Heiratssache Johannes Brenz Margarethe Gräter erzählt von Renate Herterich Johannes Brenz gerade 31 Jahre alt und seit 9 Jahren Prediger an St. Michael in Schwäbisch Hall wird von seinem früheren Studienkollegen Johann Isenmann, der die Pfarrerstelle an derselben Kirche innehat, angesprochen. Luther hätte seit 5 Jahren die Katharina Bora zur Frau genommen, und er erfreue sich schon seit 3 Jahren an dem Stand der Ehe. Für ihn, wäre es auch an der Zeit nach einer passenden Frau zu schauen. Was Johannes wohl gedacht hat, jetzt soll ich eine passende Frau finden, zur unpassenden Zeit. Eine Einladung zu dem Reichstag nach Augsburg lag vor und da gab es im Vorfeld viel zu tun. Über Luther lag die Reichsacht also konnte der nicht kommen. Die Verantwortung lag bei ihm und mehreren anderen Gesandten der reformierten Reichsstände. Sie sollten Kaiser Karl V. das lutherische Bekenntnis vorlegen. Die erarbeiteten Artikel sollten die Grundlage für weitere Religionsgespräche werden. Mitte des Jahres 1530 reiste Johannes Brenz nach Augsburg mit Philipp Melanchthon, der im ständigen Briefkontakt mit Luther stand, um den Reichstag vorzubereiten. Neben den Vorbereitungen und den Gedanken der Reformation und diese vorwärts zu bringen, tauchten verschiedene Frauen aus der Reichsstadt Schwäbisch Hall in seinem Kopf auf. Um dem Artikel 23 gerecht zu werden, der lautete: Ein Priester darf heiraten, weil Gottes Schöpfungsordnung die Ehe vorsieht. Fernerhin ist es sogar seine Pflicht, zu heiraten, wenn er andernfalls in Unzucht fallen würde....... musste er eine passende Frau finden. „Welche Frau würde zu mir und meinem Bekenntnis passen?“ Da fiel ihm die Margarethe Gräter ein, die Schwester von Michael Gräter, der wie er seinen Geist an Martin Luther entbrannt hatte. Er hatte die Pfarrstelle an der Katharinenkirche in Schwäbisch Hall inne. Margarethe ist doch vor kurzem erst Witwe geworden. Sie war mit einem älteren Ratsherrn, Hans Wetzel, verheiratet, der im Sommer mit 70 Jahren verstorben ist. Er schrieb an Johann Isenmann wegen der Heiratssache. „Ich gedachte an eine, wegen ihrer ehrbaren Sitten von mir hochgeschätzte Witwe, Margarethe Wetzel, geborene Gräter.“ Im Oktober kam Brenz vom Augsburger Reichstag zurück und hielt um Margarethes Hand an. Noch im Dezember 1530 wurde die Ehe geschlossen und Johannes Brenz hatte eine liebevolle Ehefrau, die ihm 6 Kinder schenkte und ihm in allen schwierigen Situationen die Treue hielt, zudem Teilhabe an seinem Leben hatte.
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