Info-Broschüre Fernwärmenetz Lyss Nord

Fernwärmenetz Wärme Lyss Nord
Wo kommt eigentlich die Wärme her?
Kernstück des neuen Fernwärmenetzes in Lyss ist die Heizzentrale, in welcher die Abwärme aus dem
Verarbeitungsprozess der GZM übernommen und nutzbar gemacht wird. Da die GZM bei der
Entsorgung von Tierkörpern und Reststoffen aus dem Schlachtbetrieb der halben Schweiz pro Jahr
ca. 90‘000 Tonnen organisches Material trocknet, wird im entsprechenden Kondensationsprozess
eine enorme Menge an Energie wieder freigesetzt.
Insgesamt fallen bei GZM jährlich rund 46 GWh nutzbare Abwärme an. Das entspricht etwa der
Hälfte des Heizenergiebedarfs von Lyss, d.h. ca. 2‘300 Haushalte könnten mit dem Fernwärmenetz
„Wärme Lyss Nord“ beheizt werden.
Die grosse Menge an verfügbarer Abwärme erklärt sich aus der Physik des Trocknungsprozesses:
Beim Kondensieren von einem Kilogramm Wasser wird so viel Energie frei, dass damit die zehnfache
Menge Wasser um 50 Grad erwärmt werden kann.
Die Abwärme der GZM wurde bislang ungenutzt über grosse Ventilatoren in die Umwelt abgeführt.
Nun wird sie neu durch eine Heizzentrale, die direkt an das Gebäude der GZM angebaut wird, in das
Wärmenetz von Wärme Lyss Nord eingespeist.
Die Energieversorgung aus der GZM ist leistungsfähig und ausserordentlich zuverlässig, da der
Betrieb des Entsorgungswerks darauf ausgelegt ist, werktags das ganze Jahr hindurch zu laufen.
Schliesslich sind die Schlachthöfe und Metzgereien auf die Betriebssicherheit der GZM angewiesen,
denn ohne eine geregelte Entsorgung der Reststoffe müssten diese ihren Betrieb einstellen.
Um keine Ausfallzeiten zu haben, führt die GZM alle Service- und Revisionsarbeiten an Samstagen
und Sonntagen aus. Wenn also am Wochenende der betriebliche Kondensationsprozess ruht,
übernimmt die Energiezentrale der GZM direkt die Energieversorgung des Fernwärmenetzes mit
Hilfe eines Heizkondensators. Ein grosser Heisswasserspeicher gleicht die Spitzen in Wärmeabgabe
und Wärmeaufnahme aus.
Dank der intelligenten Nutzung der GZM-Abwärme im Fernwärmenetz von Wärme Lyss Nord,
können pro Jahr rund 1.2 Mio. Liter Heizöl bzw. ca. 3‘000 Tonnen CO2 eingespart würden.
Modell der WLN-Heizzentrale bei der GZM
Lage der Heizzentrale im Fernwärmenetz WLN
Lyss, 26. Januar 2017
Georg O. Herriger, dipl. ing. ETH, (BR/SPRV)
Kommunikationsbeauftragter Wärme Lyss Nord WLN
Mobile 079 330 29 41 [email protected]