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Kapitalmarktausblick KW 5
Eine Werbemitteilung der Metzler Asset Management GmbH
27. Januar 2017
Metzler: Warnschuss der Fed wahrscheinlich
Donald Trump auf Kollisionskurs mit der US-Notenbank
schätzung. Die geplanten Maßnahmen Donald Trumps
dürften daher überwiegend die Inflation anheizen und
kaum für ein stärkeres Beschäftigungswachstums sorgen – ein typisches Resultat einer populistischen Wirtschaftspolitik. Sollte Donald Trump einen Teil der geplanten Maßnahmen in diesem Jahr noch umsetzen,
könnte die Kerninflation aufgrund der Überhitzung der
US-Konjunktur bis Jahresende locker auf über 3,0 %
steigen. Die US-Notenbank könnte in diesem Umfeld
gezwungen sein, die Zinsen deutlich schneller anzuheben als geplant – insgesamt um mehr als 100 Basispunkte. Die spannende Frage ist jedoch, wie unabhängig die US-Notenbank noch unter Donald Trump ist und
ob sie einen Konflikt mit ihm riskieren möchte. Janet
Yellens Amtszeit endet Anfang 2018 mit geringen Aussichten auf eine Verlängerung. Sie dürfte daher den
Konflikt nicht scheuen und die Zinsen aggressiv anheben, wenn es die Inflationsentwicklung erfordert. Die
Folge dessen wäre auch eine starke Aufwertung des
US-Dollars. Vor diesem Hintergrund hat Janet Yellen
(Mittwoch) eine gute Gelegenheit, einen ersten Warnschuss im Statement nach der Notenbanksitzung gegenüber Donald Trump abzufeuern und ihn vor den
Risiken seiner geplanten Maßnahmen zu warnen.
Die US-Wirtschaft brummt. In der kommenden Woche
dürfte dies erneut bestätigt werden durch einen ISMIndex (Mittwoch) bei 55 und einen Dienstleistungs-ISMIndex (Freitag) bei 57. Auch dürfte der Arbeitsmarktbericht (Freitag) mit einer Arbeitslosenquote von 4,7 % im
Januar bestätigen, dass die USA schon das Vollbeschäftigungsniveau erreicht haben. Im Einklang mit der
gesunkenen Arbeitslosenquote beschleunigte sich die
Lohndynamik in den vergangenen Monaten.
Mit Erreichen der Vollbeschäftigung am USamerikanischen Arbeitsmarkt steigen auch die Löhne
allmählich schneller
Kurzfristiger Zins in % und BIP in % ggü. Vj.
5,0
Wage Tracker (Atlanta Fed)
Durchschnittl. Stundenlöhne
Lohnkostenindex (ECI)
4,5
4,0
3,5
3,0
2,5
2,0
1,5
1,0
2007
2009
2011
2013
2015
Quellen: FactSet, Metzler; Stand: September 2016 (Lohnkostenindex), November
2016 (Wage Tracker), Dezember 2016 (Stundenlöhne)
Die Risiken eines Zinsschocks aus den USA hängen
davon ab, ob Donald Trump tatsächlich einige der angekündigten Maßnahmen umsetzen kann und wie die
US-Notenbank darauf reagiert. Hierzu müssen die
nächsten Schritte Donald Trumps abgewartet werden.
In diesem Umfeld erscheint es folgerichtig, dass die
US-Notenbank einem moderaten Zinserhöhungspfad
folgt, da die Finanzmarktkrise tiefe Spuren hinterlassen
hat und daher zwar Leitzinserhöhungen notwendig,
aber auch eine vorsichtige Vorgehensweise der USNotenbank angebracht erscheinen.
Grundsätzlich scheint das Problem der hohen Unterbeschäftigung vieler US-Amerikaner eher in einer Fehlqualifikation zu bestehen. So gab es im Dezember mehr als
5,5 Millionen offene Stellen, die aufgrund fehlender
Qualifikationen laut Unternehmensumfragen nicht besetzt werden konnten. Eine bessere Politik wäre daher
eine große Qualifikationsoffensive.
Donald Trump möchte jedoch trotz Vollbeschäftigung
die binnenwirtschaftliche Nachfrage stimulieren, indem
er die Steuern senkt, die Infrastrukturausgaben erhöht
und die US-Nachfrage nach ausländischen Gütern
durch protektionistische Maßnahmen umlenkt in eine
Nachfrage nach heimischen Gütern. Seiner Meinung
nach unterzeichnen die offiziellen Arbeitslosenstatistiken die tatsächliche Arbeitslosigkeit, sodass die USA
noch weit von der Vollbeschäftigung entfernt sind. Die
zunehmend sichtbar werdende Beschleunigung der
Lohndynamik (Dienstag: Arbeitskostenindex und Freitag: Stundenlöhne) widerspricht jedoch dieser Ein-
Eine gute und erfolgreiche Woche wünscht
Edgar Walk
Chefvolkswirt Metzler Asset Management
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Kapitalmarktausblick KW 5
27. Januar 2017
Metzler Asset Management
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