ANNI FRIESINGER Kaum zu glauben, im Januar hat Anni Friesinger-Postma ihren 40. Geburtstag gefeiert. Die ehemalige Weltklasse-Eisschnellläuferin ist verheiratet, zweifache Mutter und eine erfolgreiche Geschäftsfrau. Es ist eine beeindruckende sportliche Vita, die Inzells ehemalige Eisschnellläuferin Anni Friesinger-Postma aufweisen kann. Drei olympische Goldmedaillen, 16fache Weltmeisterin und 59 Weltcupsiege. Kurz vor der Heim-Weltmeisterschaft 2011 in der neuen Max Aicher Arena hat sie ihre Karriere beendet. Nicht ganz freiwillig, ein Knorpelschaden im Knie hat sie dazu gezwungen. Damit ist ihr das ganz große Finale verwehrt worden. „Ich wollte nicht im hinteren Feld herumlaufen, sondern gewinnen“, er- zählt die heute 40-jährige zurückblickend. Friesingers Anspruch ist immer sehr hoch gewesen. Ob im Sport oder jetzt in ihrem „zweiten Leben“. In dem ist sie eine erfolgreiche Geschäftsfrau. In Salzburg direkt am Mirabellgarten betreibt sie ein Geschäft für Kinderbekleidung. Concept Stores „Small Heroes“ mit einem Web-Shop für Kinderbekleidung und Accessoires ist ihr ganzer Stolz. „Das ist ein Fulltime-Job bei dem sich am Anfang nicht viel rechnet. Ich habe eine große Verantwortung, vor allem für meine drei Angestell- ten“, erzählt sie. Den Wechsel vom Leistungssport zur Geschäftsfrau hat sie relativ schnell geschafft. Sie hat sogar Innenarchitektur studiert, aber nicht abgeschlossen. Zwei Jahre hat sie bei einem Fertighaushersteller gearbeitet und ein Haus mitentwickelt. Das hat gleich einen Preis gewonnen. Typisch Anni Friesinger möchte man sagen. Mit Interesse und Freude verfolgt sie die Leistungen der Inzeller Eisschnellläufer. „Da geht endlich wieder was“, freut sie sich. Um ihren Traum vom eigenen Geschäft zu entwickeln, hat sie einen Unternehmer-Kurs belegt und einen Businessplan gemacht. Erfahrung hat sie aus ihrer Tätigkeit für K2, Triumph, Ergee und HiPP mitgebracht. „In erster Linie bin ich aber Mutter“, sagt sie. Aus der Ehe mit dem ehemaligen holländischen Eisschnellläufer Ids Postma sind zwei Kinder hervorgegangen. Josephine ist fünf und Elisabeth zwei Jahre alt. Beide besuchen mit der Mama einmal in der Woche einen Eislaufkurs in Inzell. Eine Stunde sind sie dort beschäftigt. Währenddessen zieht Anni Friesinger-Postma auf der 400-Meterbahn ihre Kreise. „Fünfzehn Runden schaffe ich gerade noch. Aber nicht mehr so in geduckter Position wie früher“, meint sie lachend. Neben Eislaufen sind Josephine und Elisabeth auch beim Skifahren unterwegs. Einmal in der Woche steht Tanzen in Salzburg auf dem Programm. Ballett und Hipp-Hopp inbegriffen. Mit ihrem Mann Ids Postma führt sie eine Fernbeziehung. Sie lebt in Salzburg, er auf einem Bauernhof in Holland mit rund 600 Stück Vieh. „Wir waren nie länger als sechs Wochen zusammen, aber auch nie länger als drei Wochen getrennt.“ Engagiert ist Anni Friesinger auch in vielen sozialen Projekten. Vor allem der „Bunte Kreis“ in Traunstein und Rosenheim liegt ihr am Herzen. Hier werden Eltern von Frühgeborenen und kranke Neugeborene unterstützt. „Eigentlich müsste mein Tag 36 Stunden haben, den würde ich aber auch voll bekommen“, sagt sie lächelnd. Siegi Huber IN DER NÄCHSTEN AUSGABE SIEGI HUBER IM GESPRÄCH MIT FELIX LOCH
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