PDF: Ebook zur Geschichte

Warrior Cats FF - Stern der Finsternis
von Blaustern#Blaui
online unter:
http://www.testedich.de/quiz46/quiz/1485074538/Warrior-Cats-FF-Stern-der-Finster nis
Möglich gemacht durch www.testedich.de
Einleitung
Eine Liebe zwischen dem SternenClan und dem Wald der Finsternis...
Auf ewig getrennt durch den Tod wandeln Leopardenstern und Wind auf den Pfaden des
SternenClans.
Doch dann lernt Leopardenstern den geheimnisvollen, verschlossenen, grimmigen und kühlen Krieger
Schattensee aus dem Wald der Finsternis kennen.
Aber sie sind dazu bestimmt, sich auf ewig zu bekämpfen.
Hat ihre Liebe überhaupt eine Chance?
Und...welche Verbindung gibt es zwischen Wind und Schattensee?
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Kapitel 1
((purple)) Hallo! Bevor ich mit der FF beginne, möchte ich noch ganz besonderen Leuten danken:
Meinen Freunden auf TD!
Ihr wart immer für mich da, wenn ich euch gebraucht habe! <3
Ihr wart von Anfang an so nett zu mir, und ich mag euch sehr!
HEGDL!
Die FF ist euch gewidmet!
So, jetzt beginnen wir aber mit der FF! ^^ ((epurple))
?
((big)) Die Hierarchie ((ebig))
>Der SternenClan
ehemalige Anführer:
((red)) ? Leopardenstern - schlanke Siamkätzin mit eisblauen Augen und einem hübschen, zarten
Gesicht ((ered))
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ehemalige Krieger:
? Wacholderschweif - schlanke, grau getigerte Kätzin mit hellgrünen Augen und hübschem Gesicht
? Flammenlied - schwarze, kleine Kätzin mit roten Augen
? Seeschimmer- blau-grauer Kater mit blauen Augen und weißen Flecken
? Klippenfall- blau-grauer Kater mi braunen und weißen Flecken und grauen Augen
? Blauherz- silberblaugraugetigertes, gepflegtes Fell mit weißen Pfoten und blaugrünen Augen, in
denen man versinken könnte
*Frostträne:
Silber-grau getigerte Kätzin mit goldenen Flecken die aussehen wie Tränen. Ein Auge ist Golden und
das andere Eisblau.
...und noch viele mehr, die aber für die FF nicht wichtig sind.
ehemalige Schüler:
*Eulenpfote (-kralle) - dunkelbrauner Kater mit gelben Augen
ehemalige Junge:
*Flussjunges - dunkelbrauner Kater mit blau-grauen Augen
>Der Wald der Finsternis
Krieger:
(Im Wald der Finsternis ist jede Katze gleich)
((red)) ? Schattensee - pechschwarzer Kater mit gelben Augen und einer weißen Pfote ((ered))
? Fleckenschweif - großer, grau schwarz getigerte Kater mit bernsteinfarbenen Augen
? Seelenflug - riesiger, schwarzer Kater mit einer weißen Blesse auf der Stirn
? Schwanenhauch - schneeweiße Kätzin mit eisblauen Augen
>Wichtige lebende Katzen
Anführer des SchwarzdornClans:
? Blaubeerstern - hübsche, silbergraue Kätzin mit weißem Gesicht, Pfoten, Bauch und strahlend
Himmelblauen Augen
2. Anführer des SchwarzdornClans:
? Saphirglanz - schwaz-weiße Kätzin mit grünen Augen
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Krieger
? Ahornkralle - dunkelbrauner Tigerkater mit langem Fell, braune bis gelbe Augen
(WDF)
? Dämmerschein - Große blaugraue Kätzin mit kaum sichtbaren, zierlichen, silbernen Streifen,
langen, federartigen Schnurrhaaren, die in der Sonne in allen Farben scheinen, weichem Schweif und
Pfoten, kurzem Fell, leuchtengelben Augen und einem Stich Gold im Pelz
(SC)
?Windfluss - Weiß-orange gescheckter Kater mit grünen Augen
? Weißflamme - Sie ist eine schneeweiße Kätzin mit roten Pfoten und blassblauen Augen
? Nebelschweif - hellgraue Kätzin mit kristallblauen Augen
? Bernsteinfrost - gold-braune Kätzin mit dunkleren Flecken und eisblauen Augen
Schüler:
? Eschenpfote - braune schlanke Kätzin mit schwarzer Musterung, ihre Augen sind bernsteinfarben
mit leichten grünen Zeichnungen
(SC)
? Nordpfote(-Feder) - kleine silbergraue, fast magere Kätzin mit langen Beinen und Schweif,
Saphirblaue Augen mit einem Hauch violett
Heiler:
? Mitternachtsherz - schwarze Kätzin mit weißen Flecken im Fell
Heilerschüler:
? Federpfote (sprung) - hellgraue Kätzin mit braunen Flecken und blauen Augen
Anführer des BrennnesselClans:
? Morgenstern - orange getigerte Kätzin mit bernsteinfarbenen Augen
2. Anführer des BrennnesselClans:
? Südsee - Hellcremefarbene Kätzin (helles Sandfarben) mit dunkelcreme Farbener, wellenförmiger,
dünner Tiegerung, weiße Ohren, schnauze, Nacken, Bauch, Pfoten, Schweifunterseite, sehr hellblaue
Augen.
Krieger:
? weißer Kater mit schwarzen Ohren und Pfoten, bernsteinfarbene Augen
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(SternenClan)
? Himmelsträne - hellgraue Kätzin mit weißer Stromung, blaue Augen
(SternenClan)
? Apfelmoos - weiße Katze mit dunkelgrauen Flecken um die Augen und schwarzen Flecken am
Körper, ein dunkelgraues Ohr. Ein Auge grün, anderes blau
? Perlensturm
Creme Farben schlanke kätzin mit buschigen Schwanz und weichem Fell blau graue augen
Schüler:
? Wellenpfote - blau-graue Kätzin mit langem Fell und spahirblauen Augen
? Echopfote (-dorn) -hellgrau-dunkelgrau gescheckter Kater mit grünen Augen. An den Beinen ist er
nicht gescheckt sondern gestreift.
? Kiespfote (-fell) grauer Kater mit schwarzen Streifen und bernstein farbenen Augen
Heiler:
? Eisbruch- mittelgroßer grau-weißer Kater mit einem kleinen schwarzen fleck auf der Brust und
Fleck auf der Stirn. Eisblaue große Augen.
Heilerschüler:
? Nusspfote (-fall) - sie ist eine dunkelbraune Kätzin mit helleren flecken und Bernsteinfarbenen
Augen
Hauskätzchen:
Einzelläufer:
? Tessa - orangefarbene Kätzin mit weißem Bauch und grünen Augen
Streuner:
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Kapitel 2
((big)) PROLOG ((ebig))
Ich spürte ihn dicht hinter mir. Nur nicht stehen bleiben! Du schaffst das! Mein Herz pochte wild in
meiner Brust und meine Pfoten flogen über den trockenen Waldboden. Er ist hinter dir! Er ist hinter
dir! Hinter mir konnte ich noch das Kampfgetümmel hören. Katzen jaulten auf, heulten angriffslustig
oder rannten davon. Der SchwarzdornClan hatte die Schlacht so gut wie verloren. Und die
Prophezeiung...Ich wirbelte herum und schlug meinem Gegner so fest ich konnte auf die Schnauze. Er
heulte, als ich ihm die Nase aufriss. Mein Gegner war pechschwarz...bis auf eine weiße Pfote. Seine
stechend gelben Augen blitzten mich wild an. "Ich hasse dich, Leopardenstern", knurrte er und zuckte
vor wie eine Schlange. Ich konnte nicht mehr ausweichen und er verbiss sich in meinem rechten
Vorderbein. Ich jaulte schrill auf. Nicht nur vor Schmerz in meinem Bein, sondern vor allem wegen
dem Schmerz, der mein Herz gespalten hatte. Wind, der Einzelläufer, ließ von mir ab und lächelte kalt.
Sein Maul war blutverschmiert. "Die Rache, Leopardenstern, ist süß. Wir wollten zusammen sein,
Gefährten sein, aber du hast unsere Liebe für deine armselige Machtgier geopfert. Du wolltest
unbedingt Anführerin sein." Ich wirbelte herum und rannte auf die Klippen zu. Mein Bein pochte jedes
Mal, wenn es auf dem Boden aufkam, und jagte eine Schmerzwelle durch meinen ganzen Körper.
Aber ich musste weg... weg von meinem ehemaligen Gefährten, den ich geliebt hatte. Ich hatte ihn
verraten...aber nur zum Wohle des Clans. Als Anführerin war ich schließlich für meinen Clan
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Wind war rasend schnell wieder bei mir. Warum sonst trug er den Namen >Wind<?
"Nein!", jaulte ich. "Ich habe das Beste für meinen Clan getan! Du musst das akzeptieren!"
"Das werde ich nicht", fauchte Wind und warf sich auf mich. Er will mich töten, schoss es mir durch
den Kopf. Im selben Moment ließ ich mich einfach fallen. Ich fiel...
...ich fiel von der Klippe.
Ich sah zu Wind, der verzweifelt versuchte, das Gleichgewicht auf der Klippe zu halten. Wind starrte
mich mit aufgerissenen Augen an. "Leopardenstern!" Sein Ruf gellte durch die Schlucht. Ich konnte
nicht heraushören, ob er mich retten wollte, mich fallen sehen wollte, mir den Tod wünschte oder das
Leben. Ich hätte die Möglichkeit gehabt, ihn mit mir hinunter zu ziehen. Aber ich liebte ihn noch
immer. Trotz allem, was er getan hatte. "Lebe", hauchte ich und spürte Salzwasser auf meinen Lippen.
Dann fiel ich.
Tiefer.
Und tiefer.
Und tiefer.
Und die ganze Zeit sah ich in Wind's aufgerissene, schockierte Augen.
Dann kam ich auf der Wasseroberfläche auf.
Schmerz durchzuckte mich, ich schloss die Augen. Meine Tränen um den verlorenen Gefährten
vermischten sich mit dem salzigen Meerwasser. Ich atmete aus...
Die Strömung riss mich sofort mit, ich hatte keine Chance, dagegen anzukämpfen. Ich wurde im
Wasser hin und her geschleudert, untergetaucht, dann wieder ein Stück nach oben gezogen, dann in
die Tiefe gerissen. Meine Lunge brannte, reflexartig schnappte ich nach Luft. Doch nur salziges
Wasser, dass mir in der Kehle brannte, drang in meinen Mund. Ich hustete, meine Pfoten wirbelten
durch das Wasser und hinterließen Schlammwolken. Schon so tief?, dachte ich müde. Langsam ließ
der Schmerz und der Kampfeswille nach. Ich dachte an Wind. Ob er jetzt glücklicher ist? Noch
einmal versuchte ich, Luft zu holen, doch nur Wasser drang in mein geöffnetes Maul.
Ich schloss die Augen und rollte mich im Wasser ganz klein zusammen. Wind...vielleicht werden wir
uns im SternenClan wiedersehen...
Finsternis umhüllte mich wie eine schützende Decke und ich ließ mich bereitwillig darin versinken...
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Kapitel 3
((big)) KAPITEL 1
BILDER ((ebig))
((blue)) Schattensee, Wald der Finsternis ((eblue))
Bilder. Er sah Bilder, die rasend schnell an ihm vorbeizogen. Eine türkisfarbene Fläche...mitten drin
eine Katze, die langsam verblasste. Er kannte diese Katze! Aber...woher? Er kniff die Augen
zusammen, doch die Bilder verschwanden nicht. Sie trommelten regelrecht auf ihn ein. Blut. Ein
Wald. Schwarz-weiß. Er fiel! Alles drehte sich, er riss die Augen weit auf, sah aber nichts. Finsternis.
"Nein!", jaulte er. Stimmengewirr drang an sein Ohr. "...Felsen aufgeschlagen...nichts
mehr...sterben..." Die Stimmen redeten durcheinander und klangen schrill und schmerzhaft in seinen
Ohren. "Hört auf! Seid still!", schrie er und wollte aufstehen. Aber er konnte sich nicht bewegen. Er
konnte sich nicht bewegen...! Er schluchzte, und wusste nicht, wieso. Tränen liefen ihm über die
Wangen, seine Brust fühlte sich leer und kalt an, so als würde etwas fehlen. Sein Herz...schlug
überhaupt nicht mehr. Bin ich...Bin ich...tot? Mit der Erkenntnis kehrte seine Sicht mit einem Schlag
zurück. Er erkannte schemenhaft die Umrisse von Bäumen. Nebelschwaden hingen wie Fellfetzen
nach einer Schlacht zwischen den Bäumen und verliehen dem Ort etwas unheimliches. Er richtete sich
langsam auf. Wo, beim SternenClan, bin ich? Er zuckte zusammen. Der SternenClan! Aber das hier
sah nicht aus wie der SternenClan. Eher..."Bin ich im Wald der Finsternis?", flüsterte er schockiert. Er
hatte keine Erinnerung mehr an sein früheres Leben. Als er noch am Leben gewesen war. Er wusste
nicht einmal mehr, wie er hieß. "Wer bin ich?", fragte er laut. Seine Stimme hallte unangenehm in der
alles verschluckenden Stille, eine Antwort bekam er aber nicht. Er sah sich um. Alles schien grau zu
sein: Die Bäume, die Blätter, der Nebel. Es schien auch dunkel zu sein. Dennoch herrschte hier eine
undefinierbare Helligkeit vor. Eine Sonne, ein Mond oder gar Sterne waren nicht zu sehen.
Er versuchte, einen Blick auf den Himmel zu erhaschen, und als er ihn sah, konnte er keinen einzigen
Stern dort entdecken. Die dürren Äste der Bäume ragten in den Himmel.
Er ging ein paar wackelige Schritte. Sein einziger Gedanke war: Ich muss den Ausgang finden.
Irgendwo geht es raus. Plötzlich entdeckte er eine spiegelnde Fläche und trat neugierig an sie heran.
Es schien ein kleiner Teich zu sein, das Wasser war jedoch schwarz. Er senkte den Kopf. In der
Wasseroberfläche spiegelte sich sein Gesicht! Er konnte gelbe, stechende Augen erkennen und
schwarzes Fell. Schwarz...
Nachdenklich betrachtete er sein Spiegelbild. Irgendwie musste er sich nennen. Eine Katze ohne
Namen vergaß sich selbst schneller als eine, die einen Namen hatte. Dieser See sieht aus, als wäre er
aus Schatten, dachte er. Und plötzlich hatte er seinen neuen Namen:
Er war Schattensee.
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Kapitel 4
((big)) KAPITEL 2
NEUES ((ebig))
((olive)) Bernsteinfrost, SchwarzdornClan ((eolive))
Bernsteinfrost jaulte verzweifelt auf und packte das Nackenfell der toten Katze fester. Sie stolperte
beinahe über eine Wurzel, so sehr nahmen ihr die Tränen die Sicht.
Die Kätzin hatte nicht gewusst, dass dieses hier Leopardensterns letztes Leben gewesen war. Jetzt
wird Blaubeerpelz Anführerin, dachte sie. Bernsteinfrost's Nacken war schon ganz steif von dem
schweren, leblosen Körper von Leopardenstern. Bernsteinfrost hatte sie am Strand gefunden. So viele
Anführer sind in so kurzer Folge gestorben. Erst Taustern und jetzt Leopardenstern. Die Kätzin
konnte das Schlachtfeld riechen, bevor sie es sah. Es roch übel nach Blut, Angstschweiß und
Bedrohung. Sie machte einen weiten Bogen darum und stolperte schließlich auf die Lichtung, dem
vereinbarten Treffpunkt. "Blaubeerpelz!", miaute sie und bahnte sich einen Weg durch die Menge. Die
Katzen machten Bernsteinfrost bereitwillig Platz und starrten die tote Leopardenstern schockiert und
zugleich traurig an. Blaubeerpelz stand in der Mitte der Lichtung und redete gerade auf ... ein, als
Bernsteinfrost sie erreichte. "Blaubeerpelz. Leopardenstern...ist in den SternenClan gezogen", miaute
Bernsteinfrost und ließ Leopardenstern sanft zu Boden gleiten. Blaubeerpelz sah sie aus traurigen
Augen an. "Wie viele Opfer fordert dieser sinnlose Krieg denn noch?", fragte sie leise.
Bernsteinfrost zuckte mit den Ohren und entfernte sich von der 2. Anführerin, den Geschmack von
Leopardensterns Pelz noch immer im Mund. Blaubeerpelz sprang auf einen Stein. "Rückzug! Zurück
ins Lager! Und nehmt die Toten mit." Wie eine Totenzeremonie setzte sich der Clan langsam in
Bewegung, und Bernsteinfrost schloss sich dem Zug an. Sie konnte nur hoffen, dass der
BrennnesselClan genauso viele Katzen verloren hatte wie sie selbst.
((red)) Leopardenstern, SternenClan ((ered))
Ich erwachte aus einem tiefen Schlaf. "Willkommen, ehemalige Anführerin des SchwarzdornClans."
Die Stimme hallte unnatürlich wider, ich schreckte auf und riss meine Augen auf. Meine Pfoten
fühlten sich ungewöhnlich schwer an. "Wa....wo...bin ich im SternenClan? Wo bist du?" Ein
glockenhelles Lachen erklang und eine Katze erschien scheinbar aus dem Nichts vor mir. Sie hatte
silbriges, blau-graues Fell und blau-grüne Augen, aus denen sie mich jetzt neugierig musterte. "Ich bin
Blauherz."
"Ich bin Leopardenstern", begrüßte ich die Kätzin und neigte meinen Kopf. Blauherz lachte. "Das
weiß ich. Und ja, du bist im SternenClan. Komm mit, ich werde dir alles zeigen!" Ich versuchte,
aufzustehen. Nach einigen wackeligen, ungeschickten Versuchen schaffte ich es schließlich, stehen zu
bleiben. Ich machte einige vorsichtige Schritte auf Blauherz zu. "Gibt es hier auch noch andere
Katzen?"
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Die Kätzin nickte. "Natürlich! Aber die meisten bevorzugen es, unsichtbar zu bleiben." Sie ging voran
ich folgte ich. Endlich nahm ich die Landschaft richtig wahr. Sie bestand größtenteils aus einer Wiese,
die violett statt grün schimmerte. Blauherz steuerte Jedoch gerade auf einige Felsen zu. "Die
Umgebung ist immer so, wie du sie haben willst", erklärte sie beim Gehen. "Für jeden wirkt sie
anders. Bei den Neuen ist es immer eine Wiese, aber ich zum Beispiel sehe eine Wüstenlandschaft."
Staunend sah ich mich um. "Also brauche ich nur daran zu denken, und die Landschaft erscheint?"
"Genau", bestätigte Blauherz. "Aber du brauchst etwas Übung." Wir waren jetzt bei den Felsen
angekommen und Blauherz sprang darauf. "Aber egal, in welcher Landschaft du gerade bist, diese
Felsen sind immer da." Ich wollte sie gerade fragen, wieso, doch dann zwängt sich Blauherz plötzlich
in einen Spalt, der mir bis dahin verborgen geblieben war.
Ich folgte ihr und drückte mich durch den engen Spalt.
Was mich dahinter erwartete, ließ mich unwillkürlich nach Luft schnappen. Wir befanden uns in einer
Höhle. Das geheimnisvolle Blau des Sees, der in der Mitte der Höhle lag, spiegelte sich an den
Wänden und warf unglaubliche Lichtspiele darauf. Die Wellen tanzten auf den Höhlenwänden. In dem
See schienen katzenförmige Schatten herumzuwirbeln und dann wieder zu verschwinden. "Wo sind
wir hier? Wer sind die Katzen in dem See?", fragte ich fasziniert. "Das hier ist der Seelensee", erklärte
Blauherz und trat an den See heran. "Mit seiner Hilfe kann man mit lebendigen Katzen sprechen, sie
beobachten, Katzen aus dem Wald der Finsternis im Auge behalten oder in Träumen von Katzen
erscheinen. Außerdem versammeln sich alle Katzen aus dem SternenClan sich hier, wenn die Sonne
sich blutrot färbt."
"Wenn die Sonne sich blutrot färbt?"
"Ja. Die Sonne wechselt in gewissen Zeitabständen die Farbe. Das ist das einzige Mittel, mit dessen
Hilfe wir die Zeit abschätzen können. Die Sonne geht hier weder unter, noch auf. Übrigens haben wir
nie Hunger, deshalb gibt es auch keine Beute."
Ich nickte. Mein Herz pochte jedoch wild. Ich muss wissen, wie es Wind geht!
Ich trat an den See heran. Aus einem Reflex heraus tauchte ich mein Gesicht in die wirbelnde
Finsternis. Das Wasser war angenehm warm. Ich musste nicht einmal atmen. Obwohl...jetzt, wo ich
darüber nachdachte...ich hatte eigentlich die ganze Zeit nicht geatmet.
Die Schatten schienen jetzt schneller herum zu wirbeln, und das Bild veränderte sich.
"SchwarzdornClan", hauchte ich. Sofort zeigte der See das Lager. Die Katzen des SchwarzdornClans
betraten es gerade, einige schleiften leblose Körper hinter sich her. Die Gefallenen. Ich erkannte
Frostträne, die sanfte Kriegerin des SchwarzdornClans. Sie muss also auch irgendwo hier im
SternenClan sein.
Überrascht entdeckte ich meinen Körper. Es war ungewohnt, mich aus der Beobachterperspektive zu
betrachten, weswegen ich schnell: "Wind", flüsterte.
Der See färbte sich schwarz. Was soll das? Wind existiert! Es sei denn...er heißt gar nicht so. Aber
dann hat er mich von Anfang an belogen!
Frustriert zog ich den Kopf aus dem Wasser und schüttelt mir die Tropfen aus dem Pelz. "Und? Was
hast du gesehen?" Blauherz war lautlos neben mir aufgetaucht und musterte mich neugierig. "Nichts
besonderes...ich wollte nur wissen, wie es meinem Clan geht", fauchte ich und rannte aus der Höhle.
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Kapitel 5
((big)) KAPITEL 3
ERINNERUNGEN ((ebig))
((blue)) Schattensee, Wald der Finsternis ((eblue))
Ich bin Schattensee. Ich bin Schattensee. Ich werde mich nicht vergessen.
Schattensee stolperte über eine Wurzel und fiel. In seinen Gedanken wiederholte er das Mantra,
während er sich wieder aufrappelte und weiterging. Hier muss es irgendwo rausgehen. Irgendwo muss
der Ausgang sein. Aber eigentlich hatte er schon längst die Hoffnung aufgegeben. Schattensee wusste
weder, wie lange er schon hier war, noch, ob er jemals in den SternenClan kommen würde. Er hatte ja
keine Ahnung, was er in seinem Leben verbrochen hatte! War er Heiler gewesen und hatte sich
verliebt? Hatte er jemanden getötet? Schattensee konnte sich einfach nicht erinnern, egal, wie sehr er
sich anstrengte. Der Kater ging weiter. Das grelle Licht hatte ihm Kopfschmerzen bereitet und die
Umgebung sah immer gleich aus. Alle Bäume sahen gleich aus. Und seltsam perfekt...Kein einziger
Schönheitsfehler, Fleck und auch kein Loch war daran vorzufinden. Überhaupt schien es kein einziges
Tier hier zu geben, auch keine anderen Katzen. Dabei mussten doch viele Katzen in den Wald der
Finsternis gekommen sein? Oder? Immer die gleichen Bäume...die gleichen Bäume...ich kann nicht
mehr. Wie schon so oft schienen Schattensees Erinnerungen und Gedanken in einer Art Nebel zu
versinken. Sein ganzes Gehirn war eine graue, wabernde Masse... Erinnere dich! Du bist Schattensee!
Ich bin Schattensee. Ich bin Schattensee. Ich werde mich nicht vergessen. Schattensee stolperte
erneut und diesmal blieb er liegen. Es hatte keinen Zweck. Er würde nie den Ausgang finden. Am
besten, er blieb bis in alle Ewigkeit hier liegen. Denn Hunger hatte er bis jetzt auch noch nicht
verspürt. Er schloss die Augen.
Schlafen...Schattensee konnte sich in die Traumwelt flüchten. Wenigstens das war ihm geblieben.
((red)) Leopardenstern, SternenClan ((ered))
Ich saß im Schatten einer mächtigen Eiche und starrte in einen kühlen, türkisfarbenen See. Mein Fell
kribbelte und mein Körper sehnte sich danach, in die blauen Wellen ab zu tauchen. Doch ich dachte an
Wind. Der Gedanke, dass der schwarz-weiße Kater mich die ganze Zeit belogen haben könnte,
geisterte mir immer wieder durch den Kopf. Ich legte meinen Kopf auf die Pfoten und starrte in den
violetten Himmel hinauf. Die Sonne färbte sich gerade purpurfarben und tauchte den Himmel in diese
magischen Violetttöne.
Ich war unsichtbar. Nach einiger Zeit hatte ich festgestellt, dass es tatsächlich angenehmer war, nicht
für alle sichtbar durch die Landschaft zu streunen. Unsichtbar konnte ich alle anderen unsichtbaren
Katzen sehen, die mir als lebendige Katzen nahe gestanden hatten oder mit denen ich mich im
SternenClan angefreundet hatte. Zum Beispiel konnte ich Blauherz sehen, oder auch ein paar Katzen
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Ich seufzte und schloss die Augen. Als ich sie wieder öffnete, hatte sich die Landschaft in eine fast
naturgetreue Nachbildung des Territoriums des SchwarzdornClans verwandelt. Staunend richtete ich
mich auf. Die violette Sonne brach durch die Zweige des Waldes und warf tanzende Schatten auf den
laubbedeckten Boden.
Ich erkannte die alte Eiche, bei der es viel Beute, vor allem Eichhörnchen gab.
Und in der Mitte stand ein schwarz-weißer Kater. Wind. Aber...wie ist das möglich? Mein Fell
sträubte sich. Wind lächelte mir zu, so, wie ich es von ihm kannte. Er wirkte überhaupt nicht so
bedrohlich, wie er es an meinem Todestag getan hatte. Seine grünen Augen blitzten etwas spöttisch.
Langsam kam er auf mich zu. Ich zitterte und war unfähig, mich zu bewegen. Als wir direkt gegenüber
standen, sah Wind mir tief in die Augen. Ich erwiderte seinen Blick. Ich bemerkte goldene Sprenkel in
seinen Augen, die mir bis heute noch nie aufgefallen waren.
Wind lächelte. "Du hast mir so gefehlt."
Ich schmiegte mich an ihn, vergrub mein Gesicht in seinem weichen Fell. "Wind", flüsterte ich. Ich
spürte seinen Atem an meinem Ohr und sah hoch. Aber Wind war verschwunden. Stattdessen stand
Blauherz vor mir. "Ein Trugbild. Du kannst Landschaften mit deinen Gedanken schaffen, aber auch
Personen. Aber lass dich nicht von solchen Bildern täuschen: Sie sind nicht die Wirklichkeit", miaute
sie traurig. "Aber jetzt komm. Die Sonne färbt sich rot." Meine Freundin zeigte auf die Sonne, die jetzt
rot schimmerte und dem Wald etwas blutiges, unheimliches verlieh. Schaudernd stand ich auf.
Wind...wenn du doch nur wirklich bei mir sein könntest. Ich nickte Blauherz zu. "Komm, gehen wir!"
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