SÜDKURIER NR. 5 | V SAMSTAG, 7. JANUAR 2017 S AÜ M D KS U T ARGI E, R7 .NJRA. N5U A| RV 2 0 1 7 Villingen-Schwenningen 21 Villingen-Schwenningen 21 NACHR ICHTEN VANDALISMUS Schaufensterscheibe eingeschlagen Villingen-Schwenningen (sk) In der Nacht von Donnerstag auf Freitag haben bislang unbekannte Vandalen die Schaufensterscheibe des ehemaligen Soundservice am Romäusring eingeworfen. Der Sachschaden kann derzeit noch nicht genau beziffert werden. Die Feuerwehr sicherte mit Platten die durch den Vandalismus entstandene Fensteröffnung. Zeugenhinweise werden an die Polizei Villingen (07721 601-0) erbeten. Narrentreffen im Puppenformat Kleine Figuren: Nun stehen sie wieder im Franziskaner Museum ausgestellt, die Miniatur-Fasnachtsfiguren von Ingeborg Jaag. Ganz im Zeichen des anstehenden Zähringer Narrentreffens am 28. und 29. Januar wird die diesjährige Ausstellung um eine Besonderheit erweitert. 38 der teilnehmenden Zünfte aus den Zähringerstädten haben Bildmaterial ihres fasnächtlichen Brauchtums zur Verfügung gestellt, welches durch zusätzliche 55 Pappfiguren bei der Ausstellung geschildert wird. Besucher können also schon mal beim Betrachten kleine Vorabblicke auf das sie erwartende Großereignis erheischen. Das gängige Sortiment der 80 Figuren wird um die Leihgaben des Reiters der Bürgerwehr und des Katers Miau der Katzenmusik bereichert. Die Ausstellung ist bis zum 5. März zu den gängigen Öffnungszeiten des Museums zu sehen. B I L D : AL E X AN DE R H Ä M M E R L I N G NACHTUMZUG Straßensperrung in Pfaffenweiler VS-Pfaffenweiler (sk) Aufgrund des Nachtumzugs des Narrenvereins Wolfbach Rolli sind in der Ortschaft Pfaffenweiler am Samstag, 14. Januar, vorübergehende Straßensperrungen erforderlich. Die Aufstellung der Umzugsgesellschaft erfolgt ab 18.30 Uhr im Neuer Weg, Dahlienweg, Göhrleweg, Im Oberdorf. Anschließend verläuft der Umzug über Im Oberdorf, Kohlbrunnenstraße, Steinbühlstraße, Efeustraße bis zur Festhalle. „Unser Ball ist ein Aushängeschild“ VHS ➤ Das neue Regie-Trio der Exkursion ins Augustinermuseum Villingen-Schwenningen (sk) In Kooperation mit dem Stadtarchiv und unter Leitung von Heinrich Maulhardt veranstaltet die vhs am Dienstag, 17. Januar, eine Exkursion ins Freiburger Augustinermuseum. Die Führung durch die Ausstellung wird Dr. Robert Neisen übernehmen. Er hat die Ausstellung mitkonzipiert und ist Mitarbeiter am Publikationsvorhaben „Stadtgeschichte VS im 19. und 20. Jahrhundert“. Die Abfahrt ist mit dem Zug am Villinger Bahnhof um 11.50 Uhr. Die Exkursion kostet 35 Euro. Anmeldungen und weitere Informationen unter 07720/82-3344 oder [email protected]. STERBEFÄLLE VILLINGEN Wolfgang Speck, (69). Johann Alt, (83). Gabriele Schwarzwälder, geb. Hoffmann, Alicante/ Spanien, früher Villingen, (83). Hans Teutsch, (84). Wolfgang Kolb, (73). Edith Marx, (88). Stefanie Fleig, Weilersbach, (90). Waldemar Wywior, (48). SCHWENNINGEN Carlo Caruso, (76). BAD DÜRRHEIM Hans Götz, Unterbaldingen, (87). DAUCHINGEN Alfred Janke, Albstraße 2, (82). Die Katzenbälle Villinger Katzenmusik ➤ Die vielen Herausforderungen in der Tonhalle Die Bälle der Katzenmusik finden am Freitag, 3. Februar, und Samstag, 4. Februar in der Villinger Tonhalle statt. Der Vorverkauf hat bereits begonnen. Tickets gibt es bei Dominik Schaaf und Rolf Müller. VON NORBERT TRIPPL VS-Villingen – Drei Damen auf der Regiekanzel, das gab es bei den Katzen noch nie. Ein Wechsel war erforderlich geworden, nachdem gesundheitliche Gründe die bisherige Verantwortliche zum Rückzug gezwungen hatten. In der Spechtlochhütte im Frühsommer fiel der Beschluss: „Wir machen das jetzt, schließlich sind wir ja alle alte Hasen“, lacht Heidi Mayer. Alte Hasen? Angela Kornhaas ist 29 Jahre alt. Aber: Bereits vor elf Jahren begann sie im Damenballett bei Heidi Mayer. Heidi Mayer selbst ist seit Anfang der neunziger Jahre im Ballteam aktiv. Und Andrea Irion hat in Bad Dürrheim auch schon mal bei den Urviecher-Bällen verantwortlich die Abläufe orchestriert. Angela Kornhaas arbeitet als Erzieherin und steuert jetzt die Kindertanzgruppe und das Doppelzentner-Team. „Jeder von uns hat einen eigenen Stil“, sagt sie. Die drei haben während des vergangenen halben Jahres aber auch die Erfahrung gemacht, „dass wir uns absolut einig sind, das funktioniert gut“, schildert Andrea Irion das Miteinander. Tonhallen-Bälle auf die Bühne zu bringen, das ist eine vielschichtige Herausforderung. „Ein Ball braucht Struktur, die Abläufe müssen stimmen, die Teams um die Bühnengruppen herum, wie die Maler und Kulissenbauer, müssen rechtzeitig instruiert werden“, umreißt Andrea Irion die Aufgaben. Einmal im Monat gibt es dann einen Treff der engsten Verantwortlichen. „Das sind 15 Leute“, skizziert Heidi May- Die drei Damen von der Ballregie: Sie stemmen Villingens Bälle der Katzenmusik in der Tonhalle, zusammen mit über 100 Akteueren, von links: Andrea Irion, Angela Kornhaas, Heidi Mayer. B I L D : NO RB ER T T R I P P L er. Nach den Sommerferien verschärft sich dann die Taktung, zwei Mal die Woche proben die einzelnen Gruppen ihre Aufführungen. Musik, Choreografie, Kostüme – all dies wird parallel vorangetrieben. Das Ballteam wächst nun ständig. Waren es zunächst 60 Mitwirkende, die jedes Jahr mit dabei sind, werden am Schluss, in rund vier Wochen, deutlich über einhundert Akteure über die Bühne wirbeln. Über die Abläufe in der Tonhalle freuen sich die drei. „Das ist echt super, wir werden hier gut unterstützt“, sagt Andrea Irion. Das Ball-Konzept bleibt bis wenige Tage vor dem ersten Abend ein lebendes Objekt. „Mittwoch vor dem Ball-Freitag muss alles endgültig fix sein“, schildert Andrea Irion. Bis die Ballwoche angebrochen ist, gibt es immer wieder Veränderungen: Jemand hat noch eine tolle Idee, eine Textnummer wird umgeschrieben, Akteure werden krank. All dies gilt es abzufedern, auszuhalten und gemeinsam durchzustehen. „Unser Ball ist ein Aushängeschild für den Verein“ sagt Heidi Mayer und verweist auf die vielen NachwuchsAktiven, die dabei sein werden. „Das ist schon toll, wie sich das bei uns entwickelt“, sagt sie. Ganz wichtig sind die vielen Helfer, die richtig anpacken können wie etwa die Kulissenbauer. „Dieses Jahr haben wir beispielsweise eine Treppe gebraucht“ schildert Andrea Irion eine der speziellen Aufgaben. „Und dann haben wir eine Treppe bekommen“, sagt sie immer noch be- eindruckt. Viel Feinarbeit steckt im Detail. „Karin Gambin hat sensationelle Ideen“, sagt Andrea Irion. Die Villingerin malt die Kulissen und gestaltet auch viele Dinge im Hintergrund mit. Aber was heißt hier schon malen: Wer einmal im Winter in der klammen Wagenhalle war, der weiß, es ist ein Wunder, dass hier überhaupt Farbe flüssig bleibt. Das Ball-Motto für 2017 unterstreicht, wie breit der Verein aufgestellt ist und wie hier das Miteinander funktioniert. „1001 Nacht“, lautet es – aber warum? Heidi Mayer sagt: „Das hat sich unsere Jugend so gewünscht, also machen wir das.“ Traditionell eröffnet die Katzenmusik in Villingen die Ballsaison. Auch so gesehen sind die beiden Abende ein Ereignis. Für Ballregisseure und Aktive auf der Bühne bleibt in den Monaten der Vorbereitung immer diese eine Frage akut: Wie wird wohl das Publikum reagieren? Angela Kornhaas, Andrea Irion und Heidi Mayer sagen, dass sich hier die Ansprüche in den vergangenen zehn Jahren „deutlich verändert“ (Mayer) hätten. „Jeder sitzt vor dem Computer und weiß im Prinzip alles.“ Ein Ball müsse deshalb gut unterhalten, den Rahmen für schöne Stunden bieten. „Unser Ball soll einfach Spaß machen“, bringt Andrea Irion den eigenen Anspruch auf den Punkt. Drei Regisseurinnen bringen dafür die nötige Vielfalt mit. Den Finger in die Wunde gelegt Schwenninger Narrenzunft beim Häsabstauben. Spitzen gegen die Verwaltung gibt es zuhauf VS-Schwenningen (sgn) S’ ist soweit und er sei froh, von überall schallt das Narri Narro – Zunftmeister Martin Wittner freute sich. Immer noch im Beethovenhaus beging die Narrenzunft Schwenningen die traditionelle Fasnetseröffnung nach fahnenschwingendem Auftakt. Eine stattliche Anzahl von Abordnungen hatte sich trotz widriger Witterungsbedingungen zur frühen Stunde eingefunden. Die Schwenninger sind mit dem Häsabstauben die ersten am Dreikönigstag und ach – die Liste des Zunftmeisters war wieder ellenlang. So verlor er auch keine Zeit, den närrischen Finger auf wunde Punkte zu legen. Dass ihm ob der Hitze im Beethovenhaus der Schweiß in Strömen lief, habe als Ursache, dass auf Anregung von Baubürgermeister Detlef Bührer nach all den Wasserschäden das Haus schließlich getrocknet werden müsse. Und überhaupt – neue Festhalle: Wenigstens habe es ja schon mal den Spatenstich gegeben. Dank der Findigkeit des Ordnungsamtes werde aufgrund der neuen Strafzettelpolitik wohl schnell das Geld für die benötigte Tiefgarage der Festhalle in den Stadtsäckel fließen. Ansonsten sei es ihm nicht bange, denn angesichts der in VS verbreiteten Tradition, an Leerständen und Dreckplätzen festzuhalten, bleibe nach dem Abriss das Areal des jetzigen Beethovenhauses zumindest als Parkplatz erhalten und laufen seien die Schwenninger ja gewöhnt. Wittner zeigte sich in Hochform: Die Stadt muss wohl vor zu gut gebildeten jungen Menschen Angst haben, so der Zunftmeister. Wie sonst wäre es erklärbar, dass man danebenstehend applaudiert, wenn die Hochschule trotz Leerständen in Industriegebieten neue Standorte in Rottweil und Tuttlingen schafft. Der Stadtverwaltung attestierte Wittner hochmotivierte, doch komplett talentfreie Bürgeramtsangestellte. „Für das Kulturamt beginnt die Kultur am Theater am Ring und endet am Franziskaner“, so Wittner. Hätte man, nachdem sich die deutsche Nationalelf erdreistete, das Viertelfinale der EM zu erreichen, Schwenningen bei der Kulturnacht zum größten Public-Viewing-Ort gemacht, wären 10 000 Menschen mehr statt we- Des neuen Zunftmeisters Anselm Säger erster offizieller Auftritt gerade mal 12 Stunden nach Amtsantritt ist beim Häsabstauben der Narrenzunft Schwenningen. B I L D : SA B I NE N A I E MI niger angelockt worden, skandierte der Zunftmeister von der Kanzel herunter. Das Bürgeramt beschäftige hochmotivierte, jedoch absolut talentlose Jungangestellte und er freue sich auch über Ernst Reiser, so Wittner über den Stadt- rat, der es in seiner gesamten Ratskarriere bis heute nicht geschafft hat, das Schwenninger Moos kennenzulernen. Geehrt wurden außerdem 125 Zunftmitglieder für 20- bis 60-jährige Vereinszugehörigkeit.
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