Nachdem im Jahr 2007 pausiert wurde, hatten sich - TKD

German Open
Es war mehr als nur
das
erste
WTF
Ranglistenturnier im
neuen Jahr – die
German Open. Bis
etwa 2 Wochen vor
Meldeschluss sah es
so aus, als ob der
Termin gleich zu
Beginn des Jahres für die Sportler zu zeitig war.
Doch nach und nach füllten sich die
Gewichtsklassen, so dass am 21./22. Januar über
900 Kämpfer aus aller Welt auf 9 OktagonFlächen an den Start gingen. Unterstützt wurde
dieses Event auch durch Thüringer Technik, denn
für das „Instant Video Replay“ (IVR) war das
System der TUT angefordert worden. Den
Support übernahmen Stev Brauner und Sebastian
Winter, die, nachdem das System problemlos
funktionierte, auch noch als Referee zum Einsatz
kamen.
Besonders gespannt waren wir darauf, wie das
neue Regelwerk umgesetzt wird bzw. wer sich
schwerer damit tut, die Kampfrichter oder die
Kämpfer. Gut zu sehen war, welche Referees
beim Update-Lehrgang vom 12.-15. Januar in
Schweden dabei waren und welche nicht.
Während die einen die Regelung recht
konsequent umsetzten, waren die anderen doch
noch ziemlich im „alten Muster gefangen“. Zwar
wusste man, dass die Umsetzung nicht so einfach
werden würde, doch dieses uneinheitliche Bild der
International Referees kam nicht so gut an.
Selbstverständlich hatten auch die Kämpfer und
Coaches so ihre Schwierigkeiten mit dem neuen
Regelwerk und waren verwundert, dass es für das
bloße Beinheben gleich den Minuspunkt gab.
Doch nun zu unserer Kämpferin Jasmin Richter.
Sie war leider die einzige Starterin aus Thüringen.
Nach der WM Mitte November, war die German
Open das erste Turnier, bei dem sie an den Start
ging. Neu war nicht nur das Regelwerk, sondern
auch die Kampfklasse. Ab diesem Jahr startet
Jasmin bei den Damen, in der Klasse -57 kg.
Dementsprechend
groß
war
auch
der
Kämpferinnen-Pool. 30 Sportlerinnen aus 16
Nationen wollten um die Platzierungen kämpfen.
Leider bekam Jasmin für den ersten Kampf mit
Rhonda Nat, die für das DTU-Nationalteam an
den Start ging, gleich eine deutsche Kämpferin
zugelost. Der Kampf wurde im Livestream
übertragen
und
von
OlympiamedaillenGewinnerin
Helena
Fromm kommentiert.
Aufgrund einer gerade
auskurierten Erkältung
hatten wir uns für eine
eher defensive Taktik
entschieden, um die
im Aufbau befindliche
Kondition nicht über
die
Maßen
zu
strapazieren. Das war
natürlich gegen eine
sehr aktive Kämpferin
wie
Rhonda
recht
gewagt. Gleich zu
Beginn des Kampfes
durfte
Jasmin
Bekanntschaft mit den
neuen
Regelungen
machen, als sie für
das Beinheben, ohne Nachzusetzen den
Minuspunkt bekam. Der Kampf selbst war
zunächst ausgeglichen und so blieb es beim 0:1
für Rhonda. In Runde 2 agierte die Gegnerin
aktiver, da sie sicher unsere Taktik bemerkt hatte.
Beide Kämpferinnen zeigten schöne Aktionen,
wobei der Vorteil bei Rhonda lag und so ging
Jasmin mit einem 2:6 Rückstand in die
Rundenpause. Die dritte Runde gestaltete Jasmin
dann etwas offensiver und konnte ihre Gegnerin
mehrmals unter Druck setzen. Etwa 10 Sekunden
vor Ende der dritten Runde lag sie nur noch mit
8:11 zurück und hätte mit einem Kopftreffer
ausgleichen können. Die Schlussoffensive konnte
die Kontrahentin für einen gut gesetzten Konter
nutzen.
Die Enttäuschung über das zeitige Ausscheiden
hielt sich in Grenzen, da es für uns wichtig war,
das Niveau der Kämpfe in der Damenklasse zu
erfahren und die neuen Regelungen anzuwenden
bzw. umzusetzen.
Entgegen
unserer
anfänglichen
Bedenken
konnten wir feststellen, dass die ab Januar
geltenden Regeln durchaus dazu führten, dass
die Kämpfe aktiver und mit weniger taktischen
Spielereien geführt wurden. Sowohl die neue
Minuspunkt-Vergabe, als auch die Tatsache, dass
es für einen Paldung nun 2 Punkte gibt, motiviert
die Kämpfer zu mehr Kampfaktionen. Auch das
nun erlaubte Schieben aus dem Clinch kann als
WTF-Ranglistenturnier
in Hamburg
am 21./22. Januar 2017
positiv bewertet werden.
Bleibt abzuwarten, wie
sich die Regeln im
Jahresverlauf bewähren
werden.
R. Richter