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Nordbayerischer Kurier
Freitag, 27. Januar 2017
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Grippewelle: Dutzende Schüler
melden sich krank
Kulmbach: Bürgermeister
erwartet Schub für die Stadt
Vor 70 Jahren: Bilder, die keiner
sehen wollte
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Haushalt
genehmigt
KULMBACH. Wie schon gewohnt,
hat die Stadt Kulmbach als erste
Kommune im Landkreis die Genehmigung ihres Haushalts für das laufende Jahr 2017 von der zuständigen Aufsichtsbehörde in Händen.
Das gebe der Stadt ein gewaltiges
Stück Planungshoheit, sagte Oberbürgermeister Henry Schramm. Und
es bedeute bei einem Volumen von
rund 148 Millionen Euro auch eine
ganze Menge Aufträge für die Unternehmen in der Region. Ralf Hartnack stimmte dem zu und wies darauf hin, wie wichtig es sei, einen genehmigten Etat in den Händen zu
mb
halten.
Autos prallen
frontal aufeinander
KULMBACH. Am Mittwochnachmittag übersah ein 55-jähriger BMWFahrer aus dem Landkreis Lichtenfels beim Linksabbiegen eine entgegenkommende Autofahrerin aus
Kulmbach. In der Lichtenfelser Straße konnte die 30-Jährige nicht mehr
ausweichen und stieß mit dem Lichtenfelser frontal zusammen. Beide
Fahrer blieben unverletzt. Den
Sachschaden an den Autos schätzt
die Polizei auf rund 5000 Euro. red
Der Winter zieht sich aus dem Weißmaintal zurück. Gesehen bei Lindau im Landkreis Kulmbach.
Gemeinsam stärker
Kita: 94 000 Euro
Bundeszuschuss
WIRSBERG. Der Bund investiert in
die Kinderbetreuung in Wirsberg.
Die Awo-Kindertagesstätte Herbert
Kneitz erhält im Rahmen des Bundesprogramms „Kita plus: Weil gute Betreuung keine Frage der Uhrzeit ist“ eine Förderung von fast
94 000 Euro, teilt die CSU-Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner mit.
Das Vorhaben sei zum 1. Januar bewilligt worden. Die Summe wird auf
zwei Jahre verteilt ausgezahlt. red
Kletterpark
für Kinder
KULMBACH. Balancieren, Klettern,
Grenzen austesten, neue Wege gehen – darum geht es im Indoor-Kletterpark im Kinder- und Jugendkulturzentrum „Alte Spinnerei“. Nach
erfolgreichen Aktionen in den vergangenen Jahren, wird der Kletterpark vom 2. bis 12. Februar wieder
eröffnet.
Öffnungszeiten
Mittwoch/Donnerstag 14 bis 20 Uhr und
Freitag/Samstag 14 bis 22 Uhr. red
Die USA und
die Ära Trump
KULMBACH. Der Kreisverband der
Jungen Union lädt ein zur Veranstaltung „Make America great
again?!“ – Die Ara Trump. Die Veranstaltung findet am Freitag, 3. Februar, 19 Uhr, in der Frankenfarm
red
Himmelkron statt.
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Foto: Andreas Harbach
Arbeitsgemeinschaft Fränkisches Markgrafen- und Bischofsland schließt sich zu einem Verein zusammen
HIMMELKRON
Von Ute Eschenbacher
14 Städte, Märkte und Gemeinden
aus drei Landkreisen wollen in Zukunft enger zusammenarbeiten. Dafür gründeten sie jetzt einen Verein
mit Sitz in Himmelkron. Bis Mitte des
Jahres soll ein hauptamtlicher Geschäftsführer gefunden werden.
Die Bürgermeister, die sich am Donnerstag im Himmelkroner Rathaus versammelt haben, kennen sich schon seit
längerem. Denn sie bilden seit einigen
Jahren eine Arbeitsgemeinschaft für
Integrierte Ländliche Entwicklung
(ILE) im Fränkischen Markgrafen- und
Bischofsland. Und das reicht vom Frankenwald bis ins Fichtelgebirge.
Einiges haben sie bereits auf den Weg
gebracht: Bessere Freizeitwege, gemeinsame Energienutzungspläne, sauberere Gewässer. „Langsam kommen
wir aber an die Grenzen dessen, was in
ehrenamtlicher Arbeit möglich ist“,
stellte der Himmelkroner Bürgermeister Gerhard Schneider fest, der die Federführung in der Lenkungsgruppe hat.
Aufgrund der Vielzahl der Projekte und
unterschiedlichen Interessenlagen sei
es notwendig, einen hauptamtlichen
ILE-Manager einzustellen. Weil dieser
dafür Sorge tragen könne, dass die Vorhaben zügig umgesetzt würden.
Das Amt für Ländliche Entwicklung
Oberfranken (ALE) in Bamberg wird
den künftigen Geschäftsführer unterstützen. „Wir brauchen einen professionellen Kümmerer“, sagte Baudirektor Hans Rainer Albart. „Die Bürgermeister kommen an ihre Kapazitätsgrenzen.“ Für sieben Jahre lang übernehme die Behörde 75 Prozent der Kosten, so der Sachgebietsleiter Dorf- und
Landentwicklung. In der ersten Zeit
könne außerdem eine gewisse Starthilfe geleistet werden, zum Beispiel bei
der Übernahme von Reisekosten. Mit
der finanziellen Hilfe will das ALE „den
Raum stärken und voranbringen“.
Doch dafür musste erst eine Möglichkeit gefunden werden, wie der ILEGeschäftsführer gemeinsam beschäftigt werden kann. Statt für einen
Zweckverband oder eine Genossenschaft haben sich die Kommunen für
die Gründung eines Vereins entschie-
den. „Das soll keine Konkurrenz zu anderen Einrichtungen sein“, betonte
Schneider. „Aber wir wollen über Landkreisgrenzen hinweg etwas anschieben
können.“
Zum Verein Fränkisches Markgrafen- und Bischofsland gehören: Bad
Berneck, Bindlach, Gefrees und Goldkronach (Landkreis Bayreuth), Grafengehaig, Harsdorf, Himmelkron, Ködnitz, Marktleugast, Marktschorgast,
Neuenmarkt, Trebgast und Wirsberg
(Landkreis Kulmbach) und Stammbach (Landkreis Hof). Alle Bürgermeister waren anwesend und verabschiedeten und unterzeichneten die zwanzig Paragrafen umfassende Vereinssatzung. „Das ist ein wichtiger Meilenstein
in der interkommunalen Zusammenarbeit“, sagte Schneider. Denn bis es so
weit war, seien viele mehrstündige Sitzungen vergangen. Ziel des Zusammenschlusses ist „die Förderung, Erhaltung und nachhaltige Entwicklung
der natürlichen Lebensgrundlagen, der
regionalen, wirtschaftlichen, touristischen und sozialen Entwicklung und
der kulturellen Identität“. Umwelt,
Kunst und Kultur, Landschaftsschutz
und Heimatpflege sollen gesichert und
weiterentwickelt werden. Gemeinsam
sollen Tourismus, Landwirtschaft und
regionale Wirtschaft vorangebracht
und Fördermittel an Land gezogen
werden.
Die Stellenausschreibung für den
neuen Geschäftsführer erfolgt in den
nächsten Wochen. Bis Mitte des Jahres
soll die Position besetzt werden, kündigte Albart an.
Der Kulmbacher Landrat Klaus Peter
Söllner nannte die Kooperation einen
„historischen Akt“. Die interkommunale Zusammenarbeit werde in Zukunft
eine noch viel stärkere Bedeutung haben. Denn diese sei „ein Gebot der Stunde“. Ähnlich wie beim Wirtschaftsband
A9 Fränkische Schweiz, gelte für das
Fränkische Markgrafen- und Bischofsland: „Gemeinsam sind wir stärker.“
INFO: Vorsitzender: Gerhard Schneider, 1. Stellvertreter: Holger Bär
(Goldkronach), 2. Stellvertreter: Karl
Philipp Ehrler (Stammbach), Rechnungsprüfer: Günther Hübner (Harsdorf), Beisitzer: Jürgen Zinnert (Bad
Berneck).
Investor kündigt neue Pläne an
Wolfgang Aßmann zieht seinen Bauantrag für zwei Häuser zurück – Hochwasserschutz in der Blaich kommt voran
KULMBACH
Von Melitta Burger
Es wäre wohl das erste Mal seit langem gewesen, dass der Kulmbacher
Stadtrat einen Antrag auf den Neubau
von Wohnhäusern in der Stadt geschlossen ablehnt. Doch so weit kam
es nicht. Nachdem der Stadtrat nach
eingehender Beratung und einem Ortstermin des Bauausschusses in der
Friedrich-Schönauer-Straße
signalisiert hatte, dieses Baugesuch nicht
durchzuwinken, zog Investor Wolfgang Aßmann aus Himmelkron gestern in der Stadtratssitzung seinen Bauantrag zurück.
Er kündigte an, die Planung nochmals überarbeiten zu lassen. Wie sie
ausfallen wird, blieb vorerst offen. Fakt
ist: Der Stadtrat wünscht sich auf dem
Grundstück, wo heute ein verlassenes
Bauernhaus steht, weniger hohe Gebäude. Am liebsten würden es die Räte sehen, das vorgesehene Obergeschoss würde entfallen. Wolfgang Aßmann hatte dagegen angekündigt, sich
ein Walmdach vorstellen zu können,
das den Gebäuden Höhe nimmt, die
Baukörper etwas tiefer einzugraben
und den Kniestock im Dach etwas niedriger zu setzen. Wenn die neuen Pläne
des Investors vorliegen, beginnt das
Bauantragsverfahren im Stadtrat von
vorn. Wann das sein wird, ist offen.
Klare Perspektiven konnte dagegen
die stellvertretende Leiterin des Hofer
Wasserwirtschaftsamts, Andrea Künzl,
dem Stadtrat bieten. Sie erstattete dem
Gremium einen Sachstandsbericht über
die Bauarbeiten im Bereich der Flutmulde in der Blaich. Knapp 16 Millio-
nen Euro teuer ist dieses Projekt, das
der immer wieder vom Hochwasser bedrohten Blaich künftig einen besseren
Schutz bieten und zudem ein Naherholungsgebiet werden soll.
Glück habe die Stadt gehabt, dass sie
mit Hilfe des Hofer Wasserwirtschaftsamts ein nur sehr kleines Zeitfenster
nutzen konnte, in dem ein staatlicher
Zuschuss möglich war. Statt rund 4,5
Millionen Euro Eigenanteil zahlt die
Stadt nun nur noch 465 000 Euro – und
das auch noch unabhängig davon, was
das Projekt am Ende kosten wird. Sehr
viel ist bereits errichtet: Das Bett der
Flutmulde, immerhin ein Teil des Weißen Mains, zieht sich nicht mehr
schnurgerade dahin, sondern verläuft
in natürlichen Windungen eines Flusses. Die gewaltigen Spundwände stehen, die Deiche sind erneuert und hö-
her angelegt. Jetzt soll die Bepflanzung ausgeschrieben werden.
Das Hochwasser von 2006, als das
Wasser fast die Dammkrone erreicht
hatte und viele Keller vollgelaufen waren, haben die Stadträte aus der Blaich,
Frank Wilzok, Jörg Kunstmann und
Hans Werther, noch in Erinnerung. Beruhigend sei, zu wissen, dass jetzt ein
Hochwasser für die Blaich keine Bedrohung mehr darstellen wird. Und
ausgesprochen angenehm, nun direkt
vor der Haustür ein sehr ansprechendes und weitläufiges Naherholungsgebiet zu haben. Oberbürgermeister
Henry Schramm sah das nicht anders.
Die Umgestaltung des tristen Gewässers, das die Flutmulde gewesen war,
komme gut voran. Man könne jetzt
schon sehen, dass an dieser Stelle ein
naturnahes Erholungsgebiet entstehe.