Viele Bergseen gefrieren im Winter komplett zu und bieten deshalb die Gelegenheit, eine aus Skandinavien stammende Fischerei auszuüben, nämlich das Eisfischen. In der Schweiz dürfen aber nur wenige Bergseen im Winter befischt werden. Folgende Seen bieten diese Sportart an: Der Melch- und Tannensee auf der Melchseefrutt, der Eisee am Fuss des Brienzer Rothorns, die Berner Bergseen Arnen-, Engstlen-, Hinterstockensee, der Seeblisee (SZ) und der Stausee Garichti (GL). Nicht bei allen Seen ist das Eisfischen frei zugänglich. Bei gewissen Seen ist eine Anmeldung erforderlich. Eine Nachfrage über die Zugänglichkeit ist unbedingt erforderlich. Allgemeine Ausrüstung: Um ein Loch ins Eis zu Bohren braucht man einen Eisbohrer. Dieser kann bei uns bestellt und innert ein paar Tagen bei uns bezogen werden. Ein weiteres nützliches Hilfsmittel ist eine Plastik-Schöpfkelle mit Löchern. Diese braucht man, um das Wasser im Eisloch eisfrei zu halten. Rute und Rolle: Für das Eisfischen verwendet man spezielle Eisfischruten, welche nur ca. 50 – 100 cm lang sind. Die kurze Länge sorgt dafür, dass man unmittelbar am Eis Loch stehen kann. Um das Zufrieren der Rutenringe zu verhindern, werden die Eisfischruten meistens mit grossen Ringen bestückt. Als Rolle verwendet man eine kleine 500er oder 1000er Spinnrolle. Da man meistens in flacheren Gewässern fischt, braucht es keine Rollen mit grossem Fassungsvermögen. Zur Anwendung kommen geflochtene, monofile Nylon- oder Fluorcarbon-Schnüre. Bei Verwendung einer geflochtenen Schnur ist Vorsicht geboten. Die Eis Kante kann die Schur beschädigen. Köder: Alle relevanten Köder-Arten können eingesetzt werden. Diese können passiv aber auch aktiv angewendet werden. Unterschiedlich ist die Führungsart der Köder. Ich fische meistens mit einer Rute passiv und mit der anderen Rute aktiv. Passiv: Ich stecke eine Rute in den Schnee. Der Haken ist mit Maden, Würmern oder anderen natürlichen Ködern bestückt. Die Bissanzeiger-Glocke signalisiert den Biss eines Fisches. Dani Odermatt Aktiv : Ich montiere einen Gummiköder oder toten Köderfisch und bewege die Rute mit der Hand auf und ab. So verleihe ich dem Köder das natürliche Spiel eines „lebendigen Fisches“. Köder für das passive Fischen: • • • Bienenmaden, Tebomaden, Würmer Kunstmaden Forellenteig Wo die Hegenenfischerei erlaubt ist, baue ich eine Hegene mit 2-3 Seitenarmen und einen Seitenarm ganz am Grund beim Blei. So kann ich die Köder auf verschiedenen Tiefen anbieten. Köder für das aktive Fischen: Auch für das aktive Fischen können alle relevanten Köder-Arten eingesetzt werden. Ich bevorzuge aber grelle Farben die UV-aktiv sind. Unter dem Eis ist es dunkel und ein UV-Köder kann Fische besser anlocken. Als Montage für die Gummiköder verwende ich meistens ein Dropshot. An Stelle eines Dropshot-Bleis, setze ich einen JigKopf mit einem krebsartigen Gummifisch ein. Am oberen Haken verwende ich einen länglichen Gummifisch mit einem V-Schwanz. Auf der rechts abgebildeten Montage verwende ich oben einen Stucki Fanatics Poison Arrow 7.5 cm Gummifisch an einem VMC Spinnshot Haken und unten einen Keitech Hog Impact 7.5 cm an einem Keitech Tungsten Super Roud Jig Head. Der Rapala Snap Rap gehört in jede Box eines Eisfischers. Durch den flügelartigen Schwanz bricht er beim Zupfen auf alle möglichen Seiten aus und bringt jeden Räuber in Bisslaune. Dani Odermatt Der Storm Dart`n Glide Teardrop Jig Head ist optimal zum vertikalen Fischen geeignet. Dank der beweglichen Öse verändert er seine Position beim Absinken, resp. Anheben. Lässt man den Köder stehen pendelt er sich vertikal ein. Diese Eigenschaften verleihen dem Gummifisch eine lebensechte Funktionsweise. „Jiggt“ (Heben und Senken des Köders) man den Köder schnell, dann bricht er auf alle Seiten aus, was ein flüchtendes Fischlein imitiert. Kein Räuber kann da widerstehen. Das wohl bekannteste System für das fischen mit Köderfischen im Bergsee ist das Tiroler System. Auch beim Eisfischen ist dieses System eines der besten Montagen, um Namaycushs oder Saiblinge zu überlisten. Der hintere Haken wird demontiert. Das System wird ohne Haken in den Schlund (Kopf) des Köderfisches gesteckt. Am Ende des Köders kommt die Öse wieder zum Vorschein und der Haken wird eingehängt. Als Köder werden Elritzen oder andere Köderfische mit einer Länge von ca. 5-12 cm verwendet. Unser Ladenpersonal gibt dir gerne Tipps. Alle im Artikel erwähnten Köder sind bei uns im Laden erhältlich. Dani Odermatt
© Copyright 2024 ExpyDoc