European Energy Award, Auszeichnung 2017

Pressemeldung
Sechs Bayerische Kommunen für ihre
Klimaschutzpolitik ausgezeichnet
European Energy Award-Verleihung mit Bundesminister
Dr. Gerd Müller in Kempten
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Martin Sambale
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Kein Geringerer als der Bundesminister für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung, Dr. Gerd Müller, überreichte bei
einem Festakt in Kempten den European Energy Award (eea) für
bayerische Kommunen. Durach (Oberallgäu), Haldenwang
(Oberallgäu), Kammerstein (Mittelfranken, Landkreis Roth), Lindau
und Neu-Ulm wurden für ihre vorbildliche Klimaschutzpolitik mit
dem European Energy Award ausgezeichnet. Gastgeber Kempten
erhielt als erste bayerische Stadt den European Energy Award in
Gold.
„Wir setzen auf das Know-how der deutschen Kommunen beim
Klimaschutz“, betonte Minister Müller bei der Preisverleihung.
„Unsere Partner in den Entwicklungsländern haben hier einen
großen Bedarf; ob bei Fragen der effizienten Energienutzung, beim
Ausbau der Erneuerbaren Energien oder der Aus-und
Weiterbildung im Energiesektor. Über kommunale Partnerschaften
im Klimabereich bieten wir die Möglichkeit einer Zusammenarbeit.
Die deutschen Kommunen sind strategische Partner in der
Entwicklungszusammenarbeit. Diese Partnerschaft werden wir
weiter ausbauen“.
Der European Energy Award (eea) bietet Begleitung und Beratung
für Städte, Gemeinden und Landkreise bei der Planung und
Realisierung von energie- und klimaschutzpolitischen Zielen und
Maßnahmen. „Es handelt sich um ein Management-Programm“,
erklärte Martin Sambale, Geschäftsführer des Energie- und
Umweltzentrums Allgäu, der als Vorstandsmitglied der Bayerischen
Energieagenturen die Veranstaltung moderierte. Bei einer
erfolgreichen Teilnahme winkt die Auszeichnung mit dem
European Energy Award. Die höchste Stufe ist der European
Energy Award in Gold.
Postanschrift:
Bayerische Energieagenturen e.V.
Prannerstraße 7
80333 München
Vorstand:
Ludwig Friedl (Vors.)
Erich Maurer (Stv),
Martin Sambale,
Stefan Drexlmeier
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Die Stadt Kempten beteiligt sich seit 2011 am eea-Programm und
wird dabei wie alle anderen Allgäuer Kommunen vom Energie- und
Umweltzentrum Allgäu (eza!) betreut. „Es ist viel passiert. Durch
die Teilnahme am European Energy Award ist es uns gelungen,
ausdauernd und kontinuierlich am Thema Klimaschutz zu
arbeiten“, sagte Oberbürgermeister Thomas Kiechle bei der
diesjährigen eea-verleihung. Bereits 2012 war Kempten mit dem
eea ausgezeichnet worden, nachdem 60 Prozent aller möglichen
Maßnahmen realisiert worden waren. Vier Jahre später sind es 78
Prozent – 75 Prozent sind für die Auszeichnung in Gold nötig. Der
„Masterplan 100 % Klimaschutz“, den Kempten 2012
verabschiedet hatte, bildet den Rahmen für sämtliche Aktivitäten:
seien es die Energieberatung und die Energieeffizienz-Angebote
für Unternehmen, Kampagnen wie „Sanieren mit GRIPS“ für
Hausbesitzer oder Initiativen zur Förderung der Radverkehrs.
Durch ein konsequentes kommunales Energiemanagement für die
städtischen Liegenschaften konnte seit 2000 der Ausstoß von
8.000 Tonnen CO2 vermieden werden. Städtische Neubauten
werden nur noch im Passivhausstandard ausgeführt. Positiv auf die
European Energy Award-Wertung wirkte sich auch die
Fernwärmeversorgung zahlreicher Unternehmen und Haushalte
durch den Zweckverband Abfallwirtschaft Kempten (ZAK) aus.
Erstmals mit dem European Energy Award wurde die Gemeinde
Durach ausgezeichnet. Die Oberallgäuer Kommune konnte unter
anderem mit seinem Hackschnitzel-Nahwärmenetz, den regen
Aktivitäten des Energieteams, den Photovoltaikanlagen auf den
gemeindeeigenen Dächern für den Eigenstromverbrauch sowie
einem Punktekatalog für energieeffizientes Bauen im
Neubaugebiet am Orogelände überzeugen.
In Haldenwang wird der Strombedarf bereits vollständig, der
Wärmebedarf zu 29 Prozent aus erneuerbaren Energien gedeckt.
Eine gemeindeeigene Photovoltaikanlage versorgt das
Sportzentrum mit Strom. Durch das langjährige kommunale
Energiemanagement konnte der Energieverbrauch der
kommunalen Liegenschaften und Anlagen spürbar gesenkt
werden. Vorbildlich sind außerdem das Versorgungskonzept mit
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seinen Dorfläden und die Ausrichtung eines jährigen Energietages
mit Vortragsprogramm.
Lindau hat sich in Rekordtempo den European Energy Award
gesichert. Die Stadt am Bodensee war erst 2016 ins eea-Programm
eingestiegen und hat noch im selben Jahr das externe Audit
erfolgreich bestanden. Überzeugt hat die Auditoren unter
anderem das klimafreundlichen Mobilitätskonzept „KliMo, mit
dem der motorisierte Individualverkehr auf der Insel reduziert
werden soll. Im Rahmen eines integrierten
Stadtentwicklungskonzepts gab es einen Wettbewerb für die
zukünftige Bebauung der hinteren Insel. Ein energiepolitisches
Leitbild mit quantifizierbaren Zielen wurde für die Stadt Lindau
verabschiedet, die im unmittelbaren Bereich der Kommune, aber
auch in dem eines jeden Bürgers liegen. Ebenfalls vorbildlich ist die
enge Zusammenarbeit mit den benachbarten Gemeinden – auch
grenzüberschreitend. Ein nachhaltiger Reiseführer unter dem
Motto „Umweltschonend reisen. Regional speisen. Nachhaltig
genießen.“ rundet die vielen Aktivitäten ab.
Auch die Stadt Neu-Ulm kann erhebliche Fortschritte bei ihren
Klimaschutzbemühungen vorweisen. So wurde das
Fernwärmenetz in der Innenstadt auf der Basis eines
ganzheitlichen, raumbezogenen Wärmeversorgungskonzepts
ausgebaut. Dank eines Holzgas-Heizwerks, das mit Material aus
der Wald- und Landschaftspflege sowie mit Schwemmholz
betrieben wird, können außerdem pro Jahr rund 40.000 Tonnen
CO2 eingespart werden. Seit vielen Jahren schon werden in NeuUlm städtische Dachflächen für die Energiegewinnung mittels
Solar- und Photovoltaikanlagen genutzt.
Die mittelfränkische Gemeinde Kammerstein war im Jahr 2012
erstmals mit dem European Energy Award ausgezeichnet worden –
damals wie heute in Kempten. In der Zwischenzeit ist am
Rathausplatz ein Nahwärmenetz mit Hackschnitzelheizung
errichtet worden, das die Kindertagesstätte, das Rathaus, den
Bauhof, den Bürgersaal sowie das Feuerwehrhaus mit Wärme
versorgt. Generell sind die Energiestandards für kommunale
Gebäude und Anlagen in Kammerstein hoch. Auf
gemeindeeigenen Gebäuden wurden zudem Photovoltaikanlagen
installiert. Als beispielhaft gilt das interkommunale
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Kläranlagenkonzept der Gemeinde Kammerstein. Mit weiteren
Aktivitäten wie LED-Tausch, Thermografie-Aktion, Ausstellungen
und Schul- und Kindergartenprojekten wird bei den Bürgern das
Bewusstsein für Energie- und Klimaschutz-Themen geschärft. Ein
Musterbeispiel ist auch der jährlich stattfindende Kammersteiner
Waldmarkt mit ausschließlich regionalen Produkten.
Bildunterschrift:
Strahlende Gesichter gab es in Kempten bei der Verleihung des
European Energy Awards für bayerische Städte und Gemeinden.
Dr. Gerd Müller, Bundesminister für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung (Sechster Von links), gratulierte
den Bürgermeistern und Vertretern der ausgezeichneten
Kommunen. Unser Bild zeigt von links Josef Wölfle (1.
Bürgermeister von Haldenwang), Walter Schnell (1. Bürgermeister
von Kammerstein), Leonard Meyer (Bundesgeschäftsstelle
European Energy Award), Reinhard Junginger (Stellvertreter von
Neu-Ulms Oberbürgermeister Gerold Noerenberg), Martin
Sambale (Geschäftsführer Energie- und Umweltzentrum Allgäu),
Dr. Gerd Müller (Bundesminister für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung), Thomas Kiechle
(Oberbürgermeister der Stadt Kempten), Gerhard Hock (1.
Bürgermeister von Durach) und Matthias Kaiser (Stadtrat in Lindau
in Vertretung von Oberbürgermeister Dr. Gerhard Ecker). Foto:
eza!
Weitere Infos zum European Energy Award unter:
www.european-energy-award.bayern
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