PDF-Dokument - Fundresearch

Kapitalmarktausblick KW 6
Eine Werbemitteilung der Metzler Asset Management GmbH
3. Februar 2017
Metzler: Ungewöhnliche Zeiten
Sehr gute Konjunkturdaten kontra politische Risiken
die guten Konjunkturdaten für ein größeres Vertrauen
bei den Unternehmen, Preiserhöhungen am Markt
durchsetzen zu können. Zumal die Kapazitätsauslastung
in der Eurozone in der Umfrage zu Jahresanfang 2017
auf 82,5 % gestiegen ist und somit über dem langfristigen Durchschnitt von etwa 81 % liegt. Dementsprechend sehen wir gute Chancen, dass die Kerninflation
in der Eurozone in den kommenden Monaten merklich
steigt.
Es gibt immer noch eine intensive Diskussion über die
Kraft des Aufschwungs. Ein Lager sieht in der hohen
Verschuldung und den strukturellen Verkrustungen ein
Krebsgeschwür, das einen längeren Aufschwung verhindert, während das andere Lager optimistischer ist
und an die Wirksamkeit der Geld- und Fiskalpolitik
glaubt. Vor allem die schrumpfenden Investitionsausgaben der US-Unternehmen im vergangenen Jahr sprachen eher für eine grundsätzliche Wachstumsschwäche
der US-Wirtschaft und damit der globalen Wirtschaft. In
den vergangenen beiden Monaten drehte sich jedoch
das Bild komplett, da die US-Unternehmen plötzlich
wieder kräftig investieren wollen, wie Umfragen zeigen.
Der US-Aufschwung steht damit auf einem solideren
Fundament und entfernt sich damit immer weiter von
der nächsten Rezession.
Eurozone: merkliche Inflationsbeschleunigung dank
Ölpreiserholung
Harmonisierter Verbraucherpreisindex in der Eurozone
in % ggü. Vj.
4,0 Inflation
3,5
USA: deutlicher Anstieg der Investitionsabsichten
Investitionen in % ggü. Vj. und regionale Geschäftsklimaindizes
40 Investitionsabsichten der Unternehmen
Ausrüstungsinvestitionen 30
30
20
Langfristige Inflations- 3,0
erwartungen 2,8
3,0
2,6
2,5
2,4
2,0
2,2
1,5
2,0
1,0
1,8
0,5
1,6
0,0
1,4
1,2
20
10
-0,5
10
0
-1,0
1999
0
-10
Quellen: Thomson Reuters Datastream, Berechnungen Metzler; Stand: 15.1.2017
-10
-20
-20
-30
-30
-40
2001
2003
2005
2007
2009
2011
2013
2015
1,0
2017
Der große Unsicherheitsfaktor sind die politischen Risiken. So ist die Wirtschafts- und Außenpolitik Donald
Trumps immer noch unklar – sie könnte in den kommenden Wochen immer wieder für Konflikte und Unruhe sorgen, insbesondere die Anordnung von protektionistischen Maßnahmen. Europa befindet sich nach dem
Brexit-Referendum an einem Scheideweg und die Bevölkerungen in Holland, Frankreich, Italien (wahrscheinlich) und Deutschland müssen bei den Wahlen zeigen,
ob sie noch mehrheitlich hinter dem europäischen Integrationsprojekt stehen. Die hohe Unsicherheit über
die Zukunft Europas spiegelt sich auch langsam an den
Finanzmärkten wider. So sind die Renditen von italienischen und französischen Staatsanleihen in den vergangenen Wochen deutlich stärker gestiegen als die von
deutschen Bundesanleihen. Italien und Frankreich müssen also eine deutlich gestiegene Risikoprämie für die
Schuldenaufnahme bezahlen.
2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016
Quelle: Federal Reserve Banks of Richmond, Philadelphia, New York, Kansas,
Bureau of Economic Analysis, Morgan Stanley Research; Stand: Januar 2017
Auch in der Eurozone dürften die Daten wie deutsche
Auftragseingänge (Montag) sowie Industrieproduktion
aus Deutschland (Dienstag), Frankreich und Italien
(jeweils Freitag) den kräftigen Aufschwung der Wirtschaft bestätigen.
Gleichzeitig ist weltweit eine Normalisierung der Inflation zu beobachten. In den USA stieg die Inflationsrate
von 0,8 % im Juli 2016 auf 2,1 % im Dezember und in
der Eurozone von -0,2 % im April 2016 auf 1,8 % im
Januar 2017. Interessanterweise sind in der Eurozone
zuletzt auch die langfristigen Inflationserwartungen
gestiegen, wobei diese eigentlich nicht auf den Basiseffekt höherer Ölpreise reagieren sollten. Vielleicht sorgen
1
Kapitalmarktausblick KW 6
3. Februar 2017
Europa am Scheideweg
Belastungsfaktor bleiben. Immerhin scheinen diese
politischen Risiken den Aufschwung bisher nicht beschädigt zu haben. Sollten sie sich weltweit jedoch
verschärfen, wäre auch mit negativen Folgen für die
Weltwirtschaft zu rechnen. So könnten protektionistische Maßnahmen in den USA die Inflation anheizen
und die Fed zu Zinserhöhungen zwingen. Oder aber
auch Handelsströme könnten durch politische Konflikte
unterbrochen werden. Immerhin zeigen die Umfragen
in Europa, dass die europafreundlichen Kräfte gute
Chancen haben, sich durchzusetzen.
Rendite 10-jähriger italienischer und französischer Staatsanleihen
gegenüber Bunds in Bp
70 Frankreich
65
Italien 220
200
60
180
55
50
160
45
140
40
35
120
30
100
25
20
1/2016
80
4/2016
7/2016
10/2016
1/2017
Quellen: Thomson Reuters Datastream, Metzler; Stand: 1.2.2017
Eine gute und erfolgreiche Woche wünscht
Die politischen Unsicherheiten in Europa dürften noch
bis zu den Wahlen Bestand haben und daher vorerst ein
Edgar Walk
Chefvolkswirt Metzler Asset Management
Metzler Asset Management
Metzler Asset Management GmbH
Untermainanlage 1
60329 Frankfurt am Main
Telefon (0 69) 21 04 - 5 32
Telefax (0 69) 21 04 - 11 79
[email protected]
www.metzler-fonds.com
Rechtliche Hinweise
Diese Unterlage der Metzler Asset Management GmbH (nachfolgend zusammen mit den verbundenen Unternehmen im Sinne von §§ 15 ff. AktG „Metzler“ genannt) enthält
Informationen, die aus öffentlichen Quellen stammen, die wir für verlässlich halten. Metzler übernimmt jedoch keine Garantie für die Richtigkeit oder Vollständigkeit dieser Informationen. Metzler behält sich unangekündigte Änderungen der in dieser Unterlage zum Ausdruck gebrachten Meinungen, Vorhersagen, Schätzungen und Prognosen vor und
unterliegt keiner Verpflichtung, diese Unterlage zu aktualisieren oder den Empfänger in anderer Weise zu informieren, falls sich eine dieser Aussagen verändert hat oder unrichtig,
unvollständig oder irreführend wird.
Ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Metzler darf/dürfen diese Unterlage, davon gefertigte Kopien oder Teile davon nicht verändert, kopiert, vervielfältigt oder verteilt
werden. Mit der Entgegennahme dieser Unterlage erklärt sich der Empfänger mit den vorangegangenen Bestimmungen einverstanden.
2