Film- und Medienstiftung Nordrhein-Westfalen GmbH Kaistraße 14 40221 Düsseldorf Telefon 0211 930500 Telefax 0211 9305085 www.filmstiftung.de [email protected] PRESSEINFORMATION 23. Januar 2017 Film- und Medienstiftung NRW: Das Jahr 2016 - „Toni Erdmann“ – filmstiftungsgeförderter Ausnahmefilm überstrahlt das Filmjahr Preisregen für erstklassiges Arthouse – „Mustang“, „Der Staat gegen Fritz Bauer“, „Wild“ u.a. Mit 160 Filmen bei über 100 Festivals – Sundance, Cannes, Locarno, Venedig, Busan, Toronto u.a. Erfolg mit Family Entertainment im Kino und quotenstarken Mehrteilern im Fernsehen Starker Auftritt – Drama Series Days, MIPTV und MIPCOM, International Emmys „Jahr der Frauen“ mit Maren Ade, Deniz Gamze Ergüven, Nicolette Krebitz u.a. Neue Film-Events – Film Festival Cologne, Filmpreis NRW, NRW-Dokutag, NRW@Brüssel u.a. NRW digital – gamescom, dmexco, Clash of Realities, NRW Creators LAB, neues Mediennetzwerk für NRW Vielfalt und Bandbreite in der Förderung – 30,1 Mio. Euro für 405 Projekte, davon 66 Kinofilme, 9 TVProjekte, 18 serielle Formatentwicklungen, 21 Gamesprojekte, 52 Festivals und Standortprojekte etc. Insgesamt über 45 Mio. Euro für Film- und Medienbranche NRW Ausblick: Über 25 NRW-geförderte Filme bei der Berlinale 2017 „2016 war das Jahr der Jubiläen in NRW. Die Filmstiftung wurde 25, und selten gab es so viele Nominierungen, Auszeichnungen und Festivaleinladungen für filmstiftungsgeförderte Produktionen und Filmemacher. ‚Toni Erdmann‘ überstrahlte das gesamte Filmjahr. Die Film- und Medienstiftung kann stolz darauf sein, dass sie von Beginn an als Hauptförderer in das Projekt eingestiegen ist. Überhaupt ist erfreulich, dass zahlreiche der künstlerisch überzeugenden und aufsehenerregenden Arthouse-Produktionen des Jahres in NRW gefördert wurden und hier entstanden sind - und wie viele dieser Filme in diesem Jahr von Regisseurinnen kamen!“, so Petra Müller, Geschäftsführerin der Film- und Medienstiftung NRW. „Auch am Film- und Medienstandort hat sich Neues getan: Mit dem Filmpreis NRW und dem Film Festival Cologne gibt es jetzt ein zentrales Filmfestival in Köln. Die innovativen Förderprogramme und Stipendien haben die junge Film- und Medienszene weiter gestärkt, und NRW bekommt ein Mediennetzwerk.NRW. Nach diesem erfolgreichen Jubiläumsjahr wird die Film- und Medienstiftung neuen Schwung holen und weiterhin verlässlicher Partner der Branche und Motor der Standortentwicklung in NRW sein. Aber jetzt heißt es erst einmal ‚Daumen drücken‘ für die morgige OscarNominierung. Die Chancen stehen nicht schlecht.“ NRW-Förderung 2016 in Zahlen 2016 war ein Ausnahmejahr für die Film- und Medienstiftung NRW – Jubiläumsjahr, große nationale und internationale Erfolge als Förderer und Standortagentur für das Film- und Medienland NRW. Mit 30,1 Mio. Euro förderte die Filmstiftung insgesamt 405 Projekte zur Entwicklung, Produktion und Verwertung von Film, TV, Games und Online-Content. Darüber hinaus unterstützte die Film- und Medienstiftung Initiativen und Aktivitäten im gesamten Film- und Medienland: insgesamt 52 Festivals, Filmpräsentationen und Standortprojekte mit 1,22 Mio. Euro. Knapp 1,4 Mio. Euro Förderung für 9 Projekte kamen über das Creative Europe-Programm nach NRW. Rund 14 Mio. Euro wurden zudem im CreateMedia.NRW-Wettbewerb des Landes vergeben. Damit konnte NRW 2016 rund 45,5 Mio. Euro für die Förderung und Unterstützung der Film- und Medienbranchen bereitstellen. Mit umfassender Öffentlichkeitsarbeit, Events und Konferenzen für die gesamte Medienbranche sowie Festival- und Messeauftritten vernetzte die Film- und Medienstiftung und präsentierte den Standort im In- und Ausland. Gestiegener NRW-Effekt mit konzentriertem Förderprofil In der Produktionsförderung wurden 110 Film- und Fernsehprojekte mit 23,64 Mio. Euro unterstützt. Rund 19 Mio. Euro davon gingen an 66 Kinofilme, davon 6,52 Mio. Euro an 28 internationale Koproduktionen wie „55 Steps“ oder „#Flora63“ und 5,26 Mio. Euro an 9 Kinder- und Jugendfilme wie „Benjamin Blümchen“ oder „Hexe Lilli rettet Weihnachten“. Mit 2,23 Mio. Euro wurden 33 Dokumentarfilme gefördert, und die Spitzensumme von 5,62 Mio. Euro ging an Nachwuchsprojekte und Debüts. 3,68 Mio. Euro flossen an 9 außergewöhnliche TV-Projekte wie „Brecht – Eine Vorstellung“ und weitere 436.000 Euro in die Entwicklung von 18 plattform-unabhängigen Serienformaten. Allein durch die Herstellungsförderung wurden rund 800 Drehtage und Ausgaben von rund 56,85 Mio. Euro ausgelöst und damit ein gestiegener NRW-Effekt von 256% erzielt. Erfolgreich mit Arthouse und Family Entertainment „Toni Erdmann“ war der Überflieger des Jahres. Der Deutsche Oscar-Kandidat überzeugte mit 803.000 Besuchern auch an der Kinokasse. Weitere besucherstarke Filme waren „Hilfe, ich hab meine Lehrerin geschrumpft“ (seit Start 1,1 Mio.), „Pettersson und Findus: Das schönste Weihnachten überhaupt“ (625.000), „Smaragdgrün“ (538.000) und „Die Vampirschwestern 3“ (310.000). In den deutschen Arthouse-Charts war auch „Der Staat gegen Fritz Bauer“ mit mehr als 270.000 Besuchern erfolgreich und wurde 2016 weltweit in 18 Ländern gezeigt. Zum Ende des Jahres stieg die Künstlerbiographie „Paula – Mein Leben soll ein Fest sein“ auf Platz eins der Arthouse-Kinocharts ein (Kinobesucher bis heute: rund 200.000). Auch im Ausland waren insbesondere NRW-geförderte Arthouse-Filme erfolgreich und wurden in rund 360 Ländern weltweit gezeigt. Quotenstarke TV-Events und aufsehenerregende Serienprojekte In der Fernsehförderung war die Filmstiftung mit den Event-Mehrteilern „Winnetou“ und „Gotthard“, dem Dominik Graf-Thriller „Zielfahnder“, der Adidas und Puma-Geschichte „Duell der Brüder“, die jeweils rund 5 Mio. TV-Zuschauer erreichten, erfolgreich. Die ebenfalls NRW-geförderte Serie „Weinberg“ wurde mit einem Grimme-Preis ausgezeichnet. 2017 wird außerdem die aufwändige TV-Serie „Babylon Berlin“ auf den Bildschirm kommen. Zudem war die Filmstiftung Partner der Drama Series Days bei der Berlinale, Partner des Kölner Serien-Summits, war bei der Pariser Series Mania vertreten und präsentierte den Fernsehstandort NRW bei MIPCOM und MIPTV sowie den International Emmys. Oscar Shortlist, Deutsche und Europäische Filmpreise, Studenten-Oscar: Preisregen für filmstiftungsgeförderte Filme Der absolute „Abräumer“ des Festivaljahres war die Tragikomödie „Toni Erdmann“ von Maren Ade. Bei den Filmfestspielen in Cannes als erster deutscher Film seit acht Jahren im Wettbewerb gefeiert, erhielt er seither kaum zählbare Auszeichnungen, darunter drei FIPRESCI-Awards und fünf Europäische Filmpreise. Klarer Gewinner beim Deutschen Filmpreis 2016 war „Der Staat gegen Fritz Bauer“ mit sechs Auszeichnungen. Das Jahr 2016 startete mit der Nominierung für den Besten nicht-englischsprachigen Film für „Mustang“, der Studenten-Oscar für den Besten ausländischen Animationsfilm ging an den filmstiftungsgeförderten KHMAbschlussfilm „Ayny – My Second Eye“ von Ahmad Saleh. Internationaler Auftritt 2016 war ein herausragendes Festivaljahr für NRW-geförderte Filme: Auf 117 Festivals liefen 164 geförderte Filme und wurden mit 115 Preisen ausgezeichnet. In Rotterdam war die Filmstiftung Partner beim CineMart und mit 5 Filmen im Festivalprogramm. Beim Sundance Film Festival feierten „Wild“ und „Sonita“ Weltpremiere. Bei der Berlinale liefen 26 geförderte Filme, in Locarno feierten sechs NRW-Filme und -Koproduktionen Premiere, darunter „Marija“, „Paula“ und „Peter Handke – Bin im Wald, kann sein, dass ich mich verspäte...“, und der TV-Zweiteiler „Gotthard“ wurde als Vorab-Screening gezeigt. Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums trafen sich NRW-Filmemacher und Partner bei den internationalen Filmfestivals in Cannes, Venedig und Toronto, dem wichtigsten Filmmarkt Nordamerikas, zum Branchenaustausch. Ein „Jahr der Frauen“ 2016 erwies sich als besonders erfolgreiches Jahr für Regisseurinnen, und an vielen ihrer Filme war die Filmstiftung als Hauptförderer beteiligt. Das gilt für Maren Ades „Toni Erdmann“ wie für Nicolette Krebitz‘ „Wild“, für Deniz Gamze Ergüvens „Mustang“ wie für Corinna Belz‘ „Peter Handke...“, für Icíar Bollaíns „El Olivo“ wie für Asli Özges „Auf einmal“. Zur Würdigung dieser Entwicklung vergab die Filmstiftung, gemeinsam mit dem HDF Kino, den mit 20.000 Euro dotierten Herbert Strate-Preis an Maren Ade und Maria Schrader und setzte damit ein wichtiges Signal. Margarethe von Trotta, eine der wichtigsten deutschen Filmemacherinnen, wird im kommenden Mai mit dem Helmut-Käutner-Preis in Düsseldorf ausgezeichnet. Nachwuchsförderung Das Mediengründerzentrum NRW wurde 10 Jahre alt und konnte seit Bestehen rund 130 Mediengründer mit Beratung, Coaching und einem Gründerstipendium des Landes unterstützen. Zahlreiche der heute erfolgreichen jungen NRW-Produzenten kommen von hier. In der Förderung konnte die Film- und Medienstiftung den Nachwuchs aus NRW 2016 mit 5,62 Mio. Euro fördern und unterstützte damit 39 Debüts bzw. Nachwuchsund Abschlussfilme. Neben dem Studenten-Oscar für „Ayny“ konnten weitere Abschlussfilme Erfolge feiern: So wurde Martin Hawies „Toro“ zur Berlinale eingeladen, und Philipp Fusseneggers „Henry“ mit dem First Steps Award ausgezeichnet. Darüber hinaus unterstützt die Filmstiftung mit ihren Stipendien und innovativen Förderprogrammen junge Film- und Medienschaffende bei der Entwicklung ihrer Projekte. Da gilt für den Film (Gerd Ruge Stipendium, Wim Wenders Stipendium, Baumi Script Development Award) ebenso wie für neue Medieninhalte (innovative audiovisuelle Inhalte, Webvideo-Stipendien). Games, Internet und Online-Content So wurden im Förderprogramm für die Entwicklung innovativer audiovisueller Inhalte insgesamt 21 Projekte mit 832.000 Euro unterstützt, darunter „Daughter“, das neue Projekt der „Typoman“-Macher Brainseed Factory aus Bonn. Die zweite Runde des Landeswettbewerbs CreateMedia.NRW wählte 18 Vorhaben aus der Medien- und Kreativwirtschaft mit einer Förderung von 14 Mio. Euro aus. Mit dem von der Filmstiftung NRW initiierten NRW Creators LAB wird die Professionalisierung von jungen Bewegtbild-Produzenten aus NRW unterstützt. Die vier besten Einreichungen wurden mit einem Webvideo-Stipendium in Höhe von 24.000 Euro ausgestattet. Ende 2016 erhielt die Filmstiftungstochter Mediencluster den Zuschlag für den Betrieb des Mediennetzwerk.NRW, das mit NRW-Landesmitteln in Höhe von 1,4 Mio. Euro jährlich ausgestattet ist. Die weltweit größte Spielemesse gamescom (345.000 Besucher, fast 900 Aussteller) und die Digitalmesse dmexco (50.700 Besucher, über 1.000 Aussteller), bei denen das Medienland NRW mit gut besuchten Ständen präsent war, glänzten 2016 wieder mit deutlichen Zuwächsen bei Besuchern und Ausstellern. Bei den VideoDays in Köln trafen sich erneut mehr als 12.000 YouTuber, und in Düsseldorf wurde der 6. Webvideopreis Deutschland verliehen. Drehs in NRW In 2016 wurde an insgesamt 800 Tagen in NRW gedreht. Bei Großproduktionen wie „Babylon Berlin“, „Lommbock“ von Christian Zübert mit Moritz Bleibtreu, „55 Steps“ von Bille August mit Hilary Swank und Helena Bonham Carter, „Monster“ von Kerstin Polte mit Corinna Harfouch, „Eine sachliche Romanze“ von Laura Lackmann mit Laura Tonke, „Magical Mystery“ von Arne Feldhusen mit Charly Hübner, „Wendy“ von Dagmar Seume oder „#Flora63“ mit Pierre Richard konnte NRW die Vielfalt an Drehmotiven unter Beweis stellen sowie die Kapazitäten von Studios und Dienstleistern auslasten. Kinoförderung Für Kinomodernisierung, Filmpräsentationsförderung und den Kinoprogrammpreis NRW hat die Filmstiftung im vergangen Jahr insgesamt 818.800 Euro zur Verfügung gestellt. Beim Kinoprogrammpreis im November wurden 68 NRW-Kinos aus 42 Städten mit 430.000 Euro ausgezeichnet. Die Neu- und Wiedereröffnung des Weltspiegels in Mettmann wurde mit 100.000 Euro unterstützt, das Kino feierte Wiedereröffnung im Dezember. Darüber hinaus wurden das Rex in Köln (Wiedereröffnung geplant für 2017), der Cineplex Filmpalast, Köln (Spielbetrieb wieder aufgenommen im Dezember 2016, Eröffnung geplant für Frühjahr 2017) oder die Lichtspiele Kalk, Köln (Eröffnung geplant für Herbst 2017) gefördert. Mediensommer, Filmherbst, Filmpreis und Kinoprogramm-Preis Zum Auftakt des Mediensommers diskutierte das Medienforum NRW unter dem Motto „What's next?“ aktuelle Entwicklungen in Fernsehen, Journalismus, Entertainment und Radio. Kongress und Events wie der RTL-Empfang, der Jubiläums-Branchentreff der Film- und Medienstiftung sowie der Webvideopreis Deutschland bildeten eine starke Medienwoche rund um die ANGA COM. Mit dem neu positionierten Film Festival Cologne und dem vom Land, Stadt Köln und Filmstiftung initiierten Filmpreis NRW wurde das Fundament für ein strahlkräftiges Filmfestival gelegt. Unter dem Label „Filmherbst NRW“ folgten im ganzen Land über 20 Festivals und Fachveranstaltungen, die Kinofans und Filmbranche begeisterten: darunter die 40. Duisburger Filmwoche, das Kinofest Lünen, CineCologne, das Filmplus Festival, das Kurzfilmfestival Köln oder blicke – Filmfestival des Ruhrgebiets. Zum 26. Mal wurde in Köln der Kinoprogrammpreis NRW vergeben. Ausblick 2017: Start in ein vielversprechendes Film- und Medienjahr Auch 2017 ist bereits erfolgversprechend gestartet: NRW ist mit 14 Filmen beim Max Ophüls Preis in Saarbrücken vertreten und mit über 25 Filmen in den Reihen der Berlinale. In Sundance läuft „Eine glückliche Familie“ von Nana & Simon im Wettbewerb, beim International Film Festival Rotterdam laufen vier NRWgeförderte Produktionen. Aktuell ins Kino kommen „Kundschafter des Friedens“ von Robert Thalheim, „Die schönen Tage von Aranjuez“ von Wim Wenders und „Marija“ von Michael Koch. Unternehmen und Beteiligungen Seit 2011 arbeitet die Film- und Medienstiftung als integriertes Förderhaus und ist zentrale Anlaufstelle für alle Film- und Medienschaffenden in NRW. Seither wurden neue Förderinstrumente für innovative und interaktive Inhalte entwickelt und in enger Zusammenarbeit mit den Beteiligungsunternehmen neue Angebote für Vernetzung und Kommunikation geschaffen. Am 31. Dezember 2016 schied die Landesanstalt für Medien NRW als Gesellschafter der Film- und Medienstiftung NRW aus. Die Anteile (5%) übernahm ab 1.1.2017 das Land NRW. Gesellschafter der Film- und Medienstiftung sind der WDR (40%), das Land NRW (ab 2017: 40%), ZDF (10%) und RTL (10%). Weitere Informationen: Film- und Medienstiftung NRW, Tanja Güß, Tel.: 0211-93050-24, [email protected]
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