FEATURE INFORMATIONEN I. Februar 2017 AUS DER REDAKTION S. 2 II. III. DAS PROGRAMM: SWR 2 Feature am Sonntag (14.05 Uhr) S. 3 SWR 2 Essay (Montag, 22.03 Uhr) S. 5 SWR 2 Feature (Mittwoch, 22.03 Uhr) S. 7 IMPRESSUM S. 9 Bitte beachten Sie auch unser Internet-Projekt www. dokublog.de Außerdem informieren wir Sie gerne mit unserem newsletter per e-mail über das aktuelle Feature-Programm der jeweils kommenden Woche. Sie können ihn im Internet bestellen unter www.swr2.de/feature. Dort finden Sie auch die Sendungen zum Nachhören, unser podcast-Angebot sowie die Manuskripte zum Nachlesen. Schließlich können Sie SendeMitschnitte bei SWR Media Services bestellen: 76522 Baden-Baden; Tel: 07221-929 26030; Fax: 07221-929 24511 1 I. HINWEISE DES MONATS Montag, 13.02.2017 22.03 Uhr Essen als Konfession Zeitgenössische Umgangsformen mit Ernährung Von Wolfgang Ullrich Kaum ein Lebensbereich hat in den letzten Jahren einen solchen Bedeutungszuwachs erlebt wie die Ernährung. Ob es um Fragen der Gesundheit, des Kochens oder des Genießens geht - das Essen ist als Thema omnipräsent geworden. Beziehungen gehen in die Brüche, weil sich die Partner auf keinen gemeinsamen Ernährungsstil einigen können, Veganer oder Fruktarier behandeln ihre Art des Essens wie eine Religion und in den Sozialen Medien boomen Seiten mit Kochrezepten. Zudem findet eine Ästhetisierung des Essens statt wie nie zuvor in der Kulturgeschichte. Warum ist gerade die Ernährung so zentral geworden? Ist das ein Epiphänomen unserer Wohlstandsgesellschaft oder ersetzt der Kult um das Essen fehlende Sinnstiftungsinstanzen? Mittwoch, 15.02.2017, 22.03 Uhr „Plötzlich wuchsen Schorsch Brüste“ Medikamententests an Männern mit geistiger Behinderung Von Charly Kowalczyk Anfang der 70er-Jahre stellte der Ersatzdienstleistende Gebhard Stein im badischen Epilepsiezentrum der Diakonie Kork häufig die Medikamente für den nächsten Tag zusammen. Ihm fiel auf, dass ein Jugendlicher täglich eine Pille ohne Arzneimittelnamen bekam. Nur der Name eines großen Pharmakonzerns und eine Nummer standen auf der Medikamentenpackung. Damals behaupteten die Ärzte und Pfleger in Kork, dass man bei Schorsch den Sexualtrieb hemmen müsse. Der Autor geht in seinen Recherchen den Erinnerungen des Ersatzdienstleistenden nach. Was geschah in Kork und vielleicht auch anderswo? Wurden damals an jungen, behinderten Männern Medikamente getestet? Und nicht zuletzt: Haben Menschen mit geistiger Behinderung kein sexuelles Selbstbestimmungsrecht? (Produktion: DLF/SWR) 2 II. DAS PROGRAMM Sonntag: SWR2 Feature am Sonntag, 14.05 – 15.00 Uhr 05.02.2017 So viele Träume Das Sendungsbewusstsein des Felix Rexhausen Von Thomas Pfaff (Produktion: DLF/SWR) "Schon immer saß - einer inoperablen Geschwulst gleich - in Rexhausen ein Traum davon, wie das Leben in der Welt wohl sein müsste" - schreibt er selbst, der Autor Felix Rexhausen, in seinem eigenen Nachruf mehr als 20 Jahre vor seinem Tod. Seine Radio-Glosse "Mit Bayern leben" provoziert 1963 den ersten großen bundesdeutschen Satireskandal. Im Buch "Lavendelschwert" beschreibt er einen fiktiven Umsturzversuch Homosexueller gegen die spießig-rigide Nachkriegsrepublik. Es macht ihn zum Vorreiter der Schwulenbewegung. Das Anecken wird Felix Rexhausen zum Lebensprinzip. Eine Zeitlang hat er damit großen Erfolg. Später weniger. Auf jeden Fall hört er sich gern reden und weiß das auch: "Er aß jeden Morgen Orangenmarmelade auf Quark und jeden Nachmittag Kuchen, er empfand die meisten Leute als langweilig, außer wenn sie ihm zuhörten. Er galt als Satiriker. Er ist tot." Vor 25 Jahren, am 6. Februar 1992 ist er gestorben. 12.02.2017 geänderter Beginn: 13:05 Uhr Mord im Osten Wie die DDR Verbrechen aufklärte Von Gabi Schlag (Produktion: WDR 2015) Morde, gar Serienmorde durfte es nach dem Selbstverständnis der DDR in einer "entwickelten sozialistischen Gesellschaft" nicht geben. Nach offizieller Lesart waren Kapitalverbrechen gesellschaftliche Auswüchse im kapitalistischen Westen des Klassenfeindes. "Verbrechen ist dem Sozialismus wesensfremd." Doch auch in der DDR gab es Triebtaten, Sexualdelikte, Serienmorde, und es gab eine Kriminalpolizei, die eigentlich für deren Aufklärung zuständig war. Wenn diese aber nicht schnell genug handelte, befürchtete die Staatsicherheit Unruhe in der Bevölkerung und damit Kritik am staatlichen System. Dann schickte sie ihre Geheimwaffe, die zweite, geheime Polizei der DDR. Ihr Auftrag: Verbrechen schnell und effektiv aufklären, um sie danach umso gründlicher geheim halten zu können. 3 19.02.2017 Kein Mord mehr und kein Luxus Das Ende der Nachtzüge Von Nora Bauer Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2016 hat die Deutsche Bahn die Nachtzüge mit Schlafwagen aus dem Programm genommen. Bis dahin konnte man beim Träumen von deutschen Großstädten nach Paris oder Venedig, nach Wien, Zürich, Prag, Warschau oder Kopenhagen gelangen. Statt Übernachtung im Hotel fuhr man im Pyjama ans Ziel, wachte ausgeschlafen auf und betrat frisch geduscht die Metropole. Unrentabel, befanden die Kostenermittler der Deutschen Bahn und schickten mit der traditionsreichen Art des Reisens ein Stück Kulturgeschichte aufs Abstellgleis. Wer erinnert sich nicht an die beiden Nachtzüge in Alfred Hitchcocks "North by Nothwest" oder Agatha Christies "Mord im Orient Express". Den Luxus dieser Züge hat die Deutsche Bahn allerdings nie erreicht. Nora Bauer hat eine der letzten Nachtfahrten mitgemacht. 26.02.2017 Witz, komm raus! Fips Asmussen, der letzte Alleinunterhalter Von Oliver Kobold und Jochen Wobser Treffen sich zwei Blinde. Sagt der eine: "Lange nicht gesehen". - Als der Begriff "Comedy" noch nicht erfunden war, erzählte Fips Asmussen schon Witze am laufenden Band. Schmerzfrei, ohne Satire, ohne Moral, ohne Mehrwert, ohne Ende. Vor allem in den 70erJahren verkauften sich seine LPs und Kassetten mit Titeln wie "Kennen Sie den?" millionenfach und dienten als Stimmungshelfer in den Partykellern der alten Bundesrepublik. Anhand der Lacher nach Asmussens Gags lässt sich studieren, was die Nation einmal bewegte. Heute scheint Asmussens Humor wie aus der Zeit gefallen. Und doch findet er noch immer sein Publikum - als letzter Handlungsreisender in Witzen. Und sein Koffer ist voll. Drei Stunden dauerte 2016 sein Auftritt in "Schmidts Tivoli Theater" auf der Reeperbahn. Und der 77-Jährige tourt unverdrossen weiter. 4 Montag: SWR2 Essay, 22.03 – 23.00 Uhr 06.02.2017 Essay Musik "Die Macht der Töne" Über Musikgedichte Von Barbara Kiem Viele Literaten aus verschiedensten Zeiten haben die enge Verwandtschaft zwischen Musik und Dichtung erkannt und eindringlich beschrieben. In Gedichten über Musik sind "Klang" und "Wirkung" von Musik die Hauptthemen. Musikalische Hörerlebnisse werden darin zu sprachlichen Klanggestalten, man singt über tief empfundene Gefühle, aber auch Loblieder auf große Komponisten oder einzelne Instrumente. Besonders beliebt: die Leier oder Harfe, das Instrument des mythischen Sängers Orpheus. Die Attribute Gesang und Leier wirken als Bindeglied der Gattungen Lyrik und Musik und verweisen auf den antiken Begriff "Musiké", der ursprünglichen Einheit von Dichtung, Musik und Tanz. 13.02.2017 Essen als Konfession Zeitgenössische Umgangsformen mit Ernährung Von Wolfgang Ullrich Kaum ein Lebensbereich hat in den letzten Jahren einen solchen Bedeutungszuwachs erlebt wie die Ernährung. Ob es um Fragen der Gesundheit, des Kochens oder des Genießens geht - das Essen ist als Thema omnipräsent geworden. Beziehungen gehen in die Brüche, weil sich die Partner auf keinen gemeinsamen Ernährungsstil einigen können, Veganer oder Fruktuarier behandeln ihre Art des Essens wie eine Religion und in den Sozialen Medien boomen Seiten mit Kochrezepten. Zudem findet eine Ästhetisierung des Essens statt wie nie zuvor in der Kulturgeschichte. Warum ist gerade die Ernährung so zentral geworden? Ist das ein Epiphänomen unserer Wohlstandsgesellschaft oder ersetzt der Kult um das Essen fehlende Sinnstiftungsinstanzen? 20.02.2017 Stolz und Zorn Zur Neubestimmung zweier Schlüssel-Emotionen Von Friedrich Pohlmann Vor einiger Zeit hat Peter Sloterdijk in seinem Buch Zorn und Zeit eine neue Fassung des Zorn-Begriffs im Ausgang von der griechischen Thymos-Lehre versucht und diese gedankliche Konstellation ins Zentrum einer Deutung des 20. Jahrhunderts gestellt. Der mit dem Themenkomplex zusammenhängende Begriff des Stolzes konnte dabei nur peripher behandelt werden und auch die Abgrenzung des Zorns zu verwandten Negativemotionen geschah eher indirekt. Wodurch unterscheiden sich insbesondere Zorn, Hass und Verachtung und in welchen Formen wurden sie ideologisch wirksam? Wie könnte eine Neubestimmung dieser Schlüssel-Emotionen aussehen? 5 27.02.2017 Was tun wir, wenn wir geben? Zur Phänomenologie einer Grundgeste des Miteinanders Von Astrid Nettling Man gibt sein Wort, ein Zeichen, ein Versprechen oder Ratschläge. Gleichermaßen werden Blicke, Aufmerksamkeit, Vertrauen, das Herz, Zeit oder Glauben geschenkt. Geben gehört zu den Verben, die einen Bezug auf ein Gegenüber herstellen und im Nehmen einen Gegenpart finden. So entfaltet auch das Nehmen im Zusammenhang des Gebens und der Gabe seinen eigenen Spielraum. Nehmen bedeutet nicht bloß, eine Sache aus einer gebenden Hand zu nehmen, sondern die Gabe, die jemandem gegeben wird, muss von diesem eigens genommen und anerkannt werden. Das heißt, dass dem Nehmen eine bestimmte Haltung zu korrespondieren hat - etwa die der Dankbarkeit. 6 Mittwoch: SWR2 Feature, 22.03 - 23.00 Uhr 01.02.2017 Die Luftpiraten von Marienbad Geschichte einer Flugzeugentführung Von Thomas Gaevert Zehn junge Menschen versuchen nach dem Ende des Prager Frühlings in den Westen zu fliehen. Sie entführen eine kleine Flugzeug-Passagiermaschine auf ihrem Flug vom tschechischen Marienbad nach Prag. Ein junger Mann taucht mit einer Pistole im Cockpit auf, es kommt zu einem Handgemenge bei dem plötzlich ein Schuss fällt. Der Pilot wird in den Hals getroffen und stirbt. Dem Kopiloten gelingt es die Maschine bei Weiden in der Oberpfalz notzulanden. Die Entführer - alle im Alter zwischen 17 und 22 Jahren - werden verhaftet und wegen vorsätzlicher Tötung zu Haftstrafen zwischen 3 und 7 Jahren verurteilt. Ihre Schuld am Tod des Piloten scheint erwiesen, ihr Leben zerstört. 40 Jahre später wird der Fall noch einmal neu aufgerollt. Ein zweiter Obduktionsbericht aus einem Prager Geheimdienstarchiv lässt die damaligen Ereignisse in neuem Licht erscheinen - mit einem überraschenden Ergebnis. 08.02.2017 Zwischen den Fronten Kurdische Abgeordnete werden bedroht Von Michael Enger (Produktion: DLF/NDR/SWR) In der Türkei wurde die Immunität von mehr als einem Viertel der Parlamentsabgeordneten aufgehoben. Staatspräsident Erdogan möchte vor allem die Vertreter der kurdischen HDP aus dem Parlament drängen. Unter ihnen sind auch drei Abgeordnete, die aus Deutschland stammen. Ziya Pir, Ali Atalan und Feleknas Uca sind in türkisch-kurdischen Migrantenfamilien groß geworden. Sie hatten sich 2015 in der Türkei zur Wahl gestellt, um mitzuhelfen, eine friedliche Lösung in dem seit Jahrzehnten anhaltenden Kurdenkonflikt zu finden. Doch die neue Eskalation der Gewalt hat ihre guten Absichten überrollt. Es ist zu befürchten, dass die Aufhebung der Immunität nur ein erster Schritt ist bei der Strafverfolgung der demokratisch gewählten Kurdenvertreter. Das Feature möchte die drei Abgeordneten in den Wirren der politischen Ereignisse begleiten. Es fragt nach ihren Motiven, sich in der Türkei zur Wahl zu stellen, berichtet über die Folgen des wieder aufgeflammten Krieges in den Kurdengebieten und wirft auch ein Schlaglicht auf die Folgen des gescheiterten Militärputsches. 15.02.2017 „Plötzlich wuchsen Schorsch Brüste“ Medikamententests an Männern mit geistiger Behinderung Von Charly Kowalczyk (Produktion: DLF/SWR 2016) Anfang der 70er-Jahre stellte der Ersatzdienstleistende Gebhard Stein im badischen Epilepsiezentrum der Diakonie Kork häufig die Medikamente für den nächsten Tag zusammen. Ihm fiel auf, dass ein Jugendlicher täglich eine Pille ohne Arzneimittelnamen 7 bekam. Nur der Name eines großen Pharmakonzerns und eine Nummer standen auf der Medikamentenpackung. Damals behaupteten die Ärzte und Pfleger in Kork, dass man bei Schorsch den Sexualtrieb hemmen müsse. Der Autor geht in seinen Recherchen den Erinnerungen des Ersatzdienstleistenden nach. Was geschah in Kork und vielleicht auch anderswo? Wurden damals an jungen, behinderten Männern Medikamente getestet? Und nicht zuletzt: Haben Menschen mit geistiger Behinderung kein sexuelles Selbstbestimmungsrecht? 22.02.2017 das ARD radiofeature Terrorwarnung Ein Feature über IS-Rückkehrer und die Grenzen der Sicherheit Von Tom Schimmeck (Produktion: NDR 2017) Tausende junger Männer und Frauen aus Europa hat der "Islamische Staat" zum Kampf in den Nahen Osten gelockt, über 800 davon aus Deutschland. Viele sind schon zurückgekehrt, manche kriegstrainiert und -entschlossen, andere desillusioniert oder schwer traumatisiert. Die deutsche Gesellschaft und ihre Behörden haben ein massives Problem: Wie verhindert man die Radikalisierung junger Menschen? Wie erkennt und stoppt man Terroristen? Das Feature sucht in den Lebensgeschichten junger Kriegerinnen und Krieger nach Auslösern und Motiven. Es betrachtet Propaganda und Idole des Terrors - und die Methoden und Chancen der Präventionsarbeit. Die Zahl sogenannter "Gefährder" wird vom Bundeskriminalamt auf etwa 500 Personen geschätzt. Allein für deren lückenlose Überwachung bräuchte die Polizei tausende Beamte. Die Politik verspricht mehr Stellen. Auch der Verfassungsschutz rüstet auf. Sogar Kinder sollen nun beobachtet werden. Bundesweit läuft eine Prozesswelle an. Vier Referate der Bundesanwaltschaft waren 2016 überwiegend mit deutschen Dschihadisten im syrischen Bürgerkrieg beschäftigt. Doch wie viel Repression ist möglich? Welche Maßnahmen nützlich? 8 III. IMPRESSUM SWR 2 Feature am Sonntag Dr. Walter Filz ([email protected]) 07221 929-23121 Sabine Bauknecht (Red.Ass.) ([email protected]) 07221 929-23878 SWR 2 Essay Dr. Stephan Krass ([email protected]) 07221 929-23675 Sabine Bauknecht (Red.Ass.) ([email protected]) 07221 929-23878 SWR2 Feature Dr. Wolfram Wessels Annette Schmid (Red.Ass.) ([email protected]) ([email protected]) 07221 929-23215 07221 929-22104 9
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