30 Sonderveröffentlichung Katholische Freie Schulen Lernraum und Lebensraum Katholische Freie Schulen außen hin keineswegs verstecken, sondern offensiv vertreten. In Bruchsal spricht das Leitbild des Paulusheims eine klare Sprache. Dessen Überschrift lautet: „Christlich. Engagiert. Gemeinschaftlich“. Erstaunlicherweise werde dies von den Eltern „nicht nur akzeptiert, sondern aktiv gesucht“, so Markus Zepp. „Sie gehen ungeachtet aller Säkularisierung der Gesellschaft davon aus, dass die Schülerinnen und Schüler hier ein Wertefundament vermittelt bekommen.“ Leicht erhöht und gut sichtbar: Das imposante Gebäude des Paulusheimes in Bruchsal. Gut 100 Jahre nach seiner Gründung ist das „Gymnasium St. Paulusheim in Bruchsal“ beliebter denn je. Das kommt nicht von ungefähr Von Michael Winter Ist eigentlich noch keiner auf die Idee gekommen, diesen Namen zu ändern? „St. Paulusheim“. Für ein modernes Gymnasium mit rund 800 Schülerinnen und Schülern klingt das doch reichlich angestaubt. Markus Zepp lächelt und schüttelt den Kopf. Natürlich sei eine Namensänderung in der Vergangenheit immer wieder mal Thema gewesen, sagt er. „Aber das ist nicht gewollt und auch nicht durchsetzbar.“ Der Begriff „Heim“ stehe für Heimat und Geborgenheit. Und gerade dieser Aspekt sei im „St. Paulusheim“ besonders wichtig. „Die Schüler fühlen sich hier acht Jahre lang daheim“, so Markus Zepp. „Ihre Identifikation mit der Schule ist sehr groß.“ H Hochschule ochschule für f ür G Gesundheit esundheit u und nd Soziales Soziales BACHELORSTUDIENGÄNGE B ACHELORSTUDIENGÄNGE Soziale Soziale Arbeit | Heilpädagogik Heilpädagogik / Inclusive Inclusive Education Education | Angewandte Angewandte Pflegewissenschaft Pflegewissenschaft | Berufspädagogik Beruffspädagogik im Gesundheitswesen Gesundheitswesen Gesundheitswesen | M Management anagement im Gesundheitswesen MASTERSTUDIENGÄNGE M MAS TERSTUDIENGÄNGE und Führungskompetenz Führungskompetenz Klinische Klinische Heilpädagogik Heilpädagogik | Management Management und WEITERBILDUNGEN W WEITER BILDUNGEN Pfleg esachverständige(r) | Medi ation | Kunsttherapie Kunsttherapie | Pflegesachverständige(r) Mediation Flüc htlingssozialarbeit | A ltern in So zialraum und und Quartier Quartier ... Flüchtlingssozialarbeit Altern Sozialraum ANGEWANDTE A NGEWANDTE SO SOZIALFORSCHUNG ZIALFORSCHUNG WWW.KH-FREIBURG.DE WWW. K H - F REI B URG . DE Konradsblatt 4 · 2017 Der Schulleiter weiß, wovon er redet. Schließlich war er früher selbst Schüler im Bruchsaler „St. Paulusheim“. Und er hat sich damals ebenso „daheim“ gefühlt. Das ist noch gar nicht so lange her. 1993 machte er dort das Abitur. Und bereits 2012 übernahm er die Leitung des Gymnasiums. Mit gerade mal 42 Jahren ist Markus Zepp bis dato der jüngste Leiter aller von der Schulstiftung der Erzdiözese Freiburg getragenen Katholischen Freien Schulen. Nach wie vor leben 13 Patres der Pallottiner mit im Haus Fotos: Käflein, Paulusheim Bis ins Jahr 1915 reichen die Anfänge des „Gymnasiums St. Paulusheim Bruchsal“ zurück. Gegründet als „Missionsanstalt“ der Pallottiner entwickelte es sich zu einer Schule, die heute gerade wegen ihres christlichen Profils und „pallottinischen Spiritualität“ attraktiv erscheint. Das Gebäude des „St. Paulusheims“ ist überaus imposant. Ähnlich einer Burg liegt es etwas erhöht und damit gut sichtbar in der Bruchsaler Innenstadt. Die Pallottiner errichteten das Haus in den frühen 1920er-Jahren. Bereits 1915 hatte die Ordensgemeinschaft in Bruchsal sowohl ihre erste deutsche Niederlassung als auch eine „Missionsanstalt“ eröffnet. „Für talentierte Knaben aus gottesfürchtiger Familie, die Neigung zum Missionsberufe haben und sich auszeichnen durch Frömmigkeit und Gelehrigkeit“, wie es hieß. Im Blick auf dieses Datum hat die Schule gerade erst ihr 100-jähriges Bestehen gefeiert. Ausbildung in der Familienpflege: Das Profil: „Christlich. Engagiert. Gemeinschaftlich“ mit Menschen arbeiten! Aus der Missionsanstalt von 1915 erwuchs das ordenseigene Gymnasium, dessen spätere Entwicklung durchaus vergleichbar ist mit anderen Ordensschulen im Erzbistum Freiburg: 1971 öffnete sich das Paulusheim auch für externe Schüler, drei Jahre später auch für Mädchen. 1986 wurde das Internat aufgelöst und 1994 übergab die Süddeutsche Provinz der Pallottiner die Trägerschaft des Gymnasiums an die Schulstiftung der Erzdiözese Freiburg. Die Nachfrage nach Plätzen im „St. Paulusheim“ ist deutlich hö- Info-Tag: 2.17 Samstag, 04.0 3 Uhr -1 10 • rg bu Frei 3-jährige Ausbildung zur/zum staatlich anerkannten Familienpfleger/in zukünftige Arbeitsplätze in Familien und Sozialen Einrichtungen Zur Schule gehört ein Wohnheim mit 28 Zimmern www.familienpflegeschule.de 31 her als das Angebot. Auch im kommenden Schuljahr wird es voraussichtlich wieder vier neue fünfte Klassen geben. Die Schüler kommen zu einem Drittel aus der Stadt Bruchsal und zu zwei Dritteln aus dem Umland. „So weit wie der öffentliche Nahverkehr es zulässt“, stellt Markus Zepp fest. Der Oberstudiendirektor ist sich darüber bewusst, dass die ungebrochene Beliebtheit des Paulusheims und vieler anderer Stiftungsschulen etwas Paradoxes hat. Denn während auf der einen Seite das kirchliche Leben in fast allen Bereichen spürbar zurückgeht, scheint das Interesse an den katholischen Schulen zu wachsen. Und das, obwohl sich diese Schulen ausdrücklich als „christlich“ verstehen und dies nach Gerade in diesem Zusammenhang gibt es nach Überzeugung von Markus Zepp ein weiteres Pfund, mit dem das Paulusheim wuchern kann: die „pallottinische Spiritualität“. Der Impetus des Ordensgründers Vinzenz Pallotti (1795–1850), der erkannt hatte, dass alle Christen, die Laien nicht weniger als Priester und Ordensleute, berufen sind, sich je nach ihren Möglichkeiten selbstbewusst und aktiv in Kirche und Gesellschaft einzubringen. „Diese Spiritualität steckt ganz maßgeblich in unserer Schule drin“, so der Direktor. „Wir sind nach wie vor eine pallottinische Schule.“ Dies ist auch und gerade dem besonderen Umstand zu verdanken, dass anders als in den meisten früheren Ordensschulen, die in die Trägerschaft der Schulstiftung überführt wurden, die Pallottiner in Bruchsal weiterhin präsent sind und damit zur „Schulfamilie“ gehören, wie Markus Zepp betont. 13 Patres Schulstiftung der Erzdiözese Freiburg Münzgasse 1, 79098 Freiburg, Telefon (07 61) 21 88-5 64 Sie suchen eine katholische Schule oder ein katholisches Internat im Bereich der Erzdiözese Freiburg? Folgende Einrichtungen, die sich in der Trägerschaft der Schulstiftung befinden (Ausnahme St. Blasien: Trägerverein St. Blasien e.V.), stehen zur Wahl: Baden-Baden: Bruchsal: Ettenheim: Heimschule St. Landolin Telefon (0 78 22) 89 28-1 00 (Gymnasium, Berufliche Schulen) 89 28-2 00 (Realschule) 89 28-4 00 (Internat) www.heimschule-ettenheim.de Gymnasium,Realschule,Wirtschaftsgymnasium, Sozialwissenschaftliches Gymnasium, Kaufm. Berufskolleg I, Hort an der Schule, Internat für Jungen und Mädchen Freiburg: St. Ursula-Gymnasium Telefon (07 61) 2 37 47 www.st-ursula-freiburg.de Gymnasium für Mädchen mit Hausaufgabenbetreuung Freiburg: St. Ursula Schulen Hildastraße Telefon (07 61) 8 88 50 0311 www.st-ursula-schulen.de Berufl. Gymnasium für Mädchen: Ernährungswissenschaftliche und sozialwissenschaftliche Richtung, Mädchenrealschule, Hort an der Schule Heidelberg: St. Raphael Schulen Telefon (0 62 21) 40 39-0 (Gymnasium) / 40 39-29 (Realschule) www.srgh.de Gymnasium für Jungen und Mädchen, Realschule für Mädchen Karlsruhe: Mädchengymnasium St. Dominikus Telefon (07 21) 9110 20 www.dominikus-gymnasium.de Gymnasium mit Hausaufgabenbetreuung Mannheim: Ursulinen-Gymnasium Telefon (06 21) 1 56 58 74 www.ursulinen-gymnasium.de Gymnasium für Jungen und Mädchen, Hort an der Schule Offenburg: Klosterschulen Unserer Lieben Frau Telefon (07 81) 9 19 16 60 00 (Gymnasium) 9 19 16 61 23 (Realschule) www.klosterschulen-offenburg.de Gymnasium und Realschule für Mädchen, Aufbaugymnasium ab Klasse 7, Hort an der Schule Sasbach (bei Achern): Sigmaringen: Heimschule Lender Telefon (0 78 41) 6 90-0 www.heimschule-lender.de Gymnasium, Wirtschaftsgymnasium (3- und 6-jährige Form), Sozialwissenschaftliches Gymnasium, Hort an der Schule Liebfrauenschule Telefon (0 75 71) 7 34-0 www.liebfrauenschule-sigmaringen.de Gymnasium und Realschule für Jungen und Mädchen, Zusatzangebot: Kochlehre (IHK-zertifiziert), Aufbaugymnasium ab Klasse 7, Hort an der Schule Stegen: 4 · 2017 Konradsblatt Gymnasium St. Paulusheim Telefon (0 72 51) 38 56 50 www.paulusheim.de Gymnasium für Jungen und Mädchen Bitte umblättern 1993 machte er am Paulusheim Abitur, 2012 kehrte er als Schulleiter dorthin zurück. Markus Zepp mit dem Buch zum 100-jährigen Jubiläum der Schule neben dem Spiegelkonterfei des Ordensgründers Vinzenz Pallotti. Klosterschule vom Hl. Grab Telefon (0 72 21) 97 39 80 www.hl-grab.de Gymnasium für Jungen und Mädchen, Hort an der Schule Kolleg St. Sebastian Telefon (0 76 61) 93 13-0 www.kolleg-st-sebastian.de Gymnasium und Realschule für Jungen und Mädchen, Aufbaugymnasium ab Klasse 11, Hort an der Schule Villingen: St. Ursula Schulen Telefon (0 77 21) 8 46 50 www.st-ursula-schulen-villingen.de Gymnasium und Realschule für Jungen und Mädchen, Hort an der Schule Wald: Heimschule Kloster Wald Telefon (0 75 78) 18 8114 (Gymnasium) 18 81 78 (Internat) www.heimschule-kloster-wald.de Gymnasium und Internat für Mädchen, 4. Grundschulklasse. Hort an der Schule. Angebot einer handwerklichen Ausbildung bis zum Gesellenbrief. St. Blasien: Kolleg St. Blasien e. V. Telefon (0 76 72) 27-0 www.kolleg-st-blasien.de Gymnasium und Internat für Jungen und Mädchen Euroklasse für die Klassen 8 bis 10, Aufbaugymnasium Rufen Sie bitte bei uns oder bei der jeweiligen Schule an, wenn Sie zusätzlich Informationen wünschen. Sie finden uns auch im Internet: www.schulstiftung-freiburg.de 32 Sonderveröffentlichung Katholische Freie Schulen Fortsetzung von Seite 31 Dem „ökumenischen Geist“ stets verpflichtet In der Tat setzen die beiden Pallottiner über den Religionsunterricht hinaus viele weitere Akzente, die den Schülern helfen sollen, „den Glauben zu erleben“, wie Pater Dieudonné es formuliert. Er selbst organisiert beispielsweise immer wieder „Tage der Orientierung“, eine dreitägige Auszeit für einzelne Klassen, an deren Vorbereitung die Jugendlichen sich auch selbst beteiligen. Allein Gottesdienste und spirituelle Angebote sind im Paulusheim selbstverständlicher Teil des Schulalltags. Links ein Schulgottesdienst in der Hauskapelle, rechts eine Wallfahrt zum Auftakt des Schuljahres. Fotos: Paulusheim (2), Winter (2) wohnen im Haus. Zwei von ihnen, Pater Konrad Henrich und der erst vor gut einem Jahr hinzugekommene, aus Kamerun stammende Pater Dieudonné Ondigui Mebenga, sind als Schulseelsorger ständige Ansprechpartner der Schülerinnen und Schüler. Für die Verantwortlichen im Paulusheim ist das ein klares Plus. „Sehr viele Gymnasien haben heute Schulsozialarbeiter“, betont Beate Schott, die Leiterin des Fachbereichs Religion. „Aber eine so gut besetzte Schulseelsorge ist etwas Besonderes.“ in diesem Schuljahr wird der 37jährige Pallottiner dieses Angebot fünfmal für die 9. Klassen des Paulusheims durchführen. Auch die Feier von Gottesdiensten ist im Paulusheim selbstverständlicher Teil des Schulalltags, vor allem in den geprägten Zeiten des Kirchenjahrs. Bis hin zu der Möglichkeit, die Kar- und Ostertage in der Schule zu begehen und auch dort zu übernachten. Unter dem Titel „Pallottiforum“ findet zudem an jedem zweiten Sonntag im Monat in der Hauskapelle ein thematisch ge- K Katholische atholische F Fachschulen achschulen ffür ür S ozialpädagogik u ozialwesen Sozialpädagogik u.. S Sozialwesen Wir bilden Erzieherinnen Erzieherinnen und und Erzieher Erzieher für vielfältige Arbeitsfelder aus und bieten Kompetenzen für Bildungs- und Erziehungsprozesse von Kindern und Jugendlichen. Wir bieten Weiterbildungen Weiterbildungen in den Bereichen: Heilpädagogik, Organisation und Führung, Religionspädagogik und vieles mehr. Allensbach A llensbach Bruchsal Br uchsal Buchen B u ch e n Freiburg F reiburg Gengenbach Ge ngenbach Heidelberg Heidelberg Karlsruhe Karlsruhe Sonderveröffentlichung Katholische Freie Schulen www.marianum-hegne.de w w w.marianum-hegne.de w www.fsp-sanctamaria.de w w.fsp -sanctamaria.de w www.fsp-buchen.de w w.fsp -buchen.de www.kath-fsp-freiburg.de w w w.kath-fsp -freiburg.de w www.fsp-gengenbach.de w w.fsp - gengenbach.de w www.fs-hd.de w w.fs-hd.de www.agneshaus.de w w w.agneshaus.de W WIR IR SUCHEN SUCHEN D DICH! I CH ! W Weitere eitere IInfos: nfos: w www.ebfr.de/ w w.ebfr.de/ er erzieherin zieherin stalteter Gottesdienst statt, an den sich eine Begegnung anschließt. Nicht zu vergessen: Der Tag beginnt im Paulusheim grundsätzlich mit einem geistlichen Impuls oder einem Gebet. Jeden Morgen und in jeder Klasse. Sogar bei den Abiturprüfungen. Die Präsenz der Pallottiner und das eher katholisch geprägte Profil des Paulusheims sind das eine. Gleichzeitig fühlt sich das Paulusheim einem „ökumenischen Geist“ verpflichtet, wie auch im Leitbild der Schule ausdrücklich betont wird. Zumal ohnehin ein knappes Drittel der Schüler evangelisch ist. Sie hat in besonderer Weise der evangelische Pfarrer Volker Matthaei im Blick, der im Paulusheim seit 10 Jahren evangelische Religion unterrichtet. „Als ich damals hörte, dass ich in einer katholischen Schule eingesetzt werde, war ich skeptisch“, gesteht er. „Aber bald darauf stellte ich mit Überraschung fest, wie selbstverständlich die Evangelischen hier dabei sind.“ 2017 hat Volker Matthaei die Verantwortung für das Programm des jährlich stattfindenden Pallotti-Tages übernommen. Das The- Nicht nur das „eigene Ding“ machen, sondern auch die Nöte der anderen im Blick haben: Die aktuellen Schülersprecher Fiona Weindel, Benno Dopfer und Sören Schönig (von links). Pallotti-Tag am 22. 1. 2017 An diesem Sonntag, 22. Januar 2017, findet im „St. Paulusheim Bruchsal“ der alljährliche Pallotti-Tag zum Gedenken an den heiligen Vinzenz Pallotti statt. Der Tag wird aus Anlass zum Thema „Reformation“ gestaltet und möchte einen Akzent der ökumenischen Verbundenheit setzen. Beginn ist mit einem festlich gestalteten Gottesdienst um 10.30 Uhr in der Stadtkirche Bruchsal. Um 13.30 Uhr stellt der evangelische Landesbischof Cornelius-Bundschuh in der Hauskapelle des Paulusheims (Huttenstraße 49, Parkmöglichkeiten im Hof) in seinem offen zugänglichen Vortrag „Glaube macht mutig und frei!“ zehn Thesen zur Bedeutung der Reformation für heute vor. Alle Angaben zum weiteren Programm unter: www.paulusheim.de ma lag fast auf der Hand: 500 Jahre Reformation. Höhepunkt des Tages, der am 22. Januar begangen wird (siehe Hinweiskasten auf Seite 33) ist ein Vortrag des Badischen Evangelischen Landesbischofs Jochen Cornelius-Bundschuh. Vielfältige Aktivitäten und Arbeitsgemeinschaften Die Gottesdienste, die spirituellen Angebote und Impulse, die Präsenz von Fragen des Glaubens im Schulalltag – all das ist nicht nur frommer Selbstzweck. Vielmehr führt es zum Engagement füreinander und für andere. „Bei uns geht es um mehr als nur darum, im Unterricht zu sitzen“, betont Benno Dopfer, einer von drei Schülersprechern. „Es geht um Werte, um das Miteinander. Man findet Hilfe, wenn man sie braucht.“ Sein Sprecherkollege Sören Schönig verweist auf zahlreiche Aktionen von „Schülern für Schüler“ im Paulusheim, zum Beispiel einen Spieleabend der Größeren für die neuen Fünftklässer, „um von Anfang an ihren Zusammenhalt zu stär- Den Schülern helfen, den Glauben zu erleben. Schulseelsorger Pater Dieudonné Ondigui Mebenga. ken“. Schülersprecherin Fiona Weindel unterstreicht darüber hinaus die Bedeutung des Sozialprojekts „Compassion“, das in allen Freien Katholischen Schulen im Erzbistum durchgeführt wird: Ein Jahr vor dem Abitur absolvieren die Elftklässlerinnen und Elftklässler einen zweiwöchigen Einsatz in einer sozialen Einrichtung. Fiona Weindel selbst arbeitete in dieser Zeit in einem Altenpflegeheim. „Man bekommt einen Blick für diese völlig andere Welt, mit der man sonst meist nichts zu tun hat“, sagt sie. „Manche Erlebnisse sind sehr prägend.“ Die Bereitschaft der Schülerinnen und Schüler, nicht nur „ihr eigenes Ding zu machen“, wie Benno Dopfer sagt, sondern die Herausforderungen und Nöte der Zeit in den Blick zu nehmen, wurde im vergangenen Schuljahr auf besondere Weise deutlich. „Wir wollten als Jugendliche anderen Jugendlichen etwas geben“, so der Schülersprecher. Die „anderen Jugendlichen“ waren in diesem Fall Flüchtlingskinder, die in Bruchsal untergekommen waren. Eine große Gruppe von Schülern und Lehrern des Paulusheims ging an einem Nachmittag in der Woche in die Flüchtlingsunterkunft, um den Kindern bei den Hausaufgaben zu helfen, mit ihnen zu spielen oder vorzulesen. Von außen betrachtet stellen solche Aktivitäten zweifellos etwas Besonderes dar. Dasselbe gilt für die vielfältigen musikalischen, künstlerischen und kulturellen Arbeitsgemeinschaften und Aktivitäten, die im Paulusheim jenseits des normalen Unterrichts stattfinden. Es sind so viele, dass innerhalb des Lehrerkollegiums eine eigene Arbeitsgruppe zur „Sicherung des Kernunterrichts“ gebildet wurde. Das Paulusheim müsse beides sein, so Markus Zepp: „Ein guter Lernraum und ein sympathischer Lebensraum.“ Für die „Schulfamilie“ des Paulusheimes ist das Besondere aber „Normalität“, wie Religionslehrerin Beate Schott feststellt. „Das Klima an unserer Schule, die Wertevermittlung, das Familiäre, dass wir den Einzelnen mit seinen Stärken und Schwächen im Blick haben, all das ist bei uns letztendlich etwas Selbstverständliches.“ Genauso wie der sperrige Name der Schule, der gerade angesichts des 100-jährigen Bestehens mit großem Selbstbewusstsein hochgehalten wird: „Gymnasium St. Paulusheim Bruchsal.“ Ab Studienstart 2017 mit Möglichkeit zum Abschluss Religionspädagogik Bachelor Ausbildung zur Gemeindereferentin – zum Gemeindereferenten Möchten Sie: – – – – sich in den Dienst der Kirche für diese Welt stellen? den Glauben mit anderen teilen? Menschen in ihrem Christsein begleiten und befähigen? sich vielfältigen Herausforderungen stellen? Zugangsvoraussetzungen: Formale Voraussetzungen: – Mittlere Reife und abgeschlossene Berufsausbildung oder: Abitur/Fachhochschulreife – Zugehörigkeit zur katholischen Kirche Persönliche Voraussetzungen: Menschliche Reife, intellektuelles Vermögen, Kommunikative Fähigkeiten, geerdete Spiritualität Physische und psychische Belastbarkeit Schwerpunkte des Studiums: Heimschule St. Landolin Internat für Mädchen und Jungen Gymnasium Wirtschaftswissenschaftliches Gymnasium Sozialwissenschaftliches Gymnasium n Realschule | Berufskolleg Alle Schularte erkannt sind staatlich an Soziales Lernen mit intensiver Hausaufgabenbetreuung – gepaart mit einem zeitgemäßen Freizeitangebot und religiöser Jugendarbeit – so präsentiert sich unser Internat in der lebendigen Barockstadt Ettenheim mit verkehrsgünstige Lage im Rheintal. Alle Infos: www.hsl.schule/Internat · [email protected] Heimschule St. Landolin · Internatsleitung · Prälat-Schofer-Str. 1 77955 Ettenheim Tel. 07822 8928-400 · Fax 07822 8928-480 Konradsblatt 4 · 2017 33 Fachwissen – Berufspraxis – Spiritualität – Persönlichkeitsbildung Dauer: 7 Semester Weiterhin: Kirchlicher Abschluss Religionspädagogin/Religionspädagoge für Studierende ohne Hochschulzugangsberechtigung Neu: Bachelorabschluss für alle mit Hochschulzugangsberechtigung Fachakademie für Pastoral und Religionspädagoge Freiburg E-Mail: [email protected] www.mrh-freiburg.de Hinweis: Im Studienjahr 2017/2018 startet ein neuer Jahrgang an der Fachakademie. Dieser wird zum Wintersemester 2018/2019 an die Katholische Hochschule Freiburg überführt. 4 · 2017 Konradsblatt
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