Uni Halle wirbt Millionen für Weiterbildungsangebote

Uni Halle wirbt Millionen für
Weiterbildungsangebote von
Führungskräften ein
Die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) will Führungskräfte in
Unternehmen für die Zukunft fit machen. Dazu richtet sie an der Juristischen
und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät einen Aus- und
Weiterbildungsbereich ein. Hier soll ein breit gefächertes
Weiterbildungsangebot für Manager, leitende Angestellte und Juristen
entstehen. Geplant sind dafür zwei neue berufsbegleitende Masterstudiengänge.
Gefördert wird das Vorhaben bis 2020 mit rund 4,7 Millionen Euro aus dem
Europäischen Sozialfonds (ESF).
Die Angebote richten sich speziell an Geschäftsführer, Abteilungsleiter und
Personen mit Personalverantwortung in Betrieben sowie Juristen in
international ausgerichteten Kanzleien und Rechtsabteilungen von Unternehmen.
„Führungspersonen in Unternehmen und Rechtsanwälte sehen sich durch die
zunehmende Globalisierung und Internationalisierung mit ganz neuen
Herausforderungen innerhalb ihrer Unternehmen und Mandanten konfrontiert“,
sagt Prof. Dr. Christian Tietje, Geschäftsführender Direktor des Instituts
für Wirtschaftsrecht der MLU. Häufig dauere es aber zu lange, bis neue
Erkenntnisse aus der Wissenschaft in der Praxis ankämen. Gleichzeitig gebe es
an deutschen Hochschulen noch einen gewissen Nachholbedarf in Bezug auf
berufsbegleitende Weiterbildungsangebote.
Hier setzen die Angebote künftig an: Interessenten können sich entweder für
einen von zwei neu geplanten Masterstudiengängen entscheiden,
Zertifikatskurse belegen oder an einzelnen Weiterbildungsveranstaltungen
teilnehmen. Anders als beim klassischen Studium verfolgen die neuen
Studienangebote einen „blended learning“-Ansatz: Teile des Studiums
absolvieren die Teilnehmer online, indem sie etwa Videovorlesungen folgen
oder auf einer Online-Lernplattform Lerninhalte durcharbeiten. Ein weiterer
wesentlicher Teil der Weiterbildungsangebote sind aber
Präsenzveranstaltungen, die immer wieder während des Studiums zu absolvieren
sind. „Mit dieser Mischung wollen wir ein Höchstmaß an zeitlicher aber auch
örtlicher Flexibilität bieten und damit gleichzeitig gewährleisten, dass sich
Familie, Beruf und Studium optimal vereinbaren lassen“, so Tietje weiter. Die
Programme werden zunächst durch die ESF-Mittel finanziert, sollen sich aber
künftig über Gebühren selbst tragen.
Im Master „Internationales Wirtschaftsrecht“ wird vor allem
wirtschaftsrechtliches Fachwissen für international tätige Unternehmen
vermittelt. Dazu gehören zum Beispiel Fragen der Vertragsgestaltung, des
Umweltrechts oder der internationalen Unternehmensbesteuerung. Juristen, die
sich zum Fachanwalt für internationales Wirtschaftsrecht ausbilden lassen
wollen, können sich das Studium als wissenschaftlich-theoretischen
Weiterbildung anrechnen lassen. Absolventen des Studiengangs erhalten einen
Abschluss als Executive Master.
Der zweite Masterstudiengang „Responsible Leadership & Business Governance“
vermittelt vertiefendes Wissen aus den Bereichen Personal- und
Unternehmensführung. Manager stehen vor vielen Herausforderungen: „Neue
Produkte etwa müssen immer schneller auf den Markt gebracht werden.
Gleichzeitig wandeln sich Informations- und Kommunikationstechnologien
beständig und es steigt die Erwartung, dass Unternehmen verantwortlich und
nachhaltig wirtschaften“, so Prof. Dr. Anne-Katrin Neyer, die an der MLU den
Lehrstuhl für Personalwirtschaft und Business Governance innehat und
gemeinsam mit weiteren Professoren der Wirtschaftswissenschaftlichen Bereichs
den Studiengang leiten wird. Schwerpunkte liegen daher auch in den Themen
Nachhaltigkeit, Corporate Social Responsibility (CSR) und Unternehmensethik.
Das Studium mit einem „Master of Business Administration“ (MBA)
abgeschlossen.
Die beiden Angebote richten sich sowohl an regionale als auch internationale
Interessenten. Je nach ihren individuellen Voraussetzungen können die
Teilnehmer entscheiden, ob sie die Kurse auf Anfänger-, Fortgeschrittenenoder Expertenniveau belegen wollen. Orientierung dabei, welches Angebot und
welches Niveau für sie passend ist, erhalten die Studieninteressenten durch
ein digitales Self-Assessment-Center.
An der Juristischen und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät gibt es
bereits seit 2011 den berufsbegleitenden Masterstudiengang „Management von
Bildungseinrichtungen“, der sich vor allem an pädagogische Fachkräfte
richtet. Die Erfahrungen, die in diesem Bereich gesammelt wurden, fließen in
die Konzeption der neuen Angebote ein.