24 Sonntag, 22. Januar 2017 Richtig versichert bei Minusgraden Versicherungsschutz erfordert besondere Maßnahmen Kreis Unna. Im Kreis und in der Stadt Unna ließ es der Winter in den letzten Tagen kräftig frieren. Das wirft für viele Zeitgenossen einige Versicherungsfragen auf. Seit der Geburt ihrer Tochter 2011 arbeitet Stephanie Raaphorst als Tagesmutter. Sie betreut bis zu fünf Kinder im Alter von ein paar Monaten bis zu vier Jahren. Die ersten kommen um 6.30 Uhr, ab 15 Uhr werden die Kleinen abgeholt. Dazwischen wird gegessen, geschlafen und natürlich ganz viel gespielt. Fotos: Hennes Tageseltern dringend gesucht Nachfrage nach Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren ist ungebrochen Von Bettina Hesse Ansprechpartner für Bewerber Kreis Unna. Wer im Kreis Unna auf der Suche nach einer Kinderbetreuung durch Tageseltern ist, hat es nicht immer leicht. Denn die Nachfrage ist ungebrochen, doch die Plätze sind knapp. Insbesondere in Holzwickede, Fröndenberg und Bönen ist die Lage angespannt. Daher ist das Jugendamt dringend auf der Suche nach neuen Tagesmüttern und -vätern. Bei ihrer Arbeit kommt Stephanie Raaphorst manchmal ganz schön aus der Puste. Wie an diesem Tag, als ihr fünf Kinderhände ihre Löffel mit dem Mittagessen entgegenstrecken. Sie soll pusten – und zwar bei jedem einzeln. Aus der Ruhe lässt sich die 36-Jährige dadurch nicht bringen. Denn sie ist Tagesmutter aus Leib und Seele. Raaphorst hat sich schon immer gern um Kinder gekümmert. Als Jugendliche passte sie auf die Nachbarskinder auf, machte einen Babysitter-Kurs. Mit 22 wurde sie selbst Mutter, zwei Jahre später folgte das zweite Kind. Und als die gelernte Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte 2011 dann mit ihrem dritten Kind schwanger war und nach der Geburt kein Job auf sie wartete, reifte in ihr die Idee, als Tagesmutter zu arbeiten. „Ich wollte ohnehin zu Hause bleiben und mich um unsere Tochter kümmern, weil mir Kitagruppen einfach zu groß sind. Da passte es einfach“, erinnert sich die 36-Jährige. So ließ sich die Massenerin zur Tagesmutter ausbilden und holte sich die Pflegeerlaubnis der Stadt Unna. Seitdem betreut sie bis zu fünf Kinder im Alter von ein paar Monaten bis zu vier Jahren. Mehr sind nicht erlaubt. Die ersten kommen um 6.30 Uhr, ab 15 Uhr werden die Kleinen abgeholt. Dazwischen wird gegessen, geschlafen und natürlich ganz viel gespielt. Ob draußen oder drinnen: Wichtig ist Raaphorst dabei die frühkindliche Förderung, insbesondere auch Bei ihrem Job kommt Stephanie Raaphorst manchmal ganz schön aus der Puste, zum Beispiel wenn ihr fünf Kinder ihre Löffel mit dem Mittagessen zum Pusten entgegenstrecken. der Sprache. „Aber trotzdem sollen die Kinder auch Kind sein dürfen“, betont sie. Tagesmütter wie Raaphorst gibt es in der Kreisstadt Unna 45. Derzeit betreuen sie 167 Kinder. „Es gibt keine Not. Wir haben noch für jedes Kind einen Platz gefunden. Trotzdem spricht nichts dagegen, wenn die eine oder andere Tagesmutter dazukommt“, sagt Birgit Hannibal vom Familienbüro. Großer Bedarf, kein ausreichendes Angebot Während das Angebot in der Stadt noch auszureichen scheint, wird im Kreis jedoch dringend nach Tageseltern gesucht. In Bönen, Fröndenberg und Holzwickede gibt es Nachfrage nach Kinderbetreuungsplätzen bei Tageseltern – aber leider kein ausreichendes Angebot, teilt das Kreisjugendamt mit. Derzeit kümmern sich in den Gemeinden 34 Tagesmütter und -väter um 131 Kinder, so das Kreisjugendamt. Zwölf Tagesmütter aus anderen Städten stellen Tagespflegeplätze für den Kreis bereit. Die Betreuungsquote für Kinder unter drei Jahren liegt in Bönen bei 38 Prozent, in Fröndenberg bei 40,7 Prozent und in Holzwickede bei 51,7 Prozent. „Wenn man in Holzwickede für über die Hälfte der Kinder einen Platz anbieten kann, ist das natürlich eine gute Quote“, sagt Birgit Nebling, Sachgebietsleiterin beim Kreis Unna. Trotzdem gebe es zum Beispiel Wartelisten für die Plätze in den Kitas. In Fröndenberg fehlen beispielsweise 65 Plätze für das Kindergartenjahr 2017/18 (wir berichteten). Davon sind 36 Kinder unter drei Jahre alt. Dass es nicht unbedingt einfach ist, Tagesmütter zu finden, liegt auf der Hand: Der Job ist anstrengend und mit viel Engagement verbunden. Tageseltern müssen sich nicht nur um die Betreuung der Kinder kümmern, dazu kommen etwa Elterngespräche, Fortbildungen, Finanzund Buchhaltung. Und der Verdienst ist nicht unbedingt hoch. Tageseltern sind selbstständig und bekommen im Kreis Unna 5,24 Euro pro Kind und pro Stunde. Das Jugendamt übernimmt die Kosten für die Unfallversicherung der Tagesmütter und in der Regel die Hälfte der Krankenversiche- rungs- und Rentenversicherungsbeiträge. Am Anfang der Tätigkeit stellt das Jugendamt zudem investive Mittel für die Anschaffung von Wickelmode, Kinderwagen und Co. zur Verfügung. Doch wer in der Arbeit mit Kindern aufgeht, für den könnte der Job das Richtige sein. Voraussetzungen dafür sind ein „gutes Einfühlungsvermögen gegenüber Kindern und ein positives Interesse an der Förderung ihrer Entwicklung“, heißt es vom Kreisjugendamt. „Eine pädagogische Ausbildung braucht man aber nicht“, sagt Hannibal. Oft seien es Frauen mit einer Ausbildung in einem anderen Bereich, die selbst Mutter seien. Tageseltern müssen eine Qualifizierung nachweisen Der Qualifizierungskurs ist allerdings Pflicht, es sei denn man ist ausgebildete Erzieherin. In 160 Stunden lernen die Teilnehmer alles, was nötig ist – von der Entwicklungspsychologie über die Sprachförderung bis hin zu Elterngesprächen. Träger der Qualifizierungen ist das AWO Familienzentrum für Bildung und Lernen im Kreis Unna. Wer sich für den Beruf der Tagesmutter interessiert, kann sich bei der Fachberatung Kindertagespflege des Kreises Unna melden. Die Ansprechpartnerin Ingeborg Icke ist unter Tel. 0 23 03 / 27 14 58 oder per E-Mail unter ingeborg.icke @kreis-unna.de erreichbar und steht zu Beratungsgesprächen zur Verfügung. In der Kreisstadt Unna können Bewerber mit Jutta Steemann-Beele vom Familienbüro einen Beratungstermin vereinbaren und sich für einen Qualifizierungskurs anmelden. Sie ist unter Tel. 0 23 03/10 35 19 oder Jut ta.Steemann-Beele@ Stadt-Unna.de zu erreichen. Darüber hinaus müssen Tageseltern ein ärztliches Attest zur gesundheitlichen Eignung und ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen. Zudem werden die Räumlichkeiten der Tagespflege überprüft. Stephanie Raaphorst ist diesen Weg gegangen. Der Job birgt für sie auch einige Vorteile: „Da ständig Kinder im Haus sind, hat meine Tochter zum Beispiel ganz früh gelernt, was es heißt, zu teilen.“ Außerdem könne man von zu Hause arbeiten. Nachteil daran sei allerdings, dass man keine Kollegen hätte, mit denen man sich austauschen könne. Dafür gebe es aber regelmäßig Treffen von Tagesmüttern im Kreis. Raaphorsts Fazit: „Ich habe quasi meine Passion zum Beruf gemacht.“ Wer noch auf der Suche nach einer Tagesmutter ist: Bei Stephanie Raaphorst sind ab August noch zwei Plätze frei. Ein Überblick über ihre Arbeit findet sich im Internet auf www.kindertagespflegeunna-massen.de. Telefonisch ist sie unter Tel. 0 23 03/9 29 87 15 zu erreichen, per E-Mail unter stephanie.raaphorst@ gmx.de. So sind die Gehwege vielerorts zur Rutschbahnen für Passanten geworden. Doch die Satzungen der Kommunen schreiben ihren Bürgern vor, dass die Bürgersteige von Schnee und Eis frei zu räumen sind. Je nach Ortssatzung ist das meistens von 7 oder 8 Uhr morgens bis 20 Uhr am Abend der Fall. Für die Stadt Unna gilt werktags von 7 bis 20 Uhr, Sonn- und Feiertags von 8 bis 20 Uhr. Nach einem Unfall geht es um Schadenersatz Wenn es zum Unfall kommt, weil der streupflichtige Bürger versagt hat, geht es um den Schadenersatz. Das kann den Eigentümer oder den Mieter treffen, den Hausmeister oder sonst jemanden, der mit der Verkehrssicherungspflicht der Wege beauftragt war. Die Spannweite des Schadenersatzes ist dabei groß: Sie reicht von der Reinigung eines verschmutzten Mantels bis zur lebenslangen Rente. „Dann sind die privaten Haftpflichtversicherungen der Räumpflichtigen gefordert. Sie sehen sich zuerst die Uhrzeit des Unfalls an und was die jeweilige Ortssatzung dazu meint“, berichtet Bodo Temme, Sprecher des Bezirks Unna im Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK). „Danach will man wissen, ob den Versicherten ein Verschulden trifft. Wenn ja, zahlt die Versicherung für ihn, wenn nicht, wehrt sie den Anspruch eines Geschädigten ab.“ Außenliegende Wasserleitungen leeren Eine oft unterschätzte Nebenfolge der plötzlich einsetzenden Minustemperaturen sind auch zugefrorene und gerissene Wasserleitungen in nicht geheizten und leer stehenden Gartenlauben, Schuppen und so weiter. In der kalten Jahresperiode verlangen deshalb die Wohngebäude- und Hausratversicherungen in nicht ständig genutzten Wohnungen oder Häusern das Absperren der außenliegenden Wasserleitungen oder deren schützende Innenbelüftung. „Stellen die Versicherungen Gleichgültigkeit und Untätigkeit des Hauseigentümers als „Obliegenheitsverletzung“ fest, können sie die Zahlung mindern“, betont Temme. Auch bei Autofahrern ist jetzt erhöhte Vorsicht angesagt, weil sich die Unfallgefahr durch glatte Straßen erhöht. Außerdem sollten vor Fahrtantritt die Pkw-Scheiben eisfrei sein, um einen klaren Durchblick zu erlauben. Passiert nämlich aufgrund einer eingeschränkten Sicht ein Unfall, können die KfzVersicherer dies als grobe Fahrlässigkeit werten und ihre Entschädigungsleistung einschränken. Hoher Sachschaden bei Laubenbrand Fehler beim Befeuern des Ofens Schwerte. Der 46-jährige Eigentümer einer Gartenlaube in der Schwerter Kleingartenanlage „In der Krümmde“ wollte am Freitagabend eigentlich nur seinen Ofen befeuern, doch dann Griff das Feuer auf die Holzdecke über. Der Mann versuchte, zunächst wohl vergeblich das Feuer selbst in den Griff zu bekommen. Durch das Einatmen von gefährlichen Rauchgasen wurden der Mann aus Holzwickede und seine 47 Jahre alte Frau dabei leicht verletzt. Beide mussten medizinisch behandelt werden. Die alarmierte Feuerwehr aus Schwerte konnte den Brand löschen. Es entstand erheblicher Sachschaden. Angetrunken in den Graben gefahren Nach Unfall im Auto eingeklemmt Selm. Am Freitagabend gegen 20.35 Uhr, wurde die Polizei Werne zu einem folgenschweren Verkehrsunfall nach Selm gerufen. Ein 39 Jahre alter Autofahrer aus Selm war mit seinem Pkw die Werner Straße in östliche Richtung gefahren. Etwa in Höhe Knappenweg war er mit seinem Fahrzeug nach rechts von der Fahrbahn abgekommen und in den Graben gefahren. Rettungskräfte hatten den eingeklemmten Fahrer aus seinem Pkw befreit und medi- zinisch erstversorgt. Dabei kam der Verdacht auf, dass der Fahrer vor Fahrtantritt Alkohol getrunken hatte. Ihm wurde eine Blutprobe entnommen, und der Führerschein wurde sichergestellt. Zur stationären Behandlung musste der Mann einem Krankenhaus zugeführt werden. Die Werner Straße war während der Unfallaufnahme gesperrt. Der Sachschaden wird nach Angaben der Polizei auf etwa 5000 Euro geschätzt. Persönlich erstellt für: Bettina Hesse Kreis Unna
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