erschaffen, die unsere gewohnten Wahrnehmungen
sprengen und den Begriff der Landschaft revolutionieren. Das hier
wiedergegebene Gespräch wurde vom Schriftsteller und Soziologen
Joël Vacheron geführt.
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V. ZIMOUN
300 PREPARED DC-MOTORS, 27 KG WOOD
150 prepared dc-motors, 230kg wood, 180m rope, 2015 © Zimoun
Pappschachteln, Papiertüten, Holzstäbe, Polystyrol-Teilchen... Zimoun,
ein schweizerischer Bildhauer, bedient sich alltäglicher und
zweckgebundener Objekte, um klangliche und architektonische
Installationen zu entwerfen. Jedes einzelne seiner Werke ist das
Ergebnis eines der optischen, mechanischen und akustischen
Experimente, zu denen ihn die Eigenschaften dieser Materialien Widerstandsfähigkeit, Flüchtigkeit, Geschmeidigkeit, Reibung –
unablässig inspirieren. Um seine minimalistischen und meditativen
Werke zu erfassen, sind alle unsere Sinne gefragt. Oft ist der Klang
Ausgangspunkt seiner Installationen, die als visuelle Darstellung eines
akustischen Phänomens verstanden werden sollen. Zimoun schöpft
seine Inspiration aus unterschiedlichen Disziplinen, z. B. aus der
Musique Concrète, der Generativen Kunst, der Robotertechnik und der
Verhaltensforschung, und hinter der strukturellen Schlichtheit seiner
Installationen verbirgt sich eine beinahe biologische Komplexität.
Für die Installation, 300 prepared dc-motors, 27 kg wood, die eigens
für das Museum geschaffen wurde, montierte Simoun 300 Holzstäbe
mit mechanischen Gelenken, die durch Gleichstrommotoren bewegt
werden. Trotz der wiederkehrenden, steifen Bewegungen wirkt die
monumentale Struktur lebendig: Jedes Einzelteil bewegt sich völlig
autonom, und die Zufälligkeit der Dominoeffekte bewirkt ein
zunehmendes Chaos. Obwohl die Gebilde aus denselben Materialien
bestehen, nimmt jedes einzelne eine individuelle Verhaltensweise an,
die von ihren eigenen rhythmischen Eigenschaften geprägt ist. Der
Betrachter fühlt sich abwechselnd an einen außer Kontrolle geratenen
Organismus, an die Wogen eines stürmischen Meeres aus Holz oder an
die pendelartigen Bewegungen der Geräte eines verlassenen
Spielplatzes
erinnert.
Zwischen
poetischer
Dissonanz
und
strukturiertem Chaos erfindet Zimoun komplexe und sorgfältig
geplante Konstruktionen, die einem Raum neue Dimensionen
verleihen.
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VI. Publikation
ZIMOUN
36 ventilators, 4.7 m3 packing chips, 956 prepared dc-motors, 691
cardboard boxes, 60 medical infusion sets, 60 metal sheets, 31.5 kg
packing paper, 2000 cardboard elements, 230 light tubes, 515 cotton
balls, 48 l water, 5.3 cm3 fire, 1 toluene tank
Text von Comis und Cristina Sonderegger
Zweisprachige Ausgabe : Italienisch/Englisch
Sottoscala Verlag, 2014
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vII. André evrard
RHYTHMISCHE VARIATIONEN
Ohne Titel, Aquarell, 2002.
© André Evrard. Photo Pierre Bohrer
Das Kunstmuseum nimmt den 80. Geburtstag von André Evrard
(1936) zum Anlass, den Neuenburger Künstler zu würdigen. Die
Auswahl der präsentierten Werke umfasst eine schöpferische
Tätigkeit von über dreißig Jahren und zeugt von der großartigen,
vielschichtigen Arbeit dieses unverwechselbaren Künstlers.
Als ausgebildeter Fotolithograf besucht Evrard über mehrere Jahre
die Abendkurse in Malerei und Grafik der Hochschule für
angewandte Künste von La Chaux-de-Fonds. 1963, im Alter von 27
Jahren, beschließt er, sich ausschließlich seiner Kunst zu widmen.
Die Beherrschung unterschiedlicher Techniken (Malerei, Grafik,
Aquarell, Bleistift- und Kohlezeichnung usw.) ermöglicht ihm ein
grenzenloses Ausprobieren und Kombinieren. Bald wird seine Arbeit
mit mehreren Preisen ausgezeichnet, darunter das Eidgenössische
Kunststipendium (1968, 1969 und 1970 / heute Eidgenössischer
Preis für freie Kunst).
Evrards Persönlichkeit ist von Disziplin und Beharrlichkeit geprägt,
während sein Werk von allen Modeerscheinungen unbeeinflusst
bleibt. Seine Inspirationsquellen bilden zugleich die Rohstoffe
seiner Werke: Licht, Rhythmus, Zeit und Raum. Jede Darstellung
entsteht in seiner Phantasie und nimmt in seinem Kopf Gestalt an,
bevor sie sorgfältig auf Skizzenblätter übertragen wird, die er in
seinen Archiven aufbewahrt. Diese vorbereitenden Studien geben
dem Werk die Möglichkeit, langsam zu reifen, bis es schließlich auf
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seinem endgültigen Medium zum Leben erwacht. Doch die Skizze
stellt keine Einschränkung für den Künstler dar. Nachdem die
grundierenden Schichten auf Leinwand oder Papier angebracht sind,
lässt er sich erneut von seiner Spontaneität leiten.
In der Malerei arbeitet Evrard mit aufeinander folgenden Schichten,
die mithilfe ihrer Transparenz oder Halbtransparenz miteinander
korrespondieren. Nur das Licht kann dieses Wechselspiel offenbaren,
und es übernimmt deshalb eine zentrale Rolle. Das Wechselspiel
findet sich ebenfalls in den grafischen Kompositionen, in denen er die
Platten miteinander korrespondieren lässt, indem er sie kombiniert,
überarbeitet, vervollständigt oder teilweise verwischt, um seinen
Serien einen unverwechselbaren Rhythmus zu verleihen. Dabei
handelt es sich nicht um eine Aneinanderreihung von Einzelbildern,
sondern vielmehr um eine Komposition aus aufeinander aufbauenden
Zeichnungen, die ein Gesamtbild formen. Auf diese Weise erleben wir
die gesteuerte, allmähliche Entwicklung seiner Kompositionen, die
manchmal ein jahrelanger Prozess ist. Die Motive entstehen,
entwickeln sich, dominieren, wandeln sich oder verschwinden ganz
und erwecken miteinander harmonierende Abfolgen zum Leben.
Die Musik übt einen starken Einfluss auf Evrard aus und stellt für ihn
eine unerschöpfliche Inspirationsquelle dar. Sie begleitet ihn in sein
Atelier und ist in mehreren Werken spürbar präsent, was nicht
zuletzt an ihren Titeln erkennbar ist, die insbesondere an die Fugen
von Johann Sebastian Bach oder an die Elegien von Beethoven
erinnern.
Der
Künstler
schätzt
auch
den
amerikanischen
musikalischen Minimalismus, den er in den 1980er Jahren entdeckt.
Diese Bewegung - als deren Pioniere die Komponisten Steve Reich
(1936) und Philip Glass (1937) gelten - , zeichnet sich durch eine
Kompositionsstil aus, der vom Rhythmus und von der Wiederholung
lebt. Die charakteristischen Schwingungen dieser Musikrichtung
spiegeln sich in der Dynamik der Motive, die von der schöpferischen
Energie dieses musikbegeisterten Künstlers leben.
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VIII. Publikation
EVRARD
Unter der Leitung von Philippe Terrier
Infolio Verlag, 2016
Zweisprachige Ausgabe: Französisch/Deutsch
264 Seiten
Nur im Museumshop erhältlich
Dieses monographische Werk erscheint anlässlich des 80.
Geburtstags des Künstlers. Es umfasst über 240 Illustrationen und
zahlreiche Originaltexte.
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IX. PROGRAMM
Vernissage
Samstag, 5. November um 18:00 Uhr
Kommentierte Besichtigung
Sonntag, 13. November, 4. Dezember, 22. Januar um 14:30 Uhr
La Grande Table
Sonntag 29. Januar um 11:00 Uhr, mit anschließendem Brunch
Künstler, Galerien und Museen begegnen dem Internet
Brunch : Erwachsene 12.- / Kinder 5.Eine gemeinsame Veranstaltung mit der Galerie C, Neuenburg
Schattentheater
Mittwoch 7. Dezember und 18. Januar von 14:00 bis16:00 Uhr
Lass dich von den Kinosälen von Hiroshi Sugimoto inspirieren, gestalte
deine eigene Kulisse, erfinde Charaktere und erwecke die Leinwand zum
Leben!
Für Kinder von 6 Jahren
Auf Anmeldung. Preis : 10.Eine gemeinsame Zeit im Museum
Mittwoch 14. Dezember von 14:00 bis 16:00 Uhr
Enkelkinder und Großeltern erfreuen sich gemeinsam an den
Ausstellungen und an der anschließenden Kreativwerkstatt. Lernen Sie
das Museum aus einer neuen Perspektive kennen!
Für Kinder von 6 Jahren
Auf Anmeldung. Preis für zwei : 20.-
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x. frei zugängliche visuelle mittel
Kein Bild darf neu zugeschnitten oder retuschiert werden.
Hiroshi sugimoto
U.A. Playhouse, New York, 1978 © Hiroshi
Sugimoto. Courtesy Gallery Koyanagi
U.A. Walker, New York, 1978 © Hiroshi
Sugimoto. Courtesy Gallery Koyanagi
Teatro dei Rozzi, Siena, 2014
© Hiroshi Sugimoto
Courtesy Gallery Koyanagi
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Carribean Sea, 1990 © Hiroshi Sugimoto.
Courtesy Gallery Koyanagi
Hyena-Jackal-Vulture, 1980 © Hiroshi
Sugimoto. Courtesy Gallery Koyanagi
Dan holdsworth
Continuous Topography, Jura, no 1-20, 2016
© Dan Holdsworth. Courtesy Audemars Piguet
zimoun
150 prepared dc-motors, 230kg wood,
180m rope, 2015 © Zimoun
200 prepared dc-motors, 2000
cardboard elements 70x70cm © Zimoun
+ Hannes Zweifel, 2011
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AndrÉ Evrard
Sans titre, aquarelle,
2002.
© André Evrard. Photo
Pierre Bohrer
Phôs II, aquatinte et eau-forte, 2004. © André
Evrard. Photo Pierre Bohrer
Cephalù, aquatinte et eau-forte, 1979.
© André Evrard. Photo Pierre Bohrer
Portrait de l'artiste, 2014 © André
Evrard. Photo Michel-Henri Krebs
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xI. Ausblick 2017
Sol LeWitt
Ljubodrag Andric
Anni Albers
Wolfgang Zät
René Burri
Henry Leutwyler
Georg Baselitz
Camille scherrer
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xiI. Praktische Information
Vernissage samstag 5. november um 18:00 uhr
Musée des beaux-arts
Le Locle
Marie-Anne-Calame 6
CH – 2400 Le Locle
+41 (0)32 933 89 50
[email protected] · www.mbal.ch
Öffnungszeiten:
Mittwoch – Freitag 12:30bis 17:00 Uhr
Samstag und Sonntag 11:00 bis 17:00 Uhr
Preise
Erwachsene: CHF. 8.Rentner, Studenten, Auszubildende, Arbeitslose: CHF. 5.Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre sowie Museumsmiglieder
haben freien Eintritt
Freier Eintritt am ersten Sonntag des Monats
xIii. Pressekontakt
Sara Terrier
Musée des beaux-arts du Locle
T +41 (0)32 933 89 50
[email protected]
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