Titelthema 20 Die Heuneburg – Herodots Pyrene? Als die ältesten Städte Mitteleuropas gelten die spätkeltischen Oppida des 1. Jh. v. Chr. Doch intensive Forschungen lehren uns eines Besseren: In Süddeutschland und den angrenzenden Gebieten gab es schon im 6. und 5. Jh. v. Chr. vorübergehend städtisches Leben. Am besten erforscht ist die Heuneburg an der Oberen Donau. Die Burg bildet den Kern eines urbanen Zentrums, das wohl mit dem von Herodot erwähnten Pyrene gleichzusetzen ist. In den letzten Jahren haben sich die Ereignisse geradezu überschlagen. Die Wissenschaftler stießen auf Fürstengräber, Kultplätze, Befestigungen, Straßen und Dörfer, die einen völlig neuen Blick auf die Heuneburg und die Welt der frühen Kelten erlauben. Inhalt AiD 1 2017 8 Bornhöck: Monument der Macht Der Bornhöck südöstlich von Halle war vor seiner Zerstörung einer der imposantesten Grabhügel Europas. Zweifellos fand hier in der frühen Bronzezeit ein »Fürst« seine letzte Ruhestätte, ähnlich wie im berühmten, aber kleineren Grab von Leubingen. Die Ausgrabungen inmitten einer reichen Fundlandschaft versprechen wertvolle Erkenntnisse zu Hierarchie und Sozialstruktur sowie Handel und Reichtum in der Aunjetitzer Kultur. 14 Traumzeit in Australien Das Kimberley im äußersten Norden des Kontinents blickt auf eine 50 000 Jahre alte Geschichte zurück. Zur uralten Kultur der Region gehören weltbekannte Felsmalereien, die nach wie vor Teil des Lebens der Ureinwohner sind und von ihnen gepflegt werden. Moderne Untersuchungen erlauben Einblick in eine faszinierende Welt, die schwer zugänglich ist und ihre Geheimnisse erst jetzt langsam preisgibt. 58 Wikinger auf Grönland 64 Römische Flotte in Xanten 986 n. Chr. landete Erik der Rote im Eriksfjord auf Grönland: Zum letzten Mal nahmen Wikingerscharen fremdes Land in Besitz. Für einige Jahrhunderte prosperierten ihre Ansiedlungen, doch im 14. Jh. rissen die Kontakte zur alten Heimat in Island und Norwegen ab, und bereits wenig später waren die Siedlungen verlassen – die Nordmänner verschwanden von der Bildfläche. Die Flotte des Archäologischen Parks Xanten wächst. Besucher können den Fortschritt live verfolgen und die Boote in einer Werft beim Museum besichtigen: eine Fähre, ein Fischerboot und ein zum Fischkasten zweckentfremdeter Einbaum. Zurzeit arbeiten die Schiffbauer an einem großen Flusssegler. | 1 Editorial 4 Spektrum Archäologie Unser Titelbild zeigt die dicht bebaute Akropolis der Heuneburg über der Donau. Im Hintergrund die großzügigen Anwesen der Außensiedlung. 8 Forschung: Mittler für Kupfer und Zinn – Aunjetitzer Kultur Der Bornhöck – größter bekannter Grabhügel der Frühbronzezeit in Mitteleuropa 14 International: Felskunst in Australien Service für unsere Abonnenten Für alle Fragen zum Bezug der »AiD« gibt es folgende Service-Nummern: Tel.: 02225-7085-361, Fax 02225-7085399*. Wie immer erreichen Sie Redaktion und Leserservice auch elektronisch unter [email protected] und [email protected]. * 14 Cent/Min. aus dem deutschen Festnetz, abweichende Preise aus dem Mobilfunk 2 Archäologie in Deutschland 1 | 2017 Zeiten – Träume – Realitäten 20 Titelthema: Die Heuneburg – Herodots Pyrene? 28 Aktuelle Ausgrabungen im Umfeld der frühkeltischen Stadt 32 Monumente für die Ewigkeit: Prunkgräber der Elite 36 International vernetzt: das Zeitalter der »Fürstensitze« 62 Fenster Europa: ins Neolithikum Mythos Frau – altsteinzeitliche Plastiken aus Russland Das »Sonnenobservatorium« von Goseck 64 Reportage: Schiffbau im Experiment 38 Aktuelles aus der Landesarchäologie 54 Brennpunkt: Goldfund Bernstorf Sicher kein modernes Gold! – die Kontroverse um »Bernstorf« 56 Fenster Europa: Schweiz Vorsicht! Kann Spuren von Alpmilch enthalten Die römische Rheinflotte im Archäologischen Park Xanten 66 Reportage: Vorläufer der 72 Nachrichten 76 Bücher 78 Ausstellungen 81 Rätsel Naturwissenschaft Alchemie – Mehr als der Traum vom »Goldmachen« 20 Porträt einer frühkeltischen Stadt 24 Von der Akropolis zur Polis – Höhepunkte der Heuneburgforschung 70 Denkmal: Himmelswege Faszination urzeitliche Kunst 75 Autoren dieses Heftes 80 Bildnachweis 58 Fenster Europa: Grönland Als die Nordmänner verschwanden 68 Museum: Rijksmuseum van Oudheden Ägyptische Schätze in Leiden Aus dem Netz gefischt: Trutz, Blanke Hans Mit seiner Ballade machte Detlev von Liliencron 1882/83 die Sage von Rungholt bekannt: Im Januar 1362 verschlang die Nordsee während der großen Sturmflut Teile der nordfriesischen Marsch. Rungholt lag zwischen Pellworm und Nordstrand, wo im Watt immer wieder Funde geborgen werden. Das NordseeMuseum Husum bringt bis 29. Januar eine Sonderausstellung. Dazu gibt es eine Homepage mit virtuellem Rundgang und Infos rund um Legende, Fakten und aktuelle AiD Folgen Sie der Forschungen. ok auch auf Facebo www.rungholt-ausstellungn Sie und registriere husum.de sletter unter sich für den New e! azin.d www.aid-mag Archäologie in Deutschland 1 | 2017 3 Spektrum | Archäologie Im Blickpunkt Zwei Pfund Blei 7000 Gräber zwischen Spätantike und Mittelalter Bergbau im Auftrag Roms Sylt. Das Wrack eines Plattbodenschiffs wurde an der Hörnum Odde freigespült. Das Schiff muss nach 1690 gebaut worden sein. Wrack auf Sylt Nordsee gibt Schiff nach 300 Jahren frei Anfang Oktober 2016 entdeckten Spaziergänger am Strand der Hörnum Odde das Wrack eines Holzschiffs, das nur bei Niedrigwasser sichtbar ist. Es handelt sich um die Reste eines Fahrzeugs mit plattem Boden in Kraweelbauweise. Vermutlich war es beim Umfahren der Südspitze Sylts auf Grund gelaufen. Hackspuren zeigen, dass die nordfriesischen Inselbewohner das Schiff abgewrackt hatten. Die Nehrung an der Südspitze von Sylt unterliegt ständigen Veränderungen. Auf einer Karte der Preußischen Landesaufnahme aus der zweiten Hälfte des 19. Jh. lag die Stelle, an der das Boot strandete, noch an der Küste zum Wattenmeer im Osten des Sandhakens. Nun wurde das Wrack durch die starke Erosion am westlichen Strand freigespült, nachdem es Jahrhunderte unter Dünen eingebettet war. Die Südspitze der Insel ist also über den Fund hinweggewandert. Das Wrack lag zum Zeitpunkt der Beobachtung auf etwa 10 m frei. Vermutlich ist die Kimm auf einer Seite erkennbar, der Umbruch des flachen Schiffsbodens zur Bordwand. Die Konstruktion besteht aus Eiche sowie Nadelholz und ist durch Holznägel verbunden. Verschiedene Merkmale sprechen für Schalenbauweise. Weitere Details sind die Verbindung der Planken durch Hakenlaschen, die Verkeilung der Holznägel mit eckigen Deuteln und Brandspuren an den Planken. Die Untersuchung der Jahrringe einer Probe aus dem Holz einer Spante ergab als Fälldatum das Jahr 1690. Bergung und Konservierung des Wracks wären sehr aufwendig. Zunächst wird darauf verzichtet, da es nur zum Teil erhalten ist und Beifunde fehlen. Doch auch die Untersuchung vor Ort gestaltet sich schwierig. Wegen der Gezeiten kann man die Fundstelle nicht freilegen und dokumentieren. Dennoch konnten viele Informationen gesammelt werden. Anhand einer Fotoserie wurde mit der Methode »Structure from Motion« ein dreidimensionales Modell des Wracks erstellt. Darüber hinaus trägt der Fund dazu bei, die historische Landschaft der bewegten Nehrungs- und Dünenareale an der Hörnum Odde zu rekonstruieren. | Stefanie Klooß 4 Archäologie in Deutschland 1 | 2017 Sondengänger Ingo Krull entdeckte auf einem Acker bei Sundern-Endorf in Westfalen einen römerzeitlichen Bleibarren. Die Fundstelle liegt nahe den Bergbauspuren von Sundern-Bönkhausen, wo im 15. Jh. Silber und Blei gewonnen wurden. Der gut erhaltene, 5,6 cm lange Barren wiegt 600 g, was fast exakt zwei römischen Pfund entspricht. Bislang war keine kaiserzeitliche Fundstelle aus diesem Gebiet bekannt. Bleiproduktion im Hochsauerland ist ein spannendes Phänomen der römischen Kaiserzeit. Obwohl weit von der Grenze des Imperiums entfernt, wurde hier bis in die Mitte des 2. Jh. n. Chr. Blei für das römische Absatzgebiet hergestellt. Dabei richtete man sich zumeist genau nach dem römischen Gewichtssystem – offenbar waren römische Berg- und Hüttenleute selbst an der Produktion im Barbaricum betei- Der antike Friedhof von Castra Regina völlig im Dunkeln bleibt der kaiserzeitliche Bergbau. Einzelfunde wie der aktuelle Bleibarren aus Sundern-Endorf helfen den Archäologen, die potenziellen Abbau regionen immer enger einzugrenzen. Eisenberg, Pfalz. Bevor man den Mann in die Grube warf, hat man ihn übel zugerichtet: Der Oberkörper war oberhalb des Beckens abgetrennt. | Manuel Zeiler Mord im römischen Eisenberg? Skelett im Innenhof des spätantiken Burgus Sundern-Endorf, Westfalen. Der Bleibarren wiegt fast genau zwei römische Pfund. Länge 5,6 cm. ligt oder hatten zumindest den einheimischen Handwerkern das erforderliche Wissen vermittelt. Möglicherweise steht das Römerlager Rüthen-Kneblinghausen mit der Bleigewinnung in Zusammenhang: Das Lager wurde ungewöhnlich weit entfernt von der römischen Marschroute angelegt, die in ostwestlicher Richtung durch Westfalen führt, liegt aber dicht benachbart zum Bleiabbaugebiet um Brilon. Nach intensiven Forschungen im Hellweggebiet kennen wir heute Struktur und Organisation der germanischen Ansiedlungen, in denen die Endprodukte angefertigt wurden und die sicherlich Stationen des überregionalen Güteraustausches waren. Nahezu unbekannt sind hingegen die Hüttenplätze, 2016 stießen Archäologen im pfälzischen Eisenberg auf ein übel zugerichtetes Skelett aus römischer Zeit. Der etwa 165 cm große Mann hatte offenbar einen gewaltsamen Tod erlitten: Sein Oberkörper war oberhalb des Beckens abgetrennt und lag mit dem Gesicht nach unten in der gleichen Grube wie die untere Hälfte mit den Beinen. Überdies waren beide Schienbeine kurz unterhalb der Knie gebrochen. Das Skelett kam im Innenhof des spätantiken Burgus während Lehrgrabungen zutage, die seit 2015 von der Universität Heidelberg und der Landesarchäologie Rheinland-Pfalz in Eisenberg durchgeführt werden. Klar ist, dass der Tote aus »der Römerzeit« stammt; die Keramikfunde aus der Grube sind eindeutig römisch, aber leider nicht näher einzuordnen. Möglicherweise kann die Untersuchung eines Ziegels weiterhelfen: Falls sich aufgrund des Tons feststellen lässt, dass der Ziegel in Rheinzabern hergestellt wurde, lässt sich der Zeitraum der Produktion vielleicht eingrenzen. Auf dem römischen Friedhof von Castra Regina in Regensburg lagen ursprünglich etwa 7000 Bestattungen. Der Vicus in Eisenberg bestand seit dem frühesten 1. Jh. und verdankte seinen Wohlstand der Eisenverarbeitung. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich eine regelrechte Kleinstadt mit einem Forum, die zur Zeit des Magnentius (350– 353) teilweise zerstört wurde. Um 370 n. Chr. wurde über den Ruinen älterer Gebäude der Burgus als Teil der valentinianischen Festungskette zur Sicherung der Rheingrenze errichtet, in dessen Schutz die römische Siedlung bis mindestens ins 5. Jh. hinein fortbestand. | AiD Bei Ausgrabungen seit dem Frühjahr 2015 im Westen Regensburgs wurden bis jetzt 1400 Körpergräber erfasst. Auf dem ehemaligen Gelände der Bundesbahn liegt der Zentralfriedhof von Castra Regina, dem römischen Regensburg. Schon als man in den Jahren ab 1872 die Eisenbahn baute, wurden über 800 Brand- und Körpergräber geborgen. 1999 wurden etwa 100 Brand- und 40 Körpergräber und 2011 noch einmal 200 Brand- und 250 Körpergräber untersucht. Die Zahl der unbemerkt ohne jede Dokumentation zerstörten Bestattungen kann man auf 3000 Brand- und 2000 Körpergräber schätzen. Ursprünglich muss der Friedhof etwa 7000 Bestattungen umfasst haben: somit das bei Weitem größte antike Gräberfeld Deutschlands – vergleichbar mit Krefeld-Gellep im Rheinland, das 6000 Gräber umfasst. Der Friedhof lag gemäß römischem Gesetz »extra muros«, das heißt außerhalb der Stadt an einer Hauptverkehrsachse. Die Belegung begann mit der Stationierung der dritten italischen Legion um 179 n. Chr. und wurde kontinuierlich bis ins zweite Drittel des 7. Jh. fortgesetzt. Dieser außerordentlich umfangreiche archäologische Komplex bietet den Wissenschaft- Archäologie in Deutschland 1 | 2017 5 y - Spektrum | Archäologie Leserreisen mit Archäologie in Deutschland Studienreise England | Silvia Codreanu-Windauer, Ihr Reiseleiter: Andreas Thiel ist Konservator im Landesamt für Denkmalpflege IN"ADEN7ōRTTEMBERG%RSTUDIERTE!RCHĉOLOGIEIN%RLANGEN München und Cardiff (Wales) und war von 2000 bis 2008 verantwortlich für den deutschen Anteil des 2005 eingetraGENENTRANSNATIONALEN5.%3#/7ELTERBESu'RENZEN des Römischen Reiches“. Im Preis enthaltene Leistungen: Studienreise ARCHÄOLOGIE und GESCHICHTE in ENGLANDS SÜDEN 9 Tage vom 15.07. - 23.07.2017 Samstag 15.07.2017 Anreise nach Dover 06.00 Uhr Abfahrt in Stuttgart und Fahrt vorbei an Köln – Zustiegsmöglichkeit um 11.00 5HRANDIEFRANZĺSISCHE+Analküste nach Calais. Fährüberfahrt, Übernachtung in Dover. Sonntag 16.07.2017 Dover Castle – Richborough – Colchester Besuch des römischen Leuchtturms innerhalb der über JahrHUNDERTEGENUTZTEN"EFEStigungen von Dover Castle, Weiterfahrt und Besichtigung der weiträumigen römischen Anlagen von Richborough, dem antiken Rutupiae. Am frühen Abend Fahrt nach Colchester – (OTELBEZUGFōRZWEI.ĉCHTE Montag 17.07.2017 SuttonHoo – West Stow Stadtbummel und Besuch des archäologischen Museums in der normannischen Burg von Colchester, dem römischen #AMOLUDUNUM7EITERFAHRTZUM angelsächsischen Königsgrab Sutton Hoo, anschließend Besichtigung des rekonstruierten frühmittelalterlichen DorFES7EST3TOWUND&AHRTZUDEN neolithischen Feuersteinminen Grime’s Graves. Gegen Abend Rückkehr nach Colchester. der römischen Stadt Verulamium und des dortigen archäoloGISCHEN-USEUMS.ACHMITTAGS Wanderung entlang des BerkSHIRE2IDGEWAYZUDEMNEOLITHIschen Großsteingrab Wayland’s 3MITHYDEREISENZEITLICHEN(ĺHENSIEDLUNG5FlNGTONUNDDEM bekannten Landschaftsbild des 114 m langen des Weißen Pferdes. Weiterfahrt nach MidsoMER.ORTONSōDLICHVON"ATH GELEGEN(OTELBEZUGFōRZWEI .ĉCHTE Mittwoch 19.07.2017 Bath 3PAZIERGANGDURCHDIEINDAS 5.%3#/7ELTERBEAUFGENOMMENEKLASSIZISTISCHE!LTSTADT von Bath, anschließend Besuch der eindrucksvollen römischen Badeanlage für die Heilgöttin 3ULIS-INERVAIM3TADTZENTRUM $ER.ACHMITTAGSTEHTZURFREIEN6ERFōGUNG2ōCKFAHRTZUM Hotel. Donnerstag 20.07.2017 Avebury – Salisbury Fahrt nach Avebury mit seinen auf einer Fläche von 15 ha verteilten megalithischen Steinkreisen, anschließend Besuch des rätselhaften Silbury Hill, dem größten von Menschenhand aufgeschütteTENPRĉHISTORISCHEN(ōGEL%Uropas, und des benachbarten Großsteingrabes West-Kennet. .ACHMITTAGS"ESICHTIGUNGDER Dienstag 18.07.2017 Colchesnormannischen Stadtanlage ter St. Albansin–Deutschland Bath 6 –Archäologie 1 | 2017 VON/LD3ARUMDEM6ORLĉUFER des heutigen Salisbury. WeiterFahrt nach St. Albans. Besuch FAHRTUNDZWEIøBERNACHTUNGEN in Salisbury. lern die Chance, den Übergang von der Spätantike ins frühe Mittelalter in Bayern detailliert zu erforschen. y Fahrt im 4-Sterne-FernreisebusReisebus y 8 x Übernachtung mit Abendessen und Frühstück in 3- und 4-Sterne-Hotels y Alle Eintritte y Quietvox-Führungssystem y Studienreiseleitung durch Dr. Andreas Thiel Im Preis nicht enthaltene Leistungen: Lutz-Michael Dallmeier Unter dem Schutz der Peschmerga Ausgrabungen im Nordirak Archäologen der Universität Tübingen unter der Leitung von Peter Pfälzner entdeckten im Herbst beim kurdischen Dorf Bassetki die Überreste einer über 5000 Jahre alten Stadt. Erste Sondagen zeigten: Es ist die größte bronzezeitliche Anlage dieser Art im Nordirak. Bereits um 2700 v. Chr. war die Oberstadt von einer schützenden Mauer umgeben. Davor erstreckte sich die Unterstadt von 1 km Länge mit einem verzweigten Straßennetz und verschiedenen Wohnvierteln, teils mit herrschaftlichen Häusern oder palastähnlichen Gebäuden. Fragmente von assyrischen Keilschrifttafeln aus der Zeit um 1300 v.Chr. belegen einen Tempel des mesopotamischen Wettergottes Adad. Schon 1975 hatte man in Bassetki beim Bau einer Schnellstraße das Unterteil einer Bronzefigur mit einer Inschrift des akkadischen Gottkönigs Naram-Sin aus der Zeit um 2200 v. Chr. gefunden. Akkade, die Hauptstadt, lag viel weiter südlich. In Bassetki vermutet Pfälzner nun einen Außenposten des akkadischen Reichs. Die Schnellstraße soll sechsspurig ausgebaut werden, was große Teile der bronzezeitlichen Fundstelle gefährdet. Für die kommenden Jahre sind flächige Ausgrabungen geplant – wenn es die militärische Lage erlaubt. Keine 45 km entfernt verbreiten Kämpfer des »Islamischen Staats« Terror. Doch im irakischen Teil Kurdistans sorgen lokale Streitkräfte, vor allem Peschmerga, für Sicherheit. Der Nordirak ist somit eines der wenigen Gebiete, in denen Vorderasiatische Archäologen noch arbeiten können. | AiD y Trinkgelder y weitere Mahlzeiten y Versicherungen Die Bleitafel aus dem Grab der Kaiserin Gisela (†1043) im Dom von Speyer ist im Historischen Museum der Pfalz ausgestellt. Der Hügel beim nordirakischen Dorf Bassetki birgt Ruinen einer neu entdeckten bronzezeitlichen Stadt. Die Schafe ziehen über die Unterstadt, die sich über 1 km Länge vor dem Hügel erstreckt. Freitag 21.07.2017 Salisbury und Stonehenge Vormittags Bummel durch den malerischen Dombereich und anschließende Führung in der frühgotischen Kathedrale von Salisbury mit dem höchsten Kirchturm Großbritanniens. .ACHDER-ITTAGSPAUSE&AHRT nach Woodhenge, von dort Wanderung durch die reiche arCHĉOLOGISCHE,ANDSCHAFTZUM wohl berühmtesten archäologiSCHEN$ENKMAL%NGLANDSNACH Stonehenge. Rückfahrt nach Salisbury. Samstag 22.07.2017 Über Portchester und Fishbourne nach Calais Fahrt nach Portchester und Besichtigung des dortigen römischen Kastells an der sog. Sachsenküste, das bis in das Mittelalter hinein als Festung GENUTZTWURDE7EITERFAHRTNACH Fishbourne und Besuch der dortigen römischen Villa mit ihrem reichen Mosaikschmuck. !MSPĉTEN.ACHMITTAG&AHRT nach Dover, Fährüberfahrt und Übernachtung in Calais. Sonntag 23.07.2017 Heimreise wie Anreise. Sparen Sie 100 € bei Buchu ng bis zum 31.01.2017 Reisepreis pro Person im DZ Buchung ab 01.02.2017 Einzelzimmerzuschlag € 1.955,– € 2.055,– € 340,– Min. 20, Max. 28 Personen Programm - und Hoteländerungen bleiben vorbehalten. Veranstalter: Heideker Reisen, Münsingen. Anmeldung direkt bei: Heideker Reisen, Dottinger Straße 55, 72525 Münsingen Tel. 0 73 81/ 93 95-0 • Fax 0 73 81/ 93 95 25 E-Mail: [email protected] Ansprechpartner: Lisa Reutter Inschrift entziffert Kaiserin Giselas Bleitafel 2016 untersuchten Mitarbeiter der Universität Heidelberg mit einem Streifenlichtscanner die Bleitafel aus dem Grab der Kaiserin Gisela. Gisela starb am 15. Februar 1043 in Goslar, ihr Leichnam wurde nach Speyer überführt und am 11. März an der Seite ihres bereits 1039 verstorbenen Gemahls Konrad II. beigesetzt. Als 1900 die Grüfte im Speyerer Dom geöffnet wurden, fand sich in Giselas Grab die Bleitafel. Die Tafel trägt eine Inschrift von 14 Zeilen, von denen nur die ersten drei und der Beginn der vierten eingraviert sind. Der Rest wurde lediglich flüchtig eingeritzt und ist mit bloßem Auge kaum erkennbar. Ausgräber Hermann Grauert war im Jahr 1900 noch in der Lage, diese Zeilen zu entziffern. Demnach nahm an der Beisetzung der Kaiserin nicht nur ihr Sohn Heinrich III. teil: Die Tafel erwähnt gleich drei Erzbischöfe und mindestens zwölf Bischöfe. Die Anwesenheit zahlreicher geistlicher Würdenträger dürfte kaum der Bestattung allein gegolten haben. Man vermutet, dass damals die liturgisch wichtigen Ostteile des Doms geweiht wurden. Die Frage ist: Trifft Grauerts Lesung zu? Der Streifenlichtscanner stellt selbst kleinste Unebenheiten dar. Mit seiner Hilfe wurde die Inschrift, die mittlerweile verloren schien, wieder lesbar gemacht. Die Lesung Grauerts konnte in allen wichtigen Punkten bestätigt werden. Mit dem Jahr 1043 ist nun ein festes Datum für die Geschichte des Speyerer Doms gewonnen. | AiD Altes Ägypten ganz neu in Leiden: 13.03.- 19.03.2017 Frühe christliche Kunst im Wandel - Von Südtirol über Müstair nach Ravenna: 21.04. - 29.04.2017 Hanse – Trilogie: Lübeck 19.05. - 21.05.2017; Wismar 23.06. - 25.06.2017; Stralsund 01.09. - 03.09.2017 Eine archäologische Entdeckungsreise auf den Orkney -Inseln: 02.07. - 09.07.2017 Hallstatt, Hallein und Wien - "Die Kelten" in Österreich: 15.08. - 23.08.2017 Bilderhöhlen der Eiszeit und Kathedralen in Frankreich: 30.09.- 07.10.2017 y Das ausführliche Reiseprogramm finden Sie unter www.heideker.de oder Sie können es unter Telefon 0 73 81 / 93 95-0 anfordern. Programmänderungen vorbehalten! Archäologie in Deutschland 1 | 2017 7 Titelthema | Die Heuneburg – Herodots Pyrene? Porträt einer frühkeltischen Stadt An der oberen Donau liegt zwischen Sigmaringen und Riedlingen eine einzigartige prähistorische Stätte: die Heuneburg – einzigartig sowohl in Hinblick auf die herausragende Qualität der archäologischen Funde als auch den hervorragenden Forschungsstand. Obwohl nach sieben Jahrzehnten systematischer Ausgrabungen immer noch viele Fragen offen sind, bietet sich das faszinierende Bild einer Stadt aus der Zeit zwischen 620 und 450 v. Chr. Von Dirk Krausse W ie kam es zur Entstehung der ältesten Stadt Mitteleuropas, wie sah sie aus, wie gestaltete sich das Leben ihrer Bewohner und warum wurde sie schon nach wenigen Generationen wieder aufgegeben? Ausschlaggebend für die Wahl des Platzes war die Lage am Oberlauf der Donau: Etwa ab hier erlaubte der Wasserstand, den Fluss das ganze Jahr über mit Booten oder Flößen zu befahren. Die Heuneburg bildete den Startpunkt einer Wasserstraße, die auf einer Länge von über 2700 km nach Osten bis zum Schwarzen Meer führte. Andererseits liegt die Heuneburg äußerst günstig für den Verkehr sowohl nach Norden als auch nach Süden. Nach Süden gelangt man über die Alpenpässe in den mediterranen Raum, nach Norden erschließen der Neckar und der Rhein mit seinen Nebenflüssen das nördliche Mitteleuropa. Drehscheibe für Handel und Verkehr Die Heuneburg liegt somit ideal, um den Warenverkehr entlang der Donau und gleichzeitig den Handel zwischen dem Norden und dem Süden zu bündeln, zum Beispiel mit Bernstein einerseits und griechisch-etruskischen Importen andererseits. Nur vor diesem Hintergrund wird verständlich, dass an dieser Stelle um 600 v. Chr. eine Stadt entstand, die sich mit den etruskischen oder griechischen Zentren in Italien und Südfrankreich durchaus messen konnte. Das gilt sowohl hinsichtlich ihrer Architektur, Größe und Einwohnerzahl als auch der sozialen Struktur. Sie bestand aus einer dicht bebauten Oberstadt von etwa 3 Hektar Größe, die mit ihrer blendend weiß verputzen Mauer aus luftge20 Archäologie in Deutschland 1 | 2017 trockneten Lehmziegeln und 18 wie Bastionen vorspringenden Türmen nicht nur effektiv befestigt war, sondern auch als Machtdemonstration ersten Ranges weithin sichtbar über dem Donautal thronte. An diese »Akropolis« schloss sich westlich die etwa halb so große Vorburg an, durch Graben, Wall, Palisade und ein monumentales Tor ebenfalls repräsentativ geschützt. Doch damit nicht genug: Akropolis und Vorburg bildeten lediglich den Kern einer weitaus größeren Siedlung, die sich in der ersten Hälfte des 6. Jh. v. Chr. über den gesamten Geländerücken westlich der Heuneburg Herodots Pyrene »Der Istros [das heißt die Donau] nämlich entspringt im Lande der Kelten bei der Stadt Pyrene und fließt mitten durch Europa. Die Kelten wohnen jenseits der Säulen des Herakles und sind Nachbarn der Kynesier, die unter allen Europäern am weitesten im Westen wohnen. Der Istros fließt durch ganz Europa und mündet in den Pontus Euxeinos [das Schwarze Meer] …« (Herodot, Historien II,33) Unmittelbar westlich des Burghügels erstreckt sich die Außensiedlung. Sie ist um ein Vielfaches größer als die Akropolis mit der Vorburg. Zur Heuneburg gehören mehrere Grabhügelfelder in der unmittelbaren Nachbarschaft. auf ungefähr 100 Hektar Fläche erstreckte. Diese Außensiedlung wurde wiederum durch Wälle und Gräben geschützt und war in Quartiere untergliedert. Auf der Akropolis lebten die Menschen dicht an dicht in kleinen und gleichförmigen Häusern; die Lehmziegeltürme der Stadtmauer waren ebenfalls bewohnt. In der Außensiedlung gab es dagegen zum Teil auch große, repräsentative Bauten mit einer Grundfläche von bis zu 320 m2. In der Oberstadt und einzelnen Gebäuden der Außensiedlung waren Werkstätten eingerichtet, in denen unter anderem Textilien, Ton, Knochen, Geweih, Bernstein, Ölschiefer, Eisen, Bronze und darüber hinaus auch Edelmetalle und Koralle verarbeitet wurden. Die reichen Funde aus den bis zu 4 m mächtigen Schichten lassen keinen Zweifel am Wohlstand der Stadt und ihrer Bewohner. Neue Organisationsformen, demographisches Wachstum, technische Innovationen, Austausch und Handel brachten einen wirtschaftlichen Aufschwung, der offensichtlich spezialisierte Handwerker und Händler aus der Ferne anzog: Auf der Heuneburg arbeiteten Baumeister, Bronzegießer, Schmiede und andere Handwerker, die mit den neuesten mediterranen Techniken und Moden vertraut waren. Reichtum, Macht und Armut in einer komplexen Gesellschaft Von Reichtum und Machtanspruch zeugen die zugehörigen Friedhöfe im Umfeld der Stadt mit den charakteristischen riesigen Grabhügeln der sozia- len Elite. Doch lagen dort ebenso kleinere Hügel mit einfacher Ausstattung; jüngst konnten auch flache Brandbestattungen zwischen den Grabhügeln nachgewiesen werden. Viele Menschen hatten jedoch offenbar gar keinen Anspruch auf ein reguläres Begräbnis oder wurden auf eine Art und Weise bestattet, die wir im Allgemeinen archäologisch nicht fassen können. Vor diesem Hintergrund ist ein »Massengrab« aufschlussreich, entdeckt unterhalb der Akropolis auf der bis dahin noch vollkommen unerforschten Ostterrasse der Heuneburg. Auf einer Länge von mindestens 40 m lagen dort Skelettteile von Männern, Frauen, Kindern und Jugendlichen. Eine Untersuchung der Knochen zeigt, dass diese Menschen offensichtlich gewaltsam zu Tode kamen. Zum Teil befanden sie sich zu Lebzeiten in einem mangelhaften Gesundheitszustand und waren schlecht ernährt. Hier zeichnen sich erhebliche soziale Ungleichheiten innerhalb der frühkeltischen Gesellschaft auf der Heuneburg ab. Der Wohlstand der Stadt zog spezialisierte Handwerker an: Blechstreifen und Drahtreste aus Gold belegen Werkstätten auf der Heuneburg, die filigranen Goldschmuck wie die Kugeln aus dem Bettelbühlgrab herstellen konnten. Nicht jeder Bewohner der Heuneburg hatte das Recht auf ein anständiges Begräbnis: Auf der Grabenböschung im Osten der Burg fanden sich Skelettreste von Frauen, Kindern und Jugendlichen, teils mit Schädelverletzungen. Dort lagen auch sorgfältig bearbeitete Quader aus Sandstein, die bis zu 120 kg wiegen und die man von der Heuneburg sonst nicht kennt. Archäologie in Deutschland 1 | 2017 21 Titelthema | Die Heuneburg – Herodots Pyrene? Die komplex gegliederte Stadt war, wie neueste Ausgrabungen zeigen, über ein Straßennetz mit ihrem Hinterland und den benachbarten Regionen verbunden. Ein Hauptweg führte in nordwestliche Richtung zur 9 km Luftlinie entfernt liegenden Alten Burg, ein 340 m langer Bergsporn am Rand der Schwäbischen Alb. Die frühkeltischen Erbauer haben den Sporn unter enormem Aufwand eingeebnet und mit zahlreichen Wällen, Gräben, Terrassen und gut 10 m hohen senkrechten Kalksteinmauern zu einem gigantischen Monument umge- staltet, das von der Heuneburg aus sichtbar war. Offensichtlich diente die repräsentative Anlage der gesamten Region als Versammlungsort, Kultplatz und vielleicht auch Ort für Spiele und Wettkämpfe. Wahrscheinlich gehörten die nördlich gelegene Große Heuneburg sowie die Höhensiedlungen auf dem Bussen und dem Ennetacher Berg ebenfalls zur Heuneburg. Mit zahlreichen unbefestigten Gehöften, Weilern und Dörfern bildeten sie ein einziges zusammengehörendes System. Info Ein Rundwanderweg verbindet die obertägig sichtbaren Geländedenkmale rund um die Heuneburg. Das Freilichtmuseum auf der Burg bietet anschauliche Rekonstruktionen am ursprünglichen Platz: www.heuneburg-keltenstadt.de Tel.: 07586/ 8959405 Öffnungszeiten: April bis Oktober, Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr Das Keltenmuseum Hundersingen zeigt originale Funde aus den langjährigen Ausgrabungen auf der Heuneburg: www.heuneburg.de Tel.: 07586/ 920838 Öffnungszeiten: April bis Oktober, Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen 10 bis 16 Uhr 22 Archäologie in Deutschland 1 | 2017 Kannte Herodot eine Polis an der oberen Donau? Unser Bild der Heuneburg hat sich somit in den letzten zwei Jahrzehnten durch neue Ausgrabungen und Forschungen radikal verändert. Der vermeintlich kleine »Fürstensitz« auf der Akropolis ist gleichsam nur die Spitze des Eisbergs und der innerste Kern einer weitaus größeren Stadt mit mehreren Tausend Einwohnern, die wahrscheinlich ein über 1000 km2 großes Gebiet mit Gräberfeldern, Weilern, Dörfern, Straßen und Kultplätzen kontrollierte. Unter der dicht bebauten Akropolis der Heuneburg erstreckt sich die Vorburg. Die Außensiedlung im Vordergrund besteht aus großzügigen, eingefriedeten Anwesen. Im Hintergrund die Donau, für antike Boote ab hier schiffbar. Rekonstruktion zur Zeit der Lehmziegelmauer. Vor diesem Hintergrund erscheint die lange Zeit vernachlässigte Erwähnung der Polis Pyrene am Oberlauf der Im Gegensatz zur Akro- Donau durch den griechischen Historipolis bot die Außenker Herodot (484– 425 v. Chr.) in neuem siedlung Platz für groLicht. Gerhard Dobesch, der wahrße, repräsentative Bauscheinlich beste Kenner dieser althistoten. Rekonstruktion rischen Materie, schrieb vor Jahren: eines Befundes unter »Daß mit der Stadt (!) Pyrene das PyreHügel 4 der Nekropole Gießübel-Talhau. näengebirge gemeint sei, wie oft angenommen wird, ist keineswegs notwendig oder auch nur wahrscheinlich.« Angesichts der sich inzwischen abzeichnenden Dimension, Struktur und Bedeutung der Heuneburg ist es unwahrscheinlich, dass weder die Etrusker in Mittelitalien noch die Griechen in Südfrankreich das frühkeltische Machtzentrum an der oberen Donau gekannt haben sollten. Vieles spricht dafür, dass jenes von Herodot erwähnte Pyrene mit der Heuneburg identisch ist. In jüngeren antiken Quellen wird Pyrene nicht mehr erwähnt, doch das kann kaum verwundern, denn noch zu Lebzeiten Herodots wurde diese älteste Stadt Mitteleuropas aufgegeben. Mit dem Erstarken neuer Siedlungszentren in Breisach, am Hohenasperg, am Ipf oder am Glauberg verlagerten sich die Machtverhältnisse, es entwickelten sich neue Verkehrswege und Handelsströme. Die Heuneburg geriet ins Abseits und wurde um 450 v. Chr. aufgegeben. In den nachfolgenden Epochen der Römerzeit oder des Mittelalters spielte die Burg – anders als dies bei den meisten anderen frühkeltischen Fürstensitzen der Fall ist – keine große Rolle mehr: Ein Glücksfall für die Archäologie, denn so konnten sich die archäologischen Schichten im Wesentlichen ungestört erhalten. ;_d[7kiij[bbkd]Z[iAbd_iY^[dIjWZjcki[kci kdZZ[iHc_iY^#=[hcWd_iY^[dCki[kci _cAbd_iY^[dIjWZjcki[kc P[k]^WkiijhW['#)r+&,,-Abd mmm$cki[[dae[bd$Z[%aic 5 . $ $ 2 Ã " % 2 '(5+(80$5.7 3#(!50,!4: +½,.%2 '%3#()#(4% $%:n -!) Cki[[dZ[h $ 2 5 . 4 % 2 Archäologie in Deutschland 1 | 2017 23
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