16 www.kg-koeniz.ch | FEBRUAR 2017 Kirchenkreis Mitte «Alle Menschen sind Sünder» THOMASKIRCHE Liebefeld HOMOSEXUALITÄT UND KIRCHE / Wie fühlt und was glaubt ein homosexueller Mensch? Und was hält er von der evangelisch-reformierten Kirche? Reformiert. sprach mit Jonas B.* (57) aus Köniz. Wie haben Sie gemerkt, dass Sie Männer lieben? Jonas B.*: Das war ein Erkenntnisprozess über mehrere Jahre hinweg. Bereits in der Primarschule fühlte ich mich emotional zu meinen Klassenkameraden hingezogen. Später als Jugendlicher in den 70er-Jahren genoss ich die Töfflifahrten mit meinen Freunden, weil das bei uns eine reine Buben-Sache war. Gottesdienste So. 5. Feb. 10.00 Uhr Kirchensonntag (s. unten), anschliessend Kirchenkreisversammlung So. 12. Feb. 10.00 Uhr Pfrn. Barbara Brunner, Elie Jolliet, Orgel So. 19. Feb. 10.00 Uhr Pfrn. Doris Lehmann, Elie Jolliet, Orgel So. 26. Feb. 10.00 Uhr Pfrn. Ruth Werthmüller, Erica Zimmermann, Orgel FÜR ALLE Bild: Kirche Köniz. Stille am Abend Meditation. Do.,9.2./23.2., 18.30–19.00 Uhr, Thomaskirche. EVANGELISCH-REFORMIERTE KIRCHGEMEINDE KÖNIZ Sonntag, 5. Februar 2017, 11.15 Uhr, Thomaskirche Kirchenkreis Mitte Thomaskirche Liebefeld Kirche Köniz Murrihuus Schliern Fitness Jonas B.*, 57-jährig, homosexuell: «Homosexuelle sollten einen Schritt hin zur Kirche wagen.» Sind Sie ein gläubiger Christ? Ja, der christliche Glaube hat mich immer begleitet. Ich wurde in der evangelisch-reformierten Kirche getauft, konfirmiert und habe die kirchliche Unterweisung besucht. Für mich ist der Göttliche Geist überall. In den Bildbeschreibungen der Bibel sehe ich Beispiele für eine spirituelle Ebene, die auch auf das Leben in der heutigen Zeit übertragbar ist. anlagung kann nicht «umgepolt» werden, denn sie ist keine willentliche Auswahl. Für mich gibt es auch keinen Grund, sie zu unterdrücken. Im Gegenteil – Gefühle zu unterdrücken bedeutet ein Stück seiner Identität zu verraten. Jonas B.* Dann kommen homosexuelle Menschen nicht in die Hölle? Ich glaube nicht an die Hölle als Strafe einer göttlichen Instanz. Die Hölle steht meiner Ansicht nach für die geistige Trennung vom Göttlichen – der Himmel hingegen für die Vereinigung damit. In diesem Sinne stehen beide Seiten für alle Menschen offen, unabhängig von ihrer sexuellen Ausrichtung. Würden Sie sagen, dass Homosexualität gottgegeben ist? Homosexualität ist eine Ausprägungsform der Natur. Und die Natur ist eine Schöpfung Gottes. Diese natürliche Ver- Anschliessend an den Gottesdienst Traktanden 1. Begrüssung 2. Wahl der Stimmenzähler K I N D E R /J U G E N D Wie nehmen Sie die Haltung der evangelisch-reformierten Kirche in der Schweiz wahr? Grundsätzlich recht offen und positiv, auch wenn dies je nach Kirchgemeinde etwas variieren kann.Seit einigen Jahren hat sich die Haltung der evangelisch-reformierten Kirche bezüglich Homosexualität sehr geändert. Ich finde es toll, dass heute Segnungen von gleichgeschlechtlichen Paaren möglich sind. «Homosexualität ist eine Ausprägungsform der Natur und damit eine Schöpfung Gottes.» Mehrere Bibelstellen verurteilen Homosexualität als Sünde… Im Grunde genommen sind alle Menschen Sünder. Kaum jemand kann ein perfektes Leben bis ans Lebensende führen. Deshalb steht für mich hier der Ansatz von Toleranz und Nächstenliebe im Vordergrund, der ein realistisches Leben ermöglicht. Fitnesstraining mit Pilates-Elementen für Eltern, mit Kinderbetreuung (optional) 09.50–10.45 Uhr Training und Kinderbetreuung. Immer dienstags, ausser Schulferien. Erste Lektion gratis und unverbindlich. Info: S. Stejskal, 031 372 11 16, 077 415 61 35. Kirchenkreis-Versammlung des Kirchenkreises Mitte Trotzdem gibt es noch immer eine grosse Kluft. Obschon die Kirche nun ihre Türen öffnet, zeigen viele homosexuelle Menschen kaum Interesse an kirchlichen Traditionen. Die Situation kann nur verbessert werden, wenn beide Seiten respektvoll Verantwortung übernehmen und in die Zukunft schauen. Das bedeutet auch für homosexuelle Menschen, dass sie wieder vermehrt einen Schritt zur Kirche wagen sollten. Es erscheint mir wichtig, dass schwule Männer und lesbische Frauen am kirchlichen Leben teilnehmen und es aktiv mitgestalten. Denn dies kann verhindern, dass sich feindlich gesinnte Tendenzen gegenüber Homosexuellen und extreme Ansichten erneut etablieren. Bild und Text: Stephan Ruch Jungschar Siehe Köniz. M I T T L E R E S A LT E R / 6 0 P L U S Café littéraire Literatur gemeinsam erleben: Austauschen, Erfahrungen teilen, Neues kennenlernen. Di. 14.2., 19.30–22.00 Uhr, Thomasstube. Info: B. Hildebrandt, 031 972 52 47. Spaziergruppe Thomas Di. 14.2. Info: R. Weber, 031 971 57 77. Biografie-Kurs Fr. 10./24.2. Info: B. Hildebrandt, 031 972 52 47. UN Essen am Dienstag Di. 21.2., 12.00 Uhr, gr. Saal. Info und Anmeldung: B. Hildebrandt, 031 972 52 47. Wandergruppe Thomas Mo. 27.2. Info: M. Altorfer, 031 971 18 61. GLAUBLIC H 50 Jahre Turnen am Mittwoch Mi. 9–10 Uhr, gr. Saal. V. Zahnd, 031 381 47 54. J.S. Bach: Die Kunst der Fuge MUSIK Ursula Heim und Andreas Marti, Cembali Lee Stalder, Orgel Sonntag, 12. Februar, 17.00 Uhr. Anmerkungen * Name von Redaktion geändert. Vollständiges Interview auf www.kg-koeniz.ch/Aktuell/Themen. Zusätzliche Themen: Diskriminierung als Menschenrechtsverletzung, Liebesbeziehungen zwischen Männern und wie die Eltern von Jonas B.* auf sein Outing reagiert haben. Ein Angebot der Thomaskirche, Kirche Köniz und der kath. Kirche St. Josef Köniz. Monatslied Nr. 282 «Wer ist Gott». FREUD UND LEID Kirchenchor Köniz-Liebefeld S. Köniz und www.ref.ch/kch-kl TIPP Gottesdienste mit Theater Gospelchor Liebefeld www.gospelchor-liebefeld.ch Proben: Di. 20–22 Uhr, kl. Saal. Bestattungen Reinhard Daniel, geb. 1962; BöhlenScheidegger René, geb. 1939; SchneiderPaar Annemarie, geb. 1931. K O N TA K T E Pfarrämter Neuhaus Pfrn. B. Brunner Frey, 079 722 62 16 Pfr. H. Ryser, 031 971 61 00 Hessgut Pfrn. R. Werthmüller-Albrecht, 031 971 22 77 Thomaskirche: Buchenweg 21, 3097 Liebefeld Sozialdiakonie: B. Hildebrandt, 031 972 52 47, A. Voss, 031 971 75 51 Sekretariat: S. Schneider, 031 972 52 31 Katechetin: M. Werthmüller, 033 222 50 87 Musik: E. Jolliet, 076 503 11 05 E. Zimmermann, 031 331 94 00 Sigristendienst: K. Beyeler, S. Humbel, B. Röthlisberger, 031 972 52 24 Vermietungen: S. Humbel, dienstags, 031 972 52 24 Website: www.kirche-liebefeld.ch «Wie finde ich einen gnädigen Gott?» Martin Luther – «Wer?» – «Martin Luder» Astrid Lanz – «Wie bitte?» – «Martin Luther – später»: So beginnen im Gottesdienst die szenischen Collagen, in denen Martin Luther um einen gnädigen Gott ringt: Schwere Wirtschaftskrisen, lange Kriege sowie Hungersnöte bewirkten, dass viele Menschen, so auch Luther, sich Gott als schrecklichen Richter vorstellten, der sie für irgendetwas bestraft. Wie kann dieser Gott besänftigt werden? Mit Ablässen? Mit guten Werken? Und wenn ja: Wann genügen die eigenen Anstrengungen? Diese und ähnliche Fragen stehen auch heute im Raum: «Wann genüge ich – gegenüber mir selber und den Anderen?» Lassen Sie sich von diesem Theater-Gottesdienst und ihren eigenen Antworten auf die Fragen überraschen! Der Gottesdienst mit Theater findet erstmals am 19. Februar um 10.00 Uhr in der Thomaskirche Liebefeld statt, zusammen mit Pfarrerin Doris Lehmann (Liturgie). Weitere Theater-Gottesdienste – 18. März, 9.30 Uhr, Kirche Niederscherli, Pfr. Jochen Matthäus, Liturgie – 12. November, 9.30 Uhr, Kirche Oberwangen, Pfr. Mathias Gerber, Liturgie. KIRCHENKREIS MITTE «reformiert sein, gestern und heute» Gottesdienst am Kirchensonntag mit Zmorge in der Thomaskirche am Sonntag, 5. Februar 2017, 10.00 Uhr. Auch dieses Jahr laden wir Sie ein zum nun schon traditionellen Zmorge am Kirchensonntag in der Thomaskirche. Ans Thema «reformiert sein gestern und heute» nähern wir uns an, indem wir reformierte Kirchenlieder aus der Zeit der Reformation bis heute singen. Und natürlich bietet das gemeinsame Zmorge Gelegenheit zu darauf aufbauenden Gesprächen über Gott und die Welt… Mitwirkende: Vorbereitungsteam Kirchensonntag, Elie Jolliet, Orgel; Kirchenchor Köniz Liebefeld (Leitung: Andreas Marti) Im Anschluss an den Gottesdienst um 11.15 Uhr findet die Kreisversammlung des Kirchenkreises Mitte statt. zVg Ein Gottesdienst mit Theaterszenen, gespielt an drei Daten und Spielorten. Mit der Schauspielerin Astrid Lanz und Pfarrer Hansueli Ryser.
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