Nordbayerischer Kurier Freitag, 27. Januar 2017 19 Grippewelle: Dutzende Schüler melden sich krank Kulmbach: Bürgermeister erwartet Schub für die Stadt Vor 70 Jahren: Bilder, die keiner sehen wollte Seite 21 Seite 22 Seite 24 Haushalt genehmigt KULMBACH. Wie schon gewohnt, hat die Stadt Kulmbach als erste Kommune im Landkreis die Genehmigung ihres Haushalts für das laufende Jahr 2017 von der zuständigen Aufsichtsbehörde in Händen. Das gebe der Stadt ein gewaltiges Stück Planungshoheit, sagte Oberbürgermeister Henry Schramm. Und es bedeute bei einem Volumen von rund 148 Millionen Euro auch eine ganze Menge Aufträge für die Unternehmen in der Region. Ralf Hartnack stimmte dem zu und wies darauf hin, wie wichtig es sei, einen genehmigten Etat in den Händen zu mb halten. Autos prallen frontal aufeinander KULMBACH. Am Mittwochnachmittag übersah ein 55-jähriger BMWFahrer aus dem Landkreis Lichtenfels beim Linksabbiegen eine entgegenkommende Autofahrerin aus Kulmbach. In der Lichtenfelser Straße konnte die 30-Jährige nicht mehr ausweichen und stieß mit dem Lichtenfelser frontal zusammen. Beide Fahrer blieben unverletzt. Den Sachschaden an den Autos schätzt die Polizei auf rund 5000 Euro. red Der Winter zieht sich aus dem Weißmaintal zurück. Gesehen bei Lindau im Landkreis Kulmbach. Gemeinsam stärker Kita: 94 000 Euro Bundeszuschuss WIRSBERG. Der Bund investiert in die Kinderbetreuung in Wirsberg. Die Awo-Kindertagesstätte Herbert Kneitz erhält im Rahmen des Bundesprogramms „Kita plus: Weil gute Betreuung keine Frage der Uhrzeit ist“ eine Förderung von fast 94 000 Euro, teilt die CSU-Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner mit. Das Vorhaben sei zum 1. Januar bewilligt worden. Die Summe wird auf zwei Jahre verteilt ausgezahlt. red Kletterpark für Kinder KULMBACH. Balancieren, Klettern, Grenzen austesten, neue Wege gehen – darum geht es im Indoor-Kletterpark im Kinder- und Jugendkulturzentrum „Alte Spinnerei“. Nach erfolgreichen Aktionen in den vergangenen Jahren, wird der Kletterpark vom 2. bis 12. Februar wieder eröffnet. Öffnungszeiten Mittwoch/Donnerstag 14 bis 20 Uhr und Freitag/Samstag 14 bis 22 Uhr. red Die USA und die Ära Trump KULMBACH. Der Kreisverband der Jungen Union lädt ein zur Veranstaltung „Make America great again?!“ – Die Ara Trump. Die Veranstaltung findet am Freitag, 3. Februar, 19 Uhr, in der Frankenfarm red Himmelkron statt. LESERSERVICE Kundenservice: Tel.: 0921 294-294, Fax: -194 E-Mail: kundenservice@ nordbayerischer-kurier.de Redaktion Kulmbach: Tel.: 0921 294-286, Fax: -180 E-Mail: kulmbach@ nordbayerischer-kurier.de Leserbriefe: Tel.: 0921 294-166, Fax: -160 E-Mail: leserbriefe@ nordbayerischer-kurier.de Foto: Andreas Harbach Arbeitsgemeinschaft Fränkisches Markgrafen- und Bischofsland schließt sich zu einem Verein zusammen HIMMELKRON Von Ute Eschenbacher 14 Städte, Märkte und Gemeinden aus drei Landkreisen wollen in Zukunft enger zusammenarbeiten. Dafür gründeten sie jetzt einen Verein mit Sitz in Himmelkron. Bis Mitte des Jahres soll ein hauptamtlicher Geschäftsführer gefunden werden. Die Bürgermeister, die sich am Donnerstag im Himmelkroner Rathaus versammelt haben, kennen sich schon seit längerem. Denn sie bilden seit einigen Jahren eine Arbeitsgemeinschaft für Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE) im Fränkischen Markgrafen- und Bischofsland. Und das reicht vom Frankenwald bis ins Fichtelgebirge. Einiges haben sie bereits auf den Weg gebracht: Bessere Freizeitwege, gemeinsame Energienutzungspläne, sauberere Gewässer. „Langsam kommen wir aber an die Grenzen dessen, was in ehrenamtlicher Arbeit möglich ist“, stellte der Himmelkroner Bürgermeister Gerhard Schneider fest, der die Federführung in der Lenkungsgruppe hat. Aufgrund der Vielzahl der Projekte und unterschiedlichen Interessenlagen sei es notwendig, einen hauptamtlichen ILE-Manager einzustellen. Weil dieser dafür Sorge tragen könne, dass die Vorhaben zügig umgesetzt würden. Das Amt für Ländliche Entwicklung Oberfranken (ALE) in Bamberg wird den künftigen Geschäftsführer unterstützen. „Wir brauchen einen professionellen Kümmerer“, sagte Baudirektor Hans Rainer Albart. „Die Bürgermeister kommen an ihre Kapazitätsgrenzen.“ Für sieben Jahre lang übernehme die Behörde 75 Prozent der Kosten, so der Sachgebietsleiter Dorf- und Landentwicklung. In der ersten Zeit könne außerdem eine gewisse Starthilfe geleistet werden, zum Beispiel bei der Übernahme von Reisekosten. Mit der finanziellen Hilfe will das ALE „den Raum stärken und voranbringen“. Doch dafür musste erst eine Möglichkeit gefunden werden, wie der ILEGeschäftsführer gemeinsam beschäftigt werden kann. Statt für einen Zweckverband oder eine Genossenschaft haben sich die Kommunen für die Gründung eines Vereins entschie- den. „Das soll keine Konkurrenz zu anderen Einrichtungen sein“, betonte Schneider. „Aber wir wollen über Landkreisgrenzen hinweg etwas anschieben können.“ Zum Verein Fränkisches Markgrafen- und Bischofsland gehören: Bad Berneck, Bindlach, Gefrees und Goldkronach (Landkreis Bayreuth), Grafengehaig, Harsdorf, Himmelkron, Ködnitz, Marktleugast, Marktschorgast, Neuenmarkt, Trebgast und Wirsberg (Landkreis Kulmbach) und Stammbach (Landkreis Hof). Alle Bürgermeister waren anwesend und verabschiedeten und unterzeichneten die zwanzig Paragrafen umfassende Vereinssatzung. „Das ist ein wichtiger Meilenstein in der interkommunalen Zusammenarbeit“, sagte Schneider. Denn bis es so weit war, seien viele mehrstündige Sitzungen vergangen. Ziel des Zusammenschlusses ist „die Förderung, Erhaltung und nachhaltige Entwicklung der natürlichen Lebensgrundlagen, der regionalen, wirtschaftlichen, touristischen und sozialen Entwicklung und der kulturellen Identität“. Umwelt, Kunst und Kultur, Landschaftsschutz und Heimatpflege sollen gesichert und weiterentwickelt werden. Gemeinsam sollen Tourismus, Landwirtschaft und regionale Wirtschaft vorangebracht und Fördermittel an Land gezogen werden. Die Stellenausschreibung für den neuen Geschäftsführer erfolgt in den nächsten Wochen. Bis Mitte des Jahres soll die Position besetzt werden, kündigte Albart an. Der Kulmbacher Landrat Klaus Peter Söllner nannte die Kooperation einen „historischen Akt“. Die interkommunale Zusammenarbeit werde in Zukunft eine noch viel stärkere Bedeutung haben. Denn diese sei „ein Gebot der Stunde“. Ähnlich wie beim Wirtschaftsband A9 Fränkische Schweiz, gelte für das Fränkische Markgrafen- und Bischofsland: „Gemeinsam sind wir stärker.“ INFO: Vorsitzender: Gerhard Schneider, 1. Stellvertreter: Holger Bär (Goldkronach), 2. Stellvertreter: Karl Philipp Ehrler (Stammbach), Rechnungsprüfer: Günther Hübner (Harsdorf), Beisitzer: Jürgen Zinnert (Bad Berneck). Investor kündigt neue Pläne an Wolfgang Aßmann zieht seinen Bauantrag für zwei Häuser zurück – Hochwasserschutz in der Blaich kommt voran KULMBACH Von Melitta Burger Es wäre wohl das erste Mal seit langem gewesen, dass der Kulmbacher Stadtrat einen Antrag auf den Neubau von Wohnhäusern in der Stadt geschlossen ablehnt. Doch so weit kam es nicht. Nachdem der Stadtrat nach eingehender Beratung und einem Ortstermin des Bauausschusses in der Friedrich-Schönauer-Straße signalisiert hatte, dieses Baugesuch nicht durchzuwinken, zog Investor Wolfgang Aßmann aus Himmelkron gestern in der Stadtratssitzung seinen Bauantrag zurück. Er kündigte an, die Planung nochmals überarbeiten zu lassen. Wie sie ausfallen wird, blieb vorerst offen. Fakt ist: Der Stadtrat wünscht sich auf dem Grundstück, wo heute ein verlassenes Bauernhaus steht, weniger hohe Gebäude. Am liebsten würden es die Räte sehen, das vorgesehene Obergeschoss würde entfallen. Wolfgang Aßmann hatte dagegen angekündigt, sich ein Walmdach vorstellen zu können, das den Gebäuden Höhe nimmt, die Baukörper etwas tiefer einzugraben und den Kniestock im Dach etwas niedriger zu setzen. Wenn die neuen Pläne des Investors vorliegen, beginnt das Bauantragsverfahren im Stadtrat von vorn. Wann das sein wird, ist offen. Klare Perspektiven konnte dagegen die stellvertretende Leiterin des Hofer Wasserwirtschaftsamts, Andrea Künzl, dem Stadtrat bieten. Sie erstattete dem Gremium einen Sachstandsbericht über die Bauarbeiten im Bereich der Flutmulde in der Blaich. Knapp 16 Millio- nen Euro teuer ist dieses Projekt, das der immer wieder vom Hochwasser bedrohten Blaich künftig einen besseren Schutz bieten und zudem ein Naherholungsgebiet werden soll. Glück habe die Stadt gehabt, dass sie mit Hilfe des Hofer Wasserwirtschaftsamts ein nur sehr kleines Zeitfenster nutzen konnte, in dem ein staatlicher Zuschuss möglich war. Statt rund 4,5 Millionen Euro Eigenanteil zahlt die Stadt nun nur noch 465 000 Euro – und das auch noch unabhängig davon, was das Projekt am Ende kosten wird. Sehr viel ist bereits errichtet: Das Bett der Flutmulde, immerhin ein Teil des Weißen Mains, zieht sich nicht mehr schnurgerade dahin, sondern verläuft in natürlichen Windungen eines Flusses. Die gewaltigen Spundwände stehen, die Deiche sind erneuert und hö- her angelegt. Jetzt soll die Bepflanzung ausgeschrieben werden. Das Hochwasser von 2006, als das Wasser fast die Dammkrone erreicht hatte und viele Keller vollgelaufen waren, haben die Stadträte aus der Blaich, Frank Wilzok, Jörg Kunstmann und Hans Werther, noch in Erinnerung. Beruhigend sei, zu wissen, dass jetzt ein Hochwasser für die Blaich keine Bedrohung mehr darstellen wird. Und ausgesprochen angenehm, nun direkt vor der Haustür ein sehr ansprechendes und weitläufiges Naherholungsgebiet zu haben. Oberbürgermeister Henry Schramm sah das nicht anders. Die Umgestaltung des tristen Gewässers, das die Flutmulde gewesen war, komme gut voran. Man könne jetzt schon sehen, dass an dieser Stelle ein naturnahes Erholungsgebiet entstehe.
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