GRENZFLÜSSE 29-31/03/2017 PRESSEMAPPE GRENZFLÜSSE DREITEILIGE DOKUMENTATIONSREIHE VON THOMAS RADLER ZDF/ARTE, THORA FILM, DEUTSCHLAND 2016, 3X43 MIN. ERSTAUSSTRAHLUNG Seit Jahrhunderten trennen und verbinden Grenzflüsse Menschen und Kulturen. Mal bilden diese Flüsse eine undurchdringliche Grenze, mal eine gemeinsame Lebensader. Seit Jahrhunderten prägt dieser Widerspruch Menschen, Städte und Landschaften an ihren Ufern. Die dreiteilige Dokumentationsreihe GRENZFLÜSSE entdeckt und bereist drei Grenzflüsse in Europa, die alle umgeben sind von einer bewegten Geschichte. PRESSEMAPPE 29/03/2017 MITTWOCH 29. MÄRZ UM 18.35 UHR DIE ODER - VON DER QUELLE BIS ZUR MÜNDUNG (1) Seit Jahrhunderten trennen und verbinden Grenzflüsse Menschen und Kulturen an ihren Ufern. Diese Folge bereist die Oder von der Quelle bis zur Mündung. Der Strom ist einer der letzten vielerorts noch frei fließenden, naturnahen Flüsse im Herzen des Kontinents. An den Mäandern ihres Oberlaufs bildet die Oder für gerade mal sieben Kilometer die Grenze zwischen Polen und Tschechien, weiter flussabwärts dann für mehr als 160 Flusskilometer ist sie die Grenze zwischen Polen und Deutschland. Schlösser und Burgruinen an ihren Ufern zeugen von vergangenen Blütezeiten im Herzen Europas. Die Oder macht es ihren Uferbewohnern nicht leicht. Im Winter oft tief zugefroren, sorgt sie mit ihren Hochwassern nach der Schneeschmelze im Frühjahr regelmäßig für Angst und Schrecken. Im Sommer hingegen ist sie vielerorts nicht einmal mehr einen Meter tief und nur noch mit einem Floß befahrbar. Jahrzehntelang war die Oder vor allem Zankapfel zwischen Deutschen und Polen - ein Fluss am Kartenrand, obwohl mitten in Europa. Umso faszinierender ist es, die Wiedergeburt der Oder zu beobachten. Überall wenden sich die Städte wieder ihrem Fluss und seinen Ufern zu, als gelte es, eine über Jahrzehnte gewahrte Distanz zu überwinden. Auf der Oderinsel in Breslau werden Uferwege und Fußgängerbrücken neu gebaut. In Lubiąż hat man mit der Renovierung des prächtigen Zisterzienserklosters begonnen. Und auch in Frankfurt, das sich nach dem Krieg quasi um die eigene Achse gedreht und dem Fluss wie dem polnischen Słubice den Rücken zugewandt hatte, kann man wieder am Oder-Ufer promenieren. Auch Umwelt- und Naturschützer sind vielerorts am Fluss aktiv. „Zeit für die Oder“ heißt ein Bündnis, in dem sich mehr als 30 Initiativen in Tschechien, Polen und Deutschland zusammengetan haben. Ihr Ziel ist es, die Oder als einen der letzten vielerorts noch frei fließenden, naturnahen großen Flüsse Europas zu bewahren. GRENZFLÜSSE PRESSEMAPPE 30/03/2017 DONNERSTAG, 30. MÄRZ UM 18.35 UHR DER PRUTH - VON DEN KARPATEN BIS ZUR DONAU (2) Inmitten des weltweit letzten Rotbuchen-Urwalds entspringt in den ukrainischen Waldkarpaten wild-romantisch der Pruth. Später, auf fast 700 Kilometern EUAußengrenze zwischen dem kleinen Moldau und Rumänien, ist er einer der wenigen Grenzflüsse in Europa, der bis heute streng bewacht ist. Im Schatten des größten Bergs der Ukraine, der Howerla, entspringt der Pruth. Die schwer zugängliche Landschaft mit den weltweit letzten Rotbuchen-Urwäldern zählt seit 2007 zum Weltnaturerbe der UNESCO. Von den Waldkarpaten schlängelt sich der Pruth hinunter ins Tal. Natur im Urzustand – Menschen verirren sich so gut wie nie hierher ins Quellgebiet des mit 953 Kilometern zweitlängsten Nebenflusses der Donau. Nach 100 Flusskilometern erreicht der Pruth dann Czernowitz, die alte Hauptstadt der Bukowina. Jahrzehntelang hinter dem Eisernen Vorhang vergessen und in beiden Weltkriegen kaum zerstört, wirkt das von der österreichischen Architektur geprägte Stadtbild heute wie ein Abbild längst vergangener Zeiten. Nach Czernowitz ist der Pruth fast 700 Kilometer lang der Grenzfluss zwischen Rumänien und der Republik Moldau. Mit 1.380 verschiedenen Pflanzen-, 34 Fisch- und 239 Vogelarten hat der Pruth in seinen Schwemmgebieten im Lauf der Jahrtausende eine außerordentliche Artenvielfalt entwickelt. Wenn das Leben irgendwo ein langer ruhiger Fluss ist, dann hier am Pruth und besonders in Moldau, dem am seltensten bereisten Land in Europa. Viele Menschen in den kleinen Dörfern am Fluss leben im Rhythmus ihrer Vorfahren und haben ihr Heimatdorf bis heute nie verlassen. In dieser Abgeschiedenheit entstand am Fluss ein Naturparadies, das seinesgleichen sucht. Und das hat auch viel mit der Grenze zu tun, denn jahrzehntelang durften sich nur wenige Einheimische im Grenzland am Pruth aufhalten. GRENZFLÜSSE PRESSEMAPPE 31/03/2017 FREITAG, 31. MÄRZ UM 18.35 UHR DER TANA - NATURPARADIES AM POLARKREIS (3) Ganz im Norden Europas teilt der Tana die Nachbarländer Finnland und Norwegen voneinander. Das entlegene Naturparadies ist acht Monate des Jahres unter Eis und Schnee bedeckt. In dem gewaltigen Mündungsdelta konkurrieren Robben und seltene Vogelarten im Sommer um die besten Plätze auf den Sandbänken. Der Tana ist ein Fluss mit zwei Gesichtern: mal lieblich mit bis zu 20 Meter weiten Sandstränden an seinen Ufern, dann wieder dramatisch mit reißenden Stromschnellen. Sein Flussbett hat sich über Millionen von Jahren gebildet und ist bis heute noch fast im Urzustand erhalten. Im Winter ist die Grenze zwischen Finnland und Norwegen gar nicht mehr sichtbar, sogar Autos fahren dann auf Eispisten über den zugefrorenen Tana. Hundeschlittengespanne sind auf dem tief verschneiten und zugefrorenen Tana beim 1.000 Kilometer langen Finnmarksløpet unterwegs. Erst im Mai erwacht dann das Leben wieder für einen kurzen Sommer am Fluss. Bekannt ist der Tana vor allem als Norwegens und Europas größter und wichtigster Lachsfluss. Auf 256 seiner 348 Flusskilometer markiert er die Grenze zwischen Finnland und Norwegen. In keinem Fluss in Europa schwimmen mehr wilde Lachse als hier. Seit jeher hat der Lachs den Tana geprägt und den Menschen an seinen Ufern das Überleben gesichert. Aber die Fischerei wird mittlerweile so intensiv betrieben, dass die Bestände gefährdet sind. Besonders in Norwegen sorgt man sich um die Zukunft des „großen Flusses“, wie die hier seit Jahrtausenden siedelnden Samen den Tana nennen. Dennoch gleicht die Natur am Tana vielerorts noch einem unberührten Paradies. Im Mündungsdelta konkurrieren Robben mit seltenen Vogelarten um die besten Plätze auf den Sandbänken. Die Mündung in die Barentssee ist eines der größten unberührten Delta-Gebiete Europas und die nördlichste Flussmündung des Kontinents. 33 Quadratkilometer des Mündungsgebiets sind heute als Nationalpark geschützt, um die zerbrechliche Natur am Rand des Eismeers zu bewahren. GRENZFLÜSSE ARTE G.E.I.E. 4 QUAI DU CHANOINE WINTERER CS 20035 PRESSEKONTAKT: GABRIELE DASCH T +33 (0)3 88 14 21 56 E-MAIL: [email protected] MEHR INFOS UNTER: WWW.PRESSE.ARTE.TV FOTOS UNTER: WWW.PRESSE.ARTE.TV ODER PER E-MAIL: [email protected] FOLGEN SIE UNS AUF TWITTER: @ARTEpresse Bildrechte: © Thomas Radler 67080 STRASBOURG CEDEX POSTFACH 1980 - 77679 KEHL
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