Die Mensa stösst auf (zu) grosse Nachfrage

33. Jahrgang
GZA/PP 8048 Zürich, Post CH AG
Donnerstag, 2. Februar 2017
Nr. 5
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch
Die Mensa stösst auf (zu) grosse Nachfrage
Auf dem Sellholz sind
Wohnungen geplant
Seit vergangenem Sommer
hat die Schule Küsnacht
Zentrum wieder eine Mensa.
Der Andrang ist gross – so
gross, dass es zu Personalengpässen kommt.
Für 18,15 Millionen Franken hat Herrliberg die Parzelle Sellholz verkauft.
Damit erzielte die Gemeinde einen
deutlich höheren Nettoerlös als vorgesehen. Im Juni 2016 hatte die Gemeindeversammlung zugestimmt, das 4908
Quadratmeter grosse Grundstück für
mindestens 14 Millionen Franken zu
verkaufen. «Trotz Optimismus war die
Nachfrage grösser als erwartet»,
schreibt die Gemeinde in einer Mitteilung. Nun hat man das Bauland Ende
Januar an den Meistbietenden veräussert, wie Gemeindeschreiber Pius
Rüdisüli bestätigt.
Annina Just
Kaum ist die Pausenglocke verstummt,
geht der Trubel los: Schüler und Schülerinnen der Sekundarschule und der
Berufsvorbereitungsschule
«Tempus
am See» stürmen in die Mensa, um
sich in die Schlange für das Mittagessen einzureihen.
Es ist Donnerstag, der Tag, an dem
am meisten Schülerinnen und Schüler
ihre Mittagspause in der Mensa verbringen. Fast 100 Mittagessen werden
über die Theke gehen.
«Der Mensabetrieb ist sehr gut angelaufen, wir haben mehr Anmeldungen als erwartet», sagt Gabi Herren,
Schulleiterin der Sekundarschule, zum
neuen Konzept. Nachdem die Schule
Zentrum zuvor ein Jahr lang ohne einen Mensabetrieb auskommen musste,
läuft seit Beginn des Schuljahrs
2016/17 eine 18-monatige Projektphase. In dieser Zeit muss sich das neue
Konzept mit zwei schuleigenen Mitarbeitern, die anstelle eines Cateringunternehmens mit dem Betrieb der Mensa beauftragt sind, beweisen. Neben
Schülerinnen und Schüler stehen in der Mensa Schlange für das frisch zubereitete Mittagessen.
der grossen Nachfrage ist für Herren
erfreulich, dass durch die Wiederinbetriebnahme der Mensa und die daraus
folgende vermehrte Präsenz von Lehrpersonen in der Mensa das LitteringProblem massiv kleiner wurde.
Elternrat hilft erneut aus
Auch Regula Boller, seit dem aktuellen
Schuljahr Präsidentin des Elternrats,
äussert sich positiv über den neuen
Betrieb: «Der Betriebsleiter, Herr Maruna, ist mit Herzblut dabei und legt
viel Wert auf Qualität, zum Beispiel,
dass die Brötchen in der 10-Uhr-Pause frisch aus dem Ofen kommen. Die
Schüler schätzen dies.» Der grosse
Andrang bestätige natürlich, dass die
Mensa bei den Jugendlichen gut an-
komme. Dies unterstreicht auch eine
Umfrage, welche die Schule bei Schülern, Eltern und Lehrpersonen durchgeführt hat. Eine grosse Mehrheit erachtet den Betrieb einer Mensa als
sinnvoll und schätzt das Angebot.
Doch die grosse Nachfrage hat
auch eine Kehrseite: Weil der Andrang
mit rund 250 vorbestellten Essen pro
Woche und zusätzlichen spontanen
Gästen grösser ist als erwartet,
herrschte in den letzten Wochen und
bis zu den Sportferien Personalengpass. In die Bresche springen müssen
zwei Praktikanten und der Elternrat.
Die beiden jungen Herren, die an der
Schule Küsnacht ein Praktikum absolvieren, wären eigentlich für Aufgaben
im schulischen Betrieb angestellt. Sie
Foto: A. Just
werden aber momentan je einen Tag
pro Woche in der Mensa eingesetzt.
Aus Sicht von Schulleiterin Herren ist
diese Situation nicht ideal: «Sie fehlen
uns natürlich im pädagogischen Bereich.»
Auch Einsätze des Elternrats können gemäss Regula Boller nur als Notlösung betrachtet werden. «Der Elternrat ist gern bereit, diesen aktuellen Engpass aufzufangen, aber unser
Einsatz ist aus heutiger Sicht nicht als
Dauerlösung vorgesehen.» Es sei jedoch gerade in der aktuellen Situation
wichtig, die Qualität aufrechtzuerhalten, damit der Andrang nicht nachlasse, betont sie. Gründe für den aktuelFortsetzung auf Seite 3
Planung nicht abgeschlossen
Käuferin ist die ImmSell AG. Deren
einziger Zweck ist das Halten und die
Entwicklung des Grundstücks, wie
Verwaltungsratspräsident Rico Baumgartner auf Anfrage erklärt. «Die Planungsarbeiten sind noch nicht abgeschlossen.» Geplant sei der Bau von
Wohnungen. Doch weshalb war man
bereit, deutlich mehr zu bezahlen?
«Die Gemeinde hat einen Mindestpreis festgelegt und wollte den höchstmöglichen Gewinn machen», erklärt
Baumgartner. Aus diesem Grund sei
ein Bieterverfahren durchgeführt worden. Bereits nach der ersten Bieterrunde habe der Preis bei über 16 Millionen Franken gelegen.
Der Verkauf werde sich laut der
Gemeinde positiv in der Jahresrechnung 2017 auswirken. (pw.)
Blick in die Zukunft
Blick in die Gegenwart
Blick in die Vergangenheit
Für Planungen sind Prognosen unerlässlich: Fluglärmgegner,
monieren, dass das beauftragte Büro seit Jahren zu viele
Flugbewegungen prognostiziert. Derselbe Vorwurf gegen die
Münchner Firma wird auch andernorts erhoben.
Seite 3
Vor gut 40 Interessierten hielt Niklaus Peter, Pfarrer am
Fraumünster, ein Plädoyer für eine verbindliche Glaubenssprache: Im Rahmen der Vortragsreihe «(Un)sichtbare Kirche» besuchte er die katholische Kirche Herrliberg.
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Eigentlich wurde ihm die Liebe zum Pferd schon in die Wiege
gelegt, betrieb doch sein Vater eine Fuhrhalterei in Küsnacht:
Ruedi Günthardt erzählte im Höchhus aus alten «Rösseler»Zeiten und erinnerte sich an die Olympiade 1960.
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2
Stadt Zürich
Nr. 5
2. Februar 2017
AKTUELL
Letzipark lädt zum Joker-Spielplausch
Das Einkaufszentrum Letzipark wird
zum Spieler-Paradies. Unter dem
Motto «Joker» dreht sich vom 31. Januar bis zum 11. Februar alles ums
Spielen und Gewinnen. Dabei warten
Tausende Sofortgewinne, Einkaufsgutscheine sowie als Hauptattraktion
ein Honda Civic, Traumreisen mit
MSC Kreuzfahrten und fünf Roller
SH125 auf die Gewinner.
An der Joker-Eröffnung am Donnerstag, 2. Februar, über den Mittag
stehen Magie und das Spiel mit den
Karten im Fokus. Zauberprofi Florian
Klein brachte schon Prominente wie
Christa Rigozzi oder Sven Epiney zum
Staunen. Nun kommt er in den Letzipark, um die Kunden in die magische
Welt der Zauberei zu entführen. Charmante Unterstützung erhält er von der
Moderatorin Miriam Rickli.
Während der 14 Tage ist dann
Spiel, Spass und gewinnen Trumpf im
Einkaufszentrum Letzipark. Mit speziellen Spielkarten mit integriertem per-
Joker-Preise im Letzipark.
Foto: zvg.
sönlichem QR-Code können alle interessierten Besucherinnen und Besucher täglich jokern und so ihr Glück
versuchen. Bei diesem Spiel- und Einkaufserlebnis warten attraktive Sofortgewinne und Einkaufsgutscheine auf
die Joker-Spieler. Als Hauptpreise lo-
Publireportage
cken am MSC-Kreuzfahrten-Spielstand Traumreisen auf den schönsten
Meeren der Welt, welche man selber
auswählen kann. Beim ausgestellten
Honda Civic können die Spieler an
den Terminals ihren Traumwagen
gleich selber konfigurieren.
Im Einzugsgebiet des Einkaufszentrums Letzipark erhalten alle
Haushalte ihre personifizierten Joker-Karten per Post zugestellt. Weitere Spielkarten können gratis an den
Kassen aller teilnehmenden Geschäfte im Letzipark bezogen oder an der
Zentrumsinformation gratis abgeholt
werden. Mit der Karte kann man
während der gesamten Eventdauer
einmal täglich an jeder Joker-Insel
sein Glück versuchen. Die Teilnehmer
müssen 18 Jahre alt sein. Bei den Sofortpreisen dürfen Kinder unter 16
Jahren in Begleitung einer erwachsenen Person spielen. (pd./pm.)
www.letzipark.ch
Keine Langeweile in den Sportferien
Die GZ der Stadt Zürich
haben für Kinder, die in
den Sportferien zu Hause
sind, ein Ferienprogramm
zusammengestellt.
Im GZ Heuried kommen die Kinder zu
viel Bewegung (14.–17. 2.): Spaghettiplausch, Spielnachmittag, Ausflug in die
Kletterhalle, Ausflug mit den GZ-Tieren
und Schlittschuhlaufen. Das GZ Seebach
bietet einen Schlittelausflug für Buben
ANZEIGEN
(16. 2.) und einen Schlittschuhausflug für
Mädchen (23. 2.) an. Im GZ Hirzenbach
können die Kinder in der Sporthalle jeden Tag eine andere Sportart oder ein
anderes Spiel kennen lernen (13.–17. 2.).
Ums Kochen geht es im GZ Affoltern,
wo Kinder in der Küche experimentieren dürfen (13.–19. 2. / 20.–24. 2.). Kombiniert wird dies mit Angeboten in den
Werkstätten. Ein Werkangebot unter
dem Motto «Malen, Kleben, Tonen» bietet das GZ Heuried (21.–23. 2.). Im GZ
Wipkingen steht eine Keramik-Woche
für Kinder und Erwachsene auf dem
Programm (13.–17. 2.). Im GZ Witikon
können Kinder jeden Tag eine Künstlerin oder einen Künstler kennen lernen
((20.–24. 2.). Im GZ Buchegg werden
Masken und Kostüme für die Fasnacht
hergestellt (22./23. 2.). Die digitale Welt
steht im Zentrum im GZ Leimbach
(20.–24. 2.). Im GZ Loogarten kann man
einen Stop-Motion-Trickfilm herstellen
(14.–17. 2.) und das GZ Grünau hat im
«Werdwies» eine Elektrorennbahn
aufgebaut. (13.–17. 2.). (pd./pm.)
www.gz-zh.ch
Begegnungen in einem Land in tiefgreifendem Wandel.
Foto: Tobias Hauser
Zwischen Traum und Realität
Fotojournalist Tobias
Hauser geht in seiner LiveReportage über Kuba
der Frage nach, was aus
dem sozialistischen Traum
geworden ist.
Um wirklich zu verstehen, in welch
tiefgreifendem Wandel sich Kuba gerade befindet, genügt keine kurze
Stippvisite. Dafür braucht es jemanden wie Tobias Hauser, dem selbst
von Kubanern «der Blick eines Kubaners» attestiert wird: Nur wenige
sind mit Kuba so vertraut wie der
deutsche Fotojournalist. Seit bald 20
Jahren besucht er die Karibikinsel
regelmässig. Für seine Live-Reportagen spricht er mit alten Revolutionären über die globalisierte Welt, mit
der Jugend über ihre Zukunftsträume
und mit alleinerziehenden Müttern
über den Wandel der Familienstruk-
Wettbewerb
Lokalinfo verlost 5 × 2 Tickets für
den Multimediavortrag über Kuba
am 15. Februar. Wer gewinnen
will, schickt bis 6. Februar ein
Mail mit Betreffzeile «Kuba» und
vollständigem Absender an:
[email protected]
oder eine Postkarte an:
Lokalinfo AG
Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich
turen. Er sucht nach Veränderungen.
Was ist aus dem sozialistischen
Traum geworden? Welche Möglichkeiten bieten die zarten Samen der
freien Marktwirtschaft, die inzwischen zaghaft zu spriessen beginnen?
Hausers Live-Reportage ist voller
Feingefühl, mitreissender Musik und
Humor. (pd./mai.)
Mittwoch, 15. Februar, 19.30 Uhr, Volkshaus, Stauffacherstr. 60, 8004 Zürich
Küsnachter
AKTUELL
Die Mensa stösst auf
(zu) grosse Nachfrage
Nr. 5
2. Februar 2017
APROPOS . . .
Fortsetzung von Seite 1
len Personalengpass gibt es verschiedene: Einerseits hat das Konzept, welches die «IG Mensa» ausgearbeitet
hatte, ursprünglich mehr Stellenprozente als die jetzigen 70 plus 50 Prozent vorgesehen. «Man hat sich dann
auf einen Kompromiss mit der Schulpflege geeinigt», blickt Herren zurück.
Diese hatte vorgesehen, dass jeweils
am Mittwoch ein Praktikant aushilft.
Dass nun an zwei Tagen ein Praktikant gebraucht wird, wäre aber nicht
die Idee gewesen.
Annina Just
Bald ist DER Tag da. Der 12. Februar, der Tag, an dem die Entscheidung über die Zukunft des
Areal Zürichstrasse fällt. Der Tag,
an dem wir wissen, was – und ob
überhaupt – auf dem heutigen
Parkplatzprovisorium etwas Neues
entsteht. Vor allem ist mit diesem
Tag auch der Abstimmungskampf
Geschichte – und darüber bin ich
froh. Die Tonalität, welche die
Kampagne in den letzten Wochen
angenommen hat, ist eine, die man
Dank Mensa-Einsatz zur Lehrstelle
Ausserdem beinhaltet das Konzept,
dass Lernende der Tempus-Schule in
der Mensaküche Einsätze absolvieren
und so Arbeitsluft schnuppern können. «Diese Idee wurde bereits mit
mehreren Lernenden der Klasse Betriebspraktikum umgesetzt», bestätigt Christian Süss. Der Prorektor ad
interim der Tempus am See hebt einen Einsatz besonders hervor: Ein
18-jähriger Schüler, der über drei
Monate mehrmals pro Woche in der
Mensa mithalf, habe dank dieser Referenz nun eine Lehrstelle als Koch
gefunden. Süss bezeichnet die Einsätze dann auch als Win-Win-Situation
für Lernende und Mensabetreiber.
Voraussetzungen für solche Erfolge
seien konstante Arbeitseinsätze, eine
hohe Motivation und eine wohlwollende Begleitung der Lernenden.
Weil nun aber trotz den Einsätzen
von Tempus-Lernenden und Praktikanten die Nachfrage zu gross ist für
das zur Verfügung stehende Personal, ist es erneut der Elternrat, der
die Ärmel hochkrempeln wird. Das
Gremium hat nämlich bereits im vergangenen, «mensalosen» Jahr einen
Pausenkiosk betrieben, um ein minimales Angebot aufrechtzuerhalten.
Die Schulpflege verabschiedet in
diesen Tagen einen Kurzbericht zum
bisherigen Projektverlauf. Aus diesem Grund konnte sich die Geschäftsleitung noch nicht zur Frage nach allfälligen Änderungen am Betriebskonzept äussern.
Auch ohne Bericht ist aber schon
heute klar: Der Einsatz von Elternrat
und Schulleitung für die Wiederaufnahme eines Mensabetriebs hat sich
gelohnt: Die Schüler danken es Woche für Woche mit ihrem grossen Ansturm auf die Mensatheke.
ANZEIGEN
Die Prognosen von Intraplan (blau) gehen permanent nach oben. Die Realität (grün) sieht anders aus.
Grafik: rs
Die Flugprognosen liegen weit daneben
Fluglärmgegner, aber auch
Kantonsräte monieren, dass
das beauftragte Büro seit
Jahren zu viele Flugbewegungen prognostiziert. Derselbe Vorwurf gegen die
Münchner Firma wird auch
andernorts erhoben.
Roger Suter
Für Planungen sind Prognosen unerlässlich. Insbesondere für Verkehrsinfrastrukturen wie Flughäfen sind sie
wegen der langen Vorlaufzeit, aber
auch wegen der grossen Auswirkungen auf ihre Umgebung entscheidend
– schliesslich will niemand sein Einfamilienhaus in eine künftige Abflugschneise stellen.
Umso ärgerlicher, wenn solche
Prognosen nicht stimmen – zumal genau diese Zahlen vom Bundesamt für
Zivilluftfahrt (Bazl) verwendet werden,
um den Sachplan Infrastruktur Luftfahrt (SIL) zu erstellen – also jenes Dokument, das sowohl Betriebsvarianten
als auch Entwicklung in der Umgebung des Flughafens festlegt.
Auch wenn Aussagen über die Zukunft immer mit Unsicherheiten behaftet sind, ist die Fehlerquote der
Münchner Intraplan Consult GmbH
für den Flughafen Zürich in den letzten Jahren stetig gewachsen: Lagen
die Autoren zwischen 2005 und 2008
noch maximal 3,4 Prozent daneben,
waren es in den Folgejahren 6 Prozent, dann 4,7, 2,1, 6,2 und seit 2013
fast 10 Prozent.
Diese Zahlen stammen aus der regierungsrätlichen Antwort auf eine
Anfrage der Kantonsratsmitglieder
Michael Biber, Bachenbülach, und
Kantonsrätin Ursula Moor-Schwarz,
Höri. Der Grund für ihren Vorstoss ist
ein Gutachten der Allianz N-O-W, eines Zusammenschlusses der Fluglärmorganisationen im Norden, Osten
und Westen des Flughafens Zürich,
die nach eigenen Angaben 135 Gemeinden und über 670 000 und Einwohner repräsentiert.
Prognose ohne Markt
Das Gutachten bemängelt mehrere
Punkte in den Methoden der Intraplan
GmbH: Ihre Vorhersagen basierten
auf falschen Annahmen. Das zeige
sich schon daran, dass Intraplan dreimal ähnliche Ergebnisse erziele, obschon sich die Bedingungen in der
Luftfahrt grundlegend verändert hätten, schreibt die Oliva und Co. GmbH
aus Zürich, das die Intraplan-Prognosen im Auftrag der Allianz kritisch
hinterfragt hat. Die Intraplan-Methodik sei zweitens unwissenschaftlich
und von der Realität bereits zweimal
deutlich widerlegt worden: Statt des
prognostizierten
Wachstums
auf
297 000 lag die Zahl der Flugbewe-
gungen seit 2012 zwischen 260 000
und 270 000.
Und drittens blende die IntraplanPrognose den Markt komplett aus und
basiere lediglich auf den Passagierströmen von 2013, die dann linear
hochgerechnet würden; Flugpläne,
wirtschaftliche Entwicklungen oder
politische Rahmenbedingungen blieben aussen vor. Das würde auch die
grossen Abweichungen seit 2013 erklären: Seit diesem Jahr warten alle
auf den Entscheid Deutschlands zum
Staatsvertrag.
Mit ihrer Kritik ist die Allianz
N-O-W nicht allein: Auch Thomas Macoun, Professor für Verkehrsplanung
der Technischen Universität von Wien,
hält Intraplan vor, «blind gegenüber
zentralen Rahmenbedingungen beziehungsweise deren Veränderungen» zu
sein und «insbesondere den allen Verkehrsstrukturen immanenten Sättigungseffekt» auszuklammern, wie er
in einem Gutachten zur Flugverkehrsprognose des Flughafens Wien (der eine Parallelpiste bauen will) schreibt.
Die Initiative gegen Fluglärm
Mainz erhebt noch schwerere Vorwürfe: «Die Intraplan Consult GmbH bestätigt gegen Geld so ziemlich alles,
was der Auftraggeber des Gutachtens
bestätigt haben möchte – insbesondere steigende Flugbewegungs- und Passagierzahlen.»
www.region-ost.ch, News.
Eine Tonalität
zum Vergessen
am liebsten schnell vergessen
möchte. Gehässige Leserbriefe, diffamierende Flugblätter und immer
wieder Behauptungen, die es mit
der Wahrheit nicht so genau nehmen . . . Würde es nicht reichen, die
Vorzüge des eigenen Projektes zu
betonen, statt Vertreter der anderen Vorlage mit Vorwürfen einzudecken? Man mag sagen, das gehört zur Politik, aber ich bin der
Meinung, mehr Anstand wäre
möglich und einer konstruktiveren
Debatte förderlich. Ein derartiger
Stil ist vielleicht auf nationaler –
und ganz aktuell – auf internationaler Ebene leider Usus, hat aber gerade im Lokalen nichts verloren.
Hier wird man sich auch weiterhin
auf der Strasse begegnen und hoffentlich das Zusammenleben gemeinsam gestalten. Daher ist zu
hoffen, dass sich die Wogen wieder
glätten und bald niemand mehr erzählen muss, es gebe Leute, die
nicht mehr grüssen. Auch ist dann
hoffentlich die Zeit vorbei, in der
sich Bürger nicht getrauen, öffentlich ihre Meinung zu äussern.
Egal, welches Resultat die Abstimmung bringt, es wird spannend, über das Entstehende zu berichten. Vor allem freue ich mich
aber auf die weiteren angeregten
Debatten in unserer Gemeinde, die
bald auf uns zukommen werden –
und hoffentlich wieder mit Anstand
und Respekt geführt werden.
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Stadt Zürich
Nr. 5
AKTUELL / AMTLICHE ANZEIGEN
2. Februar 2017
Natur- und Vogelschutzverein
lädt zur Generalversammlung
Verein gibt sich neuen Namen
Über 100 Teilnehmer, das heisst zwei
Drittel des gesamten Mitgliederbestandes, folgten der Einladung des
Senioren-Vereins Küsnacht zur 145.
Generalversammlung im katholischen Pfarreizentrum. Auch die neue
Gemeinderätin Susanna SchubigerMünger (GLP) nahm an der GV teil.
Es standen entscheidende Traktanden zur Debatte: Einerseits ging es
um eine kleine Namensänderung:
Neu heisst der Verein Küsnachter Senioren-Verein, um der Verwechslung
mit dem viel grösseren Verein Senioren für Senioren besser entgehen
zu können. Andererseits schlug der
Vorstand den Mitgliedern neu redigierte Statuten vor. Die Versammlung
war sehr wohlwollend und stimmte
beiden Vorlagen ohne Gegenstimme
zu. Auch das Veranstaltungspro-
gramm für 2017 fand Zustimmung:
Im Frühling findet eine Car-Tour in
die Innerschweiz, im Herbst eine Reise ins Klettgau statt – nebst mehreren kleineren Anlässen im Raum
Küsnacht.
Zusätzliches Vorstandsmitglied
Als Verstärkung wurde Hans Peyer
als zusätzliches Vorstandsmitglied gewählt. Ebenso wurde eines der beiden Revisorenämter neu besetzt. Die
Generalversammlung konnte somit
zügig durchgezogen werden. Sie zeigte, dass der Verein, der in fünf Jahren sein 150-jähriges Bestehen feiern
kann, auf gutem Kurs ist.
Beim anschliessenden Imbiss
durfte der siebenköpfige Vorstand
dementsprechend viel Anerkennung
spüren. (e.)
Foto: Roger Suter
Küsnachter zählen Wasservögel
Der Natur- und Vogelschutzverein Küsnacht organisiert am nächsten
Samstag, 4. Februar, eine Wasservogelexkursion zum Greifensee. Treffpunkt ist der Bahnhof Küsnacht um 8.55 Uhr. Das Ende der Exkursion
ist nicht starr festgesetzt. Rückfahrt ab 13.05 Uhr. Mitnehmen: Beobachtungsoptik, Bestimmungsbuch, Notizmaterial, Proviant, warme Kleidung. Anmeldung bis zum 3. Februar an [email protected]. (e.)
Amtliche Publikationen
Amtliche Informationen
Bauprojekte
Sprechstunde des Gemeindepräsidenten
Bauherrschaft:
Gemeindepräsident Markus Ernst lädt die Bevölkerung zu einer
Sprechstunde ein
vertreten durch TK Architekten AG,
Markus
Teige,
Frohburgstrasse
60,
8006 Zürich
Projektverfasser: TK Architekten AG, Markus Teige,
Frohburgstrasse 60, 8006 Zürich
Objekt/Beschrieb: Abbruch Gebäude Vers-Nr. 540 und Neubau
Einfamilienhaus auf dem Grundstück Kat.-Nr.
8748
Zone:
Wohnzone W2/1.20
Strasse/Nr.:
Zürichstrasse 27, 8700 Küsnacht
auf Montag, 6. Februar 2017, 17.00 bis 18.00 Uhr
in sein Büro im Gemeindehaus, 2. Stock.
Es können Anliegen aller Art mit dem Gemeindepräsidenten besprochen werden. Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich.
2. Februar 2017
Die Gemeinderatskanzlei
Die Bauakte liegt während 20 Tagen, vom Datum der Ausschreibung an, beim Bauamt der Gemeindeverwaltung Küsnacht auf.
Begehren um Zustellung baurechtlicher Entscheide können innert der gleichen Frist schriftlich bei der örtlichen Baubehörde
gestellt werden. E-Mail-Zuschriften erfüllen die Anforderungen
an die Schriftlichkeit in der Regel nicht. Wer das Begehren nicht
innert dieser Frist stellt, hat das Rekursrecht verwirkt. Die Rekursfrist läuft ab Zustellung des Entscheides (§§ 314–316 PBG).
2. Februar 2017
Die Baukommission
Bestattungen
Geyran geb. Korel, Ümmügülsüm Sema, von Küsnacht ZH, wohnhaft gewesen in 8700 Küsnacht, Seestrasse 167, geboren am
1. Januar 1934, gestorben am 7. Januar 2017.
Wahlen und Abstimmungen
Gemäss Beschlüssen der zuständigen Behörden finden in der
Gemeinde Küsnacht am Sonntag, 12. Februar 2017 folgende
Abstimmungen und eine Ersatzwahl statt:
Eidgenössische Vorlagen
1. Bundesbeschluss vom 30. September 2016 über die erleichterte Einbürgerung von Personen der dritten Ausländergeneration
2. Bundesbeschluss vom 30. September 2016 über die
Schaffung eines Fonds für die Nationalstrassen und den
Agglomerationsverkehr
3. Bundesgesetz vom 17. Juni 2016 über steuerliche Massnahmen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmensstandorts Schweiz (Unternehmenssteuerreform III)
Den Auftakt macht Umweltingenieurin
Nina Lohri: Unter dem Titel «Adoptierte Raupen und zischende Schmetterlinge» wird sie an der Generalversammlung des Natur- und Vogelschutzvereins Küsnacht in die Welt
der Schmetterlinge einführen.
Der Vortrag soll unter anderem
darüber aufklären, dass der Sommerflieder entgegen der allgemeinen Meinung kein guter Schmetterlingsstrauch
ist. Zudem wird man erfahren, vor
wem sich die Sommervögel und Raupen in Acht nehmen müssen. Nach
dem Vortrag können sich die Anwesenden bei einem Apéro stärken, bevor es zu den Traktanden geht. (e.)
Donnerstag, 9. Februar, 19.30 Uhr, ref.
Kirchgemeindehaus, Dorf, Untere Heslibachstr. 5, 8700 Küsnacht.
Alle Bezirksgemeinden
Erneuerungswahl von zwei Ersatzmitgliedern des Bezirksrates
des Bezirkes Meilen für die Amtsdauer 2017–2021
Kommunale Vorlagen: Areal Zürichstrasse
Hauptvorlagen
1. Vorlage 1a: Kredit von Fr. 48’290’000.– für das Projekt
«Zentrumsentwicklung», welches ein Gebäude für öffentliche
Nutzungen, ein Gebäude für Wohnen und Gewerbe, einen Platz
sowie eine Tiefgarage auf dem Areal Zürichstrasse beinhaltet
2. Vorlage 1b: Kredit von Fr. 16’150’000.– für die Einzelinitiative
«Parkdeck», welches ein offenes doppelgeschossiges Parkdeck auf dem Areal Zürichstrasse beinhaltet
3. Vorlage 1c: (Stichfrage) Inkrafttreten welcher Vorlage, falls
sowohl der Kredit für das Projekt Zentrumsentwicklung als
auch der Kredit für die Einzelinitiative Parkdeck angenommen
werden
Zusatzvorlagen
4. Vorlage 2a: Kredit von Fr. 5’216’000.– für die Sanierung und
Erweiterung der SBB-Unterführung, falls das Projekt
Zentrumsentwicklung zur Ausführung gelangt
5. Vorlage 2b: Kredit von Fr. 5’216’000.– für die Sanierung und
Erweiterung der SBB-Unterführung, falls die Einzelinitiative
Parkdeck zur Ausführung gelangt
Kommunale Ersatzwahl
6. Ersatzwahl für ein Mitglied der reformierten Kirchenpflege
(für den Rest der Amtsdauer 2014–2018)
2. Februar 2017
Die Wahlvorsteherschaft
Klingler, Oskar Ferdinand, von Küsnacht ZH, wohnhaft gewesen
in 8700 Küsnacht, Tägermoosstrasse 27, geboren am
5. November 1934, gestorben am 18. Januar 2017.
Meier, Josef, von Stetten AG, wohnhaft gewesen in
8700 Küsnacht, Rietstrasse 25, geboren am 21. Juni 1922,
gestorben am 19. Januar 2017.
Knabenhans geb. Gmünder, Adelheid Marie, von Küsnacht und
Wädenswil ZH, wohnhaft gewesen in 8700 Küsnacht ZH,
Tägermoosstrasse 27, geboren am 15. September 1927, gestorben am 22. Januar 2017.
Weber, Melchior Joseph, von Schänis-Maseltrangen SG, wohnhaft gewesen in 8700 Küsnacht, Utzingerstrasse 8, geboren am
12. Januar 1929, gestorben am 24. Januar 2017.
2. Februar 2017
Das Bestattungsamt
Seegfrörni im Februar 1929. Im Hintergrund das Restaurant Sonne und die Steinburghaab.
Gemeindehaus Obere Dorfstrasse 32 8700 Küsnacht T 044 913 11 11 www.kuesnacht.ch
Foto: Archiv Ortsmuseum Küsnacht
Küsnachter
KIRCHE
Nr. 5
2. Februar 2017
5
«Zahnlose haben grössere Zungenfreiheit»
sigkeit, in der uns ein kohärenter
Glaube, eine Grammatik des Glaubens
schwerfällt», betont er.
Im Rahmen der Vortragsreihe «(Un)sichtbare Kirche»
besuchte letzte Woche
Niklaus Peter, Pfarrer am
Fraumünster in Zürich,
die katholische Kirche
Herrliberg. Vor gut 40
Interessierten hielt er ein
Plädoyer für eine verbindliche Glaubenssprache.
Unterentwickelte religiöse Sprache
Nadine Golinelli
Die Selbstrepräsentation der Kirche in
der Öffentlichkeit sei eine wichtige
und schwierige Frage, betont der katholische Gemeindeleiter Marco Anders in seiner Einleitung. Die Beantwortung dieser Frage übergibt er Niklaus Peter, dem reformierten Pfarrer
des Fraumünsters.
Bereits dessen Einstieg lässt erahnen, dass dieser Mann eine klare Stellung bezieht. «Ich bin gegen eine
Wohlfühlkirche und finde, die Kirche
sollte sich mehr profilieren, ansonsten
geht die Radikalität der Aussagen verloren», eröffnet Peter sein Argumentarium. Er warnt, dass einigen Anwesenden seine Aussagen nicht gefallen
würden. Dies sei jedoch das Risiko,
wenn man ihn einladen würde, meint
der Theologe schmunzelnd.
Grammatik des Glaubens erfahren
Die Kirche brauche ein verbindliches
Bekenntnis, eine erkennbar christliche
Grundlage, beteuert er. Er wolle jedoch nicht zurück zur konservativen
Dogmatik, in der jeder Satz einzuverleiben sei, vielmehr wolle er, dass wir
gemeinsam die Sprache des Glaubens
ANZEIGEN
Dr. Niklaus Peter und Alexander Heit diskutieren über das Selbstverständnis der Kirche und deren Sichtbarkeit in der heutigen Zeit. Foto: ng.
zurückgewinnen. Peter spricht deshalb nicht von Dogmatik, sondern von
einer Grammatik des Glaubens. In seinen Ausführungen erinnert er an die
Abschaffung der Glaubensbekenntnisse im 19. Jahrhundert. Das Narrativ
jener Zeit war, dass das Credo – das
Glaubensbekenntnis – unnötig und irrelevant sei. Dieser Drang zur Bekenntnisfreiheit war darauf zurückzuführen, dass Bekenntnisse oft zur Disziplinierung eingesetzt wurden. «Reformiert sein, bedeutete bekenntnisfrei sein», so der Kanon der damali-
gen Zeit. Peters Ansicht nach könne
Kirche jedoch erst nach aussen Profil
zeigen, wenn ihr Sprechen einer inneren Logik folge. «Es ist eine Illusion,
dass Religion dann schön ist, wenn sie
unverbindlich ist», erläutert er und
untermalt seine Aussage mit einem Zitat von Stanisław Jerzy Lec: «Zahnlose
haben grössere Zungenfreiheit.» Zwar
hätten wir durch fehlende Bekenntnisse mehr Zungenfreiheit, jedoch gehe
die uns verbindende Sprache verloren, meint der Pfarrer dazu. «Dies
führt zur heutigen religiösen Sprachlo-
Peter will nicht zurück zur konservativen, dogmatischen Kirche: «Lassen
Sie uns nicht über verfestigte Sätze
sprechen, sondern über die Grammatik des Glaubens. Lassen Sie uns die
Schützengräben des 19. Jahrhunderts
überwinden und somit den Dualismus
zwischen ‹Liberalen› und ‹Orthodoxen› überwinden.»
Zur Ausarbeitung seiner Idee einer
Grammatik des Glaubens zieht er die
Erkenntnisse des Religionssoziologen
Robert Bellahs heran: «Bellah erforschte ‹Sprachen der Selbstverständigung›, also Sprachen, mit denen wir
über die wichtigen Sachen im Leben
sprechen.» Dabei habe Bellah in den
USA zwei individualistische Hauptsprachen entdeckt: Einerseits die
Sprache eines ökonomischen Utilitarismus, der immer fragt: «Was bringt
es mir?», welcher im Leben von jeder
«Investition» einen «Return», einen
Gewinn, erwartet. Andererseits eine
psychologisch orientierte Sprache,
welche einen expressiven Individualismus pflegt, der stets fragt: «Wie verwirkliche ich mich?», auch dies ein
Ausdruck des Selbstverständnisses
«Me, Myself and I».
Sprechen wir christlich?
Hierbei zeigte sich, dass die religiöse
Sprache dann lebendig wurde, als
nachgefragt wurde: «Werden Sie Ihre
Frau pflegen, wenn sie erkrankt?» Begründungen aus den individualistischen Sprachen würden hier nicht
ausreichen: In solchen Situationen
griffen die Befragten auf religiöse
Sprache zurück, welche jedoch selt-
sam unterentwickelt waren. Wir brauchen jedoch ein Sprache, um wichtige
Dinge im Leben benennen zu können,
beteuert Peter. In solche, meist religiöse Sprachen wüchsen wir hinein, diese seien nicht individuell konfiguriert.
Es sei wichtig, darüber zu sprechen,
was die impliziten Hoffnungen und
Handlungsanweisungen konkret bedeuten würden.
Weitere Gründe für die Notwendigkeit einer erkennbar christlichen Rede
sind für Peter die Geschehnisse in den
beiden Weltkriegen: «Kirche kann
dann ‹Nein› sagen, wenn sie ein ‹Ja
hat, also dann, wenn sie eine klares
Ethos hat.»
Der Pfarrer, inspiriert durch den
Theologen Karl Barth, meint, die Probleme heutiger Kirchen hängen mit
dem Fehlen eines verbindlichen Bekenntnisses zusammen. Christen sollten den Mut haben, ethische Entscheidungen zu treffen. Augenzwinkernd
erklärt er: «Insgeheim will ich euch
Autorität auf eine nicht-autoritäre
Weise unterjubeln.»
Das Publikum ist amüsiert ob des
wortgewandten Theologen und stellt
am Ende des Vortrages interessiert
Fragen. Aus der Diskussion geht hervor, dass die Zuhörer sich uneins sind.
Einige wünschen sich mehr Verbindlichkeit und mehr Gespräche über
normative Grundlagen.
Der reformierter Pfarrer Alexander Heit wiederum fürchtet eine exkludierende Kirche, welche durch die
Verschärfung des Profils der Kirche
eventuell Mitglieder mit anderen Ansichten ausgrenzen würde. «Ich denke
eher, dass wir Leute zurückgewinnen,
wenn wir eine klare, kohärente Sprache sprechen», kontert Peter auf diesen Einwand abschliessend und entlässt die Zuhörer zum Apéro.
6
Stadt Zürich
Nr. 5
2. Februar 2017
Niedergang
des Gewerbes
Umso unverständlicher ist, warum
das Gewerbe in Küsnacht partout an
diesem Projekt festhält und seinen eigenen Untergang zu inszenieren
scheint. Grösster Schwachpunkt ist
zum einen die nicht geeignete, teure
und schmale Tiefgarage, in die niemand fahren will, schon gar nicht mit
den in Küsnacht weitverbreiteten
SUVs. Die gut organisierten Damen
besorgen ihre Einkäufe in 20 bis 40
Minuten, da wird keine in eine Tiefgarage fahren wollen. Fragen Sie mal
die Frauen oder ältere Leute! Zum
andern ist das Verkehrsregime eine
katastrophale Fehlplanung. Vom IVT
(Anm. d. Red.: Institut für Verkehrsplanung und Transportsysteme) der
ETH befragte Verkehrsplaner der
Stadt Zürich können nur den Kopf
schütteln. Darunter wird das Gewerbe mit Bestimmtheit mehr leiden –
nicht nur während der dreijährigen
oder noch längeren Bauzeit. Die Küsnachter werden zu den nahen Einkaufsstellen nach Erlenbach, Zumikon oder Zollikon ausweichen mit bequemer Zufahrt in Parkdecks. Es ist
fraglich, ob sie später bei dieser Verkehrsführung ins Dorf zurückkommen.
Ein Wurf vorwärts ist das Zentrumsprojekt definitiv nicht. Darum
scheint ein zweifaches Nein die beste
Variante zu sein, um etwas Besseres,
Sinnvolleres für die Zukunft und unsere Jugend zu planen. Alternativ ist
das Projekt Gericke um einiges besser und zweckmässiger als dasjenige
des Gemeinderates. Dieses könnte
ANZEIGEN
MEINUNG
LESERBRIEFE
man allenfalls auch etwas abspecken
in der Anzahl der Parkplätze, dafür
mit einer grösseren Grünfläche. Solche aber, die der Zentrumsplanung
zustimmen wollen, sollten dann auch
bereit sein, eine damit unausweichliche Steuererhöhung zu akzeptieren.
Das eine ist nicht ohne das andere zu
haben.
Lorenz Meister, Küsnacht
Verführerische Bilder
Die Visualisierung der zukünftigen
Zentrumsüberbauung auf dem Parkplatz Zürichstrasse sieht wirklich toll
aus: Ein grosser Platz mit Hochstammbäumen, vielen Leuten und
spielenden Kindern. Da kommt ein
fast schon mediterranes Lebensgefühl auf.
Um sich wirklich ein Bild von diesem Platz, der vielbeschworenen zukünftigen Visitenkarte von Küsnacht,
zu machen, positionieren Sie sich
einmal in der Mitte des jetzigen Parkplatzes und stellen Sie sich links und
rechts je einen Häuserblock vor, der
ungefähr die Ausmasse des UBS-Gebäudes hat. Nun schauen Sie Richtung See. Die Chance ist gross, dass
das mediterrane Feeling gerade von
einer vorbeirasenden S7 oder einem
an- oder abfahrenden Zug gestört
wird. Gegenwärtig sind es zwölf Zugbewegungen pro Stunde, mit der Einführung des S20-Kurses werden es
noch mehr sein. Kein Wunder, weigert sich der Gemeinderat, die Häuser vor der Abstimmung auszustecken. Das idyllische Bild im Kopf,
ausgelöst durch die geschönten Visualisierungen, könnte zerstört werden.
Annelis Romer, Küsnacht
Gesellschaftliche
Trump in Küsnacht?
Veränderungen ignoriert Wie habe ich mich im letzten
«Bibliothek platzt
aus allen Nähten»
Als Küsnachter Bürger, der zurzeit in
Genf lebt und arbeitet, verfolge ich
den Abstimmungskampf (...) aus der
Ferne, aber nicht minder interessiert.
Mir stellen sich dabei einige grundlegende Fragen und Gedanken:
1. Weshalb wird ein Projekt, das in
einem umfassenden Mitwirkungsverfahren mit der Bevölkerung erarbeitet
wurde, so massiv attackiert und durch
eine absolut unzeitgemässe Parkdeck-Idee gefährdet?
2. Menschen in der modernen Arbeitswelt, die flexibel, mobil und zu
nicht-traditionellen Zeiten arbeiten
(müssen/wollen), brauchen Orte wie
Bibliotheken und Cafés, an denen sie
mit ihrem Laptop arbeiten, aber auch
andere Menschen treffen können.
Sind diese Orte kombiniert mit Angeboten für Kinder, werden sie gerade
auch für junge Eltern ideal.
3. Siedlungen brauchen in Zukunft
andere Strukturen. Zu behaupten,
Treffpunkte und Aufenthaltsorte für
ganz verschiedene Bevölkerungsgruppen seien unnötig, ignoriert die stattfindenden gesellschaftlichen Veränderungen fahrlässig.
4. Will Küsnacht dereinst ein zweites Ballenberg werden, welches in
zentraler Lage nur dem Statussymbol
Auto huldigt und die Bedürfnisse kommender Generationen verneint?
Ich plädiere deshalb dafür, das
wegweisende Projekt Zentrumsgestaltung zu unterstützen und das (voraussichtlich kantonal nicht einmal bewilligungsfähige) Parkdeck abzulehnen.
Michael Bimmler, Genf
In der Diskussion um die Zukunft des
Zürichstrasse-Areals spielt das obige
Argument (vgl. Weisung S. 6) eine gewichtige Rolle. Uns, den Mitgliedern
der für das Höchhus verantwortlichen
Höchhus-Stiftung, war dieser Tatbestand bereits vor zehn Jahren bestens
bekannt. Und wir handelten unverzüglich: Im Jahr 2008 beauftragten wir eine renommierte Küsnachter Architekturfirma mit einer Studie über die
Möglichkeiten zur Erweiterung der Bibliotheksräume im denkmalgeschützten Höchhus. Resultat: Das Gebäude
verfügt über Raumreserven, die der Bibliothek eine Verdoppelung ihres Umfangs ermöglichen. Unsere Stiftung erklärte sich bereit, zusammen mit der
Gemeinde und den Bibliothekarinnen
die einmalige Chance voll zu nutzen.
Auf Gemeindeseite freilich stiessen und
stossen wir leider bis heute auf eisiges
Desinteresse … Gestützt auf die erwähnte Studie halte ich hier deshalb
fest: Eine Verlegung der Gemeindebibliothek in eine der beiden geplanten
Zentrumsbauten ist absolut unnötig.
Mehr noch: Mit der Heraustrennung
der Bibliothek aus dem Höchhus verlöre das Höchhus, seit 1972 unser Kulturhaus par excellence, sein Herzstück!
Solche und ähnliche Frevel gilt es am
12. Februar, samt vielen weiteren
Überflüssigkeiten (Bistro, zentrale
Schulbibliothek, Veranstaltungsraum,
Familienzentrum, Tiefgarage), da Bedarf rundum längst gedeckt, mit einem
klaren Nein zu verhindern.
Alfred Egli, Präsident
Höchhus-Stiftung, Küsnacht
Jahr
über die Fake-News-Attacken, die Respektlosigkeit gegenüber der Mitbewerberin um die Präsidentschaft und
die Verleumdungen der Trumpschen
Wahlkampagne geärgert. Dabei ging
mich das ja gar nicht so viel an.
In jüngerer Zeit aber ärgere ich
mich über die gehässige und hetzerische Kampagne gegen das in einem
einmaligen
Mitwirkungsverfahren
über Jahre erarbeiteten ZentrumsProjekt. Mein Briefkasten wird geflutet
von mit wilden Behauptungen gefüllten Hetzblättern gegen das fundierte
Projekt. Nur Verwirrung stiftende
Stellwände, Transparente an Häuserfronten mit ihren sachlich zweifelhaften Argumenten zeigen wenig Gemeinsinn der Zentrums-Gegner.
Die rechtlichen Angriffe auf die Gemeindebehörden der Parkdeck-Initianten und Forderungen nach diesem
und jenem dienen wohl nur der Verzögerung des ausgewogenen und allen
dienenden Zentrums-Projekts, auf
dass die Klagenden eine Verbesserung
der aktuellen Situation zu ihren Lebzeiten möglichst verhindern können.
Dies kann doch nicht unser Umgang sein! Darum hoffe ich auf eine
hohe Stimmbeteiligung unserer aufgeklärten und zukunftsorientierten Einwohnerinnen und Einwohner. Vor allem die jungen Stimmberechtigten sollen sich in möglichst grosser Zahl (...)
zur Gestaltung ihrer zukünftigen Umgebung äussern!
Zentrums-Projekt Ja – Parkdeck
Nein – neue SBB-Unterführung zweimal Ja!
Verena Freimann, Küsnacht
Küsnachter
MEINUNG
Paula Wyss (73) hat sich für das
Projekt der Gemeinde entschieden.
Sie sieht darin einen grösseren
Mehrwert für die Nachkommen.
Udo Adrian Essers (49) hat zweimal «Nein» gestimmt. Das Projekt
der Gemeinde ist ihm zu teuer, das
andere hilft nur dem Gewerbe.
Reinhold Thurner (77) sieht in keinem Projekt einen Mehrwert. Seiner Meinung nach durchschneidet
die Bahnlinie das Dorf.
Kathrin Perschak-Brütsch (53) ist
für das Projekt der Gemeinde. Sie
kennt das Parkhaus von Meilen und
sieht darin kein Problem.
Nr. 5
2. Februar 2017
7
Claudio Agazzi (70) hofft, dass
sich die Initiative Parkdeck am
12. Februar gegen das Projekt der
Gemeinde durchsetzt.
Fotos: pw.
Das sagen Küsnachter vor der Zentrums-Abstimmung
Die Küsnachter Zentrumsabstimmung bewegt. Dies zeigen Dutzende
Leserbriefe, die den «Küsnachter»
jede Woche erreichen. Um für einmal anderen Personen ein Sprachrohr zu bieten, hat sich die Redak-
Parkplatz-Besucher
entscheiden über das
Gedeihen des Zentrums
Die 800 bis 1000 täglichen Besucher
des Parkplatzes Zürichstrasse sind
der Lebensnerv der Geschäfte und
Dienstleister im Zentrum. Ob sie weiterhin kommen oder in Nachbargemeinden gehen, entscheidet über das
Gedeihen des Zentrums. Wenn sie
vertrieben werden, sind auch die zu
Fuss Einkaufenden die Leidtragenden. Ohne die Besucher per Auto
können die meisten Geschäfte nicht
überleben. Die Geschäfte und Arbeitsplätze im Zentrum bleiben mit
dem Parkdeckprojekt erhalten. Volle
Flexibilität für die Erfüllung zukünftiger Bedürfnisse ist gegeben, da
nichts verbaut wird. Der Respekt gegenüber den Menschen, die keine
Tiefgarage benützen wollen, bleibt
gewahrt. Die Zahl der oberirdischen
Parkplätze wird auf 100 verringert.
Zum Vergleich: Vor und hinter
dem Gemeindehaus sind 114 oberirdische Parkplätze, welche niemanden
stören. Alle 178 Plätze des Parkdeckprojekts sind ebenerdig erreichbar,
ohne Lift- oder Treppenbenützung.
Das alles mit 16 Millionen Franken
statt mit 48 Millionen Franken für die
zwei Blöcke und die Tiefgarage, welche die Konkurrenzfähigkeit des Zentrums verringern. Daher ist zusätzlich zur finanziellen Masshaltung
dem Parkdeckprojekt der Vorzug zu
geben.
Hermann Gericke,
Initiativkomitee für ein besucherund umweltfreundliches Zentrum
Sehnt sich jemand nach
parkierten Autos auf
dem Sechseläutenplatz?
Sehnt sich jemand zurück nach den
vor dem Zürcher Opernhaus beim
Sechseläutenplatz parkierten Autos?
Hat jemand Angst vor dem unterirdischen Parkhaus? Wohl kaum! Ich gehe davon aus, dass auch viele Küsnachter den Sechseläutenplatz als Begegnungsstätte schätzen und das unterirdische Parkhaus ohne Gefahr nutzen.
(. . .) Ich bin überzeugt, wenn das
Zentrum erst einmal existiert, werden
die Küsnachter es auch annehmen.
Vielleicht ist der Name «BegegnungsZentrum» falsch: Denn das Begegnen
lässt sich nicht erzwingen und das
Dorfzentrum sollte unser schöner, von
tion für eine Umfrage auf dem Parkplatz Zürichstrasse entschieden. Sie
ist zwar keineswegs repräsentativ,
zeigt aber dennoch: Die Meinungen
in Küsnacht scheinen weitgehend
gemacht. Auch wenn sich nicht alle
öffentlich äussern wollten, kaum einer der Passanten hatte sich noch
nicht mit dem Thema befasst.
Eine Tendenz, wie die Abstimmung ausgehen könnte, lässt sich
aber nicht herauslesen. Die Befür-
worter beider Projekte waren etwa
gleich oft anzutreffen wie diejenigen,
welche ein doppeltes «Nein» in die
Urne werfen.
Die Abstimmung findet am Sonntag, 12. Februar, statt. Zur Auswahl
stehen
das
Projekt
Zentrumsentwicklung der Gemeinde
und die Initiative Parkdeck von Hermann Gericke. (oli.)
Dies im Gegensatz zum heutigen Parkplatz oder zum Projekt Parkdeck.
Stimmen wir am 12. Februar für ein
attraktives Zentrum, selbst wenn das
Projekt unseren individuellen Vorstellungen nicht vollständig entspricht.
Ein Projekt, das die persönlichen
Wünsche jedes einzelnen Küsnachters
erfüllt, wird es nie geben und eine
neue Vorlage in den nächsten 20 Jahren kaum.
Christian Kim, Küsnacht
ausgerechnet in dem Kreisel regelmässig zu Staus an Freitagen und
Samstagen kommt vor der Einfahrt
zur Tiefgarage. Dies führt dazu, dass
der Rückstau die Durchfahrt für die
anderen Fahrzeuge behindert. Und
der Kreisel in Frauenfeld ist wesentlich grosszügiger dimensioniert (32
Meter Durchmesser) als der geplante
«Mini-Kreisel» in Küsnacht mit nur
20 Metern Durchmesser. Zudem ist
die Fahrspur in Küsnacht viel schmaler (knapp 5 Meter) als die 8 Meter
breite Fahrbahn in Frauenfeld! Mit
all diesen Reduktionen auf ein Minimum geschrumpfte Dimensionen ist
es zu befürchten, dass die Leistungsfähigkeit der Oberwachtstrasse spürbar eingeschränkt wird.
Zum grossen Übel kommt der zusätzliche Kreisel vor dem Coop sowie
die Fussgängerstreifen an der Kreuzung Oberwacht-/Dorf-/Zürichstrasse
hinzu sowie der angedachte Bushalt
vor dem Geschäft Moreira. Und all
diese Hindernisse für immerhin
13 000 Fahrzeuge pro Tag führen dazu, dass unser Zentrum zu den Stosszeiten im Stau versinkt. Kann das im
Sinne der Einwohner von Küsnacht
sein? Müsste der Transit-Verkehr
(2/3 der Verkehrsbewegungen) nicht
anders geführt werden (z. B. Umfahrungstunnel), als das ganze Verkehrsaufkommen durch das Zentrum und
die engen Kreisel zu schleusen? Das
vorliegende Projekt Zentrumsentwicklung mit unterirdischem Kreisel
und Umgestaltung der Oberwachtstrasse löst dieses Problem in keiner
Art und Weise, sondern schafft vielmehr ein neues. Darum ein klares
Nein zu dieser Mega-Vorlage, und ersparen wir uns somit nicht nur viel
Geld, sondern auch unnötigen Ärger
im Kreisel-Stau!
Peter Ritter, Küsnacht
Das Video zur Umfrage gibt es auf
www.lokalinfo.ch.
LESERBRIEFE
Autos verunstalteter Dorfplatz sein –
den Bistrotische vom «Ochsen» weiter
beleben könnten. Leider wird mit vielen falschen Argumenten gekämpft.
Bei angenehmen Schrägparkplätzen
reicht platzsparend eine schmalere
Fahrspur und Einbahnverkehr im
Parkhaus erhöht die Sicherheit. Das
Errichten sinnvoller Bauten anstelle
des Parkplatzes hinter dem Gemeindehaus und das Verbannen der Autos
unter die Erde kann später einmal erfolgen, hat aber grundsätzlich nichts
mit dem «Zentrum» zu tun.
Die Bibliothek hat im Höchhuus
ein schönes Domizil, leidet jedoch unter Platzproblemen. Ausserdem ist eine sinnvolle Zusammenlegung von Gemeinde- und Schulbibliothek geplant,
was natürlich noch mehr Platz beansprucht, aber dafür auch Synergien
ergeben wird (. . .)
Man kann für oder gegen das
«Zentrum» sein. Wer gegen das Zentrum ist, sollte aber nicht für das unsinnige Parkdeck stimmen, das Steuermillionen ohne Mehrwert verlocht
und dessen Realisierung der kantonale Richtplan vermutlich verunmöglichen würde.
Christian R. Schmidt, Küsnacht
Wer Nein sagt, muss
Nein sagen
Eigentlich ist es ganz einfach. Wer
gegen das Zentrumsprojekt ist,
stimmt Nein. Weil zu teuer, weil zu
lange Bauzeit, weil, weil, weil. Da hat
jeder, je nach Eigeninteresse, andere
Argumente.
Mit derselben Vehemenz und
Konsequenz müssen diejenigen aber
auch Nein sagen zur Einzelinitiative
Parkdeck. Sonst sind ihre Argumente
mehr als unglaubwürdig. Die Einzelinitiative Parkdeck ist, im Vergleich
zu ihrem Nutzen und Mehrwert, zu
teuer mit zu langer Bauzeit. Also völlig überflüssig.
Gerade wer kritisch auf die Investitionen schaut, verschliesst hier die
Augen und fordert als sogenannte Alternative, dass die Gemeinde 16 Millionen Franken für nur 60 zusätzliche Parkplätze ausgibt. Augen auf,
denn dieses veraltete Verkehrskonzept ist eine wahre Geldverschwendung!
Daher glaubwürdig bleiben und
an der Urnenabstimmung vom
12. Februar 2017 ein logisches Nein
zur Einzelinitiative Parkdeck und ein
Nein zur Variante 1b einlegen.
Thomas Becker, Küsnacht
Keine Ängste
in der Zukunft
(. . .) Das Mitwirkungsverfahren hinterliess jedoch auch Kopfschütteln und
Konfusion, bis zum nun offenbar historischen Kompromiss, der gefunden
worden sei. Man sieht ohne Verwunderung, wie sich Befürworter/-innen
einer Tiefgarage sowie zweier Blöcke
und emanzipierte Platzgestalter/-innen nun in besondere Geisteshaltungen flüchten. Sie lassen uns wissen,
jene wahren Philanthropen zu sein,
die das Wohl unserer Kinder und ihre
Zukunft im Auge hätten. Man liest das
etwa so, als hätte sonst niemand Kinder. Als gönne kein Menschenfreund
sich auch selbst etwas Gutes.
Aber die Errungenschaften unserer Kultur und Wirtschaft richteten
sich stets an die Gegenwart, waren im
aktuellen Leben verankert. Erst später
wurden sie vielleicht auch von folgenden Generationen beansprucht und
allenfalls weiterentwickelt. Autoansammlungen, ob nun komfortabel
oder abenteuerlich zustandegekommen, garantieren die Zukunft unserer
Kinder nicht, weder über noch unter
der Erde. Auch ihnen werden sie der
Bequemlichkeit, zügigem Vorankommen dienen. Warum, um Himmels
willen, sollen wir ihnen nun diese Vorteile aber vermiesen mit gefährlich engen Kreiseln mitten im Durchgangsverkehr, mit kaum endenwollender
Klaustrophobie, mit angsterfüllten Begegnungen zwischen SUVs und den
immer beliebter werdenden Zwillingskinderwagen, mit stetem Auf und Ab
in Spiralrampen, Liften und Treppensteigen? Es geht ehrlicherweise ohne
das alles auch.
Heinz Eggimann, Küsnacht
Wollen wir ein attraktives Dorfzentrum?
Dazu braucht es das Projekt Zentrumsentwicklung als Ganzes, auch
wenn einzelne seiner Elemente isoliert
betrachtet überflüssig zu sein scheinen. Der neue Platz lädt zum Verweilen ein. Die Hochbauten geben ihm einen Rahmen und sorgen für belebende Aktivitäten, Begegnungen und Einkaufsmöglichkeiten. Mich persönlich
freut besonders, dass die Bibliothek
mehr Raum erhält für ihr vielseitiges
Programm, mit dem sie unser kulturelles Leben bereichert. Ein solches
Werk ist eine Visitenkarte für unser
Dorf, auf die wir stolz sein können.
Die Jungen an die Urne
Den jungen Küsnachtern und Küsnachterinnen gehört die Zukunft –
und auch das neue Zentrum. Sie werden den Zentrumsplatz mit Leben
füllen, ihn als Aufenthalts- und Begegnungsort nutzen, vor dem Bistro
sitzen und ihre spielenden Kinder im
Auge behalten. Dies genau so selbstverständlich, wie wir heute in den
Strassencafés sitzen, obwohl die Bewilligungsinstanzen vor Jahrzehnten
behaupteten, dafür sei kein Bedarf
im kühlen Klima nördlich der Alpen.
Man schätzt auch bei uns das südländische Lebensgefühl.
Die heutigen Jungen sind nicht
mehr so stark aufs Auto fixiert. Häufig bewegen sie sich zu Fuss oder per
Velo. Dann schätzen sie, dass auf der
Zürichstrasse weniger Autos fahren
und geniessen den fussgängerfreundlichen Dorfkern. Falls sie doch das
Auto benützen, sind sie bereit, auf
der Oberwachtstrasse das Tempo zu
mässigen und die beiden Kreisel vorsichtig zu befahren. Auch bereitet es
ihnen keine Mühe, unterirdisch ins
Parkhaus einzufahren und ohne
Angst zu parkieren. Dies alles, weil
ein fussgängerfreundlicher Dorfkern
und das neue Zentrumsgebäude mit
dem aufeinander abgestimmten Nutzungsangebot von Bistro, Kulturraum, Bibliothek und Familienzentrum für die Öffentlichkeit mehr wert
sind. Hoffen wir, dass die Jungen die
Chance packen und Ja stimmen für
das Projekt Zentrumsentwicklung.
Hellmut Ringli, Küsnacht
Stau im unterirdischen
Kreisel
Als Vorbild für die geplante «unterirdische Kreisel-Lösung» in Küsnacht
lobt der Mediensprecher vom Zürcher Amt für Verkehr den unterirdischen Kreisel in Frauenfeld (Anm. d.
Red.: Artikel in der «Zürichsee-Zeitung» vom 25. Jan.). Fakt ist, dass es
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Küsnachter
AKTUELL
Nr. 5
2. Februar 2017
9
Als ein Küsnachter olympisches Silber gewann
Erinnerungen an das Jahr
1960, als er in Rom mit der
Schweizer Military-Equipe
die olympische Silbermedaille
errang: Ruedi Günthardt
erzählte im Höchhus aus
alten «Rösseler»-Zeiten.
gung stand, musste die Strecke dabei
im Sattel zurückgelegt werden: «Von
Goldbach bis Tiefenbrunnen war das
Trottoir hälftig naturbelassen, so
konnten wir wunderbar galoppieren!» Nach Magglingen und Bern war
es schon etwas beschwerlicher (elf
Barrieren), doch erwies sich zum
Glück der Küsnachter Bahnhofvorstand als hilfreich, indem er einen
Viehwagen zur Verfügung stellte, der
an den rückwärts rangierenden Personenzug angekuppelt wurde.
Annemarie Schmidt-Pfister
Unvergessen: Wir St. Gallerinnen jubelten 1960 dem jungen Reitersmann
Ruedi Günthardt zu wie heute die
reitsportbegeisterten jungen Mädchen Steve Guerdat. Immerhin war
St. Gallen damals mit dem Stickereibaron Alex Stoffel auf seinem legendären Schimmel «Silver King» und
der Schweizer Meisterin Monica
Bachmann (der späteren Frau Weier)
mit dem Fuchs «Casino» die Pferdestadt par excellence. Und so wurde
natürlich der Erfolg der Schweizer
Military-Mannschaft, die 1960 in
Rom die olympische Silbermedaille
gewann, entsprechend gefeiert.
Dass ich so viele Jahre später einmal Ruedi Günthardt in der Küsnachter Bibliothek live lauschen würde, hätte ich mir damals nicht träumen lassen. Und Günthardt, ein begnadeter
Geschichtenerzähler,
schöpfte anlässlich seines Vortrages
in der Reihe «Küsnachterinnen und
Küsnachter, die etwas zu sagen haben» aus dem Vollen: Seine Anekdoten liessen nicht nur den «Rösseler»Alltag von anno dazumal, sondern
nebenbei auch «Alt-Küsnacht» lebendig werden.
Feines Tuch – ohne Abzeichen
Familie Günthardt, (Ruedi ganz links) mit Hengst «Filou» nach einem Sieg in Avenches im Herbst 2016.
Sarg-Transport und Pferdesport
«Atbara» und Ruedi Günthardt überspringen in Rom das Hindernis Nr. 29.
Eigentlich wurde Ruedi Günthardt
die Liebe zum Pferd schon in die
Wiege gelegt, betrieb doch sein Vater
eine Fuhrhalterei in Küsnacht. Dennoch war es für den pferdebegeisterten Junior ein langer und arbeitsreicher Weg bis aufs Silberpodest von
Rom. Nach der 19-wöchigen Kavalle-
rie-Rekrutenschule in Aarau hatten
die jungen Soldaten die Gelegenheit,
sich aus dem Bestand an Bundespferden einen eigenen «Eidgenoss» zu
ersteigern. «Als der Bahnwagen mit
den Pferden langsam an uns vorbeifuhr, wusste ich sofort, welchen ich
haben wollte», erinnert sich Ruedi
Günthardt, «eine feurige Rappstute
hatte es mir auf den ersten Blick angetan!» Dass er sich ausgerechnet einen Rappen aussuchen würde, war
dabei sozusagen «déformation professionelle»: Zu den Pflichten der
Fotos: zvg.
Fuhrhalterei Günthardt gehörte nämlich auch der Transport von Särgen,
«und dafür war nun einmal ein
schwarzes Pferd eher geeignet . . .».
Weil seine Kameraden Paul Weier
und Max Buhofer ihm zuliebe nicht
mitboten, konnte Günthardt sein
Traumpferd für 2400 Franken ersteigern. Die Hälfte davon musste er selber bezahlen. Dafür hielt er dann
später sein Wort, nämlich mit den
beiden zusammen «richtigen Pferdesport» zu betreiben.
Mit seiner «Atbara» – so benannt
nach einer Stadt im Sudan zwischen
Blauem und Weissem Nil, aber deswegen noch lange kein «Nilpferd» –
absolvierte Günthardt in der Folge
WK und Unteroffiziersschule. Daneben trainierte er in jeder freien Minute. In Zürich, Magglingen und an der
Eidgenössischen Militärpferdeanstalt
in Bern, seit 1997 Nationales Pferdezentrum Bern, liess er sich in Dressur und Springen ausbilden.
Weil ihm anfangs noch nicht einmal ein Pferdetransporter zur Verfü-
Dass es dann schliesslich für die
Olympia-Qualifikation und zusammen
mit den Reiterkollegen Hans Schwarzenbach, Anton Bühler und Rolf Ruff
zur olympischen Silbermedaille reichte, hat viel mit Arbeit, Einsatz und,
wie immer im Spitzensport, auch mit
einem Quäntchen Glück zu tun. Hingegen waren damals noch nicht so viele
Millionen im Spiel wie heute – Korporal Günthardt musste sogar den Batzen für die obligatorische Offiziersuniform selber berappen, immerhin
mehr als 3000 Franken. Dafür war
die Uniform dann aus feinem Tuch –
allerdings ohne Abzeichen, denn
schliesslich war der Olympia-Vize ja
«nur» Unteroffizier . . .
Darüber kann Ruedi Günthardt
heute herzlich lachen. Sein Paradepferd im Stall ist zurzeit der Hengst
«Filou»: In 22 Rennen war der Braune bisher 21 Mal platziert (das 22.
Mal verlor er ein Hufeisen). Davon
zehnmal als Sieger. Was seinen stolzen Besitzer nicht weiter erstaunt. Er
hat «Filou» als Jährling ersteigert,
weil ihm seine weissen Stichelhaare
so gut gefielen: «Die mit Stichelhaar
sind die zähesten!» Sprichts und
streicht sich gedankenverloren über
den melierten Haarschopf.
Im Küsnachter Jahrheft 2016 (im Buchhandel erhältlich) sind unter dem Titel
«Der lange Weg zur Olympia-Silbermedaille» weitere Erinnerungen von Ruedi Günthardt nachzulesen.
Keine Leserbriefe
mehr zum Zentrum
Der «Küsnachter» publiziert in
der kommenden Ausgabe vom
Donnerstag, 9. Februar, keine Leserbriefe, die sich auf die Zentrumsabstimmung vom 12. Februar beziehen. Dieses Vorgehen ist
jeweils vor Abstimmungsterminen
üblich, weil ansonsten keine Möglichkeit mehr besteht, eine allfällige Falschaussage vor dem Wahltag zu korrigieren.
Leserbriefe zu anderen Themen sowie Einsendungen aus dem
Vereinsleben der Gemeinden Zollikon, Zumikon, Küsnacht, Erlenbach und Herrliberg, werden unter
folgender Adresse entgegengenommen: [email protected]
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Wurden mit Standing Ovations für ihren Auftritt belohnt: Funtastic, der Jugendchor der katholischen Kirche Küsnacht-Erlenbach.
Foto: zvg.
Küsnachter Jugendchor nimmt den Lift
Der Jugendchor Funtastic
begeisterte die Zuschauer
mit seinem Programm
«Mir nämed de Lift».
Wer noch nicht Fan war, wurde es
endgültig am vergangenen Wochenende. Denn was da von jungen Menschen, allesamt Hobby-Musiker und
Sänger, auf die Bühne gebracht wurde, war fulminant: Hunderte begeisterte Zuschauer feierten mit Standing
Ovations das neue Programm «Mir
nämed dä Lift» von Funtastic, dem Jugendchor der katholischen Kirche
Küsnacht-Erlenbach. Der Andrang
war so gross, dass sogar die Zwischenwand des Küsnachter Pfarreizentrums entfernt werden musste. Ein
ganzes Jahr lang hatte sich der Chor
mitsamt Band auf die beiden Auftritte
vorbereitet. Der Erfolg war sicht- und
hörbar: Waren die Sänger und Sängerinnen im letzten Jahr schon in die
tänzerische Choreografie mit eingebunden, übernahmen sie nun auch
die schauspielerischen Elemente.
Die Show erinnerte an ein Musical,
welches in einer Hotel-Kulisse spielt.
Die Küsnachterin und Schauspiel-Absolventin Vanessa Joy Ruetz verkörperte auf ihre unnachahmliche Art die
Hoteldirektorin Fränzi Tobler, kämpfte
am Telefon mit den Tücken der
Fremdsprachen und den Herausforderungen des Hotelalltags, zum Beispiel
mit dem defekten Lift sowie den extravaganten Wünschen ihrer Gäste. Umgeben war sie von zahlreichen oft wi-
derspenstigen Angestellten, verkörpert von den Sängern und Sängerinnen, dazu die Musiker in Handwerkerkleidung. Schon im Foyer des Pfarreizentrums fühlte man sich, wie
wenn man gerade eine Hotellobby betreten hätte.
Erfrischend und ungewohnt
Neben einem gemütlichen Kaminfeuer
konnte man sich verköstigen, mit Cüpli anstossen und die Hotelstimmung
geniessen. Die Stärke von Funtastic ist
und bleibt ihr Chorgesang bekannter
Popsongs, welche von Jugendarbeiter
Dominik Dozza und von Kirchenmusiker Andreas Gut erfrischend und
manchmal auch ungewohnt neu arrangiert sind. Dazu kommt immer
wieder Sologesang, der auch dieses
Mal die Zuschauer zu spontanem Applaus bewegte.
Dass der Applaus für Andreas Gut
besonders herzlich ausfiel und Guts
Reaktion emotional war, versteht sich
von selbst. Verlässt Gut doch seinen
Wirkungsort Küsnacht Ende Januar
und wird neuer Domkapellmeister in
St. Gallen. Dass es seinem Nachfolger
gelingen kann, dieses wertvolle Element kirchlicher Jugendarbeit weiterzuführen, ist nun die Hoffnung der
Pfarreiverantwortlichen. Denn überzeugt hat der ganze Abend nicht nur
durch die Leidenschaft und Professionalität auf der Bühne, sondern auch
mit dem beherzten Zupacken aller
Mithelfenden, überwiegend Jugendlicher und junger Erwachsener, bis spät
in die Nacht. (e.)
10
Küsnachter
Nr. 5
2. Februar 2017
SPORT
Eishockeytraum von Riccardo Signorell wurde wahr
Der ehemalige Eishockeyprofi und heutige Filmemacher Riccardo Signorell
liess einen Jugendtraum
zur Realität werden: ein
Eishockeyfeld im eigenen
Hinterhof. Es war wohl der
Zürcher Höhepunkt der
zweiwöchigen Kälteperiode.
Lorenz Steinmann
Es ist eine Mischung aus Wintermärchen und Bubentraum: das kleine
Eisfeld, das der frühere Eishockeyprofi und heutige Filmregisseur
Riccardo Signorell zusammen mit
zwei Kumpels im Hinterhof seiner
Mietwohnung an der Neptunstrasse
gebaut hat. Ein Natureis, bewässert
mit dem Gartenschlauch und bei Erscheinen dieser Zeitung wohl schon
ein wässeriger Brei.
Doch die vergangene Kälteperiode
war perfekt für ein nicht ganz so ernstes Mätschli. Es duellierten sich einige frühere Churer Eishockeykollegen
von Signorell (ex Davos, ZSC, Basel
und eben EHC Chur) und eine ziemlich hochkarätigen «Swiss Hockey Selection» mit den Ramholt-Brüdern
(ex ZSC, Kloten), Andri Stoffel (ex
ZSC) und Cyrill Bühler (ex Kloten und
ZSC). Natürlich war die «Chneblerei»
eine Hommage ans Natureis, an den
Punsch unter freiem Himmel und die
bange Frage, ob das Eis hält. Und es
hielt formidabel, wie Chronist Dino
Kessler im «Blick» festhielt. Dass
Kessler wie Signorell in Chur das Eishockey-Abc gelernt hat, passt zur
schönen Geschichte. Der 46-jährige
Signorell kommt ins Träumen, wenn
Das gabs noch nie. Ein Eishockeyspiel an der Neptunstrasse. Dass das Feld relativ klein war, machte den Spass nur umso grösser.
er von der heute nicht mehr bestehenden KEB (Kunsteisbahn Calanda)
in seiner Heimat erzählt.
Und so hat er mithilfe der Swiss
Ice Hockey Federation, seiner Kumpels Stefan Böhi, Martin Rapold und
seiner Frau und Geschäftspartnerin
Dayana Signorell in Zürich-Hottingen
einen Jugendtraum verwirklicht. Da
dürfen auch ein Kiosk mit Schleckzeug und eine Bar mit Punsch nicht
fehlen.
Dass es auch ein «Ingwergsöff»
gibt, wie der «Blick» leicht despektierlich schrieb, gehört halt zur heutigen Zeit. Sonst aber erinnert die Szenerie mit den in die Jahre gekommenen Hockeystars an den Kultfilm
«Champions». Wir erinnern uns:
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Fotos: Signorellfilms.com
2009 kam die Komödie mit Marco Rima in die Kinos. Das ehemalige Meisterteam des EHC Arosa steigt darin
nochmals in die Hosen und vermeidet den Abstieg in extremis.
Webserie kurz vor Abschluss
Das Produzenten-Team bestand damals aus – Riccardo und Dayana
Signorell. Kein Wunder, ist vom Filmemacher-Ehepaar auch ein erster
Plot für eine Webserie über den Zauber an der Neptunstrasse geplant,
auch wenn dies nicht die Kernidee
war, wie Riccardo Signorell gegenüber der «Südostschweiz» sagt.
Dayana Signorell blickt für den
«Küsnachter» nochmals zurück auf
die magischen Tage: «Am schönsten
Auch das gehörte dazu: Ein richtiger Kiosk mit allerlei Schleckereien.
war, dass sich alle freuten. Die Nachbarn, der Vermieter, die Schulkollegen der Tochter, die hier einen Eis-
nachmittag verbrachten. Niemand
reklamierte, alle waren happy.» Es
war ein Wintermärchen, definitiv.
S C H U L E / VE R E I N E
Küsnachter
Für entspannte Haltung plädiert
Der Verein zischtig.ch bietet Medienbildung für Schule und Elternhaus an.
Der sichere Umgang mit Medien wie
Smartphones und Tablets wird angestrebt, aber auch für eine entspannte
Haltung gegenüber dem Smartphone
plädiert. Oft wirken Gespräche über
kritische Inhalte mehr als strikte Ver-
Flavio Zwahlen
Grafk: zvg.
bote, meinte der Vertreter von zischtig.ch, Joachim Zahn. Seine Kollegin,
Claudia Gada, fügte hinzu, dass es vor
allem darum gehe, den Kindern aufzuzeigen, was ein gesundes Medienverhalten sei.
Kein Handy in der Nacht
Es sei wichtig, handyfreie Stunden
oder Zonen einzuführen. Beispielsweise mit Kistchen, in denen jedes Familienmitglied in der Nacht und während des Essens das Handy deponieren muss. Es gehe auch um die Gesundheit, da das LED-Licht erwiesenermassen schädigend sein könne.
Weiter nimmt Zahn auf eine Studie
Bezug, um aufzuzeigen, dass die Ablenkung durch ein Smartphone dem
Lernen entgegenwirken kann. Oft versuchten Kinder, sich während der
Hausaufgaben mit Freunden über
WhatsApp zu unterhalten, was dazu
führe, dass sich die Schülerin oder der
Schüler nicht mehr aufs Lernen konzentrieren könne.
Neben dem Aufzeigen der neusten
Trends kam auch eine Austauschgruppe nicht zu kurz. Mit Hintergrundwissen, Humor und Erfahrung haben die
Experten Gada und Zahn einen präventiv wertvollen sowie unterhaltsamen Abend bestritten.
Natalie Lengacher,
Schulleitung Dorf
Weitere Infos: www.zischtig.ch.
Für Coach Yuanta Holland war das
Aussuchen seiner ersten fünf Spielerinnen nie einfacher gewesen als an
diesem Sonntag. Mit stolzen fünf Spielerinnen reiste sein Team des Basketballclubs Küsnacht-Erlenbach (BCKE)
nach Arth-Goldau. Leichten Trost
brachte die magere Spieleranzahl der
Gegnerinnen, die aber immerhin eine
Reserve vorzuweisen hatten. Der
beidseitige Spielermangel führte dazu,
dass die Teams energieschonend
spielten und aus Angst, in Foulprobleme zu geraten, auf eine aggressive
Verteidigung verzichteten.
Da die Zürcherinnen einige leichte
Punkte nicht realisieren konnten und
dem gegnerischen Center freien Raum
für 17 Punkte liessen, mussten sie in
die zweite Halbzeit mit einem Rückstand von 13 Punkten starten. Das
vierte Viertel war ein spannendes Hin
und Her, doch schwerwiegende Fehler
der Zürcherinnen in der letzten Minute führten in eine Verlängerung, welche BCKE durch viel Kampfgeist für
sich entscheiden konnte.
Einen Tag zuvor trafen die Männer des BCKE auf die Bären Kleinbasel, gegen welche sie im Hinspiel eine
Welche Gefahren lauern für Jugendliche
im Umgang mit neuen Medien wie Instagram, Snapchat, Facebook oder
Whatsapp?
Es kommt weniger auf die Eigenschaften der einzelnen Apps und sozialen Netzwerke an, sondern es
kommt darauf an, was die Menschen
damit tun. Während gewisse Risiken
für manche Jugendliche im Vordergrund stehen, sind bei anderen ganz
andere Gefahren ein Thema. Das
kommt also stark auf die Persönlichkeit des Jugendlichen an. Es gibt
ebenso wie in früheren Zeiten auch
heute viele junge Menschen, die das
Leben im Griff haben. Es gibt viele
Jugendliche, die haben dank ihrer
Persönlichkeit und dank Medienkompetenzen die Medien im Griff und
nicht umgekehrt. Suchtverhalten,
Kontakt mit unbekannten Personen,
sozialer Stress, Streit oder sogar
Mobbing im Gruppenchat sowie Spiele und Filme, die fragliche Werte vermitteln, allen diesen Risiken sind andere Bedingungen vorgelagert.
Wie können Eltern ihre Kinder bezüglich
des Umgangs mit dem Internet sensibilisieren?
Lockere Gespräche über die Medienwelt, in der wir leben, und Gespräche
über die Bedeutung von Privatsphäre, über den positiven Umgang mit
anderen Menschen in Krisensituationen können dem eigenen Kind das
Gefühl geben, dass die Familie auch
bei Problemen in der digitalen Welt
helfen kann. Es ist wichtig, dass
Eltern viel mit ihren Kindern über
Online-Erlebnisse reden, und zwar
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Basketballer gewinnen knapp
Erfolgreiches Wochenende:
Sowohl die Damen als auch
die Herren des Basketballclubs Küsnacht-Erlenbach
holten sich den Sieg.
11
Marc Böhler ist InternetSoziologe. Er hilft Unternehmen und Schulleitungen
im Umgang mit OnlineDiensten, Social Networks,
Smartphones und anderen
Tools der digitalen Welt.
Im Interview gibt er
wichtige Tipps für Eltern.
Das Handy gehört in ein Kistchen
Mobile Geräte werden für Kinder und
Jugendliche immer wichtiger. Durch
die Selbstverständlichkeit digitaler
Medien surfen die Kinder oft durchs
Internet, nutzen Apps wie WhatsApp,
Musical.ly, Instagram, Snapchat oder
auch Onlinegames. Mit den Möglichkeiten sind auch neue Gefahren dazugekommen. Die Prävention wird wichtiger. Viele Eltern sind unsicher, was
die Handhabung angeht.
Die Schule Küsnacht hatte im Rahmen der Medienbildung und Medienerziehung alle Eltern der 5. Klässlerinnen und 5. Klässler zu einem Informationsabend eingeladen.
2. Februar 2017
VIER FRAGEN AN INTERNET-SPEZIALIST MARC BÖHLER
Auch für Eltern kann das Handy der Kinder ein Stresspunkt sein.
Kein Handy während des
Abendessens: Die Küsnachter
Schule organisierte einen
Vortrag zum Umgang mit
Smartphones und Tablets.
Die Experten empfehlen
smartphonefreie Zonen.
Nr. 5
bittere Heimniederlage in der allerletzten Sekunde hinnehmen mussten.
Die beiden Mannschaften lagen vor
dem Spiel punktegleich auf dem vierten und fünften Tabellenrang. Somit
gab es in dieser Begegnung wichtige
Punkte zu verdienen.
Verstärkung mitgebracht
Die BCKE Wallabies starteten mit einer aggressiven Mann-Mann-Verteidigung und die Basler hatten Mühe,
gute Korbversuche zu kreieren. Andererseits waren die Bären körperlich deutlich überlegen und kamen
dank zahlreicher Offensivrebounds
öfters zu zweiten Chancen. Die Zürcher konnten sich glücklich schätzen,
dass sie ausnahmsweise den routinierten Holland zur Verstärkung mitgebracht hatten, welcher den gegnerischen Riesen körperlich entgegenhielt und auch offensiv 22 Zähler beisteuerte.
Voller Elan starteten die Wallabies
in das 3. Viertel und konnten sich sogleich um 18 Punkte absetzen. Die
Bären antworteten und verkürzten
Mitte des dritten Viertels. Letztlich
konnten sich die Wallabies hinter
Topscorer Winston, welcher eine Saisonbestleistung von 36 Punkten erzielte, jedoch wieder absetzen und
die Basler kamen in der letzten Spielzeit nie mehr näher als auf neun
Punkte heran. Die Wallabies befinden
sich jetzt auf dem 3. Rang. (e.)
Der Internet-Soziologe Marc Böhler im Interview.
nicht nur über diejenigen der Kinder,
sondern auch über die eigenen. Häufige Gespräche sind ein Teil der Medienbegleitung. Das gemeinsame
Nutzen von Tools, Games, Plattformen und Apps sind ein weiterer Teil
dieser Begleitung. Als Eltern merkt
man dank zuhören, zuschauen und
mitmachen, in welchen Bereichen
besondere Vorsicht und viel Begleitung nötig ist.
In welchem Alter soll ein Kind frühestens ein Smartphone erhalten?
Ich sehe keinen Grund, weshalb ein
Kind schon in der Primarschule ein
Smartphone besitzen soll. Die Realität ist jedoch eine andere. Ab der 5.
oder 6. Primarstufe haben viele Kinder ein solches Gerät. Egal, ob ein eigenes Handy in der Oberstufe oder
schon in der Mittelstufe ein Thema
wird, die Eltern sollten gemeinsam
mit ihren Kindern Regeln diskutieren
und festhalten. Klappt es nicht mit
den Regeln, braucht es eine familieninterne Diskussion: Warum klappt es
nicht, wie könnten die Regeln angepasst werden oder wie könnte die
sonstige Situation oder das sonstige
Leben verändert werden. Ab der 7.
Klasse organisieren sich die Jugendlichen via Handy, sie kommunizieren
Foto: fzw.
und tauschen sich aus und sie helfen
sich gegenseitig. Ich verstehe Eltern,
die der Meinung sind, ihr Kind soll
erst mit 16 ein Smartphone besitzen.
Zugleich sollten sich diese Eltern bewusst sein, dass dadurch dieser junge Mensch viele Gebiete und Räume
nicht besuchen kann, wo sich seine
gleichaltrigen Freunde treffen.
Wie lange darf ein Kind vor dem Computer sitzen?
Es gibt unterschiedliche Empfehlungen, «Jugend und Medien» macht
folgende Vorschläge: «3- bis 5-Jährige können bis zu 30 Minuten am
Tag in Begleitung von Erwachsenen
altersgerechte
Bildschirmmedien
nutzen. 6- bis 9-Jährigen reichen 5
Stunden pro Woche. 10- bis 12-Jährige sollten pro Woche nicht mehr
als 10 Stunden vor dem Bildschirm
verbringen» (jugendundmedien.ch).
Das sind jedoch nur Richtwerte. Es
gibt Jugendliche und Kinder, für die
sind diese Zeitangaben zu hoch,
oder es gibt auch solche, die sind
gut im Leben und in der Schule unterwegs, auch wenn sie diese Werte
übertreffen.
Mehr Informationen zur Arbeit von Marc
Böhler gibt es unter: www.mebimabo.com.
12
Stadt Zürich
Nr. 5
2. Februar 2017
AU TO M O B I L
Autobauer Lexus stellte
Luxusboot-Studie
in Florida vor
Lexus hat in der Biscayne Bay vor der
Küste Floridas die Konzeptstudie einer Sportjacht über die Wellen brausen lassen. Das 12,7 Meter lange
Sportboot zeigt Möglichkeiten auf, wie
sich Lexus künftig auf den Gebieten
Lifestyle und Freizeitgestaltung weiterentwickeln könnte.
Den Anstoss für die Entwicklung
des Boots gab Toyota-Präsident Akio
Toyoda. Als «Master Driver» war Akio
Toyoda begeistert von der schieren
Kraft sowie vom Handling und von
der Stabilität, die das fortschrittliche
Schiffsrumpf-Design ermöglicht; als
Chief Branding Officer von Lexus International erkannte er das LifestylePotenzial für die Marke Lexus, das in
einer stylischen Premium-Performance-Jacht steckt.
Hochleistungsmotoren an Bord
In der Folge erhielten Teams im Lexus-Designzentrum den Auftrag, eine
offene Sportjacht für sechs bis acht
Personen mit Lexus-HochleistungsV8-Motoren sowie fortschrittlichem Handling
und Styling zu
entwerfen.
Im
Sommer
2015
wurden die Entwürfe
präsentiert;
beurteilt
wurden sie von Senior Managing Officer Tokuo Fukuichi sowie Senior Managing Officer Shigeki Tomoyama und
Toyota-Präsident Akio Toyoda. «Das
Lexus-Sportjacht-Projekt hat uns die
Gelegenheit gegeben, die Lexus-Designsprache auf maritime Art zu interpretieren», sagt Yoshihiro Sawa,
Executive Vice President von Lexus
International. (zb.)
AUTONEWS
Car2Go
Car2Go ist im Geschäftsjahr 2016
weiter gewachsen. Die Zahl der
Kunden stieg um 43 Prozent auf
2,2 Millionen. Weltweit wurden
die rund 14 000 Car2Go-Fahrzeuge mehr als 22 Millionen Mal
gemietet. Den grössten Kundenzuwachs gab es in den Städten
Madrid
(+96 000),
Berlin
(+47 000), Vancouver (+26 000)
und Hamburg (+26 000).
Audi
Die Lexus-Düsenjet-Replika aus dem neuen Scifi-Film «Valerian – Die Stadt der tausend Planeten».
Foto: zvg.
Lexus fliegt in Film-Zukunft
Schauspieler Dane DeHaan, Star des
kommenden
Science-Fiction-Films
«Valerian – Die Stadt der tausend
Planeten», hat letzte Woche eine Replika des «Skyjet» enthüllt – ein einsitziger Düsenjet, der in Zusammenarbeit mit einem Kreativteam von Lexus entstanden ist. Die Premiere war
Teil einer Lexus-Veranstaltung in Miami, bei der die Premiummarke neueste Produkte und Lifestyle-Aktivitäten präsentiert hat.
Comic-Verfilmung
Basierend auf der Comic-Reihe «Valerian», deren erster Band bereits
1970 erschien, verwandelt der Drehbuchautor und Regisseur Luc Besson
dieses klassische Material in eine moderne, einzigartige und epische Science-Fiction-Saga. Mit dem Skyjet hat
die Filmcrew ein Fortbewegungsmittel kreiert, das auf der heutigen Zeit
basiert und gleichzeitig zur ValerianWelt passt, die 700 Jahre in der Zukunft liegt. Zusammen mit Lexus-Designern wurden daher für den Skyjet
zeitgenössische, von aktuellen Fahrzeugmodellen beeinflusste Designelemente entwickelt – etwa eine neue
Interpretation des markentypischen
Kühlergrills und ein ScheinwerferDesign im Stile des neuen Lexus LC.
Das athletische und aerodynamisch
geformte Coupé kommt 2017 auf den
Markt.
Bei der Gestaltung des Interieurs
berücksichtigte das Valerian-Kreativteam die neuesten Lexus-Entwicklungen auf den Gebieten künstliche Intelligenz und Bedienschnittstellen. In
der Geschichte kommt zudem eine
Energiekapsel der Zukunft vor, die
von der Arbeit von Lexus an innovativer
Wasserstoff-Brennstoffzellentechnik inspiriert ist. Erste Bilder des
Skyjets waren parallel zum Debüt des
Filmtrailers im November vorgestellt
worden.
«Skyjet-Szenen sind aufregend»
«Ich wollte schon immer mit Luc Besson zusammenarbeiten. Er arbeitet in
seinen Filmen mit viel Liebe zu jedem
einzelnen Detail und erweckt die Geschichte auf fantasievollste Weise zum
Leben», sagte Dane DeHaan bei der
Vorstellung der Skyjet-Replika. «Die
Zusammenarbeit mit Lexus beim Skyjet ist dafür ein perfektes Beispiel. Die
Jagdszenen von Valerian mit dem
Skyjet gehören zu den aufregendsten
Szenen des Films.» (zb.)
Renault spendiert dem Clio ein Facelifting
Vier Jahre nach der Markteinführung der vierten
Clio-Generation haben
die Franzosen den Fünftürer
und den viel mehr Platz
bietenden Grandtour mit
einem Facelift und einem
effizienten 110-PS-4-Zylinder-Turbodiesel wieder
richtig auf Kurs gebracht.
Sanfte Modellpflege
Wie der viele Verkaufsranglisten anführende Fünftürer profitiert auch
der Kombi von der sanften Modellpflege und dem erweiterten Motorenprogramm. Der 4,27 Meter lange und
mit Aussenspiegeln fast 2 Meter breite Clio Grandtour garantiert mit dem
Renault
Die Renault-Gruppe hat im vergangenen Jahr mit weltweit 3,18
Millionen abgesetzten Fahrzeugen einen neuen Verkaufsrekord
erzielt. Die Auslieferungen wuchsen im Vergleich zum Jahr 2015
um 13,3 Prozent. In Europa steigerte sich das Konzernergebnis
um 11,8 Prozent auf 1,81 Millionen verkaufte Personenwagen
und leichte Nutzfahrzeuge.
Volkswagen
Volkswagen Truck & Bus hat im
Geschäftsjahr 2016 rund 184 000
Lastwagen und Busse der Marken MAN, Scania und Volkswagen Caminhões e Ônibus abgesetzt. Der Wert des Vorjahres
wurde damit um 3 Prozent übertroffen. Auf MAN entfielen dabei
83 200 Fahrzeuge (+5 Prozent),
auf Scania 81 350 (+6 Prozent).
Volvo
Peter Lattmann
Der Clio hat vor mehr als einem Vierteljahrhundert die Nachfolge des erfolgreichen Renault 5 angetreten und
gehört seither zu den elementaren
Stützen der Modellpalette des französischen Automobilherstellers. Im Gegensatz zu vielen anderen Baureihen
handelt es sich bei der Bezeichnung
nicht um eine eigenständige Kreation. Kreuzworträtselfreunde verbinden den Namen mit der griechischen
Mythologie, in der Clio als Muse der
Heldendichtung und der Geschichtsschreibung erwähnt wird. Die Tochter des Zeus gilt nach verschiedenen
Quellen als Schutzpatronin der Historiker. Dass sie auch Renault unsterblich machen könnte, war wohl der
Wunschgedanke der Namensgeber
des beliebten Kleinwagens.
Im Werk San José Chiapa rollte
der achtmillionste Audi mit Quattro-Antrieb vom Band. Im Jahr
1980 gab die Quattro-Technologie
ihr Debüt, heute ist sie in mehr
als 100 Modellvarianten erhältlich. Im Jahr 2015 haben sich
weltweit 44 Prozent aller AudiKunden für ein Modell mit Quattro-Antrieb entschieden.
Trägt nun auch das neue Familiengesicht: Renault Clio Grandtour.
neuen 1,5-Liter-4-Zylinder-Turbodiesel überzeugende Fahrleistungen und
trotzdem akzeptable Verbrauchswerte. Um mit den vom Werk versprochenen 3,5 Litern Diesel 100 Kilometer weit zu kommen, sind der
Eco-Modus und zusätzliche Sparmassnahmen unerlässlich. Vier Liter
kommen der Realität wesentlich näher, und auch damit braucht sich Renault nicht zu verstecken.
Das maximale Drehmoment von
260 Newtonmetern wird bei 1750
Umdrehungen pro Minute erreicht
und beschleunigt den kleinen Kombi
aus dem Stand in 11,2 Sekunden auf
Tempo 100. Dass der starke Dieselmotor nur in Kombination mit dem
leicht zu schaltenden Sechs-GangSchaltgetriebe angeboten wird, erhöht das Fahrvergnügen.
Mit der harmonischen Antriebseinheit und der praktisch alles umfassenden Swiss-Edition-Ausstattung
ist der neue Clio Grandtour allerdings
kein Schnäppchen. In der Schweiz
wird das Topmodell für knapp 27 000
Franken angeboten und ist damit gut
F: zvg.
10 000 Franken teurer als das 1,2-Liter-Basismodell mit 75 PS. Der Mehrwert ist jedoch praktisch in allen Belangen spürbar. Brillantschwarze
17-Zoll-Leichtmetallfelgen und getönte Heckfenster gehören ebenso dazu
wie der schlüssellose Zugang, die
freundliche Stoff-/Velourspolsterung,
beheizbare Vordersitze, die wegen
der eingeschränkten Sicht nach hinten äusserst nützliche 360-Grad-Einparkhilfe mit Rückfahrkamera, der
Easy-Parkassistent für das fast
selbstständige Ein- und Ausparken
und das moderne Multimediasystem
R-Link-Evolution mit Onlinezugang,
das wie ein integrierter Tablet-Computer funktioniert. Was früher erst in
der Mittelklasse verfügbar war, wird
heute auch in der Kleinwagenklasse
vorausgesetzt.
Bescheidenheit hat einen Preis
Die bescheidenen Aussenmasse beeinträchtigen den Komfort. Die hoch
positionierten Vordersitze und das
einladende Cockpit sind zwar über
jeden Zweifel erhaben. Im Fond kön-
nen sich mangels Knie- und Beinfreiheit über längere Distanzen aber nur
Kleingewachsene oder Kinder wirklich wohl fühlen. Besser aufgehoben
ist das Gepäck. Durch das Umklappen der Rücksitzlehne lässt sich das
Ladevolumen von 445 auf beachtliche 1380 Liter erweitern.
Wird auch noch der Beifahrersitz
abgeklappt, lassen sich auch Surfbretter und andere Gegenstände mit
einer Länge von fast 2,5 Metern unterbringen. Das neu gestaltete Lenkrad, der geänderte Aluminiumschalthebel, attraktivere Türverkleidungen
und die Verwendung von hochwertigeren Materialien sind Bestandteil
des in der Mitte des Modellzyklus üblichen Facelifts.
Die nächste Clio-Generation wird
noch mindestens drei Jahre auf sich
warten lassen.
Die Änderungen am vertrauten
und gefälligen Aussenkleid, mit dem
Renault 2012 ein neues Familiengesicht eingeführt hat, halten sich
ebenfalls in einem überschaubaren
Rahmen.
Volvo Schweiz führt ein neues
Leasingmodell für Geschäftskunden ein. «Volvo Car Full Service
Leasing» bietet Firmen individuell kombinierbare Servicemodule
und somit die Möglichkeit, sämtliche operativen Tätigkeiten rund
um den Fahrzeugpool – oder nur
einzelne Teile davon – auszulagern.
Kia
Die neue Sportlimousine Kia Stinger wird bereits ab dem vierten
Quartal 2017 bei den europäischen Händlern stehen.
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Stadt Zürich
Nr. 5
2. Februar 2017
13
ZÜRICH INSIDE
Ursula Litmanowitsch
E-Mail [email protected]
Radlegende Urs Freuler und Gattin
Mareile sind Fans von «Bligg».
Erleichtert, dass alles klappt: Hans-Ulrich Lehmann, Betreiber der Samsung Hall, und Geschäftsführerin Anke Stephan.
Büezer-Rocker Gölä begeisterte das Publikum in der neuen Eventhalle.
Im sechseckigen Saal gibt es keine schlechten Plätze.
Fifa-Sculpteur Stephan Schmidlin,
Partnerin Geraldine Dondit.
Glanzvolle Eröffnung
mit goldenem Konfettiregen
Für Unternehmer Hans-Ulrich Lehmann (Riverside) war die Samsung
Hall Kaltstart und Punktlandung zugleich. Der Gründer von Mobilzone
wurde seinem Motto «Liefere statt lafere» einmal mehr gerecht.
Nach dem offiziellen Behördenrundgang lud der Betreiber der
jüngsten Event-Location neben dem
Bahnhof Stettbach zur grandiosen
Eröffnung ein. Diese startete mit
einem veritablen Knall und einem
goldenen Konfettiregen. Ein Grossaufgebot an Schutzleuten sowie
grossräumige Videoüberwachung sicherten das Areal aussenherum ab.
Das Premierenpublikum war begeistert vom Gölä-Konzert und Bligg-Auftritt. Für Schlagersängerin und Werbegesicht Linda Fäh bietet die neue
Midsize-Halle mit Platz für 5000 Zuschauer «s Zähni» an akustischem
Gesamterlebnis. Gerne möchte sie
auch mal darin auftreten. Die Stuttgarterin Anke Stephan, die seit zehn
Jahren in der Schweiz lebt, freut sich
auf ihre neue Aufgabe als Geschäfts-
führerin der Halle. Im VIP–Bereich
sah man die Eventmanager Karina
Berger und Thomas Russenberger,
welche das Gesamtpaket der Halle
lobten. Ebenso nahm der langjährige
Udo-Jürgens-Manager Freddy Burger (Theater 11) einen Augenschein.
Veranstalter-Pionier André Bechir
(abc production) sass auf der VIP-Tribüne. Für ihn habe es akustisch ein
bisschen dumpf geklungen, sagte er
in ein Reportermikrofon.
Topmodel Ronja Furrer, die
Freundin von Rapper Stress, besuchte die Eröffnung mit ihrer Managerin,
weil Stress mit Studioarbeiten beschäftigt war. Vegi-Pionier Rolf Hiltl
kam wegen seinem Freund Beat Imhof, der ein hervorragendes Catering
in der Samsung Hall anbietet. Designer David Togni fand Gefallen an
der einzigartigen, 120 Quadratmeter
grossen LED-Wand, die viele gestalterische Freiheiten birgt. An den Sonntagen wird die Halle künftig von einer Freikirche genutzt. Lehmanns
Tochter singt dort im Chor mit.
Designer David Togni (l.) mit Musikproduzent und DJ Mr. Da-Nos.
Peter Hürlimann (Mitte), Kino am See, mit Frank
Schwegler, Ken Frank (r., beide Starticket).
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Zürich. Diese Inserate sind nur für private Anbieter. Aufträge, die bis Freitag, 10.00 Uhr, bei
uns eintreffen, erscheinen in der nächsten Ausgabe. Den Text bitte in Blockschrift ausfüllen
(pro Feld 1 Buchstabe, Satzzeichen oder Wortzwischenraum).
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❏ Möbel/Antiquitäten
Topmodel Ronja Furrer besuchte
die Eröffnung ohne «Stress».
Schlagersängerin Linda Fäh möchte
in der neuen Halle auftreten.
Die Medienunternehmer Matthias Ackeret und Nationalrat Roger Köppel (r.) mit Ehefrau Tien.
14
Küsnachter
Nr. 5
2. Februar 2017
Veranstaltungen & Freizeit
DR. GAMBLE
Thomas W. Enderle
Geschickt
kombiniert ist
halb gebraut
Zaubertränke brauen will gelernt
sein. Das Spiel «Potion Explosion»
entführt die Spieler gedanklich in die
«Horrible Hochschule der handfesten
Hexerei», wo sie als Schüler gegeneinander antreten, um Primus unter
all den Lehrlingen zu werden.
Im Mittelpunkt des Spiels steht
der dreidimensionale Zutatenspender: Auf fünf Rampen stapeln sich die
bunten Zutaten in Form von Murmeln in zufälliger Reihenfolge. Jeder
Spieler erhält zu Beginn zwei Trankfläschchen. Diese Kartonscheiben mit
Vertiefungen zeigen, wie viele Zutaten von welcher Farbe benötigt werden. Ist man an der Reihe, muss man
eine Kugel von einer der Rampen im
Zutatenspender nehmen. Die oberhalb der genommenen Zutat liegenden Murmeln rollen nun nach unten.
Prallen nun zwei gleichfarbige aufeinander, darf man alle Kugeln dieser
Kombination ebenfalls nehmen. Dies
kann sogar mehrmals hintereinander
passieren.
Die so gewonnenen Zutaten kann
man nun seinen Trankfläschchen zuordnen. Bis zu drei überzählige
können zwischengelagert werden.
Schafft man es, einen Trank komplett
zu bekommen, gilt dieser als gebraut.
Er bringt am Ende des Spiels Punkte
– je mehr Zutaten, umso mehr Punkte. Während einige Tränke es erlauben zusätzliche Zutaten aus dem
Spender zu nehmen, ermöglichen andere, überzählige Kugeln von Gegnern zu klauen oder einige Zutaten
als Joker einzusetzen. Gebraute
Tränke werden durch neue leere
Fläschchen ersetzt.
Wer sich auf einen Trank spezialisiert oder möglichst unterschiedliche
Tränke braut, bekommt einen Zauberorden, der Zusatzpunkte bringt.
Das Spiel endet, nachdem eine vorgegebene Anzahl an Orden verliehen
wurde. Wer nun mit allen Tränken
und Orden die meisten Punkte sammeln konnte, ist Student des Jahres
und gewinnt die Partie.
Dr. Gamble meint: Star von «Potion Explosion» ist ganz klar der
Spender mit den rollenden Murmeln.
Die geschickte Wahl einzelner Kugeln
kann durch die «Explosionen» zu einer regelrechten Zutatenflut führen.
Natürlich spielt auch Glück eine Rolle, ob sich solche Kombinationen
überhaupt anbieten. Allerdings erlauben es die fertigen Tränke, die Kugelbahnen zu manipulieren und so seinem Glück auf die Sprünge zu helfen.
Die Regeln sind eigentlich schnell zu
erfassen. Das Material ist farbenfroh
und einladend. Der Spender kann je
nach Auflage etwas mechanische Macken haben, die sich aber einfach
ausmerzen lassen. Tolle Idee, stimmungsvoll umgesetzt.
Dr. Gambles Urteil:
«Potion Explosion – Aus dem Schrank in
den Trank» von Lorenzo Silva, Andrea
Crespi und Stefano Castelli, Heidelberger
Spieleverlag, 2–4 Spieler, ab 8 Jahre.
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region
Donnerstag, 2. Februar
18.15 Turnen für alle: Gesundheits- und Fitnesstraining für Jung und Alt: Unter der Leitung von
Christa Schroff und Frowin Huwiler, LC Küsnacht. Dauer: 1 Stunde; Unkostenbeitrag oder
Jahresbeitrag beim LC Küsnacht. Auskunft:
Christa Schroff, Tel. 044 910 80 03, oder Frowin
Huwiler, 079 635 88 21. Schulhaus Zentrum (Untere Turnhalle), Rigistr., Küsnacht.
19.00–20.00 Ski-Fit 2016/17: Skiturnen für jedermann und jedefrau, organisiert vom Bürgerturnverein Küsnacht. Jeden Donnerstag bis zu den
Frühlingsferien. Keine Anmeldung nötig, Einstieg
jederzeit möglich. Leitung/Infos: Nelly VoegeliSturzenegger, [email protected], 079 652 02 12,
www.btvk.ch. Heslihalle, Küsnacht.
19.00 Laientheater Limberg: «Diamante im Stroh»,
heiteres Lustspiel in drei Akten von Claudia Gysel,
gespielt vom Laientheater Limberg. Limbergsaal,
Schulhaus Limberg, Wangen 3, Forch. Tickets an
der Abendkasse und an folgenden Vorverkaufsstellen: Drogerie Ritzmann, Dorfstrasse 65, Zumikon,
und Tabatière Vollenweider, Bahnhofstrasse 6,
Küsnacht.
Freitag, 3. Februar
11.30 Mittagstisch für alle: Anmeldung im Familienzentrum bis gleichentags um 10 Uhr. Familienzentrum Küsnacht, Tobelweg 4, Küsnacht.
14.00–17.00 «Welcome-Kafi»: Jürgehus, Untere
Heslibachstrasse 2, Küsnacht.
19.30–22.00 Dezibelles: Vier junge Frauen entzü-
cken mit klassischem A-cappella-Gesang über
«schwyzerdütschi» Volkslieder bis zu groovenden
Popsounds. Chrottegrotte Küsnacht, Obere Dorfstrasse 27, Küsnacht.
20.00 Schertenlaib & Jegerlehner: Gutskeller des
Erlengut, Erlenbach.
Samstag, 4. Februar
14.00 Kinderfasnacht: Start Dorfplatz Zumikon.
19.00 Winterkonzerte Jugendsinfonieorchester (JSO)
Zürichsee: Reformierte Kirche, Küsnacht.
19.30 Laientheater Limberg: «Diamante im Stroh»,
heiteres Lustspiel in drei Akten von Claudia Gysel,
gespielt vom Laientheater Limberg. Limbergsaal,
Schulhaus Limberg, Wangen 3, Forch. Tickets an
der Abendkasse und an folgenden Vorverkaufsstellen: Drogerie Ritzmann, Dorfstrasse 65, Zumikon,
und Tabatière Vollenweider, Bahnhofstrasse 6,
Küsnacht.
Sonntag, 5. Februar
14.00 Laientheater Limberg: «Diamante im Stroh»,
heiteres Lustspiel in drei Akten von Claudia Gysel,
gespielt vom Laientheater Limberg. Limbergsaal,
Schulhaus Limberg, Wangen 3, Forch. Tickets an
der Abendkasse und an folgenden Vorverkaufsstellen: Drogerie Ritzmann, Dorfstrasse 65, Zumikon,
und Tabatière Vollenweider, Bahnhofstrasse 6,
Küsnacht.
14.00–17.00 Kinderfasnacht Küsnacht: Start Dorfplatz Küsnacht.
17.00 Winterkonzerte Jugendsinfonieorchester (JSO)
Zürichsee: Reformierte Kirche Stäfa.
Dienstag, 7. Februar
12.00–13.30 Krimi und Rätsel über Mittag: Für
Schüler und Schülerinnen 2. bis 5. Klasse. Verpflegung selber mitbringen. Bibliothek, Seestrasse 123, Küsnacht.
20.00–22.00 Öffentliche Debatte zur Unternehmenssteuerreform III: Mit Mattea Meyer, Nationalrätin
SP, und Thomas Matter, Nationalrat SVP. Moderation: Peter Vollenweider, Kantonsrat, FDP. Begrüssung: Markus Ernst, Gemeindepräsident Küsnacht.
Hotel Sonne, Festsaal, Seestr. 120, Küsnacht.
Mittwoch, 8. Februar
9.30–11.30 Mütter-/Väterberatung: Professionelle
Begleitung in Fragen der Pflege, Entwicklung und
alltäglichen Erziehung von Säuglingen und Kleinkindern. Kostenlos. Weitere Infos: Tel. 079 837
18 27 oder über: [email protected].
Familienzentrum, Tobelweg 4, Küsnacht.
Donnerstag, 9. Februar
14.00–17.00 Jass-Nachmittag: Freies Jassen: Schieber oder Bieter oder Pandur oder Differenzler.
Bistro Tennis-Club Itschnach, Zumikerstrasse 80,
Itschnach (Küsnacht).
20.00 Überraschungs-Film zum Thema «Unterwegs»:
Apéro ab 19.30 Uhr, Eintritt frei. Bibliothek, Seestrasse 123, Küsnacht.
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KIRCHEN
Katholisches Pfarramt
Küsnacht-Erlenbach
Reformierte Kirchgemeinde
Küsnacht
Küsnacht, St. Georg
Samstag, 4. Februar
17.00 Uhr Wortgottesdienst
mit Kommunionfeier
Sonntag, 5. Februar
10.30 Uhr Familiengottesdienst
Mittwoch, 1. Februar
18.06 Uhr Kirche Küsnacht
6nach6 Kurzgottesdienst
Pfr. René Weisstanner
Itschnach
Friedhofkapelle Hinterriet
Sonntag, 5. Februar
9.00 Uhr Wortgottesdienst
mit Kommunionfeier
Sonntag, 5. Februar
10.00 Uhr Kirche Küsnacht
Gottesdienst
Pfrn. Judith Wyss
Erlenbach
Kirchenzentrum St. Agnes
Samstag, 4. Februar
18.30 Uhr Familiengottesdienst
11.30 bis 12.00 Uhr
Kirche Küsnacht
Jugendgottesdienst
Pfrn. Judith Wyss
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Auf einen Blick
Bäckerei-Konditorei
Von Burg, Allmendstrasse 4
Küsnacht
044 910 42 75
Kehrichtabfuhr/ Tankstelle
Teppiche/Parkett
Vorhänge/PVC-Beläge
Schmidli Innendekoration, Drusbergstr.
18, Erlenbach
044 910 87 42
Rudolf Günthardt AG, Seestrasse 89
Küsnacht
044 914 70 80
Storenfabrik
Kästli Storen AG, Leimbachstrasse 46
Zürich-Leimbach
044 482 36 81
www.kaestli-storen-ag.ch
Umzüge
Hausräumungen
Rudolf Günthardt AG, Seestrasse 89
Küsnacht
044 914 70 80
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag
Auflage: 12’327 (Wemf beglaubigt)
Jahresabonnement: Fr. 90.–
Inserate: Fr. 1.07/mm-Spalte
Anzeigenschluss:
Freitagmorgen, 10 Uhr
Geschäftsleitung/Verlag:
Liliane Müggenburg
Redaktion: Annina Just (aj.),
Oliver Linow (oli.)
E-Mail: [email protected]
Redaktionelle Sonderthemen:
Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.), Pascal
Wiederkehr (pw.)
Ständige Mitarbeiter:
Willy Neubauer (wn.),
Annemarie Schmidt-Pfister (asp.)
Sport: Hanspeter Rathgeb (hr.)
Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl,
Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33
Anzeigenverkauf:
Heidi Haltiner, Tel. 044 910 88 26,
[email protected]
Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau
Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33,
[email protected]
Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG,
Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich,
Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72
E-Mail: [email protected],
www.lokalinfo.ch
Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln
Küsnachter
Veranstaltungen & Freizeit
Werk aus der «JungFormat»-Ausstellung «ZOOM» im Ortmuseum Zollikon.
Foto: zvg.
Eine Fortsetzung ist bereits geplant
Zahlreiche Kinder und
Jugendliche haben dabei
mitgemacht: Nun findet
die Finissage der Ausstellung
«ZOOM» statt.
Die erste «JungFormat»-Ausstellung
geht dem Finale entgegen. Am kommenden Sonntag um 15 Uhr lädt das
Ortsmuseum zu einem letzten Rundgang durch die Ausstellung ein.
Nebst kleinen künstlerischen Inter-
ventionen wird das Ende der kreativen Werkschau gefeiert. Die Sonderausstellung «ZOOM» war ein voller
Erfolg. Zahlreiche Kinder und Jugendliche haben etwas gestaltet und
im Museum präsentiert. Das Ortsmuseum und die Co-Kuratorinnen bedanken sich an dieser Stelle nochmals herzlich für die kreativen Beiträge und leiten die positiven Rückmeldungen des Publikums gerne an
die Künstlerinnen und Künstler weiter. Die Vorfreude auf die Fortsetzung
des Ausstellungsformates ist gross.
Im November 2017 wird die Ausstellung «Das Kleine Format» in neuem
Kleid überraschen.
Auch im Ortsmuseum laufen die
Vorbereitungen für die nächste Sonderausstellung auf Hochtouren. Am
Samstag, 11. März, um 16 Uhr wird
die Ausstellung «Fritz Boscovits – Ölgemälde und Karikaturen» eröffnet.
Das heutige Museum war jahrzehntelang das Wohn- und Atelierhaus des
Künstlers und seiner Familie. (e.)
Finissage: Sonntag, 5. Februar, 15 Uhr,
Ortsmuseum Zollikon.
Musikalisch in den Samstagabend starten
Christina Jaccard und Dave Ruosch,
die beiden Swiss-Jazz-Award-Gewinner, sind in der Musikszene ein
Begriff. Am Samstag, 2. Februar, um
17.45 Uhr bereichern sie die Sonnabendvesper in der reformierten
Kirche Erlenbach.
Es ist das Temperament, das
Einfühlungsvermögen, die kraftvolle
Art, wie die Zürcher Sängerin Christina Jaccard ihre Stimme einsetzt,
Empfindungen Ausdruck verleiht
und die Quelle des Blues spürbar
macht. Zusammen mit dem bekannten Tastenvirtuosen Dave Ruosch erobert und berührt sie die Herzen
des Publikums und lässt diesen Gottesdienst zu einem besonderen Erlebnis werden.
Pfarrer Andreas Cabalzar wird
die Lieder, die von der Freiheit und
Liebe erzählen, mit Psalmen und
zeitgenössischer Lyrik bereichern.
Musik und Wort im inspirierenden
Zusammenspiel – ein groovender
Auftakt in den Samstagabend. (e.)
Kulturkirche Erlenbach: Samstag, 4. Februar, um 17.45 Uhr in der reformierten
Kirche Erlenbach.
Zwei Jazzmusiker: Christina Jaccard und Dave Ruosch.
Foto: zvg.
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Kinderfasnacht
Am nächsten Sonntag, 5. Februar, werden Küsnachts Strassen wieder von
buntem Konfettiregen «eingedeckt». Es
findet die traditionelle Kinderfasnacht
statt. Start ist um 14 Uhr auf dem
Dorfplatz, der Umzug mit Guggenmusik führt zum katholischen Pfarreizentrum, wo es für 5 Franken Eintritt ein
Kuchenbuffet und Getränke gibt.
Auch dieses Jahr werden die
schönsten Kostüme prämiert – doch
ganz nach dem Motto «Dabei sein ist
alles» ist jeder verkleidete Teilnehmer
ein Gewinn(er). (aj.)
«Süsse» Fasnachtsteilnehmerin am
Foto: A. Just
letztjährigen Umzug.
Nr. 5
2. Februar 2017
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Küsnachter
Nr. 5
2. Februar 2017
AKTUELL
«Mit der Funktionserfüllung hapert es ein wenig»
Er weiss, wovon er spricht:
Medienprofessor Heinz
Bonfadelli musste die
Wirkung von Medien auch
schon am eigenen Leib
erfahren. Letzte Woche war
er in Küsnacht zu Gast beim
Literaturforum «booXkey».
Annina Just
Heinz Bonfadelli beschäftigte sich fast
ein Leben lang mit den Medien. In der
jüngeren Vergangenheit war aber
auch das Interesse in umgekehrter
Richtung gross: Als die Universität Zürich nur ausländische Kandidaten für
die Nachfolge des langjährigen Leiters
des Instituts für Publizistikwissenschaft (IPMZ) präsentiert hatte, brach
ein kleinerer Medienskandal aus.
«Das war ja ziemlich vorhersehbar»,
kommentierte Bonfadelli die Aufregung. Ein Ratschlag des ausgewiesenen Experten hätte die Universitätsleitung also nur zu gut gebrauchen können . . . So aber musste die Uni ihre
Pläne nochmals überdenken und Bonfadelli ein Jahr länger am IPMZ bleiben. Auch wenn ohne Selbstverschul-
den, so erscheint es irgendwie grotesk, dass der renomierte Medienprofessor mit Schwerpunktgebiet Medienwirkung ebendiese am eigenen Leib
erfahren musste.
Im vergangenen August wurde der
heute 67-Jährige dann aber doch
noch emeritiert. Seine neu gewonnene
Zeit nutzte er letzte Woche, um dem
Küsnachter Literaturforum «booXkey»
einen Besuch abzustatten.
Aber auch da war er nicht vor einem Medienereignis gefeit: «Mit Roger
Federer und Stanislav Wawrinka haben Sie heute Morgen wohl grosse
Konkurrenz», meinte Veranstalterin
Susanne Vollenweider in Anspielung
auf den zeitgleich stattfindenden Halbfinal an den Australien Open.
Internet wird kritisch betrachtet
Diejenigen, die auf die Tennis-Partie
verzichteten und den Weg zur «booXkey»-Veranstaltung gefunden hatten,
kamen in den Genuss eines breiten
Überblicks zu den aktuellen Themen
der Medienwissenschaft. In seinem
Vortrag mit dem Titel «Sprachen, Medien und ihr Einfluss» referierte Bonfadelli über verschiedene Forschungsfelder wie zum Beispiel Funktionen
von Medien, deren Qualität und Nut-
zung sowie diverse Wirkungsphänomene. «In der Gesellschaft herrscht
heute die Meinung vor, dass es mit der
Funktionserfüllung der Medien etwas
hapert», hielt er dabei fest.
Die Kritik lässt sich gemäss dem
Medienprofessor in verschiedenen Bereichen begründet festmachen; unter
anderem durch eine zunehmende Personalisierung und Emotionalisierung
des Politischen, durch die Vermischung von Werbung und redaktioneller Berichterstattung im Bereich von
Wirtschaftsthemen und durch die Dominanz von Unterhaltung.
Auch das Internet werde heute im
Hinblick auf die Funktionserfüllung
von Medien zunehmend ambivalent
betrachtet. Während das demokratische Potenzial des Webs nach wie vor
unbestritten sei, werden neuartige
Phänomene kritisch eingeschätzt, so
zum Beispiel sogenannte «Shitstorms»
oder die als «Echo Chambers» bezeichneten Foren, in denen sich zerstückelte Gesellschaften bilden, die
nur noch unter Gleichgesinnten kommunizieren würden. Bonfadelli kam
ebenfalls auf die Ursachen der erwähnten Funktionsdefizite zu sprechen. Zusammengefasst lauten diese:
Der Abfluss von Werbung ins Internet
Professor Heinz Bonfadelli bei seinem Vortrag in der Chrottegrotte.
führt zu einer Ressourcenknappheit,
diese wiederum zu einem Stellenabbau in den Medienunternehmen, einer
Konzentration bei wenigen grossen
Konzernen und zu Zeitdruck bei den
Journalisten. «Seit dem Jahr 2000 ist
ein objektiver Abbau von 25 Prozent
feststellbar», hielt er fest.
Die Qualität von Medienformaten
und mögliche Einflüsse aus der Wirtschaft waren dann auch die Themen,
die in der kleinen Diskussionsrunde
zu bewegen schienen. Betreffend Zen-
F: aj.
sur gab Bonfadelli aber Entwarnung.
«Während die Zensur weltweit wieder
zunimmt, ist die Situation bei uns in
der Schweiz relativ gut.» Dabei verwies er auf Entwicklungen in Russland oder der Türkei. Während die
Schweiz auf dem 7. Rang liegt, führt
die Organisation «Reporter ohne
Grenzen» Russland und die Türkei auf
dem 148. respektive 151. Platz der
Rangliste zur Pressefreiheit 2016.
Folglich ein Vergleich, der zum Glück
etwas hinkt!
FIT UND GESUND MIT TESS
High Intensity Interval Training (HIIT)– hart, aber effektiv
Tess Zürcher*
Lange Ausdauertrainings langweilen
und rauben viel Zeit. Im Fitnessstudio
sind häufig Sportler anzutreffen, die eine gefühlte Ewigkeit auf einem Ausdauergerät trainieren – bei gleichbleibendem Tempo und Widerstand.
Good News: Für eine gute Fitness
und mehr Ausdauer sind solche langwierigen Einheiten nicht nötig! Das
geht schneller mit «HIIT» (High Intensity Interval Training), was so viel bedeutet wie Trainings mit hoch intensiven
Intervallen.
Doch
weniger
schweisstreibend sind diese Trainings
nicht . . .
Lange Ausdauereinheiten
Ich zählte ebenfalls zu jenen, die 45 bis
60 Minuten auf einem Ausdauergerät
schwitzten. Aus lauter Langeweile begann ich sogar, währenddessen Magazine zu lesen. (Die schmalen Ablagen
auf den meisten Geräten eignen sich ja
hervorragend für dünne Klatschhefte!)
Mir war klar, dass das meine Fitness
kaum herausforderte, aber es wurde
Gewohnheit. Eines der schlechtesten
Dinge, wenn man sich verbessern
ANZEIGEN
möchte – egal,
in
welchem
Bereich.
Vor
einigen Monaten
musste
dann doch eine
Veränderung
her. Ich fragte
nach und kam
Tess Zürcher setzt so auf das
heute auf «HIIT» F. «High Intensity
Interval Training». So viel sei vorausgeschickt: Die
Magazine bleiben seither am Kiosk.
HIIT: Wie funktionierts?
Bei «HIIT» wechseln sich Einheiten bei
geringem Widerstand oder Tempo
(Low Intensity) mit solchen bei hohem
Widerstand oder Tempo (High Intensity) ab. Zu Beginn gibt es eine lockere
Einlaufphase, am Ende eine Auslaufphase. Der Puls schnellt nach oben,
der Schweiss tropft, wenn ein anstrengendes Intervall durchlaufen wird. Eine Erholung kommt danach. Wegen
dieser Abwechslung müssen sich das
Herz und die Beine immer wieder von
neuem anstrengen, was beide stärker
trainiert als bei kontinuierlicher Belas-
tung und viel mehr Kalorien verbrennt.
Ein willkommener Benefit.
Noch eine gute Nachricht: Diese
«HIIT» lassen sich auf dem Velo, auf
dem Crosstrainer oder auf dem Laufband absolvieren – damit ist für jeden
Geschmack etwas dabei.
Wer beim Krafttraining ebenfalls
mit «HIIT» trainieren möchte, kann
das mithilfe von Übungen wie «Burpees» (Planke, Hocke, hoher Sprung),
«Jumping Jacks» (Hampelmann) oder
Kängurusprüngen
(hohe,
schnelle
Sprünge, beide Knie zum aufrechten
Oberkörper ziehen) zwischen den einzelnen Maschinen machen.
Seit ich mit «HIIT» schwitze, laufen
sich lange Einheiten ohne Intervalle
bedeutend leichter und fordern mich
kaum noch.
Wer sich auspowern und in kurzer
Zeit möglichst effektiv trainieren möchte, ist mit «HIIT» gut beraten. Ich bin
ein Fan davon geworden. Lange Einheiten waren gestern!
* Tess Zürcher ist zertifizierte Polestar-Pilates-Mat.-Trainerin und hat einen Master
in Germanistik. Sie schreibt in dieser Rubrik regelmässig zum Thema «Fitness, Gesundheit und Ernährung».
Ein exemplarischer Ablauf eines «HIIT»: Das Training kann ganz einfach
Grafik: Tess Zürcher
auf die Fitness- oder Tagesform abgestimmt werden.