33. Jahrgang GZA/PP 8048 Zürich, Post CH AG Donnerstag, 26. Januar 2017 Nr. 4 Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch Skurrile Geschichten ums Lagerfeuer Abstimmung kann stattfinden Mitglieder des Theatervereins «Die Kulisse» lasen im Ortsmuseum Küsnacht heitere und skurrile Kurzgeschichten – ein Sonntagnachmittag voller Fantasie, Erzähllust und Zuhörvergnügen. Küsnacht stimmt wie geplant am 12. Februar über die beiden Zentrumsprojekte ab. Der Bezirksrat hat den Antrag auf aufschiebende Wirkung abgewiesen. Entschieden ist aber noch nicht alles. Annemarie Schmidt-Pfister Annina Just Erzählfreude pur: Da fährt die Familie, urlaubsreif und mit haufenweise Malventee im Proviantgepäck, durch endlose Staus in den Süden, vorbei an Grossglockner und andern Bergen sowie dauerberieselt von Mutters Hinweisen auf die Schönheiten der Landschaft: «Kinder, seht doch mal» (Doris Dörrie). Da bricht einer ganz unprätentiös und stilwidrig durch die Schallmauer (Otto Steiger), ein Maronihäuschen gerät auf die schiefe Bahn (Klaus Schädelin) und ein Zimmerherr legt bunte Eier (Otto Steiger). Spass am Erzählen in der stimmigen Waldkulisse der Küsnachter PfadiAusstellung: Melina Langfritz als «karierte Dame» von Doris Dörrie. F: asp. Dahl über Elke Heidenreich bis zu Franz Hohler wurde Monica Langfritz, Präsidentin des Theatervereins, bald fündig: «Es hilft, wenn man selber Geschichten gern hat!» Sie und die Kulisse-Mitglieder Christa Gantner, Hans-Peter Fehr, Melina Langfritz und Felix Helmrich stellten insgesamt fünf Kurzerzählungen von Klaus Schädelin, Doris Dörrie und Otto Steiger vor – heitere, besinnliche und manchmal auch ganz schön verrückte Geschichten, arrangiert in zwei Nachmittags-Lesungen. Malventee, Maronihäuschen und Modekaros Ein junger Mann erkennt eigentlich gar nichts mehr, weil er die Brille verloren hat, sieht dann aber plötzlich doch wieder, allerdings ziemlich kariert, nämlich eine junge Dame im Schottenmuster, was ihm trotz Sehschwäche zu unverhofften Blues-Gefühlen verhilft, als die Karierte ihn letztlich fragt, ob er vielleicht Lust auf einen Kaffee hätte. Doris Dörries Kurzgeschichte «Burberry Blues» wurde von den jungen Kulisse-Mitgliedern Melina Langfritz und Felix Helmrich so lust- und hingebungsvoll gelesen und gespielt, dass die Zuschauer/Zuhörer ihre helle Freude hatten. Am Anfang war die Idee der Kulisse-Leute, im Rahmen der Pfadi-Ausstellung im Ortsmuseum eine Lesung Wortwitz und Spielspass Spass mit Buch-Seiten und CelloSaiten: Kulisse-Präsidentin Monica Langfritz mit Cellist Jo Flüeler. zu veranstalten – eine gute Idee, wie sich gezeigt hat! «Allzeit bereit» machte man sich daran, die Idee in die Tat umzusetzen: Es entstand unter dem Titel «Fantastische Welten – eine szenische Lesung» sozusagen eine «literarische Pfadiübung» vor Waldbaumkulisse und mit allerlei Pfadizubehör in Vitrinen und Nischen. Beim Stöbern auf dem Bücherbrett von Roald Es wurde ein vergnügter Lese-Anlass mit gescheitem Wortwitz und Spielspass. Von den insgesamt rund fünfzig Besucherinnen und Besuchern vermisste an diesem Nachmittag ganz gewiss keiner Laptop, Mobilephone oder Fernseher. Man genoss entspannt und «altmodisch» die Geschichtenrunde, die von Jo Flüeler, Student an der Zürcher Hochschule der Künste, mit feinfühlig improvisierter Cellomusik begleitet wurde. Fazit, in Anlehnung an Doris Dörrie: «Kinder, seht – und hört doch mal!» Normalerweise kommen Rekursen in Stimmrechtssachen keine aufschiebende Wirkung zu. So besagt es das Gesetz, damit die Durchführung einer Abstimmung nicht durch ein Rechtsmittel verhindert werden kann. Doch genau diese aufschiebende Wirkung hatte Parkdeck-Initiant Hermann Gericke in seinem Rekurs – neben der Korrektur der Abstimmungsunterlagen – beantragt. Wie die Gemeinde Küsnacht am Montag mitteilte, hat das Bezirksgericht Meilen nun in einem ersten Schritt entschieden, diesen Antrag abzuweisen. In der Präsidialverfügung, die dem «Küsnachter» vorliegt, begründet der Bezirksrat seinen Entscheid damit, dass keine besonderen Gründe geltend gemacht worden seien, welche die aufschiebende Wirkung des Rekurses rechtfertigen würden. Ausserdem erwachse dem Rekurrenten allein durch die Abstimmung kein (schwerwiegender) Nachteil. Inhaltlich noch nicht entschieden Weiter schreibt der Bezirksrat aber auch: Der Rekurs sei nicht offensichtlich begründet. Selbst wenn die Rügen des Rekurrenten zutreffen sollten, sei eine Beeinflussung des Stimmberechtigten und damit die Begründetheit des Rekurses zumindest nicht geradezu offensichtlich. Für Rekurrent Gericke ist damit noch über- haupt nichts verloren: «Die Nichtverschiebung der Abstimmung vom 12. Februar akzeptieren und begrüssen wir, da nun Gewähr für eine rasche Behandlung der beanstandeten Punkte besteht», lässt er sich zitieren. Betreffend der inhaltlichen Punkte ist er zuversichtlich: «Die unrichtige Behauptung, das Projekt mit dem Kreisel in der Unterführung sei bereits geprüft und bewilligt worden, ist bereits zu unseren Gunsten entschieden.» Er bezieht sich damit jedoch nicht auf einen Entscheid des Bezirksrats – denn inhaltlich wurde noch nicht entschieden –, sondern auf die Stellungnahme des Gemeinderats in den Amtlichen Anzeigen von letzter Woche. Er sei zufrieden damit, dass eine Präzisierung publiziert wurde, so der Rekursführer. Gemeindepräsident zuversichtlich In dieser Stellungnahme hat die Gemeinde klargestellt, dass der Kanton mit dem Kreisel zwar einverstanden ist und ihn als bewilligungsfähig erachtet, aber das Projekt vom Regierungsrat noch nicht festgelegt wurde und das Einspracheverfahren noch nicht stattgefunden hat. Über die weiteren Anträge des Rekurrenten, sprich die Feststellung von unkorrekten/unsachlichen Darstellungen an drei Stellen des Weisungsheftes, entscheidet der Bezirksrat in einem nächsten Schritt. «Wir werden uns bemühen, noch vor der Abstimmung darüber zu entscheiden», sagte Ueli Hofmann, Meilemer Bezirksratspräsident dazu. Der Küsnachter Gemeindepräsident Markus Ernst zeigt sich ebenfalls zuversichtlich: «Ich bin überzeugt, dass sich die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger durch juristische Nebenschauplätze nicht beeinflussen lassen und sich selber eine unabhängige Meinung bilden.» Verschiedene Ansichten Verschiedene Geschichten Verschiedene Standpunkte Die Parteien haben ihre Meinungen zum Küsnachter Zentrum gemacht. Markus Ernst stellt Unterstützungsmassnahmen für das Gewerbe in Aussicht. Hermann Gericke sagt, weshalb es mehr Parkplätze braucht. Seite 5 und 8 Viele aufregende Geschichten schlummern im Verborgenen: Olympische Medaillengewinner, Radioentwickler und ein bekannter Zoologe – das Jahrheft präsentiert spannende Begebenheiten von Küsnachter Vorfahren. Seite 9 Sind Populisten eine Gefahr für die Schweiz? Die Journalisten Constantin Seibt und Markus Somm diskutierten in der Vogtei Herrliberg darüber, ob die Schweiz vor einer Revolution gegen die Elite stehe. Seite 16 2 Stadt Zürich Nr. 4 26. Januar 2017 AKTUELL Im Albisgüetli ermahnten Blocher und Maurer die Elite Christoph Blocher rief zum Widerstand auf: Die Elite habe vergessen, dass nicht sie, sondern die Mehrheit der Stimmbürger das Sagen habe. Bundesrat Ueli Maurer zog in seiner Rede Parallelen zur Reformation. Pascal Wiederkehr «Wir sind nicht die besseren Leute, aber wir haben das bessere System», erklärte Christoph Blocher. Er bezog sich damit auf die direkte Demokratie. Nur dank dieser habe die Schweiz die Problematik der Steuern, der Staatsverschuldung und die Probleme der Europäischen Union erkannt. «Dank der direkten Demokratie sind wir den anderen Staaten weit voraus», fügte er an. Vor rund 1200 Anwesenden im Albisgüetli beschwor der Alt-Bundesrat Christoph Blocher kritisierte die Elite. den Widerstand gegen die Entmachtung der Bürger und erntete dafür grossen Applaus. Unabhängigkeit und direkte Demokratie würden im Bundesrat nicht mehr gewahrt. «Einen Elite-Volk-Konflikt haben wir nicht – wir sind alle das Volk», sagte Bundespräsidentin Doris Leuthard (CVP) im Hinblick auf ihr Präsidialjahr gegen- Fotos: pw. Bundesrat Ueli Maurer bezog sich auf die Reformation. über der «Aargauer Zeitung». Blocher nahm darauf Bezug und fragte sich, wo die Elite aus Parlament und Bundesrat bei der Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative gewesen sei. «Die Elite hat vergessen, dass nicht sie, sondern die Mehrheit der Stimmbürger letztlich das Sagen hat», fügte er an. Das sich Regierung und Parla- «Die Bevölkerung macht die Energiewende» Vergangene Woche diskutierten Vertreter von energieeffizienten Gemeinden in Meilen. «Die Energiestrategie 2050 kommt, egal was weitere politische Abstimmungen bringen», urteilte Heini Bosshard, FDP-Bauvorstand der Energiestadt Gold Meilen. Und Christian Wolf, CEO von MBR solar in Wängi TG, führte aus: «Die Bevölkerung macht die Energiewende, und irgendwann merkt die Politik, dass es gemacht ist…» Dies würden schon heute Tausende von Solaranlagen auf unseren Dächern, energieeffiziente Haushalte und Apparate, die vielen dezentralen Wasser- und Windkraftwerke, Erzeugnisse von Hightechfirmen und Forschungslabors zeigen. Thomas Schellenberg von Regio Energie Solothurn präsentierte das Leuchtturm-Power-to-Gas Hybridwerk Aarmatt in Solothurn. Seit 2015 werden Preisschwankungen der fluktuierenden erneuerbaren StromproANZEIGEN duktion aufgefangen, gespeichert, und wiederverkauft. Es dient auch als offenes Forschungslabor für mehr Netzstabilität und zieht viele Besucher an. Ossingen setzt nur auf Sonne Die 1500 Einwohner von Ossingen produzieren heute dank der eigenen SOLKO (Solar-Kraftwerk Ossingen) den ganzen Strombedarf mit Sonne. Seit 2008 arbeiten unter anderem Hausbesitzer, das EWZ und weitere Stromversorger zusammen. Die Zukunft braucht dezentrale Stromproduktion mit dorf- und quartierweisen Langzeit-Speicherlösungen. Dazu gehört ein intelligentes und hackersicheres Stromnetz (Smartgrid). Wichtig ist mehr Kostenwahrheit bei Energieträgern, inklusive Umweltabgaben. Dann wären Wasser-, Wind- und Sonnenenergie heute schon rentabel und fossile Energien und Kernenergie viel zu teuer. Tur- benthal im Tösstal will wegen Ökonomie und Ökologie keine Gelder an erdölproduzierende Länder verschwenden. Gemeindeschreiber Jürg Schenkel schilderte die spannende Energie-Vision. 2010 startete der Gemeinderat mit Schule und Kirche den Energiestadt-Prozess mit Energiekommission und -arbeitsgruppe. Dank intelligentem jährlichem Budget von 100 000 Franken wurden bis 2016 bereits 64% der Energiestadt-Punkte erreicht. Erfolgreichste Massnahmen sind: breite Öffentlichkeitsarbeit, Förderprogramm, Energieberatung und Schulstunden, Ausbau von Fernwärme und Solarstromanlagen. Ein Grossanlass pro Jahr mit Starreferenten begeistert jeweils 300–400 Zuhörer in der Grosshalle Tösstal. Turbenthals Credo ist von Mahatma Gandhi: «Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.» (pd.) ment über den Volkswillen hinwegsetze, komme einer Abschaffung des Rechtsstaats gleich. «Wir müssen dafür sorgen, dass unsere Verfassung über allem steht.» Begonnen hatte die Rede Blochers mit einem Seitenhieb auf Leuthard. Traditionsgemäss war sie als Bundespräsidentin für die Hauptrede an die Albisgüetli-Tagung eingeladen worden, fehlte aber wie schon 2010. Sie habe keine Zeit, wie Blocher amüsiert anmerkte, und könne diese «schöne Erfahrung», an der Albisgüetli-Tagung teilzunehmen, nicht machen. Als Ersatz war SVP-Bundesrat Ueli Maurer, Vorsteher des Eidgenössischen Finanzdepartements, eingesprungen. Er verglich die aktuelle Situation mit der Reformation. Diese feiert 2017 ihr 500-Jahr-Jubiläum. Früher seien Kritiker als Ketzer auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden. «Wenn jemand auf Missstände hinweist, kümmert man sich nicht um die Probleme, sondern um die, die auf die Missstände hinweisen», meinte Maurer. Das komme ihm bekannt vor. «Die Elite hatte in einer anderen Welt gelebt.» Das sei heute noch so. Man wolle nicht sehen, dass sich die Leute ernsthaft Sorgen machen würden. Maurer: «Realitätsverweigerung ist gefährlich.» GEWERBEVERBAND STADT ZÜRICH «Alle wollen billige Tomaten im neuen Jahr» Am Fernsehen war kürzlich ein Amerikaner zu sehen, der an der mexikanischen Grenze lebt. Dort soll ein meterhohes Gitter die Migranten abschrecken, aber sie schaffen es trotzdem, den Zaun zu überwinden. Der Amerikaner im TV erklärte die Sache so: «Die Republikaner wollen billige Arbeitskräfte, die Demokraten wollen Stimmen und alle Amerikaner wollen billige Tomaten.» So müssten eigentlich alle zufrieden sein, aber sie sind es trotzdem nicht. Präsident Trump hat ihnen nun statt des Gitters eine Mauer versprochen. Wir sind den Amerikanern recht ähnlich. Auch wir wollen hohe Löhne, billige Wohnungen und vor allem tiefe Preise. Auch bei uns geht diese Rechnung nicht auf. Nicht zuletzt deshalb sagte wohl eine knappe Mehrheit vor drei Jahren Ja zur Masseneinwanderungsinitiative. Bei der MEI weiss man es schon – sie wird nicht wirklich umgesetzt. Ähnliches ist bei der Mauer zu Mexiko zu erwarten. Zu gross ist das Interesse an billigen Arbeitskräften, und das ist bei uns nicht anders. Nicht nur der Private richtet sich an günstigen Preisen aus, fährt zum Skifahren nach Österreich und zum Einkaufen nach Konstanz. Auch der Staat macht gerne Schnäppchen. Der Ge- Nicole Barandun. Publireportage Foto: zvg. setzgeber schreibt in der Submissionsverordnung vor, dass öffentliche Aufträge an den günstigsten Lieferanten vergeben werden müssen. Nicht der Gewerbetreibende in der Nähe, der hier Steuern zahlt und Arbeitsplätze sichert, bekommt den Zuschlag, denn er ist meist teurer, sondern sein Konkurrent aus der Ostschweiz oder gar aus dem Ausland. Hin und wieder kommen dann auch schwarze Schafe zum Zug. Es gibt halt nicht den Föifer und das Weggli! Vielen ist die ungehemmte Globalisierung etwas unheimlich. Man kann aber etwas tun: Denk lokal und kauf lokal! Ich wünsche Ihnen allen viel Freude und Erfolg im 2017! Nicole Barandun, Präsidentin Gewerbeverband der Stadt Zürich Vogelexkursion zum Greifensee Der Natur- und Vogelschutz-Verein Küsnacht organisiert am Samstag, 4. Februar, eine Wasservogelexkursion zum Greifensee. Im Winter werden Schweizer Gewässer gern von Wasservögeln aus Nord- und Osteuropa als Überwinterungsgebiete genutzt. Der Greifensee ist mit seinen an vielen Stellen naturnahen Ufern hervorragend als Rückzugsgebiet für Vögel geeignet. An seinem Südostufer bei Riedikon lassen sich die Vögel unter anderem beim Aabachdelta und vom Beobachtungsturm gut beobachten. (e.) Mehr Infos im Veranstaltungskalender auf Seite 14. ANZEIGEN Besondere Naturschauspiele Eine Live-Reportage über ein ganz besonderes Kunstprojekt steht am nächsten Sonntag im Volkshaus auf dem Programm. Der Zuger Ivo Moosberger erzählt, wie er zehn Monate lang allein 6000 Kilometer zu Fuss durch die Schweiz wanderte und dabei an abgelegenen Orten vielfältige vergängliche Kunstwerke baute. (mai.) Sonntag, 29. Januar, 16 Uhr (statt 20 Uhr, wie vor einer Woche irrtümlicherweise gemeldet), Volkshaus Zürich (Theatersaal), Stauffacherstr. 60, 8004 Zürich. Küsnachter AKTUELL Altersheimverkauf: Zollikon zieht Urteil vor Bundesgericht Das juristische Ringen um den Verkauf des ehemaligen Zolliker Altersund Pflegezentrums am See geht weiter: Das höchste Schweizer Gericht wird entscheiden, ob die Gemeinde Zollikon die Liegenschaft verkaufen darf. Wie der Gemeinderat und die Rechnungsprüfungskommission mitteilen, haben die beiden Gremien gemeinsam entschieden, das Urteil des Verwaltungsgerichts ans Bundesgericht weiterzuziehen. Das Verwaltungsgericht hatte mit Urteil vom 21. Dezember 2016 die beiden Beschlüsse der Gemeindeversammlung vom 9. September 2015 betreffend Verkauf der Liegenschaft an der Seestrasse 109 in Zollikon und die Aufhebung der Ausführungsbestimmungen über den HeinrichErnst-Fonds aufgehoben. Wie die «Zürichsee-Zeitung» schreibt, war für das Verwaltungsgericht nicht der Verkauf des Hauses an sich strittig, sondern der Punkt, dass der Erlös ins Zolliker Finanzvermögen einfliessen soll. Es hielt fest, dass dieser zweckgebunden eingesetzt werden müsse. Ursprünglich hatte die Gemeinde das Grundstück geerbt mit der Auflage dort ein «Heim für alte Leute» zu betreiben. (pd.) Zollikon stimmt im März über Initiativen ab Ob sich Zollikon bald in einer ähnlichen Situation befindet wie Küsnacht, entscheidet sich am 22. März. Dann stimmt die Gemeindeversammlung über die beiden Einzelinitiativen zum Areal Beugi ab. Die Initiative von Stephan Brändli (Forum 5W) verlangt, dass die Gemeinde das Gebiet nicht im Baurecht abgibt, sondern selber baut. Die zweite Initiative von alt Gemeinderat Jürg Widmer (SVP) will, dass das Areal im Baurecht an die Zolliker Baugenossenschaften abgegeben wird. Das Projekt, das von Gemeinde und Bevölkerung erarbeitet wurde, sieht die Abgabe im Baurecht an einen Investor vor. Gemäss der «Zürichsee-Zeitung» hat sich der Gemeinderat letzte Woche an einer Informationsveranstaltung erstmals inhaltlich dazu geäussert. Er habe unmissverständlich dargelegt, dass er beide Initiativen ablehnt. (aj.) ANZEIGEN Rauschmittel gehören zum Leben In Küsnacht diskutierten Toni Berthel von der Kommission für Drogenfragen und Marianne Guggenbühl, ehemalige Präsidentin des Freihofs Küsnacht, über Sucht. Reglementierung gefordert In ziemlich allen Themen war man sich einig und das Podium glich eher einem Vortrag denn einer Diskussion. Sowohl Berthel als auch Guggenbühl sind Vertreter einer liberalen Drogenpolitik und sprachen sich klar gegen eine Kriminalisierung der Konsumenten aus. Besonders Berthel betonte jedoch, dass er nicht einfach für eine Legalisierung, sondern für eine strikte Reglementierung sei. Dass also klar festgelegt würde, wer Rausch- 26. Januar 2017 AUF EIN WORT Karin Steiner Jan Bolliger Fast jeder von uns konsumiert Rausch- und Suchtmittel. Wahrscheinlich haben Sie bereits, bevor Sie diese Zeitung in die Hand genommen haben, mehrere davon konsumiert. Eine Tasse Kaffee, einen Blick aufs Handy, eventuell eine erste Zigarette. Kein Wunder, lockte ein Podium zum Thema Sucht am vergangenen Sonntagmorgen gut 60 Interessierte in die Chrottegrotte in Küsnacht. Eingeladen hatte der Verein Wohnliches Küsnacht (WOK). Unter dem Motto «In Küsnacht angetroffen» diskutierten Toni Berthel und Marianne Guggenbühl über die Grenzen zwischen Sucht und Genuss, eine mögliche Cannabis-Legalisierung und Drogenabhängige in Küsnacht. Geleitet wurde das Podium bereits zum vierten Mal von Philippa Schmidt, Journalistin bei der «Zürichsee-Zeitung». Die Rollen waren ziemlich schnell verteilt. Berthel als Präsident der Eidgenössischen Kommission für Suchtfragen und ärztlicher Direktor Bereich Sucht in der integrierten Psychiatrie Winterthur war der unangefochtene Experte und plauderte aus dem medizinischen Nähkästchen. Guggenbühl dagegen berichtete über die Arbeit des Freihofs in Küsnacht, welchen sie bis im letzten Sommer während 22 Jahren präsidierte. Der Freihof bietet Drogenabhängigen eine stationäre Therapie an. Nr. 4 Gab Einblicke in die Arbeit mit Suchtkranken: Toni Berthel, Experte für Suchtfragen, im Gespräch mit Moderatorin Philippa Schmidt. Will man der Werbung glauben, muss sich die westliche Welt heutzutage nicht mehr um die Schönheit sorgen. Wenn die ersten Falten kommen, kann Mann und Frau aus einer grossen Palette von «hochwirksamen» Lifting-Cremes aussuchen. Da ist zum Beispiel das «Forever Young Fluid». Es enthält «Wirkstoffe in winzigen Partikeln, die besonders leicht in die Haut eindringen können.» Auf diese Weise sei das Anti-Aging-Mittel viel effektiver als viele andere Produkte, verspricht die Werbung. Das Tolle daran: Nach dem Auftragen braucht es nur drei Minuten, bis sich der Lifting-Effekt der Antifaltencreme bemerkbar macht. «Wie von magischer Hand geglättet ver- Wahre Schönheit Marianne Guggenbühl, ehemalige Präsidentin des Freihofs, hat einen Wandel im Umgang mit Suchtkranken miterlebt. Fotos: Jan Bolliger mittel konsumieren dürfe und wie: «Beim Alkohol gibt es schliesslich auch Reinheitsgebote und Altersbeschränkungen.» Ein Verbot sei nicht durchsetzbar, da in unserer Gesellschaft immer Rauschmittel verfügbar seien. Deshalb müsse man lernen, sinnvoll mit ihnen umzugehen. Noch einen Schritt weiter geht der Ansatz der Therapie im Freihof. «In unserer stationären Suchttherapie lernen die Abhängigen, den Alltag ohne Drogen zu bewältigen. Es gilt Abstinenz», so die ehemalige Präsidentin des Vereins. Dass es zu einmaligen Rückfällen kommen kann, sei man sich aber auch dort bewusst. «Zum Glück ist man im Lauf der Zeit davon abgekommen, Sucht als eine Sünde anzuschauen», sagte die 70-jährige Guggenbühl. Von einem grossen Fortschritt sprach auch Berthel: «Früher ging man die Sache sehr paternalistisch an. Später wollte man dann alles über das soziale Umfeld erklären.» Heute versuche man die Abhängigkeit in all ihrer Vielschichtigkeit zu verstehen und zu therapieren. Trotz der Einstimmigkeit auf der Bühne wurde die Diskussion nie langweilig. Das lag auch daran, dass beide Teilnehmer als Privatpersonen anwesend waren und mit persönlichen Anekdoten nicht zurückhielten. Die Stimmung war erstaunlich locker für ein solch ernstes Thema. Nach dem Podium wurde dann fröhlich weiter diskutiert bei Kaffee, Prosecco und Zigarette. Denn Genussmittel gehören schliesslich zum Leben. schwinden die Alterserscheinungen und die Haut wirkt verjüngt und gestrafft.» Leider verspüre man «während den ersten 10 bis 20 Minuten ein leichtes Ziehen, während die Haut gestrafft wird». Der Effekt halte etwa sechs bis acht Stunden an. Lässt die Wirkung nach, kann man die Creme mit Anti-Falten-Sofort-Effekt auch mehrmals täglich anwenden. Und was geschieht, wenn der Effekt vorbei ist? Hängt die ehemals gestraffte Haut wieder herunter? Jedenfalls ist eine solche Lifting-Kur wesentlich günstiger als die Chirurgie. 90 Milliliter des Serums kosten lediglich rund 260 Franken, während man für ein Facelifting unter dem Messer Tausende hinblättert. Aber ich fürchte, dass gegen den fortschreitenden Alterungsprozess bisher noch kein Kraut gewachsen geschweige denn keine Creme erfunden worden ist. Was bleibt anderes übrig, als den kleinen Fältchen mit Humor zu begegnen? Schon der russische Dichter Leo Tolstoi (1828–1910) kannte das Geheimnis der wahren Schönheit: «Allein im Lächeln liegt das beschlossen, was man die Schönheit eines Gesichtes nennt.» 3 4 Küsnachter Nr. 4 AMTLICHE ANZEIGEN / INFORMATION / AKTUELL 26. Januar 2017 Bibliothek Küsnacht hofft auf neuen Standort Uraufführung in der Küsnachter Kirche Die Bibliothek Küsnacht hofft auf ein «Ja» zum Projekt Zentrumsentwicklung. Dann könnte sie in Küsnacht einen besseren Standort beziehen. Eine moderne, zeitgemässe Bibliothek zu sein – darum bemühen sich Esther Triet, Leiterin der Bibliothek Küsnacht, und ihr Team schon seit Jahren. Und das mit Erfolg: In den vergangenen Jahren hat sich die Institution von der klassischen Bibliothek zu einer vielfältigen Begeg-nungszone für die Küsnachterinnen und Küsnachter gewandelt. Ob Bücher, elektronische Medien, Zeitschriften, Kinonachmittage oder Lesungen – (fast) jedermann kommt auf seine Kosten. Vorbei sind auch die Zeiten der unregelmässigen Öffnungszeiten und des strikten Redeverbots. Seit letztem Jahr ist die Bibliothek Küsnacht 40 statt 21 Stunden geöffnet, es darf zu Mittag gegessen werden und man darf sich austauschen. Der Raum ist knapp Trotz all diesen erfreulichen Entwicklungen: Euphorie kommt bei der langjährigen Bibliotheksleiterin nicht auf. «Unser Konzept findet zwar grossen Anklang, doch es wird immer schwieriger, an diesem Standort, den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht zu werden», erklärt Esther Triet. Der Platz für den grösseren Bestand an Medien und die vielfältigen Veranstaltungen werde immer knapper. Eine kindergerechte Bücherecke, genügend Arbeitsplätze und Rückzugsmöglichkeiten könnten nicht realisiert werden. Die Bibliothek, die seit über 40 Jahren im Höchhus untergebracht ist, stösst an ihre Grenzen. «Der Besuch einer Schulklasse ist aus Platzgründen eine echte Herausforderung und das Höchhus ohne behindertengerechten Zugang entspricht nicht ei- Bibliotheksleiterin Esther Triet. F :zvg. ner zeitgemässen Bibliothek», führt Triet aus. Auch die geplante Integration der Schulbibliothek ist am heutigen Standort nicht möglich. Neuer Standort im Zentrum? Gemäss den Richtlinien der «Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft der allgemeinen öffentlichen Bibliotheken» sind Gemeindebibliotheken unter anderem behindertengerecht und hindernisfrei gebaut, grosszügig mit Aufenthalts- und Arbeitsplätzen ausgestattet und gut an den öffentlichen Verkehr angebunden. Solche Vorgaben hat sich das Projekt Zentrumsentwicklung zu Herzen genommen. Sollte sich dieses an der Abstimmung vom 12. Februar durchsetzen, würde die Bibliothek Küsnacht ins öffentliche Gebäude auf der Nordseite des Platzes zügeln. Für Esther Triet hätte ein Umzug ins neue Haus viele Vorteile: «Die Bibliothek bietet nebst einem grösseren Platzangebot auf zwei Stockwerken zahlreiche Lese- und Arbeitsplätze.» Im gleichen Gebäude kämen auch andere öffentliche Nutzungen unter: ein Veranstaltungsraum mit integriertem Hofgarten, ein Bistro und das Familienzentrum mit Ludothek und Spielgruppe. «Dieser Nutzungsmix ist auch für die Bibliothek eine grosse Chance», ist die Bibliotheksleiterin überzeugt. (pd.) Zum ersten Mal wird an einem Konzert des Jugend- und Sinfonieorchesters Zürichsee eine Uraufführung erklingen. Die jungen Musiker sind mit ihrem neuen Programm am 4. Februar um 19 Uhr in der reformierten Kirche Küsnacht zu hören. Ein besonderes Highlight ist das eigens für das Konzert komponierte Klavierkonzert des jungen Küsnachter Komponisten und Pianisten Célest Lang. Er wird als Solist sein eigenes Werk mit dem Orchester uraufführen. Lang ist Schüler an der Kantonsschule in Küsnacht und hat das Klavierkonzert als seine Musikmatur geschrieben. Schnupperprobe im März Freuen dürfen sich die Zuhörer auch auf die «Jupiter-Sinfonie» KV 551. Sie ist Wolfgang Amadeus Mozarts letzte Sinfonie und wurde bereits kurz nach ihrer Entstehung als «höchster Triumph der Instrumentalkomposition» gefeiert. Direkt nach Das JSO beglückt Küsnacht mit einer Uraufführung. den Konzerten beginnen die Vorbereitungen auf die Orchesterreise nach Wien im Sommer. Das Orchester ist noch auf der Suche nach Musikliebhabern und Gönnern, welche die erste Auslandreise unterstützen (Infos unter: [email protected]). Wer sich für die Reise interessiert und schon immer mal in einem Orchester Foto: zvg. mitspielen wollte, kann das JSO Zürichsee auch am 14. März an der nächsten Schnupperprobe in Meilen kennen lernen. (Infos dazu unter www.jso-zuerichsee.ch) 1. Winterkonzert, Samstag, 4. Februar, 19 Uhr, reformierte Kirche Küsnacht. 2. Winterkonzert: Sonntag, 5. Februar, 17 Uhr, reformierte Kirche Stäfa. Wallabies nähern sich immer mehr der Spitze an Die BCKE-Teams spielen momentan mit unterschiedlichem Erfolg. Die Männer nähern sich der Spitze, die Frauen verlieren auch das zweite Spiel im neuen Jahr. Die Wallabies starteten das Spiel gegen Baden mit einer hohen Intensität, und sie spielten sich sogleich eine kleine Führung heraus. Die Schiedsrichter liessen viel Kontakt durchgehen und die beiden Mannschaften zeigten ein körperliches Spiel auf hohem Niveau, wobei die Wallabies stets eine kleine Führung halten konnten. BCKE-Topscorer Winston, welcher bisher hauptsächlich in der Offensive geglänzt hatte, zeigte dieses Mal in der Defensive eine sensationelle Leistung. Daneben führte er die Mannschaft ein weiteres Mal mit insgesamt 31 Punkten an. Trotzdem blieb die Partie stets spannend. Mehrere kleine Läufe der Aargauer wurden mit Distanzwürfen der Gastgeber gekontert. Die Wallabies zeigten eine grossartige Trefferquote und brachten das Spiel mit 8773 nach Hause. Sie finden sich auf Rang fünf, aufgrund der ausgeglichenen Tabelle ist aber alles möglich. Damen haben Luft nach oben Die Damen des BCKE blieben gegen die GC Lady Wildcats wie erwartet chancenlos. Von Anfang an wurden die Küsnachterinnen unter Druck gesetzt und die Zürcherinnen konnten einfache Punkte erzielen. Bereits nach ein paar Minuten sah sich Trainer Holland gezwungen, eine Auszeit zu nehmen. Das erste Viertel endete mit 35:5, womit das Spiel bereits entschieden war. Im zweiten Viertel wechselte die Mannschaft aus Küsnacht auf eine effektive Zonenverteidigung, womit Ruhe ins hektische Spiel gebracht wurde und das Durchsetzungsvermögen der Gegnerinnen stark nachliess. Nach der Halbzeit fingen sich die Zürcherinnen wieder und griffen mit schnellen Gegenstössen an, während die Konzentration der Heimmannschaft schwand. Darauffolgend konnten die Gegnerinnen wieder einfache Punkte erzielen. In der Schlussphase zeigten die Damen von BCKE schönen Basketball und sie spielten die Zürcherinnen das eine oder andere Mal aus. Trotz 45:83-Niederlage zeigten sie damit, dass noch viel Luft nach oben besteht und mit den nötigen Trainings und Selbstvertrauen noch vieles möglich ist. Dies können sie bereits nächstes Wochenende gegen Arth-Goldau unter Beweis stellen. (e.) Amtliche Publikationen Bestattungen Gross, Monika Regine, von Küsnacht ZH, wohnhaft gewesen in 8700 Küsnacht, Schiedhaldensteig 35, geboren am 25. April 1943, gestorben am 2. Januar 2017. 26. Januar 2017 Das Bestattungsamt Öffnungszeiten Bibliothek Küsnacht Montag: Dienstag bis Freitag: Samstag: geschlossen 10.00 bis 19.00 Uhr 10.00 bis 14.00 Uhr Sonntag In den Schulferien ist die Bibliothek jeweils am Dienstag und Freitag von 14.00 bis 19.00 Uhr geöffnet. Öffnungszeiten Lesezimmer Montag bis Samstag: 9.00 bis 19.00 Uhr Höchhus, Seestrasse 123, 8700 Küsnacht Telefon 044 910 80 36 / [email protected] 29.01.2017 17.00 Uhr Einlass 16.30 Uhr Seehof Hornweg 28 (beim C.G. Jung-Institut) Eintritt frei – Kollekte Platzzahl beschränkt Gemeindehaus Obere Dorfstrasse 32 8700 Küsnacht T 044 913 11 11 www.kuesnacht.ch Die 4 Bassgeigen Unerhörtes auf vier Kontrabässen Rätus Flisch Kontrabass Heiri Känzig Kontrabass Christoph Sprenger Kontrabass Christian Weber Kontrabass Detailliertes Programm: www.kuesnacht.ch (Veranstaltungen) Gemeinderat und Kulturkommission Küsnacht Postkarte ohne Datierung. Foto: Archiv Ortsmuseum Küsnacht Küsnachter ABSTIMMUNG ZENTRUM Nr. 4 Küsnacht hat die Wahl zwischen einer zusätzlichen Parkebene über dem heutigen Parkplatz (links) und einer Tiefgarage mit einem Platz und zwei Gebäuden (rechts). 26. Januar 2017 Visualisierungen: Gemeinde Küsnacht Parteien geben Zentrumsentwicklung den Vorzug Mittlerweile haben auch alle Küsnachter Ortsparteien an ihren Parteiversammlungen eine Parole zu den beiden Zentrumsvorlagen gefasst. Lange sah es danach aus, als wären sich die Parteien von rechts bis links einig, sie empfehlen das Projekt Zentrumsentwicklung zur Annahme. Einzig das Bürgerforum (BFK) gibt dem Parkdeck den Vorzug. Das zeigt auch die Übersicht auf dieser Seite. Im letzten Moment vor Redaktionsschluss meldeten sich aber die Grünen – die sonst immer im Bündnis von RotGrünPlus kommunizieren – bei unserer Zeitung. Die Partei hat die Stimmfreigabe beschlossen. «Bei der parteiinternen Parolenfassung ergaben sich genau gleich viele Voten für und gegen die gemeinderätliche Vorlage», heisst es in der Mitteilung. Während die Befürworter in der Realisierung eine wichtige Aufwertung sehen, erachten die Gegner die Vorlage als deutlich zu teuer und in Sparzeiten als nicht mehr opportun, da nebst zusätzlichen Steuererhöhungen ein Abbau in den Bereichen Schule, Soziales und Gesundheit die Folge sein dürfte. Die Parkdeck-Initiative lehnen die Grünen hingegen einstimmig ab. Oberirdische Parkplätze seien an diesem Standort fehl am Platz und würden weder einen Mehrwert fürs Leben in der Gemeinde bringen, noch zu einem schönen Ortsbild beitragen, so die Partei. (aj.) Bürgerforum: Ja zum Parkdeck Die Mitglieder des Bürgerforums Küsnacht (BFK) haben sich fast einstimmig gegen das Zentrumsprojekt entschieden, eine Mehrheit davon will für das Alternativprojekt Parkdeck stimmen. Dies einerseits, weil das 48-Millionen-Grossprojekt enorm kostspielig ist. Die Darstellungen der Gemeinde zu dessen Finanzierung werden als irreführend bezeichnet. Aufgrund der grossen Investitionen der vergangenen Jahre sind die liquiden Reserven im Gemeindehaushalt bereits aufgebraucht. Zudem sind weitere grosse Investitionsvorhaben für die nächsten Jahre vorgesehen oder sogar notwendig. Um den Finanzhaushalt und die Verschuldung in einem ausgewogenen Verhältnis zu halten, wären deshalb bei Annahme des Grossprojekts spürbare Steuererhöhungen notwendig. Ausserdem sind die Nut- FDP: Ja zur Zentrumsentwicklung Die FDP Küsnacht empfiehlt das Projekt Zentrumsentwicklung (Vorlage A) klar zur Annahme, die Einzelinitiative Parkdeck (Vorlage B) wird ebenso klar abgelehnt. Bei der Stichfrage, welches Projekt umzusetzen sei, sollte bei beiden eine Ja-Mehrheit resultieren, empfiehlt die FDP selbstverständlich, zugunsten des Projektes Zentrumsentwicklung zu stimmen. Mit den zwei Gebäuden, welche sowohl zur privaten Vermietung als auch der Allgemeinheit zur Verfügung stehen werden, wird ein klarer Mehrwert für die Gemeinde geschaffen. Auch wird damit raumplanerisch eine Aufwertung vorgenommen, welche weit über das Areal Zürichstrasse hinaus Wirkung entfaltet. Das Parkdeck hingegen bringt im Vergleich zum heutigen Zustand einen geringen Zusatznutzen und schliesst eine weitergehende Nutzung des Areals faktisch aus. Die (behindertengerechte) Erweiterung der SBB-Personenunterführung wurde in beiden Fällen zur Annahme empfohlen (Vorlagen C1 und C2). Es gilt, die Bauarbeiten gleich auch für dieses Teilprojekt auszunutzen. FDP Küsnacht Jungfreisinnige: Ja zur Zentrumsentwicklung Die Jungfreisinnigen sprechen sich klar für die Zentrumsüberbauung in Küsnacht aus. Aufgrund der immer engeren Bebauung der Gemeinde sollen geparkte Autos unter die Erde verlegt werden und so kostbare Lagen den Einwohnern für anderweitige Nutzung Platz bieten. Durch einen grossen Dorfplatz direkt beim Bahnhof und neben den zentralen Einkaufsmöglichkeiten des Dorfes soll ein Raum für alle geschaffen werden. Anstatt einer Betonfläche entstände ein begrünter Begegnungsraum für At und Jung. Die Tiefgarage wird grosszügig und hell, bei schlechtem Wetter und an kalten Tagen kann man direkt von dort zu Bahnhof oder Migros gelangen, ohne durch den Schnee zu stapfen oder nass zu werden. Hierzu ist neben einem Ja zur Zent- rumsüberbauung auch ein Ja zur SBB-Personenunterführung nötig – auch das unterstützen die Jungfreisinnigen. Das gesamte Projekt ist ein Schritt in die Zukunft und für ein attraktives Küsnacht. Die junge Generation wartet seit langem auf ein lebendiges Stadtzentrum. Nutzen wir die Chance nicht jetzt, verpassen wir sie für eine lange Zeit. Küsnacht muss diese Chance ergreifen, statt auf alten Konzepten zu beharren. Deshalb am 12. Februar Ja zur Zentrumsüberbauung und Ja zur SBB-Personenunterführung sowie Neinzur Einzelinitiative Parkdeck! Nach einer kurzen Bauzeit von 3 Jahren sind wir parat für die nächsten 40 – zu einem vergleichsweise kleinen Preis. Jungfreisinnige Küsnacht / Bezirk Meilen SVP: Ja zur Zentrumsentwicklung Die SVP Küsnacht empfiehlt, das Zentrumsprojekt anzunehmen und die Parkdeck-Vorlage abzulehnen. Die Partei befürwortet die Sanierung und Erweiterung der SBB-Unterführung. Die Parteiversammlung hat nach Präsentationen durch den Gemeindepräsidenten, Markus Ernst, und den Initianten, Hermann Gericke, sowie nach einer umfassenden und eingehenden Diskussion die Ja-Parole zum Projekt Zentrumsentwicklung und zur Sanierung und Erweiterung der SBB-Unterführung beschlossen. Die Initiative Parkdeck lehnt sie ab. Den Kredit für die Sanierung und Erweiterung der SBB-Unterführung empfiehlt die Partei sowohl bei Annahme des Zentrumsprojekts als auch bei Annahme der Initiative Parkdeck zur Annahme. Die SVP Küsnacht will ein attraktives und lebendiges Dorfzentrum, dies insbesondere auch als Grundlage für ein weiterhin florierendes, lokales Gewerbe. Das Projekt Zentrumsentwicklung ist eine Investition für die Zukunft. Es erhöht massgelblich die Standortqualität unserer Gemeinde und wertet den Dorfkern im Interesse aller Generationen auf. Die grosse Mehrheit der an der Parteiversammlung anwesenden Mitglieder erachtet die Gesamtkosten für das Zentrumsprojekt als finanziell verkraftbar. SVP Küsnacht zungen nicht überzeugend: die Tiefgarage ist unbequem, der unterirdische Kreisel und die dadurch entstehende schwierige Verkehrssituation in der Oberwachtstrasse wären ein dauerndes Ärgernis. Die Nutzungen in den zwei pilzförmigen Hochbauten sind überflüssig. Es gibt sie bereits an andern Orten in Küsnacht. Der Bahnzugang würde gegenüber heute deutlich erschwert. Das 16-Millionen-Projekt mit Parkdeck bietet zu einem Drittel der Kosten, was die Bürger brauchen, nämlich einfach zugängliche Parkplätze und einen bequemen Zugang zur Bahn, den das Grossprojekt nicht bieten kann. Das BFK empfiehlt deshalb, das Zentrumsprojekt abzulehnen und die Einzelinitiative Parkdeck zusammen mit der Zusatzvorlage SBB-Personenunterführung anzunehmen. Bürgerforum Küsnacht Rotgrünplus: Ja zur Zentrumsentwicklung Für einmal zuerst die Empörung und erst dann die Begeisterung: Rotgrünplus sagt Nein zu vergoldeten Parkplätzen im Zentrum. Es darf doch nicht sein, dass Küsnacht für zusätzliche 60 Parkplätze sage und schreibe 16,2 Millionen Franken bezahlt und ein zentrales Gelände ausschliesslich zum Parkieren genutzt wird. Die Zeiten, zu welchen das Auto den Status des prominenten goldenen Kalbes hatte, sind vorbei. An einem solch zentralen Ort gehört der ruhende Verkehr in eine Tiefgarage. Deshalb Nein zur Einzelinitiative Parkdeck. Rotgrünplus unterstützt das Projekt Zentrumsentwicklung, weil es eine vielseitige Nutzung beinhaltet und weil mit diesem Vorschlag das Dorfleben gefördert und bereichert wird, ein Ort der Begegnung entsteht, ein Dorfplatz mit guter Architektur und mit lebhaften öffentlichen Angeboten: wie Bistro, Bibliothek, Familienzentrum, Kulturraum, aber auch mit Wohnen und Gewerbe. Deshalb ein überzeugtes Ja zum Projekt Zentrumsentwicklung. Ausserdem befürwortet Rotgrünplus den Kredit zur SBB-Personenunterführung. Rotgrünplus Küsnacht EVP: Ja zur Zentrumsentwicklung An der letzten Parteiversammlung waren die Meinungen innerhalb der EVP eindeutig: Das Projekt Zentrumsentwicklung besticht durch die Weite und Offenheit des Platzes und die Ausgewogenheit der Gebäude an den beiden Enden. Dass heute neue Parkplätze unter den Boden zu verlegen sind, ist unbestritten. Die von den Initianten des Parkdecks geschürten Ängste vor unterirdischem Parkieren werden als unbegründet bezeichnet angesichts der geplanten aus beiden Richtungen möglichen Zufahrt aus der Oberwachtstrasse und der grosszügigen, gut ausgeleuchteten Parkebenen mit breiten Parkplätzen. Als grosser Vorteil des Zentrumsprojekts wird auch die direkte Anbindung der Migros an die Parkebenen genannt. Damit entfällt künftig das mühsame und ge- fährliche Queren der Zürichstrasse mit Einkaufswagen oder vollen Taschen. Der zentrale Raum im Herzen des Dorfes verdient etwas Besseres als das hässliche Parkdeck, dessen Verwirklichung man in Erlenbach als abschreckendes Beispiel besichtigen kann. Eine Erhöhung der Anzahl Parkplätze, die heute kaum je alle belegt sind, lässt sich nur rechtfertigen mit der zusätzlichen Nutzung durch die Besucher der verschiedenen neuen Einrichtungen wie Bistro, Kulturraum, Familienzentrum, Bibliothek, die mit dem Zentrumsprojekt entstehen. Die EVP empfiehlt deshalb ein klares Ja zum Projekt Zentrumsentwicklung sowie zur Zusatzvorlage zum verbesserten Perronzugang und ein ebenso klares Nein zum Parkdeck. EVP Küsnacht GLP: Ja zur Zentrumsentwicklung Während Jahrzehnten war das öde Parkplatzareal an der Zürichstrasse ein Provisorium. Die Neugestaltung hat die Bevölkerung beschäftigt, und in einem Mitwirkungsprozess wurden die wichtigsten Anliegen der Bevölkerung aufgenommen. Der neue Platz, auf dem beispielsweise ein attraktiver Markt oder andere Veranstaltungen stattfinden können, dient der Bevölkerung. Die Nutzungen werden als sinnvoll erachtet, da sie neben den Pendlern zusätzliches Leben auf den Platz bringen. Das Konzept ist auf die Zukunft ausgerichtet und schafft echte Mehrwerte. Die Finanzierung ist gesichert und wird keine Steuererhöhung verursachen. Die glp ist auch über- 5 zeugt, dass Küsnachterinnen und Küsnachter jeglichen Alters durchaus fähig sind, den Kreisel und das Parkhaus problemlos zu befahren. Die Alternative mit dem Parkdeck überzeugt in keiner Weise. Nur um vordergründig Kosten zu sparen, würde in Küsnacht das Zentrum über Jahrzehnte mit einem teuren Parkdeck verschandelt, das keinen echten Zusatznutzen bringt. Die glp empfiehlt daher, den Krediten für das Projekt Zentrumsentwicklung wie auch für Sanierung und Erweiterung der SBB-Unterführung zuzustimmen. Bei der Stichfrage wird konsequent auch ein Ja für das Projekt Zentrumsentwicklung empfohlen. glp Küsnacht-Zollikon 6 Küsnachter Nr. 4 26. Januar 2017 Schreibwettbewerb geht in die 2. Runde Das Gründungsjahr des Literaturforums «booXkey» endete fulminant mit der Prämierung des ersten Küsnachter Schreibwettbewerbs. Aus den zehn eingereichten Liebesgeschichten wählten die Küsnachter Bewohner die Kurzgeschichte «Himmlische Liebe mit einem Hauch von Chanel» von Monika Domeisen zur Siegergeschichte. Die Prämierung erfolgte durch Gemeindepräsidenten Markus Ernst. Nun planen die Veranstalterinnen Susanna Vollenweider und Marie-Helen Lüchinger auch im 2017 einen Schreibwettbewerb. Das Motto dazu lautet: «Ein Krimi oder eine schauerliche Geschichte in oder um Küsnacht». Alle eingereichten Geschichten dürfen maximale drei A4-Seiten lang sein. Der Einsendeschluss ist der 15. Juli. Wiederum wird der «Küsnachter» Medienpartner sein und alle eingereichten Kurzgeschichten ab Ende August online auf www.lokalinfo.ch aufschalten. Alle Bewohner und Bewohnerinnen sind zum Voting eingeladen. Die Prämierung der besten drei Kurzgeschichten findet am 7. Dezember um 20 Uhr in der Chrottegrotte Küsnacht statt. (e.) Geschichten sind einzureichen an [email protected] oder an S. Vollenweider, In der Schübelwis 6, 8700 Küsnacht. Öffnungszeiten des Restaurants Dörfli Letzte Woche wurde im Artikel über die Neueröffnung des Restaurants Dörfli im «Küsnachter» für Zollikon, Zumikon, Erlenbach und Herrliberg eine falsche Angabe der Öffnungszeiten genannt. Richtig ist, dass das Restaurant von Montag bis Freitag zwischen 8.30 und 22.30 Uhr geöffnet ist. (aj.) ABSTIMMUNG ZENTRUM LESERBRIEFE Autofreies Dorfzentrum Zur Bedürfnisfrage Küsnachts Zentrum ist wohl kaum der Parkplatz beim Bahnhof, sondern der Dorfplatz und überhaupt das Gebiet um die reformierte Kirche und das Johanniterhaus. Der Fehler des Gemeinderates besteht darin, nicht zu erkennen, dass die Zustimmung zum teuren «Projekt Zentrumsentwicklung» an der Zürichstrasse zu gering sein dürfte. Jetzt riskiert er den Erfolg der zynischen und unschönen «Einzelinitiative Parkdeck». Klüger wäre es gewesen, darauf mit einem Deal zu reagieren, der etwa so aussehen könnte: Es ist ein Hohn, dass beim Bahnhof die Autos unter die Erde sollen, der kürzlich renovierte Dorfplatz aber als Parkplatz und Durchfahrtsort dienen muss. Warum befreien wir nicht das eigentliche Dorfzentrum zwischen Dorfstrasse, Kantonsschule, Dorfplatz/Obere Dorfstrasse und Oberwachtstrasse vom Autoverkehr und ersetzen die festgeschraubten Dorfplatzstühle durch bewegliche Stuhlgruppen à la Sechseläutenplatz? Erst dann würde der Dorfplatz zum Begegnungsort, und Küsnacht könnte sich um den Wakkerpreis (für beispielhaften Ortsbildschutz) bewerben. Die Zufahrt zum Coop-Parkplatz müsste bestehen bleiben und die Zulieferung zu den Geschäften könnte wie in der Zürcher Altstadt vormittags erfolgen. Die im Dorfzentrum wegfallenden Parkplätze könnten durch ein «Parkdeck light» auf dem Bahnhofparkplatz ersetzt werden. Diese Lösung wäre billiger und viel eleganter als beide Vorlagen. Solange jeder Quadratmeter für Autos zugänglich bleibt, wird Küsnachts Zentrum unwirtlich bleiben. Ein doppeltes Nein lässt eine solche Lösung immer noch offen. Michael Pfister, Küsnacht Es ging doch primär nie um mehr Parkplätze, sondern darum, den Ort endlich vernünftig zu nutzen und besser zu gestalten. Das wird mit der Vorlage der Gemeinde erreicht. Die darin vorgesehenen Nutzungen entsprechen auch echten Bedürfnissen. Dies wird von vielen infrage gestellt und verlangt eine Gegendarstellung: Die Bibliothek platzt aus allen Nähten, hat keinen Raum für dringende neue Aufgaben, geschweige denn für eine mögliche Fusion mit der Schulbibliothek. Die Ludothek fristet ein bescheidenes Dasein im Estrich der Chrottegrotte. Für den Familienclub werden sich glückliche Synergien zur Bibliothek und dem Kafi ergeben. Der neue Kulturraum mit Fensterfront zum Gartenhöfli steht in guter Beziehung zur Cafeteria. Es braucht ihn, weil die meisten Säle für vieles ungeeignet sind oder gar nicht zur Verfügung stehen. Der schöne Seehof ist nur am Wochenende frei, für Behinderte unzugänglich und man sieht nur von den zwei vordersten Reihen nach vorne. Der Detailhandel profitiert durch eine Konzentration der Geschäfte im Nahbereich von Migros, Coop und Bahnhof, dies stärkt den Standort Küsnacht. Gemeindeeigene Wohnungen sind zu begrüssen, da sie nicht wie üblich der Gewinnmaximierung der Privatwirtschaft unterliegen. Die Cafeteria belebt den Platz und liegt einmalig gut nach Süden orientiert. Man sitzt unter Bäumen und nicht im Strassenlärm. Das bietet der Dorfplatz beim Gemeindehaus nicht, er wird durchfahren, liegt abseits, und ist teils mit Autos verstellt. Der Neue liegt zentral, wird verkehrsfrei und ein Ort der Begegnung. Wir können es uns leisten den grossen Schritt zu wagen und werden die vorübergehenden Nachteile verkraften (...) Christian Stern, Küsnacht Unnötige Pilzbauten im Zentrum Küsnacht Küsnacht, einzigartig Zwei Gebäude in Pilzform beinhaltet das Zentrumsprojekt der Gemeinde auf dem Platz. Diese Gebäudeform hat einen gravierenden Nachteil: Die Erdgeschossflächen sind viel zu klein, das Gegenteil dessen, was erwünscht wäre (und im Wettbewerb verlangt war, nur das Siegerprojekt hielt sich nicht an die wichtige Flächenvorgabe). Die Flächen im Erdgeschoss sind deshalb unflexibel und von geringem Nutzen. Die Pilze mögen elegant aussehen, sinnvoll sind sie nicht. Die Gewerbeflächen sind minimal, ebenso sind die Beiz (ohne Windfang) und der Eingangsbereich im Gemeindebau recht eng. Dort, wo am meisten Nutzflächen gefragt wären, fehlen sie. Dafür werden sie in den Keller oder in die Obergeschosse verdrängt. So entsteht kein Leben auf dem Platz. Und brauchen wir überhaupt die vorgesehenen Nutzungen? Neun kleinere, teure (subventionsbedürftige?) Wohnungen sind unnötig. Private haben inzwischen in der Umgebung rund 30 Wohnungen erstellt (...) Wozu ein 24. Saal (der 23. ist im Entstehen in der Schulanlage Goldbach)? Eine 14. Beiz mit hohem Mietzins in der Umgebung erübrigt sich ebenfalls. Die Bibliothek ist im Höchhuus, Küsnachts Visitenkarte, gut untergebracht, nur der Aufzug ist zu klein. Es braucht einen behindertengerechten Aufzug, der bis ins Dach fahren kann, der Platz dafür ist vorhanden. Und das Dach ist ausbaubar. Nach über 40 Jahren dürfte eine Renovation des Höchhuus sowieso anstehen. (...) Fazit: Die vorgesehenen Nutzungen sind alle vorhanden, zum Teil besser als in den teuren Glasbauten möglich. Die Pilzbauten erübrigen sich. Felix Thyes, Küsnacht Was unterscheidet eine Gemeinde mit Qualität von jener ohne? Was unterscheidet unser Dorf von einem x-beliebigen? Was unterscheidet Küsnacht von einer Agglomeration? Küsnacht ist einzigartig. Noch. In Küsnacht gestalten wir unser Leben, haben unsere eigenen Geschäfte, eigene Lebensräume für Kinder, Familien, Jugendliche, Senioren, für Vereine, Gruppen und Interessierte. Wir begegnen uns, kennen uns, haben hier Wurzeln und pflegen unsere Tradition. Dies bildet unsere Identität und Einzigartigkeit. Mit dem geplanten Gebäude im schönen Projekt der Gemeinde Küsnacht, (...) wird dieser unschätzbare Kern unserer Dorfgemeinschaft gestärkt und gefördert. Kultur und Begegnung bilden die Seele der Gesellschaft, deren Wichtigkeit in der heutigen Zeit kaum zu ermessen ist. Für Gemeinschaft, Kultur und Ästhetik, für unsere Identität lohnt es sich, zu investieren, nämlich: Zeit, Raum und Geld. Der Gewinn wird um ein Vielfaches zurückkommen. Stimmen wir also Ja zum Zentrumsprojekt der Gemeinde Küsnacht! Brigitta Barandun, Küsnacht In eigener Sache Um eine interessante Zeitung zu gestalten, sieht sich die Redaktion in der Pflicht, Leserbriefe zu kürzen oder bei einer hohen Zahl von Einsendungen eine repräsentative Auswahl zu treffen. Einsendungen, die sich auf bereits mehrfach abgehandelte Argumente beziehen und keinen Neuigkeitswert mehr haben, werden nicht abgedruckt. Die Redaktion Kennen Sie die Villa Alma? Vielleicht aus der Dürrenmatt-Verfilmung «Justiz» oder «Lüthi & Blanc»? Oder doch nicht? Dann sollten Sie uns unbedingt kennen lernen! • Direkt am rechten Zürichseeufer, in einer Oase mit einzigartigem Park • Individuelle Zimmer, die Sie mit Ihren eigenen Möbeln einrichten • Mit öffentlichen Verkehrsmitteln und gut erreichbar (Bhf. Uetikon am See) • Gepflegtes Zuhause, wo man sich wohlfühlen kann, dazu eine Pflege und Rundumbetreuung, die keine Wünsche offen lässt Bereits ab Fr. 150.– inkl. Vollpension! Herr W. von Muralt oder Frau J. Shahini zeigen Ihnen gerne die Villa Alma. Anruf genügt. Privates Alters- und Pflegeheim Seestrasse 80 · 8708 Männedorf [email protected] · www.villaalma.ch Tel. 044 920 39 93 Küsnachter ABSTIMMUNG ZENTRUM Können wir nur noch planen? Seit über 30 Jahren sind wir rund um den Bahnhof am Planen. Bis zur Urnenabstimmung werden wir für verschiedene Projekte einen fast zweistelligen Millionenbetrag verplant haben, und dies bisher ohne ein sichtbares Resultat. Es wäre an der Zeit zu erkennen, dass auch dies Steuergelder sind, welche darauf warten, sinnvoll eingesetzt zu werden. Das offizielle «Zentrumsprojekt» ist ein guter Kompromiss, welcher verschiedene Nutzungen zulässt. Für unser Dorf und die Zukunft unserer Gemeinde ist es wichtig, dass dieser wertvolle Grund und Boden auch für Hochbauten genutzt wird. Nur mit Mut und Weitsicht ist es möglich, architektonisch ausgereifte, visionäre Projekte zu verwirklichen. Als gutes Beispiel für Küsnacht darf ich das 26. Januar 2017 7 LESERBRIEFE Konkurrenzfähigkeit von Küsnacht erhalten Das Projekt Zentrumsüberbauung verursacht nicht nur eine Verminderung der Arbeitsplätze, sondern auch eine Existenzbedrohung der Geschäfte und Dienstleistungsanbieter im Zentrum Küsnacht, und zwar sowohl kurz- wie auch langfristig: Zuerst während der Bauzeit (. . .), dann nach der Fertigstellung durch die Notwendigkeit, eine mühsame Tiefgarage benützen zu müssen. Warum mühsam? Die Zufahrt hat durch den unterirdischen Kreisel in der Unterführung Oberwachtstrasse zu erfolgen, dann eines der drei Geschosse auswählen, dann vom Auto durch einen (zu) schmalen Korridor zwischen den Parkreihen zu Lift oder Treppen, nach dem Einkauf etc. das Gleiche wieder zurück, evtl. mit Einkaufsoder Kinderwagen. Dann die Ausfahrt: Für jedes Parkieren müssen mindestens zwei Geschosse mit Wendel durchfahren werden. Dann nach der Ausfahrt sich über den Kreisel in den Durchgangsverkehr von 13 000 Fahrzeugen pro Tag einreihen. Da werden viele (Küsnachter) Besucher lieber nach Erlenbach oder Zollikon einkaufen gehen. Da kann man bequem ebenerdig parkieren, an der frischen Luft und bei Sonnenlicht; zu einem günstigen Tarif oder mit blauer Karte (. . .) Andreas Zehnder, Küsnacht Nr. 4 ben für ein Projekt mit einer Nutzung, die bereits abgedeckt ist. Wir haben eine Bibliothek, Gaststätten und Säle mehr als genug und auch der Familienclub ist nicht heimatlos. Und all das, während die politische Gemeinde das Sparpaket Lean 18 und die Schulgemeinde Fit 20 aufgegleist hat und trotzdem bereits eine Steuerfusserhöhung von 2% für 2018 angekündigt ist. Es ist eben etwas anderes, in Zürich Opposition zu spielen, als wenn man wie in Küsnacht mit 3, bis vor kurzem 4 Gemeinderäten in der Exekutive sitzt. Hans R. Fischer, Küsnacht Lebensqualität wichtiger als Steuerfuss Alt Gemeinderat Martin Bachmann sieht die Tägerhalde als Beispiel eines visionären Projekts: «Auch dieses Bauvorhaben wurde aus Vermögenswerten finanziert, über welche Küsnacht nach wie vor verfügt.» F: M. Bachmann neue Alterszentrum Tägerhalde nennen. Hier hatten wir den Mut, den Altbau abzubrechen und ein Zuhause für unsere ältesten Bewohner zu errichten, welches als «grosser Wurf» bezeichnet werden darf. Auch dieses Bauvorhaben wurde aus Vermögenswerten finanziert, über welche Küsnacht glücklicherweise nach wie vor verfügt. Immer wieder hört man kritische Worte betreffend die Finanzierung des Zentrumsprojektes. Wer kann sich nicht ein durchdachtes und sinnvolles Projekt leisten, wenn nicht Küsnacht? Ich danke dem Küsnachter Souverän für ein zukunftsgerichtetes Ja zum «Zentrumsprojekt». Martin Bachmann, Küsnacht alt Gemeinderat dem Platz spielen können, wenn unsere Mamis oder Papis in der Migros waren. Ältere Damen und Herren sassen auf den Parkbänken in der Sonne und haben uns zugesehen und einen Kaffee getrunken. Die Jungs mit ihren Skateboards haben uns imponiert. Ich bin nun nicht mehr in Küsnacht zu Hause und eigentlich müsste ich mich nicht dafür interessieren. Aber irgendwie muss ich es loswerden: Liebe Küsnachter, was man nicht kennt, kann man nicht vermissen. Aber ich kann Ihnen sagen. Ich habe es gekannt, einen Dorfplatz ohne Autos als Ort des Lebens. Und es war wunderbar. Martina Strässler, 32 Soll Küsnacht Was man nicht kennt, vergreisen? kann man nicht missen Als 12-Jährige bin ich von Zollikon nach Küsnacht gezogen. Noch gut kann ich mich daran erinnern, was meine Antwort auf die Frage war, wie es mir in Küsnacht gefällt: «Es ist komisch. Es gibt gar keinen Dorfplatz mit Bibliothek, Gemeindehaus und Migros. Ich weiss gar nicht, wo die Leute und Kinder alle sind, die hier wohnen.» Der Dorfplatz war es, der mir – neben meinen Freunden – in Küsnacht am meisten gefehlt hat. In Zollikon war der autofreie Dorfplatz ein Ort, an dem Leben stattfinden konnte. Wir haben als Kinder auf Am 12. Februar fällt die Entscheidung, ob unser Dorf im Zentrum vital bleiben und ob es in Zukunft auch ausserhalb der Ankunfts- und Abfahrtszeiten beim Bahnhof belebt sein wird. Ein zusätzliches Parkdeck kann dies nicht schaffen, der bisherige, öde Parkplatz auch nicht. Beide Varianten sind Küsnachts unwürdig. Sie blockieren das gute Gedeihen und Zusammenleben in unserem sonst so schönen und wohnlichen Dorf. Sie können und dürfen nicht für Küsnacht stehen. Immer wieder bin ich erstaunt, mit wie viel Verve und Herzblut das Alte, Bisherige, das sogar zugegeben Häss- liche verteidigt und wie mit falschen Zahlen auch über Steuererhöhungen argumentiert wird. Soll und darf Küsnacht stillstehen oder ganz allmählich vergreisen? Nein! Wer Küsnacht liebt, wird unseren wirtschaftlichen Knotenpunkt nicht abwürgen, sondern vielmehr zu einem echten Ort der Begegnung werden lassen. (. . .) Die Chance, dass das Zentrum unseres Dorfes ein Ortsbild erhält, das für Küsnacht steht und dessen Bauten auch zukünftigen Generationen dienen, muss jetzt gepackt werden. (. . .) Auch die nachkommende Generation wird es euch danken. Übrigens: Die Migros als Motor einiger Läden und Dienstleistungen im Zentrum wird nur weiter investieren, wenn eine Tiefgarage mit direkter Anbindung ans Dorf und ohne Strassenüberquerung realisiert wird. Bernhard Bühler, Küsnacht, alt Gemeinderat Man reibt sich die Augen Nach den Freisinnigen beschliesst nun auch die SVP Küsnacht die JaParole zum Projekt Zentrumsentwicklung. Die Partei, die jedes Mal aufjault, wenn die rotgrüne Stadtregierung einen oberirdischen Parkplatz streicht. In Küsnacht werden ohne Not 117 bequeme, günstige oberirdische Parkplätze in den Untergrund verlegt. Die Partei, deren Mantra ein schlanker Staat und niedrige Steuern ist, beschliesst 46 Millionen auszuge- Lange habe ich mit mir gerungen, einen Leserbrief zu schreiben. Aber der Umgangston im Abstimmungskampf ums Zentrum wird immer giftiger – und das nervt! Das Fass zum Überlaufen gebracht hat der Flyer von den «Besorgten Küsnachterinnen und Küsnachtern», der vergangene Woche in alle Haushaltungen verteilt wurde. Wer sind die sogenannt «Besorgten»? Wieso stehen sie nicht mit ihrem Namen für ihr Anliegen ein? Sind sie am Ende gar nicht von ihrem Anliegen überzeugt? Ich setze mich für das neue Zentrum ein. Nicht nur, weil ich glaube, dass wir in Küsnacht ein schönes, bereicherndes Zentrum brauchen und verdienen. Dabei geht es mir nicht nur um unsere Kinder, die nicht mit einem aufgemotzten oberirdischen Parkplatz ohne Mehrwert mitten in Küsnacht aufwachsen sollen. Sondern auch – ganz egoistisch – um mich selber. Ich möchte Leuten begegnen, Raum haben, um mit ihnen zu reden, zu diskutieren, zu lachen und vielleicht sogar spontan einen Kaffee trinken zu gehen. Und dies ist auf einem offenen Platz möglich, wie ihn das Projekt Zentrumsentwicklung vorsieht. Nicht aber auf einem Parkplatz. Und den Befürwortern des Parkdecks sag ich: Es gibt Menschen in Küsnacht, denen die Lebensqualität wichtiger ist als der Steuerfuss und die teilhaben am aktiven Gemeindeleben; die gemeinsam vorwärtskommen wollen. Denn Angst beklemmt, hemmt und bringt Stillstand. Küsnacht ist nicht einfach Agglomeration Zürich. In diesem Sinne hoffe ich auf ein Ja fürs Zentrum – denn Küsnacht hat es verdient! Angela Francioli, Küsnacht ANZEIGEN Auch Herrliberg diskutiert . . . Auch Herrliberg diskutiert über seine Zentrumsgestaltung. Lesen Sie dazu die Interviews mit dem Gemeindepräsidenten Walter Wittmer (Gemeindeverein) und dem SVP-Vertreter Domenik Ledergerber im «Küsnachter» für die Gemeinden Zumikon, Zollikon, Erlenbach und Herrliberg oder online unter www.lokalinfo.ch. (ks.) ANZEIGEN Einer von Wenigen: Im Kanton Zürich gibt es rund 110 Brutpaare des Graureihers. Fotos: Annemarie Schmidt-Pfister Ein Graureiher im Mittelpunkt des Geschehens Dieser Graureiher hatte sich vor kurzem am Küsnachter Horn auf einem Bänkli häuslich eingerichtet. Er wurde dabei schnell zum Mittelpunkt des Ge- schehens und wurde interessiert beobachtet. Der Vogel liess sich aber weder von Spaziergängern noch von Joggern stören – bis schlisslich ein Hund etwas allzu nahe kam: Da erhob er sich in die Luft und «begab sich (frei nach Wilhelm Busch) weiter fort an einen andern, sichern Ort». (ks.) 8 Küsnachter Nr. 4 ABSTIMMUNG ZENTRUM 26. Januar 2017 «Der Parkplatz Zürichstrasse ist der Lebensnerv des Zentrums» «Die Investition fürs Zentrum bewirkt keine Steuererhöhung» Hermann Gericke, Initiant der Einzelinitiative «Parkdeck», führt im Interview aus, weshalb Küsnacht mehr Parkplätze braucht und wieso 16 Millionen Franken dafür nicht unverhältnismässig sind. Gemeindepräsident Markus Ernst (FDP) äussert sich im Interview zum Mythos «Zentrumsentwicklung verursacht Steuererhöhung» und stellt Unterstützungsmassnahmen für das Gewerbe in Aussicht. Interview: Annina Just, Oliver Linow Interview: Annina Just, Oliver Linow Was bemängeln Sie am Projekt Zentrumsentwicklung? Einkaufen oder der Besuch von Dienstleistern wird wegen zweimaliger Liftbenützung und Parkieren in der Tiefgarage mit gefährlicher Zu/Wegfahrt deutlich erschwert. Die Kosten sind pro Parkplatz zu hoch und es werden unnötige Investitionen für schon vorhandene Angebote getätigt. Insgesamt wird die Konkurrenzfähigkeit von Küsnacht vermindert, es wird zu einer Abwanderung der Zentrumsbesucher in Nachbargemeinden kommen. Dies führt auch zu einer Vernichtung von Arbeitsplätzen während der Bauzeit und nach der Fertigstellung. Was bemängeln Sie am Projekt Parkdeck? Grosse Flächen an zentralster Lage als oberirdisches Parkfeld zu nutzen, ist verschwenderisch und entspricht überholten Verkehrskonzepten aus den 70er-Jahren. Beim Projekt Parkdeck erhalten wir für 16 Millionen Franken nur 60 zusätzliche Parkplätze. Das sind über 250 000 Franken pro Parkplatz. Eine weitergehende Nutzung dieser zentralen Parzelle wird für die kommenden Generationen über Jahrzehnte blockiert. Wieso braucht Küsnacht mehr Parkplätze? Die Parkplätze auf dem Areal Zürichstrasse sind der Lebensnerv des Zentrums für Anbieter und Besucher. Sie sind mehrere Stunden täglich fast voll besetzt (zwischen 10 und 12 Uhr und ab 15 Uhr), die Langzeitparkplätze sind bereits ab 9 Uhr belegt. Es braucht immer eine Anzahl freie Plätze, sonst kommen die Besucher nicht mehr. Die Grossverteiler in den Nachbargemeinden bieten alle mehr Parkplätze an. Was bietet das Projekt Parkdeck sonst noch? Zu den 117 bestehenden kommen 61 neue Parkplätze, allesamt komfortabler als heute und als in der Tiefgarage des Gemeindeprojekts. 78 Parkplätze sind überdeckt, somit nur noch 100 an der Oberfläche. Dazu 128 Veloplätze und Toiletten. Der neue Grünpark ist ein Bedürfnis. Das Parkdeck bietet einen 1500 Quadratmeter grossen einzigartigen freien Platz für Veranstaltungen aller Art. Die Altglassammelstelle bleibt erhalten, beim Gegenprojekt fehlt sie. Sie meinen das obere Parkdeck? Ja, wenn ein Fest oder eine Ausstellung stattfindet, kann man dieses auch dafür nutzen. Es ist absichtlich hindernisfrei geplant. In der Visualisierung sind zwar Lampen abgebildet, aber dies wollen wir nicht. Die Bilder wurden einfach nicht mehr angepasst. Ganz ehrlich: Finden Sie es tatsächlich sinnvoll, einen solch zentralen Ort mit noch mehr Parkplätzen zuzupflastern? Wie gesagt, sind es weniger offene Parkplätze als heute. Sie lassen darüber einen erwünschten Freiraum. Sind denn etwa die 101 Parkplätze vor und hinter dem Gemeindehaus nicht sinnvoll, weil sie den Boden «zupflastern»? Was würden Sie tun, wenn der Kanton den «Gestaltungsplan Parkdeck» nicht genehmigt? Es wäre ein unzulässiger Eingriff in die Gemeindeautonomie. Die Gemeinde kann autonom die Nutzung einer einzelnen Parzelle festlegen und falls nötig den kommunalen Richtplan anpassen. Das Projekt ist ja nur eine verbesserte Fortsetzung der heutigen Nutzung, die ja wohl nicht illegal ist. Initiant Hermann Gericke. Foto: aj/Archiv Diesbezüglich hat aber auch unsere Anfrage beim Kanton etwas anderes ergeben. Dann stimmen diese Auskünfte nicht. Für eine Einzelparzelle hat die Gemeinde planungsrechtliche Autonomie, mit Beurteilung der örtlichen Verhältnisse und der heutigen Nutzung. Das Projekt Parkdeck kostet 16 Millionen Franken. Ist das nicht unverhältnismässig viel nur für 60 zusätzliche Parkplätze? Nach Abzug des Platzbedarfs für Velos, Motos, Grünpark, Altglassammelstelle bleiben Kosten pro Parkplatz von rund 50 000 Franken für die 178 Parkplätze. Es sind ja nicht nur neue Plätze, die bestehenden werden saniert. Beim Projekt Zentrumsentwicklung kostet ein Parkplatz über 100 000 Franken. Die Kosten pro zusätzlichen Parkplatz sind natürlich ein Mehrfaches. In der Rechnung von Herrn Ernst kostet ein Parkplatz beim Projekt Parkdeck aber 250 000 Franken. Wie rechnen Sie? Ich dividiere die Kosten durch die Gesamtanzahl, da ja alle Plätze völlig neu gemacht werden. Sie sind dann breiter und schräg anfahrbar. Wenn man 50 000 Franken mit 178 Parkplätzen multipliziert, ergibt dies nur 8,9 Millionen. Gut 7 Millionen Franken kosten also die Velo- und Motobereiche, die Altglassammelstelle und die Grünanlage? Zu Ihrer Aufzählung kommen noch die reinen Fussgängerbereiche, der Zu- und Abgang zur SBB sowie die sanitären Anlagen hinzu. Diese Kosten wurden aufgrund der technischen Berichte berechnet. Eine zweiprozentige Steuererhöhung ist auf 2018 geplant. Meinen Sie, diese mit dem Projekt Parkdeck vermeiden zu können? Die Steuererhöhung wird vermieden, da die Gesamtkosten gemäss Finanzplan bis 2020 mit dem Parkdeck rund 32 Millionen Franken weniger betragen. Zwei Steuerprozente sind 2,8 Millionen Franken pro Jahr, sie werden nicht benötigt. Was werden Sie am Abend des 12. Februar tun? Ich werde den Nachmittag und Abend im Kreis der Familie verbringen, mit Spielen und Musizieren mit unseren Enkeln. Nach einem Zvieriznacht werden wir hoffentlich auf eine Entscheidung für eine massvolle, besucherfreundliche Lösung anstossen können. Wieso braucht Küsnacht einen neuen Begegnungsort sowie neue Standorte für Familienzentrum und Bibliothek? Damit die Bibliothek auch künftig attraktiv bleibt, muss sie mit der Zeit gehen und neben Büchern auch elektronische Medien, Veranstaltungen und Arbeitsplätze anbieten. Auch soll sie mit der Schulbibliothek zusammengelegt werden. Dafür ist am heutigen, nicht behindertengerechten Standort schlicht zu wenig Platz. Das Familienzentrum ist derzeit an einem Standort untergebracht, wo die Kinder keine Möglichkeit haben, draussen zu spielen. Was bietet das Projekt Zentrumsentwicklung sonst noch? Wir investieren in eine Liegenschaft, welche mit neun Wohnungen und über 400 Quadratmetern Gewerbefläche das Zentrum stärkt und eine gute Rendite aufweist. Dazu kommen ein Bistro, ein Kulturraum und ein grosszügiger Platz, der zu einem Begegnungsort für das Dorf werden soll. Dies alles kommt über der geplanten Tiefgarage zu liegen. Ganz ehrlich: Ist unterirdisches Parkieren nicht etwas umständlich, wenn man nur kurz Einkäufe erledigen will? Erstens parkieren dort ja nicht nur Personen, die kurz Einkäufe erledigen wollen, sondern auch solche, die länger im Dorf unterwegs sind, und auch Pendler. Zweitens erhöht sich mit dem direkten Zugang von der Tiefgarage vor den Eingang der Migros der Einkaufskomfort gegenüber heute. Und drittens werden auch in Zukunft mehr als zwei Drittel aller Parkplätze im Dorf oberirdisch sein. Viele Gewerbler machen sich Sorgen wegen der langen Bauzeit. Wie sollen die von der Baustelle betroffenen Geschäfte die dreijährige Bauzeit überstehen? Für den grössten Teil der Parkplätze auf dem Areal Zürichstrasse stehen Ersatzparkplätze in der Nähe zur Verfügung. Die Gemeinde plant sodann Unterstützungsmassnahmen für das Gewerbe. Wichtig ist, dass der Gewerbeverein Küsnacht und mit ihm der grösste Teil der Gewerbetreibenden hinter dem Zentrumsprojekt stehen. Wir bleiben als Dorf für Läden und Kunden langfristig nur attraktiv, wenn wir bereit sind, uns zu entwickeln. Sonst ziehen die Gemeindepräsident Markus Ernst. Foto: aj/Archiv Grossverteiler in die Peripherie und es resultiert ein Lädelisterben auf Raten. Wie könnten solche Unterstützungsmassen aussehen? Es ist ja nicht das erste Mal, dass das Gewerbe durch Bauarbeiten belastet wird. Als die Dorfstrasse umgebaut wurde, hat die Gemeinde zum Beispiel eine Kampagne mitfinanziert, die darauf aufmerksam machte, dass die Geschäfte trotzdem geöffnet sind. Es gibt momentan verschiedene Ideen für unterstützende Aktionen, welche wir zusammen mit dem Gewerbe prüfen werden, wenn wir wissen, dass das Zentrum gebaut werden kann. Die Zentrumsentwicklung mit Tiefgarage, öffentlichem Platz und zwei Gebäuden kostet 48 Millionen Franken. Kann sich Küsnacht dies in der aktuellen Situation leisten? Wir sind in der komfortablen Lage, diese Investition aus dem bestehenden Nettovermögen zu finanzieren. Auch mit der Zentrumsentwicklung wird Küsnacht schuldenfrei bleiben. Zukünftige Investitionen etwa in die KEK sind im Finanzplan bereits enthalten. Nach der Fertigstellung werden wir mit dem Zentrum einen positiven Cashflow erwirtschaften. Die Bereitschaft der Migros, 2,5 Millionen Franken für eine direkte öffentliche Anbindung zu investieren, zeigt, dass die Zentrumsentwicklung eine lohnende Investition in die Zukunft ist. Eine zweiprozentige Steuererhöhung ist auf 2018 geplant. Wird es mit der Umsetzung des Projekts Zentrumsentwicklung eine weitere Erhöhung benötigen? Die Investition aus dem Nettovermögen in das Zentrumsprojekt bewirkt keine Steuererhöhung. Anderslautende Behauptungen der Gegnerschaft sind schlicht falsch. Die geplante Steuererhöhung wird benötigt, um die steigenden laufenden Ausgaben (Sozialleistungen, Alterszentren, Schülerzahlen etc.) zu decken. Seit Jahren finanzieren wir laufende Kosten über einen Vermögensabbau. Das sollten wir nicht über eine längere Zeit tun. Was werden Sie am Abend des 12. Februars tun? Mit allen anstossen, die sich um die Zukunft von Küsnacht kümmern, die viel Zeit und Herzblut für unser Dorf investieren und die bereit sind, dafür Verantwortung zu übernehmen. Zentrumsabstimmung: Ein Wahlkampf mit ungleichen Spiessen Wer dieser Tage durch Küsnacht geht oder die regionalen Zeitungen liest, kann sie kaum übersehen: Die zahlreichen Plakate und Inserate zur Zentrumsabstimmung, mit welchen um die Gunst der Stimmbürger gebuhlt wird. Beide Seiten wollen keine Zahlen zu ihren finanziellen Möglichkeiten im Abstimmungskampf nennen; doch es ist offensichtlich, dass mit ungleichen Spiessen gekämpft wird. Dies beruht nicht nur auf der Tatsache, dass auf der Seite der Parkdeckbefürworter Geld für Wahlwerbung locker zu sitzen scheint, sondern hat auch mit der komplexen Natur dieses Abstimmungskampfes zu tun. Die Gemeinde Küsnacht vertritt einerseits mit einem der beiden Projekte den offiziellen Antrag. Sie hat aber gleichzeitig auch die Pflicht, den Meinungsbildungsprozess unverfälscht zu ermöglichen, indem sie die Stimmbevölkerung sachlich über beide Vorlagen informiert. Wie Gemeindeschreiberin Catrina Erb Pola auf Anfrage bestätigt, würde die Gemeinde diesen Anforderungen nicht gerecht, eine eigentliche Kampagne zu führen. Um hier in die Bresche zu springen, hat sich das Komitee «Ja zu Küsnacht» formiert. Es ist gemäss eigenen Aussagen von der Gemeinde völlig unabhängig und in der Bevölkerung sehr breit abgestützt. «Aus Liebe und Idealismus» «Ja zu Küsnacht» wurde in der Rechtsform eines Vereins gegründet, um dem Projekt «Zentrumsentwicklung» zum Durchbruch zu verhelfen. «Das Komitee bleibt dabei sachlich, vertraut mit durchaus kritischem Geist von Fachleuten von Gemeinde und Kanton und setzt keine unfundierten Behauptungen in Umlauf», hält Vorstandsmitglied Hans-Peter Fehr fest. Ein Budget zu nennen, erscheint dem Vorstand des Komitees als nicht sinnvoll, gerade auch wegen der komplexen Anlage dieses Wahlkampfs. «‹Ja zu Küsnacht› finanziert sich über Mitgliederbeiträge, Spenden und freiwillige Unterstützungsleistungen», erklärt der Verein. Neben den Finanzen habe aber auch das freiwillige Engagement einen hohen Stellenwert, erklärt Fehr weiter. Dazu würden Standaktionen, das Verteilen von Kampagne-Unterlagen im privaten Kreis und das Versenden von E-Mails gehören. Auch von der Gegenseite gibt es keine Zahlen: «Ein Wahlkampfbudget haben wir nicht. Ich finanziere aus Idealismus und Liebe zu Küsnacht und aus betriebswirtschaftlichen Überlegungen», sagt Einzelinitiant Hermann Gericke. Klar ist aber auch, dass nicht er und das fünfköpfige Komitee allein für die Kampagne aufkommen. «Es kommen Spenden herein von anderen von unserem Projekt begeisterten Mitbürgern», erklärt der pensionierte Ingenieur. Er betont ausserdem, dass er keine Beteiligung an einem Küsnachter Geschäft habe. (aj.) KUTLUR / SPORT Küsnachter Nr. 4 26. Januar 2017 9 Die Vorfahren bestimmen das Jahrheft Olympische Medaillengewinner, Radioentwickler und ein bekannter Zoologe: Das Jahrheft präsentiert spannende Begebenheiten über die Küsnachter Vorfahren. Oliver Linow Viele aufregende Geschichten schlummern im Verborgenen. Das Jahresheft bietet den Küsnachterinnen und Küsnachtern die Möglichkeit, ihre Erinnerungen zu veröffentlichen. Der neu erschienene Band zum letzten Jahr dreht sich um die Vorfahren. «Das Thema muss den Leuten naheliegen, damit sich genügend Autoren beteiligen», erklärt Alfred Egli, der das Heft zum 26. Mal herausgegeben hat. Weit über die Dorfgrenze hinaus interessant ist beispielsweise die Biografie von Hans Kull. Ende der 20erJahre erlebte die Radiotechnik einen grossen Schub. Auch Kull stieg ins Geschäft ein. 1930 gründete er – damals 30-jährig – die Firma Hans Kull AG, aus der später die Sondyna AG entstand. Zunächst vertrat die Firma unter anderem Loewe-Geräte. Ab 1935 widmete sie sich der Eigenproduktion von Radioempfängern. Fast jedes Jahr stand auf der Produkte-Liste ein noch moderneres Gerät. Der Küsnachter Ruedi Günthardt gewinnt an den olympischen Spielen in Rom die Silbermedaille mit dem Schweizer Team. Foto: Roland von Siebenthal Jahrhundertelang unerkannt Sogar während seiner Zeit als Gruppenführer im Schweizer Militär konnte Kull auf die Firma zurückgreifen. So liess er für seine Kompanie die ersten tragbaren Sender-Empfänger entwickeln – sie waren damals die modernsten Übermittlungsgeräte in der Armee. Ausserdem verkaufte die Sondyna Kurzwellen-Peilgeräte, zu denen ein Kompass gehörte. Kull konnte sein Detachement deshalb leihweise mit diesen modernen Kompassen ausrüsten. 1981 musste seine Firma Konkurs anmelden. Die aufkommende Massenproduktion von Konkurrenten wie Philips oder Sony setzten ihr zu und eine befriedigende Nachfolge für den Gründer konnte nicht gefunden werden. Ebenfalls spannend liest sich der Text von Christian Schmidt. Er ist über verschiedene Ecken mit Conrad Gessner verwandt. Die genauen Verhältnisse sind allerdings nicht geklärt. Berühmt machte Gessner seine fünfbändige Historia animalium, die erste Tierenzyklopädie der westlichen Welt. Das Werk enthält 3400 Seiten und 1079 Holzschnitte von 1000 damals bekannten Tierarten. Eine besondere Episode betrifft den darin beschriebenen Waldrapp. Jahrhundertelang galt er als Mythenwesen. 1832 wurde am Roten Meer eine vermeintlich neue Vogelart entdeckt. Über 60 Jahre später stellte sich heraus, dass es sich dabei um Gessners Waldrapp handelte. Vom Rekruten zum Olympiahelden Ein Bild sticht beim Durchblättern des Hefts besonders ins Auge. Ein junger Mann in Militäruniform überspringt mit seinem Pferd ein Hindernis. Dabei handelt es sich um den Küsnachter Ruedi Günthardt. Im Jahrheft schildert er seinen Weg vom Kavallerie-Rekruten zum Olympia-Medaillengewinner. Mit der Schweizer Mannschaft ritt er 1960 in Rom zur silbernen Auszeichnung im «Military». Die Disziplin besteht aus den drei Kategorien Dres- sur, Geländeritt und Springen. Neben Texten über Vorfahren enthält das Jahresheft beispielsweise Beiträge über die 100-Jahr-Jubiläen der Pfadi Küsnacht¨-Erlenbach und der Pfadi Wulp sowie einen Aufsatz über den ersten Küsnachter Krankenwagen. Noch vier Jahre zum Jubiläum Alfred Egli legt seit 1996 jedes Jahr ein Schwerpunktthema für das Heft fest, angefangen hat er damals mit dem Zweiten Weltkrieg. «Es finden sich immer genau genug Autoren, um den Band zu füllen», erzählt er. Einzig als Egli Rückblicke auf das 20. Jahrhundert suchte, seien nur zwei Beiträ- «Herrliberger Landschaften» in der Vogtei war. Dieser kraftvolle Schimmer wird noch zusätzlich durch eine lebendige Farbgebung verstärkt. Die Bildmotive selbst werden wohl den meisten Bewohnern von Herrliberg sehr vertraut vorkommen, nicht zuletzt die Landschaften, die den Zürichsee thematisieren; aber auch der einsame Baum, der sich stolz auf einem Hügel in Wetzwil erhebt. Daneben hat er aber auch Landschaften festgehalten, die einer bestimmt festgelegten Örtlichkeit enthoben scheinen. Die Galerie Vogtei stellt die letzte Serie von Guy Dessauges aus. Er thematisiert auf seinen Bildern beispielsweise die Landschaften um den Zürichsee. Guy Dessauges, geboren in Lausanne, wo er auch ab 1940 die École des Beaux-Arts besuchte, verbrachte die letzten vierzig Jahre seines Lebens in Herrliberg. Seine Verbundenheit zu dieser Gemeinde wird nicht nur durch das intensive Wandbild im öffentlichen Raum in der Bahnhofsunterführung, sondern auch durch drei Einzelausstellungen in der Galerie Vogtei (1983, 1985 und 1995) bezeugt. Malen wie ein Turner Das Thema Bäume scheint Guy Dessauges fasziniert zu haben. Gerade das Thema der Bäume scheint ihn besonders angesprochen zu haben, denn von ihnen finden wir von klar definierten und zuweisbaren Formen über abstrahierte Farbsilhouetten bis zu symbolisch umdeutbaren Gitterlinien, die einem die eigentliche Sicht zu versperren scheinen, die verschiedensten Varianten. Und gerade durch diese Vielfalt der Ausdrucksweisen gelingt Dessauges, was auch ein Turner angestrebt hat, nämlich eine Kunst zu schaffen, die vielmehr die Imagination denn das physische Auge ansprechen möchte. (pd.) Bekannte Bildmotive In dieser vierten Ausstellung – acht Jahre nach seinem Tod – sollen nun aber Bilder gezeigt werden, die so noch nie in der Öffentlichkeit gezeigt wurden. Es ist seine letzte Serie, die er noch vor seinem Dahinscheiden gemalt hat, und dabei hat er auch eine ganz neue Technik verwendet, die den Bildern einen intensiven, hier sehr wörtlich gemeinten Glanz verliehen. Seine Ölfarben trug er auf Karton auf, der mit einer metallenen Grundierung vorbereitet worden Auf einem Bild ist ein einsamer Baum in Wetzwil zu sehen. Fotos: zvg. Guy Dessauges (1924–2009): Ausstellung: Samstag 21. Januar, bis Sonntag, 5. Februar. Finissage: 5. Feb, 11.30-15.30 Uhr. ge eingegangen. Sein Ziel ist es, noch mindestens vier Ausgaben zu gestalten. Dann nämlich hätte er sein 30Jahr-Dienstjubiläum erreicht. Themen hat er für die nächsten zwei Jahre bereits gefunden. «Was mir an Küsnacht besonders gefällt/missfällt» und «Wo es mir in Küsnacht besonders gut gefällt», heisst das Motto für 2017. Worum es 2018 gehen wird, ist noch streng geheim: «Das weiss nicht einmal meine Frau», hüllt sich Egli in Schweigen. Das Küsnachter Jahrheft kann in der Buchhandlung Wolf oder in der Papeterie Köhler bezogen werden. Zurück auf der Siegesstrasse Nach 15 Meisterschafts-Niederlagen in Serie konnten die GCK Lions endlich wieder einmal ein Erfolgserlebnis verbuchen. Gegen die EVZ Academy resultierte ein klarer 4:1-Erfolg. Die Junglöwen gerieten zwar in der 19. Minute in Rückstand. Dank Toren von Allevi, Diem, Geiger und Bachofner konnten sie das Spiel aber in die gewünschten Bahnen lenken. (oli.) ANZEIGEN 10 Stadt Zürich Nr. 4 26. Januar 2017 Stürzen im Alter kann man entgegenwirken wichtiger Tipp: Eine Gummimatte in der Badewanne verhindert das Ausrutschen beim Duschen. Rund ein Drittel der Menschen über 65 Jahre stürzt mindestens einmal pro Jahr. Viele dieser Stürze könnten vermieden werden. Wer zu Hause Stolperfallen beseitigt, bleibt mobil und kann bis ins hohe Alter selbstständig bleiben. Die Muskelkraft stärken Karin Steiner Der erste Sturz bringt dich ins Krankenhaus, der zweite ins Grab, heisst ein Sprichwort. Rund ein Drittel der Menschen über 65 Jahre stürzt mindestens einmal pro Jahr. Für ältere Menschen können Stürze schlimme Folgen haben wie Knochenbrüche, von denen sie sich nur schwer wieder erholen. Besonders gefürchtet sind Oberschenkelhalsbrüche – sie bedeuten für alte Menschen oft das Ende eines selbstständigen Lebens in den eigenen vier Wänden. Deshalb fürchten sich viele Seniorinnen und Senioren vor Stürzen. Das hat zur Folge, dass sie unsicher werden, und je unsicherer sie sich Und schon ist es passiert: Teppiche sind eine Stolperfalle in der Wohnung, und beim Tragen von Socken besteht auf Parkettböden akute Rutschgefahr. Besser sind gut sitzende Hausschuhe. Foto: Karin Steiner bewegen, umso grösser wird das Unfallrisiko. Das vermehrte Sturzrisiko im Alter hat verschiedene Ursachen, zum Beispiel Stolperquellen in der Umgebung, Gleichgewichtsprobleme, reduzierte Kraft, Schwindel, Nebenwirkungen von Medikamenten, Herzund Kreislauf- oder Sehprobleme. Sind die Ursachen organischen Ursprungs, sollte niemand zögern, sie mit dem Hausarzt zu besprechen. Stolperfallen im Alltag kann man jedoch problemlos selber beseitigen. Die meisten Stürze passieren nicht auf vereisten Strassen, sondern im eigenen Haushalt. Schwellen in der Wohnung, Teppichkanten, rutschige Bettvorleger, schlecht verlegte Kabel oder waghalsige Kletterpartien auf Stühlen, um die Fenster zu putzen, müssen nicht sein und können ohne grossen Aufwand beseitigt werden. Älteren Menschen wird auch empfohlen, nachts ein kleines Licht brennen zu lassen, damit sie im Dunkeln nicht stolpern, wenn sie die Toilette aufsuchen. Ein weiterer Übergabe Augenarztpraxis Dr. med. Hans Gruber, Augenarzt FMH TAZZ Talacker Augenzentrum Zürich Pelikanstrasse 18, 8001 Zürich Ich freue mich, nach langjähriger Praxistätigkeit meine Praxis am 1. Februar 2017 in neue fähige Hände übergeben zu dürfen, und bin sicher, dass sich alle Patientinnen und Patienten bei Dr. med. Reto Gambon sehr gut aufgehoben fühlen werden. Dr. med. Reto Gambon, Augenarzt FMH und Augenchirurgie TAZZ Talacker Augenzentrum Zürich Pelikanstrasse 18, 8001 Zürich Telefon 044 217 77 27, Fax 044 217 77 12 E-Mail [email protected] Als Nachfolger von Dr. Hans Gruber freue ich mich, die Praxis übernehmen zu dürfen und diese in der gleichen Art weiterzuführen. Telefonische Anmeldungen und Zuweisungen können per sofort erfolgen. Stürzen durch mangelnde Muskelkraft oder Gleichgewichtsprobleme können ältere Menschen durch spezielle, dem Alter angepasste Fitnessprogramme aktiv entgegenwirken. Regelmässige Übungen halten die Gelenke beweglich und verringern den altersbedingten Muskelabbau. Auch gibt es viele gute Trainings für das Gleichgewicht. Die Beratungsstelle für Unfallverhütung und Pro Senectute Schweiz lancierten mit drei weiteren Partnern die Kampagne «sicher stehen – sicher gehen». Sie vermittelt auf www.sichergehen.ch über 500 Kurse für das Training von Gleichgewicht und Kraft und zeigt Übungen für zu Hause. Auch die Stiftung Alterswohnungen der Stadt Zürich bietet regelmässig Kurse an. Im Sturzpräventionskurs «Stabil & beweglich» geht es um Sicherheit beim Stehen und Gehen – in den eigenen vier Wänden ebenso wie ausser Haus. Mehr Infos auf http://wohnenab60.ch/stabil oder Telefon 044 247 73 33. Küsnachter VE R E I N E Nr. 4 26. Januar 2017 11 Neuer Theaterverein bleibt alten Traditionen treu als im Fernseh», meint sie entzückt. Und so ist es: Neben einem Mann für Barbara wird nämlich auch noch ein Ganovenpaar gesucht . . . Auf der Forch bleibt man der Tradition des fröhlichen Schwanks treu: «Diamante im Stroh» heisst das erste Stück des neu gegründeten Theatervereins Limberg. Weitere Mitglieder gesucht Annina Just Das Theaterensemble Limberg und die Protagonistin des Stücks «Diamanten im Stroh» haben etwas gemeinsam: Beide lassen sich nicht unterkriegen. So hat die Theatergruppe nach dem Aus des traditionellen Chränzli vom Männerchor Berg-Küsnacht letztes Jahr kurzerhand den Verein Laientheater Limberg gegründet, damit das Theater in der Forch weiterlebt. Die Bikerin Kat (l.) passt nicht so ganz auf den Hof. Managerin Viola zeigt sich zumindest äusserlich anpassungsfähiger und versucht Bauerin Barbara (r.) zu untersützten. Dies geht aber auch mal nach hinten los . . . F: aj. Kunterbunte Gästeschar Auch die Protagonistin im Lustspiel von Claudia Gysel will sich ihrem Schicksal nicht ergeben. Die junge Bäuerin Barbara Mosimann (Rahel Hüssy) hat nämlich ihren Mann verloren und sorgt nun allein für Hof und Schwiegereltern (Lisbeth Losser und Res Bühler als Ida und Lorenz Mosimann). Sich über Wasser zu halten, ist trotz grossem Fleiss alles andere als leicht. Für Barbaras geschwätzige Nachbarin Line Bölsterli (Angela Walt) ist daher klar, was da zu tun ist: Es muss wieder ein Mann ins Haus. An Interessenten mangelt es nicht – sowohl der schleimige Prediger August Bidermann (Ueli Sollberger) als auch der Dorfpolizist Philipp Keller (Martin Koch) suchen auffällig oft die Nähe der jungen Wittwe. Diese will die Dinge aber lieber selber in die Hand nehmen: Sie bietet auf dem Hof «Schlafen im Stroh» an und will damit ihr Einkommen aufbessern. Doch vorerst verursacht dies vor allem Chaos. Die ersten Gäste sind nämlich nicht die erwarteten Wanderer mit roten Socken und wenig Ansprüchen, sondern ein seltsames Männer-Duo (Sven Wenzl und Tobias Freitag), das etwas zu verstecken hat, eine übermotivierte Managerin (Stefania Schneider), die sich auf dem Land von einem Burnout kurieren soll, und Naturfreunde starten ins Jahr Die Naturfreunde Sektion Naturicum starten das neue Jahr mit zwei Wanderungen und tierischen Attraktionen. Die erste findet am Sonntag, 29. Januar, statt. Dann beobachten die Teilnehmer einheimische Vögel und Wintergäste am Klingnauerstausee. Die Beobachtungsroute führt auf der linken Seeseite von Koblenz nach Döttingen. Kleine Verpflegung aus dem Rucksack. Billett: Wohnort–Koblenz, retour ab Döttigen. Abfahrt Zürich HB 11.36 Uhr Richtung Basel. Anmeldung ist nicht erforderlich, bei Regen wird die Exkursion nicht durchgeführt. Exkursionsleiter: Ueli Gubler, 052 721 97 97. Die zweite Wanderung findet am SamsANZEIGEN tag, 4. Februar, statt. Nach einer Wanderung von St. Antönien zur Bodähütte geniessen die Teilnehmer dort ein Käsefondue. Auf dem Baumstamm ins Tal Anschliessend nehmen sie auf einem gepolsterten Baumstamm Platz, der von einem Pferd gezogen wird und die Gruppe hinunter ins Dorf Pany bringt. Abfahrt Zürich HB Richtung Landquart 07.37 Uhr. Kosten Fondue und Pferdeschleif-Fahrt Fr. 40.–. Billett: Wohnort–St.Antönien, retour ab Pany. Anmeldung bis Mi, 1. Februar, an Jürg Berger, 081 422 36 36 oder [email protected]. Auskunft über Durchführung am 1. Februar. (e.) eine aufgetakelte, ohne-Punkt-undKomma-plappernde Bikerin (Karin Wettstein). «Da läuft ja mehr als im TV» Die Figurenkonstellation bietet viel Potenzial für Situationskomik, welche die zehn Schauspieler und Schauspielerinnen schon in der vorletzten Probewoche oft gelungen umsetzen. Vor allem der schwerhörige Schwiegervater, der immer alles falsch versteht, und der übertrieben tuntig auftretende Feriengast Roman Fischer sorgen für viele Lacher. «Es ist wirklich wichtig, dass wir nun lernen, voll und ganz in den Rollen zu bleiben», hatte sich Regis- seur Roman Ribi zu Beginn der Probe an seine Darsteller gewandt. Das gelingt allermeistens, nur selten zuckt bei einem der Darsteller noch ein Lachmuskel, der nicht unterdrückt werden konnte. Unter dem kritischen Blick des Regisseurs ist jetzt vor allem noch Detailarbeit angesagt, so wird zum Beispiel an der exakten Blickrichtung und an der Mimik gefeilt. Sehr ausdrucksstark ist das Spiel von Angela Walt, die in der Rolle als nervende Nachbarin aufgeht. Das Geschehen auf Barbara Mosimanns Hof ist für die Tratsch-Tante ein gefundenes Fressen: «Himmel isch das ufregend bi ihne, da lauft ja meh Seit Ende Oktober ist die Theatergruppe zweimal wöchentlich am Proben. Damit sich der ganze Aufwand auch lohnt, wird es dieses Jahr zusätzlich zu den traditionellen Donnerstag- und Samstag-Aufführungen eine Vorstellung am Sonntagnachmittag geben. Neben dem Spiel auf der Bühne muss sich die Theatergruppe neu auch um die Infrastruktur, das Bistro sowie Marketing und Ticketverkauf kümmern. Das alles hat früher der Männerchor gemacht. Daher wäre etwas mehr Man- oder Womenpower gefragt: «Wir sind noch immer auf der Suche nach neuen Aktiv-Mitgliedern, sowohl für Funktionen vor als auch hinter der Bühne», sagt Vereins-Präsident Sven Wenzl. Alle, die Freude am Theater haben, seien willkommen. Für die erste Produktion mussten 15 Mitwirkende genügen. Dazu kommen fleissige Helfer, die den Gastrobetrieb ermöglichen. Doch der Einblick in die Probenarbeit hat gezeigt: Die grosse Arbeit lohnt sich; Theaterfreunde können sich auf einen äusserst heiteren Abend im Limbergsaal freuen. Aufführungsdaten: Do, 2. Feb., 19 Uhr, Sa, 4. Feb, 19.30 Uhr und So, 5. Feb., 14 Uhr. Limbergsaal, Schulhaus Limberg. Tickets sind erhältlich in der Drogerie Ritzmann in Zumikon (Dorfstr. 65) und in der Tabatière Vollenwider in Küsnacht (Bahnhofstr. 6) oder an der Abendkasse. Eintritt Erwachsene: 20.–, Kinder: 10.–. Aquastars unterliegen Horgen knapp Die Aquastars kommen im neuen Jahr nicht auf Touren. Nach der Niederlage gegen Kreuzlingen verlieren sie auch gegen Horgen. Gleich zu Beginn der Partie wurde klar, die beiden Teams werden sich nichts schenken. Die offensive Spielweise von beiden versprach einiges. Obschon die Gäste aus Horgen ein schnelles Tor erzielten, liess sich Aquastar nicht in Bedrängnis bringen und spielte seinerseits sehr diszipliniert. Die Konterangriffe der Horgener wurden geschickt abgewehrt. Zudem spielte Laszlo Balzam ein sehr starkes Viertel und verbuchte gleich drei bemerkenswerte Treffer für das Heimteam. Das ganze erste Spielviertel konnten die Gäste ihr Spielsystem nicht durchsetzen. Am Schluss hiess der Zwischenstand dennoch 5 zu 6 für Horgen. Das zweite Viertel verlief sehr taktisch. Beide Mannschaften spielten ihre Stärken aus und neutralisierten somit das Spielgeschehen. Aber es wurde auch immer ruppiger im Wasser, was jedoch nicht zulasten Die Aquastars konnten sich gegen Horgen nicht durchsetzen. des Fairplay ging. Das einzige Tor des ganzen Viertels schossen mit Karoly Szasz die Gastgeber aus Zollikon/Küsnacht. Ansonsten wurde sehr viel Schwimmarbeit geleistet. Im dritten Viertel konnte Aquastar zu Beginn dominieren und ging mit 10 zu 9 in Führung. Die drei sehenswerten Tore schoss dabei Adam Ferenczy. Jedoch wurde das Spielgeschehen immer härter und unter Wasser zogen beide Mannschaften sämtliche Register. Die ausgesproche- ANZEIGEN KLEINANZEIGEN Neu im Züriland Freizeit/Ferien Welche hundeliebende Person möchte in Küsnacht unseren Westi Charlie gelegentlich betreuen? 079 455 18 89 Wir renovieren Ihre Fensterläden aus Holz (egal welcher Zustand). Wir holen sie bei Ihnen ab, reparieren und streichen die Fensterläden und bringen sie wieder zurück. Aktion im Februar 20% Rabatt Rufen Sie uns an unter 079 510 33 22, Ac-reno.ch Wir machen Ihnen gerne einen Gratis Kostenvoranschlag. Foto: M. Carol nen Strafen gegen Aquastar kamen dabei sehr ungelegen und mit Ashkan Hesabian und Norbert Pamer konnten gleich zwei Schlüsselspieler nicht mehr ins Wasser. Geschwächt mit den Ausstellungen und dem dünnen Kader startete Aquastar mit viel Selbstvertrauen in das letzte Viertel. Obschon die jüngeren Spieler sehr selbstbewusst auftraten, hielten sie die Horgener geschickt in Schach und gewannen am Schluss mit 13:16 knapp. (e.) 12 Stadt Zürich Nr. 4 26. Januar 2017 AU TO M O B I L Er will vor allem im Dreck spielen Mit einer Länge von 5,25 Metern und einer Breite von 2,23 Metern passt der Amarok nicht in jede Garage. Im Element fühlt sich der rundum aufgewertete Pick-up von VW mit dem neuen V6-Turbodiesel erst, wenn er sich im Freien austoben kann. tiert. Da die wichtigsten Instrumente und Bedienungshebel am richtigen Ort angebracht sind, gibt es in dieser Beziehung keinerlei Berührungsängste. Auslöser für das flaue Gefühl in der Magengegend auf der verzweifelten und oft erfolglosen Suche nach einem genügend grossen Abstellfeld im unübersichtlichen Parkhaus sind die ungewohnten Aussenmasse. V6 braucht viel Treibstoff Peter Lattmann Auf den Schweizer Strassen gehören wuchtige Transporter zwar noch immer zu den Aussenseitern. Kommunen, Handwerker, KMU und Individualisten wissen ihre vielseitigen Einsatzmöglichkeiten jedoch durchaus zu schätzen. Die beeindruckenden Offroad-Qualitäten werden im Normalfall kaum je genutzt. Wer muss schon 100-prozentige Steigungen oder Schräglagen bis 50 Grad meistern? Doch ein bärenstarker Motor mit einem gut dazu passenden 8-Gang-Automatikgetriebe und permanenter Allradantrieb bescheren dem Pick-up aus Wolfsburg bei allen Verhältnissen Temperament und gute Fahreigenschaften. Immense Kraftreserven Der im Herbst lancierte jüngste Jahrgang des Amarok benimmt sich wie ein grosser SUV und hat Kraftreserven, die manch andere Verkehrsteilnehmer vor Neid erblassen lassen. Muss er dann auch einmal in Richtung Stadt, wird es ungemütlicher. Mit Aussenmassen von 5,25 Metern in der Länge und, die Aussenspiegel mitgerechnet, 2,23 Metern in der AUTONEWS Ein Pick-up-Truck, der den Vergleich mit GM- und Ford-Modellen nicht zu scheuen braucht: der VW Amarok, hier mit 3-Liter-V6-Motor. Fotos: zvg. Breite lassen sich vorwurfsvolle Blicke nicht vermeiden. Velofahrer und Fussgänger fühlen sich schnell einmal verunsichert. Beim Anpeilen eines Parkplatzes können trotz hilfreicher Parkhilfen und Rückfahrkamera auch Routiniers ins Schwitzen kommen. Der Pick-up mit Doppelkabine ist eine Referenz an all jene Automobilisten, die ihren Wagen aus prinzipiellen oder finanziellen Gründen nicht nur bei der täglichen Arbeit, sondern auch im Privatleben einsetzen. Die Ladefläche mit einer rekordverdächtigen Breite von 1,22 Metern eignet sich für Transporte aller Art und ist dank der niedrigen Ladekante sehr leicht zu beladen. Die Rücksitze bieten ausreichend Platz für drei Kinder oder Jugendliche, werden den Ansprüchen voll ausgerüsteter Berufsleute aber ebenso wenig gerecht wie den unternehmungslustigen Mitgliedern des Sportklubs oder den rüstigen Senioren, die nach dem geselligen Mittagessen froh wären, wenn sie nach Hause gefahren würden, sich angesichts der hohen Hürde beim Einstieg aber entschuldigend für den öffentlichen Verkehr entscheiden. Geradezu paradiesische Zustände herrschen im markant aufgewerteten Interieur der Highline-Ausstattung. Die feudalen Vordersitze lassen sich in allen erdenklichen Richtungen verstellen und gut dem Körper anpassen. Dank der hohen Sitzposition ist eine exzellente Rundumsicht garan- Entgegen dem aktuellen Trend hat VW dem neuen Amarok einen grösseren Motor eingebaut. Der bisherige 2-Liter-4-Zylinder hat im Topmodell einem 3-Liter-V6 aus dem Konzernregal Platz gemacht, dem mit Ausnahme des erheblichen Verbrauchs von mehr als zehn Litern für 100 Kilometer kaum etwas anzukreiden ist. Die Höchstleistung des agilen Turbodiesels kann mit der Overboost-Funktion kurzfristig um 20 auf 244 PS gesteigert werden. Das maximale Drehmoment von 550 Newtonmetern ist schon in niedrigen Tourenzahlen abrufbar. Aus dem kaum hörbar schlummernden Riesen wird so ein fauchendes Raubtier, das nicht so recht zur gediegenen Ambiance passt. Der Premium-Charakter des Amarok macht sich im Verkaufspreis deutlich bemerkbar. Die Basisversion mit 163 PS könnte beim offiziellen VW-Händler zwar für weniger als Fr. 30 000.– abgeholt werden, ist aber ohne 4-Motion-Allradantrieb in der Schweiz nur selten an den Mann zu bringen. Mit der empfehlenswerten Spitzenkonfiguration ist der viele Bedürfnisse abdeckende Alleskönner mehr als Fr. 20 000.– teurer und definitiv nicht mehr für jedermann zugänglich. Jeep Grand Cherokee feiert Geburtstag Mit Ausnahme der Militärfarbe erinnert am Jeep Grand Cherokee 75th Anniversary nichts ans urchige Original, das 1941 für die US Army entwickelt wurde. Skoda hat 2016 einen neuen Verkaufsrekord erzielt: Die weltweiten Auslieferungen der VW-Tochter stiegen im vergangenen Jahr um 6,8 Prozent auf 1 127 700 Fahrzeuge (2015: 1 055 500). Besonders zugelegt haben der Superb (+73,4 Prozent) und der Rapid (+9,5). Der neue Kodiaq (1. Quartal 2017) wird die Zahlen weiter ankurbeln. Lexus Toyotas Tochter Lexus will künftig mehr anbieten als Autos und hat die Studie einer luxuriösen Sportjacht präsentiert. Zwei V8Motoren generieren zusammen über 880 PS und peitschen die 12,8 Meter lange Jacht mit bis zu 43 Knoten (rund 79 km/h) übers Wasser. Ob das Lexus-Boot je zu kaufen sein wird, bleibt offen. Peugeot & Citroën Der französische PSA-Konzern mit seinen Marken Peugeot, Citroën und DS verzeichnete 2016 das dritte Jahr in Folge einen Anstieg der Verkaufszahlen. Im vergangenen Jahr konnten weltweit 3,146 Millionen Einheiten verkauft werden, was eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr um 5,8 Prozent entspricht. Mercedes-Benz Das Mercedes-Benz-Museum in Stuttgart hat im vergangenen Jahr 819 793 Besucher verzeichnet, das sind 6 Prozent mehr als im Vorjahr. Um 14 Prozent gestiegen ist der Anteil der internationalen Gäste. Erhöht hat sich auch die Anzahl von Kindern und Jugendlichen; von 113 000 im Vorjahr auf jetzt 122 000. Nissan In Frankreich ist die Produktion des neuen Nissan Micra angelaufen. Es ist das erste Pw-Modell von Nissan, das in einem Werk von Allianzpartner Renault gebaut wird. In der Fabrik in Flins werden auch die beiden RenaultModelle Clio und Zoe produziert. Peter Lattmann Seit 2014 ist Jeep eine rentable Tochtergesellschaft der Fiat Chrysler Automobiles und erfreut sich mit den Baureihen Renegade, Wrangler, Compass, Cherokee und Grand Cherokee beachtlicher Marktanteile in vielen Ländern. Aus Anlass des 75-jährigen Bestehens hat Jeep neben einigen anderen auch ein Sondermodell des Grand Cherokee mit geschichtsträchtiger Lackierung auf den Markt gebracht. Im militärischen Olivgrün mit der Bezeichnung Recon Green erinnert das Flaggschiff in seiner vierten Generation denn auch ein bisschen ans Original. In Schwarz oder Weiss und in allen anderen Belangen ist die limitierte 75th Anniversary Edition jedoch meilenweit von einem spartanisch eingerichteten Offroader entfernt. Der fast zwei Tonnen schwere Allradler mit Aussenmassen von 4,83 Metern in der Länge, 1,95 Metern in der Breite und 1,78 Metern in der Höhe bewegt sich als Reisewagen auf Autobahn und Landstrasse ebenso souverän wie im Gelände und macht auch bei höheren Geschwindigkeiten Spass. Garanten dafür sind ein allen Bedingungen gewachsenes Fahrwerk, Allradantrieb und ein leider etwas durstiger 3-Liter-6-Zylinder-Turbo- Skoda Kia Bewegt sich als Reisewagen ebenso souverän wie im Gelände: Jeep Grand Cherokee. diesel mit 250 PS, der gut mit dem 9-Gang-Automatikgetriebe zusammenarbeitet. Dass die Abstimmung auf ein harmonisch-komfortables und nicht explizit auf ein sportliches Vorwärtskommen ausgelegt ist, stört keineswegs. Die Jubiläumsausgabe trifft den Geschmack breiter Kundenkreise viel besser, erfordert aber einen wesentlich tieferen Griff in die Schatulle. Mit der passenden Sonderausstattung sind schnell einmal über Fr. 70 000.– statt Fr. 55 500.– wie für die Basisversion ausgegeben. Am grössten ist die Diskrepanz zwischen dem Ur-Jeep und dem Grand Cherokee 75th Anniversary Edition im Interieur. In den vielfach verstellbaren Ledersesseln sitzt es sich im grossen SUV ebenso bequem wie in einer Premiumlimousine. Der ganze Innenraum ist dafür edel eingerichtet und bietet viele Ablageflächen. Auf dem riesigen Bildschirm mit einer Diagonale von 21,3 Zentimetern sind Information, Navigation und Unterhaltung logisch steuerbar. Nach einer kurzen Angewöhnung ist alles schnell vertraut. Gleiches gilt für die Bedienungselemente. Auf dem aktuellen Technikstand Der Cherokee-Lenker wird richtig verwöhnt. Dank grosszügiger Kopf-, Knie- und Beinfreiheit fühlen sich bis vier erwachsene Mitfahrer auch auf längeren Distanzen bestens aufgehoben. Die Offroad-Qualitäten des Jeep Grand Cherokee sind im letzten Vierteljahrhundert kontinuierlich auf den aktuellsten Stand der Technik gebracht worden und über jeden Foto: zvg. Zweifel erhaben. Ob diese in dem mit vielen Designdetails aussen und innen aufgewerteten Jubiläumsmodell überhaupt je zum Tragen kommen, darf indes bezweifelt werden. Es gibt sicher vernünftigere Einsatzmöglichkeiten als den abenteuerlichen Abstecher über Stock und Stein. Problemlos abgedeckt werden auch die Bedürfnisse exklusiver Freizeitbeschäftigungen und des wöchentlichen Besuchs im Shoppingcenter im Grünen. Weniger geeignet ist der Grand Cherokee für den Stadtverkehr, in dem der grosse Wendekreis das Manövrieren ebenso erschwert wie die schlecht abschätzbaren Aussenmasse. Zum Glück gehört die Rückfahrkamera zur Serienausstattung wie alle anderen gängigen Sicherheitsund Assistenzsysteme. Kia meldet einen Rekord bei den Produktionszahlen für die Slowakei: 2016 stellte das Unternehmen 612 900 Motoren und 339 500 Pw her. Mehr als die Hälfte der gefertigten Motoren wurde exportiert – in 95 Länder. ANZEIGEN Stadt Zürich Nr. 4 26. Januar 2017 13 ZÜRICH INSIDE Ursula Litmanowitsch E-Mail: [email protected] Schaute auch kurz vorbei: ACSZentralpräsident Thomas Hurter. Hiess 500 geladene Gäste auf dem roten Teppich willkommen: PirelliSchweiz-Direktor Dieter Jermann. Beach–Soccer–Legende Stephan Meier genoss die Pirelli–Party. Führte mit Charme, Witz und Fachwissen durch den Galaabend im X–Tra: Ex-Miss-Schweiz und Moderatorin Dominique Rinderknecht. Die Pirelli-Kultkalender-Party Die 44. Ausgabe des legendären Pirelli-Kalenders wurde im Rahmen einer Galanacht im Zürcher Club X-tra mit 500 Geladenen ausgiebig zelebriert. «The Cal» 2017 ist vom Fotografen Peter Lindbergh inszeniert. Unter dem Titel «Emotional» unterstreicht er die natürliche Schönheit der abgelichteten Stars. Dominique Rinderknecht führte charmant durch die Schweizer Gala des Kultkalenders. Der Reifenhersteller zeigte eine multimediale Show, welche die neuen P-Zero-Sommerreifen gekonnt in Szene setzte. Solche Reifen habe sie im Sommer auf ihrem Mini Cooper, sagte Fitnesscoach Frieda Hodel. Doch wäre die Personaltrainerin, die mit Tourismusfachmann Fabio Zerzuben aus Zermatt verlobt ist, gerne Markenbotschafterin für einen 4×4: «Für die weite und streckenweise nicht ungefährliche Fahrt ins Wallis wäre ich mit einem 4×4 auf der sicheren Seite.» Auf Pirelli-Reifen flitzt auch Linda Gwerder in ihrem Golf Cabrio durch die Lande. Als Botschafterin für «Energie Schweiz» wünscht sich die für Umweltanliegen engagierte TeleZüri-Wetter-Moderatorin indes am liebsten ein Elektroauto. Für Swiss-Pilot Thomas Hurter war es die erste Pirelli-Night in seiner neuen Funktion als Zentralpräsident des Automobilclubs der Schweiz ACS. Feiern konnte er aber nur kurz, weil er anderntags beruflich für die Swiss in die Luft musste – nach Miami. Wettermoderatorin Linda Gwerder fährt gern umweltbewusst. Schaupielerin Isabel Florido kam mit Banker Robert Nef an die Gala. Hochgeschlossen im Lederkleid: Schauspielerin Melanie Winiger. Karin Lanz, Anwalt Rolf Auf der Maur, Designer Charly Lopez (r.). Personaltrainerin Frieda Hodel ist seit Januar glücklich verlobt. ANZEIGEN Donnerstag: In Meilen b. Nicole Diem Optik, Dorfstr. 93. Freitag: In Herrliberg, Forchstr. 20, Antik Walliser oberh. Post. ANKAUF Gold, Silber, versilbertes, Zinn, Münzen, ALLE Uhren, Grossuhren, auch defekte, Taschenuhren usw. REPARATUREN: Aller Uhrenmarken, auch Grossuhren. Alle Schmuckreparaturen, Perlen aufziehen, Ringe abändern, Batteriewechsel Fr. 15.–, Uhrbänder mit 30% Rabatt, Schmuck und Uhrenschätzungen auch bei Ihnen zu Hause. [email protected]. H. KURT, 079 409 71 54 CULINARIUM Röbi's Restaurant GASTHOF 1. 2. und 8. 2. 2017 15. 2. und 22. 2. 2017 ab 18.00 Uhr KRONE Lynn’s Thai Kitchen FORCH Besuchen Sie uns in der Krone Forch von Mittwoch bis Samstag Autoschnellstrasse Rüti – Ausfahrt Forch Telefon 044 918 01 01, www.kroneforch.ch Station Forchbahn 2 Gehminuten www.ussicht.ch Frohe Aussicht Dorfstrasse 21, 8126 Zumikon 043 288 00 88 Persönliche Menüberatung für Firmen Gruppen und Familienfest Genügend Parkplätze Unterteilbarer Saal 10–50 Personen Jede Woche das Aktuellste aus dem Quartier: www.lokalinfo.ch Auf einen Blick Bäckerei-Konditorei Von Burg, Allmendstrasse 4 Küsnacht 044 910 42 75 Teppiche/Parkett Vorhänge/PVC-Beläge Schmidli Innendekoration, Drusbergstr. 18, Erlenbach 044 910 87 42 Umzüge Hausräumungen Frau H. Haltiner berät Sie gerne. Telefon 044 910 88 26 Kehrichtabfuhr/ Tankstelle Rudolf Günthardt AG, Seestrasse 89 Küsnacht 044 914 70 80 Storenfabrik Kästli Storen AG, Leimbachstrasse 46 Zürich-Leimbach 044 482 36 81 www.kaestli-storen-ag.ch REGLI Für Ihre Eintragungen in unserer Rubrik «Auf einen Blick»: Rudolf Günthardt AG, Seestrasse 89 Küsnacht 044 914 70 80 SCHNIDER GROB «Gerne unterstütze ich Sie bei der Erstellung Ihrer Steuererklärung 2016.» Persönliche Beratung in Erbschafts- und Steuerfragen: Marco Grob Inhaber des Zürcher Notar-Patentes, ehemaliger Steuerkommissär des Kantonalen Steueramtes Fähnlibrunnenstrasse 3, Küsnacht, Telefon 044 991 30 88 [email protected], www.rsg-partners.ch 14 Küsnachter Nr. 4 26. Januar 2017 Veranstaltungen & Freizeit BUCHTIPP Die Stadtbibliothek Opfikon empfiehlt Der Pfau Lord und Lady MacIntosh besitzen in den schottischen Highlands ein schönes Anwesen mit mehreren, ferienhalber mietbaren Cottages. Daneben gibt es auch Hunde, eine Gans und eine Kolonie von Pfauen – von denen einer offenbar verrückt geworden ist und alles Blaue attackiert, so auch den Wagen der Chefbankerin Liz, die mit ihrer vierköpfigen Abteilung für ein Team-Building-Wochendende angereist ist. Der verrückt gewordene Pfau, das rustikale Ambiente und ein spontaner Wintereinbruch sorgen dafür, dass das Wochenende ganz anders verläuft als geplant. So viel Natur sind die Banker nicht gewohnt. Die 1968 geborene Hamburgerin Isabel Bogdan, preisgekrönte Übersetzerin englischer Literatur, erzählt in ihrem ersten Roman pointenreich und überraschend von der pragmatischen Problemlösung durch Lord McIntosh, von der verbindenden Wirkung guten Essens und einer erstaunlichen Verkettung von Ereignissen. So britisch-unterhaltsam ist in deutscher Sprache noch nicht erzählt worden! Isabel Bogdan. Der Pfau. Kiepenheuer & Witsch. 2016. Das Flirren am Horizont 1976: Seit Wochen drückt die Hitze auf die Felder, die Ernte verdorrt und die Insekten fallen vertrocknet aus den Bäumen. Die Regierung ruft den Notstand aus und schickt das Militär zu Hilfe. Zu spät für den abgelegenen Hof der Sutters, der sich – und mit ihm der Lebenshorizont der Familie – in Auflösung befindet: Der Vater hat das Vermögen in die Hühnerzucht gesteckt und die Küken sterben in der Hitze weg; die Mutter quartiert eine geheimnisvolle Fremde auf dem Hof ein und nur langsam dämmert der Familie, dass es ihre Geliebte ist; der geistig zurückgebliebene Knecht Rudy wird von der Angst umgetrieben, denn er wittert die Katastrophe. Als ein fürchterliches Gewitter losbricht, wird Rudy von einem Balken erschlagen, der Vater erwürgt fast die Freundin seiner Frau, während der dreizehnjährige Gus Sutter mit einem Mädchen aus dem Dorf seine Unschuld verliert. «Das Flirren am Horizont» ist Roland Butis erster Roman und wurde mit dem Schweizer Literaturpreis 2014 prämiert. Er erzählt ein existentielles Familiendrama, berührend, mit Humor und intensiver Liebe zu seinen Figuren. Roland Buti. Das Flirren am Horizont. Nagel & Kimche. 2014. Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region Donnerstag, 26. Januar Sonntag, 29. Januar 9.30-11.30 «booXkey»: Die Medien zwischen Allmacht und Ohnmacht, über Medienwirkung, über Fokussierung der Aufmerksamkeit einer Gesellschaft auf bestimmte Gebiete. Prof. Dr. Heinz Bonfadelli, Chrottegrotte, Obere Dorfstrasse 27, Küsnacht. 18.15 Turnen für alle: Gesundheits- und Fitnesstraining für Jung und Alt: Unter der Leitung von Christa Schroff und Frowin Huwiler, LC Küsnacht. Dauer: 1 Stunde; Unkostenbeitrag oder Jahresbeitrag beim LC Küsnacht. Auskunft: Christa Schroff, Tel. 044 910 80 03, oder Frowin Huwiler, 079 635 88 21. Schulhaus Zentrum (Untere Turnhalle), Rigistr., Küsnacht. 19.00–20.00 Ski-Fit 2016/17: Skiturnen für jedermann und jedefrau, organisiert vom Bürgerturnverein Küsnacht. Jeden Donnerstag bis zu den Frühlingsferien. Keine Anmeldung nötig, Einstieg jederzeit möglich. Leitung/Infos: Nelly VoegeliSturzenegger, [email protected], 079 652 02 12, www.btvk.ch. Heslihalle, Küsnacht. 14.00-16.00 Nützliches Wissen zum Überleben in der Natur: Von erster Hilfe über Knöpfemachen bis zur Kenntnis bezüglich (giftiger) Pflanzen im Wald – ein lehrreicher und unterhaltsamer Nachmittag mit der Pfadi für Alt und Jung im und um das Ortsmuseum Küsnacht. 17.00 Konzert: Kontrabassquartett «Die 4 Bassgeigen». Eintritt frei (Kollekte). Platzzahl beschränkt, Einlass ins Haus ab 16.30 Uhr. Seehof, Hornweg 28, Küsnacht. Dienstag, 31. Januar 14.30-15.15 Bilderbuchgeschichten aus dem Koffer: Die Bibliothek Küsnacht lädt alle Kinder ab drei Jahren zu einer spannenden Kamishibai-Erzählstunde. Zwischen den zwei Geschichten gibt es eine kleine Zvieripause. Der Eintritt ist frei. Es ist keine Anmeldung erforderlich. Im Lesezimmer der Bibliothek, Seestrasse 123, Küsnacht. Montag, 1. Februar Samstag, 28. Januar 10.00–17.00 «Welcome-Kafi»: Jürgehus, Untere Heslibachstrasse 2, Küsnacht. 10.00–17.00 Markttreff: In der Gärtnerei zum Glück. Mit Hand- und Hausgemachtem aus Küsnacht, Männedorf und Uerikon. Alte Landstrasse 236b, Männedorf. www.gaertnereizumglueck.ch. 19.30–21.30 Heimspiel Zürisee Unihockey: Zürisee Unihockey trifft in der Turnhalle Farlifang auf Unihockey Fribourg. 20.15-22.30 2. Liga Eishockey: Der SC Küsnacht empfängt auf der Kek den EHC Dürnten Vikings. 19.45 Wirtschaftspodium: Wohin führt uns die Digitalisierung? Im Restaurant Löwen, Seestr. 595, Meilen. Eintritt ist frei. Weitere Informationen unter: www. www.wirtschaftspodium-meilen.ch. Donnerstag, 2. Februar 10.00-11.30 Stammtisch mit IT Support: Seniorinnen und Senioren von Küsnacht, Erlenbach und Zumikon können Kontakte vertiefen oder neue Kontakte knüpfen und auch über IT-Probleme «Fachsimpeln». Bistro Tennisclub Itschnach, Zumikerstrasse 80, Küsnacht. 16.00-16.45 Storytime in English: Spielerischer Einstieg ins Englische für Schülerinnen und Schüler der 2. und 3. Klasse. Höchhus, Seestrasse 123, Küsnacht. 18.15 Turnen für alle: siehe letzten Donnerstag. 19.00–20.00 Ski-Fit 2016/17: siehe letzten Donnerstag. Freitag, 3. Februar 11.30 Mittagstisch für alle: Anmeldung im Familienzentrum bis gleichentags um 10 Uhr. Familienzentrum Küsnacht, Tobelweg 4, Küsnacht. 14.00–17.00 «Welcome-Kafi»: Jürgehus, Untere Heslibachstrasse 2, Küsnacht. 15.00–16.30 Volker Ranisch ist Theodor Fontane: Nuancenreiche Skizze des berühmten Schriftstellers, Apéro. Alterszentrum Klus-Park, Asylstrasse 130. 19.30-22.00 Dezibelles: Vier junge Frauen entzücken mit klassischem A-cappella-Gesang über «schwyzerdütschi» Volkslieder bis zu groovenden Popsounds. Chrottegrotte Küsnacht, Obere Dorfstrasse 27, Küsnacht. 20.00 Schertenlaib & Jegerlehner: Gutskeller des Erlengut, Erlenbach. Samstag, 4. Februar 8.55-14.00 Wasservogelexkursion: Treffpunkt am Bahnhof Küsnacht. Abfahrt an den Greifensee um 9.01 Uhr. Mitnehmen: Beobachtungsoptik, Bestimmungsbuch, Notizmaterial, Proviant, warme Kleidung. Anmeldung: Bis zum 1. Februar an [email protected]. 14.00 Kinderfasnacht: Dorfplatz Küsnacht. 14.00 Kinderfasnacht: Dorfplatz Zumikon 19.00 Winterkonzerte JSO Zürichsee: Ref. Kirche, Küsnacht. Wirtschaftspodium: Wo bleiben unsere Jobs? Eine Projektgruppe unter der Federführung der Grünliberalen Partei des Bezirks Meilen organisiert am Montag, 1. Februar, ein hochkarätiges Wirtschaftspodium in Meilen. Wohin führt uns die zunehmende Digitalisierung? Wird unsere Arbeit bald von einem Roboter erledigt? Geht die Schrumpfung der Industrie weiter oder bieten sich durch die Digitalisierung sogar Chancen für die Region Meilen als Wirtschaftsstandort? Wie muss ich mich weiterbilden, um meinen Job zu sichern? Die prominenten Gäste Antoinette Hunziker (CEO Forma Futura Invest), Andrea Engeler (Stv. Amtschefin Amt für Wirtschaft und Arbeit des Kan- tons Zürich), Moritz Lechner (Mitgründer Sensirion, Stäfa) und Prof. Roland Siegwart (Institut für Robotik der ETH Zürich) stellen sich den Fragen des Journalisten Norman Bandi. Und natürlich darf auch das Publikum den Podiumsteilnehmern auf den Zahl fühlen. Abgeschlossen wird die Veranstaltung mit einem Umtrunk, serviert vom Butler-Roboter Igor. Wer verhindert ist, kann die Veranstaltung über den Live-Stream auf Facebook verfolgen. (www.facebook.com/glpbezirkmeilen) (e.) Montag, 1. Februar, 19.45 Uhr im Löwen, Seestr. 595, Meilen. Der Eintritt ist frei. www. www.wirtschaftspodium-meilen.ch. KIRCHEN Katholisches Pfarramt Küsnacht-Erlenbach Küsnacht, St. Georg Samstag, 28. Januar 17.00 Wortgottesdienst mit Kommunionfeier Sonntag, 29. Januar 9.00 Wortgottesdienst mit Kommunionfeier Itschnach Friedhofkapelle Hinterriet Sonntag, 29. Januar 9.30 Wortgottesdienst mit Kommunionfeier Erlenbach Kirchenzentrum St. Agnes Samstag, 28. Januar 18.30 Wortgottesdienst mit Kommunionfeier Reformierte Kirchgemeinde Küsnacht Sonntag, 29. Januar 10.00 Gottesdienst Pfrn. Irena Widmann Kirche Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Auflage: 12’327 (Wemf beglaubigt) Jahresabonnement: Fr. 90.– Inserate: Fr. 1.07/mm-Spalte Anzeigenschluss: Freitagmorgen, 10 Uhr Geschäftsleitung/Verlag: Liliane Müggenburg Redaktion: Annina Just (aj.), Oliver Linow (oli.) E-Mail: [email protected] Redaktionelle Sonderthemen: Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.), Pascal Wiederkehr (pw.) Ständige Mitarbeiter: Willy Neubauer (wn.), Annemarie Schmidt-Pfister (asp.) Sport: Hanspeter Rathgeb (hr.) Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl, Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33 Anzeigenverkauf: Heidi Haltiner, Tel. 044 910 88 26, [email protected] Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33, [email protected] Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich, Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 E-Mail: [email protected], www.lokalinfo.ch Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln Küsnachter Veranstaltungen & Freizeit Unerhörtes auf vier Kontrabässen Die Musiker des Quartetts «Die 4 Bassgeigen» stellen für einmal ihre Instrumente ins Zentrum und schaffen damit Unerhörtes. «Warum werden Bassisten seit 400 Jahren unterdrückt? Weil es sich bewährt hat.» Musikerwitze dieser und schlimmerer Art kursieren seit Ewigkeiten. Meist trifft es die Instrumentalisten, die nicht im Vordergrund stehen und vermeintlich «mindere» Bedeutung – vor allem im Orchester – haben. Neben den Bratschen werden dabei besonders häufig die Bassisten aufs Korn genommen. Das ganze Elend des Berufsstands lässt sich trefflich in Patrick Süskinds Ein-Mann-Lamento «Der Kontrabass» erleben. An einer Stelle halluziniert der Protagonist, wie er die Generalpause einer Sinfonie für ein musikalisches Zwischenspiel nutzen könnte, um endlich die Aufmerksamkeit der angebeteten Sopranistin auf sich zu ziehen, was ihm im Streichertutti nicht gelingen Bassisten im Rampenlicht: Das Kontrabassquartett Die 4 Bassgeigen Foto: zvg. zieht gerne alle Aufmerksamkeit auf sich. will und er sich letztlich nicht traut. Nicht so die Männer des Kontrabassquartetts Die 4 Bassgeigen: Rätus Flisch, Heiri Känzig, Christoph Sprenger und Christian Weber wagen es, zu viert zu konzertieren, und werden aller Voraussicht nach die eine oder andere Generalpause selbstbewusst nutzen . . . (Sopranistinnen im Publikum sind vorgewarnt!) Das Spezielle an diesem Quartett: Es ist sowohl mit der Sprache und Spielweise der klassischen Musik vertraut, beherrscht aber ebenso gut das Improvisieren über vorgegebene Strukturen sowie Ausdrucksformen der freien Musik. In den Händen dieser meisterhaften Bassgeiger werden ihre grossen Instrumente zu Geigen und Gitarren, zu Möwen und Walfischen und zu Perkussionsinstrumenten. Sie werden mit Händen, Bögen, Stöcken und Papier bearbeitet und bekommen plötzlich ihr Eigenleben – das Publikum kann sich auf Unerhörtes gefasst machen! (e.) Sonntag, 29. Januar, 17 Uhr, Seehof, Hornweg 28, Patronat Kulturkommission. Eintritt frei (Kollekte). Platzzahl beschränkt, Einlass ins Haus ab 16.30 Uhr. Mit «Zunder» in die neue Saison starten Die Musikkabarettisten Schertenlaib & Jegerlehner starten die Saison im Erlengut mit durchgeknallten Liedern, Sprachpoesie und virtuoser Musikalität. Nach «Päch» und «Schwäfu» folgt mit «Zunder – ein Nachbrand» das dritte Bühnenprogramm der Berner Musikkabarettisten Schertenlaib & Jegerlehner. Darin praktizieren sie einen subversiven Heimat-Groove und frönen ihrer Liebe zu melodiösen, schrägen Kurzgeschichten. Die zwei Jugendfreunde bilden auf der Bühne eine feurige Clown-Symbiose: auf der einen Seite Jegerlehners schelmische Exaltiertheit, auf der anderen Seite Schertenlaibs stoische Ruhe, die zuweilen von derwischartigen Tanzeinlagen unterbrochen wird. Der expressive Bonvivant Jegerlehner alias Gerhard Tschan und der trockene Pechvogel Schertenlaib alias Michel Gsell ergänzen sich wie die Faust aufs Auge. Die Sprachpoeten wurden 2013 für «ihre Spinnereien, den Schalk und die stupende Musikalität» mit dem re- ANZEIGEN Jede Woche das Neueste und Aktuellste aus dem Quartier: www.lokalinfo.ch Jegerlehner (l.) und Schertenlaib eröffnen die Saison im Erlengut. nommierten Salzburger Stier geehrt. Seit zehn Jahren treten sie miteinander auf und werden immer besser, die Säle immer voller. Vorliebe für skurrile Arrangements Die schrulligen Solisten spielen ihre Stamminstrumente mit einer virtuosen Nonchalance: Jegerlehner das Akkordeon, Schertenlaib das Schlagzeug. Zusätzliche Instrumente wie die Ukulele, die Mundharmonika oder die Tuba werden mit einer verspielten Experimentierfreude vorgeführt. Der F: zvg. Klangteppich changiert von Blues, Tango, Reggae bis hin zu Ländler: Das Berner Heimatlied spinnt sich weiter zur orientalischen Hymne und das Schlagzeugsolo wird zum Schlager. Die beiden Berner Wortjongleure haben eine Vorliebe für skurrile Arrangements. So oszilliert auch der Sprachwitz zwischen höherem Blödsinn und humorvoll getarntem Tiefsinn. (e.) Fr, 3. Februar, um 20 Uhr, Gutskeller im Erlengut, Erlenbach. Vorverkauf:: Gemeindeverwaltung, Tel. 044 910 88 10 oder www.erlenbach.ch/kulturtreff Ortsmuseum: Nützliches Wissen zum Überleben in der Natur Am Sonntag, 29. Januar, um 14 Uhr geht es im Ortsmuseum Küsnacht ums Überleben in der Natur. Die Pfadi Wulp, Küsnacht/Erlenbach, stellt im Museum einen Parcours für Jung und Alt zusammen, bei dem Wissenswertes rund um die Natur ebenso zum Zug kommt wie erste Hilfe, Orientierung oder Seiltechniken. Die im Übrigen auch ganz gut im Alltag eingesetzt werden können. Wer weiss zum Beispiel, wie man am besten Zeitungsbündel zusammenhält? Pfadis aus drei verschiedenen Generationen stehen Red und Antwort. Die dazugehörende Pfadi-Ausstellung öffnet um 13.30 Uhr ihre Tore, der Anlass findet hauptsächlich im Innern statt, der Eintritt ist frei, es gibt eine Kollekte. (e.) Ein Parcours wartet auf die BesuFoto: zvg. cher des Ortsmuseums. Nr. 4 26. Januar 2017 15 16 Küsnachter Nr. 4 26. Januar 2017 H I N TE R G R U N D Sind Populisten eine Gefahr für die Schweiz? Die Journalisten Constantin Seibt und Markus Somm diskutierten in der Vogtei Herrliberg über Populismus. Dabei kam es auch zu kleineren Scharmützeln. tie?», fragte er. Beides zusammen gehe sowieso nicht. «Entweder ein Staat ist autoritär oder demokratisch», so Somm, der Geschichte und Politologie studiert hatte. Unberechenbare Protestbewegung Pascal Wiederkehr Irgendwann warf Markus Somm ein: «Darf ich auch wieder mal etwas sagen?» Er fügte an: «Ich rufe nicht gerne dazwischen.» Zu diesem Zeitpunkt war der Schlagabtausch richtig in Fahrt gekommen. Auf der einen Seite sass Constantin Seibt, ehemaliger Journalist des «Tages-Anzeigers», der aktuell ein Medien-Start-up mit dem Arbeitstitel «Project R» aufbaut, auf der anderen Seite Markus Somm, Chefredaktor und Verleger der «Basler Zeitung». Moderiert wurde der Abend von Christoph Richterich. Der Verein Forum Vogtei hatte die zwei bekannten Journalisten eingeladen, um darüber zu diskutieren, ob die Schweiz vor einer Revolution gegen die Elite stehe. «Sind Populisten nur Demagogen, die sich gegen die intellektuelle Elite stellen, oder ist das doch ein wenig zu einfach?», fragte Richterich. Immer wieder musste an diesem Abend der neue US-Präsident Donald Trump als Beispiel herhalten. «Donald Trump hat nie einen Hehl aus seinen Ansichten gemacht.» Er stellte gar eine Mauer an der Grenze zu Mexiko in Aussicht. «Doch trotz seinen rassistischen Äusserungen ist er Kandidat geworden», wunderte sich Richterich. Für ANZEIGEN Constantin Seibt baut ein Medien-Start-up auf. Fotos: pw. Somm war klar, dass dafür der Zustand des Establishments, also der führenden Oberschicht, ausschlaggebend gewesen sei, egal ob bei den Demokraten oder den Republikanern. «Viele hätten das Gefühl gehabt, dass sie in Washington nicht mehr vertreten werden.» Das Establishment entscheide Dinge und das Volk finde, es habe nichts zu sagen – ob es in der Realität stimme oder nicht, so Somm. Zeichen für Veränderung Seibts Analyse ging in eine ähnliche Richtung: «Es ist durchaus ein Zeichen für eine grössere Veränderung.» Trump habe ohne Konsequenzen ganze Bevölkerungsgruppen beleidigt oder mit dem eigentlichen Erzfeind Russland konspiriert. «Seine Anhänger waren trotzdem immer stärker überzeugt von ihm», sagte Seibt. Und dies nach 70 Jahren Frieden, Optimismus und Markus Somm ist Chefredaktor der «Basler Zeitung». Wohlstand. «Schon deine Beschreibung ist falsch», warf Somm ein. «Wer hat denn Frieden oder Wohlstand?» Die USA habe zwei Kriege geführt, die im Nahen Osten viele Probleme verursacht hätten. «Der Wohlstand ist sehr ungleich verteilt worden.» Doch welche Rolle nahmen dabei die Medien ein? Der Chefredaktor der «Basler Zeitung» hatte hier eine klare Meinung: «Die Medien haben offensichtlich keine Rolle gespielt.» Die Journalisten hätten die Lage falsch eingeschätzt, weil sie nicht sehen wollten, was passierte. «Es wurden zwei verschiedene Welten aufgebaut», erwähnte Seibt einen weiteren Grund. Es seien verschiedene Wirklichkeiten geschaffen worden. Der Reporter des Jahres 2016, gemäss der Fachzeitschrift «Schweizer Journalist», verwies auf die aktuelle Kontroverse um die Anzahl Zuschauer bei Trumps Amtseinführung. «Die Medien haben sich durch ihre einseitige Berichterstattung zum Clown gemacht», fand Somm. «Wie kann man als Journalist jemanden empfehlen, der ganzen Bevölkerungsgruppen vorwirft, Vergewaltiger zu sein», widersprach Seibt. In der angeregten Diskussion blieb die eigentliche Frage des Abends etwas aussen vor: «Stehen wir auch in der Schweiz vor einer Revolution gegen die Elite?» Seibt relativierte. Es gebe zwar auch eine Tendenz, gewisse Institutionen zu delegitimieren, so unter anderem der Angriff auf grundsätzliche Verträge wie die Menschenrechte. Insgesamt sei die Schweiz jedoch ein stabiles Gebilde. Seibt nannte mehrmals den Begriff «Autoritäre Demokratie». Dies löste bei Somm jedes Mal Kopfschütteln aus: «Wo gibt es irgendwo ein objektives Kriterium für autoritäre Demokra- Stichwort Demokratie: «Die direkte Demokratie gibt es so nirgendwo sonst auf nationaler Ebene», erklärte Somm. Sie führe dazu, dass das Unbehagen des Schweizer Volkes schnell im politischen Prozess aufgefangen werde. Immigration sei in anderen Ländern zu einem Problem geworden, weil man nie darüber abstimmen konnte. Somm: «Das erzeugt die Art von Protestbewegungen, die dann schwer berechenbar sind.» Seibt nannte dennoch einen Nachteil der direkten Demokratie: Man wolle immer den Fünfer und das Weggli. Es werde einerseits für die bilateralen Verträge und die Personenfreizügigkeit gestimmt, andererseits störe man sich aber daran, dass die Züge voll seien und man einen deutschen Chef habe. «Dann stimmt man für die Masseneinwanderungsinitiative, weil man den Preis nicht bezahlen will», sagte Seibt. Es brauche deshalb eine politische Kultur, um solche Themen vernünftig besprechen zu können. Geübt durch sein wöchentliches Streitgespräch mit Roger Schawinski auf «Radio 1», liess sich Somm einige bissige Kommentare, unter anderem gegen den «Tages-Anzeiger», nicht nehmen. Gleichzeitig hinterfragte Seibt die Finanzierung der «Basler Zeitung». Am Ende fehlten zwar die konkreten Antworten, aber zumindest wurde man gut unterhalten.
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