Aufführung der Johannes‐Passion am 19. März 2017 Aus Anlass des Reformations‐Jubiläums 2017 führt die Hermannsburger Kantorei die Johannes‐ Passion von Johann Sebastian Bach auf. Für Martin Luther steht die „theologia crucis“ im Mittelpunkt seiner Verkündigung. Darüber und wie Bach dies in seiner Komposition aufleuchten lässt, wird im Einführungsabend (Termin s.u.) mehr zu hören sein. Johann Sebastian Bach hat uns zwei große Passionen hinterlassen, eine nach dem Evangelisten Matthäus, die andere nach dem Evangelisten Johannes. Beide sind Höhepunkte der abendländischen Passionskompositionen. Die Johannes‐Passion stellt den Bibeltext wesentlich stärker in den Vordergrund, und das in einer Zeit, in der die Passionskompositionen aufgehört hatten, den Bibeltext zu verwenden. Dadurch wird der verkündigende Charakter der Passion stärker deutlich, wobei vor allem die Choräle an entscheidenden Stellen das Geschehen für die Gemeinde deuten. Drei Grundgedanken sind für die Johannes‐Passion bestimmend: 1. In ihr wird uns Jesus als der Herr gezeigt, der „auch in der größten Niedrigkeit verherrlicht worden ist“ wie es im Eingangschor heißt. In ihm erklingen zugleich die Motive der Passion schmerzliche Halbtonschritte in den Oberstimmen – als auch Motive der Verherrlichung, die vom Chor und von den Streichern durchgeführt werden. Die Bässe symbolisieren mit ihren Tonwiederholungen die „zu aller Zeit, auch in der größten Niedrigkeit“ bestehende Herrlichkeit. Jesus bleibt in allem der Herr, der das Werk des Vaters vollendet. In der Arie „Es ist vollbracht“ – das letzte Wort Jesu in seiner Todesstunde – ist beides zu hören: die „Trauernacht“ und der strahlende Sieg „der Held aus Juda siegt mit Macht“. Hier bricht schon die Ostersonne hervor. 2. Die Wahrheit des Weges Jesu als Gottes Sohn zeigt sich im Geschehen der Passion. Sie wird besonders im Gespräch mit Pilatus deutlich, in dem Jesus als der König der Wahrheit sichtbar bleibt. An dieser Stelle hat Bach aus dem Choral „Herzliebster Jesu, was hast du verbrochen?“ die Strophe „Ach großer König, groß zu allen Zeiten“ eingefügt. 3. Den lutherischen Gedanken des „pro nobis“ (für uns) hat Bach besonders durch den Choral „Durch dein Gefängnis, Gottes Sohn, ist uns die Freiheit kommen“ deutlich werden lassen. Dieser Choral bildet das Herzstück des ganzen Werkes. Er steht im Zentrum und bildet die Symmetrieachse für die großen Volkschöre, bei denen Bach immer zweimal ‐ jeweils vor und nach dem Herzstück ‐ die gleiche Musik verwendet. Auf diese Weise wird das Bekenntnis „Der König wird für uns verurteilt“ zum Kern der Aussage. Die Ausführenden sind Anna Nesyba Sopran; Hilke Andersen Alt; Eric Stokloßa Tenor (Evangelist); Matthias Vieweg Bass (Christus); Nils Sandberg Bass; die Kammersymphonie Hannover, die Hermannsburger Kantorei und Jugendkantorei, Leitung Hans Jürgen Doormann. Die Aufführung der Johannes‐Passion beginnt am Sonntag, 19. März um 17.00 Uhr. Karten im Vorverkauf sind ab 1. März in der Buchhandlung des Ludwig‐Harms‐Hauses erhältlich (Tel: 05052 – 69400 oder 05052 ‐ 2758). Der Einführungsabend findet am Sonntag, 12. März 2017 um 19.00 Uhr im neuen Gemeindezentrum statt.
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