Kälbergesundheit – Folgen für die Aufzucht

Tierärztin Steffi Bergmann, Tierklinik 24
Bemerkenswerte Fakten :
- 70 – 120kg mehr Milch je Laktation durch genetische
Selektion möglich
- richtige Kälberernährung und gutes Management
beim Absetzen kann 4x mehr Milch in den ersten 2
Laktationen bringen
ABER
An Lungenentzündung erkrankte Tiere, mit
Lungenschäden, erreichen auch nach der Genesung
NIE Ihre genetisch mögliche Milch- oder
Fleischleistung
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optimale Genetik
frei von Krankheiten
gute Zunahmen in den ersten Lebenswochen
optimale Kondition zum Besamungszeitpunkt
gute Futterqualität und Gewöhnung an
Stallsystem vor der 1. Abkalbung
CDH Träger erkennen
- ca. 10%-15% der weiblichen Population in CH
- die Cholesterin-Defizit Krankheit wird rezessiv
vererbt (Stierlinie Storm)
- beide Elterntiere positiv, 25% der Kälber nicht
lebensfähig
Stiere mit
Immunitätsvorteil
Weniger Anfälligkeit für
Krankheiten und
Nachgeburtsverhaltung,
sowie ein qualitativ
besseres Kolostrum.
Semex Stiere mit
Immunity+ Label
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Miss-/Fehlbildungen (Nabelbruch, Sehnenverkürzung…)
Nabelentzündung
Fruchtwasserpneumonie
Durchfallerkrankungen
Lungenentzündungen
Parasitenbefall
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Ursachen für Kälberdurchfall
Mangelnde Reinigung und Desinfektion
Tränkefehler (zu heiss/zu kalt/ zu viel)
Erreger (Viren, Bakterien, Einzeller)
Milchzusammensetzung (MAT, Kolostrum)
Viele unterschiedlichste Erregerarten von Viren,
Bakterien und Einzellern erschweren die
Vorbeugung und Heilung.
Nicht DIE eine Therapie sondern sehr viele
unterschiedliche Behandlungsansätze möglich
und nötig.
Haupterreger : - E. coli
- Rota- und Coronaviren
- Kryptosporidien
- Kokkzidien
1.-7. Tag E. coli (Mutterschutzimpfung)
4.-21. Tag Rota/ Corona (Mutterschutzimpfung)
ab dem 3. Tag Kryptosporidien (Halocur)
ab der 3. Woche Kokkzidien/Giardien (Baycox)
Vorgehensweise bei Durchfall
1.
2.
3.
4.
5.
Elektrolyttränke zusätzlich verabreichen
Diagnostik (Fassisi- Test)
Erreger gezielt behandeln
Aktivkohle zusätzlich oral verabreichen
Probiotika/ Torf zum Wiederaufbau der
Darmflora
Ursachen für Lungenentzündungen
Erreger (Viren, Bakterien, Pilze..)
Luftqualität (Ammoniakgehalt/Feuchtigkeit)
Belüftung (< 0,2m/sek),Zugluft)
Transport und hohe Besatzdichte
grosse Altersunterschiede in der Gruppe
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Impfung der Kälber und der Muttertiere
Hochwertige Kolostralmilch früh und genug !!
Stressfaktoren minimieren
Optimale Haltungssysteme (Licht, Luft,
Trockenheit)
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BAKTERIEN
Mannheimia (M.) haemolytica
Pasteurella multocida
Mycoplasmen spp.
Histophilus somni
VIREN
Bovines Respiratory Synzytial
Virus (BRSV)
Parainfluenza-3-Virus (PI 3)
Rhinovirus
Bei Ausbruch einer Lungenentzündung ist
schnelles Einschreiten wichtig.
Schon wenige Stunden nach der Infektion ist die
Virenvermehrung soweit fortgeschritten das
grosse Teile der Lunge befallen sind.
Bakterien nutzen das und es kommt zur
Sekundärinfektion.
Bleibende Lungenschäden entstehen schnell und
sind nicht wieder zu heilen
1. Diagnostik
2. schnelle Medikation mit Antibiotika und
Entzündungshemmern.
3. Injektion besser als orale Gruppentherapie
4. Problematik Abgabe von Reserveantibiotika
Was ist der nesting score??
Kälber wollen "kuscheln" Einstreumanagement!
Nesting score ist die Sichtbarkeit der
Beine beim liegenden Kalb im Stroh
a.) gut sichtbar (zu wenig Stroh)
b.) Sprunggelenke zu sehen (leicht bedeckt )
c.) keine Beine zu sehen (ausreichend Stroh zur
Thermoregulation)
Karpalgelenke sollen sauber und trocken sein.
Wenn die Einstreu feucht, ist sammelt sich die
Nässe an den Gelenken und macht das Fell
schmutzig und feucht.
Die metabolische Konditionierung
Ein kurzfristiger Ernährungsstimulus (ad libitum Tränke)
in den ersten 3-4 Lebenswochen des Kalbes hat
Auswirkungen auf Entwicklung bestimmter Organe und
somit langfristig auch auf viele Stoffwechselfunktionen.
(Milchleistung, Wachstum)
Je weiter der Stimulus vom Geburtszeitpunkt entfernt,
umso geringer der Effekt
Die intensive Ernährung bringt mehr Glucose ins
Blut und dadurch bilden sich mehr Langerhanssche
Inselzellen in der Bauchspeicheldrüse aus.
(nur in den ersten Lebenswochen möglich)
Diese setzen dann mehr Insulin frei und
ermöglichen eine lebenslange höhere Futteraufnahme, womit auch die höhere Milchleistung
erklärbar wird.
Der Effekt der metabolischen Programmierung
wird durch Leistungsminderung aufgrund von
Lungenschäden durch Lungenentzündungen fast
vollständig aufgehoben.
nach der Geburt : - mindestens 3l Biestmilch , dann
Mischkolostrum
- 24h nach Geburt Einzeliglu
- anlernen an Nuggitränke
3-5 Tage p.p. : Ansäuern der Milch ph 5,5
höchstens 2 Stunden Tränkepause
1x täglich Eimer heiss durchspülen
1x täglich Nuckel durchmelken
Temperaturschwankungen egal
Projekt des RGD der Universität Zürich und der
Bestandestierärzte.
Kostenlose Diagnostik von Durchfall- und
Pneumoniekälbern in der Pathologie Zürich
Bitte wenden Sie sich an Ihren Bestandestierarzt
oder an [email protected] bzw.
telefonisch an 044-63-59130 oder 079-9649388
1. Vorbeugen besser als Heilen !
Genetik/ Haltung/ Fütterung
2. Immunstatus der Tier verbessern
Genetik/ Impfung/ Energiehaushalt
3. Stoffwechsel positiv beeinflussen
metabolische Konditionierung
4. Diagnostik
Bestandestierarzt/Patho calf