Pressemitteilung - Uniklinik RWTH Aachen

Freistellungs-Stipendien der Deutschen Leberstiftung für
hepatologische Studien vergeben
Aachen, 24.01.2017 – Um die Initiierung und Planung von klinischen Studien im
Bereich der Hepatologie zu unterstützen, lobte die Deutsche Leberstiftung
auch für das Jahr 2017 Freistellungs-Stipendien aus. Das Gutachterkomitee
beschloss die Förderung von zwei klinischen Studien zu seltenen
Erkrankungen. Einer der Stipendiaten ist Dr. med. Karim Hamesch aus der
Klinik für Gastroenterologie, Stoffwechselerkrankungen und Internistische
Intensivmedizin der Uniklinik RWTH Aachen. Sein Forschungsschwerpunkt
liegt auf dem Alpha1-Antitrypsin-Mangel.
Dr. Karim Hamesch plant in seinem Projekt eine „Multizentrische und prospektive
Untersuchung der Leberbeteiligung beim Alpha1-Antitrypsin-Mangel“. Prof. Dr. Frank
Lammert, einer der Gutachter für die Vergabe der Stipendien, erläutert die Auswahl:
„Bisher wurde der Alpha1-Antitrypsin-Mangel in Deutschland nur in sehr begrenztem
Umfang erforscht. Das bei der Deutschen Leberstiftung eingereichte Projekt widmet
sich nun der genauen Charakteristik dieser seltenen Erkrankung. Daher haben wir
uns dafür entschieden, das Projekt zu fördern.“
Der Alpha1-Antitrypsin-Mangel, kurz AAT-Mangel, ist eine häufig übersehene
Stoffwechselerkrankung, die vererbt wird. Unter den seltenen Erkrankungen ist der
AAT-Mangel recht häufig, z.B. ist es weltweit die am dritthäufigsten tödlich
verlaufende Erbkrankheit. Bei den leichteren Formen geht man in Europa von bis zu
sechs Millionen betroffenen Menschen aus, bei den schweren von bis zu 50.000.
Neben einer Lungenbeteiligung kann der Alpha1-Antitrypsin-Mangel in bis zu 50
Prozent der Fälle zu einer Leberbeteiligung führen, die eine verminderte
Lebensqualität und Lebenserwartung mit sich bringt. Bei den betroffenen Menschen
treten verschiedene Lebererkrankungen auf, die sich bis hin zu einer Leberzirrhose
und zum Leberkrebs entwickeln können. Problematisch ist, dass eine chronische
Schädigung der Leber bei bestehendem AAT-Mangel derzeit oft –wenn überhaupt –
erst sehr spät erkannt wird. Für die Vorbeugung von Komplikationen und eine
effektive Behandlung sind diese frühe Feststellung sowie eine evidenzbasierte
Verlaufskontrolle jedoch entscheidend. Weitere Informationen finden Sie auf
www.alpha1-leber.de
Über das Freistellungs-Stipendium
Besonders die klinische Forschung ist für die Verbesserung der PatientenVersorgung wichtig. Daher fördert die Deutsche Leberstiftung diesen Bereich schon
seit einigen Jahren durch das Freistellungs-Stipendium. Diese Stipendien können
eingesetzt werden, um eine Freistellung von Ärzten für die Projekt- bzw.
Studienplanung zu finanzieren. Die Stipendien umfassen die Übernahme von
Personalkosten eines Arztes für bis zu drei Monate (bis 20.000 Euro). Pro Jahr
können maximal zwei Freistellungs-Stipendiaten unterstützt werden. Um die
Freistellungs-Stipendien haben sich zahlreiche Ärzte mit interessanten klinischen
Studien und Projekten beworben. Die Prüfung und Begutachtung der Anträge
erfolgte durch ein unabhängiges Gutachterkomitee, dessen Mitglieder Prof. Dr. Eva
Herrmann, Frankfurt, Prof. Dr. Frank Lammert, Homburg/Saar, und Prof. Dr.
Christoph Schramm, Hamburg, waren. Die Gutachter beschlossen einstimmig die
Förderung für zwei Stipendiaten mit ihren Projekten. Mit den beiden FreistellungsStipendien schafft die Deutsche Leberstiftung damit eine Förderung von Projekten zu
Erkrankungen, für die klinische Daten enorm wichtig, aber nicht vorhanden sind.
Weitere Informationen: www.deutsche-leberstiftung.de.
Freistellungs-Stipendiaten der Deutschen Leberstiftung 2017 – Urkundenverleihung im Rahmen der
GASL-Jahrestagung 2017 (v.l.n.r.): Dr. Marcin Krawczyk, Prof. Dr. Michael P. Manns, Dr. Karim
Hamesch, Prof. Dr. Guido Gerken
Pressekontakt:
Uniklinik RWTH Aachen
Dr. Mathias Brandstädter
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Pauwelsstraße 30
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Telefon: 0241 80-89893
Fax: 0241 80-3389893
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Über die Uniklinik RWTH Aachen (AöR)
Die Uniklinik RWTH Aachen verbindet als Supramaximalversorger patientenorientierte Medizin und
Pflege, Lehre sowie Forschung auf internationalem Niveau. Mit 34 Fachkliniken, 25 Instituten und fünf
fachübergreifenden Einheiten deckt die Uniklinik das gesamte medizinische Spektrum ab.
Hervorragend qualifizierte Teams aus Ärzten, Pflegern und Wissenschaftlern setzen sich kompetent
für die Gesundheit der Patienten ein. Die Bündelung von Krankenversorgung, Forschung und Lehre in
einem Zentralgebäude bietet beste Voraussetzungen für einen intensiven interdisziplinären
Austausch und eine enge klinische und wissenschaftliche Vernetzung.
Rund 7.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen für patientenorientierte Medizin und eine Pflege
nach anerkannten Qualitätsstandards. Die Uniklinik versorgt mit 1.400 Betten rund 48.000 stationäre
und 183.000 ambulante Fälle im Jahr.