Andreas Cueni, Basel, [email protected], www.andicueni.ch Fundraising: Nachhaltig Spenden sammeln in der Schweiz Andreas J. Cueni, lic. phil. I, Fundraising-Spezialist Benkenstrasse 50, 4054 Basel/Schweiz 0041 61 271 13 75, 0041 79 661 57 94 [email protected], [email protected] Professionell in Fundraising und Kommunikation für NPO seit 1995 Selbständig als Berater und Dienstleister seit 2001 Seit 1985 immer ehrenamtlich Mitglied von Vereinsvorständen und Stiftungsräten Inhalt: Was Fundraising nicht ist und was es ist: systematische Arbeit Woher Spenden kommen Legenden und Fakten zu Förderstiftungen Spezialfall Kapitalkampagne und Arbeitsschritte dabei Zusammenfassung Januar 2017 Andreas Cueni, Basel, [email protected], www.andicueni.ch Andreas Cueni, Basel, [email protected], www.andicueni.ch Was ist das? Fundraising oder deutsch: Mittelbeschaffung Fundraising auch französisch und italienisch. „Systematische Analyse, Planung, Durchführung und Kontrolle sämtlicher Aktivitäten einer steuerbegünstigten Organisation, welche darauf abzielen, alle benötigten Ressourcen (Geld-, Sach-, Dienstleistungen) durch eine konsequente Ausrichtung an den Bedürfnissen der Ressourcenbereitsteller (Privatpersonen, Unternehmen, Stiftungen, öffentliche Institutionen) zu möglichst geringen Kosten zu beschaffen.“ (Michael Urselmann: Fundraising) Jedenfalls: Funds=Mittel; nichts zu tun mit Fund/Fundbüro, also Zufallsaktion! Kein aus dem Hut zaubern von Mäzenen! Geht's um Geld? Nicht als Selbstzweck, als Mittel zum Zweck, zum guten Zweck! Sprechen wir von Ideen für eine bessere Welt. «Fundraising isn’t about asking for money. It’s about inspiring people to believe that they can make a difference – then helping them to make it. So fundraising is the inspiration business.» (Ken Burnett, The ZEN of Fundraising, 2006) Was ist eine Spende? Eine Spende ist aus Sicht des Gebenden eine freiwillige Leistung ohne marktadäquate materielle Gegenleistung. Andreas Cueni, Basel, [email protected], www.andicueni.ch Ein Milliarden-Zweig der Schweiz mit Wachstum! Andreas Cueni, Basel, [email protected], www.andicueni.ch Privatpersonen tragen klassische NPO Zwei Drittel dieses Spendenvolumens kamen von Privatpersonen (inkl. Legate). 2015 spendeten Firmen insgesamt 31 Mio. Franken an die 508 statistisch erfassten Organisationen mit ZEWO-Gütesiegel (ZEWO-Spendenstatistik, 2016). ZEWO: Aufsichtsbehörde; setzt Standards, verleiht Gütesiegel. Beeindruckende Zahlen zu Förderstiftungen 13'000 gemeinnützige Stiftungen nach Schweizer Recht Eine Neugründung pro Tag Vermögen CHF 70 Milliarden? Ausschüttungen 1 Milliarde? 1,5 oder 2? Keine Vermögensdaten, kaum Fördervolumen-Informationen zu einzelnen St. Vergleich: Budget öffentliche Hand CH über 100 Mia. im Jahr Einschränkungen: für jedes Projekt genug Stiftungen? Ausschliesslich regional oder gar nur lokal tätige Stiftungen Ungleiche Verteilung über Kantone: in AG 8 Stiftungen/10’000 E, BS 46 Operativ tätige Stiftungen: Heime, Werkstätten für Alte, Behinderte, Kranke Selber spendensammelnde Stiftungen: die grossen Organisationen für In- und Auslandhilfe, Fonds für Unis und Spitäler Kleine Förderstiftungen, siehe folgende Tabellen des Centre for Philanthropy Studies der Uni Basel, www.ceps.unibas.ch Hälfte der Stiftungen unter 2 Mio. Franken Vermögen Durchschnittlicher Förderbeitrag ca. 10’000 Franken für ein Projekt Andreas Cueni, Basel, [email protected], www.andicueni.ch Andreas Cueni, Basel, [email protected], www.andicueni.ch Herausforderungen der klassischen Stiftungen, die fördern Prinzip, nur Erträge auszuschütten bei Niedrigzinsen Stiftung von Idee her auf Ewigkeit ausgelegt Herausforderung Informationsbeschaffung für Fundraising Stiftungen sind ein Teil des sog. Finanzplatzes! Diskretion bis hin zu Geheimniskrämerei weit verbreitet. 49 % der in CH verwalteten Vermögen bei Inländern Hälfte der 300 Vermögendsten gemäss Zeitschrift Bilanz Nicht-Schweizer Schweizer Weltoffenheit, sofern Person etwas ins Land mitbringt Herausforderung Umgang mit Stiftungs-Verantwortlichen Kaum eine Stiftung im Telefonverzeichnis Jede Stiftung Gesellschaft für sich, aber kleine Zahl mit eigenem Management Normalfall Mandat bei Rechts- und Finanzfachleuten oder Büro beim Stifter zuhaus Stiftungen führen ist oft Neben- oder Freizeitbeschäftigung in der Schweiz! Stiftungen warten nicht auf neue Anfragen! Viele klagen über Vielzahl von Kontaktversuchen Die sind bei den schlanken Strukturen und Vielbeschäftigten schwer bewältigbar Abwehr mit thematischen, geographischen Eingrenzungen Organisationen erhalten viel mehr Nein als Ja auf Anfragen Andreas Cueni, Basel, [email protected], www.andicueni.ch Recherche und Erstkontakt Erfahrene FundraiserInnen fragen Webseiten studieren und sich per Telefon erkunden: Fördernd? Wo? Wie? Für Wen? Wie viel? Administratives Antragstellung Immer schriftlich, umfasst Brief und Beschrieb mit Illustrationen Budget und Finanzierungsplan, Terminplan Jahresbericht und allgemeiner Prospekt, allenfalls Referenzen und Formulare Fehlerfrei und individuell Beziehungspflege An Anlässen treffen, Nachfragen, Erinnern Dossiers übergeben, Präsentationen anbieten Berichterstattung, zu Projekt und über NPO allgemein Bereitschaft Interner Erfahrungsaustausch, Datensammlung und -pflege Disziplin, Beachtung Formen und Termine, d.h. Jahresplan für Abarbeitung Respekt vor den Stiftungsverantwortlichen Andreas Cueni, Basel, [email protected], www.andicueni.ch Spezialfall Kapitalkampagne (Mittelbeschaffung für Bauten) Fixes Ziel in kurzer Zeit mit wenigen Gönnern bei geringem Aufwand erreichen: Zielgruppen mit hohem Return on Investment (ROI) anstreben Andreas Cueni, Basel, [email protected], www.andicueni.ch Spezialfall Kapitalkampagne (Mittelbeschaffung für Bauten) Fixes Ziel in kurzer Zeit mit wenigen Gönnern bei geringem Aufwand erreichen Vorbilder bei Zoo-Anlagen, Museums- und Heim-Bauten Voraussetzungen Mittelbeschaffung braucht Zeit und bringt Herausforderungen. Vor dem Start von Sammelaktionen müssen drei Voraussetzungen geschaffen sein: 1. eine Dokumentation über Projekt und Bauherrschaft, die Gönner anspricht 2. Adressen möglicher Gönner 3. die Organisation der Mittelbeschaffungs-Aktion. Dokumentation Fakten und Zahlen, gute Namen und Argumente für Projekt, Fotos und Tabellen Vertrauenswürdige, kompetente Projekt-Trägerschaft Gönner wollen Reputation der Organisation für Partnerschaften und Vertrauen in bekannte Persönlichkeiten, Beziehungen: Organisationen haben sich zu beweisen! Haben selber zum Gelingen beizutragen mit Eigenleistungen Adressen Interessante Förderstiftungen (Liste erstellt) Personen mit LAI nötig: Linkage, Ability (Vermögen), Interest (Thema) V.a. Linkage! Gibt es eine persönliche, historische Verbindung zur Trägerschaft? Von Seiten SKG-Verantwortlichen zu Privaten oder Stiftungs-Verantwortlichen? Mittelbeschaffungs-Organisation Zusammenarbeit von Geschäftsstelle mit Gremien einer Organisation Unterstützung von externen SpezialistInnen Viel Arbeit für alle; je mehr Einsatz, desto mehr Ertrag! Andreas Cueni, Basel, [email protected], www.andicueni.ch Ability und Interest? Milliarden-Erbin und Stifterin mit Wohnsitz St. Moritz und Dogge – allerdings mit Stiftung für junge KünstlerInnen Andreas Cueni, Basel, [email protected], www.andicueni.ch Zusammenfassung 1. Fundraising meint systematisches Vorgehen 2. Baut auf vorhandene Spendenbereitschaft und auf Förder-Institutionen 3. Braucht Zeit und Arbeit 4. Zeit ist begrenzt 5. Viel Konkurrenz 6. Teilweise unübersichtliche Förderszene 7. Organisationen haben sich deshalb im besten Licht zu zeigen 8. Müssen Willen, Einheit und Kompetenz beweisen 9. Sorgfalt und Plan bei Projektentwicklung darstellen 10. Bestehende Beziehungen zu möglichen Gönnern einbringen Fundraising fordert alle in einer Organisation, Mitarbeitende und Gremien
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