EUR/USD: Der „unterbewertete Euro“ im Visier der USA

EUR/USD: Der „unterbewertete Euro“ im Visier der USA
Geschrieben von: admiralmarkets
am Feb 06, 2017
Getagged in: Märkte aktuell , Forex , Events , Derivate , Basics
Schenkt man dem Leiter des neuen Nationalen Handelsrates der USA, Peter Navarro, Glauben,
bereichert sich Deutschland auf Kosten anderer EU-Partner und auch der USA. Dass der US-Dollar in
den letzten sechs Monaten zugelegt hat, ist sicherlich niemandem entgangen. Doch
Schuldzuweisungen, und in einer so direkten Form, sind neu. Offene Ohren für solche Vorwürfe gibt es
genug: in Griechenland, Spanien, Russland, nicht zuletzt auch in Frankreich und den Niederlanden.
„Trumpisation“ könnte vielleicht zum Wort des Jahres werden. Indes klettert der Euro auf ein
Zweimonatshoch und das Ende des Aufstiegs scheint noch nicht erreicht.
Nun kommen wir zu unserer Technischen Analyse:
Rückblick
Der EUR/USD bewegte sich zu Beginn unseres Betrachtungszeitraums im Bereich der 1,0730/15. Er
notierte damit erneut über dem Niveau fünf Handelstage zuvor. Am Mittwoch setzte der EUR/USD
1/5
zunächst leicht zurück, um dann wieder an die 1,0770 zu steigen und von hier aus abzuprallen. Der
nächste Versuch, die 1,0770 zu überwinden, scheiterte am Donnerstag. Es folgte ein ausgeprägter
Rücksetzer an und unter die 1,0700. Erst im Bereich der 1,0660/55 konnte sich das Währungspaar
stabilisieren und am Freitag etwas erholen. Der Wochenschluss lag bei 1,0700 und damit auf dem
Niveau fünf Handelstage zuvor lag. Zu Wochenbeginn ging der EUR/USD mit einem kleinen Gap-up in
den Frühhandel und konnte sich im Anschluss fast bis an die 1,0740 heran schieben. Dieser Anstieg
wurde jedoch am Montag vollständig abverkauft. Der EUR/USD sackte ab bis zur 1,0620 und konnte
sich erst hier stabilisieren. Die folgende Erholung führte den EUR/USD wieder an die Abbruchstelle
zurück, am Dienstag folgte dann der Move über die 1,0770. In Folge dieser Bewegung konnte sich der
EUR/USD bis an die 1,0812 schieben und dort auch festsetzen.
Das Hoch im Betrachtungszeitraum lag erneut deutlich über dem der Vorperiode. Der EUR/USD konnte
sich am letzten Handelstag des Monats Januar wieder über die 1,0800 schieben, sich jedoch oberhalb
dieser Marke nicht festsetzen. Der EUR/USD setzte in den vergangenen fünf Handelstagen weder an
oder unter die 1,0600 zurück. Die Range war mit 192 Pips vergleichbar mit dem des letzten
Betrachtungszeitraums.
Wir hatten in unserem Setup auf der Oberseite erwartet, dass der EUR/USD mit dem Überschreiten der
1,0792 bis 1,0807/11 laufen könnte. Diese Bewegung hat sich eingestellt, das Anlaufziel wurde
lediglich um 1 Pip verfehlt. Damit hat das Setup auf der Oberseite sehr gut gegriffen. Die Rücksetzer
gingen mit dem Unterschreiten der 1,0635 nicht ganz an unsere nächste Anlaufmarke bei 1,0618. Hier
haben 2 Pips gefehlt. Damit hat das Setup auch auf der Unterseite gepasst.
Wochenhoch*:
1,0812
Vorwoche 1,0775
Wochentief*:
1,0620
Vorwoche 1,0589
Wochen-Range*:
192 Pips
Vorwoche 186 Pips
*Betrachtungszeitraum 25.01.2017 bis 31.01.2017
Wie könnte es weitergehen?
Euro-WS:
1,0819/27/48/69.....1,0904/36/73....1,1057
Euro US: 1,0703.....1,0666/34....1,0580/10.....1,0498/57/30....1,0392/51....1,0295/13
2/5
Weitere Widerstände/Unterstützungen können dem Chart entnommen werden
Box-Bereich:
1,1524 bis 1,0223
Tagesschlusskurs-Marken: 1,0969 und 1,0236
Intraday-Marken:
1,0796 und 1,0510
Range:
1,2355 bis 0,9631
Euro-Chart
Der EUR/USD konnte sich in den ersten Handelswochen des Jahres stabilisieren. Nachdem es zu
Jahresbeginn ein Tief im Bereich der 1,0335 ausgebildet hatte, konnte sich das Währungspaar deutlich
erholen. Damit hat sich auch das Chartbild aufgehellt. In den letzten Handelstagen ist der EUR/USD
wieder über die 1,0770 gelangt und konnte sich über dieser Marke etablieren. Somit hat er die Basis für
einen weiteren Anstieg geschaffen, der übergeordnet bis etwa 1,1000 gehen könnte. Sollte der
EUR/USD bis zu dieser Marke laufen, könnte die Erholungsbewegung – zunächst – beendet sein.
Die Inflation ist im Januar spürbar angestiegen und nicht mehr weit von der Zwei-Prozent-Marke
entfernt. Wie erwartet führt dies jedoch nicht zum Umdenken bei der EZB. Stattdessen wurde der
Inflationsbegriff neu definiert, so dass die ultralockere Zinspolitik, die mittlerweile zu einer
Fiskalfinanzierung geworden ist, langfristig beibehalten werden kann. Wir hatten bereits vor Monaten
auf eine steigende Inflation hingewiesen, die nicht durch Geldpolitik, sondern durch steigende Ölpreise
ausgelöst wurde. Zudem hatten wir bereits die Einschätzung geäußert, dass die EZB, trotz dieser
Entwicklung, die Haltung zu ihrer Geldpolitik nicht ändern werde . Dieses Szenario scheint einzutreffen.
Interessant wird sein, wie sich die Fed verhalten wird. In diesem Jahr wird mit drei Zinsschritten
gerechnet. Wir gehen davon aus, dass der erste Zinsschritt frühestens Ende des ersten Quartals 2017
kommen wird.
Zum Markt in den kommenden fünf Handelstagen: Der EUR/USD könnte zunächst versuchen, sich
über der 1,0770 zu etablieren. Gelingt dies, könnte er versuchen, die 1,0788/92, die 1,0802/05 und im
Anschluss die 1,0814/18 anzulaufen. Kommt es bei 1,0818 nicht zu Rücksetzern, könnte der EUR/USD
den Bereich bei 1,0827/30 und im Anschluss die 1,0845/48 anlaufen. Hier könnten sich Rücksetzer
einstellen. Schafft es der EUR/USD über die 1,0848, hätte er das Potenzial, die 1,0856/59 und
schließlich die 1,0865/67 anzulaufen. Über der 1,0867 wären die 1,0874/76, die 1,0880/84 und die
3/5
1,0892/95 die nächsten relevanten Anlaufmarken auf der Oberseite.
Kann sich der EUR/USD nicht über der 1,0770 halten, wäre mit Rücksetzern an die 1,0764/61
beziehungsweise an die 1,0755/52 zu rechnen. Wenn es der EUR/USD nicht schafft, sich an der
1,0755/52 zu stabilisieren, könnten sich weitere Rücksetzer einstellen, die bis 1,0740/38 oder
1,0730/27 gehen könnten. Unter der 1,0727 kommen die 1,0708/06, die 1,0685/80 und die 1,0667/64 in
Frage. Rutscht der EUR/USD unter die 1,0664, wären die 1,0652/48, die 1,0637/35 und die 1,0620/15
die nächsten Anlaufmarken.
Übergeordnete erwartete Tendenz im Betrachtungszeitraum: seitwärts
Die wichtigsten Veröffentlichungen der nächsten 7 Tage:
•
02.02.2017 – EU: Rede des EZB-Präsidenten Mario Draghi
•
03.02.2017 – USA: Non-farm Gehaltsabrechnungen (Jan)
•
03.02.2017 – USA: Arbeitslosenquote (Jan)
•
03.02.2017 – USA: ISM Dienstleistungsindex (Jan)
4/5
Im Namen von Admiral Markets wünsche ich Ihnen erfolgreiche Trades
Ihr Jens Chrzanowski
Geschäftsführer Admiral Markets Partner Deutschland, MT am Germany GmbH
RISIKOHINWEIS: Dieser Artikel liefert eine Einschätzung zum Basiswert EUR/USD, unabhängig davon, mit
welchem Instrument ggf. getradet wird. Admiral Markets UK ist Forex & CFD-Broker, sollten Sie den Basiswert
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Quellen: Eigenanalyse, genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4.
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