Lokal-Fußball - Kanarenexpress

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sport
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gran canaria
Lokal-Fußball
FC Barcelona 5 :
DU Las Palmas 0
Die UD Las Palmas war in
Barcelona zu Gast. Barcelona
hatte das 1:1 gegen Villarreal
im Gepäck und hatte einiges gutzumachen. Verlieren wir keine
Zeilen, Barcelona machte sofort
klar wer der Chef im Ring ist
und schon nach der 14. Minuten führten die Katalanen, Luis
Súarez netzte. Die Blaugranas
tanzten die Gelben immer wieder aus und scheiterten an ihrer
Überheblichkeit, die Cracks um
Leo Messi wollten den Ball ins
Tor tragen. Sicher ist, Trainer
Luis Enrique weckte seine Spieler, holte die Träumer vom Pferd
und schon ballerte es. In der 51.
Minute war es Léo Messi, in der
57. wieder Súarez und keine Zeigerumdrehung später Arda Turan
und ob das nicht gereicht hätte
machte Aleix in der 80. Minute
die Manita, das Händchen, also
das fünfte Tor und die UD war
mit diesem Resultat noch gut
wegbekommen.
UD Las Palmas 1 :
Deportivo La Coruña 1
Die UD hat wieder einmal
zwei Punkte verschenkt, gleich
nach Anpfiff lief der Wagen
und nach 12 Minuten knallte
es zum ersten Mal: Mateo García versenkte die Pille mit einem
gekonnten Dropkick hinter der
Linie, ob er diesen Schuss so
geplant hat, weiß nur er. Die
UD drückte, Deportivo hatte
das Glück gepachtet und mit
Torhüter Tyton seine Lebensversicherung. Was der hielt, ging
auf keine Kuhhaut. Die UD war
am Drücker, kam aber am Eisernen nicht vorbei und schlug sich
am Schluss selber. Dem Rumänen Andone im Dress der Gallizier gelang in der 69. Minute
der Ausgleich. Ein Pass von
Lemos aus der Tiefe, die Verteidigung schlief, der Torwart
kam einen Schritt zu spät und
das Unentschieden war perfekt.
Das war zu viel für die Nerven
von Joselu und er flog mit der
zweiten Gelben vom Platz. Die
Gäste wussten nicht viel mit
der Überzahl anzufangen und
alle Spieler wurden noch kurz
vor Abpfiff geduscht, vielleicht
wollte der Platzwart die Gemüter
kühlen, niemand weiß es, aber
der Einsatz der Bewässerungsanlage sorgte für Gelächter auf
den Rängen.
CD Teneriffa 1 :
Real Zaragossa 0
Gegen die Elf aus Áragon
hätte der CD viel höher gewinnen können, aber das Alu von
Pfosten und Latte hielt dem
Leder stand. Suso Santana,
Aarón Ñíguez und Cristo hämmerten das Arbeitsgerät an
die Torumrandung. Jedes mal
wäre der Hüter der Aragonesen geschlagen gewesen. Die
erste Halbzeit war ein Schaulaufen, nur Punkte gab es nicht
und es dauerte bis tief in die
zweite Hälfte, bis dem CD der
Befreiungsschlag gelang. In
der 70. Minute war es Germán Sánchez, der die 9.000
Fans aus den Sitzen hob und
die Ola wellte durch das Stadion. Endlich waren die Spieler
des CD’s abgebrüht genug, nahmen das Tempo aus dem Spiel,
kontrollierten das Geschehen,
ließen die Gäste ins Leere
laufen und brachten die drei
Punkte mit dem Minimum ins
Trockene.
FuSSball
CD Tenerife 2 : Córdoba 0
Seit einem Jahr hat der CD
zu Hause nicht mehr verloren
und war heute nicht gewillt,
den Andalusiern etwas vom
Kuchen abzugeben. Mit dem
Sieg gegen den Tabellennachbarn ist die Mannschaft dieses Jahr das erste Mal über
die Grenze geklettert, die die
Spreu vom Weizen trennt oder
ganz einfach gesagt: Die Playoffs sind zur Zeit sicher. Die
Cordobesen machten es den
Gastgebern nicht einfach und
standen hinten sehr sicher . Es
dauerte lange, bis die Früchte
der Arbeit oder das zum Teil
hirnlose Anrennen auf den Kasten der Gäste belohnt wurde. In
der 75. Minute war es Choco
Lozano, der Honduraner im
Dress von Teneriffa, der die
Büchse öffnete und keine Fünf
Minuten später legte Omar
Perdómo nach. Mit dieser Kiste
war auch gleich das Schlussresultat geschrieben und die
Mannschaft hat einen Platz
an der Sonne. Dieser Platz ist
umso erstaunlicher, wenn man
zur Kenntnis nimmt, dass der
CD mit dem viertkleinsten Budget der gesamten zweiten Liga
n
arbeiten muss. Gran Canaria I unterstützung
Behinderte im Auto-Rennsport
Die Inselregierung von Gran
Canaria sicherte kürzlich in
einem Treffen mit Repräsentanten des Behindertensports
die Unterstützung behinderter
Sportler im Auto-Motor-Sport zu.
So wurde beispielsweise das
erste weibliche Team für die Rallye, Rally Islas Canarias Trofeo
el Corte Inglés, bestehend aus
Silvia Arbelo und Laura Báez,
sowie Domingo Pulido als Pilot
und Teilnehmer an offiziellen
Wettbewerben auf den Kanaren vorgestellt. Die Vertreter der
Antonio Morales (linkes Sofa) sicherte den Vertretern von Sin Barreras Sport
Driving die volle Unterstützung zu.
Organisation „Sin Barreras Sport
Driving“ sprachen bei Inselprä-
sident Antonio Morales vor und
erhielten die Zusage, dass die
Regierung Gran Canarias die
Aktivitäten des Vereins unterstützen werde. Der Verein setzt
sich dafür ein, dass die rund
300.000 kanarischen Behinderten sowohl die Möglichkeit erhalten, selbst den Motorsport auszuüben als auch als Zuschauer
freien Zugang zu den Veranstaltungen zu haben. Die Spezialisten beraten auch die Rennwagenbetreuer zu den nötigen
Umrüstungen, um die Sportwagen behindertentauglich zu
machen. n
Teneriffa I FuSSball
UD Chio sammelt für Kiara
Insgesamt 1.785,50 Euro hat
der UD Chío bei einem Spiel
gegen UD Granadilla Tenerife
Egatesa für Kiara einsammeln
können.
Das Mädchen, das in der
Gemeinde Guiá de Isora lebt,
leidet an einer Krankheit, die
ihre Mobilität erheblich einschränkt. Kiara kann durch die
Spende ein neues Krankenbett
und einen neuen elektrischen
Rollstuhl bekommen. Die Mutter, Maria Candelaria Domínguez,
bedankte sich sehr gerührt auch
im Namen ihrer Tochter. „Das
motiviert sie sehr und animiert
sie ungemein, für ihre Gesundung zu kämpfen“, erklärte die
Mutter bei der Scheckübergabe
im Rathaus. n
Rowdyväter
prügeln sich
Am 14. Januar spielten die Jugendmannschaften des UD Telde
und des UD Guía im Stadion Pablo Hernández in Telde gegeneinander. Es war ein enges Spiel zwischen zwei starken Gegnern.
Trotzdem wurde die Aufmerksamkeit der Zuschauer in der 60.
Minute vom Spielfeld zum Spielfeldrand gelenkt.
Mauricio T. (gelbes Shirt) soll den Streit vom Zaun gebrochen haben. Er
war allerdings der Unterlegene und musste ins Krankenhaus.
Stadtrat Ojeda (li.) und Telde-Klubpräsident Garavito wollen keine Gewalt
und schon gar nicht auf dem Sportplatz.
Dort hatten sich zwei Väter, Mauricio M. aus Telde und Mauricio T. aus Guía, in einen heftigen Streit verwickelt, der zu
Handgreiflichkeiten und Verletzungen führte. Zunächst war die
Auseinandersetzung verbal, später wurde sie brutal. Nachdem
der Vater aus Guía seinem Gegner eine Kopfnuss verpasst hatte,
rastete dieser aus und schlug mehrfach auf den Widersacher
ein. Dieser wurde mit einer gebrochenen Nasenscheidenwand
und mehreren Gesichtsverletzungen ins Krankenhaus Hospital
Insular gebracht. Ein Auge musste sogar operiert werden. Beide
Kontrahenten betonen, dass die Auseinandersetzung nichts mit
Fußball zu tun hatte. Heftige Beschimpfungen des Vaters aus
Guía gegen den Vater aus Telde sollen vorausgegangen sein.
Mauricio M. bedauerte seinen Ausrutscher und entschuldigte
sich, auch beim Fußballklub. Er sei seit 14 Jahren Mitglied im
Sportklub und durch und durch ein Sportsmann. Der andere
hätte es von Anfang an auf eine Schlägerei abgesehen und
er habe sich leider provozieren lassen. „Das war falsch, aber
ich werde dazu stehen. Ich bin darauf nicht stolz und kann
mich nur entschuldigen“, erklärte er. Sein Widersacher ließ
vom Krankenbett aus verlauten, dass er keine Entschuldigung
annimmt und man sich vor Gericht wiedersehen würde. Auf
den sozialen Netzwerken wurde der Vorfall heftig debattiert.
Eindeutige Worte fand der Torwart und Kapitän des UD Telde,
der 19-jährige Student Joel López. „Dieser Streit beschmutzt
den Fußball und unsere beiden Klubs. Dabei hatte er nichts
mit dem Spiel zu tun. Ich musste Kommentare mitanhören,
wie „wenn die Väter schon so sind, wie sind dann erst die
Söhne?“. Ich stehe voll hinter meinen Kameraden des UD
Telde und auch hinter unseren Sportlern vom UD Guía. Denn
wir haben ein spannendes und sehr enges Spiel ausgetragen.
Aber es war in jedem Moment fair und sportlich“, schreibt der
Student, der an der Universität von Las Palmas Sport studiert.
Er findet es unmöglich, dass das Image des Sports durch das
Fehlverhalten zweier Väter beschmutzt wird.
Der Stadtrat für Soziales, Sport und Jugend in Telde, Diego
Ojeda, klärte auf einem Treffen mit dem Präsidenten und dem
Sekretär des Vereins, Liberto Garavito und Pablo Monzónden,
den Vorfall. Alle Beteiligten stellten sich voll hinter die Forderung „No a la Violencia“ (Nein zur Gewalt). Konsequenzen
gegenüber den Streithähnen werden derzeit geprüft. Auf jeden
Fall wird es Spruchbanner und Kampagnen gegen Gewalt, Rassismus, Fremdenhass und Intoleranz im Sport geben. n