Zu gesunden Tieren geht man gerne in den Stall - StMELF

FEBRUAR
Zu gesunden Tieren geht man gerne in den Stall – Gesundheitsmonitoring in Bayern
ProGesund-Betrieb Betz
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Bayerisches Staatsministerium für
Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
ProGesund-Betrieb Betz
Das Thema Tierwohl genießt einen hohen Stellenwert. In Diskussionen werden oft die Betriebsgröße und die Zahl der Nutztiere als alleiniger Maßstab angelegt. Ist das richtig? Wann geht
es den Tieren wirklich gut und was können die Landwirte aktiv
dazu beitragen, dass sie trotz schwankender Preise und sinkender Erlöse wettbewerbsfähig bleiben?
ProGesund ist ein Gemeinschafts­projekt
der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), des Landeskuratoriums
der Erzeugerringe für tierische Veredelung
in Bayern e.V. (LKV), der Bayerischen
Landestierärztekammer (BLTK), des
Bundes praktizierender Tierärzte (BpT)
und des Tiergesundheitsdienstes Bayern
e.V. (TGD). Träger ist das Bayerische
Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.
ProGesund wird allen Milchviehbetrieben
als freiwilliges Programm angeboten, die
an der Milchleistungsprüfung (MLP)
teilnehmen. www.progesundrind.de
Der Familienbetrieb Betz hat sich bei seinen Milchkühen für
das Gesundheitsmonitoring „ProGesund“ entschieden. Mit
Pro­­Gesund hat die Betriebsleiterfamilie einen genauen Überblick über den Gesundheitsstatus ihrer Herde und sogar jeder
einzelnen Kuh. Welcher Tierhalter weiß nach zwei Jahren noch,
wann, welche Kuh als Kalb häufiger Fieber, Durchfall oder bei
der letzten Geburt Probleme hatte? Mit den Daten von Pro­
Gesund ist das nachvollziehbar und der Betriebsleiter sieht
genau, wie es zum Beispiel um die Eutergesundheit oder die
Fruchtbarkeit steht und wo er gezielt etwas verbessern kann.
Das können auch bauliche Verbesserungen im Stall wie ein eingestreuter, separater Abkalbe- und Trockensteherbereich sein.
Anonymisierte Vergleiche mit anderen Landwirten bzw. Herden
in der ProGesund-Datenbank erleichtern die eigene Standort­
bestimmung. Regelmäßige gemeinsame Herdenchecks von
Landwirt und Tierarzt führen zu mehr Prophylaxe und zu weniger Behandlungen. Das verbessert die Gesundheit der Herde
nachhaltig. Gesündere Tiere sind leistungsfähiger, fruchtbarer
und sie brauchen weniger Betreuungsaufwand. Gesunde Tiere
sind der Stolz jeder Betriebsleiterfamilie, nicht nur weil sie
weniger Kosten für Behandlungen und Medikamente aufbringen muss.
Die Nutztierhaltung ist eine der tragenden Säulen der bayerischen Landwirtschaft. Die Bayerische Landwirtschaftsverwaltung bietet daher gerade den tierhaltenden Betrieben vielfältige
Unterstützung mit Bildung, Beratung und maßgeschneiderten
Förderprogrammen an. Aus dem von Staatsminister Helmut
Brunner initiierten Runden Tisch für tiergerechte Haltung entstand im Jahr 2012 das Programm „ProGesund“. Auch in der
Tierhaltung gilt: Vorbeugen ist besser als heilen. Und davon
profitieren alle: die Tiere, die Verbraucher, die Landwirte und
damit die Gesellschaft und der ländliche Raum.
Betriebssteckbrief
Angelika und Josef Betz, Fahrenzhausen,
Landkreis Freising
Hofnachfolger Bernhard Betz bringt sich schon mit
neuen Ideen und Verbesserungen aktiv ein
65 Milchkühe mit eigener Nachzucht im Laufstall
2016 Neubau des Stalls für trockenstehende Kühe
mit viel Kuhkomfort
Landwirtschaftliche Nutzfläche mit ca. 90 Hektar, davon
rund 20 Hektar Dauergrünland und 4 Hektar Wald
Der Betrieb Betz ist ein ProGesund Betrieb der ersten
Stunde und nimmt auch an der tierärztlichen Bestandsbetreuung teil. Die Themen Tierwohl und aktive
Gesundheitsvorsorge werden ernst genommen und
umgesetzt. So geht die Familie aktiv Projekte an, die
das Wohlbefinden und den Komfort bei Milchkühen,
Kälbern oder Jungtieren erhöhen.
Angelika und Josef Betz
Weng, Fraunbergstr. 44, 85777 Fahrenzhausen
oben: Vorsorge ist besser als Nachsorge – zu gesunden Tieren geht man gerne in den Stall
unten: ProGesund verdeutlicht den Willen, das Tierwohl und die tiergerechte Haltung aktiv anzugehen