Sinfonietta Höngg Jubiläumskonzert 2017 Im Mai 1977, vor 40 Jahren, lud die Sinfonietta Höngg zu ihrem ersten Konzert. Nun wollen wir diesen runden Geburtstag zum klingen bringen: Festliche, funkelnde, virtuose Klänge dominieren unser Programm. Johannes Brahms komponierte seine „Akademische Festouvertüre Op. 80“ im Sommer 1880 in Bad Ischl, nachdem ihm die Universität Breslau 1879 die Ehrendoktorwürde verliehen hatte. Die Uraufführung fand am 8. Januar 1881 in Breslau statt und wird wohl manchen Zuhörenden ein Schmunzeln ins Gesicht gezaubert haben. Denn Brahms zitiert in seiner Ouvertüre auf überaus kunstvolle Weise vier Studentenlieder, die damals noch zum bekannten Liedgut nicht nur akademischer Kreisen gehörten. Ein heutiges Publikum kann die Themen vielleicht nicht mehr konkreten Liedtiteln zuordnen, erkennt aber leicht die eingängigen Melodien und ihre raffinierte Verarbeitung innerhalb des Stücks, bis zu Beginn der Coda dann in grosser Festlichkeit und mitreissend orchestriert das „Gaudeamus igitur“ erklingt. Trotz ihrer vierzig Lenze fühlt sich die Sinfonietta noch jung genug, um sich der heiter beschwingten, in allen Farben des Regenbogens schillernden Musik der „Suite Pastorale“ von Emmanuel Chabrier zu widmen. Chabrier wählte für dieses Orchesterstück vier Sätze aus seinen „Dix pièces pittoresques“ für Klavier von 1880 aus und instrumentierte sie sehr fantasievoll, leicht und transparent, sodass daraus vier der kostbarsten Juwelen französicher Musik überhaupt wurden. „Idylle“, der erste Satz, soll Francis Poulenc derart beeindruckt haben, dass er sich entschloss, selber zu komponieren: „...un univers harmonique s’ouvrait soudain devant moi et ma musique n’a jamais oublié ce premier baiser d’amour.“ In finsterer Zeit – der spanische Bürgerkrieg war kaum beendet und der zweite Weltkrieg stand unmittelbar bevor – komponierte Joaquín Rodrigo im Frühjahr 1939 in Paris sein „Concierto de Aranjuez“. Das Werk, das von den Gärten der Frühjahrsresidenz der spanischen Könige in Aranjuez inspiriert ist, gehört vor allem wegen seines tief traurigen, berührenden Adagios zu den bekanntesten Musikschöpfungen überhaupt. Diesem Mittelsatz vorangestellt ist ein temperamentvoller, an einen Fandango erinnernder Kopfsatz, den Abschluss bildet ein hochvirtuoses Rondo im Stile eines höfischen Renaissance-Tanzes. Wir sind glücklich, dass wir mit Joao Carlos Victor einen der international führenden Gittaristen seiner Generation als Solisten für unser Jubiläumskonzert gewinnen konnten, und wir freuen uns, nach dem Konzert mit Ihnen, liebes Publikum, auf die nächsten 40 Jahre Sinfonietta Höngg anzustossen.
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