Pressemitteilung - Ministerium für Wissenschaft, Forschung und

MINISTERIUM FÜR WISSENSCHAFT, FORSCHUNG UND KUNST
PRESSE- UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
PRESSEMITTEILUNG
20. Januar 2017
Nr. 5/2017
SPERRFRIST: Freitag, 20. Januar, 19.30 Uhr
Herbert Joos erhält Jazz-Ehrenpreis
Kunststaatssekretärin Petra Olschowski: „Herbert Joos ist ein
Meister des Schönen und der feinen Melancholie, aber auch der
menschlichen Fragilität. Mit seinem besonderen Klang und unverkennbaren Ton wie auch mit seinen Kompositionen hat er den
Jazz in Baden-Württemberg und weit über die Grenzen hinaus geprägt.“
Kunststaatssekretärin Petra Olschowski hat dem Trompeter, Flügelhornisten und
Komponisten Herbert Joos den Landesjazzpreis in der Kategorie „Sonderpreis für
das Lebenswerk“ verliehen.
„Mit Herbert Joos ehren wir einen Meister des Schönen, des Atmosphärischen,
des Erzählens, der feinen Melancholie, aber auch der menschlichen Fragilität.
Seine Kompositionen zeichnen sich durch eine ganz eigene Magie und einen
besonderen Klang, einen unverkennbaren, warmen, sinnlichen und vielfältigen
Ton aus“, sagte Kunststaatssekretärin Petra Olschowski am Freitag (20. Januar)
in Stuttgart. Mit großer Kontinuität und künstlerischem Erfolg widme sich Herbert
Joos seit nahezu 60 Jahren neuen Projekten und habe damit den Jazz im Land
und weit über die Grenzen Baden-Württembergs hinaus geprägt.
Das Preisgeld der mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung wird von der L-Bank im
Rahmen ihres Kultursponsoring gestiftet: „Wer ‚L-Bank‘ hört, denkt zunächst an
weniger virtuose Klänge als die von Herbert Joos: An Babyweinen und Kinderge-
Königstraße 46, 70173 Stuttgart, Telefon 0711 279-3005, Fax 0711 279-3081
E-Mail: [email protected], Internet: http://www.mwk.baden-wuerttemberg.de
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schrei - denn die L-Bank ist vor allem jungen Familien ein Begriff - als eine Bank,
die ihnen das Elterngeld auszahlt und ihren Wohnraum günstig finanziert. Die LBank hat aber auch den besonderen Auftrag, Kunst und Kultur im Land zu fördern. Dass es auch im Jazz lohnende Engagements gibt, zeigt der JazzEhrenpreis“, so Dr. Axel Nawrath, Vorsitzender des Vorstands der L-Bank,
Staatsbank für Baden-Württemberg.
Den Rahmen der Verleihung bot ein Preisträgerkonzert im Theaterhaus, das neben dem Auftritt des Trios Herbert Joos, Patrick Bebelaar und Günter Lenz auch
die Uraufführung der Patchwork-Komposition „Change of Beauty“ von Herbert
Joos durch das 16-köpfige Orchester Herbert Joos umfasste. Die Laudatio auf
den Preisträger erfolgte durch den renommierten Stuttgarter Koch und Jazzmusiker Vincent Klink.
Wie die beiden vorangegangenen Preisverleihungen an Eberhard Weber und
Wolfgang Dauner wird auch diese Veranstaltung von Lotto Baden-Württemberg
unterstützt. Das staatliche Glücksspielunternehmen ist seit vielen Jahren mit eigenen Mitteln in der Kultur- und Sportförderung aktiv. Das Theaterhaus Stuttgart
tritt ebenfalls zum dritten Mal als Kooperationspartner und Veranstalter auf.
Preisträger Herbert Joos
Herbert Joos, Jahrgang 1940, wurde in Karlsruhe geboren und studierte dort Ende der 1950er Jahre Kontrabass an der Hochschule für Musik, wo er auch Trompetenunterricht erhielt. Später widmete er sich dem Flügelhorn und dem Alphorn
und spielte darüber hinaus die meisten anderen Blechblasinstrumente. Mitte der
1960er Jahre schloss er sich dem „Modern Jazz Quintett Karlsruhe“ an, bevor er
dann in verschiedenen Formationen, u. a. mit Musikern wie Hans Koller, Kenny
Wheeler, Jon Christensen oder den beiden anderen Ehrenpreisträgern Eberhard
Weber und Wolfgang Dauner, zu hören war. Schon bald machte Joos mit SoloAufnahmen, wie „The Philosophy of the Flügelhorn“, „Still Life“ oder „Day-break /
The dark side of Twilight“ zusammen mit dem Radio Symphonie Orchester Stuttgart international auf sich aufmerksam. Seit den 1980er Jahren spielte er nahezu
drei Jahrzehnte lang im legendären „Vienna Art Orchestra“, war aber auch immer
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wieder mit dem Projekt „Südpool“ aus Baden-Württemberg und anderen Gruppen
unterwegs. 1984 erhielt Joos den SWF-Jazzpreis. Seit Beginn der 2000er Jahre
ist er immer wieder auch als Solist in diversen österreichischen Bands um Wolfgang Puschnig und Clemens Salesny zu hören. Außerdem spielt Herbert Joos
bis heute vor allem im Duo mit dem Gitarristen Frank Kuruc sowie als Trio Bebelaar / Joos / Lenz.
Sein musikalisches Schaffen umfasst an die 120 Einspielungen, darunter rund 20
unter eigenem Namen.
Darüber hinaus ist Herbert Joos als Zeichner bekannt und mit dem Preis "Bild
der Zeit" ausgezeichnet worden. Seine Werke über Jazzmusiker schmücken die
Titelseiten von Jazz-Zeitschriften und Kalendern. Zahlreiche CD-Covers wurden
von ihm gestaltet.
Nähere Informationen zur Jazzförderung des Landes:
http://mwk.baden-wuerttemberg.de/de/kunst-kultur/kultursparten/musik/jazz/
Im Nachgang zur Veranstaltung können Bilder der Preisverleihung kostenfrei zur
Berichterstattung unter https://mwk.baden-wuerttemberg.de/mediathek heruntergeladen werden.