LK Newsletter 3/Februar 2013

INHALT
Steiermark
Aktuelles
EU-Finanzrahmen: Ein akzeptables Ergebnis
Lebensmittel: Allianz gegen das Wegwerfen
Bauern kümmern sich
SVB und AMA-Daten überprüfen
Oststeirer hat das beste Heu
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EU-Finanzrahmen: Ein akzeptables Ergebnis
Trotz sehr schlechter Vorzeichen hat Österreich viel herausgeholt.
Beim Brüsseler Budget-Gipfel drohten der Landwirtschaft
massive Abstriche. Minus 30 Prozent bei der Ländlichen
Entwicklung standen lange Zeit im Raum. Die
Befürchtungen, dass Österreich stark verliert, waren groß.
Trotz aller negativen Vorzeichen hat Österreich für die
Landwirtschaft viel herausgeholt.
Künftige Mittel
Pro Jahr stehen für die Ländliche Entwicklung ab 2014 den österreichischen Bauern
jährlich 563 Millionen Euro aus Brüssel zur Verfügung, bisher waren es 575 Millionen
Euro, was pro Jahr um zwölf Millionen oder 2,1 Prozent weniger sind. Bei den
Direktzahlungen werden künftig 696 Millionen Euro statt durchschnittlich 715 Millionen
Euro (-2,7 Prozent) pro Jahr nach Österreich fließen.
Etappenziel erreicht
Minister Nikolaus Berlakovich bezeichnete dieses Ergebnis als "wichtiges Etappenziel für
die österreichischen Bäuerinnen und Bauern". Und weiter: "Trotz Kürzungen ist das
Herzstück der heimischen Agrarpolitik mit dem Bergbauern- und Umweltprogramm
gesichert." Auch für Präsident Gerhard Wlodkowski steht fest: "Durch die Extrazuwendung
von 700 Millionen Euro für die Ländliche Entwicklung von 2014 bis 2020 konnte das
Ärgste verhindert werden. Mit diesem akzeptablen Ergebnis ist der Grundstein für die
Planbarkeit gelegt." Man werde sofort die Ärmel aufkrempeln und gemeinsam getragene,
zukunftsorientierte Programme auf den Weg bringen. Beim "Greening" arbeite man daran,
akzeptable Lösungen zustande zu bringen, so Wlodkowski. Bauernbund-Präsident Jakob
Auer dankte Kanzler Werner Faymann "für seine Zusage, in Brüssel die Agrargelder im
notwendigen Ausmaß abgeholt zu haben".
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Kofinanzierung
Als nächster Schritt ist die Absicherung der Kofinanzierung notwendig, wobei Wlodkowski
davon ausgeht, dass der jeweilige 50-prozentige Anteil von EU sowie Bund und Ländern
weiterhin hält.
Lebensmittel: Allianz gegen das Wegwerfen
"Lebensmittel sind kostbar" lautet die jüngste Initiative von Minister Nikolaus Berlakovich,
mit der er die Bevölkerung auf die Bedeutung der Lebensmittel hinweisen will.
Berlakovich geht es darum, das Wegwerfen von
Lebensmitteln deutlich zu senken. Denn jährlich landen in
Österreich 157.000 Tonnen verpackte und offene
Lebensmittel im Müll. Jeder Haushalt wirft demnach Waren
im Wert von 300 Euro weg. Berlakovich: "In Summe sind
das eine Milliarde Euro oder ein mittleres Sparpaket. Damit
könnte man eine halbe Million Menschen ernähren." Um der
Verschwendung dieser wertvollen Güter beizukommen, hat sich Berlakovich jetzt die
Sozialpartner - Landwirtschafts-, Wirtschafts- und Arbeiterkammer sowie den
Gewerkschaftsbund - an Bord geholt. Das Ziel der Initiative ist sehr ehrgeizig: Bis 2016
sollen die Lebensmittelabfälle im Restmüll um 20 Prozent gesenkt werden.
Bauern kümmern sich
Soziale Dienstleistungen als zusätzliches Standbein des Bauernhofs. Die -Anforderungen
an Einsteiger sind dabei - je nach -Angebotssparte - -relativ gering.
Soziale Dienstleistungen am Bauernhof sind unter der
Dachmarke "Green Care" zusammengefasst. Die mögliche
Angebotspalette reicht dabei von Kindergeburtstagen bis zur
Familienpflege psychisch erkrankter Menschen. Vielfältig
sind auch die Möglichkeiten, wie sich Bäuerinnen und
Bauern einbringen können. Im einfachsten Fall stellen
Landwirte Räumlichkeiten oder Flächen zur Verfügung.
Dafür ist kein spezielles Wissen notwendig. Wenn aber
entsprechende Qualifikationen da sind, besteht auch die
Möglichkeit, selbst Dienstleistungen anzubieten.
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Voraussetzungen
Voraussetzung ist, dass der Umgang mit Menschen Freude bereitet und man sich nicht
vor Zusammenarbeit mit öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Behörden oder sozialen
Institutionen scheut. Viel mehr braucht es vorerst nicht. Ziel von "Green Care" ist, nicht
große Investitionen herauf zu beschwören, sondern die bestehende grüne Infrastruktur der
landwirtschaftlichen Betriebe zu nutzen. Leere Räume in großen Bauernhäusern können
ausgelastet, Nutztiere für Therapien eingesetzt werden.
Weiterbildung
Zudem setzen viele Haus- und Landwirtschaftsschulen auf einen zweiten, sozialen
Ausbildungszweig - das Wissen ist somit schon auf vielen Betrieben da. Das ländliche
Fortbildungsinstitut (LFI) baut sein Lehrgangsprogramm in diesem Bereich ständig aus.
Ein Beispiel hierfür ist der neue Zertifikatslehrgang "Tiergestützte Pädagogik". In der
Steiermark gibt es einige Pionierbetriebe, die schon jahrelange Erfahrung mit sozialen
Dienstleistungen unterschiedlichster Art haben. Zu diesen Betrieben werden auf Anfrage
Exkursionen angeboten.
Beratungsangebot
Mit "Green Care" wird nun eine im Ausland bereits erfolgreiche Betriebssparte
österreichweit forciert. In der Steiermark können sich interessierte Betriebe an Senta
Bleikolm, Tel. 0316/8050-1294, [email protected] wenden. Informationen zu der
Initiative bietet auch die Homepage www.greencare-oe.at.
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SVB und AMA-Daten überprüfen
SVB und AMA gleichen ihre Daten in Zukunft ab. Landwirte sollten überprüfen, ob
Angaben überall übereinstimmen.
Jeder Betriebsführer muss für sich und seine
Familienangehörigen die An- und Abmeldung oder
Änderungsmeldungen binnen eines Monats bei der SVB
machen. Änderungsmeldungen sind beispielsweise Zu- und
Verpachtungen, Nutzungsüberlassungen sowie Zu- und
Verkäufe. Die Meldungen müssen mit jenen an die AMA und
sonstigen Institutionen übereinstimmen. Jeder
Betriebsführer sollte daher stets seine betriebsbezogenen
Daten noch einmal genau kontrollieren und laufend
anpassen.Behörden gleichen ihre Daten untereinander immer mehr ab. So auch die
Agrarmarkt Austria (AMA) und die Sozialversicherungsanstalt der Bauern (SVB). Seit 1.
Jänner 2013 ist eine elektronische Datenübermittlung zwischen der AMA und der SVB
vorgesehen. Die AMA übermittelt nun der SVB die Basisdaten des im Kalenderjahr
gestellten Mehrfachantrages einschließlich der angeschlossenen Unterlagen. Das
bedeutet, dass die AMA ab 2013 Daten aus Mantelantrag und Flächenbogen an die SVB
liefert. Da die AMA-Anträge bis Mai abzugeben sind, erfolgt die Übermittlung
voraussichtlich im Juni, wobei die Details der technischen Abstimmung noch offen sind.
Dieser elektronische Datenabgleich soll eine möglichst einheitliche Erfassung der
Bewirtschaftungsverhältnisse und eine weitgehende Übereinstimmung zwischen
Betriebsführer und Förderungsbezieher gewährleisten. Als Betriebsführer gelten
Personen, die auf ihre Rechnung und Gefahr einen land(forst)wirtschaftlichen Betrieb
führen oder auf deren Rechnung und Gefahr ein solcher Betrieb geführt wird. Demnach
sind beispielsweise der Eigentümer, der Pächter sowie derjenige, den an einem land- und
forstwirtschaftlichen Betrieb das Fruchtgenussrecht zukommt, ab Überschreiten von
gewissen Einheitswertgrenzen als Betriebsführer bei der
Bauernsozialversicherungsanstalt pflichtversichert. Schon bisher hatte die Antragsstellung
auf die Gewährung von Förderungen für diesen Betrieb und die Entgegennahme von
Fördergeldern in diesem Zusammenhang für die SVB Indizwirkung. Das heißt, für die
Frage der Pflichtversicherung war davon auszugehen, dass die Person, die als
Förderungswerber auf dem Mehrfachantrag aufscheint, auch den Betrieb auf ihre
Rechnung und Gefahr führt. Nun soll anhand der von der AMA übermittelten Daten die
Identität von Förderungswerber und Betriebsführer, sowie das Ausmaß der als
bewirtschaftet angegebenen Flächen ver-glichen werden.
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Oststeirer hat das beste Heu
Im Rahmen einer Heugala in Kitzbühel wurden die besten Heuqualitäten 2012
ausgezeichnet.Das Siegerheu in der Kategorie Bodentrocknung kommt aus der Gasen
Zum zweiten Mal nach 2011 wurden mehr als 900
Heuproben aus ganz Österreich einer strengen Bewertung
unterzogen. Die Proben wurden im Futtermittellabor
Rosenau untersucht. Proben, die bei der Nährstoffanalyse
ein sehr hohes Niveau erreichten, wurden durch eine
Fachjury anonym subjektiv beurteilt und gereiht. In der
Kategorie Bodentrocknung kommt die beste Heuprobe aus
der Gasen vom Betrieb Willi Schwaiger. Das Heu vom
zweiten Aufwuchs zeichnete sich durch einen sehr hohen
Energiegehalt von knapp über 6,2 MJ NEL und eine Rohproteingehalt von 150 Gramm in
der Trockenmasse aus. Diese Werte sind insofern beachtlich, da der Betrieb Schwaiger
auf rund 1.200 Meter Seehöhe in der Nähe vom Straßegg liegt. Der Betrieb wird biologisch
geführt. Familie Schwaiger mästet Almo Ochsen. Ein Teil vom Heu wird als Spezialheu für
Zoohandlungen verkauft. Den dritten Platz in der Kategorie bodengetrocknetes Heu
erreichte die Familie Herbert Grangl aus Apfelberg.