Neujahrsempfang des Arbeitskreises der Bürgervereinigung

SÜDKURIER NR. 13 | K
DIENSTAG, 17. JANUAR 2017
SD ÜI EDNKSUTRAIGE ,R 1N7 R
. .J A1 N3 U| AKR 2 0 1 7
Konstanz 19
Konstanz 19
Auf ins neue Jahr
NACHR ICHTEN
INDUSTRIEGEBIET
Viele Gäste, angeregte Gespräche: Der
Arbeitskreis der Bürgervereinigung
Allmannsdorf-Staad-Egg (BAS) lud am
Wochenende zum Neujahrsempfang,
bei dem es einen Vortrag zum Thema „Risiko Alterarmut – Was können
wir dagegen tun?“ von Andreas Hoffmann, Vorstand des Caritasverbands
Konstanz, gab. Er sprach darüber, dass
die normale Rente für viele nicht mehr
ausreiche und wie sich jeder vor der
Alterarmut schützen kann, wie Hilfe zur Selbsthilfe möglich ist und was
vor Ort getan werden kann. Hoffmann
steht rechts auf dem Foto, neben ihm
sind Siegfried Musterle (links) und
Dorethee Schmidt (Mitte) aus dem
Kernteam des Arbeitskreises. Zum feierlichen Auftakt von 2017 kamen viele
interessierte Bürger und hörten nicht
nur dem Vortrag zu, sondern tauschten sich auch untereinander und mit
den Mitgliedern der BAS aus. An den
Tischen und in Stehgruppen gab es
angeregte Gespräche über das, was die
Bürger bewegt. Nur wenige Plätze im
Gemeindesaal der Kreuzpfarrei blieben unbesetzt. LÖF/FOTO: OLIVER HANSER
Täter schlägt mit einer
Flasche Autoscheibe ein
Mit einer halb vollen Wodka-Flasche hat ein unbekannter Täter in der Zeit von
Samstagmorgen, 9 Uhr, bis
Sonntagmorgen, 6.30 Uhr, die
Seitenscheibe eines Abschleppfahrzeuges auf dem Betriebsgelände einer Firma in der
Fritz-Arnold-Straße eingeworfen. Dabei entstanden laut einer Mitteilung der Polizei rund
300 Euro Schaden. Hinweise an
(0 75 31) 995 0.
UNTERLOHN
1000 Euro Schaden
bei Attacke auf Auto
Ein Unbekannter hat im Zeitraum von Freitag- bis Samstagabend ein Auto vor einem
Firmengelände in der ErnstSach-Straße beschädigt. Wie
die Polizei mitteilte, trat der Täter vermutlich mit dem Fuß gegen das Heck des Fahrzeuges.
Dabei entstanden rund 1000
Euro Schaden. Zeugenhinweise nimmt die Polizei unter
(0 75 31) 995 0 entgegen.
PARADIES
Unbekannter wirft
Tannenbaum auf Auto
Rund 300 Euro Schaden sind
in der Nacht auf Samstag an
einem Auto entstanden, das
an der Ecke Fürstengutweg/
Rheingutstraße geparkt war.
Ein Unbekannter trat laut einer Mitteilung der Polizei einen Außenspiegel ab und warf
einen zur Abholung bereitgelegten Weihnachtsbaum auf
das Dach. Dadurch wurde die
Antenne verbogen. Zeugenhinweise an (0 75 31) 995 0.
PETERSHAUSEN
Kochendes Wasser
löst Brandmelder aus
Die Feuerwehr rückte in der
Nacht auf Samstag zu einem
Fehlalarm in eine Unterkunft
in der Steinstraße aus. Wie die
Feuerwehr laut einer Mitteilung
der Polizei bei ihrem Eintreffen
in Erfahrung bringen konnte,
war der Alarm durch kochendes Wasser in einem Topf in einer Küche des zweiten Obergeschosses verursacht worden.
MUSIKSCHULE
Konzert zugunsten
des Fördervereins
Lehrkräfte aus verschiedenen
Fachbereichen der Musikschule
Konstanz laden am Freitag, 20.
Januar, zu einem Konzert mit
bunt gemischten Programm
ein. Holzbläser, Streicher, Gitarren, Klavier und Cembalo
werden in Werken aus dem 17.
Jahrhundert bis 20. Jahrhundert erklingen, verspricht die
Ankündigung. Das Konzert beginnt um 19 Uhr. Der Eintritt
ist frei, um Spenden für den
Förderverein der Musikschule
wird gebeten.
Parfümdiebe vor Gericht
➤ Freiheitsstrafe und Geld-
strafe für zwei Angeklagte
➤ Drogeriemarkt und Kaufhaus bestohlen
➤ Dritter Beschuldigter hat
sich ins Ausland abgesetzt
VON L ARIS SA HAMANN
Konstanz – Im Nachhinein kann sie sich
kaum erklären, was sie dazu getrieben
habe, an dieser Aktion mitzumachen.
Den Blick gesenkt, betont die Angeklagte mehrfach, wie leid ihr tue, was passiert ist. Die Staatsanwaltschaft Konstanz hat im Juli letzten Jahres Anklage
gegen zwei Männer und eine Frau erhoben, die am Abend des 7. Novembers
2015 insgesamt 22 Parfüms im Wert von
insgesamt 1217,94 Euro aus einem Drogeriemarkt und einem Kaufhaus entwendet haben sollen. In der Hauptverhandlung verurteilte die Richterin die
Angeklagte wegen Beihilfe und Mittäterschaft beim gemeinschaftlichen
Diebstahl zu einer Geldstrafe von 3200
Euro und einen der Angeklagten – unter Einbezug eines Urteils des Amtsgerichts Singen, bei dem er schon im vergangenen Jahr wegen Diebstahls einer
Jacke angeklagt worden war, sowie dreimaligem Bewährungsbruch – zu einer
Freiheitsstrafe von elf Monaten.
Die Rechtsanwältin des Mandanten kündigte an, vor dem Landgericht
Berufung einzulegen. Zur Hauptverhandlung waren allerdings nur zwei
der Angeklagten erschienen, nämlich
die weibliche Angeklagte und ihr damaliger Partner. Der dritte sei, wie die
Richterin der Akte entnahm, bereits im
Sommer letzten Jahres zu einem dem
Gericht unbekannten Aufenthaltsort
im Ausland ausgereist. Sie schloss daraus, dass er die Ladung zur Verhandlung mit großer Wahrscheinlichkeit gar
nicht mehr erhalten habe. Hintergründe der Tat seien das massive Drogenproblem des anwesenden Angeklagten
Gründe für die Verurteilung
Die Richterin am Amtsgericht Konstanz
drückte sich in der Begründung des Urteils
deutlich aus, stellte aber auch Wege zur
Besserung in Aussicht. Sie erklärte dem
anwesenden Angeklagten, dass sie zwar
berücksichtigt habe, dass er zum Tatzeitpunkt einem enormen Druck durch den
dritten Angeklagten ausgesetzt gewesen
sei, sie die Freiheitsstrafe aber nicht zur
Bewährung aussetzen könne, da sie keine
Garantie für eine Besserung sehe und die
und die dadurch entstandenen Schulden bei Drogendealern gewesen. Nach
eigenen Angaben sei er einige Tage vor
der Tat von diesen überfallen und brutal
geschlagen worden – mit der Drohung,
er solle das Geld bar liefern oder Parfüms stehlen, die die Dealer dann gegen
Geld eintauschen könnten. Die Tat erfolgte demnach offenbar nicht, um sich
illegal eine eigene Einnahmequelle zu
verschaffen, sondern unter dem Druck,
Schulden abbezahlen zu müssen.
Unter starkem Einfluss von Alkohol
und Drogen nahm der Angeklagte seine damalige Freundin auf deren mehrfaches Drängen am Abend der Tat mit
in die Stadt – sie in der Annahme, einige Weihnachtsgeschenke einkaufen zu
können, er dagegen mit dem Vorsatz,
Diebstahl zu begehen. Zusammen mit
dem dritten Angeklagten betraten sie,
nachdem sie das Auto in einem naheliegenden Parkhaus abgestellt hatten, den
Drogeriemarkt. „Ich war in Gedanken
versunken. Ich habe nur nebenher bemerkt, dass etwas irgendwie komisch
ist“, erzählte die Angeklagte von ihrem
ersten Besuch in der Drogerie. Erst als
sie mit den Männern ins Parkhaus zurückkehrte, stellt sie erschrocken fest,
dass ihr damaliger Freund aus einer mit
Aluminiumfolie ausgekleideten Tasche
mehrere kartons holte, die er offensichtlich aufgrund seiner finanziellen
Situation – er war zu diesem Zeitpunkt
Vorstrafen zuviel Gewicht hätten. Die Richterin riet dem Angeklagten daher, dass er
gute Chancen auf Berufung haben werde,
wenn er regelmäßig zur Drogenberatung
gehe, sich freiwillig Kontrollen unterziehe und um eine Drogentherapie bemühe.
Auch der Angeklagten hält sie zu Gute,
vorher noch nicht straffällig geworden und
mit der Angst- und Drucksituation überfordert gewesen zu sein. Ob der Bitte der
Angeklagten, ihre Geldstrafe mit gemeinnütziger Arbeit abzuarbeiten, stattgegeben werden kann, muss die Staatsanwaltschaft entscheiden.
arbeitslos – nicht gekauft haben konnte.
Der am Verhandlungstag abwesende dritte Angeklagte bewegte dann das
Paar ein zweites Mal dazu, das Drogeriegeschäft aufzusuchen, um abermals
mehrere Parfümkartons zu stehlen. Auf
die Frage der Richterin, warum die bis
dato uneingeweihte Angeklagte sowohl
noch mal zum Drogeriemarkt als auch
später zu dem Kaufhaus mitgekommen
sei – und sich damit schließlich der Beihilfe zum Diebstahl und Mittäterschaft
schuldig gemacht hatte – antwortete
sie nur stockend: „Vielleicht, weil ich
ihn (ihren Ex-Freund) nicht alleine lassen wollte. Vielleicht, weil ich Angst hatte, dass er, wenn er etwas nicht macht,
dann Probleme bekommt.“
Nach dem sie anschließend auch im
Kaufhaus mehrere Parfüms ohne Bezahlung mitgenommen hatten, kehrten
die Angeklagte und ihr Ex-Freund zum
Parkhaus zurück, wo Letzterer mit Teilen des Diebesgutes das Parkhaus verließ und sie mit den restlichen 15 Päckchen alleinließ. Da in dem Kaufhaus ein
Ladendetektiv auf die drei aufmerksam
geworden war, nahm die Polizei die Angeklagte kurze Zeit später fest, wobei sie
alles gestand. Sie erklärte außerdem in
der Verhandlung, sich einige Wochen
später bei den Filialleitern des Drogeriemarktes und des Kaufhauses für die
Tat entschuldigt zu haben.
Stadt arbeitet an
Sicherheitsfrage
Konstanz (rau) Die schwierige Sicherheitslage an Extrem-Stau-Tagen gerät
verschärft in den Fokus. Nachdem der
scheidende Feuerwehrkommandant
Dieter Quintus im Gespräch mit dem
SÜDKURIER erklärt hatte, Konstanz sei
an Tagen mit viel Verkehr nur mit viel
Glück eine Katastrophe erspart geblieben, betont die Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung, ein Arbeitskreis
bewerte derzeit die Situation und suche nach Lösungen. Quintus hatte kritisiert, durch Stau und falsch geparkte
Autos komme die Feuerwehr im Notfall
nur mit großen Verzögerungen zu ihren
Einsatzorten. Laut der Mitteilung der
Stadt hat das Gremium die Verkehrssituation an den Stautagen zwischen den
Jahren bereits unter die Lupe genommen. Damals war der Verkehr an drei
Tagen hintereinander für teils mehrere Stunden zum Erliegen gekommen –
nach Darstellung der Stadtverwaltung
auch, weil der Zoll mit der Abfertigung
nicht hinterhergekommen sei.
Das nächste Mal tagt der Arbeitskreis
den Angaben zufolge im Februar, dann
würden „die Ergebnisse und eventuellen Handlungsanweisungen erarbeitet“.
Vertreten sind in dem Arbeitskreis Experten von der Polizei, der Feuerwehr,
des Deutschen Roten Kreuzes, des Bürgeramtes, des Amtes für Stadtplanung
und Umwelt, des Tiefbauamtes und des
Büros von Daniel Schlatter, mit dem die
Stadt schon länger bei Sicherheitskonzepten zusammenarbeitet. Ob im Ergebnis auch die vielfach geforderten
Sperrungen oder strengen Zufahrtsbeschränkungen in die Innenstadt stehen,
ist offen. Bisher steht laut der Pressemitteilung fest: „Grundsätzlich stellen Spitzentage für jedes Verkehrskonzept eine
Herausforderung dar. Jede Stadt hat nur
begrenzte Aufnahmekapazitäten für
den Verkehr. Werden diese Kapazitäten überschritten, müssen flankierende
verkehrslenkende Maßnahmen ergriffen werden.“ Wie die aussehen könnten, wird im Technischen und Umweltausschuss voraussichtlich Anfang April
vorgestellt.
Vandalismus in Allmannsdorf
Vor über zwei Wochen wurden in
dem Stadtteil drei Mülleimer angezündet. Doch die Sachbeschädigung wurde der Stadt bis jetzt
nicht gemeldet
VON ANNIK A FRÖMEL
Als der Schnee am
vergangenen Freitag
geschmolzen war, wurde erst das ganze Ausmaß des Vandalismus
deutlich. Bei diesem
Mülleimer hängen die
geschmolzenen Plastikfäden noch an der
Laterne.
BILD: ANNIKA FRÖMEL
Konstanz – Es ist kein schöner Anblick,
den man in den vergangenen zwei Wochen in Allmannsdorf beim Spazieren
hatte. In der Silvesternacht wurden in
der Sepp-Biehler-Straße drei Mülleimer
angezündet, die an Laternen befestigt
waren. Vermutlich haben die Täter diese mit Böllern befüllt. Innerhalb von
300 Metern fielen alle drei Plastikmülleimer dem Vandalismus zum Opfer.
Erst als der Schnee vergangene Woche geschmolzen ist, wurde das gan-
ze Ausmaß deutlich. Bei einem Mülleimer hängt das geschmolzene Plastik
noch immer an der Laterne. Um die
geschmolzenen Eimer herum liegt der
Müll verteilt im Gras. Doch wieso wurde seitens der Stadt noch nichts unternommen und die Umweltverschmutzung beseitigt?
Diese erfährt erst auf SÜDKURIERAnfrage überhaupt von der Sachbeschädigung. „Tatsächlich wurde uns
das noch gar nicht gemeldet“, erklärt
Anja Fuchs vom Pressebüro der Stadt
Konstanz. „Die technischen Betriebe und die Entsorgungsbetriebe sind
im Moment mit dem Winterdienst beschäftigt. Und wenn diese Mülleimer in
einer Straße liegen, die als weniger stark
frequentiert gilt, dann kann es sein,
dass noch kein regelmäßiger Leerungstermin stattgefunden hat. Ansonsten
wäre das natürlich repariert worden.“
So bleibt die Frage, weshalb keiner der
vielen Spaziergänger sich bei der Stadt
gemeldet hat. Die Sepp-Biehler-Straße führt zwischen zwei grünen Wiesen von der Jungerhalde in Allmannsdorf zur Gärtnerei und der Haltestelle
Jugendherberge. Viele Hundebesitzer
nutzen den Weg für das Gassigehen.
Erst am gestrigen Montag nahmen
sich die Entsorgungsbetriebe Konstanz
den Verschmutzungen an. Die Entsorgungsbetriebe werden auch eine Anzeige wegen Sachbeschädigung erstatten. Aber meistens gebe es bei solchen
Ermittlungen keine Ergebnisse, heißt
es seitens der Stadt weiter. Vor allem,
weil seit der Silvesternacht, in der der
Vandalismus vermutlich geschehen
ist, schon über zwei Wochen vergangen sind.