Spielbericht - EHC Dübendorf

Sport l 27
ZO/AvU
Donnerstag, 26. Januar 2017
Zangger von Zug
zu Lausanne
EISHOCKEY Der Bubiker Sandro Zangger wechselt auf die
nächste Saison hin innerhalb der
NLA von EV Zug zu Lausanne
HC. Der 22-Jährige unterschrieb
laut der «Luzerner Zeitung»
einen Zweijahresvertrag.
Flügelstürmer Zangger, der
am Dienstag beim 3:2-Sieg der
Zuger gegen Lausanne das wegweisende 2:1 gegen seinen künftigen Verein erzielte, war seit
Dezember 2016 auf Klubsuche.
Damals teilten ihm die Zuger
mit, dass sein Vertrag nicht verlängert würde, um Platz für Spieler aus dem eigenen Nachwuchs
zu schaffen.
Zangger wechselte während der
Saison 2014/2015 von den ZSC
Lions nach Zug. Für die Zentralschweizer erzielte er in bisher
124 NLA-Partien 47 Skorerpunkte (18 Tore/29 Assists). In
der aktuellen Saison steht der
Bubiker nach 38 Spielen bei
21 Punkten (7/14). zo
Ungewohnt effizienter EHCW
EISHOCKEY Wetzikon gewinnt in der Erstliga-Gruppe 1 gegen
Arosa 5:3. Die Oberländer waren in einer temporeichen und
von Strafen geprägten Partie die effizientere Mannschaft.
Die Partie zwischen Wetzikon
und Arosa war von Beginn
weg hart umkämpft. Insgesamt
66 Strafminuten und eine Spieldauer sprach das Schiedsrichtertrio beim Wetziker 5:3-Erfolg
aus, 39 davon für Wetzikon. Dass
es am Ende zum Sieg reichte,
verdankten die Oberländer einer
starken Defensivleistung mit
Neuenschwander als sicherem
Rückhalt und ungewohnter Effizienz.
Arosa legte einen Blitzstart
hin. Die Bündner gaben ein horrendes Tempo vor und konnten
nach drei Minuten bereits drei
hochkarätige Chancen vor Neuenschwanders Tor verbuchen.
Den Weg ins Netz fand der Puck
aber zuerst auf der anderen Seite. Mit dem ersten Schuss für die
Oberländer traf Captain Marzan in der fünften Minute zur
1:0-Führung aus dem Nichts.
Nur gerade eine Minute später
kamen es noch dicker für die
Gäste: Hoffmann doppelte mit
dem zweiten Wetziker Abschluss
der Partie nach. Arosa powerte
weiter, Wetzikon leistete sich zu
viele Strafen, zeigte aber gleichzeitig ein solides Boxplay, das
den Gästen kaum Chancen ermöglichte. Kurz vor der Pause
waren denn auch alle Spieler auf
dem Eis, als den Bündnern der
hochverdiente Anschluss gelang.
Im Mittelabschnitt glich sich
das Spielgeschehen aus. Chan-
cen hatten nun beide Teams gleichermassen. Arosa konnte in der
27. Minute ausgleichen, die Antwort kam aber postwendend;
nach einer Bilderbuchkombination mit Buchmüller traf Bucher
zum 3:2. Die Intensität der
Partie zeigte sich aber nicht nur
spielerisch, sondern auch in der
nächsten Szene: gegen Spielmitte kam es zur Massenschlägerei, je zwei Akteure bekamen
in der Folge eine Auszeit auf der
Strafbank.
Mehrere Schlägereien
Kurz darauf verletzte sich
Arosa-Keeper Cunz, Caduff kam
für ihn. Und dieser stand sogleich im Fokus des Spielgeschehens. Lediglich 40 Sekunden benötigte der EHCW in der 37. Minute um ihr erstes Powerplay erfolgreich abzuschliessen. Bucher
netzte zum zweiten Mal ein.
Wenige Sekunden später war
Caduffs Start in den Abend definitiv ruiniert; Hürlimann doppelte gegen ein Arosa, das nun
gegenüber dem furiosen Start
wie in einer Schockstarre wirkte, zum 5:2 nach.
Im Schlussdrittel brillierten
die Wetziker vor allem defensiv.
Offensiv erspielten sie sich die
besseren Chancen, liessen aber
die bisherige Kaltblütigkeit vermissen. In der 53. Minute überstand Wetzikon gar eine 3-zu-6Unterzahl, Arosa spielte insgesamt dreimal ohne Torhüter.
Diese Massnahme fruchtete aber
nur einmal; in der 58. gelang den
Bündnern mit dem 3:5 das letzte
Tor der Partie. Ansonsten bleibt
im Schlussdrittel lediglich eine
weitere Massenschlägerei zu erwähnen. mwe/cst
Yamadas
kurzer Auftritt
Ungeschlagen
dank
Schlussspurt
EISHOCKEY Der
ersatzgeschwächte EHC
Dübendorf bot gegen Bülach
bei seinem 5:2-Erfolg keine
unwiderstehliche Leistung.
Doch als Bülach an den
Punkten schnupperte,
schlugen die Glattaler
nochmals zu.
Den Glattalern gelang trotz Absenzen und wiederum völlig umgestellten Angriffsformationen
ein Auftakt nach Mass. Nach
fünf Minuten lag der EHCD bereits mit 2:0 in Führung. Früh
liess Bülach-Hüter Zucchetti
einen harmlos erscheinenden
Schuss Seilers passieren, und
wenig später vollendete Roth seinen Angriff, indem er den vom
Pfosten zurückprallenden Puck
ins Tor schob. Zucchetti verhinderte mehrfach mit wachen Reflexen den dritten Verlusttreffer.
Den Unterländern gelang es
nach Spielmitte, etwas Druck von
ihrem Gehäuse wegzunehmen.
Was in ihrem Spiel jedoch fehlte,
waren Erfolg versprechende Abschlüsse. Mal für Mal blieben
sie früh in den Dübendorfer Abwehrreihen hängen. Die besten
Chancen gehörten auch in dieser Phase den Glattalern, doch
Barts verzog knapp, und Blasbalg scheiterte zwei Sekunden
vor der Sirene an Zucchetti.
EISKUNSTLAUF Die Europameisterschaften der Eiskunstläufer in Ostrava begann für die
Schweizer Delegation nicht gut.
Schweizer Meisterin Yasmine
Kimiko Yamada (19) schied als
27. nach dem Kurzprogramm
aus. Ihr grosses Ziel, sich für die
Kür der besten 24 von morgen
Freitagabend zu qualifizieren,
verpasste Yamada schon in den
ersten Sekunden ihres Programms. Die äusserst schwierige
Kombination Dreifach-Toeloop/
Dreifach-Toeloop stand sie nicht,
weil sie die dritte Drehung nicht
vollenden konnte.
Auch für das Schweizer Paarlauf-Paar Ioulia Chtchetinina/
Noah Scherer endete die EMPremiere mit dem Kurzprogramm. Ihnen hätte die persönliche Bestleistung (49,32) für
die Kür gereicht. Chtchetinina/
Scherer mussten sich aber mit
einer Wertung von 47,52 Punkten begnügen, wodurch sie Platz
16 um 0,4 Punkte verpassten. sda
Hart umkämpft: Wetzikon mit Timon Vesely musste gegen Arosa nicht nur Checks einstecken.
Bjarnasons
Wechsel perfekt
Schyrr kehrt zum FC Uster zurück
Kubo beglückt
YB nochmals
FUSSBALL Birkir Bjarnasons
Transfer nach England ist perfekt. Der Isländer wechselt vom
FC Basel für dreieinhalb Jahre
zu Aston Villa in die zweithöchste Liga.
Bei Basel, das Bjarnason 2015
vom Serie-B-Klub Pescara verpflichtet hatte, hätte der Kontrakt noch anderthalb Jahre
Gültigkeit gehabt. Der isländische EM-Teilnehmer (mit Toren
gegen die Finalisten Portugal
und Frankreich) hatte immer
wieder durchblicken lassen, bei
einem passenden Angebot nach
England wechseln zu wollen.
Dieses ist in den letzten Tagen
aus Birmingham eingetroffen.
FUSSBALL Der FC Uster
muss sich in der Rückrunde
deutlich steigern,
um dem Abstiegskampf
in der Interregio zu
entkommen. Der Klub
reagiert auf die Misere
mit einer ungewöhnlichen
Massnahme.
FUSSBALL Der japanische Internationale Yuya Kubo wechselt von den Young Boys nach
Belgien zu Gent, dem Klub des
Schweizers Daniel Milicevic. Für
die Young Boys resultiert ein
schöner Transfergewinn.
Denn die Episode am Anfang
von Kubos Zeit in der Schweiz ist
unvergessen: Der Berater des
Japaners meldete sich bei den
Young Boys und erkundigte sich,
ob YB die Option, Kubo zu holen,
schon wahrnehmen wolle. Bei
den Young Boys war sich niemand dessen bewusst, dass mit
diesem Akteur ein gültiger Vertrag existiert. Yuya Kubo kam
nach Bern, hatte anfänglich
einen schweren Stand, überzeugte aber und wurde Leistungsträger und Publikumsliebling.
Kubos Abgang füllt die YBKasse. Über die Transfersumme
wurde Stillschweigen vereinbart,
der belgische Tabellenfünfte
dürfte aber zwischen zweieinhalb und vier Millionen Franken
nach Bern überweisen. Kubo
hofft, mit dem Transfer nach Belgien einen weiteren Schritt nach
oben zu tun. Gent leistet sich ein
Spitzenteam, wurde 2015 Meister und erreichte letzte Saison in
der Champions League die Achtelfinals. sda
Über zwei Millionen Ablöse
Die Ablösesumme für den
28-jährigen Flügel beträgt gemäss englischen Medienberichten über zwei Millionen Franken. Aston Villa, der Meistercup-Sieger von 1982, belegt in
der Championship als Absteiger
aus der Premier League nach
27 Runden nur den 13. Rang.
Der Rückstand auf einen Playoff-Platz beträgt neun Punkte.
Trainer Steve Bruce rüstet
deshalb kräftig auf. Bjarnason
ist bereits Aston Villas vierter
Neuzuzug dieser Transferperiode. sda
Die Funktion ist neu, der Mann,
der sie besetzt, ist ein alter Bekannter: Bruno Schyrr kehrt als
Teammanager zum FC Uster zurück. Schyrr war von 2011 bis
2015 Trainer des FCU-Fanionteams, mit dem er gleich in der
ersten Saison den Aufstieg in die
2. Liga interregional schaffte.
Nach der Saison 2014/2015 wurde sein Vertrag nicht verlängert,
was vom Klub damals mit sportlicher Stagnation begründet
wurde. Mark Disler folgte auf
ihn – und weil das Team in seiner
zweiten Saison auf einem Abstiegsplatz überwintert, reagiert
der Klub nun. Nicht mit der üblichen Massnahme einer Trainerentlassung, sondern der eher
unüblichen Rückkehr des ExTrainers in anderer Funktion.
«Es geht uns nicht darum,
Druck auf Disler auszuüben»,
sagt Präsident Urban Osterwalder. «Wir erhoffen uns einen
Schub durch die Erfahrung und
das Netzwerk von Bruno Schyrr.
Er kennt uns, wir kennen ihn,
er braucht keine lange Angewöhnungszeit.»
Offenbar stand Disler sogar
am Ursprung der Rückkehr
Schyrrs. «Die Idee kam von mir»,
sagt er. Er habe sich Unterstützung gewünscht, und Schyrr sei
sein Wunschkandidat gewesen.
«Wir blieben immer in Kontakt,
ich holte mir ab und zu Ratschläge. Es war schlicht naheliegend.»
Teammanager ist Schyrr also
nun – eine Art Sportchef, der nur
für das Fanionteam zuständig ist.
Zusammen mit Disler soll er sich
um die Kaderzusammenstellung
kümmern, Gegner beobachten,
den Staff unterstützen. Schyrr
sagt, schon 2015 sei über ein allfälliges Engagement als Sportchef im FCU gesprochen worden.
«Wir gingen nicht im Schlechten
auseinander, aber ich wollte damals auch eine Auszeit nehmen».
Eine Mannschaft trainiert hat er
seither nicht, es habe lediglich
«einige Kontakte und Anfragen
gegeben».
«Bin kein Polizist»
Es ist eine Konstellation, die
Konfliktpotenzial bergen kann,
wenn der Rahmen nicht klar abgesteckt ist. Disler sagt, er und
Schyrr hätten darüber gespro-
chen. «Unsere Vorstellungen decken sich. Mit den Trainings und
der Aufstellung hat Bruno nichts
zu tun.» Schyrr sei zwar nahe
an der Mannschaft, werde aber
nicht in der Kabine sein. «Da
haben wir ein ganz offenes und
faires Verhältnis.» Schyrr sagt:
«Ich bin kein Polizist, sondern
werde den Staff konstruktiv
unterstützen.» Trainings werde
er höchstens als Zaungast besuchen. «Ich bin froh um jedes
Feedback von ihm», sagt Disler.
Spielen sehen hat Schyrr die
Ustermer in den letzten anderthalb Saisons mehrfach. Was fiel
ihm dabei auf? «Sie waren in der
letzten Saison kompakt und stabil. In dieser Saison fehlte das
Selbstvertrauen. Es probierten
zwar alle ihr Bestes, aber es
funktionierte einfach nicht.»
Wie gut die neue Konstellation
beim FC Uster funktioniert,
wird sich weisen. «Wir müssen
rasch Punkte holen», sagt
Schyrr. Was aber, wenn dies
nicht passiert? Hegt er Ambitionen, wieder selber an der Seitenlinie zu stehen? «Diese Frage
stellt sich für mich nicht, das
schliesse ich auch komplett aus»,
sagt Schyrr. Zumindest, was den
FCU anbelangt. Schyrr wäre
durchaus offen für eine Trainertätigkeit. «Wenn ein Erstligist
Robert Pfiffner
anklopft, ergibt sich eine neue
Situation», sagt er.
Vorerst ist Schyrrs Engagement bis Saisonende befristet.
Danach wird Bilanz gezogen.
Präsident Osterwalder kann sich
durchaus eine längere Zusammenarbeit vorstellen. «Kurzfristig geht es darum, den Ligaerhalt zu schaffen. Darüber hinaus wollen wir die erste Mannschaft aber auch verjüngen.»
Die Verpflichtung Schyrrs als
Teammanager ist nicht die einzige Veränderung im Ustermer
Fanionteam. Bisher hat der FCU
vier Abgänge zu verzeichnen:
Remo Krapf tritt aus beruflichen
und familiären Gründen zurück,
das Team verlassen zudem
Donik Ajredini (zu Küsnacht),
Romeo Rifino (?) sowie Fabian
Bünter (?). Neu im Kader figuriert Verteidiger Shpetim Sadiku, der zuletzt bei Erstligist
Thalwil unter Vertrag stand.
Trainerwechsel bei «Zwei»
Zu Veränderungen kam es auch
in der zweiten Mannschaft, die
in der 3. Liga im Abstiegskampf
steckt. Der Klub trennte sich «in
gegenseitigem Einvernehmen»
von Trainer Patrick Kistler. Sein
Nachfolger ist Roger Fegblé, der
zuletzt Viertligist Egg trainierte.
Florian Bolli
Späte Reaktion der Glattaler
In der 42. Minute anerkannte
Head Maddaloni den Anschlusstreffer für Bülach. Strittig war,
ob das Gehäuse schon verschoben war, als der Puck nach Ronners Abschluss die Linie überquerte. Die Unterländer schöpften nun mehr Mut, und als
EHCD-Keeper Trüb sich eine
Strafe einhandelte, glich Andersen Sekunden später aus (43.).
Das löste eine Reaktion bei
Dübendorf aus. Nur 33 Sekunden später schoss Widmer die
Glattaler bereits wieder in Führung, und Bührer netzte in der
58. Minute herrlich ein viertes
Mal ein. Blasbalg traf Sekunden
vor Schluss ins leere Tor zum
5:2-Endstand. bg